Vo4-schluss Flashcards

1
Q

Angebotsfunktion

A

o Die Angebotsfunktion gibt an, welche Menge eines Gutes bei verschiedenen Preisen angeboten wird.
o QS = Q (p)
o Wie viel von einem Gut angeboten wird, hängt vom Preis ab. In aller Regel steigt die angebotene Menge mit zunehmendem Preis. Mathematisch: Die erste Ableitung der Angebotsfunktion ist positiv.

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2
Q

Warum steigt das Angebot mit steigendem Preis?

A

o Höhere Preise bedeuten höhere Einnahmen pro verkaufter Einheit.
o Unternehmen haben einen Anreiz, mehr zu produzieren, da die Produktion rentabler wird.
o Neue Anbieter können in den Markt eintreten, weil sich die Produktion lohnt.
o Höhere Preise decken oft die steigenden Produktionskosten für zusätzliche Mengen.
o Ein steigender Preis signalisiert Produzenten, mehr anzubieten, da die Rentabilität steigt.

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3
Q

Wovon hängt das Angebot auf einem Markt ab (außer vom Preis)?

A
  • Produktionskosten (z. B. Rohstoffe, Löhne, Energie) → Höhere Kosten verringern das Angebot.
  • Technologischer Fortschritt → Effizientere Produktion kann das Angebot erhöhen.
  • Anzahl der Anbieter → Mehr Unternehmen im Markt steigern das Angebot.
  • Erwartungen der Produzenten → Wenn höhere Preise erwartet werden, könnte kurzfristig weniger angeboten werden.
  • Natürliche und politische Faktoren → Wetterbedingungen (z. B. Ernteausfälle) oder Regulierung (z. B. Umweltauflagen) beeinflussen das Angebot.
    ➡ Fazit: Das Angebot wird nicht nur durch den Preis bestimmt, sondern auch durch Kosten, Technologie, Marktstruktur und externe Faktoren.
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4
Q

Wie wird der Strompreis im Großhandel bestimmt?

A
  • Der Marktpreis wird durch das teuerste noch benötigte Kraftwerk bestimmt.
  • Deckungsbeiträge: Alle günstigeren Kraftwerke erhalten den höheren Marktpreis und machen zusätzliche Gewinne.
  • Steigende Nachfrage verschiebt den Schnittpunkt mit der Angebotskurve nach rechts → höhere Preise.
    ➡ Fazit: Der Strompreis hängt stark von den Grenzkosten des zuletzt benötigten Kraftwerks ab.
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5
Q

Nachfragefunktion

A
  • Die Nachfragefunktion gibt an, welche Menge eines Gutes bei verschiedenen Preisen nachgefragt wird.
  • QD = Q (p)
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6
Q

Wo von hängt die Nachfrage ab (außer vom Preis)?

A
  • Einkommen der Konsumenten → Höheres Einkommen führt oft zu höherer Nachfrage (bei normalen Gütern).
  • Preise verwandter Güter →
    o Substitutionsgüter (z. B. Tee statt Kaffee): Wenn der Preis eines Gutes steigt, steigt die Nachfrage nach dem Ersatzgut.
    o Komplementärgüter (z. B. Benzin und Autos): Wenn das eine teurer wird, sinkt die Nachfrage nach dem anderen.
  • Präferenzen und Trends → Modetrends, Gesundheitstrends oder gesellschaftliche Entwicklungen beeinflussen die Nachfrage.
  • Erwartungen über zukünftige Preise → Steigende Preise in der Zukunft erhöhen die Nachfrage heute (z. B. Immobilienkäufe).
  • Bevölkerungsgröße und -struktur → Mehr Menschen oder eine ältere/jüngere Bevölkerung verändern die Marktnachfrage.
  • Saisonale und klimatische Faktoren → Wetter und Jahreszeiten beeinflussen die Nachfrage nach bestimmten Produkten (z. B. Heizöl im Winter).
    ➡ Fazit: Die Nachfrage hängt nicht nur vom Preis ab, sondern auch von Einkommen, Präferenzen, Trends und externen Faktoren.
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7
Q

Marktgleichgewicht

A
  • Wenn Angebot = Nachfrage
  • Qs = Qd
  • Schnittpunkt von Gleichgewichtsmenge und Gleichgewichtspreis
  • kein Angebotsüberschuss (Überangebot) bzw. kein Nachfrageüberschüsse (knappheit)
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8
Q

Gleichgewichtsmenge

A
  • Die Gleichgewichtsmenge ist die Menge, bei der sich Angebot und Nachfrage auf einem Markt ausgleichen.
  • Sie entsteht am Schnittpunkt von Angebots- und Nachfragekurve.
  • Zu diesem Punkt:
    o Gibt es keinen Angebotsüberschuss (zu viel Ware am Markt).
    o Gibt es keinen Nachfrageüberschuss (zu wenig Ware am Markt).
  • Änderungen in Angebot oder Nachfrage verschieben die Gleichgewichtsmenge.
    ➡ Fazit: Die Gleichgewichtsmenge sorgt für einen stabilen Marktpreis, bei dem Angebot und Nachfrage übereinstimmen.
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9
Q

Gleichgewichtspreis

A
  • Der Gleichgewichtspreis ist der Preis, bei dem Angebot und Nachfrage übereinstimmen.
  • Er entsteht am Schnittpunkt der Angebots- und Nachfragekurve.
  • Zu diesem Preis:
    o Wird genau die Menge angeboten, die nachgefragt wird.
    o Gibt es weder einen Überschuss (Angebot > Nachfrage) noch einen Mangel (Nachfrage > Angebot).
  • Veränderungen in Angebot oder Nachfrage verschieben den Gleichgewichtspreis.
    ➡ Fazit: Der Gleichgewichtspreis sorgt für einen stabilen Markt und verhindert Angebots- oder Nachfragelücken.
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10
Q

Was passiert, wenn sich das Angebot verringert/erhöht?

A
  • Verringert:
    o Angebotskurve verschiebt sich nach links (Angebotsverknappung)
    o Gleichgewichtsmenge sinkt
    o Angebotskurve trifft die Nachfragekurve bei einem höheren Preis
    o Neues Marktgleichgewicht
  • Erhöht:
    o Angebotskurve verschiebt sich nach recht (Angebotsausweitung)
    o Gleichgewichtsmenge steigt
    o Angebotskurve trifft Nachfragekurve bei einem geringeren Preis
    o Neues Marktgleichgewicht
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11
Q

Was passiert wenn sich die Nachfrage verringert/erhöht?

A
  • Verringert:
    o Nachfrage kurve verschiebt sich nach links (exogener) Nachfragerückgang
    o Gleichgewichtsmenge sinkt (mehr wird nachgefragt und verkauft)
    o Neue Nachfrage trifft Angebotskurve bei einem niedrigeren Preis
    o Neues Marktgleichgewicht
  • Erhöht:
    o Nachfragekurve verschiebt sich nach recht (exogene) Nachfragesteigerung
    o Gleichgewichtsmenge steigt
    o Nachfragekurve trifft Angebotskurve bei einem höheren Preis
    o Neues Marktgleichgewicht
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12
Q

Wohlfahrt

A
  • Wohlfahrt = Produzentenrente + Konsumentenrente
  • Konsumentenrente (oberhalb des Preisgleichgewichts)
  • Produzentenrente (unterhalb des Preisgleichgewichts )
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13
Q

Wie wirken sich negative Externalitäten auf den Markt aus?

A
  • Negative Externalitäten (z. B. Umweltverschmutzung) verursachen gesellschaftliche Kosten, die nicht im Marktpreis enthalten sind.
  • Ohne Eingriff wird die Menge X’ produziert, da Unternehmen nur ihre privaten Grenzkosten (PGK = A) berücksichtigen.
  • Die sozialen Grenzkosten (SGK) sind jedoch höher, da sie externe Schäden mit einbeziehen.
  • Effiziente Menge:
    o Die gesellschaftlich optimale Menge ist X’’, bei der die sozialen Grenzkosten (SGK) die Grenzkosten der Gesellschaft (EGK) treffen.
    o Der Preis steigt auf P’’, um die externen Kosten zu internalisieren.
    ➡ Fazit: Ohne Regulierung wird zu viel produziert (Marktversagen). Eine Steuer (t) kann helfen, die Produktionsmenge auf ein effizientes Niveau (X’’) zu senken.
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14
Q

Wie wirken sich positive Externalitäten auf den Markt aus?

A
  • Positive Externalitäten (z. B. Bildung, Impfungen) erzeugen gesellschaftliche Vorteile, die nicht im Marktpreis enthalten sind.
  • Ohne Eingriff wird zu wenig produziert.
  • Der gesellschaftliche Grenznutzen (SGN) ist jedoch höher, da auch Dritte profitieren.
  • Effiziente Menge:
    o Die gesellschaftlich optimale Menge ist , wo der gesellschaftliche Grenznutzen (SGN) der gesellschaftlichen Grenzkostenkurve (EGN) entspricht.
    o Ein Subventionsbetrag S kann genutzt werden, um die Nachfrage zu steigern und den Preis auf P’’ anzuheben.
    ➡ Fazit: Ohne Förderung wird zu wenig produziert oder konsumiert (Marktversagen). Eine Subvention (S) kann helfen, die Menge auf ein effizientes Niveau zu erhöhen.
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15
Q

Monopole

A
  • Ein Angebotsmonopol besteht, wenn es auf einem Markt lediglich einen Anbieter gibt, der ein bestimmtes Produkt anbietet.
  • Ein Nachfragemonopol oder Monopson besteht, wenn es auf einem Markt lediglich einen Nachfrager gibt, der ein bestimmtes Produkt nachfragt.
  • Liegt auf beiden Marktseiten ein Monopol vor, so spricht man von einem bilateralen Monopol.
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16
Q

Preisbildung im Monopol

A
  • Der Gewinn ergibt sich aus Umsatz – Kosten
  • Der Monopolist maximiert seinen Gewinn, indem er Grenzerlös = Grenzkosten setzt: p−GK=−x/ϵ * ∂p/∂x
  • Ein Monopolist setzt einen höheren Preis und produziert weniger Menge als im Wettbewerbsmarkt.
  • Die Preisbildung hängt von den Kosten und der Nachfrageelastizität ab.
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17
Q

Wie führt ein Monopol zu Wohlfahrtsverlusten?

A
  • Ein Monopolist setzt einen höheren Preis (PM) und eine geringere Menge (XM) als im Wettbewerb (PE, XE).
  • Dadurch entsteht ein allokativer Effizienzverlust, weil konsumentenfreundlichere Preise und Mengen verhindert werden.
  • Grafik-Analyse:
    o Im Monopol wird weniger produziert (XM statt XE).
    o Konsumenten zahlen mehr (PM statt PE).
    o Das graue Dreieck (D-E-C) zeigt den Wohlfahrtsverlust
    Ineffizienzen im Monopol:
  • Allokativer Effizienzverlust
  • Produktionsineffizienz (X-Ineffizienz): Weniger Druck zur Kostensenkung.
  • Qualitative Ineffizienz: Ein Monopolist könnte sich für eine minderwertige Qualität entscheiden.
  • Dynamische Ineffizienz: Weniger Innovationsanreize, da kein Wettbewerbsdruck existiert.
    ➡ Fazit: Ein Monopol führt zu höheren Preisen, geringerer Menge und Wohlfahrtsverlusten, da Konsumenten und Gesellschaft insgesamt schlechter gestellt werden.
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18
Q

Ineffizienzen im Monopol

A
  • Allokativer Effizienzverlust
  • Produktionsineffizienz (X-Ineffizienz): Weniger Druck zur Kostensenkung.
  • Qualitative Ineffizienz: Ein Monopolist könnte sich für eine minderwertige Qualität entscheiden.
  • Dynamische Ineffizienz: Weniger Innovationsanreize, da kein Wettbewerbsdruck existiert.
    ➡ Fazit: Ein Monopol führt zu höheren Preisen, geringerer Menge und Wohlfahrtsverlusten, da Konsumenten und Gesellschaft insgesamt schlechter gestellt werden.
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19
Q

Warum gibt es Monopole?

A
  • Monopole bleiben bestehen, wenn es Markteintrittsbarrieren (MEB) gibt, die neue Anbieter am Eintritt hindern.
  • Laut Von Weizsäcker (1980) sind Markteintrittsbarrieren Kosten für neue Anbieter, die bestehende Unternehmen nicht tragen müssen.
  • Es gibt subjektive (z. B. hohe Anfangsinvestitionen) und objektive (z. B. rechtliche Schutzmechanismen) Eintrittsbarrieren.
    Arten von Markteintrittsbarrieren:
    1. Institutionelle MEB → Gesetze, Patente, Regulierungen.
    2. Strukturelle/natürliche MEB → Hohe Fixkosten, Skaleneffekte, Netzwerkeffekte.
    3. Strategische MEB → Preisunterbietung, aggressive Expansion, Zugangsbeschränkung zu Ressourcen.
    ➡ Fazit: Monopole bleiben bestehen, weil Markteintrittsbarrieren den Wettbewerb verhindern oder erschweren.
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20
Q

Was ist ein natürliches Monopol und warum entsteht es?

A
  • Ein natürliches Monopol liegt vor, wenn ein einziges Unternehmen die gesamte Produktion kostengünstiger erbringen kann als mehrere Anbieter.
  • Dies geschieht, wenn die Kostenfunktion subadditiv ist: K(x)≤K(a1x)+K(a2x)+…+K(anx)K(x) \leq K(a_1 x) + K(a_2 x) + … + K(a_n x)K(x)≤K(a1x)+K(a2x)+…+K(anx)
  • Das bedeutet: Eine Firma ist effizienter als mehrere, da die Kosten nicht proportional mit der Produktion steigen.

Gründe für Subadditivität:
1. Hohe Fixkosten / Unteilbarkeiten (z. B. Stromnetze, Bahnstrecken).
2. Größenvorteile (Skaleneffekte) → Stückkosten sinken bei steigender Produktion.
3. Lernkurveneffekte → Erfahrung reduziert langfristig Kosten.
4. Dichtevorteile (“economies of density”) → Effizienz steigt, wenn viele Kunden auf kleinem Raum sind (z. B. Wasser- und Stromversorgung).

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21
Q

Gründe für Subadditivität

A
  1. Hohe Fixkosten / Unteilbarkeiten (z. B. Stromnetze, Bahnstrecken).
  2. Größenvorteile (Skaleneffekte) → Stückkosten sinken bei steigender Produktion.
  3. Lernkurveneffekte → Erfahrung reduziert langfristig Kosten.
  4. Dichtevorteile (“economies of density”) → Effizienz steigt, wenn viele Kunden auf kleinem Raum sind (z. B. Wasser- und Stromversorgung).
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22
Q

Was ist ein natürliches Monopol?

A
  • Ein natürliches Monopol liegt vor, wenn ein einziges Unternehmen die gesamte Produktion kostengünstiger erbringen kann als mehrere Anbieter.
  • Dies geschieht, wenn die Kostenfunktion subadditiv ist: K(x)≤K(a1x)+K(a2x)+…+K(anx)K(x) \leq K(a_1 x) + K(a_2 x) + … + K(a_n x)K(x)≤K(a1x)+K(a2x)+…+K(anx)
  • Das bedeutet: Eine Firma ist effizienter als mehrere, da die Kosten nicht proportional mit der Produktion steigen.
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23
Q

Wie beeinflusst ein natürliches Monopol die Wohlfahrt und wie kann es reguliert werden?

A

Ein natürliches Monopol entsteht, wenn ein einziges Unternehmen die gesamte Produktion kostengünstiger bereitstellen kann als mehrere Anbieter. Die Wohlfahrtseffekte hängen von der Regulierung ab:
1. Unreguliertes Monopol:
o Preis: Grenzkosten = Grenzerlöse
o Problem: Der Monopolist maximiert seinen Gewinn → hoher Preis, geringe Menge → Wohlfahrtsverluste.
o Wohlfahrt: Konsumentenrente sinkt, Produzentenrente steigt, gesamtwirtschaftliche Effizienz ist reduziert.
2. Reguliertes Monopol mit Durchschnittskosten-Preis:
o Preis = Durchschnittskosten
o Folge: Kein Monopolgewinn, Konsumenten zahlen weniger, aber weniger Effizienz als vollständiger Wettbewerb.
o Wohlfahrt: Höher als beim Monopol, aber niedriger als bei Grenzkosten-Preis.
3. Reguliertes Monopol mit Grenzkosten-Preis:
o Preis = Grenzkosten
o Effizienteste Lösung, aber das Unternehmen kann Verluste machen, wenn der Preis unter den Durchschnittskosten liegt → Subvention nötig.
o Wohlfahrt: Maximale Konsumentenrente, keine Produzentenrente, gesamtwirtschaftlich optimale Menge.
➡ Fazit: Ohne Regulierung entstehen Wohlfahrtsverluste. Eine Preisregulierung auf Grenzkosten-Niveau ist am effizientesten, aber oft nur mit Subventionen möglich.

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24
Q

Informationsprobleme auf Märkten

A
  • Unkenntnis
    o Marktteilnehmern fehlen bestimmte Informationen.
    o Diese Informationen könnten prinzipiell beschafft oder erstellt werden.
  • Unsicherheit
    o Betrifft zukünftige Entwicklungen oder Ereignisse.
    o Ergebnisse sind nicht sicher vorhersagbar.
    o Kann nicht vollständig beseitigt werden.
  • Eine asymmetrische Informationsverteilung
    o Eine Marktseite hat mehr oder bessere Informationen als die andere.
    o Beispiel: Verkäufer weiß mehr über ein Produkt als der Käufer.
    o Eine Marktseite kann Informationen einfacher oder günstiger beschaffen als die andere.
  • Unterschieden wird auf Produktmärkten oft zwischen:
    o Preisunkenntnis (bzw. Preisinformationen);
    o Qualitätsunkenntnis (bzw. Qualitätsinformationen);
    o Nutzenunkenntnis.
    o Auf Märkten für Dienstleistungen kommt manchmal Unkenntnis über das Verhalten der Vertragspartner hinzu.
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25
Q

Such-, Erfahrungs- und Vertrauensgüter

A
  • Suchmerkmale
    o Eigenschaften eines Gutes/Dienstleistung sind vor dem Kauf erkennbar.
    o Durch einfache Inspektion überprüfbar.
    o Beispiel: Farbe eines Autos
  • Erfahrungsmerkmale
    o Eigenschaften sind erst nach dem Kauf erkennbar.
    o Bewertung durch eigene Nutzung/Erfahrung.
    o Beispiel: Geschmack eines Restaurants
  • Vertrauensmerkmale
    o Eigenschaften bleiben selbst nach dem Kauf schwer beurteilbar.
    o Erkennen oft nur durch zusätzliche Kosten oder Experten.
    o Beispiel: Qualität einer ärztlichen Behandlung
    ➡ Merke: Produkte/Dienstleistungen haben oft alle drei Merkmale kombiniert.
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26
Q

Kann man das Problem mangelnder Informationen durch Märkte für Informationen beseitigen?

A
  • Das geht in der Tat oftmals, Informationen werden auf Märkten gehandelt (Bsp: Schufa, Creditreform, …)
  • ABER: Verschiedene Eigenschaften des Gutes „Information“ können auch die (effiziente) Bereitstellung von Informationen auf Märkten verhindern:
  • Nicht-Rivalität im Konsum → Eine Person kann Information nutzen, ohne dass sie für andere weniger wird.
  • Ausschluss-Probleme → Schwierigkeit, Menschen von der Nutzung der Information auszuschließen.
  • Glaubwürdigkeit der Information → Qualitätsprobleme und Unsicherheit über die Richtigkeit.
  • Externe Effekte der Informationserstellung → Beispiel: „Schnäppchenjäger“ nutzen Informationen ohne eigene Kosten.
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27
Q

Probleme Asymmetrischer Informationsverteilung

A

Negativauslese („adverse selection“)
* Eine Marktseite hat bessere Informationen über die Eigenschaften eines Produkts.
* Diese Informationen können vor Vertragsabschluss nicht glaubwürdig vermittelt werden.
* Beispiel: Gebrauchtwagenmarkt
Moralisches Risiko („moral hazard“)
* Eine Marktseite kann das Verhalten der anderen Marktseite nach Vertragsabschluss nicht überprüfen.
* Die andere Marktseite kann ihr tatsächliches Verhalten nicht glaubwürdig kommunizieren.
* Beispiel: Versicherungsverträge

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28
Q

Negativauslese

A

(“Adverse Selection”)
Definition:
* Marktteilnehmer mit schlechter Qualität bleiben übrig, da Käufer die Qualität nicht erkennen können.
* Hochwertige Anbieter ziehen sich zurück → Marktversagen.
Mechanismus:
* Käufer zahlen Durchschnittswert (zw. eingeschätzdem Wert von gutem und schlechtem Gut).
* Anbieter hochwertiger Produkte verkaufen nicht → Markt wird dominiert von minderwertiger Ware.
Lösung:
* Signale: Garantien, Zertifikate, Bewertungen.
* Screening: Versicherungen oder Unternehmen sammeln mehr Infos.
Beispiele:
* Gebrauchtwagenmarkt („Lemons-Problem“).
* Versicherungen (nur hohe Risiken treten bei günstigen Tarifen ein).
* Arbeitsmarkt (Qualität von Bewerbern schwer erkennbar).

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29
Q

Moralisches Risiko

A

“Moral Hazard”
Definition:
* Ex-post-Opportunismus: Eine Vertragsseite verhält sich nach Vertragsabschluss anders, als es vereinbart oder erwartet war.
* Grundlage: Unvollständige Verträge (z. B. eingeschränkte Rationalität, Transaktionskosten).
Besonders kritisch:
* Wenn eine Partei in Vorleistung treten muss (z. B. spezifische Investitionen).
* Gefahr eines Hold-up-Problems (eine Seite nutzt ihre Verhandlungsmacht aus).
Beispiele:
* Versicherungen: Versicherte handeln risikoreicher.
* Arbeitsmarkt: Arbeitnehmer reduziert nach Einstellung seine Leistung.
* Kreditvergabe: Kreditnehmer geht riskantere Investitionen ein.
* Zulieferverträge: Ein Unternehmen investiert spezifisch für einen Kunden und wird später unter Druck gesetzt.
➡ Fazit: Moralisches Risiko entsteht durch fehlende Überprüfbarkeit des Verhaltens. Lösungen sind Monitoring, Anreize oder Vertragsklauseln.

30
Q

Hold-Up-Problem

A
  • Definition: Eine Vertragspartei muss in Vorleistung treten (z. B. spezifische Investitionen).
  • Problem: Nach der Investition kann die andere Partei bessere Konditionen fordern.
  • Folge: Die investierende Partei ist erpressbar und macht ggf. keine Investition.
  • Grund: Unvollständige Verträge, da nicht alle Eventualitäten geregelt werden können.
  • Beispiel:
  • Zulieferer baut Spezialmaschine für einen Großkunden, dieser fordert später niedrigere Preise.
  • Unternehmen bildet Mitarbeiter aus, diese wechseln danach zur Konkurrenz.
  • Lösung: Langfristige Verträge, Sicherheiten, Vertragsstrafen, staatliche Regulierung.
31
Q

Wie kann man Informationsasymmetrien auf Märkten lösen?

A
  • Informationsasymmetrien führen nicht immer automatisch zu Marktversagen.
  • Wettbewerb kann institutionelle Lösungen entwickeln, um Marktversagen zu verhindern.
  • Gesucht sind anreizkompatible Verträge, die Informationsmängel ausgleichen.
    Zwei Mechanismen zur Reduktion von Informationsproblemen:
    1. Screening:
    o Die weniger informierte Marktseite sucht aktiv nach Informationen.
    o Beispiel: Tests, Prüfungen, Versicherungsfragebögen.
    2. Signalling (Signale):
    o Die besser informierte Marktseite sendet glaubwürdige Signale, um ihre Qualität zu zeigen.
    o Beispiel: Bildungsabschlüsse, Garantien, Geschenke als Zeichen der Absicht.
    ➡ Fazit: Durch Screening und Signalling können Märkte mit unvollständiger Information effizienter funktionieren.
32
Q

Mechanismen zur Reduktion von Informationsproblemen

A
  1. Screening:
    o Die weniger informierte Marktseite sucht aktiv nach Informationen.
    o Beispiel: Tests, Prüfungen, Versicherungsfragebögen.
  2. Signalling (Signale):
    o Die besser informierte Marktseite sendet glaubwürdige Signale, um ihre Qualität zu zeigen.
    o Beispiel: Bildungsabschlüsse, Garantien, Geschenke als Zeichen der Absicht.
    ➡ Fazit: Durch Screening und Signalling können Märkte mit unvollständiger Information effizienter funktionieren.
33
Q

Mechanismen zur Überwindung von Informationsproblemen

A
  1. Garantien als Qualitätssignal
    * Zuverlässige Hersteller geben Geld-zurück-Garantien, um Qualität zu signalisieren.
    * Problem: Missbrauch durch Kunden (z. B. Rückgabe trotz guter Qualität).
  2. Diplome & Studienleistungen als Signale
    * Zeigen Qualifikation & reduzieren Unsicherheit über Fähigkeiten.
  3. Qualitätssiegel & Gütezeichen
    * Zertifikate, die für Qualität & Standards stehen (z. B. „Bio-Siegel“).
  4. Aufbau von Reputation
    * Langfristige Qualitätssicherung, Kundenbewertungen, Markenname.
  5. Selbstbindung durch spezifische Investitionen
    * Werbung, Markenaufbau, Standortwahl („Made in Germany“).
  6. Gewährung von Sicherheiten
    * Pfänder, Hypotheken als Absicherung für Kredite & Verträge.
  7. Zusammenschluss & Harmonisierung der Interessen
    * Verträge mit Selbstbehalt (z. B. Versicherungen mit Eigenbeteiligung).
    * Beteiligung des Managements am Unternehmenserfolg (z. B. Aktienoptionen).
    * Vertikale Integration: Unternehmen übernehmen Produktionsstufen selbst.
34
Q

Staatliche Eingriffe zur Reduktion von Informationsproblemen

A
  1. Informationspflichten
    * Kennzeichnungspflicht (z. B. Nährwertangaben, Preisauszeichnung).
  2. Öffentliche Informationsverbreitung
    * Verbraucheraufklärung, Warnungen (z. B. Stiftung Warentest).
  3. Regeln gegen irreführende Werbung
    * Schutz vor Täuschung & falschen Versprechungen.
  4. Schutz von Markennamen (Markengesetz)
    * Verhindert Nachahmungen & schützt Markenreputation.
  5. Garantieverpflichtungen
    * Hersteller müssen eine Mindestgarantie bieten.
  6. Versicherungspflicht
    * Z. B. Kfz-Haftpflichtversicherung zur Risikominderung.
  7. Mindeststandards
    * Produktsicherheit, Lebensmittelqualität, Arbeitsbedingungen.
35
Q

Mögliche Nutzenunkenntnis bei Konsumenten

A
  • Konsumenten schätzen systematisch ihren Nutzen aus dem Konsum eines Gutes falsch ein
    o Konsumieren daher entweder zu wenig (meritorisches Gut) oder zu viel (demeritorisches Gut) von dem betreffenden Gut.
  • Bsp.:
    o Bildung, Oper, Theater (und andere „Hochkultur“)
    o Alterssicherung
    o Zigaretten, andere Drogen
  • Unterschied zur Qualitätsunkenntnis: Selbst bei erkennbarer Qualität kennen die Konsumenten ihren Nutzen nicht.
  • Problem: Marktversagen kann entstehen, da Konsumenten irrationale Entscheidungen treffen.
36
Q

Bruttoinlandsprodukt (BIP)

A
  • Mist das Gesamteinkommen der Volkswirtschaft und die Gesamtausgaben für Waren und Dienstleistungen
  • Gesamteinkommen und Gesamtausgaben sind gleich (jede Transaktion hat zwei Seiten, Käufer & Verkäufer
  • Ist Maß für die Wirtschaftliche Leistung einer Volkswirtschaft in einem bestimmten Zeitraum (Jahr)
  • Misst die Wertschöpfung im Inland
    o Sowie diese nicht als Vorleistung für die Produktion anderer Waren/Dienstleistungen verwendet werden
  • BIP wird in jeweiligen Preisen und preisbereinigt errechnet (Deflationierung mit jährlich wechselnden Vorjahrespreisen)
    o Auf Vorjahrespreisbases wird „reale“ Wirtschaftsentwicklung im Zeitablauf frei von Preisflüssen dargestellt
    o Veränderungsrate des preisbereinigten BIP dient als Messgröße für das Wirtschaftswachstum der Volkswirtschaften
37
Q

Berechnungsmethoden des BIP

A
  • Verwendungsansatz: Gesamtausgaben in der Volkswirtschaft.
  • Verteilungsansatz: Gesamteinkommen der Volkswirtschaft.
  • Entstehungsansatz: Wert der produzierten Güter und Dienstleistungen.
38
Q

Verwendungsansatz

A
  • Konsum (C): Privater Verbrauch.
  • Investitionen (I): Bruttoinvestitionen inkl. Vorratsveränderungen.
  • Staatsausgaben (G): Öffentliche Ausgaben für Güter und Dienstleistungen.
  • Nettoexporte (NX): Exporte (X) minus Importe (M).
    Formel zur Berechnung des BIP:
    Y=C+I+G+NX
39
Q

Verteilungsansatz

A

Arbeitnehmerentgelt (Inländer) + Kapitaleinkünfte (Vermögens- und Unternehmenseinkommen) = Volkseinkommen
+ Produktions- und Importabgaben an den Staat abzgl. Subventionen + Abschreibungen = Bruttonationaleinkommen
– Primäreinkommen aus der übrigen Welt (Saldo) =Bruttoinlandsprodukt

40
Q

Entstehungsansatz

A
  • Produktionswert - Vorleistungen = Bruttowertschöpfung
  • Bruttowertschöpfung + Gütersteuern - Gütersubventionen = BIP
  • Wertschöpfung als Differenz zwischen produzierten Waren/Dienstleistungen und Vorleistungen
  • Zusatz: Steuerliche Anpassungen (z. B. Mehrwertsteuer, Mineralölsteuer)
41
Q

Reales und nominales BIP

A
  • Reales BIP = bewertet Produktion von Gütern & Dienstleistungen zu Marktpreisen des Vorjahres
    o Verwendet die Preise eines Vorjahres, um Inflationseffekte auszuschließen.
    o 2020: (1€×150)+(2€×100)=350€
    o Zeigt das Wachstum der produzierten Güter ohne Preiseffekte
  • Nominales BIP = bewertet Produktion (Output von Gütern & Dienstleistungen) zu aktuellen Marktpreisen
    o Multipliziert die Menge der produzierten Güter mit deren jeweiligen aktuellen Preisen.
    o 2019: (1€×100)+(2€×50)=200€
    o Steigt stärker, wenn Preise Steigen
42
Q

Was ist im BIP nicht oder nicht korrekt enthalten?

A
  • Alles, was nicht gut oder auch gar nicht erfasst werden kann
    o Konsumentenrente der Letztverbraucher
    o Güter des informellen Sektors (Schwarzmarkt) – Schätzungen
    o Nicht am Markt gehandelte Güter (Eigenproduktion im Haushalt)
  • Ungenauigkeiten:
    o Güter ohne Marktpreis (staatliche Bereitstellung) gehen zu Produktionskosten in das BIP ein
     Reflektiert nicht den unbedingt den potenziellen Marktwert (Uni, Kita-Plätze)
43
Q

BIP-Deflator

A
  • Zweck:
    o Bereinigt das nominale BIP um Preiseffekte.
    o Zeigt die allgemeine Preisniveauveränderung in der Volkswirtschaft.
  • Formel:
    BIP-Deflator=(nominales BIP/ reales BIP) * 100
  • Unterschied zum Verbraucherpreisindex (VPI):
    o BIP-Deflator basiert auf allen im Inland produzierten Gütern und Dienstleistungen.
    o VPI basiert auf einem festen Warenkorb.
  • Bedeutung:
    o Wichtige Kennzahl zur Messung der Inflation.
    o Zeigt, um wie viel Prozent das Preisniveau im Vergleich zum Basisjahr gestiegen ist.
44
Q

BIP als Indikator für Wohlstand

A
  • BIP pro Kopf = bestes verfügbares Einzelmaß für den wirtschaftlichen Wohlstand.
  • Durchschnittliches Einkommen als Maß für Lebensstandard.
  • Unvollkommenes Maß, da viele Faktoren nicht erfasst werden.
45
Q

Kritik am BIP als Maßstab

A
  • Nicht erfasst:
    o Konsumentenrente.
    o Wert der Freizeit.
    o Umweltqualität.
    o Wert von selbst hergestellten Gütern.
    o Verteilung des Wohlstands (Ungleichheit).
    o Art der produzierten Güter (qualitative Aspekte fehlen).
46
Q

Messung der Lebenserhaltungskosten

A
  • Lebenshaltungskosten = Ausgaben zur Aufrechterhaltung eines bestimmten Lebensstandards.
  • Preisniveau = Preise für Waren & Dienstleistungen zu einem bestimmten Zeitpunkt.
  • Messgröße für Preisentwicklung = Verbraucherpreisindex (VPI).
  • VPI misst Preisveränderungen der Güter & Dienstleistungen für einen „typischen“ Haushalt.
  • Berechnung erfolgt monatlich durch das Statistische Bundesamt.
  • Ziel: Veränderung der Lebenshaltungskosten über die Zeit erfassen.
47
Q

Berechnung des VPI

A

Verbraucherpreisindex
1. Festlegung des Warenkorbs & Wägungsschemas
o Warenkorb = Typische Konsumgüter eines Haushalts.
o Wägungsschema = Gewichtung der Güter für Indexberechnung.
2. Preiserhebung
o Preise für alle Güter & Dienstleistungen im Warenkorb werden regelmäßig ermittelt.
3. Berechnung des Warenkorbpreises
o Preis des gesamten Warenkorbs wird für verschiedene Zeitpunkte berechnet.
4. Indexberechnung & Basisjahr
o Verbraucherpreisindex im Basisjahr = 100.
o Index für andere Zeiträume wird anhand der Preisveränderungen berechnet.
5. Inflationsrate berechnen
o Veränderung des VPI in % im Vergleich zur Vorperiode ergibt die Inflation.

48
Q

Berechnung der Inflation

A
  1. Festlegung des Warenkorbs und Wägungsschema
    o Ermittlung typischer Konsumgüter eines Haushalts.
    o Wägungsschema bestimmt, wie stark einzelne Güter in die Berechnung eingehen.
  2. Ermittlung der Preise
    o Feststellen der Preise für jedes Gut in jedem Jahr.
  3. Berechnung des Preises des Warenkorbs
    o Multiplikation der Preise mit den Konsummengen.
    o Summierung aller Werte für den Gesamtwarenkorb.
  4. Auswahl eines Basisjahres und Berechnung des Verbraucherpreisindex (VPI)
    o Basisjahr wird festgelegt (z. B. 2019).
    o VPI für jedes Jahr berechnet mit:
    (Preis des Warenkorbs im Jahr X / Preis des Warenkorbs im Basisjahr) × 100
  5. Berechnung der Inflationsrate mithilfe des VPI
    o Inflationsrate ermittelt aus der Veränderung des VPI:
    [(VPI aktuelles Jahr - VPI Vorjahr) / VPI Vorjahr] × 100
    o Gibt die prozentuale Preissteigerung an.
49
Q

Probleme bei der Inflationsmessung

A

Substitutionsverzerrung:
* Verbraucher ersetzen teurere Güter durch günstigere Alternativen.
* Der Verbraucherpreisindex (VPI) erfasst diese Substitution nicht, da der Warenkorb fix ist.
* Führt oft zur Überschätzung der Inflationsrate.
Einführung neuer Güter:
* Neue Produkte werden nicht sofort im Warenkorb berücksichtigt.
* Größere Produktauswahl erhöht den Wert des Geldes, wird aber nicht erfasst.
* Kaufkraftveränderungen durch neue Güter bleiben unberücksichtigt.
Nicht erfasste Qualitätsänderungen:
* Qualitätssteigerungen führen zu höheren Preisen.
* Diese Preiserhöhungen werden als Inflation erfasst, obwohl sie eine höhere Produktqualität widerspiegeln.
* Inflationsrate wird dadurch oft überschätzt.

50
Q

Unterschied BIP-Deflator und Inflationsrate

A

BIP-Deflator:
- Enthält alle produzierten Güter, nicht nur Konsumgüter für Haushalte (auch Industriegüter).
- Berücksichtigt nur im Inland hergestellte Güter.
- Kein fester Warenkorb, sondern Vergleich zwischen aktuell und im Vorjahr produzierten Gütern.
Preisindizes (z. B. Verbraucherpreisindex - VPI):
- Vergleichen die Kaufkraft von Geldbeträgen über verschiedene Jahre.
- Basieren auf einem festen Warenkorb: „Wie viel mehr/weniger muss ich ausgeben, um dieselben Produkte wie im Vorjahr zu kaufen?“
Hauptunterschied:
- BIP-Deflator passt sich an Änderungen der Produktion an.
- Inflationsrate (VPI) basiert auf einem festgelegten Warenkorb und zeigt, wie sich die Preise für typische Konsumgüter verändern.

51
Q

Unterschied Nominalzins und Realzins

A
  • Nominalzins: Der übliche, ausgewiesene Zinssatz (z. B. Bankzins).
  • Realzins: Um die Inflation bereinigter Zinssatz.
  • Formel: Realzins = Nominalzins - Inflationsrate.
52
Q

Was ist Geld und welche Funktionen hat Geld in der Volkswirtschaft?

A
  • Ein Bündel von Aktiva, das die Menschen in einer Volkswirtschaft regelmäßig dazu verwenden, Waren und Dienstleistungen von anderen Menschen zu erwerben, wird als Geld bezeichnet.
  • Geld erfüllt 3 Funktionen:
    o Tauschmittel
    o Recheneinheit
    o Wertaufbewahrungsmittel
53
Q

Funktionen des Geldes

A

Tauschmittel: Geld wird universell als Tauschmittel akzeptiert => Naturaltausch wäre Alternative
Recheneinheit: Als Recheneinheit ermöglicht es Geld, ökonomische Werte zu messen und zu vergleichen (Wertmaßstab)
Wertaufbewahrungsmittel: Ein Wertaufbewahrungsmittel erlaubt es, Kaufkraft von der Gegenwart in die Zukunft zu verlagern
Liquiditätsgrad
Der Liquiditätsgrad misst die Leichtigkeit, mit der ein Aktivum in ein Tauschmittel umgewandelt werden kann. (z.B. Aktien und Anleihen, leicht wenig kosten)(Haus oder Gemälde erfordert deutlich mehr Zeit und Aufwand)

54
Q

Arten von Geld

A
  • Warengeld nimmt die Form einer Ware an.
    Wert des Geldes = intrinsischer Wert der Ware (z.B. Gold, Silber, Diamanten)
  • Rechengeld ist Geld ohne intrinsischen Wert (ungedecktes Geld), das vom Staat (oder priv. Institutionen) zu Geld erklärt wird.
    z.B. Banknoten, Münzen (Fiat-Money)
  • Bargeld: Scheine und Münzen im Umlauf
  • Sichteinlagen (Buchgeld) sind Einlagen auf Bankkonten, die die Kunden sofort abrufen können.
55
Q

Repogeschäft

A
  • Rückkaufvereinbarung für Wertpapiere
  • Verkauf mit Rückkauf zu späterem Zeitpunkt
  • Dient der kurzfristigen Finanzierung von Banken & Fonds
56
Q

Definition von Geldmengen

A

Es gibt drei Stufen von Geldmengen. Sie geben an wie liquide (wie schnell einsetzbar) das Geld ist. Werden von Zentralbanken genutzt, um die Geldpolitik zu steuern.
* M₁: Sofort verfügbares Geld (Bargeld und Girokontogeld)
o Bargeldumlauf (Münzen & Banknoten)
o Täglich fällige Einlagen (Sichteinlagen)
* M₂: M1 + Kurzfristige Spareinlagen (noch liquide, aber nicht sofort verfügbar)
o M₁ + Einlagen mit Laufzeit bis zu 2 Jahren oder Kündigungsfrist bis 3 Monate
* M₃: M2 + weitere Geldmarktinstrumente (am wenigsten liquide)
o M₂ +
o Repogeschäfte
o Geldmarktfondsanteile
o Geldmarktpapiere
o Schuldverschreibungen

57
Q

Zentralbank und Offenmarktpolitik

A
  • Zentralbank überwacht das Bankensystem und reguliert die Geldmenge.
  • Geldpolitik = Steuerung der Geldmenge durch die Zentralbank.
  • Offenmarktpolitik ist ein wichtiges Instrument zur Liquiditätssteuerung.
  • Zentralbank kauft Wertpapiere von Geschäftsbanken → Banken erhalten Zentralbankgeld (mehr Liquidität).
  • Zentralbank verkauft Wertpapiere an Geschäftsbanken → Banken verlieren Zentralbankguthaben (weniger Liquidität).
  • Transaktionen können direkt mit Geschäftsbanken oder über die Börse erfolgen
58
Q

EZB und ESZB

A
  • ESZB (Europäisches System der Zentralbanken) besteht aus:
    o EZB (Europäische Zentralbank) mit Sitz in Frankfurt.
    o Nationalen Zentralbanken (z. B. Bundesbank, Banque de France).
  • Wichtige Organe des ESZB:
    o EZB-Rat: Legt die geldpolitischen Leitlinien fest.
    o Direktorium: Verantwortlich für die Umsetzung.
  • Zusammensetzung des Direktoriums:
    o Präsidentin, Vizepräsident und vier weitere Mitglieder.
  • Zusammensetzung des EZB-Rats:
    o Direktorium + Präsidenten der nationalen Zentralbanken des Euroraums.
59
Q

Aufgaben der EZB

A
  • Sicherung der Preisstabilität (Inflationsrate unter 2%) ist das vorrangige Ziel
  • Unterstützung der allgemeinen Wirtschaftspolitik der Europäischen Union, soweit das mit dem Ziel der Preisstabilität vereinbar ist.
    Unabhängig von politischen Weisungen:
  • Die EZB kann die Geldpolitik ohne politische Weisungen selbständig durchführen
  • Kann sich weigern die Haushaltsdefizite der Regierungen zu finanzieren
60
Q

Bankensystem und Geldschöpfung

A
  • Reserven: Einlagen, die Banken nicht weiterverleihen können.
  • Partielle Reservehaltung: Banken halten nur einen bestimmten Prozentsatz ihrer Einlagen als Reserven.
  • Reservesatz: Verhältnis von Bankreserven zu Einlagen.
    Geldschöpfung durch Kreditvergabe
    1. Kreditvergabe: Bank vergibt Kredit → Kredit wird als Einlage bei einer anderen Bank hinterlegt.
    2. Reserven entstehen: Die zweite Bank erhält neue Reserven → kann erneut Kredite vergeben.
    3. Kettenreaktion: Jeder Kredit führt zu neuen Einlagen → neues Geld entsteht im Bankensystem.
61
Q

Geldschöpfungsmultiplikator

A

Geldschöpfung durch Banken:
* Banken behalten einen Teil der Einlagen als Reserve und verleihen den Rest weiter.
* Beispiel: 100 € Einlage → 10 € Reserve, 90 € Kredit.
* Der Kredit wird erneut als Einlage bei einer anderen Bank hinterlegt, die wiederum 90 % davon weiterverleiht.
Multiplikator-Effekt:
* Der Prozess setzt sich fort und erhöht die gesamte Geldmenge in der Wirtschaft.
* Die Summe des neu geschaffenen Geldes beläuft sich auf etwa 1.000 € (bei einem Reservesatz von 10 %).
Berechnung des Geldschöpfungsmultiplikators:
* Formel: Multiplikator = 1 / Reservesatz (R)
* Beispiel: Wenn R = 10 % (0,1), dann ist der Multiplikator 1 / 0,1 = 10.
Einflussfaktoren auf den Multiplikator:
* Bargeldhaltung der Öffentlichkeit: Wenn nicht alle Kredite als Einlagen zurückfließen, verringert sich die Geldschöpfung.
* Rückzahlung von Krediten: Verringert die umlaufende Geldmenge.
* Bankenregulierung: Ein höherer Reservesatz senkt den Multiplikator und begrenzt die Geldschöpfung.

62
Q

Geldpolitik der EZB

A

3 Instrumente um die Geldpolitik zu steuern:
- Hauptinstrument: Offenmarktgeschäfte (An- und Verkäufe von Wertpapieren durch die Zentralbank im Bankensektor).
- Leitzins: Refinanzierungssatz und Zinssatz für die Einlagefazilität beeinflussen die Konditionen, zu denen sich Geschäftsbanken Geld beschaffen oder anlegen können.
- Mindestreserveanforderungen: Banken müssen eine bestimmte Reserve halten (seit 2012: 1%).
Die Zentralbank kann nur das Zentralbankgeld (Geldbasis) steuern
- Also keine erweiterten Geldmenge wie M3
Problem: fraktionelle Reservehaltung
- Geldschöpfungsmultiplikator hängt von Verhalten der Öffentlichkeit und Banken ab
 Von der Überschussreserve der Banken und Bargeldhaltung der Öffentlichkeit
- EZB kann die Geldmenge nicht vollständig kontrollieren

63
Q

Erweiterte Geldmengen

A

Umfassen alle Zahlungsmittel, mit denen Zahlungen geleistet werden können (z. B. M3).

64
Q

Zentralbankgeld

A

auch Geldbasis,
EZB kann nur Zentralbankgeld direkt steuern, nicht die erweiterten Geldmengen.

65
Q

Geldpolitik und Inflation

A
  • Inflation: Steigerung der Preise für Waren und Dienstleistungen sowie Geldentwertung.
     Preisanstieg → Geldwert fällt.
  • Geldangebot wird durch die Geldpolitik der EZB gesteuert (z. B. Offenmarktgeschäfte).
  • Geldnachfrage hängt von verschiedenen Faktoren ab, einschließlich des Preisniveaus.
  • Transaktionsbedingte Geldnachfrage: Steigt das Preisniveau, wird mehr Geld für Zahlungen benötigt, wodurch die Geldnachfrage steigt.
66
Q

Quantitätstheorie des Geldes

A

Quantitätstheorie des Geldes:
* Verfügbare Geldmenge bestimmt das Preisniveau.
* Wachstumsrate der Geldmenge bestimmt die Inflationsrate.
Umlaufgeschwindigkeit des Geldes (V):
* Misst, wie oft ein Euro pro Jahr für Transaktionen genutzt wird.
* Formel: V=(PY)/M
* Umlaufgeschwindigkeit = (Preisniveau
Produktionsniveau) / Geldmenge
Quantitätsgleichung:
* Formel: M×V=P×Y
* Geldmenge M × Umlaufgeschwindigkeit V = Preisniveau PP × Produktionsniveau Y.
Annahmen:
1. Umlaufgeschwindigkeit ist langfristig stabil.
2. Produktionsniveau wird durch Produktionsfaktoren & Technologie bestimmt, nicht durch M.

67
Q

Geldmenge

A
  • Die gesamte verfügbare Geldmenge in der Volkswirtschaft.
  • Geldmenge (M)
68
Q

Umlaufgeschwindigkeit des Geldes

A
  • Gibt an, wie oft eine Geldeinheit im Durchschnitt pro Jahr für Transaktionen genutzt wird.
  • Umlaufgeschwindigkeit des Geldes (V)
69
Q

Preisniveau

A
  • Durchschnittspreis aller gehandelten Waren und Dienstleistungen.
  • Preisniveau (P)
70
Q

Reales Produktionsniveau (BIP)

A
  • Die reale Wirtschaftsleistung, d. h. der Wert aller produzierten Güter und Dienstleistungen, inflationsbereinigt.
  • Reales Produktionsniveau (BIP) => Y
71
Q

Problem Inflation

A

Schuhsohlen-Kosten:
* Ressourcenkosten durch vermehrtes Geldabheben und verringertes Halten von Bargeld aufgrund von Inflation.
Speisekarten-Kosten (“Menu Costs”):
* Kosten für Preisänderungen, die Unternehmen durch neue Preislisten oder Systeme entstehen.
Variabilität der relativen Preise:
* Höhere Inflation führt zu verzerrten Preisen, was zu ineffizienten Kaufentscheidungen und Marktallokation führt.
Steuerbelastung von Ersparnissen:
* Inflation erhöht den Nominalzins, wodurch Zinserträge höher besteuert werden.
* Der entscheidende Realzins nach Steuern sinkt, was die Sparanreize reduziert.
Schwierige Preisvergleiche:
* Höhere Inflation erschwert Preisvergleiche, insbesondere bei hoher
Umverteilungseffekte:
* Wenn sich Löhne und Zinsen nicht proportional zur Inflation anpassen, entstehen Umverteilungen zwischen verschiedenen Wirtschaftsteilnehmern.