VO 1-3 Flashcards
Was ist der Unterschied zwischen VWL und BWL?
- BWL (Business Administration): Beschäftigt sich mit Entscheidungen und Prozessen in Unternehmen (z. B. Marketing, Controlling, Personalwesen).
- VWL (Economics): Untersucht gesamtwirtschaftliche Zusammenhänge, z. B. Inflation, Arbeitslosigkeit, Wirtschaftswachstum.
- Beide gehören zur Wirtschaftswissenschaft.
Welche Themenbereiche behandelt die BWL?
- Beschäftigt sich mit Betriebsführung und Unternehmensprozessen
- Wichtige Bereiche:
o Marketing
o Controlling
o Personalwesen
o Logistik
o Finanzierung
Fokus: Unternehmen und deren wirtschaftliches Verhalten.
Was untersucht die VWL?
- Gesamtwirtschaftliche Zusammenhänge
- Untersucht Märkte, Handel, Politik und gesamtgesellschaftliche Prozesse
- Nutzt ökonomische Theorien auch für nicht-wirtschaftliche Phänomene (z. B. Wirtschaftspolitik, Umweltökonomie).
Beispiele: Inflation, Arbeitslosigkeit, Wirtschaftswachstum, Globalisierung.
Was haben VWL und BWL gemeinsam?
- Beide gehören zur Wirtschaftswissenschaft.
- Beide nutzen wissenschaftliche Methoden und Theorien, um wirtschaftliche Abläufe zu erklären.
- Unterschied: BWL = Unternehmen, VWL = Gesamtwirtschaft.
Zusammenhang: BWL ist ein Teil der Wirtschaft, den die VWL analysiert.
In welche zwei Hauptbereiche teilt sich die VWL?
- Mikroökonomik: Untersuchung einzelner Märkte und Branchen.
- Makroökonomik: Analyse gesamtwirtschaftlicher Zusammenhänge.
Womit beschäftigt sich die Mikroökonomik?
- Analysiert einzelne Märkte und Branchen.
- Erforscht das Verhalten von Unternehmen und Konsumenten.
- Typische Fragen:
o Warum schwanken Benzinpreise?
o Wie hoch sollte eine Cannabis-Steuer sein?
o Welche Effekte hat eine CO₂-Steuer auf den Strompreis?
Womit beschäftigt sich die Makroökonomik?
- Analysiert gesamtwirtschaftliche Zusammenhänge.
- Untersucht Konjunktur, Wachstum, Inflation, Arbeitslosigkeit, gesamtwirtschaftliche Verschuldung.
Welche Teilgebiete gehören zur VWL?
- Wettbewerbsökonomik
- Gesundheitsökonomik
- Finanzwissenschaft (öffentliche Finanzen)
- Monetäre Ökonomik
- Umweltökonomik
- Internationale Wirtschaft
Warum zählt die Volkswirtschaftslehre zu den Sozialwissenschaften?
- Sie untersucht gesellschaftliche Phänomene in der Wirtschaft und darüber hinaus.
- Verwandte Disziplinen: Soziologie, Psychologie, Anthropologie.
Was bedeutet methodologischer Individualismus?
- Sozialwissenschaftlicher Ansatz, geprägt von Joseph Schumpeter (1883-1950).
- Erklärt soziale Phänomene durch Interessen und Verhalten einzelner Individuen.
- Ziel: Vorhersage wirtschaftlicher Prozesse anhand individueller Entscheidungen.
Was ist der Unterschied zwischen methodologischem Individualismus und der Analyse von Aggregaten?
- Methodologischer Individualismus: Fokus auf einzelne Individuen und deren Entscheidungen.
- Aggregatanalyse: Betrachtet soziale Gruppen wie Schichten, Nationen oder Generationen als Ganzes.
Was ist die Aggregatanalyse in der Volkswirtschaftslehre?
- Die Aggregatanalyse betrachtet gesamte soziale Gruppen anstatt einzelner Individuen.
- Analyse von kollektiven wirtschaftlichen Phänomenen, z. B.:
o Soziale Schichten
o Bevölkerungsteile
o Nationen
o Generationen - Gegensatz zum methodologischen Individualismus, der wirtschaftliche Entwicklungen aus dem Verhalten einzelner Akteure erklärt.
- Typisch für die Makroökonomik, z. B. bei der Untersuchung von Inflation, Arbeitslosigkeit oder Wirtschaftswachstum.
Welche Rolle spielen Modelle in der VWL?
- Modelle dienen dazu, wirtschaftliche Zusammenhänge abzubilden.
- Sie helfen, Hypothesen zu formulieren und zu testen.
- In der Mikroökonomik werden sie zur Analyse einzelner Märkte genutzt.
- In der Makroökonomik helfen sie, gesamtwirtschaftliche Prozesse wie Inflation oder Wachstum zu verstehen.
Warum ist die Empirie für die VWL wichtig?
- Hypothesen müssen mit Daten überprüft werden.
- Die VWL nutzt statistisch-ökonometrische Methoden, um Theorien zu testen.
- Beispielhafte Fragen:
o Sinkt die nachgefragte Menge nach Benzin, wenn der Preis steigt?
o Ist der langfristige Nachfragerückgang größer als der kurzfristige?
Wann werden Experimente in der VWL genutzt?
- Wenn keine ausreichenden realen Daten verfügbar sind.
- In Laborexperimenten wird das Verhalten von Menschen unter kontrollierten Bedingungen untersucht.
- Beispiel: Verhalten in Märkten oder Entscheidungsprozesse in der Wirtschaft.
- Forschungsbeispiel: DICE-Labor
Methoden der VWL:
- Ökonomische Theorie mit Hilfe von Modellen
- Empirie
- Experimentelle Ökonomik
Warum ist ein Verkehrsnetz ein gutes Beispiel für ein ökonomisches Modell?
- Es vereinfacht die Realität, indem es nur wichtige Informationen zeigt.
- Es stellt Verbindungen zwischen Punkten (z. B. Bahnhöfen) dar, ähnlich wie ökonomische Modelle Verknüpfungen zwischen Märkten oder Akteuren analysieren.
- Nicht jede Kleinigkeit ist abgebildet, sondern nur das, was für das System relevant ist.
Was haben ökonomische Modelle und Google Maps gemeinsam?
- Vereinfachung der Realität: Beide reduzieren die Komplexität der realen Welt, um bestimmte Informationen verständlicher zu machen.
- Fokus auf relevante Informationen:
o Google Maps zeigt z. B. Straßen, Geschäfte und Routen, blendet aber unnötige Details aus.
o Ökonomische Modelle konzentrieren sich auf wesentliche wirtschaftliche Zusammenhänge, z. B. Angebot und Nachfrage. - Anpassbarkeit je nach Bedarf:
o Google Maps kann zwischen Kartenansicht, Satellitenbild und Verkehrsinfos wechseln.
o Ökonomische Modelle variieren in ihrer Komplexität und Detailliertheit je nach Forschungsfrage. - Hilfe bei Entscheidungen:
o Google Maps unterstützt Navigation und Standortentscheidungen.
o Ökonomische Modelle helfen, wirtschaftliche Prozesse zu verstehen und Politikmaßnahmen zu bewerten.
Warum ist eine Satellitenansicht (z.B. einer Stadt) weniger geeignet als ein ökonomisches Modell?
- Sie zeigt die Realität fast unverändert, aber enthält zu viele Details, um ökonomische Zusammenhänge schnell zu erfassen.
- In der Ökonomie sind Modelle Vereinfachungen, um wichtige Mechanismen herauszuarbeiten.
- Eine echte Satellitenaufnahme zeigt zwar alles, ist aber für eine wirtschaftliche Analyse oft zu komplex.
Beispiele für ökonomische Fragen
- Warum schwanken die Energiepreise an den Börsen?
- Wie reagieren Nachfrager auf steigende Energiepreise?
- Wie lassen sich Treibhausgase möglichst kostengünstig reduzieren?
- Warum wird nicht stärker in den Klimaschutz investiert?
- Welche Auswirkungen haben Mindestlöhne?
- Welche Faktoren beeinflussen Inflation und Wirtschaftswachstum?
Was sind positive Aussagen in der Ökonomie?
- Aussagen, die beschreiben, wie wirtschaftliche Zusammenhänge funktionieren.
- Sie enthalten keine Bewertung oder Empfehlung.
- Beispiel: „Ein höherer Mindestlohn kann zu einer Reduzierung der Beschäftigung führen.“
Was sind normative Aussagen in der Ökonomie?
- Aussagen, die eine Bewertung oder Empfehlung enthalten.
- Sie sagen nicht nur „was ist“, sondern „was sein sollte“.
- Beispiel: „Der Mindestlohn sollte erhöht werden, um soziale Ungleichheit zu verringern.“
Was ist der Homo Oeconomicus?
- Ein Modell in der VWL, das einen rationalen und nutzenmaximierenden Menschen beschreibt.
- Er verfolgt konsequent seine eigenen Interessen und trifft Entscheidungen basierend auf vollständigen Informationen.
Was bedeutet Rationalität in der VWL?
Es wird unterstellt, dass Menschen rational Handeln:
* Menschen haben Präferenzen und können zwischen verschiedenen Optionen wählen.
* Menschen kennen ihre eigenen Präferenzen genau.
* Ihre Präferenzen sind vollständig (sie können jede Option bewerten).
* Ihre Präferenzen sind transitiv (wenn A besser als B ist und B besser als C, dann ist A auch besser als C).
* Woher die Präferenzen stammen ist egal
Was bedeutet es, dass der Homo Oeconomicus seine eigenen Interessen verfolgt?
- Enge Definition: Er handelt nur dann, wenn es ihm direkt und unmittelbar selbst nützt.
- Weite Definition:
o Langfristiger Nutzen (z. B. heute helfen, um später einen Gefallen zurückzubekommen).
o Indirekter Nutzen (z. B. „egoistischer Altruismus“ – helfen, weil es sich gut anfühlt).
: Was bedeutet Transitivität in der VWL?
- Wenn eine Person Option A besser als Option B findet und Option B besser als Option C, dann muss sie auch Option A besser als Option C finden.
- Beispiel:
o Ein Konsument bevorzugt Apfel vor Banane und Banane vor Kirsche.
o Dann muss er auch Apfel vor Kirsche bevorzugen. - Transitivität sorgt für konsistentes Verhalten in Entscheidungen.
Was bedeutet Vollständigkeit in der VWL?
- Ein Individuum kann für jede mögliche Entscheidung eine Präferenz äußern.
- Es gibt immer eine eindeutige Antwort auf die Frage, ob eine Option besser, schlechter oder gleichwertig ist.
- Beispiel:
o Ein Konsument kann entscheiden, ob er ein Auto oder ein Fahrrad bevorzugt oder beide gleich gut findet. - Ohne Vollständigkeit könnten Entscheidungen nicht getroffen oder nicht analysiert werden.
Was sind Präferenzen in der VWL?
Eine Präferenz bedeutet, dass Menschen sich eine Meinung darüber bilden können, ob sie einen beliebigen Zustand X oder einen anderen Zustand Y besser finden oder beides gleich gut (oder schlecht).
* Eine Person kann sich zwischen verschiedenen Alternativen bewusst entscheiden.
* Diese Präferenzen sind die Grundlage wirtschaftlicher Entscheidungen.
* Beispiel:
o Ein Käufer bevorzugt eine bestimmte Marke Schokolade gegenüber einer anderen.
* Ökonomische Modelle gehen oft davon aus, dass Präferenzen stabil und rational sind.
Was unterscheidet Soziologie und Volkswirtschaftslehre?
“Economics is all about how people make choices; sociology is all about how they don’t have any choices to make.”
Soziologie betrachtet soziale Normen, Werte und Institutionen als zentrale Einflussfaktoren auf Verhalten.
VWL analysiert Entscheidungen von Individuen und Unternehmen unter knappen Ressourcen und versucht, Gesetzmäßigkeiten im wirtschaftlichen Verhalten zu finden.
* Soziologie will gesellschaftliche Entwicklungen verstehen und erklären.
* VWL will wirtschaftliche Prozesse analysieren und wirtschaftspolitische Maßnahmen bewerten.
Warum muss der homo oeconomicus sich überhaupt entscheiden?
Er muss entscheiden, weil Ressourcen knapp sind:
* Geld: Wofür soll es ausgegeben werden?
* Zeit: Welche Aktivität hat den größten Nutzen?
* Gesetze und Normen beeinflussen Entscheidungen.
Alles, was Menschen tun, ist mit Opportunitätskosten verbunden.
Trifft der Homo Oeconomicus immer die beste Entscheidung? also macht er fehler?
- Nein, Menschen sind nicht vollständig rational.
- Moderne Variante des homo Oeconomicus: Resourceful Restricted Evaluating Expecting Maximizing Man (RREEMM)
- Das Konzept des eingeschränkt rationalen Verhaltens erklärt, warum Entscheidungen nicht immer optimal sind. (nicht gleichzusetzen mit irrationalem Verhalten)
- Gründe für fehlerhafte Entscheidungen:
o Informationsdefizite oder Informationsasymmetrien
o Komplexe Situationen erschweren die Verarbeitung von Informationen
o Unsicherheit über die Zukunft
o Präferenzen können sich im Zeitverlauf ändern - Annahme: Menschen lernen aus Fehlern.
Was sind Opportunitätskosten?
- Opportunitätskosten sind die Kosten der entgangenen besten Alternative.
- Wenn eine Entscheidung getroffen wird, wird gleichzeitig auf eine andere Möglichkeit verzichtet.
- Beispiel:
o Wer 100 Euro für ein Essen ausgibt, kann dieses Geld nicht mehr für Kino oder Kleidung verwenden.
Nenne Beispiele für Opportunitätskosten.
- Wer zur Vorlesung geht, kann in dieser Zeit nicht ausschlafen oder Fußball spielen.
- Wer sein Haus vermietet, kann es nicht selbst bewohnen.
- Wer Zeit in ein Hobby investiert, kann diese Zeit nicht für Arbeit oder Lernen nutzen.
Sind CO₂-Emissionen für Stromerzeuger kostenlos, wenn Zertifikate verschenkt werden?
- Nein, sie sind nicht kostenlos.
- Die Zertifikate haben einen Marktwert, da sie handelbar sind (Emissionshandel).
- Stromerzeuger könnten sie verkaufen, wenn sie selbst keine Emissionen verursachen.
- Wer die Zertifikate nutzt, verzichtet auf die Möglichkeit, sie zu verkaufen – das sind die Opportunitätskosten.
Was bedeutet ökonomische Effizienz?
- Effizienz bedeutet, mit möglichst geringem Aufwand ein Ziel zu erreichen oder mit gegebenem Aufwand den größtmöglichen Ertrag zu erzielen.
- Zwei Prinzipien:
o Minimalprinzip: Ein Ziel mit minimalem Aufwand erreichen.
o Maximalprinzip: Mit gegebenem Aufwand den maximalen Ertrag erzielen. - Effizienz muss nicht nur finanziell sein – sie kann sich auch auf Zeit, Ressourcen oder Umweltauswirkungen beziehen.
Was ist der Unterschied zwischen Minimalprinzip und Maximalprinzip?
- Minimalprinzip: Ein bestimmtes Ziel mit möglichst geringem Einsatz erreichen.
o Beispiel Klimapolitik: 100 Mio. Tonnen CO₂ mit den geringsten Kosten einsparen.
o Beispiel Produktion: 100 Tonnen Zucker mit möglichst geringen Kosten herstellen. - Maximalprinzip: Mit gegebenem Einsatz das bestmögliche Ergebnis erzielen.
o Beispiel Klimapolitik: Mit 20 Mrd. Euro möglichst viel CO₂ einsparen.
o Beispiel Produktion: Mit 100 Tonnen Zuckerrohr möglichst viel Zucker herstellen.
Warum ist individuelle Effizienz nicht gleich gesellschaftliche Effizienz?
- Eine Entscheidung, die für den Einzelnen effizient ist, kann gesamtgesellschaftlich ineffizient sein.
- Grund: Externe Effekte und Marktversagen, wenn das Handeln Einzelner Dritte beeinflusst.
- Gesellschaftliche Effizienz bedeutet, dass Ressourcen so verteilt sind, dass der größtmögliche Nutzen für alle entsteht.
- Beispiel: Umweltverschmutzung kann für ein Unternehmen kosteneffizient sein, aber hohe gesellschaftliche Kosten verursachen.
Was aber ist aus gesamtgesellschaftlicher Sicht effizient?
Antwort: Eine Situation, in der die verfügbaren Ressourcen so verteilt werden, dass sie allen zusammen den größtmöglichen Nutzen stiften. (Wohlfahrt)
Was bedeutet produktive oder technische Effizienz?
- Ein Produkt wird mit dem geringstmöglichen Einsatz an Ressourcen hergestellt.
- Kein unnötiger Verbrauch von Arbeit, Kapital oder Rohstoffen.
- Beispiel: Ein Unternehmen produziert ein Auto mit minimalem Material- und Energieverbrauch.
Was bedeutet Kosteneffizienz?
- Ein Produkt wird zu den geringstmöglichen Kosten hergestellt.
- Ziel ist es, die Produktionskosten zu minimieren, um wettbewerbsfähig zu bleiben.
- Beispiel: Ein Unternehmen nutzt günstigere Materialien oder effizientere Produktionsmethoden.
Was ist allokative Effizienz im Markt?
- Ressourcen werden so verteilt, dass der größtmögliche gesellschaftliche Nutzen entsteht.
- Ein Gut wird denjenigen Konsumenten zugeteilt, die bereit sind, mindestens die Grenzkosten des Produkts zu zahlen.
- Beispiel: Wohnungen gehen an diejenigen, die den höchsten Nutzen aus ihnen ziehen und bereit sind, den Marktpreis zu zahlen.
: Wie sorgt allokative Effizienz für den größtmöglichen gesellschaftlichen Nutzen?
- Es werden genau die Güter und Dienstleistungen produziert, die den höchsten Nutzen für die Konsumenten stiften.
- Auch die Qualitätsausprägung der Güter entspricht den Präferenzen der Konsumenten.
- Theoretische Grundlagen stammen von Chamberlain (1953) und Hayek (1945).
Was ist statische Effizienz?
Statische Effizienz beschreibt die optimale Nutzung von Ressourcen zu einem bestimmten Zeitpunkt.
Ziel ist es, Ressourcen so effizient wie möglich zu verwenden, ohne zukünftige Entwicklungen zu berücksichtigen. Betrachtet nur die gegenwärtige Situation und ignoriert zukünftige Entwicklungen oder Innovationen.
- Produktionsorganisatorische (produktive oder technische) Effizienz
- Kosteneffizienz
- Allokative Effizienz
Was ist dynamische Effizienz?
- Dynamische Effizienz bedeutet, dass die gesellschaftliche Wohlfahrt über einen Zeitraum maximiert wird.
- Berücksichtigt langfristige Entwicklungen wie Innovation, technologischen Fortschritt und nachhaltige Ressourcennutzung.
- Beispiel: Ein Unternehmen investiert in Forschung und Entwicklung, um zukünftige Produktionskosten zu senken und Wettbewerbsvorteile zu sichern.
Was versteht man unter Transaktionskosteneffizienz?
- Transaktionskosten sind die Kosten der Abwicklung wirtschaftlicher Transaktionen.
- Sie entstehen vor, während und nach einem Vertragsschluss:
o Vor Vertragsabschluss: Suchkosten (Wer bietet den besten Preis? Welche Option ist die beste?)
o Während des Vertragsabschlusses: Verhandlungs- und Entscheidungskosten (Zeit, Beratung, Rechtskosten)
o Nach Vertragsabschluss: Überprüfung und Durchsetzung (Erfüllung der Vereinbarungen sicherstellen) - Ziel: Minimierung dieser Kosten, um effizientere Märkte zu schaffen.
Was bedeutet politische Effizienz?
- Politische Effizienz fragt nach Anreizen und Ordnungsrahmen, um unproduktives Verhalten wie Lobbyismus zu verhindern.
- Ziel: Politische Entscheidungen sollen gesamtgesellschaftlich vorteilhaft und nicht von Sonderinteressen dominiert sein.
- Beispiel: Regulierung von Lobbyismus, um Einflussnahme auf politische Entscheidungen zu begrenzen.
Was ist der Unterschied zwischen Effizienz und Effektivität?
- Effektivität bedeutet, dass eine Maßnahme wirksam ist, also das gewünschte Ziel erreicht wird.
o Beispiel: Wenn fünf Kopfschmerztabletten wirken, ist die Maßnahme effektiv. - Effizienz bedeutet, dass eine Maßnahme das bestmögliche Mittel ist, um das Ziel mit minimalem Aufwand zu erreichen.
o Beispiel: Eine einzige Tablette heilt Kopfschmerzen genauso gut – das wäre effizient. - Zusammenhang:
o Effizienz setzt Effektivität voraus.
o Nicht jede effektive Maßnahme ist effizient.
o Ziel ist es, eine Lösung zu finden, die sowohl effektiv als auch effizient ist.
Warum gibt es eigentlich einen Klimawandel?
- Der Klimawandel entsteht, weil Menschen zu viele Dinge konsumieren, deren Produktion mit dem Ausstoß von Treibhausgasen verbunden ist.
Warum konsumieren Menschen nicht einfach andere Dinge oder insgesamt weniger? Klimawandel
- Präferenzen und Gewohnheiten
- Fehlende Alternativen
- Informationsmangel
- Externe Effekte
- Soziale Normen
Gefangenendilemma
- Beispiel aus Spieltheorie
- Voneinander getrennt verhört
A gesteht, B nicht => 1,10 Jahre; umgekehrt auch
beide gestehen => beide 5 Jahre
beide gestehen nicht => beide 2 Jahre - Individuell rationales Verhalten führt zu einem schlechteren kollektiven Ergebnis
Was ist das Trittbrettfahrerproblem?
Ein Trittbrettfahrer (Free Rider) ist jemand, der von einem Gut oder einer Dienstleistung profitiert, ohne dafür zu zahlen oder beizutragen.
Besonders problematisch ist dies bei öffentlichen Gütern, bei denen niemand von der Nutzung ausgeschlossen werden kann.
Ausschließbarkeit von Gütern
- Zwei Arten bei denen Ausschluss nicht möglich ist:
o Öffentliche Güter
Zusätzliche Nutzer verursachen keine Kosten bzw. schmälern den Nutzen der anderen nicht
o Allmende guter
Andere Nutzer Verursachen Kosten bzw. schmälern den nutzen der anderen
Arten von Gütern
- Private Güter (Rivalität und Ausschließbar):
o Bier, Schokolade, Straßen bei hohem Verkehr - Clubgüter (keine Rivalität und Ausschließbar):
o Netflix, Musik, Software, Straßen bei geringer Auslastung - Allmende Güter (Rivalität, nicht Ausschließbar):
o Fische im Meer, Wasser im Fluss, Weltklima/Co2 Ausstoß - Öffentliche Güter (keine Rivalität, nicht Ausschließbar)
o Landesverteidigung, „Recht und Ordnung“, Innere Sicherheit, Saubere Umwelt
Wie werden Güter voneinander unterschieden?
- Rivalität im Konsum (Brot rivalisierend, Leuchtturm nicht rivalisierend)
- Ausschließbarkeit (Brot ausschließbar, Leuchtturm nicht ausschließbar)
Wie Emissionen begrenzen?
- Co2-Steuern
- Co2-Mengenbegrenzung mit handelbaren Zertifikaten („Cap and Trade“-Systeme)
- Produktregulierung
- Produktions- und Konsumverbote
- …
Was sind Externalitäten?
- Externalitäten sind externe Effekte wirtschaftlicher Aktivitäten, die Dritte betreffen, ohne dass eine Kompensation erfolgt.
- Sie können positiv oder negativ sein.
Was sind negative Externalitäten?
- Negative Externalitäten entstehen, wenn eine Handlung Dritten schadet, ohne dass der Verursacher die Kosten trägt.
- Beispiele:
o Umweltverschmutzung (Lärm, Abgase, Abwasser)
o Rauchen in Anwesenheit von Nichtrauchern
o Monopolpreise, die den Markt verzerren
Was sind positive Externalitäten?
- Positive Externalitäten entstehen, wenn eine Handlung Dritten nützt, ohne dass der Verursacher eine Entlohnung erhält.
- Beispiele:
o Impfungen (verringern die Ansteckungsgefahr für andere)
o Bildung (gebildete Menschen steigern die Produktivität der Gesellschaft)
o Antivirenprogramme (schützen nicht nur den eigenen Computer, sondern auch das Netzwerk)
Externalitäten: Warum werden die Konsequenzen des eigenen Handelns oft nicht berücksichtigt?
- Verfügungsrechte sind nicht klar definiert (z. B. wem gehört saubere Luft?).
- Transaktionskosten für die Durchsetzung von Rechten sind zu hoch.
- Trittbrettfahrerproblem: Menschen oder Unternehmen nutzen die Vorteile, ohne zu zahlen.
Warum entstehen Externalitäten?
- Verfügungsrechte sind nicht klar definiert (z. B. wem gehört saubere Luft?).
- Transaktionskosten für die Durchsetzung von Rechten sind zu hoch.
- Trittbrettfahrerproblem: Menschen oder Unternehmen nutzen die Vorteile, ohne zu zahlen.
Privater, externer und sozialer Nutzen bzw. Kosten
Private Erträge – Private Kosten = Private Gewinne
+ + +
ExterneErträge – ExterneKosten= ExterneGewinne
= = =
Soziale Erträge – Soziale Kosten = Soziale Gewinne
Was passiert, wenn der Verursacher eines Schadens haftet?
- Er trägt die externen Kosten selbst und hat einen Anreiz, den Schaden zu reduzieren.
- Der optimale Punkt liegt dort, wo die Grenzkosten der Schadensvermeidung den Grenzschaden ausgleichen.
- Ergebnis: Effiziente Schadensvermeidung und eine gerechtere Kostenverteilung zwischen Verursacher und Geschädigten.
Internalisierung externer Kosten bei Haftung (Graphik)
- Achsen und Kurven:
X-Achse: „Ausmaß der Schädigung“
→ Zeigt, wie stark die Umwelt oder Dritte durch die Aktivität des Schädigers betroffen sind.
Y-Achse: Kosten oder Nutzen
→ Zeigt die Kosten der Schadensvermeidung (linke Kurve) und die Höhe der Schäden (rechte Kurve).
Grenzkosten der Schadensvermeidung (fallende Kurve):
Zeigt die Kosten für den Schädiger, um die Schadstoffmenge oder Schädigung zu reduzieren.
Anfangs sind die Kosten hoch, aber sie sinken mit zunehmender Schadensminderung.
Grenzschaden (steigende Kurve):
Zeigt die zusätzlichen Schäden für Geschädigte, wenn die Schädigung weiter zunimmt.
Je mehr Schädigung auftritt, desto größer der Schaden für Dritte.
2. Optimales Schädigungsniveau: Punkt C
Ohne Regulierung (Punkt A):
Der Schädiger würde den Schaden maximal ausweiten, weil er keine Kosten für externe Schäden trägt.
Mit Haftung (Punkt C):
Der Schädiger muss nun für den Schaden zahlen.
Er reduziert die Schädigung bis zum Punkt C, wo Grenzkosten der Schadensvermeidung = Grenzschaden.
Das ist der effiziente Punkt, weil hier die Gesamtkosten (Vermeidung + Restschaden) minimal sind.
Bereich KE:
Die Schädigung wird von A auf E reduziert.
Der Schädiger übernimmt Kosten für Schadensvermeidung.
Der Schädiger verursacht nun weniger externe Kosten, weil er für den Schaden haftet.
3. Bedeutung der schraffierten Flächen
Transferbetrag des Schädigers (linke Schraffierung, KE)
→ Die zusätzlichen Kosten, die der Schädiger zahlen muss, um die Schädigung zu reduzieren.
Nutzenzuwachs des Schädigers (untere Schraffierung)
→ Die Einsparungen, die der Schädiger durch reduzierte Schadenszahlungen erzielt.
→ Da die Schadenszahlungen steigen würden, wenn keine Reduktion erfolgt, spart der Schädiger langfristig Geld.
- Fazit: Warum ist das effizient?
Wenn der Schädiger für Schäden haftet, wird er die wirtschaftlich optimale Menge an Schädigung reduzieren.
Die Kosten der Schadensvermeidung sind niedriger als die externen Schäden → Optimale Internalisierung der externen Kosten.
Es entsteht eine faire Verteilung der Kosten zwischen Schädiger und Geschädigten.
Was passiert, wenn der Schädiger nicht haftet?
- Die Geschädigten tragen die Kosten der Schadensvermeidung.
- Der Schaden wird weniger reduziert, weil der Geschädigte nur bis zu seinem eigenen Kosten-Nutzen-Optimum handelt.
- Ergebnis: Die Schädigung ist höher als im Haftungsfall, was zu ineffizienten Ergebnissen und Wohlfahrtsverlusten führt.
Internalisierung externer Kosten ohne Haftung (Graphik)
- Was passiert ohne Haftung des Schädigers?
Wenn der Schädiger nicht für den Schaden haftet, verursacht er die maximale Schädigung (Punkt A).
Die gesamten Kosten der Schädigung (z. B. Umweltzerstörung, gesundheitliche Schäden) werden komplett von den Geschädigten getragen.
Der Schädiger profitiert, weil er keine Kosten für die Schadensvermeidung übernehmen muss.
→ In diesem Fall wäre die Verteilung unfair, weil die Geschädigten allein belastet werden. - Was passiert mit Haftung des Schädigers?
Der Schädiger muss nun für den Schaden zahlen. Das bedeutet:
Er hat einen Anreiz, den Schaden zu reduzieren, um weniger zahlen zu müssen.
Er verringert die Schädigung auf das optimale Niveau (Punkt C).
Er investiert in Maßnahmen zur Schadensvermeidung (KE-Bereich in der Grafik).
Gleichzeitig profitieren die Geschädigten, weil:
Sie weniger Schäden erleiden (die Schädigung geht von A → E zurück).
Die Restschädigung ist wirtschaftlich effizient: Es wird nur so viel Reduktion vorgenommen, wie ökonomisch sinnvoll ist.
→ Dadurch entsteht eine “faire” Verteilung, weil die Schädigung nicht vollständig beseitigt, sondern bis zu einem wirtschaftlich sinnvollen Punkt reduziert wird.
Welche Maßnahmen gibt es, um Externalitäten zu steuern?
- Steuern und Subventionen
- Mengenmäßige Beschränkungen (Zertifikate) mit oder ohne Handel
- Andere Regulierung und Verbote
- Überzeugungsarbeit / moralische Apelle
- Schaffung von Rechten
- Haftungsregeln
- Zusammenschluss der Beteiligten
Grundprinzip der handelbaren Zertifikate
Handelbare Zertifikate ermöglichen es Unternehmen, die kostengünstiger CO₂ reduzieren können, dies in größerem Umfang zu tun, während andere Unternehmen mit höheren Vermeidungskosten lieber Zertifikate kaufen, anstatt selbst Emissionen zu reduzieren.
Das Ziel ist es, die Gesamtkosten der Emissionsreduktion zu minimieren.