VL1: Beiläufiger sozialer Einfluss Flashcards

1
Q

Def. Sozialer Einfluss

A

Veränderung von Einstellungen, Überzeugungen, Meinungen, Werten und Verhaltensweisen infolge der Konfrontation mit (denen anderer) Menschen

-kann beiläufig oder auch absichtlich geschehen

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2
Q

Def. Beiläufiger Sozialer Einfluss

A

Veränderung von Einstellungen, Überzeugungen, Meinungen, Werten und Verhaltensweisen infolge der Konfrontation mit (denen anderer) Menschen ohne expliziten Beeinflussungsversuch anderer

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3
Q

Social Facilitation (Soziale Erleichterung, Bahnung)

A

Triplett (1898): In Gruppen wird schneller Fahrrad gefahren als alleine

  • erste Studie: Kinder rollen Angelschnüre auf, in Anwesenheit anderer vs. alleine
  • > manche in Anwesenheit anderer besser, manche schlechter als alleine

->zweideutige Befundlage; Erklärungen ? Triebtheorie, Bewertungsangst, Aufmerksamkeitskonflikt, soziale Normen

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4
Q

Triebtheorie zur Erklärung der sozialen Erleichterung

A

In Anwesenheit anderer ist das Arousal hoch (angeborener Mechanismus)

  • > Arousal erhöht W’keit dominanter Reaktionen, beeinflusst Fähigkeit zu lernen
  • > wenn Art der Aufgabe gut gelernt (Routine) bzw. leicht: soziale Erleichterung, Leistungsverbesserung
  • > wenn Art der Aufgabe nicht genügend gelernt bzw. schwierig/komplex: soziale Hemmung, Leistungseinbußen
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5
Q

“stereotype threat”

A

=Leistungsminderung durch Stereotypaktivierung

  • aktive negative Stereotypen
  • > schlechtere Leistung
    z. B. Frau schneidet schlechter in Mathe ab, wenn in Anwesenheit von Männern (Steffens et al., 2012)

-Interaktion: hohe Identifikation mit Gruppe - negative Stereotype - schlechte Leistung (Steffens et al., 2012)

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6
Q

Negative Auswirkungen auf stereotypisierte Gruppen, wenn Witze über sie gemacht werden ? (Weber, Appel, Steffens & Hirschhäuser)

A
Sexist comedy (über Frauen)
->schlechtere Intelligenztestleistung

Neutral comedy
->bessere Leistung

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7
Q

Bewertungsangst zur Erklärung der sozialen Erleichterung

A

=gelernte Angstreaktion auf Anwesenheit anderer; im Gegensatz zur Triebtheorie nicht angeboren

-Anwesenheit anderer mit Leistungsbewertung assoziiert, erhöhet Arousal

Interaktion: Positive Erfolgserwartung (subj. Leistungserwartung) - Anwesenheit anderer - bessere Leistung
->bei negativer Erfolgserwartung: keine Unterschiede in Leistung zwischen alleine und in Anwesenheit anderer

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8
Q

Aufmerksamkeitskonflikt zur Erklärung der sozialen Erleichterung

A

Teilen der Aufmerksamkeit in Anwesenheit anderer
=Ablenkung

-AG-Belastung (Teilen der Aufmerksamkeit) erhöht Arousal, wenn Angst davor, negative Stereotypen zu bestätigen

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9
Q

Def. Soziale Normen

A

Überzeugungssysteme darüber, wie man sich verhalten soll; gemeinsame Erwartungen von Gruppenmitgliedern bzgl. (un)erwünschter Aktivitäten

  • normalerweise keine Gesetze
  • hängen v.a. von direkter Umwelt ab

Funktionen:
-reduzieren Unsicherheit (v.a. in neuartigen Situationen), dienen der Koordination von individuellem Verhalten (uB Pünktlichkeit als Norm) und der gerechten Verteilung von Handlungsergebnissen (zB Frauenparkplätze)

  • deskriptive soziale Normen: Was würden andere tun?
  • injunktive soziale Normen: Was soll man tun und lassen ?
  • schränken uns ein, geben aber auch Ordnung
  • gelten für Subgruppen und/oder Kulturen
  • werden bei Verletzung salient
  • > bewertende Komponente
  • > sichtbar durch Reaktion anderer
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10
Q

Bildung und Weitergabe von sozialen Normen

A
  • Beobachtung anderer
  • Missbilligung nach Verletzung zeigen (auch subtil)
  • Belehrung, praktische Beispiele, Rituale
  • > aus Interaktion mit anderen
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11
Q

Sherif (1935): Autokinetischer Effekt

A

Klassisches Experiment zur Entstehung von Normen

  • im Dunkeln ohne Bezugspunkte, Lichtpunkt scheint sich zu bewegen, obwohl stationär (Grund: sakkadische Augenbewegungen)
  • UV: Einzelurteile vor vs. nach Gruppenurteilen
  • AV: Größe der Bewegung

Hauptergebnisse:

  • Personen entwickeln stabile innere Norm (persönliche Norm)
  • Gruppen konvergieren zu gemeinsamer Norm (Gruppennorm; Trichtereffekt)
  • Einfluss der Gruppennorm bleibt anfangs vorhanden, auch wenn Etablierer der Gruppennorm Gruppe verlassen hat
  • > dann Divergenz, Trichteröffnung
  • > Ergebnisse übertragbar auf Attraktivität von Personen (Hassebrauck, 1993)
  • je willkürlicher eine Norm, desto schneller geht sie verloren (MacNeil & Sherif, 1976)
  • Motive zur Normanpassung (Erklärung des Trichtereffekts):
  • -Interesse an Beziehung zu anderen (Affilition)
  • -Begreifen der soz. Umwelt; Realität bestätigen durch Gruppenmeinung (“Gruppe hat Recht”)
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12
Q

“Müll zieht Müll an”

A

Wenn bereits Müll vorhanden, wird Müll einfach dazu gelegt
Wenn schon Graffiti (trotz Verbotsschilder!), dann weiteres datz
->Normverletzung zieht weiter Normverletzung nach sich; vermittelt Eindruck, dass Müllentsorgungsnorm nicht greift
->d.h. frühe Intervention nötig, bevor sich eine Norm etabliert

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13
Q

Stanford Prison Experiment (Zimbardo)

A

Vorfall: US-Ami Soldaten quälen Kriegsgefangene
->Wie kann das passieren ? Welche Menschen gehen zum Militär ?

Aufbau:

  • 24 Studierende zufällig Rolle des Wärters vs. Gefangener zugewiesen
  • Zimbardo als Direktor
  • geplant für 2 Wochen
  • > Abbruch nach 6 Tagen wegen extremen Verhaltens (Wärter: Tyrannei; Gefangene: Zeichen von Hilflosigkeit, pathologische Symptome)
  • Phase 1: Rollenzuweisung
  • Phase 2: Revolte der Gefangenen
  • Phase 3: syst. Erniedrigung der Gefangen durch die Wärter (ca. 1/3 der Wärter)

->Situation führt zu unterschiedlichen Verhaltensweisen, Deindividuation
möglicherweise auch prädisponierte Studierende

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14
Q

Def. Deindividuation

A

Extremes, normverletzendes (nicht normverletzend im Bezug auf sie eingenommene soziale Rolle) Verhalten im Einklang mit einer sozialen Rolle

  • > man verhält sich durch Selbstkategorisierung mir der sozialen Rolle als Gruppenmitglied
  • teilweise im Fall des Stanford Prison Experiments
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15
Q

Soziale Rollen

A
  • entstehten durch soziokulturelle Bedingungen
  • durch Wahrnehmung von Menschen in sozialer Rolle entstehen Gruppenstereotype
  • Oft rollenkonformes Verhalten
  • > in Gesellschaft entstanden
  • > Änderung der sozialen Rolle
  • ->Änderung von Stereotypen
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16
Q

Social Role Theory (Eagly & Steffen, 1984)

A

Stereotype soz. Gruppen resultieren aus den sozialen Rollen, die sie einnehmen

  • > Rolle ändert sich, Stereotype auch
  • Frauenrollen haben sich stärker verändert als Männerrollen (explizit und implizit)
  • > im Fall des Stanford-Prison-Experiments: Studierende handeln im Einklang mit Verhaltensnormen der sozialen Rolle
17
Q

Gründe für sozialen Einfluss, die diesen in zwei Arten unterteilen

A

Normativer Einfluss:

  • dient der Förderung von Gruppenzielen (Koordination, Druck, Zugehörigkeit)
  • Bedürfnis nach sozialer Zustimmung, Harmonie; Affiliation

Informationaler Einfluss:

  • dient der Überprüfung der sozialen Realität
  • Bedürfnis danach, Unsicherheit zu verringern
  • Theorie der sozialen Vergleiche (Festinger): subj. Validität in mehrdeutigen Situationen durch Vergleichsprozesse ->Uniformität als Ziel
  • > durch Uniformität: Überprüfung der sozialen Realität und Förderung von Gruppenzielen