VL1 Flashcards

1
Q

Wer sind Wesentliche Akteure und ihre Funktionen in Gesundheitssystemen.

A
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Q

Organisationsformen von Gesundheitssystemen?

A
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3
Q

Merkmale der Gesundheitssystem-Typen?

A
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4
Q

Merkmale der Gesundheitssystem-Typen?

A
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5
Q

System der Vereinigten Staaten?

A

▪ Einführung von «Managed Care» in 1990er Jahren:
▪ Zur Kontrolle der stark steigenden Kosten der Krankenversicherung
▪ u.a. Einschränkung der freien Arztwahl und Hausärzte handeln als
sogenannte «Gatekeeper»
▪ Obama Care (2013): Krankenversicherungsschutz für alle
Einwohner der USA, Mindestleistungspaket
▪ Geriet durch die Regierung Trump allerdings unter starken Beschuss

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6
Q

System der Schweiz?

A

▪ Zusatzversicherung: Privatversicherungssystem
▪ Leistungsorganisation: gemischtes System
▪ ambulanter Bereich (Hausärzte, Spezialisten): privat
▪ stationärer Bereich (Akutspitäler, Psychiatrie etc.):
öffentlich (z.B. Kantons-/Universitätsspital) und privat
▪ Kontrahierungszwang (Vertragszwang zwischen
Leistungserbringern und Krankenkassen)

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7
Q

System der Schweiz?

A

▪ Zusatzversicherung: Privatversicherungssystem
▪ Leistungsorganisation: gemischtes System
▪ ambulanter Bereich (Hausärzte, Spezialisten): privat
▪ stationärer Bereich (Akutspitäler, Psychiatrie etc.):
öffentlich (z.B. Kantons-/Universitätsspital) und privat
▪ Kontrahierungszwang (Vertragszwang zwischen
Leistungserbringern und Krankenkassen)

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8
Q

System der Schweiz?

A

▪ Zusatzversicherung: Privatversicherungssystem
▪ Leistungsorganisation: gemischtes System
▪ ambulanter Bereich (Hausärzte, Spezialisten): privat
▪ stationärer Bereich (Akutspitäler, Psychiatrie etc.):
öffentlich (z.B. Kantons-/Universitätsspital) und privat
▪ Kontrahierungszwang (Vertragszwang zwischen
Leistungserbringern und Krankenkassen)

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9
Q

Was ist der kawkani Index?

A
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10
Q

Was ist der kawkani Index?

A
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11
Q

Kakwani Progressivitäts-Index?

A
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12
Q

Finanzierungsgerechtigkeit des Schweizer Systems?

A
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13
Q

Versorgungsgerechtigkeit?

A
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14
Q

Konzentrationskurve der Inanspruchnahme medizinischer Leistungen

A
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15
Q

Health Inequity (HI)-Index?

A

▪ Untere Einkommen weisen aber auch einen schlechteren
Gesundheitszustand auf und haben daher einen höheren
Bedarf an medizinischer Versorgung.
▪ Health Inequity (HI)-Index:
▪ Vergleich der Verteilung der tatsächlichen
Leistungsinanspruchnahme mit der Verteilung der - gegeben den
Bedarfscharakteristika (Gesundheitszustand, Alter, Geschlecht
etc.) der Personen - zu erwartenden Leistungsinanspruchnahme
▪ Misst den Grad der horizontalen Ungerechtigkeit der
Leistungsinanspruchnahme
▪ Bei horizontaler Gerechtigkeit müsste der HI-Index null betragen.

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16
Q

Erklärungsansätze für Entwicklung der Gesundheitsausgaben über die Zeit

A

▪ Anstieg der Gesundheitsausgaben pro Kopf unabhängig vom
konkreten Gesundheitssystem
▪ Hinweis auf fundamentale Determinanten der Nachfrage nach
Gesundheit, die ihre Wirkung unabhängig von Organisation und
Finanzierung der Bereitstellung entfalten
▪ Problem an Umrechnung nach Kaufkraftparitäten in US-Dollar: im
zeitlichen Vergleich nicht inflationsbereinigt
▪ Teil der Ausgabensteigerungen bei medizinischen Gütern und
Dienstleistungen auf Preissteigerungen zurückzuführen
▪ Alternative: Betrachtung der Gesundheitsausgaben am
Bruttoinlandprodukt (BIP)

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17
Q

Betrachtung der Entwicklung der kosten aus kosten-Nutzen-Perspektive

A

▪ Milton Friedman (1992). «Input and output of medical care»:
▪ Gesundheitssektor als «Schwarzes Loch» der Volkswirtschaft
▪ Sektor verbraucht immer mehr Ressourcen, ohne einen spürbaren Zuwachs
an Output zu realisieren
▪ Gegenwärtige Ansicht:
▪ zusätzliche Ausgaben im Gesundheitsbereich führen zu einer Verbesserung
der Lebenserwartung und Lebensqualität der Bürger
▪ Deutlich höhere Lebenserwartung (Reduktion der Sterblichkeit) durch neue
Behandlungen der Menschen am Anfang und Ende der Lebensspanne

18
Q

Beurteilung über Gesundheitszustand einer Bevölkerung durch
OECD anhand?

A
19
Q

Warum steigrn die Kosten besonders im Alter?

A
20
Q

Erklärungsansätze für den Kostenanstieg (3)?

A

▪ Im Folgenden werden vier mögliche Erklärungen für die
«Ausgabenexplosion/-Entwicklung im Gesundheitswesen»
erörtert:
1. Die Baumolsche Kostenkrankheit
2. Die demografische Alterung
3. Gesundheit als superiores Gut

21
Q

Was sind die Grundannahmen der Baumolschen Kostenkrankheit?

A
22
Q

Wie sieht das simple Modell der baumolschen Kostenkrankheit aus und was sind die Erkenntnisse?

A
23
Q

Was ist laut Baumol der hauptsächliche Treiber für den Kostenanstieg?

A

Technischer Fortschritt als hauptverantwortlicher Treiber

24
Q

Die Baumolsche Kostenkrankheit
Reaktion der Nachfrageseite auf steigende Kosten?

A
25
Q

Die Baumolsche Kostenkrankheit
Reaktion der Nachfrageseite auf steigende Kosten?

A

▪ Betrachtung der Konsumpfade für verschiedene Werte der Substitutionselastizität
▪ Annahme: Preis = Stückkosten

26
Q

Was bedeutet Substitutionselastizität gleich 1?

A
27
Q

Substitutionselastizität grösser 1?

A

▪ Bessere Substitution der beiden Güter als im vorherigen Fall
▪ Ausweitung des Konsums sonstiger Güter im Zeitverlauf
▪ Konsumeinbussen bei Gesundheitsgütern werden in Kauf genommen (Pfad 2)
▪ Langfristig wird Gesundheitssektor verschwinden
▪ Hohe Substituierbarkeit zwischen sonstigen Gütern und Gesundheitsgütern nicht sehr
realistisch

28
Q

Substitutionselastizität kleiner 1?

A

▪ Langfristiger Anstieg des Nutzenniveaus nur bei Mehrkonsum von beiden Gütern
▪ Folglich steigender Anteil an eingesetzter Arbeit im Gesundheitssektor (Pfad 3)
▪ Absolute und relative Kosten steigen durch Anstieg der Löhne und Beschäftigung im
Gesundheitssektor
▪ Bestätigung des beobachteten steigenden Gesundheitsausgabenanteils am BIP

29
Q

Drei alternative Hypothesen für Auswirkungen eines Anstiegs der
Lebenserwartung bei konstanter Medizintechnik auf
Gesundheitsausgaben?

A

▪ Status-Quo-Hypothese
▪ Medikalisierungs-Hypothese
▪ Kompressions-Hypothese

30
Q

▪ Status-Quo-Hypothese:

A

▪ Annahme: Altersspezifische Pro-Kopf-Ausgaben nur vom Stand der
Medizintechnik abhängig
▪ Ausgaben bleiben bei Konstanz der Technik gleich
▪ Einfluss der Lebenserwartung durch Anwendung der heutigen Alters-
Ausgabenprofile auf geänderte Altersverteilung der Bevölkerung

31
Q

▪ Medikalisierungs-Hypothese:

A

▪ Basiert auf beobachteter Multimorbidität älterer Patienten
▪ Verlängerung des Lebens durch neue gefundene Möglichkeiten der
Bekämpfung einer Krankheitsart
▪ Jedoch: Eintritt neuer/weiterer Krankheiten, welche neue Behandlungen
erfordern
▪ Hauptwirkung des medizinisch-technischen Fortschritts liegt in Verlängerung
des Lebens von Personen, die so krank sind, dass sie ohne diesen sterben
würden
▪ Durchschnittlicher Gesundheitszustand sinkt durch Reduzierung der Überlebensschwelle
▪ Krämer (1993, S. 31): «Die Extrajahre verbringen wir zum grössten Teil im
Krankenbett»

32
Q

Kompressions-Hypothese:

A

▪ These, dass die in Querschnittsdaten beobachtete Differenz in
Gesundheitsausgaben zwischen älteren und jüngeren Versicherten nicht primär
Konsequenz des Lebensalters
▪ Sondern: unterschiedliche zeitliche Entfernung zum Tod (maximale Lebensspanne)
▪ Grösserer Anteil an Versicherten im letzten Lebensjahr in höheren Altersgruppen
▪ Versuch, den Tod abzuwenden nur durch überproportionale Mehraufwendungen
für die Behandlungen
▪ Steigerung der Lebenserwartung (durch medizinischen Fortschritt oder gesündere
Lebensweise) und Absenkung der Sterbeziffern
▪ In jeder Altersgruppe weniger Personen in ihrem letzten Lebensjahr
▪ Folglich: Zeiten hoher Ausgaben am Lebensende werden komprimiert

33
Q

Empirische Evidenz für Kompressions-Hypothese

A

▪ Hochrechnung der heutigen altersspezifischen Ausgaben auf längerlebige zukünftige Bevölkerung unterschätzt gemäss Medikalisierung-Hypothese den
tatsächlichen Ausgabenanstieg
▪ Schwache Kompressionshypothese ergibt Gegenteil
▪ Starke Kompressionshypothese sagt darüber hinaus, dass mit Anstieg der Lebenserwartung ein Sinken der Pro-Kopf-Ausgaben verbunden ist
▪ Kaum empirische Evidenz für Medikalisierungs-Hypothese
▪ Eher gegenteilige Ergebnisse:
▪ z.B. Dinkel (1999): nicht nur Zugewinn an Lebensjahren, sondern ein noch weitaus grösserer Zugewinn an gesund verbrachten Lebensjahren
▪ Kompressions-Hypothese beruht auf solider Datengrundlage:
▪ Steigerung der Behandlungskosten vor dem Tod durch viele Studien mit Daten aus verschiedenen
Ländern belegt (z

34
Q

Verstärkung der Kompressions-Hypothese durch Effekt der
«Altersrationierung»?

A

▪ Neigung von Ärzten, lebensbedrohlich erkrankte Patienten in sehr hohem Alter nicht
mehr so aggressiv zu behandeln wie vergleichsweise jüngere Patienten
▪ Überschätzung der Ausgabenentwicklung durch Status-Quo-Hypothese noch
extremer

35
Q

Was sind die Schlussfolgerungen der 3 Altershypothesen?

A

▪ Bestätigung der schwachen Kompressions-Hypothese
▪ Explizite Berücksichtigung der Sterbekosten führt zu Korrektur der Wirkung der
demografischen Alterung auf die Gesundheitsausgaben nach unten, verglichen mit
Status-Quo-Hypothese
▪ Der in einer naiven Schätzung enthaltene Fehler ist geringer als
bisher angenommen (ca. 1/4 des rein demografischen Effektes)
▪ Einfluss des medizinischen Fortschritts auf Gesundheitsausgaben
deutlich grösser als Einfluss der Alterung
▪ Durch Berücksichtigung des medizinischen Fortschritts reduziert sich
der relative Fehler einer naiven Hochrechnung bzgl. des
demographischen Effekts noch weiter
▪ Keine Bestätigung der Hypothese, dass Zunahme der
Lebenserwartung keinen Einfluss auf Gesundheitsausgaben pro Kopf
hat

36
Q

Gesundheit als superiores Gut
Grundsätzliche Überlegungen?

A
37
Q

Gesundheit als superiores Gut - Evidenz?

A

▪ Langsamere Sättigung bei Konsum von Gesundheit als bei nicht-medizinischen
Gütern («superiores Gut»)
▪ Steigende Gesundheitsausgabenquote:
1. Beobachtung einer geringen intertemporalen Substitution im Konsum
2. Evidenz, dass Wert des Lebens über die Zeit stärker steigt als Einkommen: (Costa/Kahn,
2004) finden für USA (1940-1980) eine Einkommenselastizität von 1:6
3. Einkommenselastizität bei Panel- und Zeitreihenanalysen der Gesundheitsausgaben der
OECD-Länder mehrheitlich grösser als eins
▪ Schätzungen der Elastizität auf Grundlage von Individualdaten: Gesundheit kein
Luxusgut
▪ Problem dieser Schätzungen: Schätzung einer Nachfragefunktion bei bestehender
Versicherungsdeckung gestaltet sich schwierig, da kein «Preis» gezahlt wird

38
Q

Nehmen Sie nun an, der Gini-Koeffizient der Einkommensverteilung sei GEK = 0.60. Aus der Vertei-
lung der Gesundheitskosten ergebe sich zudem ein Gini-Koeffizient von GH = 0.35. Berechnen Sie
mit diesen Angaben den Kakwani-Index.

A
39
Q

Was bedeutet es, wenn die Gesundheitsausgaben «progressiv» oder «regressiv» auf die Einkom-
mensverteilung wirken? Wie verhält sich die Situation in Ihrem Beispiel?

A
40
Q

Denken Sie nun an das Schweizer Gesundheitswesen und das Gesundheitssystem von Grossbritan-
nien (Tipp: Nationaler Gesundheitsdienst, NHS). Welches System wirkt regressiver auf die Einkom-
mensverteilung? Nennen Sie Gründe, die für Ihre Aussage sprechen.

A