VL 5 Flashcards

1
Q

Welche Aussage zum einfachen Modell der Gesundheitsnachfrage mit Konsumgütern (𝑐) und medi- zinischen Gütern (𝑚) ist falsch?

A
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2
Q

Paul und Anna sind risikoavers und möchten sich gegen einen Krankheitsfall versichern. Die Er- krankungswahrscheinlichkeiten seien 𝜋𝐴𝑛𝑛𝑎 = 0.2 und 𝜋𝑃𝑎𝑢𝑙 = 0.4. Im Krankheitsfall entstehen Kosten im Umfang von CHF 100 (kein Moral Hazard). Welche der folgenden Aussagen sind richtig? (2 Antworten sind korrekt)

A
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3
Q

Welche der folgenden Aussagen betreffend Krankenversicherung und Nachfrage nach medizini- schen Leistungen ist falsch?

A
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4
Q

Welche Aussage im Zusammenhang mit der Kompressions-Hypothese ist korrekt?

A
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5
Q

Was sind Vorteile ergänzender Sachwalter aus Patientensicht?

A
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6
Q

Warum hat der Patient Interesse an einem ergänzenden Sachwalter neben dem Arzt?

A
  • Zum einen kann der ergänzende Sachwalter die Leistungen und Qualifikation des Arztes überprüfen.
  • Zum anderen kann er die Kosten und Qualität der Behandlung durch die Ausgestaltung eines geeigneten Vergütungssystems beeinflussen (vgl. 5.2)
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7
Q

Inwieweit ist der Arbeitgeber in Form politischer Interessenvertreter geeignet, die Rolle als ergänzender Sachwalter einzunehmen?

A
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8
Q

Inwieweit ist der Staat in Form politischer Interessenvertreter geeignet, die Rolle als ergänzender Sachwalter einzunehmen?

A

Zwei Möglichkeiten:
1. Staat organisiert medizinische Versorgung in Form eines nationalen Gesundheitsdienstes
* Staatliche Instanzen nehmen Leistungserbringer unter Vertrag
* Einsparungen im Gesundheitswesen durch eine optimale
Ausgestaltung von Vergütungssystemen → Weitergabe an den Stimmbürger in Form reduzierter Steuerbelastung oder zusätzlicher anderer öffentlicher Güter
2. Staat tritt als monopolistischer nationaler Krankenversicherer auf
* Zwischenlösung zwischen der kompletten staatlichen Gesundheitsversorgung und der Einschaltung eines privaten Krankenversicherers
* Eingriffe des Staates in die Gesundheitsversorgung i.d.R. nicht so stark wie bei einem nationalen Gesundheitsdienst

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9
Q

Inwieweit ist der Krankenversicherer geeignet, die Rolle als ergänzender Sachwalter einzunehmen?

A
  • Anders als eine staatliche Instanz oder eine nationale Krankenversicherung steht der private Krankenversicherer unter Wettbewerbsdruck
  • Dies führt zur Weitergabe erzielter Vorteile an die Versicherten
  • Negative Seite des Wettbewerbsdrucks ist Risikoselektion (insb.
    bei asymmetrischen Informationen, Diskriminierungsverbot)
    Folgerung
    Im Unterschied zum Staat stehen private Krankenversicherer unter Wettbewerbsdruck, was die Weitergabe erzielter Vorteile an die Versicherten begünstigt.
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10
Q

Was sind Vergütungssysteme?

A
  • Kap. 5.1 wies bereits darauf hin, dass die ergänzenden Sachwalter geeignete Vergütungssysteme die Kosten und Qualität der Behandlung beeinflussen können.
  • Vergütungssysteme regeln, wie das Geld vom Kostenträger zum Leistungserbringer kommt.
  • Vielfalt an unterschiedlichen Modellen ist gross; theoretische und empirische Untersuchung der Wirkung von Vergütungssystemen bildet einen wichtigen Forschungszweig der Gesundheitsökonomie.
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11
Q

Welche Unterschiede bestehen international in der Organisation der medizinischen Versorgung?

A
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12
Q

Wie wird die Beziehung Patient - Arzt noch bezeichnet?

A

Sachwalterfunktion des Arztes

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13
Q

Was haben die verschiedenen Systeme gemeinsam?

A

Sachwalterfunktion des Arztes

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14
Q

Wie sieht die konventionelle medizinische Versorgung aus?

A
  • Regelfall in westeuropäischen Ländern und den USA
  • Individuum wählt einen Arzt als Sachwalter für ambulante Versorgung
  • Politiker als ergänzende Sachwalter
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15
Q

Wie siehts bei Nationaler Gesundheitsdienst /
nationale Krankenversicherung aus?

A
  • der Staat organisiert die Versorgung vollständig
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16
Q

Wie siehts bei Private Krankenversicherung als vorrangiger Sachwalter aus?

A
  • Managed Care Ansatz in den USA
  • besonders interessant im Rahmen des Managed Care: Health
    Maintenance Organizations (HMO)
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17
Q

Was sind Vorteile ergänzender Sachwalter aus Patientensicht?

A
  1. Qualitätssicherung:
    Unabhängige Experten kontrollieren Leistungen und Qualifikation des Arztes
  2. Honorierung:
    Interessenskonflikt:
    → Arzt:- hat Interesse an hoher Honorierung
    → Patient:hat Interesse an geringer Honorierung
    - ist in schlechter Verhandlungsposition
    - besitzt weniger Informationen als der Arzt
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18
Q

Aus welchen zwei Gründen hat der Patient ein Interesse an einem ergänzenden Sachwalter neben dem Arzt?

A
  • Zum einen kann der ergänzende Sachwalter die Leistungen und Qualifikation des Arztes überprüfen.
  • Zum anderen kann er die Kosten und Qualität der Behandlung durch die Ausgestaltung eines geeigneten Vergütungssystems beeinflussen
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19
Q

Was ist der Sinn von Vergütungssystemen?

A
  • Kap. 5.1 wies bereits darauf hin, dass die ergänzenden Sachwalter geeignete Vergütungssysteme die Kosten und Qualität der Behandlung beeinflussen können.
  • Vergütungssysteme regeln, wie das Geld vom Kostenträger zum Leistungserbringer kommt.
  • Vielfalt an unterschiedlichen Modellen ist gross; theoretische und empirische Untersuchung der Wirkung von Vergütungssystemen bildet einen wichtigen Forschungszweig der Gesundheitsökonomie.
20
Q

Welches Verhalten des Leistungserbringers ist für den Patienten ideal?

A
21
Q

Was ist die Gewinnfunktion der Spitäler?

A
22
Q

Wie sieht die Nutzenfunktion der Ärzteschaft aus?

A

Ärzte interessieren sich für die finanziellen Interessen des Spitals und den Patientennutzen, d.h. 𝑈 (𝜋( 𝑞)) , 𝐵 (𝑞))
(B(q)=Patientennutzen)
* Wie die Indifferenzkurven aussehen, hängt damit zusammen, wie stark der Arzt die beiden Komponenten in seiner Nutzenfunktion gewichtet

23
Q

Was ist ein perfekter Agent?

A
24
Q

Wie sieht die Indifferenzkurve eines Arztes aus, der sowohl den Patientennutzen wie auch den Nettogewinn des Spitals in seinen Entscheidungen berücksichtigt?

A
25
Q

Unterschiedliche Gewichtung des Patientennutzens: wie sehen die Indifferenzkurven aus?

A
26
Q

Verhalten des Arztes bei Kostenvergütung?

A
27
Q

Wie verhält sich der Arzt als perfekter Agent?

A
28
Q

Wie verhält sich der Arzt als unvollständiger Agent?

A
29
Q

Verhalten des Arztes bei gemischter Vergütung?

A
30
Q

Managed Care-Ansatz?

A
  • Krankenversicherer ist vorrangiger Sachwalter
  • Aufhebung der Trennung von Kostenträgern und Leistungsanbietern
  • Erfahrungen aus den USA und der Schweiz
  • Definition einer Vielzahl struktureller und ablauforganisatorischer Sachverhalte mit dem Ziel substanzieller Kostensenkung bei gleichzeitig hohem Qualitätsniveau
  • Funktion der Versicherer = Gesundheitsmanager
  • Führung der Patienten und Leistungserbringer durch bestimmte Vorgaben, finanzielle Anreize und Vergütungsformen
31
Q

Hausarztmodell?

A
  • Ärzte eines Hausarztnetzes schliessen Vertrag mit Versicherung
  • VersichertewähleneinenHausarzt,densiebeijederErkrankung(ausser in Notfällen und in bestimmten Ausnahmen) zuerst konsultieren → Der Arzt als «Gatekeeper»
32
Q

Managed-Care-Strategien?

A

Auswahl der Leistungserbringer und Anreize durch Vertragsgestaltung

33
Q

Auswahl der Leistungserbringer?

A

Auswahl der Leistungserbringer→Selektives Kontrahieren
* Versicherer können mit einzelnen Leistungserbringern Verträge
abschliessen
* In der Schweiz gilt der Kontrahierungszwang

34
Q

Anreize durch Vertragsgestaltung?

A

Anreize durch Vertragsgestaltung→Geeignete Vergütung
* Gemischte Vergütungsformen
* Festbetrag (Capitation) + leistungs- bzw. ergebnisbezogener Anteil
(Pay-for-Performance)

35
Q

HMO?

A
  1. Versicherter bezahlt fixe Prämie pro Monat oder Jahr im voraus
    an die HMO
  2. Umfassende Behandlung durch den HMO-Arzt ohne patientenseitige Kostenbeteiligung
  3. Keine Einzelleistungsvergütung für den Arzt – stattdessen Beteiligung am finanziellen Erfolg der HMO
  4. Patient verzichtet auf völlig freie Arztwahl
36
Q

Kostenvorteile der HMOs?

A

Kostenvorteile können entstehen durch:
* ErfolgsbeteiligungderHMO-Ärzte
* Budgetbetrag für die eingeschriebenen Versicherten; gibt Anreiz zu kostengünstiger Beschaffung von Fremdleistungen

37
Q

Was lässt sich zu den HMO insgesamt sagen?

A
  • HMOs führen im Vergleich zu einer konventionellen Versorgung zu substanziellen Kostenersparnissen (auch langfristig).
  • Gleichzeitig zeigt sich, wenigstens in einigen untersuchten Anwendungen, dass die Gesundheit der Versicherten zunimmt.
  • Eine Ausnahme können allerdings die wirtschaftlich Schwachen mit schlechtem Gesundheitszustand darstellen (→Frage des Risikoausgleichs). Auf hart umkämpften Märkten werden die Kostenvorteile der HMOs an die Versicherten weitergegeben.
38
Q

Selbstselektion?

A

*Guten Risiken schreiben sich eher in Managed Care- Verträge ein
* Besonders kostengünstige Leistungserbringer beteiligen sich an Hausarzt- und HMO-Systemen

39
Q

Was sind die Vorteile von HMOs als ergänzender Sachwalter?

A

✓ umfassende Gesundheitsversorgung zu geringeren Kosten als ein konventionell Versicherter
✓ Gesundheitszustand kann sich durch ein koordiniertes Verhalten der Leistungserbringer verbessern
✓ Gefahr für die Qualität besteht dann, wenn sich die Vergütung zu wenig am Krankheitsrisiko des Patienten ausrichtet
✓ Weiterentwicklung der HMOs sind die sogenannten «Accountable Care Organizations» (ACOs). → Verknüpfung der Vergütung mit zusätzlichen Qualitäts- und Effizienzaspekten

40
Q

Vergütung über Fallpauschalen

A
  • Stationärer Krankenhaussektor ist ein wesentlicher Ausgabenposten im Gesundheitsbereich (2020: 19.5%)
  • Anstieg des Anteils an den Gesundheitsausgaben in den letzten beiden Jahrzehnten
  • Aber: nicht die Ausgabengrösse per se ist von Interesse, sondern die Regeln der Mittelverteilung
  • Fragen: Wird das Grundprinzip der Wirtschaftlichkeit bei der Erstellung von Krankenhausleistungen eingehalten? Welche Rolle kommt den neuen Vergütungssystemen zu?
41
Q

Was sind die Besonderheiten bei der Vergütung von Krankenhäusern?

A
42
Q

Was ist die Lösung bei der Vergütung von Krankenhäusern?

A
  • Krankenhausbetriebsvergleich zur Überwachung der
    Wirtschaftlichkeit einzelner Krankenhäuser
  • Entwicklung geeigneter Vergütungssysteme
43
Q

Was versteht man unter Heterogenität des Krankenhaus-Outputs?

A

«der Behandlungsfall» = keine homogene Grösse, sondern gedankliches Konstrukt
* Differenzierung in verschiedene Dimensionen:
* Art der Krankheit (Hauptdiagnose)
* Schwere der Erkrankung bzw. auftretende Komplikationen
* Stadium der Erkrankung
* weitere Krankheiten (Nebendiagnosen)
* Eigenschaften des Patienten (eigener Beitrag zur Gesundheitsproduktion)
Patienten-Klassifikation: Einteilung von Patienten in eine überschaubare Anzahl von möglichst homogenen Gruppen

44
Q

Was sind Patienten-Klassifikationssysteme?

A
  • Ein Patienten-Klassifikationssystem stellt den Versuch dar, der Heterogenität des Krankenhaus-Outputs gerecht zu werden und dennoch Vergleiche zwischen den Krankenhäusern zu ermöglichen.
  • Allen Systemen gemeinsam ist die Idee, den Output eines Krankenhauses zwar nicht nach dem Ergebnis der Behandlung, dem Gesundheitszuwachs, aber doch immerhin nach der Schwierigkeit der Aufgabenstellung näher zu beschreiben.
45
Q

Was ist das Fazit von pauschalierten Vergütungssystemen?

A
  • Pauschalierte Vergütungssysteme führen zu unterschiedlichsten Reaktionen im Gesundheitssystem, da damit neue Anreize gesetzt werden. Auch wenn einige Effekte gewünscht sind, werden oft ungewünschte Nebeneffekte erzielt.
  • Die gezeigten Studien machen klar, dass unbeteiligte Versorgungsbereiche von Anpassungen in vor- oder nachgelagerten Versorgungsstufen nicht unberührt bleiben.