VL 5: Lernen am Modell Flashcards

1
Q

Definition Modelllernen

A

Modelllernen ist die Aneignung neuer oder die Veränderung bestehender Verhaltensweisen als Folge der Beobachtung des Verhaltens eines anderen Organismus (Bauer, 1979, S.15).

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2
Q

Muss das Modell beim Modelllernen real sein?

A

Nein: auch symbolische (bildhafte, verbale) Modelle

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3
Q

3 Effekte der Beobachtung eines Modells

A
  1. Erwerb neuer Verhaltensweisen
  2. Hemmungs- und Enthemmungseffekt
  3. Auslösungseffekte bzw. soziale Bahnung/Erleichterung
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4
Q

Hemmung- und Enthemmungseffekt

A

Veränderung von Verhaltenshemmung:

Schon gelernte (aber gehemmte) Raktionen können quantitativ gestärkt/abgeschwächt werden
(je nachdem ob Belohnung/Strafe)

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5
Q

Enthemmungseffekt

A

Leistungsanstieg in zuvor gehemmter Handlung, nachdem beobachtet wird, dass das Modell bedrohliche Handlung ohne negative Folgen ausübt.

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6
Q

Hemmungseffekt

A

Reaktion/Handlung vermindert nachdem beobachtet wird, wie das Modell dafür bestraft wird.

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7
Q

Auslösungseffekt (mit Bsp.)

A

Beobachter führt zuvor beherrschte Handlungen aus, die einer gewissen Gruppenlenkung unterliegen.
Verleitung zu beobachtetem Verhalten.

Bsp.: Fußballfan pfeift wenn andere anfangen zu pfeifen

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8
Q

Bezeichnet Imitation einfache oder koplexe Reaktionen?

A

Beides.

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9
Q

Common Coding (Prinz, 1990)

A

Ausführung von Bewegung erleichtert, wenn dieselbe Bewegung beobachtet wird.

Bsp.: Vpn bewegen Hebel in die gleiche Richtung wie Pukt auf dem Bildschirm -> gut
entgegengesetzte Richtung -> langsamer, mehr Fehler

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10
Q

Spielt Imitation eine zentrale Rolle in der Interaktion oder der Empathie?

A

Beides.

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11
Q

Wann sind Spiegelneurone aktiviert?

A

Nur dann, wenn eine spezifische Hadlung mit einem spezifischen Ziel beobachtet wird. (Bsp.: Nuss greifen)

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12
Q

Spiegelneurone

A

Neurone feuern nicht nur wenn selbst eine Handlung ausgeführt wird (z.B. Nuss greifen), sondern auch wenn diese beobachtet wird.

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13
Q

Können Neugeborene bereits imitieren?

A

Ja. Meltzoff & Moore (1977): Neugeborene imitieren Gesichtsausdrücke.

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14
Q

Was passiert wenn subliminal fröhliche/ärgerliche Gesichtsausdrücke präsentiert werden? Was kann man daraus schließen?

A

Kompatible EMG-Reaktionen beim Betrachter. Korrugator bei Ärger, Zygomaticus bei Freude.

-> automatische Neigung zu Empathie?

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15
Q

Reagiert bei Priming Experimenten derr Korrugator stärker auf Ekel- oder Ärgerprimes?

A

Gleich.

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16
Q

Reagiert bei Priming Experimenten der Levator auf Ekelprimes?

A

Nein.

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17
Q

Welche Theorien zum Modelllernen haben wir kennengelernt?

A

Theorie der generalisierten Imitation
Banduras Theorie

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18
Q

Imitation als operante Reaktion (Miller & Dollard, 1941)

A

Verhalten anderer Pesonen kann als diskriminativer Hinweisreiz aufgefasst werden.
Imitationsverhalten verstärkt -> wird häufiger.

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19
Q

Warum tritt Imitation zum ersten Mal auf? (laut Theorie der generalisierten Imitation)

A

Generalisierung: Verhalten von Modellen, deren Imitation verstärkt wurde, wird auch ohne Verstärkung imitiert.

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20
Q

Beispiel für Theorie der generalisierten Imitation

A

Kinder werden für Imitation der Eltern belohnt -> Imitation von bisher nicht verstärktem Verhalten.

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21
Q

Ist laut dem Bobo-Doll Experiment Verstärkung notwendig für die Performanz?

A

Ja, aber nicht fürs Lernen.

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22
Q

Ist laut dem Bobo-Doll Experiment Verstärkung notwendig fürs Lernen?

A

Nein, aber für Performanz.

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23
Q

4 Faktoren (Teilprozesse) von Banduras Theorie zur Imitation

A
  1. Aufmerksamkeitsprozesse
  2. Gedächtnisprozesse
  3. Motorische Reproduktionsprozesse
  4. Motivationsprozesse
24
Q

Banduras Theorie: Aufmerksamkeitsprozesse

A

indirekter Einfluss von Verstärkung auf das Lernen über Aufmerksamkeit

25
Q

Banduras Theorie: Gedächtnisprozesse

A

bildhafte und verbale Kodierung

26
Q

Banduras Theorie: Motorische Reproduktionsprozesse

A

physische Fähigkeiten, Verfügbarkeit der Teilreaktion

27
Q

Banduras Theorie: Motivationsprozesse

A

wichtig für Performanz; 3 Arten von Verstärkung/Bestrafung

28
Q

Welche 3 Arten von Verstärkung/Bestrafung? (Banduras Theorie 4. Motivationsprozesse)

A

äußere
stellvertretende
selbstverstärkung

29
Q

Probleme an Banduras Theorie und Theorie der generalisierten Imitation?

A

Treffen spezifischer Vorhersagen

30
Q

Zwischen welchen Arten von Situationen unterscheidet man bei der Klassifikation von Einflussfaktoren?

A

Modellsituation
Performanzsituation

31
Q

Faktoren für Imitation (Modellsituation)

A
  • stellvertretende Verstärkung idR imitationsförderns
  • stellvertretende Bestrafung idR imitationshemmend
32
Q

Faktoren für Imitation (Performanzsituation)

A
  • direkte Verstärkung förderlich
  • Reaktionsunsicherheit förderlich
33
Q

Wie effektiv sind Bewältigungsmodelle bei Angsttherapie?

A

Besonders effektiv.

34
Q

Was kann durch Beobachtung gelernt werden? (Beispiele aus der VL)

A

Phobien, Drogenmissbrauch, kognitive Fähigkeiten, moralisches Urteilsverhalten

35
Q

Phobien durch Bobachtung lernen

A

Bsp.: Zahnarztphobien von Eltern gelernt
Viele Phobien: Häufung in dr Verwandschaft

36
Q

Wofür kann Modelllernen in der Verhaltenstherapie angewendet werden?

A

Soziale Erleichterung bekannter Verhaltensweisen
Erlernen völlig neuer Verhaltensweisen
Enthemmungseffekte

37
Q

Soziale Erleichterung bekannter Verhaltensweisen (Beispiel)

A

Kontaktfreudigkeit durch graduelle Modellierung (OˋConnor, 1965):
Filme mit gradueller Modellierung -> sozial zurückgezogene Kinder Erhöhung Anzahl soziale Interaktionen

38
Q

Was versteht man unter einem Film mit gradueller Modellierung?

A

Szenen mit zunehmende Iteraktion und positiven Konsequenzen. Kinder entscheiden selbstwelche Szenen sie schauen; wann/ob sie kleine Pausen machen

39
Q

Erlernen völlig neuer Verhaltensweisen in der VT (Beispiel)

A

Spracherwerb autistischer Kinder durch Modellierung (Lovaas, 1967)

40
Q

Enthemmungseffekte in der VT (Beispiel). Für wen besonders geeignet?

A

Therapie von Ängsten/Phobien (z.B. Angst vor Hunden bei kleinen Kindern, Bandura et al., 1967)
Besonders geeignet für Kinder

41
Q

Wie wird die Effetivität verschiedener Therapiemethoden verglichen?

A
  • Vortest
  • versch. Behandlungsbedingungen
  • Nachtest
    1. Nachtest (meist ca. 1 Monat später)
42
Q

Vortest und Nachtest beid er VT?

A

Vortest: u.a. Vermeidungstest; schaun ob Vermeidungsverhalten vorliegt

Nachtest: Effektivität der versch. Behandlungen? Evtl. Generalisiereung?
2. Nachtest: Dauerhaftigkeit/Persistez?

43
Q

3 Methoden bei Schlangenphobie

A
  • systematische Desensibilisierung
  • Symbolischs ML
  • Partizipierendes ML
44
Q

Systematische Desensibilisierung bei Schlangenphobie

A

34 Szenen; mittlere Therapiedauer 4:32 Stunden

45
Q

Symbolisches Modelllernen bei Schlangenphobie

A

Farbfil von 35 min; graduelle Modellierung, multiple Moelle; Therapiedauer 2:46 Std

46
Q

Partizipierendes Modelllernen bei Schlangenphobie

A

Abgestufte graduelle Modellierung; reales Modell (TherapeutIn); Aufgaben mit, dann ohne Hilfe üben; Therapiedauer 2:10min

47
Q

Wichtige Komponenten des Partizipierenden Modelllernen

A
  • Lernen am Modell
  • Übung unter Anleitung
  • Verstärkende Erfolgserlebnisse; Selbstwirksamkeit
48
Q

Video-Selbstmodellierung: was macht mann?

A

korrektes eigenes Verhalten in editiertem Video beobachten

49
Q

Video-Selbstmodellierung: wann ist es geeignet? (Mit Bsp.)

A

Wenn gewünschtes Verhalten im Repertoire, aber nur in bestimmten Situationen/nur in Teilen

Bsp.: Sprechen nur Zuhause nicht in der Schule; Beim Sport gewünschtes Verhalten nur zum Teil

50
Q

Video-Selbstmodellierung: Vorteile

A
  1. Information über gewünschte Fähigkeiten
  2. Selbstwirksamkeit
51
Q

Implizites Lernen Definition

A

Komplexe Informationen lernen ohne komplett verbalisierbares Wissen vom Gelernten (Seger, 1994, p. 163)

Unbewusster Erwerb regelbasierten Wissens.

52
Q

Beispiel Implizites Lernen

A

Sequenzlernaufgabe (Nissen & Bullemer, 1987):
Lichter leuchten entweder in Zufallsfolge oder in konsistenter Sequenz auf
-> verbesserte Reaktionszeit bei Sequenz; aber keine Angaben der Sequenz möglich

->-> Dissoziation zwischen Performanz und Verständnis der Regel

53
Q

Problem impliziter Lernforschung

A

kein verbalisierbares Wissen spricht nicht notwendigerweise für implizites Lernen; evtl. Test expliziten Wissens nicht sensitiv genug

54
Q

2 Kriterien für die Existenz impliziten Lernens

A
  1. Informationskriterium:
    Test expliziten Wissens muss nach Information fragen, die für die verbesserte Performanz verantwortlich ist
  2. Sensitivitätskriterium
    Test muss alles relevante Wissen erfassen
55
Q

Existiert im Alltag implizites Lernen?

A

Häufig Mischung von implizitem und explizitem Lernen