VL 11 - Gruppen Flashcards

...

1
Q

Was ist – im sozialpsychologischen Verständnis – eine „Gruppe“?

A

Gruppe = mehrere Personen, die sich als zusammengehörig wahrnehmen, z.B.
weil sie
* miteinander interagieren
* ein gemeinsames Schicksal teilen
* anderweitig interdependent sind (z.B. geteilte Bedürfnisse, gemeinsames
Ziel)
* derselben relevanten sozialen Kategorie angehören (z.B. Geschlecht,
Nationalität, ethnische Zugehörigkeit)
* -> Was ist „relevant“? -> personen- und kontextabhängig (s.u.)

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
2
Q

Was macht eine Gruppe zur Gruppe (typische / haupt Merkmale)?

A

Entscheidend: Entitativität
= ist das Ausmaß, indem eine Gruppe von Personen (oder eine soziale Kategorie)
als eine miteinander verbundene, kohärente Einheit (= Entität) wahrgenommen
wird: (= wie sehr eine Gruppe als Gruppe gesehen wird)
* viel Interaktion, hohe Bedeutsamkeit, gemeinsame Ziele, gemeinsame
Ergebnisse, Ähnlichkeit und Dauerhaftigkeit
* wenig Durchlässigkeit und geringe Größe

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
3
Q

Nenne weitere Merkmale die eine Gruppe zu einer Gruppe machen?

A
  • Interaktion
  • Bedeutsamkeit
  • Gemeinsame Ziele
  • Gemeinsame Handlungsergebnisse
  • Ähnlichkeit
  • Dauerhaftigkeit
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
4
Q

Welche Arten von Gruppen kennen Sie?

A

4 Arten von Gruppen (nach Lickel et al., 2000):
* Gruppen mit Intimität (z.B. Familie, Freundeskreis) -> Bedürfnis nach
Verbundenheit, zwischenmenschlicher Nähe…
* Aufgabenbezogene Gruppen (z.B. Arbeitsgruppe, Sportteam) -> Bedürfnis
nach Zielerreichung, Erfolgserleben
* Soziale Kategorien (z.B. Geschlechtergruppe, ethnische Gruppe,
Berufsgruppe) -> Bedürfnis nach Identität
* Lockere Verbindung (z.B. Publikum im Kino; Wartende an Bushaltestelle

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
5
Q

Warum schließen wir uns Gruppen an? Welche Funktionen haben
Gruppen und welche Erklärungsansätze kennen Sie hierzu?

A

Erklärungsansätze
* Evolutionspsychologie: Gruppenbildung erhöht Überlebenschancen ➜
Zugehörigkeitsbedürfnis
* Austauschtheorie: Gruppe ermöglicht Bedürfnisbefriedigung ➜ Güter
teilen; Kosten-Nutzen-Abwägungen
* Theorie des sozialen Vergleichs: Gruppe erleichtert Reduktion von
Unsicherheit ➜ eigene Einschätzungen überprüfen
* Soziale Identitätstheorie: Gruppen erlauben Selbstde\nition ➜ Bedürfnis
nach positiver Selbstsicht
-> Meiste Forschung zu aufgabenbezogenen Gruppen (z.B. Gruppenleistung)
& sozialen Kategorien (als Basis z.B. für soziale Identität oder Vorurteile)

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
6
Q

Was versteht man unter Gruppensozialisation? - Was unter

A

= Prozess durch den eine Gruppe die Anpassung neuer Mitglieder an bestehende
Gruppennormen und -praktiken erreicht.
5 Stadien (nach Moreland & Levine, 1982) je nach Festlegung auf/ Bindung an die
Gruppe

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
7
Q

Nenne die 5 Stadien der Gruppensozialisation!

A
  1. Erkundung
  2. Sozialisation –> Rollenübergang: Eintritt
  3. Aufrechterhaltung –> Rollenübergang: Akzeptanz
  4. Resozialisierung –> Rollübergang: Divergenz
  5. Erinnerung –> Rollenübergang Austritt
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
8
Q

Beschreibe die Erkundungsphase der Gruppensozialisation detailiert!

A

a. Gruppen suchen nach geeigneten neuen Mitgliedern
(aufgabenbezogene Gruppen: Kompetenz; Gruppen mit Intimität:
Passung)
b. Potenzielle Mitglieder nach Gruppen, die Bedürfnisbefriedigung
versprechen
c. Eintritt: häu\g Initiationsriten und -zeremonien
c.i. Funktionen: symbolisch; Lernen; Loyalität (Hogg & Vaughan,
2008)
c.ii. Aber: Oft unangenehm – warum?
c.iii. Dissonanztheorie: Unangenehme Rituale können die
Sympathie für die Gruppe verstärken
c.iv. die „Neuen“ freunden sich an
c.v. die Rituale schrecken Unmotivierte ab
c.vi. Statushierarchien, Gruppenkonformität und Abhängigkeit
werden verstärkt

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
9
Q

Beschreibe die Sozialisationsphase der Gruppensozialisation detailiert!

A

a. Assimilation: Erlernen von Gruppennormen, Aneignung von
Fähigkeiten, eigene Rolle in der Gruppe
b. Aber auch Einduss neuer Mitglieder auf Gruppe möglich
c. Akzeptanz als Vollmitglied
c.i. Keine besondere Aufmerksamkeit mehr

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
10
Q

Beschreibe die Aufrechterhaltunsphase der Gruppensozialisation detailiert!

A

a. Hohe Festlegung auf die Gruppe
b. Rollenaushandlung: welches Mitglied ist wofür zuständig?
c. Erfolgreich, wenn Bedürfnisse der Mitglieder und der Gruppe erfüllt
d. Wenn Rollenaushandlung nicht erfolgreich: Divergenz

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
11
Q

Beschreibe die Resozialisierungsphase der Gruppensozialisation detailiert!
Nenne desweiteren Austrittsgründe und Dynamiken!

A

a. Gruppe übt Druck auf Gruppenmitglied aus -> Anpassung (oder
Austritt)
b. Mit „Abweichlern“ wird (zunächst) besonders viel geredet

Austritt:
* Aufgrund von Divergenz/ gescheiterter Resozialisierung
* …oder normativ (z.B. Gruppen für bestimmte Lebensphasen)
* Einseitiger (ungewollter) Ausschluss ist sehr belastend und schmerzhaft
(vgl. „Ostracism“)

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
12
Q

Beschreibe die Erinnerungsphase der Gruppensozialisationdetailiert!

A

a. Verbitterung vs. Nostalgie

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
13
Q

Welche Phasen des Gruppenlebens gibt es nach Tuckman (1965)?

A
  1. „Forming“: Formierungsphase – Kennenlernen; Unsicherheit
  2. „Storming“: Kondiktphase – Gruppenstruktur bildet sich (z.B.
    Führungsrolle) -Meinungsverschiedenheiten häu\g
  3. „Norming“: Normierungsphase – Einigung über Gruppenziele und -normen
  4. „Performing“: Arbeits- und Ausführungsphase
  5. „Adjourning“: Beendigungsphase
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
14
Q

Was bedeuted heuristisch?

A

einfache Denkstrategie; Urteile fällen auf Basis begrenzten Wissens

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
15
Q

Welches Grundannahmen sind für das Verständinis der Tuckman Gruppenbildungsphasen relevant?

A

 aufgabenbezogenes vs. sozioemotionales Verhalten im Vordergrund (je
nach Phase)
 v.a. relevant für Gruppen mit direkter Interaktion
 Phasen eher heuristisch zu verstehen

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
16
Q

Anhand welcher Strukturmerkmale kann man Gruppen beschreiben?

A

Gruppennormen
* Deskriptiv & präskriptiv
* Erleichtern Interaktion
* Ausdruck sozialen Eindusses in Gruppen: normativen (Abweichung wird
sanktioniert) und informational (sozial geteilte Realität à s.u)
Kohäsion
* = Zusammenhalt in der Gruppe, bindet Mitglieder an Gruppe
* Aufgabenbezogene vs. interpersonelle Kohäsion
Status und Rollen
* Formelle und informelle Rollen
* Einduss von Persönlichkeitseigenschaften einzelner Gruppenmitglieder
* Theorie der Erwartungszustände:
o Statusmerkmale, die Mitglieder mitbringen, können di?us (Alter,
Geschlecht) und spezi\sch (Erfahrung, Expertise) sein
o …und prägen über selbsterfüllende Prophezeiungen
Statusbeziehungen in neu formierter Gruppe
o (sofern sie nicht explizit widerlegt werden)

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
17
Q

Welche Effekte entstehen durch die geteilte Realität in Gruppen?

A
  • Emotionale Ansteckung (social contagion)
    o Stimmungen und Emotionen werden innerhalb der Gruppe
    übertragen
    o Von Gruppenleitung auf Mitglieder, aber auch Mitglieder
    untereinander -> Einduss auf Gruppenleistung
  • Transaktives (auch: transaktionales) Gedächtnis
    o Gemeinsames Wissen ist über Gruppenmitglieder verteilt
    o -> e2zienteres Handeln à
    o ->vgl. Forschungsbeispiel
18
Q

Inwiefern ist der Intergruppenkontext auch für Dynamiken innerhalb
einer Gruppe relevant?

A
  • Intergruppenkontext(=> zwischen) (Präsenz anderer Gruppe[n]) macht eigene
    Gruppenmitgliedschaft salient
    o Verhalten als Gruppenmitglied (z.B. Orientierung an
    Gruppennormen)
  • Wettbewerbssituation verstärkt Salienz des Intergruppenkontextes
  • Verschiedene Intergruppenkontexte machen verschiedene Merkmale der
    eigenen Gruppe salient
    o Bsp. „möglicher EU-Beitritt der Türkei“ -> Salienz von Aspekten, die
    EU und Türkei unterscheiden
    o vs. „Brexit“ -> Salienz von Aspekten, die GB von restlicher EU
    unterscheiden
  • Unterschiedliche Bewertung desselben Gruppenmerkmals je nach Kontext
    o Bsp. Bildung/ akademischer Erfolg Psychologiestudierende
     -> vs. Azubis in Handwerksberufen
     -> vs. Nobelpreisträger
19
Q

Was versteht man unter sozialer Erleichterung/Hemmung?

A

Leistung von Einzelpersonen in Gruppen/ bei Anwesenheit anderer

20
Q

Wie werden Gruppenleistungen bewertet?

A
  • Typisch: Vergleich mit „nominellen Gruppen“ (= gemeinsame Leistung
    gleicher Anzahl an Einzelpersonen à Gruppenpotenzial)
  • Gruppenleistung = individuelle Leistungsfähigkeit (Gruppenpotenzial) +
    Gruppenkomponente(positiv oder negativ)
    Gruppenpotenzial: abhängig von der Art der Aufgabe
    Gruppenkomponente= Prozessgewinne & -verluste
  • Motivationsgewinne & -verluste
  • Koordinationsverluste
21
Q

Welche Aufgabentypen gibt es?
Was sind additive, disjunktive und konjunktive Aufgaben?

A

Aufgabentypen:
* Teilbar vs. nicht teilbar
* Maximierungs- (Quantität) vs. Optimierungsaufgaben (Qualität)
* Unterscheidung danach, wie Gruppenpotenzial sich zusammen setzt (wie
Einzelleistungen und Gruppenleistung zusammenhängen)
o additiv: Summe der Leistungen (z.B. Schneeschippen, Tauziehen)
o disjunktiv: beste Einzelleistung entscheidend (z.B. Entscheidungen
fällen, Problemlösen, oft „Heureka-Aufgaben“)
o konjunktiv: i.d.R. schwächste Einzelleistung entscheidend (z.B.
Bergsteigen; Geheimnis bewahren)
Je nach Aufgabentyp sind unterschiedliche Prozessgewinne und -verluste
wahrscheinlich

22
Q

Prozessverluste - Was ist der Ringelmann-EQekt?

A
  • Ringelmann-E?ekt (bei einfachen körperlichen Aufgaben): Gruppenleistung
    schlechter als aufsummierte Einzelleistungen; Verluste nehmen mit
    wachsender Gruppengröße zu (schlecher in Gruppe)

o Bsp: Gewicht heben, Tauziehen (= additiv)

23
Q

Welche Gründe gibt es für eine abfallende Gruppenleistung gegenüber der aufsummierten Einzelleistung?

A
  • Motivations- oder Koordinationsverlust?
    o Motivation: weniger Anstrengung in der Gruppe
    o Koordination: nicht alle ziehen gleichzeitig mit maximaler Kraft
     Wahrscheinlich beides
     vgl. Latané et al. (1979): Vpn sollen möglichst laut anfeuern; alleine vs. 1
    vs. 5 andere Personen rufen (vermeintlich oder tatsächlich) mit
    o Vermeintlich = Pseudogruppe (Vpn denken, andere rufen mit)
24
Q

Welche Prozessverluste können in Leistungssituationen in Gruppen auftreten
Welche Lösung gibt es?

A

Verluste:
 Koordinationsverluste bei disjunktiven Aufgaben: Gruppenstruktur
verhindert erkennen des besten Lösungsvorschlags
o Lösungsvorschlag der Person mit dem höchsten Status
o …oder von Mehrheit befürwortete Lösung statt bester Lösung
 Motivationsverluste
o (1) Soziales Faulenzen -> sich auf die Leistung der anderen
verlassen
o (2) Entbehrlichkeitse?ekt -> Vermutung, dass eigener Beitrag wenig
Unterschied macht
o (3) Trottele?ekt („sucker e?ect“) -> „nicht der Dumme sein wollen“,
wenn die anderen (vermutlich) weniger leisten
o Treten vermehrt auf, wenn individuelle Beiträge nicht erkennbar
sind
o v.a. bei additiven Aufgaben
o Bei deutlich erkennbaren Leistungsunterschieden (2) und (3) auch
bei disjunktiven & konjunktiven Aufgaben
 Lösung: individuelle Beiträge erkennbar machen;
Gruppenzusammensetzung: nicht zu große Leistungsunterschiede

25
Q

Welche Prozessverluste können in Leistungssituationen in Gruppen auftreten
Welche Lösung gibt es?

A

Gewinne
(1) Sozialer Wettbewerb -> v.a. wenn ähnliches Leistungsniveau, individuelle
Leistung erkennbar & belohnt wird
(2) Soziale Kompensation -> Leistungsstarke Mitglieder strengen sich mehr an,
um schwächere Leistungen anderer auszugleichen
(3) Köhlere?ekt -> Leistungsschwache Mitglieder wollen nicht für schlechte
Leistung verantwortlich sein; strengen sich mehr an als sie es alleine täten; v.a.
bei moderaten Leistungsunterschieden
 (1) bei allen Aufgabentypen (wenn individuelle Leistung erkennbar)
 (2) v.a. bei additiven Aufgaben
 (3) v.a. konjunktiven Aufgaben
 Wenn Gruppenziele bedeutsam sind, überwiegen Motivationsgewinne

26
Q

Erläutere anhand des Beispiels “Brainstorming” Prozessgewinne in Gruppenleistungssituationen!

A

Vergleich von Brainstorming-Gruppen mit „nominalen“ Gruppen (=
aufaddierte Einzelleistungen)
 Deutlich höhere Kreativität (mehr verschiedene Ideen) in letzteren!
 Gründe:
o Produktionsblockierung –K
o Normanpassung – K
o Bewertungsangst – M
o Entbehrlichkeitse?ekt – M

(Ausserdem:
- kognivitive Einschränkung
- kognitive Stimulation
–> bislang kaum untersucht)

 Was wenn Ziel nicht möglichst viele Ideen (additiv), sondern eine
möglichst gute (disjunktiv)?
o Auswahl der „besten“ Idee orientiert sich an Status der
Gruppenmitglieder
o außerdem: beste Idee wird aufgrund der Prozesse oben vielleicht
gar nicht erst genannt
 Lösung: Ideengenerierung erst alleine, dann Sammeln und ergänzen in der
Gruppe

27
Q

Welche Möglichkeiten kennen Sie, um Prozessverluste bei der
Gruppenarbeit zu reduzieren und/oder Prozessgewinne zu fördern?

A

 Ideengenerierung erst alleine, dann Sammeln und ergänzen in der Gruppe
 Individuelle Beiträge erkennbar machen; Gruppenzusammensetzung:
nicht zu große Leistungsunterschiede
 Nur moderate oder keine Leistungsunterschiede -> Köhlere?ekt und
Sozialer Wettbewerb
 Bedeutsames Gruppenziel

28
Q

Was versteht man unter einer „Hidden Profile“?

A

Hidden-Pro\le
* ist ein sozialpsychol. Paradigma, das in Gruppenentscheidungsprozessen
(Gruppe) das Phänomen beschreibt, dass Gruppenmitglieder einzelne
ungeteilte Informationen, die für die Lösung eines Problems (Problemlösen)
benötigt werden und über die nur sie exklusiv verfügen (ungeteilt), nicht
nennen
* Vielmehr äußern die Gruppenmitglieder oft lediglich die geteilten
Informationen, also die Informationen, über die alle oder mehrere
Gruppenmitglieder verfügen.
* Da die Gruppe die richtige Entscheidung ohne die ungeteilten
Informationen nicht tre?en kann, ist das Zusammenführen der ungeteilten
Informationen (information pooling, Information-Pooling-Paradigma)
notwendig.

29
Q

Was versteht man unter den Hidden-Profile-Aufgaben?

A
  • Disjunktive Aufgabe
  • Entscheidungssituation, in der die optimale Lösung nur durch das
    Zusammenführen des Spezialwissens der einzelnen Gruppenmitglieder
    gefunden werden kann
  • Bsp. Personalauswahl eines Piloten
  • Jedes Gruppenmitglied hatte Spezialwissen zu Vor- & Nachteilen der
    Bewerber -> Bildete vorab Präferenzen
30
Q

Warum sind solche Aufgaben so schwer zu lösen?
Nenne Gründe für das Scheitern bei Aufaben mit verstecktem Profil!

A

o Verhandlungsfokus statt Informationsfokus
o Diskussionsverzerrung in Richtung geteilte Info
o Bewertungsverzerrung in Richtung geteilte Info

31
Q

Welche Möglichkeiten, um Entscheidungen in Gruppen zu verbessern,
lassen sich aus den Grüden für das Scheitern von Hidden-Profil-Aufgaben ableiten?

A
  1. Gruppenzusammensetzung
    * Dissens-Gruppen schneiden besser ab Þ Entscheidungsgremien
    entsprechend zusammensetzen!
    * Außerdem bei Zusammenstellung beachten:
    o Bei konjunktiven Aufgaben: Gruppenmitglieder mit moderaten
    Leistungsunterschieden -> begünstigt Motivationsgewinne
    * Grundsätzlich: Aufgabentyp berücksichtigen!
  2. Gruppensynchronisierung = das Generieren, Modi\zieren und Integrieren
    individueller Beiträge optimieren
    * Instrumente:
    o Sichtbarkeit individueller Beiträge; Rückmeldungen
    o Systematische Vorgehensweisen, z.B. Aufteilen in Informations- und
    Entscheidungsphase; Subgruppen/ Rollenzuweisungen
    o Aufgabentyp berücksichtigen
  3. Gruppenlernen ermöglichen
    o Durch Erfahrung nehmen Koordinationsverluste ab
    o Individuelle Fertigkeiten verbessern sich
    o Identi\kation mit der Gruppe & Bedeutung der Gruppe nimmt zu à
    begünstigt Motivationsgewinne
32
Q

Was versteht man in organisationalen Kontexten unter „Führung“?

A

 andere beeindussen (motivieren, befähigen etc.), um E?ektivität zu
steigern und kollektive Ziele zu erreichen (De\nition im organisationalen
Kontext)

33
Q
A
34
Q

Welche theoretischen Ansätze zum Zusammenhang von Führung und
Gruppenleistung kennen Sie?

A

3 Arten von Führungstheorien:

 Auf Führungskraft zentrierte Ansätze
 Kontingenztheorien
 (Führungskraft-Mitarbeiter-)beziehungszentrierte Ansätze

35
Q

Beschreibe den Personenzentrierten Ansatz in Bezug auf die Führungstheorien!

A

Personenzentrierte Ansätze
* Persönlichkeitstheorien: Welche Arten von Personen führen e?ektiv?
o ➔ Kleine, aber systematische Korrelationen mit Extraversion(+),
O?enheit für Erfahrung(+), Gewissenhaftigkeit(+), Neurotizismus(-)
o Kausalität? (vgl. Theorie der sozialen Rollen: Führungsrolle à
Persönlichkeit?)
* Führungsverhalten
o Aufgabenorientierte und mitarbeiterorientierte Verhaltensweisen
korrelieren positiv mit Führungserfolg
 …beide etwas mit Leistung
 …mitarbeiterorientiertes Verhalten stärker mit Motivation &
Arbeitszufriedenheit als aufgabenorientiertes Verhalten
 Auch hier: Kausalität?

36
Q

Beschreibe den Kontingenztheorie in Bezug auf die Führungstheorien!

A

Kontingenztheorie
* welche Arten von Führungsverhalten sind in welchem Kontext bzw. bei
welcher Art von Aufgabe am e?ektivsten?
* Kontingenzmodell von Fiedler (1967, 1978):
o Aufgabenorientierung gut wenn:
 Klare Aufgabe und hohes Maß an Kontrolle
 Unklarheit, wenig Struktur, wenig Kontrolle
o Mitarbeiter-/Beziehungsorientierung gut wenn:
 mittlerer Grad an Struktur & Kontrolle
* z.B. Weg-Ziel-Theorie (House, 1971)
o 5 Arten von Führungsverhalten: klärend, arbeitserleichternd,
partizipativ, unterstützend, leistungsorientiert
o je nach Merkmalen der Mitarbeiter und der Aufgabe/ des Kontexts
o Wichtig: Jeder in der Gruppe kann diese wichtigen Verhaltensweisen
zeigen

37
Q

Beschreibe die (Führungskraft-Mitarbeiter-)beziehungszentrierte Ansätze in Bezug auf die Führungstheorien!

A
  • Transaktional: angemessener Austausch von Ressourcen, Fokus auf
    Belohnungen für Leistung und (aktive oder passive) Kontrolle
  • Transformational / charismatisch: Fokus darauf, Ziele der Mitarbeiter und
    der Organisation/ der Führung in Einklang zu bringen
    o Idealisierter Einduss
    o Inspirierende Motivation
    o Intellektuelle Stimulation
    o Individualisierte Mitarbeiterorientierung
  • Laissez-faire: „Nicht-Führung
38
Q

Was wissen Sie über die Effektivität transaktionaler und
transformatinaler Führung?

A
  1. Transformational: effektiv
  2. Laissez-faire: schädlich
  3. Transaktional:

o kontingente Belohnungen effektiv
o aktive Kontrolle etwas
o passive Kontrolle eher nicht

Wichtige Merkmale der Theorien:

o Persönlichkeitsmerkmale und erlernbare Fertigkeiten
o bidirektionaler Einduss zwischen Mitarbeitern und Führung

39
Q

Erläutere die Social Role Theorey nach Eagly & Steffen (1984)!

A
  • Stereotype über soziale Gruppen resultieren aus den sozialen Rollen, die Gruppenmitglieder häufig einnehmen

o Rollen mit hohem Status/ Macht -> Zuschreibung von Kompetenz &
Durchsetzungsfähigkeit (agentische Eigenschaften)

o Pdegende/ kümmernde Rollen -> Zuschreibung von Wärme & Moral
(kommunale Eigenschaften)

  • Wenn sich die Rollen ändern, ändern sich auch die Stereotype (Diekmann
    & Eagly, 2000)
  • Frauen und Männer beschreiben sich selbst mittlerweile als ähnlich
    agentisch (durchsetzungsfähig, kompetent…, Abele, 2003)
  • Auch implizite Maße zeigen, dass Frauen nicht (mehr) automatisch als
    weniger kompetent angesehen werden als Männer (Ebert, Steffens &
    Kroth, 2014). Exkurs
40
Q
A