VL 1 Deutsche und Internationale Corporate Governance, Begriff und Funktion Flashcards

1
Q

Begriff der Unternehmensverfassung und Corporate Governance

A

Keine klare Definition und Abgrenzung der Begriffe Unternehmensverfassung und Corporate Governance
• Synonyme Verwendung der Begriffe Unternehmensverfassung und Corporate Governance
• Unternehmensverfassung ist der traditionelle, deutsche Begriff • Corporate Governance ist der internationale Begriff

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2
Q

Begriff Unternehmensverfassung

Chmielewicz (1993), S. 4400

A

“Unter der Unternehmensverfassung kann die Gesamtheit der grundlegenden (konstitutiven) und langfristig gültigen Strukturregelungen der Unternehmung verstanden werden.”

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3
Q

Begriff Unternehmensverfassung

Hauschildt (2001), S. 8

A

„Unter einer Unternehmensverfassung wird die Menge aller gesetzlichen und bewusst gesetzten Regelmechanismen verstanden, die das Verhalten des Unternehmens bzw. seiner Repräsentanten gegenüber den relevanten Interaktionsgruppen bestimmen.“

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4
Q

Begriff Unternehmensverfassung

Hickeon/ Hoskisson (1997), S. 175

A

„Governance systems are a set of mechanisms (ownership monitoring, boards of directors, executive compensation) that induce managers to run firms in the best interests of shareholders.“

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5
Q

Begriff Unternehmensverfassung

Tricker (1994), S. xi

A

“Corporate governance addresses the issue facing boards of directors, such as the interaction with top management, and relationships with the owners and others interested in the affairs of the company, including creditors, debt financiers, analysts, auditors and corporate regulators.”

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6
Q

Begriff Unternehmensverfassung

Schmidt/ Drukarczyk (1997), p. 15

A

“There is no clear-cut definition of the term corporate governance. However, it seems safe to say that the function of a corporate governance system is to contribute to an efficient use of resources and to economic success. There is also broad consensus that law, by providing the different legal forms of business organization and the rules regulating their interaction, is a major factor.”

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7
Q

Gründe der Unternehmensverfassung bzw. Corporate Governance

A

Gründe
 Im Unternehmen erwirtschaftete Menge an materiellen und immateriellen Werten ist begrenzt, so dass nicht alle Ansprüche der Beteiligten gleichermaßen befriedigt werden können.
 Gefahr opportunistischen Verhaltens aufgrund unvollständiger Verträge, Informationsasymmetrien und Interessensdivergenzen zwischen beteiligten Anspruchsgruppen (nicht nur Manager und AktionäreKlassische Prinzipal-Agent- Beziehung).

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8
Q

der Unternehmensverfassung bzw. Funktionen Corporate Governance

A

Funktionen
 Reglementiert die Größe und den Einfluss der Interessengruppen sowie deren unternehmerische Leitungs- und Kontrollkompetenzen auf die Zielsetzung und Politik des Unternehmens.
 Reglementiert die Einrichtung und Besetzung von Entscheidungsgremien zur Bestimmung und Realisierung der Unternehmensziele und -politik.

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9
Q

Ziele der Unternehmensverfassung bzw. Corporate Governance

A

Ziele  Herstellung eines Interessensausgleichs zwischen beteiligten Anspruchsgruppen durch
Organisation der unternehmerischen Leitungs- und Kontrollkompetenzen  Verhinderung von Machtdominanzen  Sicherstellung einer effizienten Unternehmensführung

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10
Q

Instrumente der Unternehmensverfassung bzw. Corporate Governance

A

Instrumente
 Summe von kodifizierten Rechtsnormen (formell)
 Summe aller bindenden Übereinkünfte wie Satzungen, Geschäftsordnungen, Tarifverträge, Betriebsvereinbarungen (materiell)

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11
Q

Unternehmensverfassung

A

Grundrechte und -pflichten der Systemmitglieder
Grundrechte und -pflichten der Staatsbürger
Grundrechte und -pflichten der Unternehmensmitglieder (Anteilseigner, Manager, Arbeitnehmer)

Zwecksetzung, Struktur und Kompetenzen der Entscheidungsorgane
Staatsorgane (z.B. Parlament, Regierung)
Unternehmensorgane (z.B. Vorstand, Aufsichtsrat, Hauptversammlung)

Systemziele
Staatsziele (z.B. Sozialstaat, finanzielles Gleichgewicht, ggf. Umweltschutz)
Unternehmensziele (z.B. Gewinn, Liquidität, Umsatzwachstum, Kundenzufriedenheit)

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12
Q

Begriff der Unternehmensverfassung und Corporate Governance

A

Keine klare Definition und Abgrenzung der Begriffe Unternehmensverfassung und Corporate Governance
• Synonyme Verwendung der Begriffe Unternehmensverfassung und Corporate Governance
• Unternehmensverfassung ist der traditionelle, deutsche Begriff • Corporate Governance ist der internationale Begriff

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13
Q

Begriff der Unternehmensverfassung und Corporate Governance

A

Keine klare Definition und Abgrenzung der Begriffe Unternehmensverfassung und Corporate Governance
• Synonyme Verwendung der Begriffe Unternehmensverfassung und Corporate Governance
• Unternehmensverfassung ist der traditionelle, deutsche Begriff • Corporate Governance ist der internationale Begriff

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14
Q

Entwicklung der Unternehmensverfassung bzw. Corporate Governance (1)

A

Vom eigentümer- zum managergeführten Unternehmen

Traditionelle Perspektive: Sicherstellung der bestmöglichen Faktorkombination

  • Interessen der Anteilseigner
  • „Shareholder-Value-Konzept“

Erste Erweiterung der Perspektive: Auseinanderfallen von Eigentum und Verfügungsgewalt

  • Anteilseigner und Management
  • Agenturansatz/ Principal-Agent-Ansatz
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15
Q

Zweite Erweiterung der Perspektive: Berücksichtigung der Interessen aller Gruppen

A

Anteilseigner, Management, Arbeitnehmer, Kunden, Lieferanten, Gläubiger, Gesellschaft
 Koalitionsmodell, Stakeholder-Ansatz, Value Management

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16
Q

Welche Interessen sollen die Zielsetzung und Politik der Unternehmen bestimmen?

A

Interessenmonistischer Ansatz (kapitalistische Unternehmensverfassung)

Interessendualistischer Ansatz (mitbestimmte Unternehmung)

Interessenpluralistischer Ansatz

17
Q

Welche institutionellen Vorkehrungen sind geeignet, die Unternehmensaktivitäten auf die verfassungskonstituierenden Interessen auszurichten?

A

Regelungen über
• Entscheidungsgremien
• Den Ablauf innerhalb der Entscheidungsgremien
• Informations-, Entscheidungs- und Kontrollrechte der Interessenvertreter

18
Q

Warum benötigt man eine Unternehmensverfassung?

A

• Unternehmung als interessenpluralistisches System • Zusammenschluss von Interessensgruppen zu Koalitionen, die auf einem
Basiskonsens aufbauen, um Interessen bestmöglich durchzusetzen
• Ergebnis (Interessensausgleich) abhängig von Verhandlungsprozess und Machtverteilung zwischen den Koalitionen
• Verhältnis der Gruppen zueinander ist weitgehend durch gesetzliche und vertragliche Regelungen bestimmt
• Keine Personengruppe hat entscheidenden Einfluss • Top-Management soll eine Treuhänderfunktion übernehmen

19
Q

Anspruchsgruppen und ihre Interessen

A

Top-Management
Macht, Prestige, Einkommen, Selbstverwirklichung
Sonst. Management
Macht, Erweiterung persönlicher Fähigkeiten, Prestige, Einkommen
Arbeitnehmer
Einkommen, soziale Sicherheit, Erweiterung persönlicher Fähigkeiten
Anteilseigner
Gewinnausschüttung, Wertsteigerung, Einfluss auf Top-Management
Fremdkapitalgeber
Verzinsung, Rückzahlungssicherheit
Lieferanten
Gewinn, langfristige Abnahme, Zahlungsfähigkeit
Qualität, Preis, Service, ggf. langfristige (Ersatzteil-) Versorgung
Kunden
Arbeitsplätze, Steuern, Einhaltung von Vorschriften
Staat
Gewerkschaften
Arbeitnehmerinteressen, Platzierung von Mitgliedern
Arbeitgeberverbände
Akzeptanz von Verbandsbeschlüssen
Umwelt
Einhaltung von Grenzwerten