UE_Öffentliches Recht_Fragenkatalog Flashcards
Was charakterisiert Normen?
a. Normen sind ein Sollen wie sich der Mensch verhalten soll.
b. Sie regeln das Menschliche Verhalten und sind von Menschen gesetzt.
Die Polizeibeamtin Eva hat einen schlechten Tag und straft den jungen Alexander, weil
er einer alten Dame in der U-Bahn seinen Sitzplatz nicht angeboten hat, obwohl die Wiener Linien in den Durchsagen dazu aufgefordert haben. Begeht er damit einen Rechtsverstoß?
Die Wiener Linien sind keine staatliche Autorität, daher wird auch nicht gegen eine Rechtnorm verstoßen.
Da man traditionell von „positiven“ Vorschriften spricht, behauptet Claudia, dass Verbote „negative“ Vorschriften sind. Stimmt diese Schlussfolgerung?
Positives Recht = gesetztes Recht, ein Verbot genauso ein gesetztes Recht sein daher Nein!
Anna und Steve haben eine lange Partynacht im Volksgarten hinter sich und überqueren um 6 Uhr die Ringstraße, obwohl die Fußgängerampel rot anzeigt. Anna meint nur, dass unsinnige Vorschriften grundsätzlich keine Geltung haben. Nehmen Sie dazu Stellung.
Eine Norm hat Geltung, auch wenn das gebotene Verhalten von niemanden befolgt wird, keine Sanktion ausgeführt wird und wie in dem Fall nicht anerkannt wird!
Die Rechtsanwältin Ulrike erzählt, dass eine Frau in Frankreich bestraft wurde, weil sie gegen das Gesetz verstoßen hat, das das Tragen eines traditionellen Ganzkörperschleiers verbietet, der in einigen islamischen Kulturen gebotenen ist. Sie fragt sich, um welche „Normensysteme“ es sich handelt, welche Gemeinsamkeiten haben diese und was unterscheidet sie?
A ) Normen des Rechts vs. Normen der Religion
a. Gemeinsamkeiten:
beschreiben ein Soll-Verhalten und haben Sanktionen gegen nicht Einhaltung
b. Unterschiede
Religiöse Normen werden von einer religiösen Gruppe, Rechtsnormen von einer Staatlichen Autorität erfasst.
Wie werden Konflikte zwischen Rechtsnormen vermieden?
a. Zuständigkeiten werden aufgeteilt damit die selbe Angelegenheit nicht durch verschiedene Normsetzer geregelt wird
b. oder es gibt die Regel, dass die speziellere Regel der generellen Regel vorgeht (lex specialis Regel)
c. und es gibt die Regel, dass die aktuellere (später erlassene) Regel der älteren Regel vorgeht (lex posterior Regel)
Dr. Dorian stellt fest, dass § 1 „GesundheitsinformationsG“ grundsätzlich jedermann
Zugang zu Gesundheitsinformationen gewährt. § 3 „PatientenschutzG“ erlaubt wiederum die Auskunft ausnahmsweise zu verweigern, wenn die Privatsphäre von Patienten berührt ist. In welchem Verhältnis stehen „GesundheitsinformationsG“ und „PatientenschutzG“ zueinander?
Es kommt zu einem Rechtskonflikt, in dem Fall gilt aber § 3 „PatientenschutzG“, da hier die lex speciales Regel in Kraft tritt, hier geht die spezielle Regel der generellen vor!
Julia beschäftigt sich mit historischen Rechtsnormen aus Österreich und Großbritannien, insbesondere mit der Effektivität und der Notwendigkeit für das menschliche Zusammenleben, und möchte Verbesserungsvorschläge einbringen, aber auch auf das Wesen von Rechtsnormen eingehen. Welche(n) Zweig(e) der Rechtswissenschaft erkennen Sie?
a. Rechtsphilosophie
b. Rechtssoziologie
c. Rechtspolitik
d. Rechtsvergleichung
e. Rechtsgeschichte
Was ist das Ziel der Rechtsdogmatik und welcher Methode bedient sie sich?
Den Inhalt des geltenden positiven Rechts systematisch zu erfassen und darzustellen.
Wie heißt der intellektuelle Vorgang, der darin besteht, aus einem Sachverhalt die rechtserheblichen Sachverhaltselemente herauszuheben und zu prüfen, ob diese die
gesetzlichen Tatbestandselemente erfüllen?
Subsumtion
Lesen Sie Art 10 Abs. 1 Z 6 B-VG; was wird dort geregelt? Kennen Sie ähnliche Beispiele
zur Unterscheidung zwischen Öffentlichem Recht und Privatrecht?
Unterscheidung Privatrecht und öffentlichem Recht
I. Art 10 Abs. 1 Z 6 B-VG Bundeskompetenz für Zivilrechtswesen
II. §1 JN: Gerichte für bürgerliche
Was bedeutet es, dass das B-VG davon ausgeht, dass alles staatliche Handeln eine
gesetzliche Grundlage braucht?
a. Das die Verwendung sowie das generelle Handeln an das Gesetz gebunden sind.
b. Gesetzgeber ist an die Verfassung gebunden
c. Verwaltung an Gesetze gebunden
d. Gerichtliches Handeln muss auf Gesetzten basieren
Adelheit will ein Haus errichten und kauft zunächst einen Baugrund. Für die Errichtung eines Gebäudes benötigt sie eine verwaltungsbehördliche Bewilligung. Sodann vermietet sie eine Wohnung im Haus. Die Einkünfte aus Vermietung unterliegen der Einkommensbesteuerung. Um welche Rechtsgebiete handelt sich jeweils und welche Theorien ziehen dazu heran? Welche „Konsequenzen“ hat die Unterscheidung?
a. Um das Öffentliche- und das Privatrecht
b. Subjektionstheorie
I. Im Öffentlichen Recht: Über- und Unterordnung
II. Im Privatrecht: Gleichrangig
c. Interessentheorie
I. Dient jeweiligen Interessen
d. Subjektstheorie
I. Ein Beteiligter tritt mir „Imperium“ auf
Mit welchem Rechtsgebiet befassen sich Professoreninnen, die am Institut für Staatsrecht beschäftigt sind?
Verfassungs- und Verwaltungsrecht = Öffentliches Recht
Das bis heute in Österreich geltende EheG ist das von nationalsozialistischem Gedankengut bereinigte „Nationalsozialistische Ehegesetz 1938“. Welche Thematik wird angesprochen?
a. Rechtsüberleitung
b. Nach politischen Umbrüchen wird oftmals die Verfassung geändert, jedoch viele Gesetze beibehalten, da die Gesetzgebungskapazität
Was versteht man unter Verfassungsrecht im materiellen / formellen Sinn?
a. Verfassungsrecht im materiellen Sinn
I. Regelt den Aufbau, die Organisation und die Machtverteilung in einem Staat
b. Verfassungsrecht im formellen Sinn
I. Regelt Angelegenheiten bei denen es einer strengeren Anforderung bedarf.
Ist es möglich, dass materielles Verfassungsrecht als einfaches BundesG erlassen wird
und wieso? Führen Sie Beispiele an.
a. Ja, weil besondere Verfassungsgesetzliche Ermächtigungen für Ausnahmen bestehen.
b. Beispiele:
I. Wahl zum Nationalrat
II. Regelungen zur Gesetzgebung
III. Regelungen zum Volksbegehren
IV. Regelungen über die Volksabstimmung
Welche Verfassungsnormen regeln die grundlegenden Rechte der Bürger?
a. Staatsgrundgesetz (StGG) 1867
b. EMRK 1958
Raphaela sucht vergeblich das Recht auf Achtung des Privat- und Familienlebens im B-
VG. Wieso könnte dies woanders zu finden sein?
Weil das B-VG die Interessen der Öffentlichkeit vertritt.
Lisa behauptet, dass im einfach-gesetzlich geregelten ForstG eine Bestimmung bzgl. der
Erstellung von Gutachten über Waldverwüstung durch jagdbare Tiere Teil des
Verfassungsrechts ist. Wie erklären Sie sich Lisas Aussage?
a. Formelles Verfassungsrecht (1/2 Präsenzquorum +2/3 Konsensquorum) + Kennzeichnung als Verfassungsbestimmung