Spurenelemente, unvollständig Flashcards
Welche Elemente sind Mengenelemente und wie werden sie definiert?
Mengenelemente sind für den Menschen in Mengen > 50 mg/Tag essentiell.
Na, Cl, K, Ca, P, Mg, S
Welche Elemente sind Spurenelemente und wie werden sie definiert?
Spurenelemente sind für den Menschen in Mengen < 50 mg/Tag essentiell.
Eisen, Iod, Fluorid, Zink, Selen, Kupfer, Mangan, (Chrom), Molybdän, Cobalt, Nickel
Welche Elemente sind Ultraspurenelemente und wie werden sie definiert?
Essentialität ist tierexperimentell geprüft ➢ Mangelerscheinungen ohne
Bislang aber keine speziellen physiologischen Funktionen beim Menschen bekannt.
U.a.: Aluminium, Bor, Brom, Cadmium, Lithium, Silicium, Wolfram, Zinn
Nenne biologische, physiologische Funktionen von Mineralstoffen.
- Elektrolyte
- Bestandteil von Enzymen
- Baustein bestimmter Körpersubstanzen (zb Knochen, Zähne)
- im Lebensmittel: ernährungsphysiologischer Aspekt, Geschmack, Textur (zb Stabilität von Milch durch Ca-Phosphat-Brücken)
Ordne die Mengenelemente im menschlichen Organismus der Menge nach.
Ca ( 10-20 g/kg)
P (6-12)
K (2-2,5)
Na (1-1,5)
Cl (1-1,2)
Mg (0,4-0,5)
Durch welche Faktoren wird der Mineralstoffgehalt in Lebensmitteln bestimmt?
- genetische und klimatische Faktoren
- landwirtschaftliche Praktiken
- Zusammensetzung von Böden
- Reife des Ernteguts
- Lagerungsbedingungen
- Verarbeitung von Rohstoffen (thermische Prozesse, Trennprozesse)
Wie hoch ist der Gesamtkörperbestand von Eisen und welche sind die Eisenspeicher?
Gesamtkörperbestand: 2,2-3,8 g Eisen
Leber (50-150 mg/kg Frischgewicht), Milz, Knochenmark, Darmschleimhaut
Was sind die biologisch wichtigsten Formen von Eisen und wovon sind sie im Körper Bestandteil?
Eisen(II) und Eisen(III) (gebunden)
Bestandteil von Hämoglobin, Myoglobin, und wichtigen Enzymen (Peroxidase, Katalase)
1) Welche wichtige Reaktion kann Eisen im Körper eingehen (+ womit, und welche Eisenform)?
2) Was passiert, wenn Nitrit und Eisen aufeinander treffen?
1) Fentonreaktion ➢ es entsteht oxidativer Stress
H2O2 + Fe(II) Fe(III) + OH- + °OH
2) Nitrit kann Eisen(II) zu MetFe reduzieren
Wie groß (prozentual) sind die Anteile von Funktions-, Speicher- und Transporteisen im Körper und nenne Beispiele von Eisenspezies für die Kategorien?
Funktionseisen: 74%
- Hämoglobin (61%)
- Myoglobin
- Hämeisen-Enzyme
- Nicht-Hämeisenenzyme
Speichereisen: 26%
- Ferritin
- Hämosiderin
Transporteisen: 0,1%
- Transferrin
Welche Rolle spielen Eisen-Proteine im Organismus? (drei Beispiele)
Energiegewinnung: Elektronentransport im Mitochondrium (Hämproteine/Cytochrome, Fe-Schwefelproteine)
Sauerstofftransport (Hämoglobin) und -speicherung (Myoglobin)
Metabolismus: Substratoxidation und -reduktion
Beschreibe den Eisenumsatz im Körper (Aufnahme, Transport, Speicherung in Organen).
Zufuhr Darm und Verlust je 1-2 mg/24h Fe3+/Fe2+
Aufnahme Darmzotte nur Fe2+
Mucosazelle: M-Fe2+
Blut: Transferrin (Transportprotein für Eisen im Blut) (hat nur Affinität für Fe3+) ➢ 4 mg
Knochenmark: 20 mg/24h Häm-Eisen und Hämoglobin, Eisenspeicherung 1000 mg
Erythrozyten: 2500 mg Häm-Eisen, Hämoglobin
Körperzellen: 300 mg (Cytochrome, Nicht-Hämeisenproteine)
Abbau der Erythrozyten nach 120 Tagen in der Milz und Recycling des Eisens durch Rückladung auf Transferrin
Wie wird die Eisenhomöostase reguliert?
Über Kontrolle der Eisenaufnahme im Dünndarm.
- Kompensation des Eisenverlusts
- Vermeidung einer Eisenüberladung (da keine aktive Ausscheidung des Eisens, muss Homöostase über die Aufnahme geregelt werden)
Wie ist die Bioverfügbarkeit von Eisen im Dünndarm und wovon hängt sie ab?
Wie viel Eisen enthält gemischt Kost?
Resorptionsrate:
Hämeisen 15-35%
Nicht-Hämeisen ca. 10%, bei Eisenmangel 20-30%
Bioverfügbarkeit abhängig von Eisen-Bindungsform:
➢ Hämeisen bevorzugt
➢ Verfügbarkeit von Nicht-Hämeisen massiv durch andere Nahrungsbestandteile beeinflusst
Gemischte Kost: täglich ca. 5-15 mg Nicht-Hämeisen und 1-5 mg Hämeisen
Was sind resorptionsfördernde und -hemmende Liganden für Nicht-Hämeisen?
fördernd: zB Ascorbat, Citrat ➢ wirken reduzierend (Antioxidant) ➢ reduzieren Fe3+ zu Fe2+
hemmend: Tanate, Phytate (Getreide), Oxalate (Spinat, Rhabarber), Phosphate, Lignine, Polyphenole (Wein)
Beschreibe die intestinale Eisenresorption.
➢ Nicht-Hämeisen: apikale Membran: membranständige Ferrireduktase reduziert Fe3+ zu Fe2+
➢ Fe2+ wird über membranständigen Transporter DMT1 (Transporter für zweiwertige Metalle) in Zelle aufgenommen
➢ Hämeisen: Fe wird aus Porphyrinringen gelöst
➢ beides: in Mucosazelle: Bildung von Mobilferrin (Fe2+) und entweder Einspeicherung (Fe3+) als Ferritin (Peroxidase oxidiert Fe2+ zu Fe3+) oder Abgabe ans Blut über basolaterale Membran
➢ Abgabe: basolateraler Transporter = Ferroportin und Hephaestin: Oxidation zu Fe3+, Bindung an Transferrin (zwei Fe3+ pro Molekül)
Was ist die Funktion von Mobilferrin und Ferritin?
Mobilferrin = Transportprotein für Fe2+ in Mucosazellen
Ferritin = intrazelluläres Speicherprotein aus 24 identischen UE; speichert bis zu 4500 mol Fe3+/mol Ferritin
Was ist die Funktion von Transferrin und Transferrinrezeptor?
Transferrin = Transportprotein für Fe3+ im Blut (2 Fe3+/Transferrin)
Transferrinrezeptor = Rezeptorprotein für Transferrin auf der Zellmembran; wird für die Aufnahme von Transferrin-2Fe3+ benötigt
Welches Protein ist für die Regulation des Eisenstoffwechsels relevant und wie funktioniert die Regulation?
Hepcidin
Transferrin-2Fe3+ wird endocytotisch mithilfe des Transferrinrezeptors in den Hepatocyten aufgenommen. Eisen geht in den Eisenstoffwechsel, Transferrinrezeptor-Vesikel-Komplex kann recyclet werden. Hohe Eisenkonzentration und viele Rezeptorvesikel induzieren Bildung und exozytotische Abgabe des Signalpeptids Hepcidin; Hypoxie hemmt es. Hepcidin bewirkt an der Mucosazelle durch Komplexbildung mit Ferroportin den lysosomalen Abbau dessen.
Nenne eine lebenstechnische Verwendung von Eisen.
Eisengluconat färbt grüne Oliven schwarz.
Wie hoch ist der tägliche Bedarf an Eisen und die damit verbundene Zufuhrempfehlung (unter Berücksichtigung einer Resorptionsrate von 10-15%)?
täglicher Bedarf: 1,5-2,2 mg/Tag
Zufuhrempfehlung: Männer 10 mg, menstruierende Frauen 15 mg/Tag
Was gibt es für Störungen im Eisenstoffwechsel und was zeichnet sie aus?
EISENMANGEL
- betrifft ca. 30% der Weltbevölkerung
- Hinweise auf Eisenmangelanämie bei 3,5% der Bundesbürger, Frauen doppelt so oft betroffen wie Männer
- Ursachen: Eisenverlust: Blutspenden, Menstruation, Schwangerschaft, Darmblutungen, Mangel-/Fehlernährung
- Verlust von 1 mg Fe bei 2 mL Blutverlust
HÄMOCHROMATOSE
- autosomal rezessiv vererbte Eisenspeicherkrankheit (Mutation im HFE-Gen, Hepcidin gestört ➢ dauerhafte Fe-Aufnahme)
- gesteigerte Eisenresorption im oberen Dünndarm und Akkumulation des überschüssigen Eisens in den Parenchymzellen v.a. in der Leber
- fortgeschrittene Hämochromatose: Körperbestand 15-40 g Eisen (5-10fach erhöht), Eisengehalt der Leber 20-50fach erhöht
➢ Leberzirrhose
Wie werden Eisenstoffwechselkrankheiten diagnostiziert?
Fortgeschritten:
Rotes Blutbild: Hämatokrit, Hämoglobinkonzentration, Erythrozytenzahl, Erythrozytenindizes
➢ Indikator für fortgeschrittene Störung der Eisenutilisation
Früher erkennbar: Eisenspeicher:
- Serumeisen (< 7 µmol/L Fe-Mangel; >36 µmol/L Fe-Überladung)
- Transferrinsättigung (Serumeisen/Transferrin*Faktor)
- Serumferritin (< 15 µg/L = Fe-Mangel) (➢ im Gleichgewicht mit den Ferritinspeichern in der Zelle, daher als Indikator geeignet)
Warum kann eine zu hohe Eisenversorgung problematisch sein?
Eisen ist redoxaktiv und kann zb Fette oxidieren (Lipidoxidation) oder Fenton machen.
Welche Eigenschaften unterscheidet Zink von Eisen?
- nicht redoxreaktiv
- in seinen Verbindungen immer zweiwertig
(- ist nach Eisen das zweithäufigste Spurenelement)