Sozialpsychologie Flashcards
Attributionstheorie
= Gruppe von Theorien, wie Individuen zu Schlussfolgerungen über die Ursache des Verhaltens anderer Menschen oder das eigene gelangen
Autokinetische Effekt (autokinetic effect)
Wahrnehmungstäuschung, bei der sich ein stationärer Lichtpunkt zu bewegen scheint, wenn kein Bezugspunkt vorhanden ist.
Autoritäre Persönlichkeit (authoritarian personality)
Persönlichkeitssyndrom, dass durch einfaches Denken, rigides Festhalten an soziales Konventionen und Unterwürfigkeit unter Autoritätsfiguren gekennzeichnet ist; die Betroffenen gelten als besonders anfällig für Vorurteile gegenüber Minderheiten und empfänglich für faschistische Ideen
Balancetheorie (balance theory)
Theorie der kognitiven Konsistenz, die annimmt, dass Individuen danach streben, bei der Wahrnehmung ihrer sozialen Umwelt Konsistenz (= Balance) aufrechtzuerhalten, d.h. als zusammengehörig erlebte Objekte der Person werden ähnlich bewertet
Bummerang- Effekt (rebound effect)
Wenn Unterdrückungsversuche eines stereotypen scheitern, kann sich ein unterdrückter stereotyp unter Umständen wieder bemerkbar machen und einen noch größeren Einfluss auf die Urteile eines Menschens über eine Person aus einer stereotypischen Gruppe ausüben.
Konsistenztheorie (consistency theories)
Gruppe von Theorien, denen zufolge Menschen Kongruenz bzw. Konsistenz zwischen ihren diversen Kognitionen bevorzugen, insbesondere zwischen Überzeugungen, Wertvorstellungen und Einstellungen.
Kovariationstheorie (covariation theory)
Nimmt an, dass Beobachter kausale Schlüsse über Verhalten ziehen, indem sie Daten über vergleichbare Fälle sammeln. Als Verhaltensursache wird vom Beobachter diejenige Person, Entität (Existenzen) oder Situation abgesehen, die mit dem beobachtbaren Effekt kovariiert.
Methodologischer Individualismus (methodological individualism)
Annahme, dass man eine kollektive (gemeinschaftliche) Handlung erklären muss, indem man zeigt, wie sie aus individuellen Entscheidungen und individuellen Verhalten resultiert. Kollektives Verhalten ist demnach identisch mit dem Verhalten der Individuen, die ein Kollektiv bilden.
Soziale Erleichterung (social facilitation)
Eine Leistungsverbesserung bei gut gelernten/ leichten bzw. Leistungsverschlechterung bei schlecht gelernten/ schwierigen Aufgaben infolge der Anwesenheit von Mitgliedern der gleichen Spezies.
Soziales Faulenzen (Social loafing)
Motivationsverlust in der Gruppe, der bedeutet, dass Gruppenmitglieder ihre Anstrengung verringern, wenn die individuellen Beiträge zur Gruppenleistung nicht identifizierbar sind.
Theorie des realistisches Konflikts (realistic conflict)
(Entwickelt von Sherif). Demnach können Konflikte und Wettbewerbe zwischen Gruppen bezüglich wichtiger Ressourcen zu Feindseligkeit und Vorurteilen zwischen den Gruppen führen.
Theorie vom Sündenbock (scapegoat theory)
Demnach beruhen Vorurteile auf durch bestimmte Personen, Gruppen oder unpersönliche Gegenstände erzeugte Frustration. Die resultierende Aggressivität wird ersatzweise auf Mitglieder einer Fremdgruppe (= Sündenbock) verschoben, weil die Aggressivität nicht an den eigentlichen Verursacher abreagiert werden kann (z.B. weil diese zu mächtig sind)
Priming (priming)
Die Aktivierung eines stimulus (z.B. Vogel) erleichtert die anschließende Verarbeitung eines anderen, damit zusammenhängenden Stimulus (z.b. Feder)
Definition Sozialpsychologie
= Wissenschaft davon, wie und warum Individuen in sozialen Situationen denken, fühlen und sich verhalten. Dabei sind soziale Situationen durch die tatsächliche oder vorgestellte Anwesenheit (z.B. in der Öffentlichkeit, Kameras etc) anderer gekennzeichnet (nach Baron, 2008)
Korrespondenzverzerrung (Ehm. Fundamentaler Attributionsfehler)
Neigung, den Einfluss dispositionaler Faktoren (Persönlichkeitseigenschaften, Einstellungen, Meinungen) bezogen auf das Verhalten anderer systematisch zu überschätzen und äußere Faktoren (Situation) zu unterschätzen.
Effekt bloßer Darbietung (mere exposure)
Der Befund, dass alleine die wiederholte Wahrnehmung eines anfangs neutral beurteilter Sache ihre positives Bewertung zur Folge hat. Zum Beispiel lässt sich die Vertrautheit mit einem Menschen diesen attraktiver ins sympathischer erscheinen.
Soziale Wahrnehmung
Prozess der Sammlung und Interpretation von Informationen über eine Person
- Asch (1946): zentrale und periphere Persönlichkeitsmerkmale
Primacy Effekt
Umstand, dass die ersten Informationen, die Beobachter über eine Person bekommen oder wahrnehmen, besonders gut behalten werden (im Vergleich zu später wahrgenommenes). Sie können daher einen unverhältnismäßig starken Einfluss auf den Gesamteindruck haben und damit einen Beurteilungsfehler bewirken -> Prinzip des ersten Eindrucks.
Sich selbsterfüllende Prophezeiung
Wenn Überzeugungen durch Verhaltensänderungen Realität hervorbringt.
Beispiel: Wenn ich einen Professor für unfreundlich halte, werde ich mich in einem persönlichen Gespräch eher ablehnend ihm gegenüber verhalten, dass wiederum Auswirkung auf das Verhalten des Professors hat (z.B. er reagiert kühler/ distanzierter) = Vgl. Experiment Kelly (1950)
Implizierte Persönlichkeitstheorien
Persönliche Überzeugungen (z.b. Vorurteile), die bei der Beurteilung von Personen mit einfließen, ohne dass eine vertiefte kritische Analyse erfolgt. Aus dem Vorhandensein einer Persönlichkeit wird auf das Vorhandensein einer oder mehrer anderer Eigenschaften geschlossen (z.B. dumm, faul) = Theorie, um Wissenslücken zu schließen.
WICHTIG: Sie müssen sich nicht nur auf Menschen beziehen. Kann auch auf Objekte zutreffen.
Beispiel: einem Informatiker wird eher zugeschrieben spät ins Bett zu gehen und spät aufzustehen, da er bis spät in die Nacht IT programmiert.