Sozialpsychologie Flashcards

1
Q

Attributionstheorie

A

= Gruppe von Theorien, wie Individuen zu Schlussfolgerungen über die Ursache des Verhaltens anderer Menschen oder das eigene gelangen

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2
Q

Autokinetische Effekt (autokinetic effect)

A

Wahrnehmungstäuschung, bei der sich ein stationärer Lichtpunkt zu bewegen scheint, wenn kein Bezugspunkt vorhanden ist.

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3
Q

Autoritäre Persönlichkeit (authoritarian personality)

A

Persönlichkeitssyndrom, dass durch einfaches Denken, rigides Festhalten an soziales Konventionen und Unterwürfigkeit unter Autoritätsfiguren gekennzeichnet ist; die Betroffenen gelten als besonders anfällig für Vorurteile gegenüber Minderheiten und empfänglich für faschistische Ideen

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4
Q

Balancetheorie (balance theory)

A

Theorie der kognitiven Konsistenz, die annimmt, dass Individuen danach streben, bei der Wahrnehmung ihrer sozialen Umwelt Konsistenz (= Balance) aufrechtzuerhalten, d.h. als zusammengehörig erlebte Objekte der Person werden ähnlich bewertet

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5
Q

Bummerang- Effekt (rebound effect)

A

Wenn Unterdrückungsversuche eines stereotypen scheitern, kann sich ein unterdrückter stereotyp unter Umständen wieder bemerkbar machen und einen noch größeren Einfluss auf die Urteile eines Menschens über eine Person aus einer stereotypischen Gruppe ausüben.

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6
Q

Konsistenztheorie (consistency theories)

A

Gruppe von Theorien, denen zufolge Menschen Kongruenz bzw. Konsistenz zwischen ihren diversen Kognitionen bevorzugen, insbesondere zwischen Überzeugungen, Wertvorstellungen und Einstellungen.

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7
Q

Kovariationstheorie (covariation theory)

A

Nimmt an, dass Beobachter kausale Schlüsse über Verhalten ziehen, indem sie Daten über vergleichbare Fälle sammeln. Als Verhaltensursache wird vom Beobachter diejenige Person, Entität (Existenzen) oder Situation abgesehen, die mit dem beobachtbaren Effekt kovariiert.

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8
Q

Methodologischer Individualismus (methodological individualism)

A

Annahme, dass man eine kollektive (gemeinschaftliche) Handlung erklären muss, indem man zeigt, wie sie aus individuellen Entscheidungen und individuellen Verhalten resultiert. Kollektives Verhalten ist demnach identisch mit dem Verhalten der Individuen, die ein Kollektiv bilden.

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9
Q

Soziale Erleichterung (social facilitation)

A

Eine Leistungsverbesserung bei gut gelernten/ leichten bzw. Leistungsverschlechterung bei schlecht gelernten/ schwierigen Aufgaben infolge der Anwesenheit von Mitgliedern der gleichen Spezies.

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10
Q

Soziales Faulenzen (Social loafing)

A

Motivationsverlust in der Gruppe, der bedeutet, dass Gruppenmitglieder ihre Anstrengung verringern, wenn die individuellen Beiträge zur Gruppenleistung nicht identifizierbar sind.

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11
Q

Theorie des realistisches Konflikts (realistic conflict)

A

(Entwickelt von Sherif). Demnach können Konflikte und Wettbewerbe zwischen Gruppen bezüglich wichtiger Ressourcen zu Feindseligkeit und Vorurteilen zwischen den Gruppen führen.

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12
Q

Theorie vom Sündenbock (scapegoat theory)

A

Demnach beruhen Vorurteile auf durch bestimmte Personen, Gruppen oder unpersönliche Gegenstände erzeugte Frustration. Die resultierende Aggressivität wird ersatzweise auf Mitglieder einer Fremdgruppe (= Sündenbock) verschoben, weil die Aggressivität nicht an den eigentlichen Verursacher abreagiert werden kann (z.B. weil diese zu mächtig sind)

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13
Q

Priming (priming)

A

Die Aktivierung eines stimulus (z.B. Vogel) erleichtert die anschließende Verarbeitung eines anderen, damit zusammenhängenden Stimulus (z.b. Feder)

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14
Q

Definition Sozialpsychologie

A

= Wissenschaft davon, wie und warum Individuen in sozialen Situationen denken, fühlen und sich verhalten. Dabei sind soziale Situationen durch die tatsächliche oder vorgestellte Anwesenheit (z.B. in der Öffentlichkeit, Kameras etc) anderer gekennzeichnet (nach Baron, 2008)

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15
Q

Korrespondenzverzerrung (Ehm. Fundamentaler Attributionsfehler)

A

Neigung, den Einfluss dispositionaler Faktoren (Persönlichkeitseigenschaften, Einstellungen, Meinungen) bezogen auf das Verhalten anderer systematisch zu überschätzen und äußere Faktoren (Situation) zu unterschätzen.

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16
Q

Effekt bloßer Darbietung (mere exposure)

A

Der Befund, dass alleine die wiederholte Wahrnehmung eines anfangs neutral beurteilter Sache ihre positives Bewertung zur Folge hat. Zum Beispiel lässt sich die Vertrautheit mit einem Menschen diesen attraktiver ins sympathischer erscheinen.

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17
Q

Soziale Wahrnehmung

A

Prozess der Sammlung und Interpretation von Informationen über eine Person

  • Asch (1946): zentrale und periphere Persönlichkeitsmerkmale
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18
Q

Primacy Effekt

A

Umstand, dass die ersten Informationen, die Beobachter über eine Person bekommen oder wahrnehmen, besonders gut behalten werden (im Vergleich zu später wahrgenommenes). Sie können daher einen unverhältnismäßig starken Einfluss auf den Gesamteindruck haben und damit einen Beurteilungsfehler bewirken -> Prinzip des ersten Eindrucks.

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19
Q

Sich selbsterfüllende Prophezeiung

A

Wenn Überzeugungen durch Verhaltensänderungen Realität hervorbringt.

Beispiel: Wenn ich einen Professor für unfreundlich halte, werde ich mich in einem persönlichen Gespräch eher ablehnend ihm gegenüber verhalten, dass wiederum Auswirkung auf das Verhalten des Professors hat (z.B. er reagiert kühler/ distanzierter) = Vgl. Experiment Kelly (1950)

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20
Q

Implizierte Persönlichkeitstheorien

A

Persönliche Überzeugungen (z.b. Vorurteile), die bei der Beurteilung von Personen mit einfließen, ohne dass eine vertiefte kritische Analyse erfolgt. Aus dem Vorhandensein einer Persönlichkeit wird auf das Vorhandensein einer oder mehrer anderer Eigenschaften geschlossen (z.B. dumm, faul) = Theorie, um Wissenslücken zu schließen.

WICHTIG: Sie müssen sich nicht nur auf Menschen beziehen. Kann auch auf Objekte zutreffen.

Beispiel: einem Informatiker wird eher zugeschrieben spät ins Bett zu gehen und spät aufzustehen, da er bis spät in die Nacht IT programmiert.

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21
Q

Kausalattribution

A

Schlussfolgerungsprozess, durch den Beobachter einen Effekt auf eine oder mehrere Ursachen zurückführen. Bezogen auf das eigene Verhalten oder das einer anderen Person. Kausalitäten einer Beziehung ist im eigentlichen Sinn nicht beobachtbar, sondern wird von dem beobachteten Menschen erschlossen (attribuiert). Besonders abweichendes Verhalten von der Norm/ Erwartungen wird attribuiert (Warum passiert das hier grade?).

= Spezialfall der Attribution

22
Q

Attribution auf Dispositionen (Merkmale)

A

Warum verhält sich eine Person (= Merkmal) grade so? Welche Ursache steht dahinter.

  • strukturierende Komponente = Lag es an der Situation? Lag es an der Person
  • erlaubt vorhersagen = passiert die gleiche Situation in einem vergleichbaren Kontext?
23
Q

Theorie der korrespondierenden Schlussfolgerung

A

Geht auf die Zuschreibung eines Verhaltens und der ihm zugrundeliegenden Absichten auf eine Eigenschaft der handelnden Person aus.

  • „sie hat mich gestoßen, weil sie aggressiv ist“.
    = 1. Schritt: Rückführung eines Verhaltens auf eine Absicht.

Dies geschieht vor allem durch den Vergleich der Effekte der gewählten Handlungsalternative mit denen anderer, nicht gewählten Handlungsmöglichkeiten.

  • „Weil sie mich gestoßen hat, tut mein Arm weh. Die hätte auch einen Schritt zur Seite machen können, dann hätte sie mich nicht gestoßen.“
    = 2.Schritt: Zuordnung einer Eigenschaft der Person auf der Grundlage der spezifischen Konsequenz des Verhaltens

Weiteres Bsp: Uni Hamburg/ Uni Landau (s. Vorlesung III)

24
Q

Kovarianztheorie

A

Der Effekt wird auf die Bedingungen attribuiert, die vorhanden ist, wenn er auftritt und nicht vorhanden, wenn er nicht auftritt (Kelley).

= s. Kovariationstheorie

  • Konsens (handelnde Person): wenn nur eine Person so handelt, liegt es an dieser Person
  • Distinktheit (der Objekte = Gegenstände/ Personen): wenn das Verhalten nur gegenüber einem Objekt gezeigt wird, liegt es an dem Objekt.
  • Konsistenz (in verschiedene Situationen): wenn es keine Konsistenz gibt, lag es an der Situation.
25
Q

Theorie der erlernten Hilflosigkeit

A

Aufgrund von negativer Erfahrung entwickelte Überzeugung, die Fähigkeit zur Veränderung der eigenen Lebenssituation verloren zu haben und für diesen Zustand selbst verantwortlich zu sein (Inhalt klinische Psychologie).

26
Q

Verzerrung aufgrund falschen Konsens

A

Menschen überschätzen wie sehr andere Menschen ihre Überzeugungen, Werte, Vorlieben etc. Teilen

27
Q

Actor -observer-differenz (Unterschied zwischen handelnden und beobachtenden)

A

Neigung, eigens Verhalten eher mit der Situation zu erklären, weil wir

  1. mehr über den Faktor Persönlichkeit (uns selbst) kennen
  2. Fokus auf die Situation gerichtet haben und nicht auf uns selbst

Steht im Gegensatz zum fundamentalen Attributionsfehler.

28
Q

Selbstwertdienliche Attributionsverzerrung

A

Motivierende, selbstwertsteigendernde und selbstwertschützende Verzerrung = „rosa Brille“

  • positiv: Selbstwertsteigernd (bei Erfolg)
  • negativ: Selbstwertschützend (bei Misserfolg, die anderen waren schuld)
29
Q

Kommunikationsmaximen

A

Wir benutzen die Informationen, die uns gegeben werden.

Beispiel: wir nutzen nicht die einzelnen Wörter einer Aussage, sondern die Information, die daraus resultiert (z.B. „mir ist kalt“ impliziert eine Handlung wie das Fenster zu machen oder die Heizung aufdrehen).

30
Q

Zentrales Persönlichkeitsmerkmal

A

Ein dispositionales Merkmal, das bei Betrachtern den Gesamteindruck einer Person maßgeblich beeinflusst

31
Q

Peripheres Persönlichkeitsmerkmal

A

Ein Merkmal, dessen Vorhandensein den Gesamteindruck von einer Persönlichkeit nicht bedeutsam beeinflusst

32
Q

Summation

A

Betrachte addieren einzelne Informationen über eine Person; wenn die bereits vorliegende Information sehr positiv ist, verbessert zusätzlich leicht positive Information den Eindruck.

33
Q

Konfigurationsmodell

A

Ein ganzheitlicher Ansatz zur Eindrucksbildung, der annimmt, dass Betrachter aktiv aus den einzelnen Informationen über andere Menschen tiefergehende Bedeutungen konstruieren

34
Q

Kognitive Algebra

A

Ein hypothetischer Prozess der Durchschnittsbildung bzw Aufsummierung von Informationen über Persönlichkeitsmerkmale, während man sich einen Eindruck über einen anderen Menschen bildet

35
Q

Durchschnittsbildung (averaging)

A

Der hypothetische Prozess bei dem Betrachter den (gewichteten oder ungewichteten) Mittelwert der einzelnen Informationen über eine Person berechnen. Wenn die bereits vorliegende Information sehr positiv ist, verschlechtert zusätzlich leicht positive Informationen den Eindruck

36
Q

Analyse nicht gemeinsamer Auswirkungen

A

Betrachter schließen auf Absichten hinter Handlungen, indem sie die Konsequenzen der Verhaltensmöglichkeiten, die den Handelnden offen standen, miteinander vergleichen und deren unterschiedlichen Ergebnisse identifizieren

37
Q

Distinktheitsinformation

A

Informationen darüber, wie ein Handelnder unter ähnlichen Umständen auf unterschiedliche Entitäten (d.h. Objekte) reagier

38
Q

Konsistenzinformationen

A

Informationen darüber, ob sich das Verhalten eines Handelnden gegenüber einer Entität in verschiedenen Situationen und zu verschiedenen Zeitpunkten unterscheidet

39
Q

Konsensusinformation

A

Informationen darüber, wie sich unterschiedliche Handelnde gegenüber derselben Entität verhalten

40
Q

Modell vom naiven Wissenschaftler

A

Eine Metapher dafür, wie soziale Informationen verarbeitet werden; die soziale Wahrnehmung im Alltag wird mit der Tätigkeit von Wissenschaftlern verglichen, die Theorien formulieren und Daten verwenden, um Hypothesen über verhalten zu prüfen (und damit verhalten Vorhersagen und kontrollieren zu können)

41
Q

Selbstwertdienliche Attributionsverzerrung

A

Motivierter Attributionsverzerrungen, die dazu dienen, das eigene Selbstwertgefühl zu erhalten oder zu verbessern

42
Q

Actor- observer difference

A

Hypothetische allgemeine Neigung von Menschen, ihr eigenes Verhalten stärker mit der Situation, das Verhalten anderer Personen jedoch stärker mit deren Dispositionen zu erklären

43
Q

Salienz

A

Aufmerksamkeit erzeugende Eigenschaft von Objekten oder Ereignissen, abhängig von wahrnehmungsbezogenen Aspekten wie der Anschaulichkeit der Ereignisse, der Sensibilität des Betrachters oder einer Kombination aus beidem

44
Q

„falscher Konsensus Fehler“

A

Die Annahme, dass andere Menschen im allgemeinen die eigenen persönlichen Einstellungen und Überzeugungen teilen

45
Q

Attributionsverzerrung

A

Systematische Verzerrung bei der Sammlung von Daten bzw. Verarbeitung von Informationen über die Ursache eines bestimmten Verhaltens

46
Q

Depressiver Realismus

A

Annahme, der zufolge die Realitätswahrnehmung depressiver Personen eher mit der Wirklichkeit übereinstimmt als die Realitätswahrnehmung nicht depressiver Personen

47
Q

Theorie der gelernten Hilflosigkeit

A

Die Hypothese, nach der Depression darauf beruhen, dass man lernt, dass Handlungsergebnisse nicht Kontingent auf das eigene Verhalten folgen

48
Q

Probabilistischer Kontrast

A

Vergleiche der Häufigkeit eines Effektes bei Vorhandensein einer potenziellen Ursache mit seiner Häufigkeit bei nicht Vorhandensein dieser Ursache

49
Q

Kausale Kraft

A

Eine intransitive Eigenschaft eines Objektes oder eines Ereignisses, die es dazu befähigt, einen Einfluss auf ein anderes Objekt oder Ereignis auszuüben

50
Q

Aufwertungsprinzip

A

Die Annahme, dass Kausalfaktoren stärker sein müssen, wenn ein hemmender Einfluss auf einen beobachteten Effekt vorhanden ist

51
Q

Abwertungsprinzip

A

Aus dem Vorhandensein eines kausalen Faktors der auf einen beobachteten Effekt hinwirkt, ergibt sich, dass andere potenzielle Faktoren weniger Einfluss ausüben

52
Q

Kausales Schema

A

Eine Wissensstruktur, die Attributionen steuert. Kausale Schemata können entweder abstrakte Repräsentationen allgemeiner kausaler Prinzipien sein oder Bereichsspezifische Vorstellungen darüber, auf welche Weise bestimmte Ursachen zu bestimmten Wirkungen führen