Sozialpsychologie Flashcards

1
Q

Welches Ziel verfolgt die Sozialpsychologie?

A

Die Sozialpsychologie versucht zu verstehen und zu erklären, wie Denken, Fühlen und Verhalten von Individuen durch die tasächliche, vorgestellte oder implizite Anwesenheit anderer beeinflusst wird

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2
Q

Was ist soziale Kognition?

A

Art und Weise, wie Informationen über die soziale Realität

  • verarbeitet und verwendet werden
  • durch den sozialen Kontext beeinflusst werden
  • den Urteiler in seinem Denken, Handeln und Erleben beeinflussen
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3
Q

Was ist eine Kategorie i. d. Sozialpsychologie?

A

Elementare Wissenstruktur; Gruppierung von zwei oder mehr unterscheidbaren Objekten, die ähnlich behandelt werden
z.B: Kategorie “Senioren”

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4
Q

Was ist ein Prototyp i. d. Sozialpsychologie?

A

Repräsentation der mit der Kategorie assoziierten Merkmale des typischsten Vertreters einer gegebenen Kategorie
z.B: Prototyp für einen Opernsänger

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5
Q

Was ist ein Schema i. d. Sozialpsychologie?

A

Wissensstruktur, die auf Kategorien aufbaut und das Wissen einer Person über einen Themenbereich (Objekt, Person, Handlung) enthält
z.B: Schema “Hochzeitsgesellschaft”

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6
Q

Was ist ein Skript i. d. Sozialpsychologie?

A

Schema, das routineartige Handlungsepisoden in bestimmten Gegenstandsbereichen repräsentiert

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7
Q

Was ist der Top-down Prozess in der Sozialpsychologie?

A
  • Informationsverarbeitung von von oben nach unten
  • Informationen werden von oben nach unten verarbeitet
  • Erst kommt das Schemata (z.B. Hochzeit, dann der Reiz)
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8
Q

Was ist der Button-up Prozess in der Sozialpsychologie?

A
  • Informationsverarbeitung von unten nach oben
  • Informationen werden von unten nach oben erarbeitet
  • erst kommt der Reiz, dann das Schemata
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9
Q

Was ist der Unterschied zw. systematischer und heuristischer Verarbeitung von Informationen?

A

systematisch: Infos werden unter Einsatz von Zeit und kognitiven Ressourcen möglichst genau verarbeitet
heuristisch: Verarbeitung eher sparsam, schnell und möglicherweise weniger genau

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10
Q

Was ist das Cocktailparty-Phänomen?

A

Obwohl ein Mensch seine Aufmerksamkeit etw. anderem schenkt und seine Umwelt viele Reize abgibt, wie zum Beispiel auf einer Party, kann beispielsweise die Nennung seines Namens ihn dazu verleiten seine Aufmerksamkeit sofort darauf zu lenken

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11
Q

Was ist das erwartungskonsistente Ereignis?

A

Bei einem Schüler, der als unangenehm wahrgenommen wird, wird vor allem das schlechte Verhalten wahrgenommen

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12
Q

Wann erhalten Reize Aufmerksamkeit?

A
  • wenn sie persönlich relevant sind - Ziele und Bedürfnisse, die wir selbst verfolgen
  • erwartet werden - dem entsprechen, was wir sehen wollen bzw. was von uns schon erwartet wird
  • unerwartet auftreten - zu unserer aktuellen Orientierung oder Erwartung inkonsistent sind
  • negativ sind - aufgrund ihrer Valenz Signalwirkung haben
  • salient sind - in Relation zum Kontext auffällig sind
  • lebhaft sind - bewegt, bunt, emotional interessant sind oder eine bildhafte Vorstellung erzeugen
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13
Q

Wie werden Informationen über Personen im Gehirn verarbeitet?

A
  • Informationen zu einer einzelnen Person werden Gruppiert und der Person hinzugefügt, nicht Personen den Informationen
  • Informationen werden unter bestimmten Umständen auch anders organisiert: es wird geprüft, ob die Informationen konsistent zu bereits bestehenden Schemata sind oder inkonsistent
  • Inkonsistente Informationen werden sich oft leichter gemerkt
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14
Q

Was ist der Overconfidence-bias?

A

Dieser Bis besagt, dass wir zu einer überhöhten Überzeugung von der Richtigkeit unserer eigenen Meinung tendieren. Wir sind uns folglich zu häufig sicher, akkurat zu urteilen und zu handeln.

Er lässt sich reduzieren durch sofortiges Feedback sowie durch das Generieren von widersprechenden Informationen oder Gegenargumenten.

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15
Q

Können Erinnerungen beeinflusst werden?

A

Ja!

  • eine Reihe von Faktoren kann Erinnerungsverzerrungen begünstigen:
  • Fragen werden erst nach einem einleitendem Text gestellt. Der einleitende Text hat sehr genaue Fakten, ähnlich einem Drehbuch.
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16
Q

Was ist das Prinzip der kognitiven Verfügbarkeit?

A

Es besagt, dass in eine Antwort diejenigen Informationen mit einfließen, die zum Antwortzeitpunkt am ehesten verfügbar sind, d.h. die am leichtesten aus dem Gedächtnis abgerufen werden können

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17
Q

Welches System stellt den Strudelwurm/Würmli da?

A

Das impulsive System:
* die Aktivierung von spezifischen Verhaltensschemata erfolgt bei Stress, Druck, wenig Zeit zum entscheiden weil wenige Ressourcen dafür benötigt werden

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18
Q

Welche Systeme beeinflussen das soziale Verhalten?

A
  • das impulsive System: es ist eine Art Langzeitspeicher, in dem alle Erfahrungen Erfahrungen und Lerninhalte abgespeichert wurden
  • das reflektiere System: es ist ein Urteils - oder Kontrollsystem
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19
Q

Warum ist es unwahrscheinlich, dass Vorsätze mit Negation tatsächlich auch umgesetzt werden?

A

Weil das Gehirn einen Teil der aufgenommen Informationen ignorieren muss, wenn es den Vorsatz umsetzen muss -> durch gedachten Vorsatz wurde das Gehirn aktiviert, soll aber gleichzeitig nicht an diesen Wunsch denken. Das erfordert viel kognitive Kapazität

  • > Unter Stress werden die Kapazitäten anderweitig benötigt, dass Gehirn kann nicht berücksichtigen, dass die Negation nicht verarbeitet werden soll, sondern setzt um, was gedacht wurde, z.B. (Nicht) ans rauchen denken -> ans rauchen denken.
  • > Vorsätze immer positiv formulieren
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20
Q

Von was hängt die Beurteilung eines Menschen ab?

A
  • Merkmalen der beobachteten Person
  • Voreinstellungen des Beobachters
  • Prozess der Eindrucksbildung über das Verhalten der Person
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21
Q

Was ist die “Beauty-is-good”-Annahme?

A

Menschen, die physisch attraktiv sind, werden als intelligenter, geselliger, kompetenter, dominanter, mental gesünder, sexuell aktiver und sozial kompetenter wahrgenommen

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22
Q

Was ist der “Similar-to-me”-Effekt?

A

Menschen, die einem selbst ähnlich(er) sind, werden als sympathischer wahrgenommen

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23
Q

Was ist das “good-is-familiar”-Phänomen?

A

Reize, die immer wieder auftreten, werden als vertraut wahrgenommen.
Beispielsweise, eine Person, die wir immer wieder treffen oder neben der wir sitzen (auch ohne Kontakt o.ä.) nehmen wir als vertraut war. Ähnlich ist es z.B. mit Radio-Songs. Bis es irgendwann kippt und wir empfinden den wiederkehrenden Reiz als unangenehm

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24
Q

Wie beeinflusst unsere Assoziation unsere Wahrnehmung von Menschen?

A

Personen werden mit positiven oder negativen Dingen in Verbindung gebracht:

z. B.
- Politessen werden als negativ wahrgenommen, wegen Strafzetteln
- Männer, die neben einer übergewichtigen Frau saßen (ohne Interaktion miteinander) wurden im Nachgang negativer bewertet. Unsere Nachbarn können auf uns abfärben

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25
Q

Was ist der “Halo-Effekt”?

A

Der Gesamteindruck, den eine Person auf eine andere macht, wird durch ein einzelnes Merkmal, wie z.B. ihr Attraktivität, dominiert

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26
Q

Was ist der “First impression error”?

A

Die Tendenz, Beurteilungen anderer Personen auf den ersten Eindruck zu gründen

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27
Q

Was ist die Attributionstheorie nach Heider?

A
  • Menschen sind immer bestrebt danach Ursachen für die sie umgebenden Geschehnisse zu finden und diese Ursachen jmd. zuzuschreiben
  • Sie gehen dabei so vor: Informationen, die ihnen vorliegen, setzen sie zu einem für sie stimmigen und sinnvollen Bild zusammen. Dieses Bild soll dann das Ereignis erklären
  • unterschieden wird dabei zwischen:
  • internal (die Ursache für das Verhalten/Geschehen liegt im Charakter der Person, wurde durch das Verhalten der Person verursacht)
  • external (die Ursache ist in der Situation zu finden)
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28
Q

Was ist die Ankerheuristik?

A

Unter Urteilsunsicherheit bewirkt ein (vorgegebener oder selbst generierter) Ausgangswert (sog. Anker), dass das Urteil in Richtung auf diesen Anker verzerrt wird

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29
Q

Was ist die Verfügbarkeitsheuristik?

A

Ereignisse, die man sich leicht vorstellen kann, werden häufig vorkommen -> Gedankengang
Ereignisse, die mir leicht einfallen, werden wohl häufig auftreten

30
Q

Was ist die Repräsentativitätsheuristik?

A
  • Wie gut repräsentiert der konkrete Fall meine Vorstellung/den Prototyp der Kategorie?
  • Wenn es so gut zu meinen Vorstellungen passt, dann muss es zu Kategorie gehören

Repräsentativität besagt, wie typisch ein konkreter Fall für ein abstraktes Modell ist

31
Q

Was ist die drive theory of social facilitation?

A

Die Anwesenheit anderer Personen bewirkt eine Steigerung der physiologischen Erregung und fördert damit die Ausführung der dominanten Reaktion (Dominante Reaktion: bei Erregungszustand werden die Verhaltensweisen ausgeführt, die ihnen am ehesten in den Sinn kommen, oder am leichtesten fallen).
Dies führt zu:

  • Leistungsverbesserung bei einachen oder gut geübten Aufgaben (soziale Erleichterung/social facilitation)
  • Leistungsverschlechterung bei schwierigeren oder ungeübten Aufgaben (soziale Hemmung/ social inhibition)
32
Q

Was ist die distraction-conflict theory?

A

Die Anwesenheit anderer Personen lenkt ab, wodurch für die Aufgabenbewältigung weniger Ressourcen zur Verfügung stehen. Die Aufmerksamkeit konzentriert sich dann auf wenige Schlüsselmerkmale der Aufgabe, periphere Merkmale werden vernachlässigt

33
Q

Wann kann Konformität entstehen?

A

Sie kann aus dem Bedürfnis entstehen, ein korrektes Urteil abgeben zu wollen oder sich der Situation angemessen zu verhalten. Das passiert besonders dann:

  • wenn Situationen mehrdeutig sind
  • wenn wir keine Erfahrung mit der Situation haben
  • wenn wir nicht viel über einen Sachverhalt wissen, über den wir uns eine Meinung bilden sollen
34
Q

Was ist Konformität?

A

Die Übereinstimmung des eigenen Verhaltens oder der eigenen Meinung mit denen der Bezugsgruppe.
Druck Konformität zu zeigen, kann aus der realen oder gedachten Anwesenheit anderer entstehen

35
Q

Welche Einflüsse können Konformität beeinflussen?

A
  • informativer Einfluss: die Tendenz, in unklaren Situationen das Verhalten oder die Meinung anderer als Information über die Realität heranzuziehen, sich daran zu orientieren und sich den anderen anzuschließen.
  • > resultiert häufig in Konversion (öffentlicher und privater/persönlicher Konformität)
  • normativer Einfluss: Einfluss, der auf dem Bedürfnis nach Akzeptanz und Bestätigung durch andere beruht
  • > resultiert meist in Compliance (öffentlicher Konformität ohne innere Überzeugung)
36
Q

Was ist die Konversionstheorie?

A

Zwei-Prozess-Theorie:
Einfluss von Mehr- oder Minderheiten beruht auf unterschiedlichen qualitativen Prozessen:
- Mehrheit setzt einen Vergleichsprozess in Gang (“Was sagen sie/die anderen?”) -> führt meist zu öffentlicher Konformität, aber nicht unbedingt private

  • Minderheit setzt Validierungsprozess in Gang (“Warum sagen sie das?”) und beeinflusst die private Meinung, nicht notwendigerweise die öffentliche mehrheitliche Meinung

Minderheiten sind erfolgreich, wenn sie konsequent und ausdauernd ihren Standpunkt vertreten. Das erzeugt Konsistenz.
Minderheiteneinfluss wirkt langfristig und indirekt; er regt zum Nachdenken an.
Mehrheiteneinfluss wirkt direkt und kurzfristig

37
Q

Was ist der Unterschied zw. systematischer und heuristischer Verarbeitung?

A
  • heuristische Verarbeitung: Informationen werden schnell und möglicherweise eher ungenau verarbeitet “Was alle machen, ist gut”
  • systematische Verarbeitung: Alternativen zum eigenem Standpunkt werden in Betracht gezogen, es wird intensiv darüber nachgedacht
38
Q

Was sind Judostrategien?

A

Strategien sozialen Einflusses, die sich die Mechanismen menschlicher Informationsverarbeitung - im Speziellen der Urteilsheuristiken - bedienen, um andere dazu zu bringen, etwas Bestimmtes zu tun oder zu lassen

39
Q

(Judostrategie) Sicherung von Sympathien

A

Man sichert sich die Symapthie anderer durch

  • eine positive Selbstdarstellung
  • Auslösen positiver Gefühle
  • Betonen/Erzeugen von Ähnlichkeiten
40
Q

(Judostrategie) Wie erzeugt man eine positive Selbstdarstellung?

A
  • gepflegtes Äußeres, geschickte Wahl von preisgeben von Informationen
  • Sich mit Menschen in Verbindung bringen, die der andere mag
  • persönliche Informationen offenbaren -> man wirkt ehrlich
  • Negative Informationen von sich preisgeben -> man wirkt bescheiden
  • Gemeinsamkeiten schaffen oder den Anschein schaffen, man hätte Gemeinsamkeiten
41
Q

(Judostrategie) Wie kann man durch Autorität beeinflussen?

A
  • Einfluss von Autoritätspersonen ist verstärkt aufgrund von sozialer Norm
  • Autorität wird aufgrund von Status oder Expertise zugeteilt; Autorität wird durch bspw. durch Titel oder Uniformen gezeigt

-> Judostrategie/Faustregel: “Folge den Weisungen fachkundiger Autoritätspersonen!”

42
Q

Was ist das Prinzip sozialer Bewährtheit?

A
  • eine Judostrategie

* “Was alle tun, ist gut.” Möglichkeiten gewinnen an Wert, wenn (angeblich) alle anderen sie gut finden.

43
Q

Was besagt das Prinzip der Knappheit?

A
  • Judostrategie
  • “Was schwer zu kriegen ist, muss umso erstrebenswerter sein”
  • Knappheit ruft extreme Beurteilung und Reaktanz hervor. Selten wird extremer beurteilt
44
Q

Was ist das Kontrastprinzip?

A
  • Judostrategie
  • je nach Vergleichsgegenstand nehmen wir ein und diesele Sache unterschiedlich wahr
  • Urteilsgegenstände gewinnen an Attraktivität, wenn sie zusammen mit weniger positiven Alternativen Alternativen präsentiert werden, und verlieren an Wert im Zusammenhang mit extrem Attraktivem.
45
Q

Was ist die Reziprozitätsnorm?

A

Eine soziale Norm, die besagt, dass sich Geben und Nehmen die Waage halten müssen. Entsprechend fühlen wir uns beispielsweise verpflichtet, Gefälligkeiten zu erwidern - sogar, wenn wir diese gar nicht wollten.

46
Q

Was ist “tit for tat plus one”-Strategie?

A

Gegenleistungen/Entscheidungen fallen häufig höher/größer aus als die “Schulden”
Das gibt die Sicherheit, dass die Schuld auch wirklich beglichen ist und weist einen stärkeren Freiwlligkeitscharakter auf.

47
Q

Was ist das That’s not all!- Prinzip?

A

Durch ein “Extra” erhöht sich die Wahrscheinlichkeit, dass der andere dem ursprünglichen Angebot zustimmt
Folgende Vorraussetzungen müssen dabei gegeben sein:
* die Dreingabe/Nachlass wird angeboten, noch bevor sich der andere hinsichtlich des ursprünglichen Angebots entschieden hat
* Das Extra muss als spontan und freiwillig empfunden werden

48
Q

Door in the face- Prinzip

A

Durch eine vorgeschobene große Forderung erhöht sich die Wahrscheinlichkeit, dass einer nachgeschobenen kleineren Bitte zugestimmt wird - vorausgesetzt, die erste Forderung liegt in einem realistischen Bereich.

Wirkmechanismen:

  • Reziprozitätsnorm
  • Kontrastprinzip
49
Q

Streben nach Konsistenz - was ist das?

A
  • Wer A sagt, muss auch B sagen
  • Menschen wollen konsistent wirken und entscheiden sich daher nicht mehr so schnell um
  • Damit das Commitment beibehalten wird, muss es öffentlich, aktiv, mit Anstrengung verbunden und freiwillig sein

Der Mensch strebt nach einem Selbstbild, das konsistent ist

50
Q

Was ist das Foot in the Dior-Prinzip?

A

Durch eine vorgeschobene kleine Bitte erhöht sich die Wahrscheinlichkeit, dass einer nachgeschobenen größeren Bitte zum gleichen Inhaltsbereich zugestimmt wird

51
Q

Was ist das Low-Ball-Prinzip?

A

Man geht in 3 Schritten vor:

  • es wird Commitment aufgebaut durch einen äußeren Anreiz (z.B. billigerer Preis)
  • Durch Einsatz des besagten Anreizes bringt man den Beeinflussenden dazu, ein bestimmtes Verhalten zu zeigen (z.B. einer Bitte nachzukommen, sich für ein Produkt zu entscheiden)
  • Nach einer Weile entfernt man den Anreiz aus Gründen, für die der Bittsteller nichts kann

-> In der Zwischenzeit hat der Manipulierte für sich weitere Gründe gefunden, dieses Verhalten erneut zu zeigen

52
Q

Was sind die Funktionen von Gruppen?

A

Materieller Nutzen:

  • gemeinsame Ziele werden verfolgt und können besser erreicht werden
  • Ziele werden wahrscheinlich von einzelner Person weniger erfolgreich erreicht

Psychologischer Nutzen:

  • Bedürfnis nach Kontakt wird befriedigt
  • Selbstdefinition über Gruppen - wissen wer/was man ist
  • steigern des eigenen Selbstwertgefühls
53
Q

Was sind Normen?

A

Allgemein geteilte Erwartungen darüber, wie sich alle Gruppenmitglieder zu verhalten haben

Normabweichungen werden sanktioniert und können in Extremfällen gravierende Auswirkungen für die Betroffenen haben

54
Q

Wozu dienen Rollen in einer Gruppe?

A
  • dienen der Verteilung der Aufgaben in einer Gruppe
  • tragen zur Selbstdefinition der Mitglieder bei
  • sorgen für eine gewisse Ordnung in der Gruppe
  • bieten den Gruppenmitgliedern einen Verhaltensspielraum
55
Q

Was sind Rollen?

A

Allgemein geteilte Erwartungen darüber, wie sich bestimmte Personen in einer bestimmten Situation - zum Beispiel Situation “Gruppe”- zu verhalten hat

56
Q

Was ist ein Status?

A

Sozial bewertete Stellung einer Person aus Sicht der übrigen Gruppenmitglieder

57
Q

Was ist Gruppenkohäsion?

A

Zusammenhalt einer Gruppe, der aus allen Kräften resultiert, die die Mitglieder motivieren, in der Gruppe zu bleiben

58
Q

Was ist soziale Kompensation?

A

Leistungssteigerung von fähigeren Mitgliedern, um eine erwartete geringe Leistung von weniger fähigen bzw. unmotivierten Mitgliedern auszugleichen.

Voraussetzung für das Auftreten ist die individuelle Bedeutsamkeit des Gruppenergebnisses sowie die Nicht-Identifizierbarkeit der Einzelbeiträge

59
Q

Was ist in der Sozialpsychologie die Unverzichtbarkeit oder der Köhler-Effekt?

A

Die Leistungssteigerung schwächerer Mitglieder, um die Gruppe nicht auszubremsen.

Tritt auf, wenn der eigene Beitrag als für das (individuell bedeutsame) Gruppenergebnis wesentlich wahrgenommen wird

60
Q

Was ist soziales Faulenzen?

A

Bleibt das Zuschreiben individueller Beiträge zum Gruppenergebnis aus, kann es dazu führen, dass einzelne Gruppenmitglieder unmotiviert werden und ihre Anstrengungen reduzieren

Ob und in welchem Ausmaß es zu sozialem Faulenzen kommt, hängt von der intrinsischen und extrinsichen Motivation ab

Ebenfalls hängt es viel von der Identifikation mit der Gruppe ab: hohe Identifikation mit der Gruppe verhindert soziales Faulenzen

61
Q

Was versteht man unter Trittbrettfahren im Zusammenhang mit sozialem Faulenzen?

A

Leistungsreduktion, wenn der persönliche Beitrag für das Gruppenergebnis nicht als wichtig wahrgenommen wird, weil die potenzielle Produktivität der Gruppe der Leistung ihres fähigsten Mitglieds entspricht

62
Q

Was ist der Simpel-Effekt im Zusammenhang mit sozialem Faulenzen?

A

Leistungsreduktion, wenn man den Eindruck hat, dass die anderen sich nicht oder nicht so sehr anstrengen wie man selbst.

63
Q

Was ist der Effekt des gemeinsamen Wissens?

A

Die Gruppe konzentriert sich auf Informationen, die bereits allen bekannt sind, da.h. auf das gemeinsame Wissen. Informationen, die nur einzelnen Mitgliedern bekannt sind (nicht geteiltes Wissen), kommen häufig nicht zur Sprache oder erhalten weniger Aufmerksamkeit.

64
Q

Warum entsteht der Effekt des gemeinsamen Wissens?

Erklärungsansatz 01

A

Erklärungsansatz 01:
wegen dem normativen Einfluss
-> die Gruppe bringt für einige Gruppenmitglieder spezifischen Nutzen mit sich, Mitglieder können sich an Normen gebunden fühlen, wollen keine Sanktionen riskieren oder die Stellung in der Gruppe verlieren
-> es werden lieber Informationen geteilt, die für den Kontext relevant sind und als korrekt eingeschätzt werden, da man dadurch als kompetent und gebildet wahrgenommen wird.
So wird man nicht wahrgenommen, wenn man Informationen vorbringt, die niemand anders in der Gruppe kennt. Spricht man solches Wissen an, besteht die Gefahr zum Außenseiter zu werden.

Sarges und Larson (2002) haben nachgewiesen, dass Menschen, die über einzigartiges Wissen oder über einzigartige Informationen verfügen, weniger an Gruppendiskussionen teil nehmen und weniger Informationen einbringen.

65
Q

Warum entsteht der Effekt des gemeinsamen Wissens?

Erklärungsansatz 02

A

Statistische Wahrscheinlichkeit
Ist ein bestimmter Sachverhalt allen Diskussionsteilnehmern bekannt, so ist die Chance größer, dass dieser angesprochen wird, als wenn nur ein Diskussionsteilnehmer davon weiß

66
Q

Wie kann man erreichen, dass verteiltes Wissen kommuniziert wird?

A
  • Genügend Zeit geben
    Gruppendiskussionen erlauben und viel Zeit dafür einplanen. Erst werden die Informationen ausgetauscht, die alle haben, erst dann wird verteiltes Wissen angesprochen
  • Klare Verantwortlichkeiten für bestimmte Informationen
    Gruppenmitglieder sind geneigt dem normativen Druck zu folgen und nur Informationen anzusprechen, die für die anderen relevant sein könnten
    -> geschützt durch die Rolle des Experten werden Mitglieder, die diese Rolle inne haben, eher geneigt sein, Indiviualwissen zu teilen
  • Benennen eines Advocatus Daiboli
    Mindestes ein Gruppenmitglied muss von der Mehrheit abweichen, dann wird nicht geteiltes Wissen eher eingebracht
    So jemand muss bestimmt werden, da viele Angst vor dieser Rolle haben

*Normen vergeben
Man kann die Norm “kritisch denken” statt “Konsens erzielen” vergeben

  • Aufgabenstellung anpassen
    “Finden Sie eine gemeinsame Lösung” lieber in “Bringen Sie alle möglichen Entscheidungsalternativen ein” umwandeln
67
Q

Was ist das Phänomen der Gruppenpolarisierung?

A

Die Gruppe vertritt nach einer Diskussion - im Vergleich zu den ursprünglichen Meinungen ihrer Mitglieder vor der Diskussion - eine extremere Position.

Wie stark und in welche Richtung sich die Meinungen polarisieren, hängt dabei von den urspr. Meinungen der Mitglieder ab.

Bsp.:
vor Diskussion Tendenz zu riskanter Entscheidung - Entscheidung nach Diskussion wird nicht gemäßigter ausfallen, sondern sich noch weiter ins Extrem verschieben

68
Q

Wie kommt zur Gruppenpolarisierung?

A
  • wiederholte Äußerungen
    man drückt selbst öfter seinen eigenen Standpunkt aus und tendiert damit stärker in eine Richtung
    Andere Mitglieder greifen unsere Argumente auf und dadurch wird die Meinung ebenfalls verstärkt
  • informativer und normativer Einfluss
  • sozialer Vergleich
    Mensch streben danach ihre eigene Meinung zu bewerten und diese mit den Meinungen anderer zu vergleichen.
    Jeder möchte “noch besser dastehen” als der Andere. Das führt zu einer Tendenz, noch stärker in eine Richtung zu tendieren, wenn man merkt, andere haben eine ähnliche oder gleiche Meinung
69
Q

Was besagt die Theorie des Gruppendenkens?

A

Die Theorie des Gruppendenkens besagt, dass Gruppenmitglieder in Entscheidungssituationen dazu neigen sich dem Gruppendruck anzupassen. Eigenes kritisches Denken und Reflektieren wird dadurch unterdrückt und Informationen, die von außen kommen, werden nicht wahrgenommen. Als höheres Ziel wird die Geschlossenheit der Gruppe sowie die Solidarität in der Gruppe angesehen, die kritische Auseinandersetzung mit den vorliegenden Fakten tritt in den Hintergrund

70
Q

Was kann man gegen Gruppendenken tun?

A

*Verbesserung der Informationsverarbeitung
Strukturierung der Informationsauswertung und -sammlung

*Offenheit der Gruppe für andere Meinungen
Gruppendenken entsteht aus dem fehlgeleiteten Wunsch nach Konsens und Einigkeit -> Offenheit gegenüber anderen Meinungen sollte sichergestellt werden

  • Rolle der Gruppenleitung
  • Offenheit auch nach der Entscheidung