Allg. Psychologie II und klinische Psychologie Flashcards

1
Q

Was ist Parallelverarbeitung?

A
  • Gehirnarbeit läuft unbewusst ab
  • Wahrnehmung, Gedächtnis, Denken, Sprache, Verhalten laufen auf zwei Spuren ab -> bewusste, reflektierte Spur und unbewusste, automatisierte Spur
    “Wir wissen mehr, als wir glauben zu wissen”
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2
Q

Erkläre Selektive Aufmerksamkeit

A

Mensch kann Bewusstsein immer nur auf einen begrenzten Aspekt von dem richten, was er erlebt

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3
Q

Blindheit durch Unaufmerksamkeit

A

Unfähigkeit sichtbare Objekte zu sehen, wenn die Aufmerksamkeit woanders ist

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4
Q

Veränderungsblindheit

A

Unfähigkeit Veränderungen in der Umgebung wahrzunehmen (z.B. Zauberkünste)

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5
Q

Begriffsdefinition Bewusstsein

A

Gesamtheit der unmittelbaren Erfahrung, die sich aus der Wahrnehmung von uns selbst und unserer Umgebung, unserer Kognitionen, Vorstellungen und Gefühlen zusammen setzt

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6
Q

Was ist das Vorbewusstsein?

A
  • Alles, was nicht aktuell bewusst ist
  • war einmal bewusst
  • ist aus Bewusstsein verschwunden
  • Bildet teil des deklarativen Gedächtnisses
  • ist in assoziativen Großhirnrinde angesiedelt

Das Vorbewusste besteht aus Inhalten die im Langzeitgedächtnis abgespeichert sind.
Inhalte können durch Erinnern abgerufen werden oder werden durch Reizsituationen aktiviert.
Ebenfalls an Aktivität des assoziativen Kortex gebunden.

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7
Q

Was ist das Unbewusste?

A
  • Alle Inhalte von Hirnvorgängen die außerhalb der assoziativen Großhirnrinde stattfinden
  • Wahrnehmungsvorgänge vor dem Erreichen der Bewusstseinsschwelle
  • unterschwellige (subliminale) Wahrnehmung, die die Bewusstseinsschwelle nicht überschreiten
  • Wahrnehmungen außerhalb des Aufmerksamkeitsfokus
  • stark automatisierte Inhalte des prozeduralen Gedächtnisses, deren Details uns nach einem primären Lernprozesses nicht mehr bewusst sind
  • alle perzeptiven, kognitiven und emotionalen Prozesse, die im Gehirn des Säuglings und des Kleinkindes vor Ausreifung eines erinnerungsfähigen Langzeitgedächtnisses ablaufen
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8
Q

Welche Bewusstseinszustände gibt es?

A
  • Zustand der Wachheit - Vigilenz
  • Zustand des verringerten Bewusstseins - Dösen
  • Benommenheit - Somnolenz
  • Bewegungslosigkeit - Stupor
  • Koma - verschiedene Zustände
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9
Q

Welche Bewusstseinsinhalte gibt es? Wie werden sie unterteilt und was passiert während dieser Zustände?

A
  • es wird unterteilt in Bewusstseinsart und Bewusstseinsinhalte
  • es gibt das Aktualbewusstsein und das Hintergrundbewusstsein

Aktualbewusstsein:

  • Sinneswahrnehmungen von Vorgängen in der Umwelt und im eigenen Körper
  • geistige (mentale) Zustände und Tätigkeiten wie Denken, Vorstellen und Erinnern
  • Emotionen, Affekte, Bedürfniszustände (Hunger/Durst)

Hintergrundbewusstsein:

  • Erleben der eigenen Identität und Kontinuität
  • Erleben, dass der eigene Körper zu mir gehört
  • Autorschaft und Kontrolle der eigenen Handlungen und mentale Akte
  • Verrottung des Selbst und des Körpers in Raum und Zeit
  • Realitätscharakter von Erlebtem und Unterscheidung zwischen Realität und Vorstellung
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10
Q

Was versteht man unter bewusster und unbewusster Informationsverarbeitung?

A

Bewusstes System (Kurzzeitgedächtnis): explizites oder dekoratives System

  • arbeitet seriell, langsam und mühevoll
  • in Kapazität beschränkt
  • Fehleranfällig
  • Informationsverarbeitung tief, Verarbeitung komplexer u. bedeutungsvoller Inhalte ausgerichtet
  • Inhalte können i.d.R. sprachlich wieder gegeben werden

Unbewusst ablaufendes System (Langzeitgedächtnis): implizites System

  • in Kapazität unbeschränkt
  • arbeitet parallel und schnell
  • weitgehend fehlerfrei
  • in Informationsverarbeitung flach -> verarbeitet Infos nur anhand einfacher Merkmale oder Bedeutungen
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11
Q

Wie können sensorische und kognitive Inhalte verarbeitet werden?

A
  • bewusst-explizit, sprachlich berichtbar
    oder
  • unbewusst-implizit und damit nicht sprachlich berichtbar
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12
Q

Definition Aufmerksamkeit

A
  • Zustand gesteigerter u. selektiver bewusster Informationsverarbeitung im Zusammenhang mit Wahrnehmung u. deklarativem Lernen -> Erfahrungen sammeln, Wissensaneignung, prozedurales Lernen (erlernen von Fertigkeiten u. Ausbildung von Automatismen)
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13
Q

Wie wird die externe und wie die interne Aufmerksamkeit gesteuert?

A
  • externe durch Sinnessignale

* interne durch Reiz durch Erwartungen, Vorerfahrungen

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14
Q

Über welche Ressourcen verfügt die Aufmerksmakeit?

A
  • Aufmerksamkeit ist eng mit Arbeitsgedächtnis verbunden
  • ist stark Ressourcen limitiert -> je stärker sich auf bestimmten Inhalt konzentriert wird, desto mehr verschwinden andere Inhalte aus dem Fokus
  • je mehr Inhalte gleichzeitig aufgenommen werden, desto mehr schwinden die Kapazitäten
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15
Q

Welche Aufmerksamkeitsstörungen gibt es?

A
  • Unaufmerksamkeitsblindheit:
    Informationen, die außerhalb des Fokus d. Aufmerksamkeit liegen, werden nur vage bewusst wahrgenommen
  • Veränderungsblindheit:
    Dinge, die sich in einer natürlichen, bekannten Szene teils oder gänzlich ändern, werden nicht wahrgenommen
  • Aufmerksamkkeitsblinzeln:
    Wenn Destails in einer Szene sich zu schnell verändern - Aufmerksamkeitsprozesse zu langsam
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16
Q

Welche krankheitsbedingten Bewusstseins- und Aufmerksamkeitsstörungen gibt es?

A
  • gravierendste Form ist der komplette Ausfall des bewussten Erlebens
  • Agnosien: (Teilausfällen)
  • Objekt-, Farb- und Formagnosie, Bewegungsagnosie -> Unfähigkeit Objekte an Form, Farbe o. Bewegung zu erkennen
  • Prosopagnosie -> Unfähigkeit Gesichter v. Personen zu erkennen
  • Objekt - und Orientierungsagnosie -> räumlicher Ort v. Objekten kann nicht erkannt werden, nicht danach gegriffen werden
  • lexikalische Aphasie -> Unfähigkeit, Objekte korrekt zu benennen
  • Anosagnosie -> Leugnung von Beeinträchtigungen u. Erkrankungen im Bereich d. Wahrnehmung, des Körperschemas und d. Handlungen
  • Neglect und blindes Sehen
  • Neglect -> räumliche Aufmerksamkeitsstörung, die sich auf Teile des Gesichtsfeldes oder des Körpers bezieht
  • Blindes Sehen -> Zustand von Patienten, die bestimmte visuell gesteuerte Aufgaben vollbringen können ohne sich dessen bewusst zu sein
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17
Q

Was ist Lernen?

A

Lernen ist eine relativ dauerhafte Veränderung im Verhalten eines Organismus aufgrund von Erfahrung

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18
Q

Welche Formen des Lernens gibt es?

A

Nicht-assoziatives Lernen
Änderung der Reaktionsstärke eines Menschen auf ein einzelnes Geschehnis in der Umwelt

Habituation
Abnahme der Reaktionsbereitschaft bei wiederholter Stimulierungsdarbietung, sofern dieser Stimulus keine positiven o. negativen Folgen hat

Sensitivierung
Ein Geschehen, das anfangs unauffällig war, stellt sich in seinen Folgen als wichtig, im Sinne von vor- oder nachteilshaft heraus

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19
Q

Auf was beruhen Habituation und Sensitivierung?

A

Auf Neubewertung von Wahrnehmungsinhalten durch unser Gehirn aufgrund der Konsequenzen der wahrgenommenen Geschehnisse -> etwas hat sich als harmloser oder wichtiger heraus gestellt als erwartet -> Neubewertung -> Lernvorgang -> Umstrukturierung von Nervennetzwerken

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20
Q

Welche Formen des assoziativen Lernen gibt es und was ist assoziatives Lernen?

A

Assoziatives Lernen findet statt, wenn Beziehung zwischen bestimmten Ereignissen hergestellt wird. Darauf aufbauend wird eine Ordnungsstruktur gebildet, deren Kenntnis unser Verhalten erleichtert.

Dazu gehört die klassische und operante Konditionierung

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21
Q

Was ist die klassische Konditionierung?

A
  • bereits vorhanden, spontane Reaktionen (z.B. Speichelfluss beim Hund) werden auf neue Ereignisse hin ausgerichtet, die das Gehirn als “wichtige Voraussage” wertet
  • Verhaltensrepertoire wird nicht erweitert, sondern nur Auslösesituation der Verhaltensweise
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22
Q

Was ist operante Konditionierung?

A

auch genannt instrumentelle Konditionierung

-> neue Verhaltensweisen bilden sich aufgrund positiver oder negativer Konsequenzen

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23
Q

Welche Typen der operanten Konditionierung gibt es?

A
  • Belohnung/positive Konditionierung: Tier/Mensch muss bestimmte Verhaltensweise zeigen, um positive Belohnung zu erlangen
  • Bestrafung: Wahrscheinlichkeit des Auftretens einer unerwünschten Reaktion wird verringert, in dem Reaktion Strafreiz provoziert -> wird als schemenhaft oder negativ empfunden. Bestrafung muss schnell im Anschluss erfolgen u. spürbar sein
  • Belohnungsentzug: Bereits gewährte Belohnung wird vorenthalten, damit Individuum bestimmte Reaktion erbringt -> dann bekommt es Belohnung
  • Vermeidungslernen o. negative Konditionierung: Mensch/Tier muss bestimmte Reaktion zeigen, um Bestrafung zu vermeiden oder um unangenehme Situation zu beenden
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24
Q

Was passiert bei der Operanden Konditionierung im Gegensatz zur klassischen Konditionierung?

A

Mensch/Tier muss eine bestimmte Handlung aktiv ausführen (agieren/operieren) und nicht einfach reagieren (müssen) wie bei klassischer Konditionierung.

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25
Q

Wann funktioniert operante Konditionierung nicht?

A

Wenn Mensch/Tier kein bestimmtes motivierendes Bedürfnis hat, dass durch die Handlung befriedigt wird, z.B. Tier hat Hunger

26
Q

Welche unterschiedlichen Verstärkungpläne für die operante Konditionierung gibt es?

A

kontinuierliche Verstärkung:
Mensch/Tier erhält Belohnung wenn Verhalten ausgeführt wurde
-> schnelle Verfestigung d. Verhaltens, Tier/Mensch wird Verhalten oft zeigen
-> Nachteil: Belohnungswert lässt nach, wenn Belohnung zu schnell erfolgt. Ausbleiben d. Belohnung nach Reaktion führt zu Vergessen des Verhaltens

Intermittierende Verstärkung:
Mensch/Tier wird in bestimmten Intervallen belohnt
- feste Quoten - Vorteil: höhere Resistenz gegen Vergessen, tritt trotzdem ein
- variable Quoten/zufällige Belohnung - Vorteil: Ergebnis am resistentesten gegen Vergessen

27
Q

Welche höhere Formen des Lernens gibt es?

A

Imitation:
Mensch/Tier beobachtet Artgenosse wie er mit Verhaltensweise positiven Erfolg hat -> erregt Neugier des Beobachters -> Beschäftigung damit, durch Versuch und Irrtum tritt positive Wirkung ein, neues Verhalten wird erlernt. (keine eigentliche Imitation; Imitation ist Verhalten in fast exakt gleicher Weise)

Lernen durch Einsicht:
z.B. durch die Handhabung eines Werkzeuges

28
Q

Definition Gedächtnis

A
  • jede Art von Behaltensleitung bestimmter Informationen und Fertigkeiten, die länger als ein paar Sekunden überdauern
  • jedes Gedächtnis ist durch Prozesse der Verankerung (Enkodierung), der Erinnerung und des Vergessens gekennzeichnet
29
Q

Welche Gedächtnistypen gibt es?

A
  • deklaratives Gedächtnis/explizites Gedächtnis - kontrolliert
  • prozedurales Gedächtnis/implizites Gedächtnis - automatisiert
30
Q

Wie ist das Gedächtnis aufgebaut? Welche organisatorische Struktur gibt es?

A

Emotionales Gedächtnis:

  • positiv
  • negativ

Deklaratives, explizites Gedächtnis:

  • Vertrautheitsgedächtnis
  • Wissensgedächtnis
  • Episodisches Gedächtnis
  • > autobiografisches Gedächtnis
  • > Quellen Gedächtnis

Prozedurales (implizites) Gedächtnis

  • Fertigkeiten, Auswendig lernen
  • Gewohnheiten
  • klassische Konditionierung
  • Priming
  • nicht-assoziatives lernen
  • assoziatives lernen
31
Q

Wie ist die Zeitstruktur des dekorativen Gedächtnisses aufgebaut?

A

1) Ultrakurzzeitgedächtnis
* wird erregt für 1 bis 2 Sekunden
* unmittelbare Wiedergabe von Geschehenem

2) Kurzzeit - und Arbeitszeitgedächtnis
* Kurzzeitgedächtnis hat Behaltensspanne von 30 Sek., ist teilweise identisch mit Arbeitszeitgedächtnis
- > begrenzte Speicherplatzkapazität
* Arbeitszeitgedächtnis: sensorische und mentale Inhalte werden zu einem neuen u. bedeutungshaften Ganzem zusammen gefügt
- > je besser das gelingt, desto höher die Wahrscheinlichkeit, dass die Inhalte ins Langzeitgedächtnis gelangen

3) Zwischengedächtnis
* wie Filter, der Teil d. Inhalte des Kurzzeit- und Arbeitsgedächtnisses ins Langzeitgedächtnis überführt
- > beginnt wenige Sekunden nach bewusst werden, kann Inhalte über mehrere Stunden halten

4) Langzeitgedächtnis
* setzt wenige Stunden nach Beginn des Lernvorganges ein
* unempfindlich gegen Störfaktoren
* sehr große Speicherkapazität

Von Ultrakurzzeit - zu Langzeitgedächtnis wird dramatische Informationsreduktion vollzogen

32
Q

Wie werden Inhalte im prozeduralen Gedächtnis gespeichert?

A
  • Kompetenz d. Lehrenden
  • Motivation d. Lernenden
  • Anpassung d. Inhalte an Arbeitsgedächtnis
  • Fleiß u. Wiederholung
33
Q

Wie können Inhalte aus dem impliziten Gedächtnis abgerufen werden?

A
  • aktiv - Informationen werden abgerufen, die aktuell nicht bewusst sind
  • Wiedererkennen - Inhalte erkennen, wenn sie in anderer Form vorgelegt werden
  • Erneutes Lernen - einmal gelerntes wird beim erneuten lernen wieder schneller angeeignet
34
Q

Welche Hauptbereiche des Verhaltens und Erlebens gibt es?

A
  • Störungen der Art und Weise, wie Menschen ihre Gefühle erleben und äußern
  • Störungen im Denken, Urteilen und Lernen
  • Störungen des Verhaltens, z.B. der Motorik und der sozialen Interaktion
  • Körperliche und biopsychologische Auffälligkeiten
35
Q

Wozu gehören Depressionen und wie wie zeichnen sich diese Störungen aus?

A
  • Depressionen gehören zu affektiven Störungen
  • Affektive Störungen zeichnen sich aus durch:
  • Veränderung der Stimmung
  • Veränderung des Antriebs
  • Veränderung der Gedanken
36
Q

Welche ( häufigsten) Störungen gibt es?

A
  • manische Episode
  • bipolare Störung
  • depressive Episode
  • residierende depressive Störung
  • anhaltende effektive Störung
37
Q

Welche Symptome depressiver Störungen gibt es?

A

Emotionen:

  • Niedergeschlagenheit
  • Bedrücktheit
  • Gefühl der Leere, Gefühllosigkeit
  • Angst und Verzweiflung

Denkinhalte:

  • Hoffnungslosigkeit
  • Selbstvorwürfe
  • Pessimismus
  • Schuldgefühle
  • Gefühle/Gedanken unzureichend zu sein

Denkform:

  • Denkhemmung
  • Denkverlangsamung
  • Grübelzwang
  • Kognitive Beeinträchtigung
  • Störung des Zeiterlebens

Motorik:

  • Antriebshemmung
  • bei einigen Formen: ausgeprägte Unruhe

körperliche Symptome:

  • körperliche Missempfinung
  • Druckgefühl im Kopf, Brust, Bauch
  • Globusgefühl
  • Müdigkeit
  • Erschöpfungsgefühl
  • Durschschlafstörungen
  • Früherwachen
  • Geschmacksverlust
  • Gewichtsverlust
  • Ausbleiben der Menstruation
  • Verstopfung
38
Q

Wie sieht die Diagnose nach ICD 10 aus?

A

Halten über einen Zeitraum von 2 Wochen zwei der folgenden Symptome an hat man eine leichte bis mittelgrasige depressive Episode:

  • depressive Stimmung
  • Verlust von Freude oder Interesse
  • erhöhte Ermüdbarkeit

Alle 3 Symptome kommen zum tragen, wenn es sich um eine schwere Episode handelt

39
Q

Was ist Biopsychosoziales Modell im Zusammenhang mit Depressionen?

A
  • biologisch-organische Bedingungen + psychische Bedingungen + soziale Bedingungen stehen in sich kontinuierlich ändernder wechselseitiger Beziehung
  • aus diesen Faktoren und den Veränderungen (z.B. sozialer Abstieg) lassen sich dabei die Entwicklung u. der Verlauf von Störungen erklären
40
Q

Wie sieht der Verlauf von depressiven Störungen aus?

A
  • Unbehandelte Episode klingt im Durchschnitt nach 3 bis 4 Monaten wieder ab
  • ca 1/3 der Erkrankten haben nur eine Episode (keine Symptome bleiben zurück, vollständige Remission)
  • weiteres 1/3: ebenfalls vollständige Remission, aber weitere Episoden treten auf -> rezidivierende Depression
  • letztes 1/3: betroffen von chronischer, langjährigem Verlauf, ohne oder nur unvollständige Remissision
41
Q

Welche Symptome zeigen Burn Out auf? Abgrenzung zur Depression?

A
  • anhaltende Müdigkeit
  • emotionale Erschöpfung
  • negative distanzierte bis zynische Einstellung gegenüber den Klienten/Schülern
  • reduzierte persönliche Leistungsfähigkeit

Burn Out gilt nicht als Störung sondern als Faktor der den Gesundheitszustand beeinflusst

42
Q

Was ist eine Somatoforme Störung?

A
  • Abgrenzung von Depression
  • eigene Störungskategorie mit speziellem Erscheinungsbild: Betroffene suchen erneut Ärzte auf und fordern bestimmte körperliche Symptome medizinisch zu untersuchen
  • keine körperlichen Ursachen erkennbar
  • > Betroffene lehnen die Möglichkeit einer psychologischen Erklärung ab
43
Q

Welche Symptome haben Angststörungen?

A
  • Erleben starker Ängste
  • Formen v. Angststörungen:
  • generalisierte Ängste
  • Panikstörung
  • Phobien
44
Q

Wie stellt sich eine Schizophrene Störung dar?

A
  • keine gespaltene Persönlichkeit, keine zwei Personen
  • ist Gruppe von Störungen, bei denen grundlegende psychische Funktionsbereiche auseinander fallen
  • Betroffene haben Schwierigkeiten sich zwischen äußerer und innerer Wirklichkeit zurecht zu finden
45
Q

Was zählt zu den Symptomen von Schizophrenen Störungen? Welche Arten dieser Symptome gibt es?

A
  • Wahn und Halluzinationen

Arten von Wahn:

  • Verfolgungswahn
  • Gedankeneingebung
  • Beziehungswahn / Bedeutungswahn: Überzeugung, dass Ereignisse/Objekte o. a. Personen in unmittelbarer Umgebung d. Betroffenen eine einzigartige und ungewöhnliche Bedeutung haben
  • Größenwahn
  • Schuld- u. Versündigungswahn
  • Nihilistischer Wahn
  • Verarmungswahn

Halluzinationen:
Trugwahrnehmung von Sinneseindrücken, denen kein entsprechender Sinnenreiz zugrunde liegt

  • Optische: Lichtblitze, Objekte, Menschen
  • Akustische: Geräusche, meist Stimmen
  • Olfaktische: Wahrnehmung von meist unangenehmen Gerüchen
    Taktile: Wahrnehmung von Berührung o. etw. unter der Haut spüren
46
Q

Wie diagnostiziert man Schizophrenie?

A

Man kann sie anhand positiver Symptome oder negativer Symptome diagnostizieren:

positv:
* Gedanken: Glaube, dass andere die eigenen Gedanken hören kann
* Kontroll- u. Beeinflussungswahn: Überzeugung, dass das eigene Handeln von außen kontrolliert o. beeinflusst wird
* Stimmen hören
* Inhaltliche Denkstörung: übernatürliche Kräfte zu haben etc.

negativ:
* formale Denkstörung: Abreißen v. Gedanken, Einschub v. Gedanken, Sprache wirkt zerfahren
* motorische Störung: Verharren in Körperstellung, Einnehmen bizarrer Körperhaltungen, Stummheit
* Störung der Affekte: Apathie, Sprachverarmung, verflachter o. nicht passender Affekt (Lachen bei einer Beerdigung), sozialer Rückzug, verminderte soziale Leistungsfähigkeit
* Antrtiebsstörung: Ziellosigkeit, Trägheit, in sich selbst verloren Haltung

47
Q

Wie kann mittelgradige oder schwere Depression dargestellt werden?

A

Um mittelschwere oder schwere Depression festzustellen, muss über einen Zeitraum von min. 2 Wochen 3 oder 4 der 7 Symptome festgestellt werden:

  • verminderte Konzentration
  • vermindertes Selbstwertgefühl/Selbstvertrauen
  • Schuldgefühle u. Gefühle v. Wertlosigkeit
  • negative u. pessimistische Zukunftsperspektiven
  • Suizidgedanken, Selbstverletzung, Suizidhandlungen
  • Schlafstörungen
  • verminderter Appetit
48
Q

Was besagt das Vulnerabilitäts-Stress-Modell?

A

genetisch-biologisch-konstitutionelle Faktoren (z.B. erbliche Vorbelastungen) und frühe negative soziale und umweltbezogene Ereignisse+Bedingungen (frühkindliche Vernachlässigung) führen zu Vulnerabilität (Verletzlichkeit). Die Verletzlichkeit kann über weitere entwicklungsbiologische (z.B. Pubertät), psychologische und soziale Prozesse sich verstärken oder abschwächen. Auftreten von stressreichen kritischen Lebensereignissen können Ausbruch von Depressionen erklären

49
Q

Was besagt das Modell der Salutogenese?

A

Gesundheit und Krankheit auf einem Kontinuum -> Gesundheit und Krankheit halten sich die Waage, jeder Mensch trägt beides in sich)
Wichtigster Aspekt ist Kohärenzsinn, wie das Leben erlebt wird:
* verstehbar
* bewältigter
* lohnenswert

  • Kohärenzsinn/Kohärenzgefühl wird von Lebenssituation + sozialer Umgebung/UNterstützung beeinflusst
  • aus Kohärenzsinn erwächst die Widerstandskraft gegenüber von außen kommenden Belastungen
  • Übersteigen die äußeren Belastungen die Widerstandskraft, verschiebt sich der Organismus auf dem Kontinuum von gesund nach krank
50
Q

Welche Grundannahmen vertreten die Psychoanalyse und die tiefenpsychologisch fundierte psychoanalytische Psychotherapie im Bezug auf Depressionen?

A
  • Entwicklung und Erfahrung in früher Kindheit
  • Intrapsychische Konflikte / unbewusste Konflikte
  • innere Bedürfnisse u. Wünsche stehen in Widerspruch/Konflikt zueinander
  • Abwehrmechanismen (Unreife)
  • dienen um intrapsychische Konflikte aus dem Bewusstsein fernzuhalten
  • Projektion von eigenen Gefühlen o. Motive auf andere
  • Verleugnung eines Sachverhalts
  • Verschiebung der Gefühle von einer Person auf eine andere
  • Vermeidung von Situationen
  • Spaltung von Gefühlen: extrem gut, extrem schlecht
  • Regression: Rückkehr zu überwundenem Entwicklungsstand
51
Q

Was sind reife Abwehrmechanismen?

A
  • Altruismus: durch Hilfe anderer schafft man Freude
  • Humor
  • Sublimierung: Inakzeptable Impulse (z.B.) Aggression werden in schöpferische oder sportliche Tätigkeit umgewandelt
  • Unterdrückung: Sache soll positiv gesehen werden und erstmal verschoben werden
  • Identifizierung: Einstellungen, Ziele, Ideale u. Absichten von geschätzten Personen zu eigen machen
52
Q

Welche Psychischen Instanzen nach Freud gibt es?

A

Es: Gesamtheit der Triebe
Ich: zentrale Steuerungsinstanz d. psychischen Vorgänge einer Person; das “Ich” ist zum größten Teil bewusst
Über-Ich: vereinigt in sich die ethischen u. sozialen Normen, fugiert als moralische Zensur u. Selbstkontrolle

53
Q

Wie sieht die Psychoanalytische Erklärung für Depressionen aus?

A

Probleme d. Bedürfnisbefriedigung in der oralen Phase (Verwehrung d. Brust) führt zu oraler Fixierung, Selbstachtung stark von anderen Abhängig
+
wiederholte narzisstische Traumen in der Kindheit
-> Führen zu Verlust oder symbolischer Verlust einer geliebten Person
-> führt zu Introjektion dieser Person (Identifikation mit dieser Person)
-> führt dazu, dass negative Gefühle gegen diese Person gegen sich selbst gerichtet werden
-> führt zu Schuldgefühlen wegen der fantasierten Aggression gegenüber der Person
-> misslingt die Trauerarbeit zur Loslösung
-> kommt es zu fortdauernder Selbstverachtung, Selsbstvorwürfen, Autoaggression und Depression

54
Q

Was ist die Grundannahme des kognitiven Störungsmodells?

A

Psychische Störungen sind Ausdruck verzerrter Gedanken, Vorstellungen und Schlussfolgerungen (dysfunktionale Annahmen -> entstehen durch langjährige Erfahrungen)
-> verzerrte kognitive Strukturen beeinflussen Realitättswahrnehmung, die Befindlichkeit sowie physiologische Reaktionen -> bewirken Entwicklung u. Ausprägung v. Störungssymptomen

55
Q

Algorithmisches Problemlösen vs. Heuristik:

Was ist eine Heuristik?

A
  • Heuristiken dienen der lösungsorientierten, schnellen Entscheidung in Situationen, in denen Zweifel an der Richtigkeit der Lösung oder der Entscheidung nicht angebracht sind. Es wird die erstbeste Lösung gewählt, die sinnvoll erscheint. Sie wird nicht überprüft. -> Führt zu Fehlentscheidungen, da nicht alle Fakten bekannt sind, die zur besten Entscheidungsfindung beitragen würden.
    Algorithmen führen zu logischen und durchdachten Entscheidungen
56
Q

Was ist Intelligenz?

A
  • Intelligenz ist eine mentale Eigenschaft, die in der Fähigkeit besteht, aus Erfahrungen zu lernen, Probleme lösen, Wissen einzusetzen und sich an neue Situationen anzupassen.
  • Intelligentere Menschen verfügen über ein effektiver arbeitendes Arbeitsgedächtnis, sie denken schneller und lernen schneller.
57
Q

Welche Arten von Intelligenz gibt es?

A
  • Fluide Intelligenz: Schnelligkeit und Effektivität der Verarbeitung im Arbeitsgedächtnis. Entwickelt sich schneller, nimmt bis zum 20. Lj. zu, dann wieder ab.
  • Kristalline Intelligenz: Wissen in krachabhängigen und unabhängigen Bereichen. Nimmt stetig zu bis zum 60. Lj. und dann wieder ab.
58
Q

Wie funktioniert die Intelligenz?

A

Intelligenz steht im Zusammenhang mit dem Arbeitsgedächtnis -> Problem muss erkannt werden, passende Lösungsorientierte Inhalte abgerufen werden (fluide Intelligenz) und Wissen muss vorhanden sein (kristalline Intelligenz).

Intelligenz ist zu rund 50% angeboren; es gibt kein Intelligenz-Gen. Kombination aus Genen, die die Intelligenz aktivieren, Umwelteinflüssen und Verhalten und Denken der Mutter mit Fötus im Bauch bestimmten die Intelligenz

59
Q

Was sind Emotionen?

A
  • Emotionen sind Erlebniszustände die mit körperlichem Ausdruck (Mimik, Gestik, usw.) und physiologischer Erregung einhergehen.
  • Sie sind negativ oder positiv gefärbt.
  • Sie können bewusst oder unbewusst sein.

*Grundemotionen, die alle haben sind:
Glück, Verachtung, Ekel, Furcht, Stolz, Schuld, Trauer.

*Emotionen sind auf ein Ziel ausgerichtet. Sie schließen Bewertung von Zielen, Erwartungen u. Einstellungen ein.

60
Q

Was sind Affekte?

A

Affekte sind emotionale Erlebniszustände, die der Befriedigung biologischer Grundbedürfnisse dienen, Hunger, Durst, Müdigkeit, Wut, etc. Sie sind angeboren und werden in Verhaltensweisen und in physiologische Zuständen deutlich.

61
Q

Was ist eine Funktionsstörung des Gedächtnisses?

A

Amnesie

* Amnesien betreffen das explizite (erklärende Gedächtnis)

62
Q

Welche Formen der Amnesie gibt es?

A
  • Retrograde Amnesie:
  • verursacht durch Unfall
  • Patienten können sich, je nach Schwere der Hirnschädigung, an Stunden, Tage, Jahre, die vor dem Unfall lagen nicht zurück erinnern.
  • Anterograde Amnesie:
  • Unfähigkeit neues zu erlernen u. im Langzeitgedächtnis zu speichern
  • Alles was ins Bewusstsein tritt, ist fremd, auch wenn sich Patienten kurz vorher damit beschäftigt haben
  • Mnestische Blockaden:
  • Gedächtnisblockaden ohne hirnorganische Schäden
  • Vermutlich stressbedingte Veränderung im Hirnstoffwechsel
  • Neuronale Funktion im vorderen und medialen Temporallappen, Hippocampus und Amygdala eingeschränkt