Sowi Abitur Flashcards
Wachstumskritik- Berechnung + Ziel des BIPs
-BIP beschreibt die Menge aller Sachgüter und Dienstleistungen, die innerhalb eines Jahres auf deutschem Boden von In- und ausländischen Firmen für den Endverbrauch produziert wurden.
-Ziel: Steigerung um jährlich 2-3% da somit die Kaufkraft zunimmt
Wachstumskritik: Kritik am BIP
Dinge, die im BIP fehlen, unsere Wohlfahrt aber erhöhen:
- Schwarzmarkt wird nicht erfasst
-Eigenleistung der privaten Haushalte werden nicht beachtet (z.B.
Nachbarschaftshilfe, Gärtner,…)
Dinge, die im BIP enthalten sind, unsere Wohlfahrt aber nicht fördern:
- Umweltschutz wird nicht beachtet. Firmen investieren in Umweltschutz und es wird negativ ausgelegt, da dies nicht zum Wirtschaftswachstum beiträgt
-Qualität der Produkte wird nicht beachtet
Dinge, die eigentlich negativ berechnet werden müssten:
-keine Berücksichtigung des Freizeitwertes
-Abschlüsse Bildungsgrad nicht enthalten
-Umweltschäden
-Vermögensverteilung
-
Wachstumskritik: Qualitatives und quantitatives Wachstum
Qualitatives Wachstum:
-Wirtschaftswachstum unter Berücksichtigung ökonomischer Ziele
-umweltschonende Technologien
- erhöhende Gütermengen (exponentielles Wachstum)
Quantitatives Wachstum:
-mengenmäßige Zunahme der Produktion im Land, Verkauf ist keine Voraussetzung
Wachstumskritik: Nachhaltige Entwicklung:
-Verbesserung Lebensqualität der jetzigen Generationen soll verbessert werden,ohne der Verschlechterung der folgenden Generationen
-Erhaltung Umwelt
-schonende Nutzung, verbrauchender Ressourcen
-Nutzung erneuerbarer Energien
-Ziele der Nachhaltigen Entwicklung der UN bis 2030:
-Bekämpfung Armut, Hunger, und Ungleichheit, Stärkung der Selbstbestimmung
Wachstumskritik: HDI
Mehrere Indikatoren, die zur Wohlstandsmessung herbei gezogen werden:
-Lebenserwartung, Bildungsstand und BIP pro Kopf, zu je 1/3
Positiv:
-Nicht nur Wirtschaftswachstum
-einfache Berechnung
Gut für internationalen Vergleich
Negativ:
Willkürliche Gewichtung
Durchschnittswerte, Verteilung in der Bevölkerung bleibt unklar
Keine ökologischen Indikatoren
Messung soziale Ungleichheit : Gini Koeffizient
-Maß der sozialen Ungleicheit zwischen 0 und 1
-Lorenz Kurve zeigt an, wie viel Prozent des Einkommens, sich auf welchen Prozentsatz der Bevölkerung verteilt
- Dabei wird eine gleichmäßige Verteilung angestrebt
Kritik:
-Bezieht einzig die Verteilung des Einkommens ein, jedoch nicht um wie viel Einkommen es sich handelt
Konjunktur: Allgemeines/Bedeutung + Phasen
Allgemeines:
-Gesamtsituation einer Volkswirtschaft
-Entstehung wellenförmiger Schwankungen, der Konjunkturschwankungen
- Zeitraum von 4-7 Jahre
Phasen:
Aufschwung: Anstieg der Nachfrage
Hochkonjunktur, Boom: Vollbeschäftigung, hohes BIP, Zunahme Inflation
Abschwung/Rezession: Steigende Preise, trotzdem noch hohe Beschäftigung
Depression: Mitarbeiter werden entlassen, Tiefstand der Wirtschaft
Konjunktur: Faktoren, die auf den Konjunkturzyklus Einfluss nehmen
-Wirtschaftspolitische Maßnahmen: z.B. Verabschiedungen eines Konjunkturpaketes
Bevölkerungsentwicklung: z.B. Zunahme der Bevölkerungsanzahl -größere Konsumnachfrage und Zunahme der Arbeitnehmerzahl -Produktionssteigerungen -Zunahme des BIP
Präferenzverschiebungen: z.B. Entwicklung eines neuen Produktes -Steigerung der Gesamtnachfrage
Psychologische Faktoren: -pessimistische Zukunftserwartungen der Konsumenten,Angst vor Arbeitslosigkeit
-Abnahme des Konsums -Rückgang der Nachfrage -Drosslung der Produktionen —> Entlassungen
Konjunkturschwankungen Bedeutung, Ursachen
-periodische Schwankungen des Wirtschaftswachstums basierend auf gesamtgesellschaftlicher Nachfrage
-Saisonale Schwankungen: Wetter, Feiertage, Weihnachten, Ostern
-Mittelfristige Schwankungen: Veränderung im Wirtschaftswachstum und in der Nachfrage: Bsp. Naturkatastrophen und wirtschaftliche Krisen, z.B Energiekrise
-Langfristige Schwankungen: tiefgreifende Veränderungen in der Wirtschaft durch Beispielsweise technologischen Fortschritt , oder demographischen Wandel
Die Theorie der langen Wellen
-Basisinnovationen treten in Zyklen alle 40-60 Jahre auf, wie technische Neuerrungen wie die Dampfmaschine
-Innovation sorgt für Aufschwung, durch die Etablierung in den Markt und fehlende Innovationskraft wird wiederum der Abschwung eingeleitet
Wirtschaftsziele, das StabG
Verabschiedung 1967:
-Wirtschaftspolitische Ziele um Steuerung von wirtschaftlichen Prozessen zu verbessern.
Ziele :
-Ziel 1: Angemessenes Wirtschaftswachstum
Indikator: Das jährliche Wachstum der gesamtgesellschaftlichen Produktionsmenge im Vergleich zum Vorjahr (BIP)
Ziel 2: Stabiles Preisniveau
Indikator: Inflationsrate (Verbraucherpreisindex), Der VPI misst monatlich die durchschnittliche Preisentwicklung aller Waren und Dienstleistungen, die private Haushalte in Deutschland konsumieren
Quantitativer Bestwert: 1-2% Inflation
Ziel 3: hoher Beschäftigungsstandard
Indikator: Arbeitslosenquote - Anteil der Arbeitslosen von allen Erwerbspersonen, also alle Menschen, die theoretisch arbeiten könnten
Ziel 4: Außenwirtschaftliches Gleichgewicht
Indikator: der Außenbeitrag, gemessen als Differenz von Importen und Exporten, bestenfalls +- 0
Wirtschaftsziele: Das magische Sechseck
-Erweiterung des magischen Vierecks mit zwei ergänzenden Zielen
-Ein Ziel: gerechtes Verteilung von Einkommen und Vermögen, welches bei den vier Zielen nicht aufgenommen wurde, weil kein Konsens gefunden wurde.
-Weiteres Ziel: Schutz der natürlichen Umwelt
Warum ist das magische Viereck und Sechseck magisch?
Weil es nahezu unmöglich ist, alle sechs Ziele gleichzeitig zu erreichen:
Beispiele:
-Durch Wirtschaftswachstum kommt es zur erhöhten Kaufkraft und somit zwangsläufig zu Inflation
-Wirtschaftswachstum führt zum erhöhten Verbrauch von Umweltressourcen
Inflation Bedeutung/Berechnung
-Allgemeiner Preisanstieg, Geld verliert an Wert
-Um die Inflation zu berechnen, wird ein fiktiver Warenkorb aus häufig konsumierten Waren und Dienstleistungen zusammengestellt.
-Er enthält größtenteils alle Waren und Dienstleistungen, die private Haushalte während eines Jahres kaufen bzw. in Anspruch nehmen.
-Jedes Produkt in diesem Warenkorb hat einen Preis. Dieser kann sich mit der Zeit ändern.
-Die jährliche Inflationsrate ist der Preis des gesamten Warenkorbs in einem bestimmten Monat im Vergleich zum Preis des Warenkorbs im selben Monat des Vorjahrs.
Inflationstheorien
Nachfrageinflation:
- Preise steigen durch erhöhte gesamtgesellschaftlich erhöhte Nachfrage
-Zu hohe Nachfrage für zu geringes Angebot. Preise werden erhöht und Geld verliert an Wert
Angebotsinflation:
-Anstieg des Preisniveaus durch z.B. erhöhte Energie, oder Rohstoffkosten
Formen der Angebotsinflation:
Kostendruckinflation:
Erhöhte Kosten werden auf Produkte abgewälzt
Gewinndruckinflation:
-Erhöhung von Preisen aufgrund von Marktmacht
Geldmengeninflation:
-Geldmenge, die gerade im Umlauf ist, stärker zu als das gesamtwirtschaftliche Angebot
Folgen der Inflation für Einkommen, Vermögen, Sparende und Schuldner
Folgen für Einkommen
- Kaufverluste vermeiden, durch Ausgleich mit Einkommenserhöhungen - - Gewerkschaften können Ausgleich durchsetzten in Tarifverträgen
- Frage ob Preissteigerung oder Lohnerhöhungen vorausgeht
Inflation und Vermögen
- Geldvermögen wächst durch Zinsen
- Zinssatz unter Inflationsrate-Geldvermögen nimmt ab
-Inflation beeinflusst Wertaufbewahrungsfunktion des Geldes
-sozial bedenkliche Inflationsfolge: ärmere Menschen = weniger Zinsen - Sachvermögen wächst durch Wertsteigerung, kaum Benachteiligung für
Sachvermögensbesitzer —> Flucht in die Sachgüter - Inflation und Schulden:
-Nominalwertprinzip (1000€ Schulden = 1000€ Schulden) - Schuldner profitieren, Gläubiger verlieren — weil Kaufkraft der
Rückzahlungsbeträge nachlässt - Jeder ist betroffen
- Sparende sind besonders betroffen -Geld verliert an Wert
- festes Einkommen wird erst mit Verzögerung an die Inflation angepasst
- Handelsgüter für Importierende werden teurer
- Viele Möglichkeiten, dass Probleme entstehen
Folgen der Inflation für Tarifverhandlungen, Selbstständige und die soziale Ungerechtigkeit
- Tarifverhandlungen zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer finden frühestens nach 12 Monaten statt -man leidet bis zur nächsten Gehaltserhöhung unter der Inflation
- Selbstständige leiden weniger unter der Inflation -können ihre Preise selbst anpassen
- soziale Ungerechtigkeit -Leute mit weniger Geld können der Inflation nicht entfliehen, da sie sich z.B. Immobilien nicht leisten können
- Geldverleiher passen die Zinsen an die Inflationsentwicklung an
- Lohn-Illusion: Brutto- und Nettolöhne steigern, aber die reale Kaufkraft des Geldes nimmt ab
Arbeitslosigkeit Definition
Als arbeitslos gilt, wer:
- bei der Arbeitsagentur als arbeitslos gemeldet wird
- vorübergehend ohne Beschäftigung oder weniger als 15 Stunden pro Woche arbeitet
Als nicht arbeitslos gilt, wer:
- mindestens 15 Stunden arbeitet, aber wegen zu wenig Einkommen Arbeitslosengeld II erhält
- anderen Personen hilft (sich z.B. um Kinder kümmert) und deswegen nicht arbeiten kann
- Teilnehmer in Maßnahmen aktiver Arbeitsmarktpolitik ist (z.B. Weiterbildungen macht)
Berechnung der Arbeitslosenquote
Die Arbeitslosenquote gibt an, in welchem Verhältnis die Arbeitslosen zu den Erwerbspersonen stehen.
registrierte Arbeitslose: Erwerbstätige + registrierte Arbeitslose *100%
Arten der Arbeitslosigkeit: Friktionelle Arbeitslosigkeit, Saisonale Arbeitslosigkeit:
Friktionelle Arbeitslosigkeit:
• Sucharbeitslosigkeit
• beim Übergang von einer Arbeitsstelle zur nächsten (bei Umzügen,
Studienabschlüsse,…)
• Unabhängig vom Konjunkturzyklus
• dauert meistens nicht länger als drei Monate
• ist sogar „gewollt“ (2-3% Arbeitslosigkeit = normal)
• nur geringer Anteil an der Gesamtarbeitslosigkeit
Saisonale Arbeitslosigkeit:
• bedingt durch den Jahreszeitenverlauf
• Folge der jahreszeitlichen Konjunkturschwankungen
• Auf Angebots- und Nachfrageseite
• kann nicht beseitigt werden
• Beispiel: Eisdielenbesitzer im Winter / Ski-Lehrer im Sommer
Arten der Arbeitslosigkeit: Konjunkturelle Arbeitslosigkeit, Strukturelle Arbeitslosigkeit:
Konjunkturelle Arbeitslosigkeit:
• durch Rückgang der gesamtgesellschaftlichen Nachfrage
• Zuerst Kurzarbeit, später sinkende Beschäftigung
• kann auf bestimmte Wirtschaftszweige, Regionen oder Berufe beschränkt sein
• Arbeitslosigkeit dieser Art verschwindet beim nächsten Boom —> Arbeitslosigkeit tendiert dann gegen Null
• bei länger anhaltendem Konjunkturabschwung spricht man von einer länger anhaltenden Wachstumsschwäche
Strukturelle Arbeitslosigkeit:
• dauerhaft verhärtete Arbeitslosigkeit
• auch durch schnellwirkende Maßnahmen nicht zu bekämpfen
• ganze Wirtschaftszweige können in die Krise geraten, oder sogar verschwinden, durch mangelnde Nachfrage oder Konkurrenz auf dem Weltmarkt. Bspw Kohlebergbau in Deutschland
• Internationaler Konkurrenzdruck
• Standortbedingungen nicht gut genug für Investitionen. Verzicht auf Schaffung neuer Arbeitsplätze
Folgen von Arbeitslosigkeit
Individuelle Folgen:
• Routinen gehen verloren
• eigene Zukunftsperspektiven verschlechtern sich
• Verlust sozialer Kontakte
• gesellschaftlicher Status wird anders wahrgenommen —> geringeres Selbstwertgefühl
• Abhängigkeit gegenüber Personen und Institutionen
• Gesundheitsrisiken
• finanzielle Belastung
Folgen für den Staat:
• hohe Kosten, durch: Zahlung von Lohnersatzleistungen, Sozialleistungen, Finanzierung von arbeitspolitischen Maßnahmen
• Mindereinnahmen durch Steuerausfälle —> Arbeitslosengeld ist nicht steuerpflichtig
• weniger Steuereinnahmen durch Umsatz-/Mehrwertsteuer durch weniger Konsum
• niedrigere Beiträge für Renten-, Kranken-, und Pflegeversicherung
Ordnungspolitik
- Staat soll in der freien Marktwirtschaft nur dann eingreifen, wenn ein Marktversagen droht
- in der sozialen Marktwirtschaft soll der Staat das Marktergebnis in sozial gerechter Form zu verteilen
Maßnahmen in ordnungspolitischer Hinsicht angesehen sind:
• Schutz des Marktwirtschaftlichen Wettbewerbs
• Sozialpolitik die dem Subsidiaritätsprinzip folgt: Hilfe zur Selbsthilfe
• politisch unabhängige Notenbank
Prozesspolitik
-Direkte Steuerung des Wirtschaftsablauf
Konjunkturpolitik:
• fiskalpolitische Instrumente: wirken unmittelbar und sollen einen konjunkturell antizyklischen Impuls setzten zur Nachfrageerzeugung
• geldpolitische Instrumente: wirken langfristig und sollen den Zinssatz und die Geldmenge verändern, sodass das Ausgabenverhalten der Unternehmen beeinflusst wird. Durch Transmissionsmechanismus soll die Nachfrage erhöht oder gesenkt werden
Wachstumspolitik:
• Politik, die das Niveau des BIP positiv beeinflusst
• Faktoren die dazu führen, dass die Wachstumsraten steigen: z.B.
angemessener sozialer Ausgleich, stabile politische Systeme, Wettbewerbsordnung, hohe Investitionensquoten, hoher Bildungsgrat, flexibler Arbeitsmarkt, solide Staatshaushalte, Preisstabilität, funktionierende Rechtsordnung
Strukturpolitik:
•nicht mehr wettbewerbsfähige Branchen oder Regionen werden gefördert
• Ausbau der Infrastruktur
Sozialer Wandel Bedeutung+ grundlegende Veränderungen
Veränderung der Sozialstruktur einer Gesellschaft in ihren grundlegenden Institutionen
• Veränderungen durch neue Technologien, Konsumgüter erleichtern leben
• Einkommen und Vermögen steigen durch das Wirtschaftswunder nach dem 2. Weltkrieg und es kommt zur Wohlstandsexpansion
-Volkseinkommen pro Kopf steigt innerhalb von 40 Jahren um das 4-Fache an
• West-Ost-Wohlstandsschere durch geringere Entwicklung in der DDR
• Lebensbedingungen der Bevölkerung in vielen Bereichen verbessert, Wohlstandsverhältnisse verändern sich stark
Expansion im Bildungssystem:
• enormer Ausbau der sekundären und tertiären Bereiche des Bildungswesen
• Mehr junge Menschen bleiben länger im Bildungssystem
• Anstieg der Anzahl der Personen mit höheren Schulabschlüssen
• Immer mehr Integrationsschulen
Wann besteht soziale Ungleichheit
-Besteht wenn Menschen aufgrund von gesellschaftlichen Gründen über mehr oder weniger Kapital verfügen
- Eine Dimension: Arbeit hohe Rate an Ungerechtigkeit (z.B.: schlechtere Bezahlung von Frauen)
gute Lebensbedingungen kann man nur durch den Beruf bekommen
- Es gibt Dinge, die einen gesellschaftlichen Wert darstellen, also als begehrtes Gut gelten. Dimensionen: Einkommen, Bildung, Macht und Prestige werden als wertvolles Gut angesehen
- Begehrte Güter müssen knapp und ungleich verteilt sein
Absolute und relative Armut
Armut EU-Definition: Menschen, die weniger als 60% des mittleren Einkommens zum Leben haben
absolute Armut:
• Menschen sterben aufgrund ihrer schlechten Lebensumstände
• Menschen werden dadurch krank
• Lebensnotwendiges kann man sich nicht mehr leisten
• Gefahr des physischen Überlebens
• nachteilig für alle Personen einer Gesellschaft
-gilt in D als überwunden
relative Armut:
• bemisst sich am Lebensstandard und den jeweiligen Maßstäben der Gesellschaft
• arm bedeutet, dass jemand so wenig zu Verfügung hat, dass er die minimale Lebensweise nicht ausleben kann
Armutsberechnung/ wer gilt als arm
Schritt 1: Berechnung des Nettoäquivalenzeinkommen für alle Bürger
Schritt 2: Berechnung des Median Einkommens der Bevölkerung
Schritt 3: Berechnung der Armutsschwellen
Derjenige, der mit seinem Nettoäquivalenzeinkommen nur 60% des Medianeinkommens zur Verfügung hat, lebt an der sogenannten Armutsgrenze. Derjenige, der mit seinem Nettoäquivalenzeinkommen nur 50% des Medianeinkommens zur Verfügung hat, lebt in Armut.
-
Einkommensarten
- Einkommen aus Erwerbstätigkeit 62%
- Einkommen aus öffentlichen Transferzahlungen 22,8%
- Einkommen aus Vermögen 9,9%
- Einkommen aus nicht öffentlichen Transferzahlungen + Untervermietung 5,2%
Netto-Hauseinkommen:
- alle Einnahmen eines Haushaltes
- staatliches Transfereinkommen wird zugerechnet (z.B. Kindergeld)
- Steuern und Sozialversicherungen werden abgezogen
Nettoäquivalenzeinkommen:
- jedes Mitglied erhält ein „Personengewicht“
-Personengewicht=Faktor z.B. 0,5
- Gesamtes Einkommen wird berechnet
- Personengewichtungen werden addiert und das Einkommen wird dadurch geteilt
-Vorteil:Je mehr Leute in einem Haushalt leben, desto günstiger, Pro Kopf Netto Haushaltseinkommens nicht präzise
Pro-Kopf-Netto-Haushaltseinkommen:
- alle Einkommen eines Haushaltes
- staatliches Transfereinkommen wird zugerechnet
- Steuern und Sozialversicherungen werden abgezogen - durch Mitglieder des Haushaltes teilen
Folgen von Armut Lösungsvorschläge
• Arme werden immer weiter herunter gezogen
• soziale Trennung ist größer geworden
• höhere Sterblichkeitsrate bei niedrigem Dienstgrad
• ungesündere Ernährung in niedrigen Schichten
• arme Kinder werden häufiger zurückgesetzt und haben niedrige Schulabschlüsse
Lösungsvorschläge:
- individuelle Förderung bei Kindern
- Chancengleichheit
- Nachhaltige Veränderung der Bildung
- finanzierbare-Betreuung
- längeres gemeinsames Lernen (mindestens bis zur 6.Klasse)
Zusammenhang hohes Einkommen und Vermögensentwicklung
3 Faktoren:
• hohe Einkommen —> Ersparnisse —> hohe Vermögensneubildung
• Wertsteigerungen bei Grundstücken, Gebäuden und Unternehmensanteilen / Aktien —> hohe Gewinne
• Erbschaften —> höheres Anfangsvermögen —> bessere Start- und Sparmöglichkeite
Lösung von Armut in Zukunft: Bildung, damit Armut nicht vererbt wird
• Bildung vermittelt Chancen
• mehr Bildungserfolge —> Verbesserung der Anteil der höher Qualifizierten —> Verbesserung der Aussicht auf beruflichen und gesellschaftlichen Aufstieg
• Veränderung der Verhältnisse auf dem Arbeitsmarkt
• Qualifikationen verstärken das Selbstvertrauen —> Menschen bekommen das Gefühl in Zukunft Anforderungen gerecht zu werden
• Mangel an Fachkräften sinkt, weil immer mehr Qualifizierte unter den Bildundungsabsolventen sind
Europa: Motive der Einigung
- Wunsch nach einem neuen Selbstverständnis:
• Möglichkeit der Gemeinschaftserfahrungen • demokratisches Europa - Wunsch nach Sicherheit und Frieden:
• Gewalt verhindern
• Schutz vor Kommunismus
• Europa als Friedensgemeinschaft - Wunsch nach Freiheit und Mobilität
• Bewegung von Person und Waren
• Meinungsfreiheit, Informationsfreiheit - Hoffnung auf wirtschaftlichen Wohlstand
• wirtschaftliche Stabilität und Prosperität
• gemeinsamer Markt soll Handel intensivieren • effizientes ökonomisches Verhalten - Erlangung gemeinsamer Macht
• Standhaltung gegen USA und UdSSR • Zurückerlangen der Macht
Europ.: Stationen der Einigung: Erweiterungen
1951: • Gründung der Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl (EGKS) • Deutschland, Frankreich, Italien und den Benelux-Staaten schließen
sich zusammen
1973: Großbritannien, Irland und Dänemark treten bei
1981: Spanien und Portugal
1995: • Österreich, Schweden und Finnland
2007: • Bulgarien und Rumänien
Europ.: Stationen der Einigung: Vertiefung
1957: • Römische Verträge zur Gründung der Europäischen
Atomgemeinschaft und Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft
• ungehinderter Personen-, Waren-, und Dienstleistungsverkehr über
Grenzen
1993: Vertrag von Maastricht tritt in Kraft
• offizielle Gründung der EU
• einheitliche Währung: Euro
• Parlament bekommt wichtigere Rolle
1999: Euro wird in elf Ländern eingeführt
Vertrag von Lissabon:
• Einfluss des Parlaments steigt —> wird neben dem Rat zum Gesetzgeber
• Entscheidungen ab 2017 mit doppelter Mehrheit (55% der Staaten, 65% der Bevölkerung)
Prinzipien des politischen Systems der EU
• eigenes System von Institutionen und Entscheidungen
• kein Staat sondern ein Zusammenschluss von Staaten (Staatenverbund)
Supranationalität:
• Staaten geben einen Teil ihrer nationalen Souveränität ab
• Entscheidungsgewalt wird durch Mitbestimmungsmöglichkeit getauscht
Rechtsgemeinschaft:
• funktioniert nur, wenn alle sich an die Regeln halten
• keine Regierung
• alle müssen dem Urteil des Europäischen Gerichtshof folgen
Subsidiaritätsprinzip:
• EU soll kein Superstaat werden
• Entscheidungen sollen so weit von unten wie möglich getroffen werden
• europäische Ebene nur, wenn dieses den Sachverhalt besser regeln kann
degressive Proportionalität:
• Maßstab muss gefunden werden, der ermöglicht die größeren Staaten angemessen zu repräsentieren und trotzdem sicherstellt, dass kleine Staaen ausreichend vertreten sind
• kleine Staaten brauchen Anreiz zur Teilnahme
Mehr Sitze im Verhältnis für kleinere Staaten im Parlament