Geschichte 1812-1848 Flashcards
Sturz Napoleons:
1812: Napoleon am Gipfel seiner Macht
1812/13: Scheitern des Russlandfeldzugs
-Widerstand deutscher Bürger, lehnen Fremdherrschaft
ab: wollen Einheit, Freiheit & Selbstbestimmung
1813-1815: Befreiungskriege unter europäischer Koalition
1813: Sieg über Napoleon in Völkerschlacht bei Leipzig
-1814: Abdankung Kaiser & Verbannung ins Exil
-1815: Rückkehr Napoleons nach Paris
= Zweite Verbannung nach Schlacht bei Waterloo
Wiener Kongress:
Wiener Kongress:
1814-1815: Sitzung der europäischer Fürsten über Neuordnung des Kontinents
- Leitung Österreich: Klemens Wenzel Fürst von Metternich
-> Erreichung von Restauration
Folgen Wiener Kongress:
- Sicherung Friedensordnung & Stärkung fürstlicher Macht = Heilige Allianz als Verpflichtung aus europäischen Großmächten
-Neuordnung Europas, -Gleichgewichtssystem
-Folgen Wiener Kongress:
- Sicherung Friedensordnung & Stärkung fürstlicher Macht -1815 Heilige Allianz als Verpflichtung
-Neuordnung Europas, Gleichgewichtssystem
-territoriale Veränderungen, Frankreich verkleinert
-Rückkehr zur vorrevolutionären Ordnung = Prinzip der Legitimität
-Gegenseitige Solidarität zur Unterdrückung
-nationalliberaler Bewegungen: Rückschritte passten Bürgern nicht,
Aufstände führten zu mehr Nationalbewusstsein
Die Nationalliberale Bewegung
- Befreiungskriege und Reformzeit führten zur Forderung nach Einheit & Freiheit bei Bürgern und zur revolutionäre Grundstimmung
-Politische Unruhe & Unzufriedenheit wächst
Wartburgfest
1817: Wartburgfest als Höhepunkt oppositioneller Bewegung
- Studenten treffen sich und kritisieren Ergebnisse des Wiener
Kongresses und der restaurativen Politik
-Bücherverbrennung, Forderung Einheit & Freiheit
Karlsbader Beschlüsse
1819: Verabschiedung Karlsbader Beschlüsse
- Anlass:Ermordung des Dichters August von Kotzebue als Grund von Burschenschaftler
- Konservative Politik von Metternich
als Sicherung der traditionellen Ordnung -Unterdrückung und Überwachung von Universitäten, Pressezensur
-Demagogenverfolgung-Verfolgung der Bewegung
-Bestrafungen mit z.B. Geldbußen oder Todesstrafe
Wiener Schlussakte
1820: Gesamte Staatsgewalt liegt beim Monarchen
Ideen & Ziele der Bewegung:
Liberalismus
Liberalismus: beliebt bei Bildungs- & Besitzbürgern
- Selbstbestimmung & Schutz vor Fremdbestimmung
- Grund- & Menschenrechte, rechtliche Gleichheit
- Gewaltenteilung: Exekutive, Legislative, Judekative
- Verfassung die auch Fürsten bindet
Ideen & Ziele der Bewegung: Nationalismus
Nationalismus: beliebt bei Studenten
- Schaffung eines deutschen Nationalstaates
- Auflösung des Deutschen Bundes
- Volkssouveränität, Selbstbestimmung
- Burschenschaften als Zentrum der Revolutionären Bestrebungen
Die Julirevolution:
Die Julirevolution:
1830
-Französischer König verfolgte restaurative Politik & musste nach bürgerlicher Revolution abdanken
-Auslöser Revolutionswelle in Europa
Das Hambacher Fest:
Mai 1832: Hambacher Fest als Volksfest in der Pfalz
- Massenveranstaltung, zum erneuten Protest
- Redner forderten Freiheit, Einheit, Volkssouveränität
- Obrigkeiten unterdrückten das Fest & verhafteten Oppositionelle -Verabschiedung „Zehn Artikel“ als Verschärfung Karlsbader
Beschlüsse
-Dies führte zu-Auswanderung
Die Märzrevolution:
Deutschland im Vormärz:
Deutschland im Vormärz:
1830-1848: Zeit des Vormärz
- Missernten, Massenarmut, Hunger, keine Arbeitsplätze
durch zunehmende Industrialisierung und soziales Elend
-Revolutionäre Bestrebungen nahmen zu
Deutscher Bund
1815: Gründung Deutschen Bundes: Lockerer Staatenbund
aus 35 Staaten und 4 freien Städten
-kein Nationalstaat
- Deutsche Bundesakte: keine Gewaltenteilung
-Keine Zentralregierung & keine gemeinschaftliche Verfassung
-viele besaßen kein gewähltes Parlament
-Demokratische Bestrebungen unterdrücken
Die deutsche Revolution von 1848/1849:
- Massenproteste in Deutschland angestoßen durch Februarrevolution 1848 in Frankreich
- Deutsche Volksbewegung drängte die Einzelstaaten zur Erfüllung der Märzforderungen
-13. März 1848: Straßenkämpfe in Wien eskalierten-Regierung versprach Reformen-Flucht Fürst von Metternich
-14. März 1848: Unruhen in Berlin & tagelange Kämpfe aufgrund versehentlich abgegebener Schüsse von Soldaten
-Preußischer König Friedrich Wilhelm IV. verspricht
Reformen z.B. eine Nationalversammlung & Einheit
Die deutsche Revolution von 1848/1849: Märzforderungen:
Forderungen der nationalen Bewegung
- Erfüllung Grundrechte
- Meinungs- & Pressefreiheit
- Höhere Löhne
- Öffentliche Gerichtsverhandlungen
- Wahlen eines Nationalparlamentes
Frankfurter Paulskirchenversammlung:
März 1848: Wahlen zur Nationalversammlung die Verfassung für geeinten deutschen Nationalstaat erarbeiten soll
Mai 1848: Erster Zusammentritt der Nationalversammlung in Frankfurter Paulskirche
- Beratung über künftige Verfassung, Zentralgewalt, Staatsform, Grundrechte & Gebiete des deutschen Nationalstaates
-Diskussion der Deutschen Frage
-Kleindeutsche Lösung: ohne deutschen Gebiete Österreichs
-Großdeutsche Lösung: mit deutschen Gebieten Österreichs
-Dezember 1848: Verabschiedung Grundrechte
März 1849: Verabschiedung der Paulskirchenverfassung mit
kleindeutschem Staat
- Ein Tag darauf wird König Friedrich Wilhelm IV. zum Kaiser gewählt- lehnt Kaiserkrone ab und die Revolution scheitert
- Rumpfparlament zieht nach Stuttgart und wird im Juni 1849 gewaltsam beendet
Gründe für das Scheitern der Revolution 1848:
- Revolutionäre uneinig
-Liberale: konstitutionelle Monarchie & Zensurwahlrecht
-Demokraten: Republik & gleiches Wahlrecht - Scheitert an eigenen Zielen & verschiedenen Meinungen
-Deutsche Frage war umstritten - Versammlung ohne militärische Mittel
- Druck der Straße lässt nach, Ausarbeitung der Verfassung dauerte zu lange
Ist die Revolution 1848 gescheitert?: Pro Argumente
- Forderungen der Revolution kaum erfüllt -keine nationale Einheit &
Nichterfüllung liberaler Forderungen -Wiedergründung Deutscher Bund
-Sieg der Gegenrevolution - In folgenden Jahrzehnten scheitern freiheitliche & parlamentarische Initiativen
Ist die Revolution 1848 gescheitert? Kontra Argumente
- Revolution hinterließ Spuren
- Liberale Ideen bleiben lebendig und werden später verwirklicht
-Grundrechte, Deutschland heute Rechts- & Verfassungsstaat
-Formierung erster politischer Parteien
Deutschland nach der 1848er Revolution:
1849/1850: Wiedergründung Deutscher Bund und Unterdrückung nationalliberaler Bewegung
-Verfassungen aufgehoben, Pressezensuren…
-1850er: Reaktionäre Politik schwächt ab, mehr Freiräume
Otto von Bismarck:
- Antiliberaler Politiker & Diplomat, später Reichskanzler
-> Will Vereinigung Deutschlands unter preußischer Führung - Reaktionäre & autoritäre Politik
Bismarck wird Ministerpräsident:
-Januar 1861: Wilhelm I. Besteigt preußischen Thron - „Heereskonflikt“: Parlament stimmt Erhöhung der
Militärausgaben nicht zu & König löst Parlament auf
-Neuwahlen stärken Liberale & seine Gegner
-22. September 1862: Ernennt antiliberalen Otto von Bismarck
zum Ministerpräsidenten
-Will Widerstand des Abgeordnetenhaus brechen
30. September 1862: „Eisen und Blut“ Rede
- Will Liberale für nationale Einheit gewinnen, diese wollen
nicht auf ihre Freiheit verzichten = erfolglos
Die deutschen Einigungskriege: Deutsch-Dänischer Krieg
- Versuch Herzogtum Schleswig in dänischen Staat
einzugliedern löste Empörung bei deutschen Bürgern aus -Kampf von Preußen & Österreich gegen Dänemark
Die deutschen Einigungskriege: Preußisch-Österreichischer Krieg
1866: Preußisch-Österreichischer Krieg
- Keine Einigung über gemeinsame Verwaltung Schleswigs
-Preußen siegt über Österreich & schließt mit nördlichen
Kleinstaaten den Norddeutschen Bund
-> Auflösung des Deutschen Bundes & Schließung eines
Schutz- & Trutzbündis mit süddeutschen Staaten (sicherheitspolitische Verträge
Die deutschen Einigungskriege: Deutsch-Französischer Krieg
1870/71: Deutsch-Französische Krieg
- Bismark will süddeutsche Staaten einnehmen &
Bismarck wollte bewusst Krieg
Juli 1870: Die diplomatische „Emser Depesche“ führt zum preußischen Thronverzicht in Spanien
-demütigt Frankreich & erklärt Preußen Krieg
-Durch Schutzbündnisse kämpfen auch süddeutsche Staaten
gegen Frankreich -nationale Begeisterung & Euphorie
-September 1870: Sieg Preußens ebnet Weg zum Nationalstaat
Die deutsche Einigung von 1871:
- Januar 1871: Deutsche Reichsgründung während des Kriegs im Versailler Spiegelsaal
- „Reichsgründung von oben“, da Fürsten & Militär anwesend = nationalliberale Bewegung unterwirft sich Machtstaat
-> Proklamation preußischer König Wilhelm I. zum Deutschen Kaiser
Innenpolitik im Kaiserreich: Verfassung im Kaiserreich:
- Staatsform konstitutionelle Monarchie und zu gleich Bundesstaat - Kaiser als oberste Staatsgewalt
-Ernannte Reichskanzler & konnte Reichstag auflösen - Reichstag als vom Volk frei gewählte Vertretung
- Dieser Beteiligte sich an Gesetzgebung, jedoch wenig Einfluss
-Gesetzverabschiedungen abhängig von Mehrheit im Reichstag - Bundesrat als Vertreter der Bundesstaaten
Innenpolitik im Kaiserreich: Parteien im Kaiserreich:
- Nach allgemeinem Wahlrecht 1871 wächst politische Partizipation: -Abgeordnete im Reichstag in Parteisystem z.B:
- Nationalliberale Partei: Vertreter des Liberalismus, Unterschützen
Bismarck & befürworten Nationalstaatsgründung - Zentrumspartei: Vertreter der Interessen der katholischen Kirche,
stellten sich gegen preußischen Protestantismus - Sozialdemokraten: Vertreter der Interessen der Arbeiterschaft,
forderten Gleichberechtigung & gerechte Löhne
Innenpolitik im Kaiserreich: Exklusionsstrategien Bismarcks:
- Bismarck bemüht sich um stabilisierende Innenpolitik, sieht einige Gruppen als Verhinderungen
-Keine staatsbürgerlichen Rechte für nationale Minderheiten die im Territorium des Reiches lebten: Dänen, Polen, Franzosen
Innenpolitik im Kaiserreich: Kulturkampf:
- Kampf gegen Zentrumspartei & Katholiken, da diese nicht mit protestantisch dominierendem Kaiserreich vereinbar waren
-Wollte Katholiken zurückdrängen -Trennung von Staat & Kirche
1871: Kanzelparagraph der politische Äußerungen Geistlicher verbot
-1872: Schulaufsichtgesetz zur Abschaffung geistlicher Aufsicht an Schulen
-1875: Einführung Zivilehe als verpflichtende standesamtliche Ehe
Innenpolitik im Kaiserreich: Kurswechsel 1878 im Kulturkampf:
- Scheitern des Kulturkampfes da zu große Kreise der Zentrumspartei protestierten -Bismarck brauchte Katholiken als innenpolitische Partner für seine
konservative Schutzzollpolitik
-Liberale wenden sich ab
-Sozialdemokraten als neue „Reichsfeinde“
Innenpolitik im Kaiserreich: Auseinandersetzung mit der Arbeiterklasse:
- Für zwei Attentatsversuche auf den Kaiser machte Bismarck die Sozialisten verantwortlich als Anlass
1878: Verabschiedung Sozialistengesetze-Repressionspolitik- Verbot aller politischer Aktivitäten der Partei
Innenpolitik im Kaiserreich: Inklusionsstrategien Bismarcks:
1883/84: Einführung gesetzlicher Krankenversicherung, Altersrente, Unfallversicherung, Invaliditätsrente für Arbeitsunfähige
- Bismarck will durch Sozialgesetzgebung Arbeiter für Politik gewinnen, an ihn binden & von Politik fern halten
- SPD wird trotz Einschränkungen 1912 stärkste Partei im Reichstag
Außenpolitik im Kaiserreich:
- Deutsche Reichsgründung 1871 wird durch europäische Großmächte misstrauisch betrachtet
- Durch Reichsgründung entsteht neuen Großmacht
- Angst vor Zerstörung des politischen Gleichgewichtssystems
Außenpolitische Ziele Bismarcks:
- Deutschland ist „saturiert“
-Keine Gebietserweiterung & Wahrung Status quo - Isolation Frankreichs aus Angst vor Revanche
- Gewinn Vertrauen und Annäherung an Russland & Österreich - Vermeidung von Konflikten & Friedenspolitik
Außenpolitik im Kaiserreich: Balkankrise:
1875-1876: Balkankrise
- Schwächung des Abkommens durch, da Österreich &
Russland um Balkangebiete stritten
- 1878: Berliner Kongress für südosteurop. Friedensordnung
- Bismarck als Vermittler & „ehrlicher Makler“
Außenpolitik im Kaiserreich:Bismarcks Bündnispolitik:
- Bismarck wollte sein Reich außenpolitisch absichern
-1873: Abschluss „Dreikaiserabkommen“
-1878: Dreikaiserabkommen verlor Gültigkeit mit Balkankrise
durch verschärfte Spannungen Russlands & Österreichs
1879: „Zweibund“ mit Österreich-Ungarn
-> Unterstützung im Fall eines russischen Angriffs
1882: „Dreibund“ durch Beitritt Italiens
1887: „Rückversicherungsvertrag“ mit Russland
- Zusicherung der Neutralität im Kriegsfall
1890: Bismarcks Entlassung & Zerfall der Bündnisse
- Nach Regierungsantritt von Kaiser Wilhelm II. wird die
deutsche Außenpolitik aggressiver
Folgen Bismarcks Außenpolitik:
- Reichsgründung durch Bismarck Beweis als Vermittler durch europäische Staaten akzeptiert
- Sicherung des Friedens & Stabilität in Europa durch Verträge & Bündnisse
- Isolierung Frankreich
Gesellschaft im Kaiserreich: Die Klassengesellschaft:
- Hierarchisch aufgebaute Gesellschaft
- Kaum Aufstiegschancen & Leben in getrennten Vierteln -
Starre Normen & Wertvorstellungen prägten ihr Leben - Stenge Trennung von Adel, Bürgertum & Arbeiterklasse -
-Adel: Hoher sozialer Rang & Einfluss, politische Macht
Besitz großer Landgüter, gutes Leben in der Stadt
-Bürgertum: Groß- & Kleinbürgern, Statusdifferenzierung:
Beamte, Professoren,Ärzte, Händler
-obrigkeitshörig, wirtschaftliche & soziale Macht
-Arbeiterbewegung: Leben am Rande des Existenzminimums, zunehmend politisch aktiver und forderten
bessere Arbeitsbedingungen & Löhne, ausgegrenzte Arbeiterwohnviertel & Vereine
Gesellschaft im Kaiserreich: Militär & Militärismus:
- Militär genoss hohes gesellschaftliches Prestige
- Verschmelzung Militär & Staat führt zu sozialer Militarisierung
-Übertragung militärische Denkmuster auf ziviles Leben
z.B. Haltung, Sprechweise, Einfluss in Jugendvereinen
-Gehorsamkeit & Pflichterfüllung als Normen
-Paraden & Denkmäler als Erinnerung militarischer Siege
Gesellschaft im Kaiserreich: Benachteiligung: Frau/ Minderheiten
- Frauen wurden sozial diskriminiert, waren politisch rechtlos,
& verdienten in untergeordneten Berufen kaum Geld - Frauenbewegung setzte sich für Gleichberechtigung ein
- Offener Antisemitismus als kulturelle Norm
- Juden als Sündenböcke, Diskriminierung, kaum Aufstiegschancen
-Gesellschaft hatte Angst & lehnte das Fremde ab, sind nur auf eigenes Wohl bedacht
INDUSTRIALISIERUNG & DIE MODERNE INDUSTRIEGESELLSCHAFT: Beginn der Industrialisierung: Allgemeines
- Industrialisierung: Prozess wachsendem Maschineneinsatz zur Massenproduktion -Agrarstaat zum Industriestaat
-Industrielle Revolution als Zeitabschnitt vieler Erfindungen die wirtschaftliche & soziale Verhältnisse verändert
INDUSTRIALISIERUNG & DIE MODERNE INDUSTRIEGESELLSCHAFT: 2 Phasen
- Phase: „Frühindustrialisierung“ setzte im 18. Jahrhundert vor allem in England ein
-Innovationen in Textilindustrie, Maschinenbau, Eisenbahn
-2. Phase: „Hochindustrialisierung“ setzte im 19. Jahrhundert
in Deutschland ein
-Industrielle Sektoren: Chemie, Elektroindustrie
INDUSTRIALISIERUNG & DIE MODERNE INDUSTRIEGESELLSCHAFT: Frühindustrialisierung in England
1750-1840: Erste Phase der Industrialisierung & Modernisierung
in England
-England wird zum Industriepionier
INDUSTRIALISIERUNG & DIE MODERNE INDUSTRIEGESELLSCHAFT: Voraussetzungen der ersten industriellen Revolution: in England
- Starkes Bevölkerungswachstum im 18. Jahrhundert als Auslöser erster industrieller Revolution in England
- Landwirtschaftliche Innovationen führen zu höherem Bedarf
an Gütern, viele Arbeitsplätze & guter Versorgungslage - Technologische Innovationen die Produktion beschleunigten
-> Erfindung Lokomotive, Dampfmaschine und Baumwohlspinnmaschine
zur massenhaften Erschließung von Kohle, Baumwolle & Eisenerz
-Staatlich geförderte Forschung & einheitlicher Wirtschaftsraum - Beschleunigte Kapitalmittel zur Finanzierung der Produktivität:
-> Entstehung von Großbanken & Aktiengesellschaften - Unternehmerische Mentalität & Risikobereitschaft der Engländer
Frühindustrialisierung in England: Folgen der ersten industriellen Revolution:
- Übergang agrarischer Ständegesellschaft zu kapitalistischer & gewinnorientierter Industrie- & Ständegesellschaft
-> Kapitalismus: Angebot & Nachfrage regeln Markt & Produktion - Ausbau Verkehrsinfrastruktur z.B. Eisenbahnnetz
- Schneller Transport & verbindet nationalen & internationalen Markt -Entstehung neues Fabriksystem zur Massenproduktion
- Große Anzahl von Lohnarbeitern
- Umwälzung gesellschaftlicher Verhältnisse
Die soziale Frage & Arbeiterbewegung: Allgemeines
- Entstehung des „Proletariats“ als lohnabhängige Arbeiterschaft
- Soziale Frage als Bezeichnung für alle sozialen Missstände die mit industrieller
Revolution kommen
Die soziale Frage & Arbeiterbewegung: Arbeitsbedingungen der Fabrikarbeiterschaft:
- Lange Arbeitszeiten & strenge ‘ Arbeitsdisziplin: länger als 12 Stunden 6 mal die Woche
-Kinderarbeit, Rechtlosigkeit gegenüber Arbeitgeber - Kein Gesundheitsschutz & berufstypische Krankheiten
-> Lärm, Schmutz, Abgase, Luftmangel, Hitze - Häufige Unfälle am Arbeitsplatz wegen Produktionsdruck
- Niedrige Löhne & keine soziale Sicherheit z.B. Rente
Die soziale Frage & Arbeiterbewegung: Lebensbedingungen der Fabrikarbeiterschaft
- Katastrophale & zu teure Wohnbedingungen
- Zusammenleben auf engstem Raum, keine Privatsphäre
-Hygiene Probleme: fehlende Kanalisation, kein Wasser… - Verelendung unterer Schichten, Massenarbeitslosigkeit
-Alkoholismus, Prostitution
-schlechtere Bezahlung für Frauen, Kinderarbeit
-kein Geld, falls Arbeiter krank sind
Lösungsansätze der sozialen Frage: Kirchliche Lösungsansätze und Unternehmerische Lösungsansätze:
Kirchliche Lösungsansätze:
- Kirchliche Sozialarbeit durch Gründung karitative Initiativen
-Johann Hinrich Wichern: Waisenhäuser, Diakonie
- Adolph Kolping: „Kolpingwerk“ als Gesellenverein für Handwerker
Unternehmerische Lösungsansätze:
- Hilfsmaßnahmen einzelner Unternehmen aus Fürsorgepflicht, Angst um Arbeitsqualität & radikaler sozialistischer Ideen
-> Errichtung von Werkswohnungen
-> Einrichtung von Krankenkassen & Betriebsrenten
Lösungsansätze der sozialen Frage: Marxismus
- Marxismus als ökonomische Theorie und Gesellschaftslehre von Karl Marx und Friedrich Engels
- Arbeitsteilung führt zu Ausbeutung, Klassengegensätzen & Verarmung vom „Proletariat“ durch die „Bourgeoise“
- Fordern durch revolutionäre Umgestaltung klassenlose Gesellschaft
- Lehre des Marxismus hat großen Einfluss auf internationale Arbeiterbewegung
- „Kommunistisches Manifest“ als Grundlage der sich selbst organisierenden Arbeiterbewegungen
Lösungsansätze der sozialen Frage: Lösungsansätze der Arbeiterbewegung:
Ab 1865: Bildung von Gewerkschaften & Selbsthilfeorganisationen
- Organisierte Streiks & Widerstände für besseres Arbeitsleben
- Arbeit häufig illegal durch Bekämpfung des Staates
- Sozialdemokratie als Interessenvertretung der Arbeiter
- 1863: Gründung „Allgemeiner Deutscher Arbeiterverein“ ADAV
- 1875: Gründung „Sozialistischer Arbeiterpartei“ SAP
- 1890: Zusammenschluss zur „Sozialdemokratischen Partei
Deutschlands“ SPD = stärkste Reichstagsfraktion
Hochindustrialisierung im Kaiserreich: Zweite industrielle Revolution in Deutschland allgemeines
1871-1914: Zweite industrielle Revolution in Deutschland
-Leitsektoren: Elektrotechnik, Chemieindustrie, Maschinenbau
- Deutschland wird eine führende Industrienation auf dem Weltmarkt
- Jahrhundert: Zweite industrielle Revolution in Deutschland innere Umstände
- Jahrhundert: Deutschland als Agrarstaat mit blühender Landwirtschaft durch wachsende Bevölkerung
- Vergleichsweise späte Industrialisierung
-Absolutismus & keine Bereitschaft des Adels für Investitionen
- Ausbau der Eisenbahn fördert Wirtschaftsaufschwung
- schneller & billiger Transport, fördertMontanindustrie
1840er Gründungszeit: Zweite industrielle Revolution Deutschland
-Gründung Zollverein 1833
Ab 1840er: „Gründerzeit“ als erste Aufschwungsphase
- Aufholung der industriellen Rückstände
- Etablierung von Großbanken & Aktiengesellschaften
- Wegfallen der Binnenzölle, Vereinheitlichung der Währung
& Gewerbeordnung durch Reichsgründung 1871
-Errichtung von Zechen s. Krupp
- Ausbau Produktionskapazitäten - „Gründerboom“
Aufstieg der Industrie in der Gründerzeit: 1873: „Gründerkrach und 1879“
1873: „Gründerkrach“ als Ende des Wachstumsschubes
- Bankenzusammenbrüche durch überhitzte Konjunktur
- nachfolgende Deflationsphase als „Große Depression“
- Entlassungen, Lohnsenkungen, Unternehmenspleiten
- 1879: Einführung Schutzzölle durch Bismarck um Markt
vor ausländischer Konkurrenz zu schützen & stabilisieren
Die zweite industrielle Revolution in Deutschland: Ablauf
Ab 1890er: Ablösung „Großen Depression“ durch lange Phase der Hochkonjunktur & Entstehung neuer Leitsektoren
- Deutsche Unternehmen steigen zu Industriepionieren auf:
- Aufstieg der Chemieindustrie durch entwickelte synthetische
Farbstoffe, Arznei- & Düngemittel
- Produktionswachstum der Elektroindustrie durch größere
Stromnachfrage: AEG, Siemens…
- Massenproduktion von Automobilen, landwirtschaftlicher
Maschinen, Werkzeugen, Waffen…
Die zweite industrielle Revolution in Deutschland: Wirtschaftliche Veränderungen:
- Etablierung eines kapitalistischen Wirtschaftssystems - Welthandel & Imperialismus
- Wirtschaftswachstum & Massenproduktion
- Weniger Stückkosten & große Angebotspalette
- Neue technische & wirtschaftliche Innovationen:
- Aufstieg deutscher Unternehmen zu „Global Playern“
- Zusammenschluss von Großunternehmen zu Konzernen
& Kartellen für Vorteile gegen ausländische Konkurrenz
Die zweite industrielle Revolution in Deutschland: Städtische & staatliche Veränderungen:
- Urbanisierung & Entstehung industrieller Ballungsräume
- Migration & Bevölkerungswachstum in Städten
- Binnenwanderungen vom Land in städtische Industriezentren
- Beginn der Sozialgesetzgebung in Deutschland
Die zweite industrielle Revolution in Deutschland: Infrastrukturelle Veränderungen:
- Ausbau Verkehrsinfrastruktur z.B. erweitertes Eisenbahnnetz
- Schneller internationaler Transport, dynamische Reisegeschwindigkeit
- Bessere hygienische Bedingungen
- Trink- & Abwassersysteme, Gas- & Elektroleitungen
- Modernere Stadtkultur:
- Bau von Schulen, Krankenhäusern, Opern, Theatern, Museen
Die zweite industrielle Revolution in Deutschland: Gesellschaftliche Veränderungen:
- Endgültige Auflösung Feudalsystem & Ständegesellschaft
- Mentalitätswechsel: Fortschrittsglaube & Risikobereitschaft
- Strengere Arbeits- & Zeitdisziplin der Arbeiter:
= Pünktlichkeit, geregelte Pausen & Arbeitszeiten -> Unterwerfung an die Arbeitsdynamik der Technik - Etablierung einer Massenkultur & Konsumgesellschaft
- Zunehmende Bedeutung materieller Werte, Kaufhäuser
Folgen der Hochindustrialisierung:
- Umweltverschmutzung durch industrielle Produktionsprozesse -Luft- & Wasserverschmutzung, Emissionen von Fabriken
- Pauperismus, soziale Frage, breite Klassengegensätze
- Bessere internationale Kommunikation
- Großstadt sorgt für Beschleunigung des täglichen Lebens
-Überforderung, Heimatverlust & Hetze - Langfristig bessere Lebensbedingungen & höhere Löhne