Geschichte 1812-1848 Flashcards

1
Q

Sturz Napoleons:

A

1812: Napoleon am Gipfel seiner Macht
1812/13: Scheitern des Russlandfeldzugs
-Widerstand deutscher Bürger, lehnen Fremdherrschaft
ab: wollen Einheit, Freiheit & Selbstbestimmung
1813-1815: Befreiungskriege unter europäischer Koalition
1813: Sieg über Napoleon in Völkerschlacht bei Leipzig
-1814: Abdankung Kaiser & Verbannung ins Exil
-1815: Rückkehr Napoleons nach Paris
= Zweite Verbannung nach Schlacht bei Waterloo

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2
Q

Wiener Kongress:

A

Wiener Kongress:
1814-1815: Sitzung der europäischer Fürsten über Neuordnung des Kontinents
- Leitung Österreich: Klemens Wenzel Fürst von Metternich
-> Erreichung von Restauration

Folgen Wiener Kongress:
- Sicherung Friedensordnung & Stärkung fürstlicher Macht = Heilige Allianz als Verpflichtung aus europäischen Großmächten
-Neuordnung Europas, -Gleichgewichtssystem
-Folgen Wiener Kongress:
- Sicherung Friedensordnung & Stärkung fürstlicher Macht -1815 Heilige Allianz als Verpflichtung
-Neuordnung Europas, Gleichgewichtssystem
-territoriale Veränderungen, Frankreich verkleinert
-Rückkehr zur vorrevolutionären Ordnung = Prinzip der Legitimität
-Gegenseitige Solidarität zur Unterdrückung
-nationalliberaler Bewegungen: Rückschritte passten Bürgern nicht,
Aufstände führten zu mehr Nationalbewusstsein

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3
Q

Die Nationalliberale Bewegung

A
  • Befreiungskriege und Reformzeit führten zur Forderung nach Einheit & Freiheit bei Bürgern und zur revolutionäre Grundstimmung
    -Politische Unruhe & Unzufriedenheit wächst
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4
Q

Wartburgfest

A

1817: Wartburgfest als Höhepunkt oppositioneller Bewegung
- Studenten treffen sich und kritisieren Ergebnisse des Wiener
Kongresses und der restaurativen Politik
-Bücherverbrennung, Forderung Einheit & Freiheit

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5
Q

Karlsbader Beschlüsse

A

1819: Verabschiedung Karlsbader Beschlüsse
- Anlass:Ermordung des Dichters August von Kotzebue als Grund von Burschenschaftler
- Konservative Politik von Metternich
als Sicherung der traditionellen Ordnung -Unterdrückung und Überwachung von Universitäten, Pressezensur
-Demagogenverfolgung-Verfolgung der Bewegung
-Bestrafungen mit z.B. Geldbußen oder Todesstrafe

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6
Q

Wiener Schlussakte

A

1820: Gesamte Staatsgewalt liegt beim Monarchen

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7
Q

Ideen & Ziele der Bewegung:
Liberalismus

A

Liberalismus: beliebt bei Bildungs- & Besitzbürgern
- Selbstbestimmung & Schutz vor Fremdbestimmung
- Grund- & Menschenrechte, rechtliche Gleichheit
- Gewaltenteilung: Exekutive, Legislative, Judekative
- Verfassung die auch Fürsten bindet

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8
Q

Ideen & Ziele der Bewegung: Nationalismus

A

Nationalismus: beliebt bei Studenten
- Schaffung eines deutschen Nationalstaates
- Auflösung des Deutschen Bundes
- Volkssouveränität, Selbstbestimmung
- Burschenschaften als Zentrum der Revolutionären Bestrebungen

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9
Q

Die Julirevolution:

A

Die Julirevolution:
1830
-Französischer König verfolgte restaurative Politik & musste nach bürgerlicher Revolution abdanken
-Auslöser Revolutionswelle in Europa

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10
Q

Das Hambacher Fest:

A

Mai 1832: Hambacher Fest als Volksfest in der Pfalz
- Massenveranstaltung, zum erneuten Protest
- Redner forderten Freiheit, Einheit, Volkssouveränität
- Obrigkeiten unterdrückten das Fest & verhafteten Oppositionelle -Verabschiedung „Zehn Artikel“ als Verschärfung Karlsbader
Beschlüsse
-Dies führte zu-Auswanderung

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11
Q

Die Märzrevolution:
Deutschland im Vormärz:

A

Deutschland im Vormärz:
1830-1848: Zeit des Vormärz
- Missernten, Massenarmut, Hunger, keine Arbeitsplätze
durch zunehmende Industrialisierung und soziales Elend
-Revolutionäre Bestrebungen nahmen zu

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12
Q

Deutscher Bund

A

1815: Gründung Deutschen Bundes: Lockerer Staatenbund
aus 35 Staaten und 4 freien Städten
-kein Nationalstaat
- Deutsche Bundesakte: keine Gewaltenteilung
-Keine Zentralregierung & keine gemeinschaftliche Verfassung
-viele besaßen kein gewähltes Parlament
-Demokratische Bestrebungen unterdrücken

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13
Q

Die deutsche Revolution von 1848/1849:

A
  • Massenproteste in Deutschland angestoßen durch Februarrevolution 1848 in Frankreich
  • Deutsche Volksbewegung drängte die Einzelstaaten zur Erfüllung der Märzforderungen
    -13. März 1848: Straßenkämpfe in Wien eskalierten-Regierung versprach Reformen-Flucht Fürst von Metternich
    -14. März 1848: Unruhen in Berlin & tagelange Kämpfe aufgrund versehentlich abgegebener Schüsse von Soldaten
    -Preußischer König Friedrich Wilhelm IV. verspricht
    Reformen z.B. eine Nationalversammlung & Einheit
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14
Q

Die deutsche Revolution von 1848/1849: Märzforderungen:

A

Forderungen der nationalen Bewegung
- Erfüllung Grundrechte
- Meinungs- & Pressefreiheit
- Höhere Löhne
- Öffentliche Gerichtsverhandlungen
- Wahlen eines Nationalparlamentes

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15
Q

Frankfurter Paulskirchenversammlung:

A

März 1848: Wahlen zur Nationalversammlung die Verfassung für geeinten deutschen Nationalstaat erarbeiten soll
Mai 1848: Erster Zusammentritt der Nationalversammlung in Frankfurter Paulskirche
- Beratung über künftige Verfassung, Zentralgewalt, Staatsform, Grundrechte & Gebiete des deutschen Nationalstaates
-Diskussion der Deutschen Frage

-Kleindeutsche Lösung: ohne deutschen Gebiete Österreichs
-Großdeutsche Lösung: mit deutschen Gebieten Österreichs

-Dezember 1848: Verabschiedung Grundrechte
März 1849: Verabschiedung der Paulskirchenverfassung mit
kleindeutschem Staat
- Ein Tag darauf wird König Friedrich Wilhelm IV. zum Kaiser gewählt- lehnt Kaiserkrone ab und die Revolution scheitert
- Rumpfparlament zieht nach Stuttgart und wird im Juni 1849 gewaltsam beendet

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16
Q

Gründe für das Scheitern der Revolution 1848:

A
  • Revolutionäre uneinig
    -Liberale: konstitutionelle Monarchie & Zensurwahlrecht
    -Demokraten: Republik & gleiches Wahlrecht
  • Scheitert an eigenen Zielen & verschiedenen Meinungen
    -Deutsche Frage war umstritten
  • Versammlung ohne militärische Mittel
  • Druck der Straße lässt nach, Ausarbeitung der Verfassung dauerte zu lange
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17
Q

Ist die Revolution 1848 gescheitert?: Pro Argumente

A
  • Forderungen der Revolution kaum erfüllt -keine nationale Einheit &
    Nichterfüllung liberaler Forderungen -Wiedergründung Deutscher Bund
    -Sieg der Gegenrevolution
  • In folgenden Jahrzehnten scheitern freiheitliche & parlamentarische Initiativen
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18
Q

Ist die Revolution 1848 gescheitert? Kontra Argumente

A
  • Revolution hinterließ Spuren
  • Liberale Ideen bleiben lebendig und werden später verwirklicht
    -Grundrechte, Deutschland heute Rechts- & Verfassungsstaat
    -Formierung erster politischer Parteien
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19
Q

Deutschland nach der 1848er Revolution:

A

1849/1850: Wiedergründung Deutscher Bund und Unterdrückung nationalliberaler Bewegung
-Verfassungen aufgehoben, Pressezensuren…
-1850er: Reaktionäre Politik schwächt ab, mehr Freiräume

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20
Q

Otto von Bismarck:

A
  • Antiliberaler Politiker & Diplomat, später Reichskanzler
    -> Will Vereinigung Deutschlands unter preußischer Führung - Reaktionäre & autoritäre Politik
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21
Q

Bismarck wird Ministerpräsident:

A

-Januar 1861: Wilhelm I. Besteigt preußischen Thron - „Heereskonflikt“: Parlament stimmt Erhöhung der
Militärausgaben nicht zu & König löst Parlament auf
-Neuwahlen stärken Liberale & seine Gegner
-22. September 1862: Ernennt antiliberalen Otto von Bismarck
zum Ministerpräsidenten
-Will Widerstand des Abgeordnetenhaus brechen
30. September 1862: „Eisen und Blut“ Rede
- Will Liberale für nationale Einheit gewinnen, diese wollen
nicht auf ihre Freiheit verzichten = erfolglos

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22
Q

Die deutschen Einigungskriege: Deutsch-Dänischer Krieg

A
  • Versuch Herzogtum Schleswig in dänischen Staat
    einzugliedern löste Empörung bei deutschen Bürgern aus -Kampf von Preußen & Österreich gegen Dänemark
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23
Q

Die deutschen Einigungskriege: Preußisch-Österreichischer Krieg

A

1866: Preußisch-Österreichischer Krieg
- Keine Einigung über gemeinsame Verwaltung Schleswigs
-Preußen siegt über Österreich & schließt mit nördlichen
Kleinstaaten den Norddeutschen Bund
-> Auflösung des Deutschen Bundes & Schließung eines
Schutz- & Trutzbündis mit süddeutschen Staaten (sicherheitspolitische Verträge

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24
Q

Die deutschen Einigungskriege: Deutsch-Französischer Krieg

A

1870/71: Deutsch-Französische Krieg
- Bismark will süddeutsche Staaten einnehmen &
Bismarck wollte bewusst Krieg

Juli 1870: Die diplomatische „Emser Depesche“ führt zum preußischen Thronverzicht in Spanien
-demütigt Frankreich & erklärt Preußen Krieg
-Durch Schutzbündnisse kämpfen auch süddeutsche Staaten
gegen Frankreich -nationale Begeisterung & Euphorie
-September 1870: Sieg Preußens ebnet Weg zum Nationalstaat

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25
Die deutsche Einigung von 1871:
18. Januar 1871: Deutsche Reichsgründung während des Kriegs im Versailler Spiegelsaal - „Reichsgründung von oben“, da Fürsten & Militär anwesend = nationalliberale Bewegung unterwirft sich Machtstaat -> Proklamation preußischer König Wilhelm I. zum Deutschen Kaiser
26
Innenpolitik im Kaiserreich: Verfassung im Kaiserreich:
- Staatsform konstitutionelle Monarchie und zu gleich Bundesstaat - Kaiser als oberste Staatsgewalt -Ernannte Reichskanzler & konnte Reichstag auflösen - Reichstag als vom Volk frei gewählte Vertretung - Dieser Beteiligte sich an Gesetzgebung, jedoch wenig Einfluss -Gesetzverabschiedungen abhängig von Mehrheit im Reichstag - Bundesrat als Vertreter der Bundesstaaten
27
Innenpolitik im Kaiserreich: Parteien im Kaiserreich:
- Nach allgemeinem Wahlrecht 1871 wächst politische Partizipation: -Abgeordnete im Reichstag in Parteisystem z.B: - Nationalliberale Partei: Vertreter des Liberalismus, Unterschützen Bismarck & befürworten Nationalstaatsgründung - Zentrumspartei: Vertreter der Interessen der katholischen Kirche, stellten sich gegen preußischen Protestantismus - Sozialdemokraten: Vertreter der Interessen der Arbeiterschaft, forderten Gleichberechtigung & gerechte Löhne
28
Innenpolitik im Kaiserreich: Exklusionsstrategien Bismarcks:
- Bismarck bemüht sich um stabilisierende Innenpolitik, sieht einige Gruppen als Verhinderungen -Keine staatsbürgerlichen Rechte für nationale Minderheiten die im Territorium des Reiches lebten: Dänen, Polen, Franzosen
29
Innenpolitik im Kaiserreich: Kulturkampf:
- Kampf gegen Zentrumspartei & Katholiken, da diese nicht mit protestantisch dominierendem Kaiserreich vereinbar waren -Wollte Katholiken zurückdrängen -Trennung von Staat & Kirche 1871: Kanzelparagraph der politische Äußerungen Geistlicher verbot -1872: Schulaufsichtgesetz zur Abschaffung geistlicher Aufsicht an Schulen -1875: Einführung Zivilehe als verpflichtende standesamtliche Ehe
30
Innenpolitik im Kaiserreich: Kurswechsel 1878 im Kulturkampf:
- Scheitern des Kulturkampfes da zu große Kreise der Zentrumspartei protestierten -Bismarck brauchte Katholiken als innenpolitische Partner für seine konservative Schutzzollpolitik -Liberale wenden sich ab -Sozialdemokraten als neue „Reichsfeinde“
31
Innenpolitik im Kaiserreich: Auseinandersetzung mit der Arbeiterklasse:
- Für zwei Attentatsversuche auf den Kaiser machte Bismarck die Sozialisten verantwortlich als Anlass 1878: Verabschiedung Sozialistengesetze-Repressionspolitik- Verbot aller politischer Aktivitäten der Partei
32
Innenpolitik im Kaiserreich: Inklusionsstrategien Bismarcks:
1883/84: Einführung gesetzlicher Krankenversicherung, Altersrente, Unfallversicherung, Invaliditätsrente für Arbeitsunfähige - Bismarck will durch Sozialgesetzgebung Arbeiter für Politik gewinnen, an ihn binden & von Politik fern halten - SPD wird trotz Einschränkungen 1912 stärkste Partei im Reichstag
33
Außenpolitik im Kaiserreich:
- Deutsche Reichsgründung 1871 wird durch europäische Großmächte misstrauisch betrachtet - Durch Reichsgründung entsteht neuen Großmacht - Angst vor Zerstörung des politischen Gleichgewichtssystems
34
Außenpolitische Ziele Bismarcks:
- Deutschland ist „saturiert“ -Keine Gebietserweiterung & Wahrung Status quo - Isolation Frankreichs aus Angst vor Revanche - Gewinn Vertrauen und Annäherung an Russland & Österreich - Vermeidung von Konflikten & Friedenspolitik
35
Außenpolitik im Kaiserreich: Balkankrise:
1875-1876: Balkankrise - Schwächung des Abkommens durch, da Österreich & Russland um Balkangebiete stritten - 1878: Berliner Kongress für südosteurop. Friedensordnung - Bismarck als Vermittler & „ehrlicher Makler“
36
Außenpolitik im Kaiserreich:Bismarcks Bündnispolitik:
- Bismarck wollte sein Reich außenpolitisch absichern -1873: Abschluss „Dreikaiserabkommen“ -1878: Dreikaiserabkommen verlor Gültigkeit mit Balkankrise durch verschärfte Spannungen Russlands & Österreichs 1879: „Zweibund“ mit Österreich-Ungarn -> Unterstützung im Fall eines russischen Angriffs 1882: „Dreibund“ durch Beitritt Italiens 1887: „Rückversicherungsvertrag“ mit Russland - Zusicherung der Neutralität im Kriegsfall 1890: Bismarcks Entlassung & Zerfall der Bündnisse - Nach Regierungsantritt von Kaiser Wilhelm II. wird die deutsche Außenpolitik aggressiver
37
Folgen Bismarcks Außenpolitik:
- Reichsgründung durch Bismarck Beweis als Vermittler durch europäische Staaten akzeptiert - Sicherung des Friedens & Stabilität in Europa durch Verträge & Bündnisse - Isolierung Frankreich
38
Gesellschaft im Kaiserreich: Die Klassengesellschaft:
- Hierarchisch aufgebaute Gesellschaft - Kaum Aufstiegschancen & Leben in getrennten Vierteln - Starre Normen & Wertvorstellungen prägten ihr Leben - Stenge Trennung von Adel, Bürgertum & Arbeiterklasse - -Adel: Hoher sozialer Rang & Einfluss, politische Macht Besitz großer Landgüter, gutes Leben in der Stadt -Bürgertum: Groß- & Kleinbürgern, Statusdifferenzierung: Beamte, Professoren,Ärzte, Händler -obrigkeitshörig, wirtschaftliche & soziale Macht -Arbeiterbewegung: Leben am Rande des Existenzminimums, zunehmend politisch aktiver und forderten bessere Arbeitsbedingungen & Löhne, ausgegrenzte Arbeiterwohnviertel & Vereine
39
Gesellschaft im Kaiserreich: Militär & Militärismus:
- Militär genoss hohes gesellschaftliches Prestige - Verschmelzung Militär & Staat führt zu sozialer Militarisierung -Übertragung militärische Denkmuster auf ziviles Leben z.B. Haltung, Sprechweise, Einfluss in Jugendvereinen -Gehorsamkeit & Pflichterfüllung als Normen -Paraden & Denkmäler als Erinnerung militarischer Siege
40
Gesellschaft im Kaiserreich: Benachteiligung: Frau/ Minderheiten
- Frauen wurden sozial diskriminiert, waren politisch rechtlos, & verdienten in untergeordneten Berufen kaum Geld - Frauenbewegung setzte sich für Gleichberechtigung ein - Offener Antisemitismus als kulturelle Norm - Juden als Sündenböcke, Diskriminierung, kaum Aufstiegschancen -Gesellschaft hatte Angst & lehnte das Fremde ab, sind nur auf eigenes Wohl bedacht
41
INDUSTRIALISIERUNG & DIE MODERNE INDUSTRIEGESELLSCHAFT: Beginn der Industrialisierung: Allgemeines
- Industrialisierung: Prozess wachsendem Maschineneinsatz zur Massenproduktion -Agrarstaat zum Industriestaat -Industrielle Revolution als Zeitabschnitt vieler Erfindungen die wirtschaftliche & soziale Verhältnisse verändert
42
INDUSTRIALISIERUNG & DIE MODERNE INDUSTRIEGESELLSCHAFT: 2 Phasen
1. Phase: „Frühindustrialisierung“ setzte im 18. Jahrhundert vor allem in England ein -Innovationen in Textilindustrie, Maschinenbau, Eisenbahn -2. Phase: „Hochindustrialisierung“ setzte im 19. Jahrhundert in Deutschland ein -Industrielle Sektoren: Chemie, Elektroindustrie
43
INDUSTRIALISIERUNG & DIE MODERNE INDUSTRIEGESELLSCHAFT: Frühindustrialisierung in England
1750-1840: Erste Phase der Industrialisierung & Modernisierung in England -England wird zum Industriepionier
44
INDUSTRIALISIERUNG & DIE MODERNE INDUSTRIEGESELLSCHAFT: Voraussetzungen der ersten industriellen Revolution: in England
- Starkes Bevölkerungswachstum im 18. Jahrhundert als Auslöser erster industrieller Revolution in England - Landwirtschaftliche Innovationen führen zu höherem Bedarf an Gütern, viele Arbeitsplätze & guter Versorgungslage - Technologische Innovationen die Produktion beschleunigten -> Erfindung Lokomotive, Dampfmaschine und Baumwohlspinnmaschine zur massenhaften Erschließung von Kohle, Baumwolle & Eisenerz -Staatlich geförderte Forschung & einheitlicher Wirtschaftsraum - Beschleunigte Kapitalmittel zur Finanzierung der Produktivität: -> Entstehung von Großbanken & Aktiengesellschaften - Unternehmerische Mentalität & Risikobereitschaft der Engländer
45
Frühindustrialisierung in England: Folgen der ersten industriellen Revolution:
- Übergang agrarischer Ständegesellschaft zu kapitalistischer & gewinnorientierter Industrie- & Ständegesellschaft -> Kapitalismus: Angebot & Nachfrage regeln Markt & Produktion - Ausbau Verkehrsinfrastruktur z.B. Eisenbahnnetz - Schneller Transport & verbindet nationalen & internationalen Markt -Entstehung neues Fabriksystem zur Massenproduktion - Große Anzahl von Lohnarbeitern - Umwälzung gesellschaftlicher Verhältnisse
46
Die soziale Frage & Arbeiterbewegung: Allgemeines
- Entstehung des „Proletariats“ als lohnabhängige Arbeiterschaft - Soziale Frage als Bezeichnung für alle sozialen Missstände die mit industrieller Revolution kommen
47
Die soziale Frage & Arbeiterbewegung: Arbeitsbedingungen der Fabrikarbeiterschaft:
- Lange Arbeitszeiten & strenge ' Arbeitsdisziplin: länger als 12 Stunden 6 mal die Woche -Kinderarbeit, Rechtlosigkeit gegenüber Arbeitgeber - Kein Gesundheitsschutz & berufstypische Krankheiten -> Lärm, Schmutz, Abgase, Luftmangel, Hitze - Häufige Unfälle am Arbeitsplatz wegen Produktionsdruck - Niedrige Löhne & keine soziale Sicherheit z.B. Rente
48
Die soziale Frage & Arbeiterbewegung: Lebensbedingungen der Fabrikarbeiterschaft
- Katastrophale & zu teure Wohnbedingungen - Zusammenleben auf engstem Raum, keine Privatsphäre -Hygiene Probleme: fehlende Kanalisation, kein Wasser... - Verelendung unterer Schichten, Massenarbeitslosigkeit -Alkoholismus, Prostitution -schlechtere Bezahlung für Frauen, Kinderarbeit -kein Geld, falls Arbeiter krank sind
49
Lösungsansätze der sozialen Frage: Kirchliche Lösungsansätze und Unternehmerische Lösungsansätze:
Kirchliche Lösungsansätze: - Kirchliche Sozialarbeit durch Gründung karitative Initiativen -Johann Hinrich Wichern: Waisenhäuser, Diakonie - Adolph Kolping: „Kolpingwerk“ als Gesellenverein für Handwerker Unternehmerische Lösungsansätze: - Hilfsmaßnahmen einzelner Unternehmen aus Fürsorgepflicht, Angst um Arbeitsqualität & radikaler sozialistischer Ideen -> Errichtung von Werkswohnungen -> Einrichtung von Krankenkassen & Betriebsrenten
50
Lösungsansätze der sozialen Frage: Marxismus
- Marxismus als ökonomische Theorie und Gesellschaftslehre von Karl Marx und Friedrich Engels - Arbeitsteilung führt zu Ausbeutung, Klassengegensätzen & Verarmung vom „Proletariat“ durch die „Bourgeoise“ - Fordern durch revolutionäre Umgestaltung klassenlose Gesellschaft - Lehre des Marxismus hat großen Einfluss auf internationale Arbeiterbewegung - „Kommunistisches Manifest“ als Grundlage der sich selbst organisierenden Arbeiterbewegungen
51
Lösungsansätze der sozialen Frage: Lösungsansätze der Arbeiterbewegung:
Ab 1865: Bildung von Gewerkschaften & Selbsthilfeorganisationen - Organisierte Streiks & Widerstände für besseres Arbeitsleben - Arbeit häufig illegal durch Bekämpfung des Staates - Sozialdemokratie als Interessenvertretung der Arbeiter - 1863: Gründung „Allgemeiner Deutscher Arbeiterverein“ ADAV - 1875: Gründung „Sozialistischer Arbeiterpartei“ SAP - 1890: Zusammenschluss zur „Sozialdemokratischen Partei Deutschlands“ SPD = stärkste Reichstagsfraktion
52
Hochindustrialisierung im Kaiserreich: Zweite industrielle Revolution in Deutschland allgemeines
1871-1914: Zweite industrielle Revolution in Deutschland -Leitsektoren: Elektrotechnik, Chemieindustrie, Maschinenbau - Deutschland wird eine führende Industrienation auf dem Weltmarkt
53
19. Jahrhundert: Zweite industrielle Revolution in Deutschland innere Umstände
19. Jahrhundert: Deutschland als Agrarstaat mit blühender Landwirtschaft durch wachsende Bevölkerung - Vergleichsweise späte Industrialisierung -Absolutismus & keine Bereitschaft des Adels für Investitionen - Ausbau der Eisenbahn fördert Wirtschaftsaufschwung - schneller & billiger Transport, fördertMontanindustrie
54
1840er Gründungszeit: Zweite industrielle Revolution Deutschland
-Gründung Zollverein 1833 Ab 1840er: „Gründerzeit“ als erste Aufschwungsphase - Aufholung der industriellen Rückstände - Etablierung von Großbanken & Aktiengesellschaften - Wegfallen der Binnenzölle, Vereinheitlichung der Währung & Gewerbeordnung durch Reichsgründung 1871 -Errichtung von Zechen s. Krupp - Ausbau Produktionskapazitäten - „Gründerboom“
55
Aufstieg der Industrie in der Gründerzeit: 1873: „Gründerkrach und 1879“
1873: „Gründerkrach“ als Ende des Wachstumsschubes - Bankenzusammenbrüche durch überhitzte Konjunktur - nachfolgende Deflationsphase als „Große Depression“ - Entlassungen, Lohnsenkungen, Unternehmenspleiten - 1879: Einführung Schutzzölle durch Bismarck um Markt vor ausländischer Konkurrenz zu schützen & stabilisieren
56
Die zweite industrielle Revolution in Deutschland: Ablauf
Ab 1890er: Ablösung „Großen Depression“ durch lange Phase der Hochkonjunktur & Entstehung neuer Leitsektoren - Deutsche Unternehmen steigen zu Industriepionieren auf: - Aufstieg der Chemieindustrie durch entwickelte synthetische Farbstoffe, Arznei- & Düngemittel - Produktionswachstum der Elektroindustrie durch größere Stromnachfrage: AEG, Siemens... - Massenproduktion von Automobilen, landwirtschaftlicher Maschinen, Werkzeugen, Waffen...
57
Die zweite industrielle Revolution in Deutschland: Wirtschaftliche Veränderungen:
- Etablierung eines kapitalistischen Wirtschaftssystems - Welthandel & Imperialismus - Wirtschaftswachstum & Massenproduktion - Weniger Stückkosten & große Angebotspalette - Neue technische & wirtschaftliche Innovationen: - Aufstieg deutscher Unternehmen zu „Global Playern“ - Zusammenschluss von Großunternehmen zu Konzernen & Kartellen für Vorteile gegen ausländische Konkurrenz
58
Die zweite industrielle Revolution in Deutschland: Städtische & staatliche Veränderungen:
- Urbanisierung & Entstehung industrieller Ballungsräume - Migration & Bevölkerungswachstum in Städten - Binnenwanderungen vom Land in städtische Industriezentren - Beginn der Sozialgesetzgebung in Deutschland
59
Die zweite industrielle Revolution in Deutschland: Infrastrukturelle Veränderungen:
- Ausbau Verkehrsinfrastruktur z.B. erweitertes Eisenbahnnetz - Schneller internationaler Transport, dynamische Reisegeschwindigkeit - Bessere hygienische Bedingungen - Trink- & Abwassersysteme, Gas- & Elektroleitungen - Modernere Stadtkultur: - Bau von Schulen, Krankenhäusern, Opern, Theatern, Museen
60
Die zweite industrielle Revolution in Deutschland: Gesellschaftliche Veränderungen:
- Endgültige Auflösung Feudalsystem & Ständegesellschaft - Mentalitätswechsel: Fortschrittsglaube & Risikobereitschaft - Strengere Arbeits- & Zeitdisziplin der Arbeiter: = Pünktlichkeit, geregelte Pausen & Arbeitszeiten -> Unterwerfung an die Arbeitsdynamik der Technik - Etablierung einer Massenkultur & Konsumgesellschaft - Zunehmende Bedeutung materieller Werte, Kaufhäuser
61
Folgen der Hochindustrialisierung:
- Umweltverschmutzung durch industrielle Produktionsprozesse -Luft- & Wasserverschmutzung, Emissionen von Fabriken - Pauperismus, soziale Frage, breite Klassengegensätze - Bessere internationale Kommunikation - Großstadt sorgt für Beschleunigung des täglichen Lebens -Überforderung, Heimatverlust & Hetze - Langfristig bessere Lebensbedingungen & höhere Löhne
62
Das Zeitalter des Imperialismus: Begriffsklärung
1882-1914: „Wettlauf“ der Großmächte die versuchten ihren wirtschaftliche & militärische Macht auszudehnen - Kolonialismus: Erwerb von Kolonien Nutzen für eigenes Land - Imperialismus: Prestigedenken, Expansionsstreben - Verschärft internationale Spannungen & führt zu 1. WK
63
Das Zeitalter des Imperialismus: Voraussetzungen und Ursachen:
15.-16. Jahrhundert: Beginn europäischer Kolonialismus - Entdeckungsreisen, Überseehandel & Sklaverei - Vorbild für modernen Imperialismus 19. Jahrhundert: Industrielle Revolution führte zu technischen Fortschritten z.B. Dampfschiffe, Maschinengewehre... - Aufstieg industrieller Nationen: Deutsches Reich, USA, Japan - Verfügbarkeit von Technik & Kapital: Überlegenheit, Expansion, & Entwicklungsschub Nach Wiener Kongress: Gleichgewicht der Mächte verschiebt sich - Festigung Nationalstaaten & wirtschaftlicher Aufstieg führt zu mehr Konkurrenzkampf & stärker verknüpfter Weltwirtschaft
64
Das Zeitalter des Imperialismus: Motive & Ziele:
- Machtstreben nach Rohstoffen, Absatzmärkten, billigen Arbeitskräften, Handlungsstützpunkten & Siedlungsgebieten - Sozialdarwinismus & Nationalismus: - Rechtfertigung der imperialen Politik als „Kulturmission“ = Überlegenheit gegenüber kolonialisierten Völkern - Sprachliche & kulturelle Umerziehung durch Kolonialmacht -> Verbreiteten als „Missionare“ Christentum, Verbreitung Rechte & Moral = Zivilisation, Rassismus, Sendungsbewusstsein - Prestigepolitik & Sozialimperialismus: -> Ventil gegen sozialen Druck um von Spannungen nach außen ablenken & innenpolitische Probleme überdecken
65
Das Zeitalter des Imperialismus: Imperialismustheorien: Lenin:
Lenin: sozialistische Position - Imperialismus als höchstes Stadium & Nebenprodukt des Kapitalismus -> Folge der Industrialisierung: notwendig für Rohstoffe, Arbeiter & Absatzmärkte -> Gewinnmaximierung, wirtschaftlicher Erfolg & Konkurrenzkampf = je höher entwickelt Kapitalismus desto mehr Kolonialbestreben
66
Das Zeitalter des Imperialismus: Imperialismustheorien: Mommsen
Mommsen: pluralistische Position - Imperialismus als äusserste Form des nationalistischen Denkens -> Streben des Bürgertums nach nationalem Prestige, religiöses Sendungsbewusstsein & Weltmachtstellung - Daraus folgt Rassismus, Nationalismus & Chauvinismus -> Expansion der westlichen Mächte erleichtert durch technologische & wirtschaftliche Überlegenheitsgefühl
67
Das Zeitalter des Imperialismus: Imperialismustheorien: Wehler: sozial-ökonomische Theorie
- Imperialismus zum Ablenken innenpolitischer Spannungen = Sozialimperialismus für verbesserte Gesellschaftsordnung -> Engagierte Außenpolitik um Bürger gegen Sozialdemokratie zu mobilisieren & tatsächliche Probleme = altes System erhalten
68
IMPERIALISMUS: Aufteilung des afrikanischen Kontinents:
Ab 1880er: „Afrikafieber“ der Großmächte -> Afrika als Land mit vielen Ressourcen & rückständiger Gesellschaft = Koloniale Expansion als „Kampf ums Dasein“ 1884-1885: Berliner Afrika-Konferenz für Aufteilung Afrikas - „Kongo Akte“ legte fortan Regeln & Grenzen für Kolonialerwerb fest -> Willkürliche Grenzziehung
69
Der deutsche Imperialismus: unter Bismarck
Debatte um Kolonien: Bis 1884: Kein Kolonialbesitz des Deutschen Reiches - Reichskanzler Bismarck ablehnend & zurückhaltend gegenüber Kolonialpolitik = finanzielles Risiko, politische Konflikten -> Sah Reich als gesättigt an: „Saturiertheitsgedanke“ -> Widerspruch zu Befürwortern der deutschen Kolonialbewegung Ab 1880er: Wandel Bismarcks Außenpolitik durch ökonomische Schwächeperiode & hohes Bevölkerungswachstum -1883: Erwerb eines Küstenstreifens im Südwesten Afrikas durch deutsche Unternehmer = bitte um staatlichen Schutz -> Deutschen Unternehmern mit Ländereien in Übersee werden Schutzbriefe gewährt = Schutzgebiete wurden zu deutschen Kolonien -1884: Schutzherrschaft über Bethanien als Beginn deutschen Kolonialerwerbs
70
Der deutsche Imperialismus: Debatte um Kolonien: Nach Rücktritt Bismarcks in China
1890: Rücktritt Bismarck & Ende defensiver, behutsamen Politik - Nachfolger Kaiser Wilhelm II. betrieb imperialistische Kolonialpolitik = wollte dauerhaft „Platz an der Sonne“ sichern 1897: Pachtvertrag mit chinesischem Tsingtao - Deutschland erzwingt sich Hafen für Handelszugang zum chinesischen Markt 1900: „Boxeraufstand“ chinesischer Bewegung gegen europäischen Imperialismus & Fremdherrschaft - Bewaffneter Angriff auf deutsches Militär & Missionare
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Motive & Folgen des deutschen Imperialismus:
- Gewinnstreben, Seemacht werden = Annäherung an England - Nationalstolz, wilhelminische Prestigepolitik - Weltweite Bedeutung sichern - Zustimmung des Volkes durch Sozialimperialismus & Herrschaftslegitimation -> Internationale Spannungen & Konkurrenz zu England & Frankreich Wohlstand bessere Handels- & Arbeitspolitik, Nationswille
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Deutsche Kolonialherrschaft in Deutsch-Südwestafrika: Krieg gegen Herero & Nama:
- Herero als Viehzüchter & größtes Volk in Deutsch-Südwestafrika -> Aufgrund Dürren & Viehseuchen waren Lebensgrundlagen erschwert - 1901: Deutsche siedeln Hereros um, enteignen ihnen ihr Land & machten sie abhängig von Lohnarbeit -Menschen 2. Klasse Januar 1904: Aufstand der Herero - Griffen deutsche Farmen & Stützpunkte an & töteten 123 Menschen -> Generalleutnant Lothar von Trotha soll Widerstand niderschlagen August 1904: Sieg über Hereros & Vertreibung in Omaheke Wüste Oktober 1904: „Vernichtungsbefehl“ Trothas gegen Hereros - Einheimischen sollen ihr Land verlassen & Drohung totaler Vernichtung = Flucht durch die Wüste als Todesurteil -> Viele verdursteten, verhungerten & nur 1500 Hereros überlebten Dezember 1904: Aufhebung des Befehls -> Restliche Hereros deportiert & starben in Zwangsarbeiterlagern '
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Deutsche Kolonialherrschaft in Deutsch-Südwestafrika: Oktober 1904: Herero und Nama Aufstand Folgen
- Auseinandersetzung über ein Jahr bis das einheimische Volk Waffen niederlegte -> Zwischen 60-80 Tausend Hereros & Namas starben, etwa 3/4 der Hereros und 1/2 der Namas -> Ab 2015 Bezeichnung als „Völkermord“ da Völker absichtlich mit roher Gewalt ermordet wurden, Rassenkampf & Feinde
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Deutsche Kolonialherrschaft in Deutsch-Südwestafrika: Der Maji-Maji-Krieg:
1905: Widerstand in Deutsch-Ostafrika gegen deutsche Herrschaft -> Aus Protest gegen Arbeitspflicht -Zusammenschluss verschiedener ethnischer gruppen Bis 1907: Protests wurde gewaltsam gebrochen -> Vernichtung Dörfer & Nahrungsvorräte der Afrikaner = etwa 75-300 Tausend starben an Hunger
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ENDE DES IMPERIALISMUS: Verschärfung internationale Spannungen:Marokkokrise
- Vorübergehende Lösung des Wettrennens um afrikanische Kolonien Berliner Afrika-Konferenz 1884/1885 1890er: Beginn erneute Rivalitäten & angespannte Situation -> Afrika als Kreuzung der Interessen 3 europäischer Mächte 1905-1911: Marokko Krisen als Überkreuzung der Interessen von Frankreich & Deutschland - Nach Entsendung eines deutschen Kanonengebiets nach Marokko eingreifen Englands = Rückzug Deutschland -> Marokko-Kamerun-Vertrag als Beilegung der Krise
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ENDE DES IMPERIALISMUS: Niedergang der Kolonialreiche:
Bis 1945: Die meisten Kolonialreiche blieben beständig -> Deutschland verliert Kolonien aufgrund des Krieges & durch Versailler Vertrag 1920 -Völkerbund 1947: Beginn Dekolonisation durch Unabhängigkeit Indiens vom British Empire 1950-60er: Unabhängigkeit der meisten afrikanischen Kolonien durch häufige gewaltsame Widerstände -> Imperialismus aufgrund internationaler Konflikte als „Vorspiel des ersten Weltkrieges“
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ENDE DES IMPERIALISMUS: Folgen des Imperialismus:
- Unterentwicklung & verschiedene Modernisierungsgrade - Schlechte wirtschaftliche Lage, ausgeplünderte Ressourcen - Ökonomische & politische Abhängigkeit von Kolonialmacht - Ethnische Konflikte durch willkürliche Grenzziehung - Zerstörung von Kultur & Traditionen - Politische Instabilität durch Staatszerfall & Korruption - Aber auch Aufbau & Einführung moderner Strukturen -> Infrastruktur, öffentliches Schulwesen, Verwaltungssystem- jedoch fehlendes Wissen & Kapital macht Stabilität unmöglich, sodass kein stabiles System entstand
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DER ERSTE WELTKRIEG: Kriegsursachen
- Imperialistische Weltmachtspolitik durch ' Kaiser Wilhelm II. = Wettlauf um Kolonien & Kolonialpolitik - Deutscher Traum von Weltmachtsstellung = übersteigerter Nationalismus & Militarismus - Einmischung internationaler Konflikte & Wettrüsten = allgemeines Misstrauen & Kriegsbereitschaft - Europa als kochendes „Pulverfass“ = Balkankrisen, Attentat von Sarajevo, Bündisautomatik
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DER ERSTE WELTKRIEG: Das Septemberprogramm:
- Festgelegte Kriegsziele der Regierung vor Kriegsbeginn -> Deutschland als Hegemonialmacht denkt sie wäre besser -> Schwächung Frankreichs durch Abtreten von Gebieten & wirtschaftlicher Abhängigkeit von Deutschland -> Annexion Luxemburgs -Sicherung des Deutschen Reichs nach West und Ost
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DER ERSTE WELTKRIEG: Beginn des Krieges:Kurswechseln in Außenpolitik durch Wilhelm II
1888: Kaiserkrönung Wilhelm II. 1890: Entlassung Bismarcks aus seinem Amt - Kurswechsel Außenpolitik =Ende von Saturiertheitsgedanke & Bündnispolitik - Wilhelm II. will aggressive Expansion & Weltmachtsstellung 1890er: Einmischung in internationale Konflikte - Besetzt chinesischen Küstenstreifen, Angriff britische Politik in Südafrika = Misstrauen & Gefahr der anderen Großmächte - Deutsches Reich als unberechenbare „nervöse Großmacht“ 1898: Beginn Bau einer deutschen Kriegsflotte - Vorgehensweise löste Zustimmung & Nationalstolz aus - D wollte England als Seemacht ablösen: - Flottenpolitik & aggressives internationales Auftreten der Deutschen bedrohte England -> Deutsche Regierung lehnte begrenzte Flottenrüstung ab (Vorschlag Englands) = Deutsch-englischer Rüstungswettlauf zur See
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DER ERSTE WELTKRIEG: „Triple entente“ + Balkankriege, Beginn des Krieges:
1907: „Triple entente“ als daraus entstandenes Bündnis mit Russland - Durch aggressives Verhalten in Marrokokrisen festigte sich das Bündnis = Gefühl der Einkreisung - Internationales Wettrüsten nach diplomatischer Niederlage der Marokkokrise -> Verhandlungen scheitern an Deutschland 1912: Erster Balkankrieg der Balkanvölker gegen das Osmanische Reich - Balkan drängt Türkei aus ihren europäischen Gebieten -> Belastet Verhältnis europäischer Großmächte durch unterschiedliche machtpolitische Interessen 1913: Zweiter Balkankrieg als Konflikt um Territorien - Österreich Ungarn annektiert Bosnien Herzegowina- Unmut bei Serbien, dass ebenfalls Bosnien H. bekommen hätte (Serbien unterstützt durch Russland, möchte Zugang zum Mittelmeer) -Pulverfass Balkan
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DER ERSTE WELTKRIEG: Julikrise: Das Attentat von Sarajevo
Juni 1914: Das Attentat von Sarajevo - Ermordung des österreichischen Thronfolgers Franz Ferdinand & seiner Frau durch serbischen Nationalist -> Österreich beschuldigt serbische Regierung für Tat -> Deutschland sichert Österreich bedingungslose Unterstützung: „Blankoscheck“
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DER ERSTE WELTKRIEG: Julikrise: Folgen des Attentats von Serajevo
23. Juli 1914: Österreich stellt Serbien unannehmbar formuliertes Ultimatum -Dieses wird größtenteils angenommen. Einzig österreichische Polizei darf in Serbien nicht ermitteln. 28. Juli 1914: Auf deutsche Unterstützung vertrauend erklärt Österreich Serbien den Krieg -> Russland sichert Serbien Generalmobilmachung 1. August 1914: Deutschland erklärt Russland den Krieg 3. August 1914: Deutschland erklärt Frankreich den Krieg 4. August 1914: England erklärt Deutschland den Krieg -> Durch Einmarsch in das neutrale Belgien - Thronrede Wilhelm II. = „Burgfrieden“ & Präventivkrieg -> Deutschland wird von Entente eingekreist & soll innenpolitische Konflikte für Selbstverteidigung beilegen -> Propaganda für Massenmobilisierung & Nationalismus
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Schlieffen-Plan
Schlieffen-Plan: - Geheimplan zur Vermeidung eines Zweifrontenkrieges -> Einmarsch durch das neutrale Belgien & Blitzkrieg gegen Frankreich für mehr Truppen an Ostfront
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DER ERSTE WELTKRIEG: Verlauf des Krieges: West/Ostfront
Westfront: September 1914: Scheitern des Schlieffen-Plans - Aus Bewegungskrieg im Westen wird Stellungskrieg = Schützengräben & minimaler Landgewinn 1915/16: Große Offensiven um Krieg zu bewegen -> „Materialschlachten“ scheiterten & führten zum Verlust vieler Menschenleben, Waffen & Ressourcen Ostfront: - Kriegsgeschehen im Osten in Bewegung -> Mittelmächte können zwar Erfolge gegen russischen Vormarsch erziehen = trotzdem weit weg vom Sieg
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DER ERSTE WELTKRIEG: Epochenjahr 1917: Die USA und Russland
- Ereignung zwei bedeutender Ereignisse die den Krieg wendet & Ende des Krieges einleitet Die USA 1917: April 1917: Eintritt der USA auf Seiten der Entente -> Seit Kriegsbeginn unterstützt USA die Alliierten & profitiert von kriegsbedingten Aufträgen Russland 1917: - Marxistische Bolschewiki unter Lenin wollen eine sozialistische Republik -> Anschliessender Militärputsch gegen provisorische Regierung führte zum endgültigen Sturz des Zarenreichs = Gründung der Sowjetunion UdSSR als sozialistischer Staat
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DER ERSTE WELTKRIEG: Kriegsende:
März 1918: Frieden von Brest-Litowsk als Waffenstillstand mit Russland & Befreiung aus Zweifrontenkrieg August 1918: Scheitern der Westoffensive & Rückzug - Oberste Heeresleitung OHD muss militärische Niederlage eingestehen & entzieht sich Waffenstillstandsverhandlungen -> Geburt Dolchstoßlegende -> Parlamentarische statt konstitutionelle Monarchie für bessere Verhandlungschancen mit Alliierten = Oktoberreformen November 1918: Unterzeichnung Waffenstillstand = Ende des Krieges
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Erster Weltkrieg als „moderner Krieg“:
Einsatz modernster Waffen & Technologien: - Erstmaliger Einsatz moderner Waffen z.B. weitreichende Artilleriegeschütze, Flugzeuge, chemische Waffen, U-Boote - Rüstungswettlauf für bessere Waffen & Materialschlachten -Volkswirtschaft nur auf Krieg ausgelegt: Armut, Proteste - extreme Staatsverschuldung & Inflation Kriegsbegeisterung & Zuversicht
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DER ERSTE WELTKRIEG: Kriegsschuld:
- Alleinige Kriegsschuld Deutschland am 1. WK wird durch deutsche Historiker in Folge des Krieges zurückgewiesen -> „Hineinschlittern in Krieg ohne einzelne Kriegsschuld“ -> Unvermeidbarer Krieg lieber früher als später = Hauptschuld Christopher Clark: „Schlafwandlerthese“ - Handlungen & Offensiven aller Großmächte führen zum Krieg & Deutschland trägt nur eine Mitschuld Fritz Fischer: Bewusste Herbeiführung des Krieges während der Julikrise 1914 = Hauptschuld -> Langfristige Planung D. um Weltmachtposition zu erlangen Präventivkriegthese: Bewusstes Inkaufnahmen des Kriegrisikos nach Aufrüsten & Einkreisung der Entente - Krieg um Entente zuvor zu kommen.
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VOM KAISERREICH ZUR WEIMARER REPUBLIK: Die Novemberrevolution:
Hintergrund: -Zunächst: Waffenstillstand von oberste Heeresleitung und Kaiser Wilhelm II inoziiert Forderungen von Wilson nicht annehmbar, daher: Oktober 1918: Trotz bereits aussichtslosem Kriegsende ruft Marineführung Befehl zur Entscheidungsschlacht gegen England auf - Matrosen verweigern Gehorsam -> Führt zu revolutionärer Stimmung & Aufständen in Deutschland - Forderung nach Beendigung Krieg & Abdankung Kaiser November 1918: Thronverzicht von Wilhelm II. & Abdankung des Kanzlers nach Massendemonstration - Ernennung Friedrich Ebert (SPD) zum neuen Reichskanzler -> Phillip Scheidemann SPD ruft die „deutsche Republik“ aus - Arbeiter und Soldatenräte bilden sich, revolutionäre Stimmung
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VOM KAISERREICH ZUR WEIMARER REPUBLIK: Systemfrage
- Uneinigkeit der Anhänger des Umsturzes über zukünftiges politisches System: -> SPD & USPD: Parlamentarische Demokratie mit Verfassung & Nationalversammlung -> Spartakusbund: sozialistische Räteregierung Dezember 1918: „Reichsrätekongress“ -> Festlegung Wahltermin für Nationalversammlung
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VOM KAISERREICH ZUR WEIMARER REPUBLIK: Januaraufstand der Linksradikalen:
Januar 1919: „Januaraufstand“ der Kommunisten - Nach der Wahl vermehrte Aufstände der Spartakusgruppe & neu gegründeter „Kommunistischen Partei“ KPD - Versuchten provisorische Regierung zu stürzen -> Niederschlagung des Aufstandes demokratiefeindlicher (Ebert Groener Pakt)& Ermordung Rosa Luxembourg & Karl Liebknecht
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VOM KAISERREICH ZUR WEIMARER REPUBLIK: Die Wahl zur Nationalversammlung:
Januar 1919: Nationalversammlung wurde gewählt - Bürgerliche Mehrheit aus SPD, dem Zentrum & DDP = „Weimarer Koalition“ als Koalitionsregierung -> Gründung einer parlamentarischen Republik Februar 1919: Eröffnung der Nationalversammlung in Weimar: „Weimarer Republik“ - Nationalversammlung berät über Reichsverfassung & wählt Regierung
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VOM KAISERREICH ZUR WEIMARER REPUBLIK: Die Weimarer Verfassung:
- Grundsätze als Basis einer demokratischen Ordnung: -> Volkssouveränität -> Allgemeines Wahlrecht über 20 Jahre -> Reichspräsident & Reichstag kontrollieren sich gegenseitig -> Garantie elementarer Grundrechte z.B. Gleichberechtigung, Meinungs- & Pressefreiheit Artikel 25 & 48 der Weimarer Verfassung: - Reichspräsident besaß laut Verfassung unter bestimmten Umständen diktatorische Vollmachten: - Artikel 25: Recht zur Auflösung des Reichstags - Artikel 48: Notverordnungsrecht -> Kann Freiheitsrechte der Bürger einschränken & Notverordnungen erlassen um öffentliche Sicherheit & Ordnung wiederherzustellen
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Ziele der wichtigsten Siegermächte nach 1.WK
USA: Internationale Friedenssicherung durch Einrichtung eines Völkerbundes = Teil von „14 Punkte Programm“ Woodrow Wilsons Frankreich: Reparationsforderungen & umfangreiche Gebietsabtretungen im Westen & Osten = zur Schwächung Deutschlands Großbritannien: Ausschaltung deutscher Flottenkonkurrenz & nur geringe Schwächung als Gegengewicht zu revolutionärem Russland = „Balance of Power“
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Der Versailler Vertrag:
- Umfangreiche Gebietsabtretungen Deutschlands: -> Verlust etwa 13% des Staatsgebietes -> Entmilitarisierung & Kontrolle des Rheinlandes - Verbot der Wehrpflicht & Rüstungsbeschränkungen - Hohe Reparationsforderungen -> Sachleistungen und Geldzahlungen von 269 Milliarden Goldmark - Kriegsschuldartikel 231 -> Zuweisung Deutschland der alleinigen Kriegsschuld
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Der Versailler Vertrag: Folgen & Bedeutung des Vertrags:
Mai 1919: Vertragsbestimmungen an wurden an deutsche Delegation übergeben - Entsetzen & Ablehnung der deutschen Bevölkerung & Regierung des Vetrages -> „Kriegsschuldartikel“ als nationale Schande -> Erhoffen milden Bedingungen & „Frieden ohne Sieger“ Juni 1919: Zwang der deutschen Regierung den Vertrag im Versailler Spiegelsaal zu unterzeichnen auf Druck der Alliierten Januar 1920: Inkrafttreten des Versailler Vertrags - Revision des Versailler Vertrags als vorrangiges Ziel der deutschen Außenpolitik -> Tatsächliche Minderung der Reparationszahlungen auf etwa die Hälfte auf Londoner Konferenz 1921
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Krisenjahr 1923: Die deutsche Inflation:
1920: Lebenshaltungskosten 8mal höher als in Vorkriegszeit -> Deutsche Regierung ergriff keine Maßnahmen um Inflation zu beenden um Zahlungsunfähigkeit zu demonstrieren 1923: „Ruhrkrise“ - Französische & belgische Truppen besetzen das Ruhrgebiet aufgrund mangelnder Reparationszahlungen Deutschlands -> Deutsche Regierung stellt Zahlungen ein & ruft zu Generalstreiks als Arbeitsverweigerung & Rückgang Industrieproduktio = Hyperinflation -> Neuer Reichskanzler Gustav Stresemann gibt passiven Widerstand aufgrund hoher Kosten & Massenverarmung November 1923: Ende der Inflation durch Einführung Rentenmark
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Krisenjahr 1923: Hitler-Luddendorf-Putsch
-> Erich Ludendorff & Adolf Hitler - Versuchen durch Waffengewalt provisorische Regierung der Nationalsozialisten zu erlangen -> NSDAP wird verboten jedoch Neugründung 1925 -Hitler schreibt mein Kampf in Haftzeit
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Die goldenen Zwanziger“:
1924-1929 -> „Blütezeit der Weimarer Republik“ 1924: „Dawes-Plan“ als neuer realistischer Zahlungsplan -> Ausländische Kredite & Investitionen sorgen für Erholungspause & Wirtschaftsaufschwung 1925: Beschluss der „Verträge von Locarno“ - Anerkennung der vom Versailler Vertrag geschaffenen Grenzen zu Frankreich & Belgien -> Entgegenkommen & Zusammenarbeit mit den Alliierten zur Erfüllung Stresemanns Revisionspolitik 1926: Beitritt Völkerbund & Ende außenpolitischer Isolation 1929: Entwicklung des „Young Plans“ - Neuer & verbesserter Zahlungsplan für Reparationskosten -> Auflehnung & Forderung vollständiger Einstellung durch rechte Parteien wie der NSDAP
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Politische Voraussetzungen des Nationalsozialismus:
- Scheitern der Weimarer Republik an zahlreichen Belastungen: -> Weltwirtschaftskrise & Inflation, -> Reparationszahlungen & Kriegsschulden des Versailler Vertrag -> Geschickte Strategie Hitlers 1920er: Rechtsdruck, Konflikte zwischen links & rechts -> Antidemokratische Stimmung & machten demokratische Kräfte für Kriegsniederlage verantwortlich = Dolchstoßlegende 1925: Wahl Paul von Hindenburg als Reichspräsident
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Politische Voraussetzungen des Nationalsozialismus: Wer wählte die NSDAP?
- Antisemitische Studenten & junge Akademiker = antisemitisch, nationalistisch - Junge Soldaten = gehorsam & Autorität gewöhnt - Arbeiter, Angestellte, Mittelschicht = politische Analfabeten - Ehemalige Kommunisten da NSDAP radikaler ist
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Die Weltwirtschaftskrise und Brünings Deflationspolitik:
1929: - Weltwirtschaftskrise führt zu „Börsenkrach“ & sinken der Aktienwerte weltweit = erschüttert Weimarer Republik -> Anstieg Arbeitslosigkeit & Zerbrechen der Großen Koalition, Deflationspolitik Brüning führt zur Radikalisierung Brünings Deflationspolitik: Lösung des Reparationsproblems nach Weltwirtschaftskrise 1929 - Durch Notverordnungen höhere Steuern, niedrigere Löhne, begrenzte staatliche Ausgaben für billigere deutsche Ware -> Sparpolitik führt zu Rückgang der Kaufkraft, Entlassungen, Verarmung, Massenarbeitslosigkeit, politisch motivierter Gewalt & bürgerkriegsähnliche Straßenschlachten zwischen links & rechts -vor allem durch paramilitärische Organisationen z.B. SA Mai 1932: Entlassung Brünings & Aufhebung des Young-Plans -> Durch schlechte wirtschaftliche Lage kein Vertrauen Hindenburgs
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Präsidialkabinette:
-Anfänge Brüning. Wollte Gesetz der Arbeitsversicherung durchbringen, Hindenburg verwendet Art 48 und 25 - Reichswehroffizier Kurt von Schleicher wollte nach Brünings Rücktritt Präsidialregierung & Beteiligung der NSDAP Juni 1932: Ernennung Franz von Papen zum Reichskanzler & Aufhebung SA-Verbot nach von Schleichers Bestreben -> Juli 1932: NSDAP als stärkste Partei bei Reichstagswahl - Von Papen wollte autoritäres Präsidialsystem ohne Mitwirkung des Reichstages = Hindenburg noch nicht bereit & lehnt ab -> Von Papen tritt nach Schleichers Druck zurück Dezember 1932: Kurt von Schleicher wird Reichskanzler - Verunsicherung der Großgrund- & Industriebesitzer durch seine Politik = Vorschlag Kanzleramt Hitler zu übertragen Januar 1933: Rücktritt von Schleicher & Hindenburg ernennt nach Drängen & vorheriger Ablehnung Hitler zum Kanzler
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Die nationalsozialistische Ideologie: Führerprinzip und Volksgemeinschaft:
Führerprinzip: - Befehlshaber hierarchisch aufgestellt & Hitler als oberster Staatenlenker -> „Autorität nach unten, Gehorsam nach Oben“: Volksgemeinschaft muss sich jeglichen befehlen des Führers unterordnen Volksgemeinschaft: - Rein deutsche, berufsständige, rassische, homogene Einheit die zum deutschen Volk gehört: „Edelvolk“ -> Gesellschaftlicher Unterbau, sollen „Lebensraum erobern“ -> Nötig alles für sein Volk zu opfern: „Du bist nichts, dein Volk ist alles“
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Die nationalsozialistische Ideologie: Rassenlehre & Antisemitismus:
Rassenlehre & Antisemitismus: - Einteilung der Menschen in höhere & minderwertigere Rassen -> „Arische Rasse“ von Natur aus fleißiger, wertvoller, zäher -> „Jüdische Rasse“ als böse, rangniedrig , Feinde & Bedrohung = Juden als Sündenböcke & notwendige Vernichtung -> Auch weitere Ethnien waren als Parasiten & „rassisch unerwünscht“ - Aufgrund von Judenfeindschaft verweigerten viele antisemitische Parteien den Juden Vereine oder Universitäten
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Die nationalsozialistische Ideologie: Lebensraumpolitik & Sozialdarwinismus und weitere Feindbilder & Antihaltungen:
Weitere Feindbilder & Antihaltungen: - „Undeutsche“ standen Volksgemeinschaft im Weg -> Ablehnung Mehrparteiensystem, Opposition = Antiparlamentarismus -> Ablehnung Trennung von Kirche & Staat und Menschenrechte = Antiliberalismus -> Ablehnung sozialistischer oder kommunistischer Theorien = Antimarxismus Lebensraumpolitik & Sozialdarwinismus: - Ziel Hitlers von einem homogenen deutsches Großreich -> Durch „Eroberung des Lebensraumes Ost“ für Umsiedlung aber auch Ausbeutung der Ressourcen - Ausnutzung Darwins Evolutionstheorie: „Recht des Stärkeren“
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Ende des Rechts- & Verfassungsstaates in Deutschland:
-> Weg zur „legalen“ Machtergreifung“ Hitlers: 31. Januar 1933: Ernennung Adolf Hitlers zum Reichskanzler -> Setzte für März Neuwahlen durch um diktatorische Vollmachten zu erlangen mit 2/3 Mehrheit -Göring, Innenminister Preußens setzt 10000 Hilfspolizisten der SA ein: „Aufruf zum fleißigen Gebrauch der Schusswaffe Februar 1933: Reichstagsbrandverordnung - NSDAP erklärte Reichstagsbrand als kommunistischen Aufstandsversuch. Verhaftung von Kommunisten und Sozialdemokraten -Hitler erreicht bei Wahl keine absolute Mehrheit -Grundrechte werden außer Kraft gesetzt. Willkürliche Verhaftungen. März 1933: Verabschiedung des Ermächtigungsgesetzes - NSDAP erlangte 2/3 Mehrheit durch Einschüchterung & Unterdrückung | Kommunisten haben kein Stimmrecht, Sozialdemokraten lehnen Gesetzt ab| SA Offiziere bei Abstimmung anwesend -> Gesetz erlaubt der Regierung Gesetze ohne Zustimmung vom Reichstag oder Gegenzeichnung des Reichspräsidenten zu erlassen, können von Verfassung abweichen = Ende parlamentarische Demokratie & Gewaltenteilung
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Gleichschaltung als nächster Schritt zur Diktatur: Gleichschaltung der Länder und der Beamtemschaft
- Vereinheitlichung des kompletten gesellschaftlichen & politischen Lebens in NS-Marschrichtung März 1933: Erstes Gesetz: Aufhebung Föderalismus durch Aufhebung Landtage & Selbstverwaltungsorgane April 1933: Zweites Gesetz: Länder zu Verwaltungsbezirken degradiert April 1933: „Gesetz zur Wiederherstellung des Berufbeamtentums“ -> Beamte nicht arischer Herkunft (Arierparagraph) oder mit politisch unerwünschter Meinung entlassen
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Gleichschaltung als nächster Schritt zur Diktatur: Zerschlagung von Gewerkschaften und Parteien
Mai 1933: Zerschlagung & Ausraubung linker Parteien Juni 1933: SPD wurde verboten & restliche Parteien lösen sich auf Juli 1933: „Gesetz gegen Neubildung von Parteien“ = NSDAP wird einzige Staatspartei
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Gleichschaltung der Reichswehr und Zerschlagung letzter innenparteilicher Opposition:
Gleichschaltung der Reichswehr: - Unabhängigkeit Militärs von SA, Einführung Wehrpflicht & Aufrüstung Deutschlands gegen Versailler Vertrag -> Gewinnt Loyalität des Militärs für Eroberung des Ostens Zerschlagung letzter innenparteilicher Opposition: Juni 1934: Mithilfe der Reichswehr Ermordung der SA-Führung -> NSDAP tarnt es als vorgebliche „Staatsnotwehr“ gegen einen Putschversuch des SA-Chefs Ernst Röhm
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Gleichschaltung der Gesellschaft:
- Totalitäre Diktatur der NS dringt durch alle privaten Lebensbereiche mithilfe von NS-Organisationen & Propaganda - Errichtung des Propagandaministeriums unter Joseph Goebbels -> Kontrolle über Schriftsteller, Künstler & Bibliothekensäuberungen -> Kontrolle der Massenmedien: Rundfunk, Fernsehen, Kino -> Selbstinzenierung durch Propagandafilme, Volksfeste = zur Unterhaltung & Gestaltung öffentlicher Meinung - NS-Massenorganisationen z.B. „Hitler Jugend“, „Bund Deutscher Mädel“ oder „NS-Frauenschaft“ = Vorbereitung & Erziehung zu gesellschaftlicher Rolle
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Das Herrschaftssystem des NS-Staates:
August 1934: Hitler schafft Amt des Reichspräsidenten ab & vereinigt es mit dem des Reichskanzler -> Einen Tag später nach Tod Hindenburgs besitzt Hitler gesamte Macht = „Führer & Reichskanzler“ „Führerstaat“: Hitler wurde als oberster Machthaber akzeptiert, jedoch herrschte Kompetenzgerangel unterhalb ihm = Doppelherrschaft Partei & Staat kaum unterscheidbar -> Einerseits traditionell in unpolitischen Bereichen wie Zivilrecht & Wirtschaft, andererseits in politischen Bereichen außergesetzlich
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Das Herrschaftssystem des NS-Staates: Terror & Kontrolle:
- Bürger oft gehorsam & angepasst aus Angst vor Bestrafung -> Gestapo, SS & SD als Verfolgungsorgane & Bespitzelung ->„Heimtückegesetz“: Bestrafung für Kritik an Regierung -> Einrichtung Konzentrationslager zum foltern Andersdenkender
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NS-Wirtschaftspolitik:
- Allgemeine Akzeptanz der NS-Politik aufgrund Hitlers wirtschaftlicher & sozialpolitischer Erfolge = gewinnt Rückhalt & vermeidet soziale Unruhen Arbeitsbeschaffungsprogramme: - Versprechen der NSDAP Arbeitslosigkeit zu beseitigen Ab 1935: Einführung Wehrpflicht, Reichsarbeitsdienst RAD Arbeit im Rüstungssektor oder Wohnungs- & Autobahnbaus Bis 1936: Fast vollständiger Rückgang Arbeitslosigkeit durch massive Aufrüstung = Vollbeschäftigung
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NS-Wirtschaftspolitik: Sozialpolitik:
- Propagandistische Darstellung wirtschaftlicher Erfolge -> Verschleierung von längeren Arbeitszeiten, Ausklammerung Personengruppen im Arbeitsmarkt, niedrige Löhne - Erhöhung des Lebensstandards der Deutschen: -> NS-Freizeitorganisation: „Kraft durch Freude“ zur Regeneration = soziale Sicherheit & Integration in Volksgemeinschaft
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NS-Wirtschaftspolitik: Rüstungspolitik:
- Wirtschaftsaufschwung durch Investitionen in Rüstungssektor - Wahrheit Kriegsvorbereitungen -> Hohe Staatsverschuldung die im Krieg beglichen werden sollte 1936: Beauftragung Hermann Göring mit Vierjahresplan -> Deutsche Wirtschaft in vier Jahren kriegsfähig = Schein der Zielsetzungen & Erfolge gegen reale Umsetzung
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NS-Wirtschaftspolitik: im Krieg
Wirtschaftspolitik im Krieg: - Veränderte deutsche Kriegswirtschaft aufgrund militärischer Misserfolge & überlegener Ressourcen der Alliierten -> Aufruf zum „totalen Krieg“ nach Stalingrad = Verdreifachung Industrieproduktion, nur noch auf Krieg ausgelegt -> Mobilisierung aller verfügbaren Kräfte: Zwangsarbeit, KZ-Insassen
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NS-Außenpolitik bis 1936:
- NS verfolgt eine Doppelstrategie mit gezielten Vertragsbrüchen aber auch Friedensbeteuerung: Vermeintliche Friedenspolitik 1933/34: - Offiziell: Friedliche Revision des Versailler Vertrags - Inoffiziell: Eroberung des „Lebensraums Ost“ & rücksichtslose Germanisierung, Annexion Nachbarstaaten -> Juli 1933: Reichskonkordat mit Vatikan für mehr Rechte der katholischen Kirche -> Oktober 1933: Austritt aus Genfer Abrüstungskonferenz & Völkerbund um heimlich aufzurüsten -> Januar 1934: „Nichtangriffspakt“ mit Polen als Zeitgewinn für Aufrüstung & Sicherheit vor Angriffen -Januar 1935 Saarabstimmung: mehr als 90 Prozent der Bevölkerung möchte zu Deutschland gehören.
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NS-Außenpolitik bis 1936: Revision Versailler Vertrag:
März 1935: Wiedereinführung der Wehrpflicht entgegen Bestimmungen des Versailler Vertrags -> Nur diplomatische Gegenwehr der Siegermächte Juni 1935: Beidseitiger Bruch durch deutsch-britisches Flottenabkommen= erneuter Bruch Versailler Vertrag - England sieht Versailler Vertrag als überholt an & will Frieden sichern durch zurückhaltende Appeasementpoltik = Frankreich muss sich England anschließen März 1936: Einmarsch der Wehrmacht in das entmilitarisierte Rheinland -> Entgegen des Versailler Vertrages, jedoch keine Gegenmaßnahmen der Siegermächte
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NS-Außenpolitik ab 1936:
- Streben nach Expansion ebnet Weg in den zweiten Weltkrieg Einmarsch in Österreich & Tschechien: März 1938: Militärische Besetzung & „Anschluss“ Österreichs September 1938: Durch „Münchener Abkommen“ wurde die Annexion des Sudetenlandes bewilligt -> Höhepunkt Appeasementpolitik um Krieg zu verhindern März 1939: Besetzung der „Rest-Tschechei“ -> Bruch Münchener-Abkommen: härtere Haltung England & Frankreichs -Hitler Stalin Pakt -Bündnisse mit Italien und Japan
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Der zweite Weltkrieg: Beginn des Krieges:
Deutschland verfolgte eine schnelle & überraschende Blitzkriegstrategie, da nicht für langen Krieg ausgestattet 1. September 1939: Deutscher Überfall auf Polen -> Bis 1940 weitere Siege im Blitzkrieg gegen Dänemark, Norwegen, Nordfrankreich & Benelux-Länder Ab Juli 1940: Luftschlacht über England“ & Niederlage im Luftangriff September 1940: Bündnis des „Dreimächtepakts“ -> Deutschland, Italien & Japan „Achse Berlin-Rom-Tokio“ Dezember 1941: Kriegserklärung des Bündnisses an die USA nach Angriff Japans auf die US-Flotte -> „Anti-Hitler-Koalition“: England, Sowjetunion & USA
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Der zweite Weltkrieg: Ende des Krieges:
Juni 1941: Beginn Vernichtungsfeldzug des Unternehmen „Barbarossa“ gegen Sowjetunion -> Vormarsch bleibt stecken = Scheitern Blitzkriegkonzept 1942: Bombenkrieg England & USA gegen Deutschland -> Februar 1943: Niederlage der Schlacht bei Stalingrad = Alliierte gewinnen Oberhand, gezwungener Rückzug der Wehrmacht 1944: Alliierten landeten in Normandie & befreiten Frankreich & rückten an die Reichsgrenze vor -> Parallele Befreiung Osteuropas & Sowjetunion Januar 1945: Offensive gegen Reichsgebiet & totale militärische Niederlage des Deutschen Reiches
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VÖLKERMORD AN EUROPÄISCHEN JUDEN: Diskriminierung & Entrechtung 1933-1937:
Diskriminierung & Entrechtung 1933-1937: 1. April 1933: „Judenboykott“. Deutsche wehrt euch. Banner auf jüdischen Geschäften 7. April 1933: „Gesetz zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums“. Beliebige Entlassungen im Berufsleben von juden legal. Juni 1933: Anordnung Görings Gewaltakte & Morde an Juden nicht mehr zu bestrafen = kein Rechtsschutz September 1933: „Kulturkammergesetze“ -> Beschäftigung im öffentlichen Dienst verboten z.B. Presse September 1935: Verabschiedung „Nürnberger Gesetze“ - Deutsche Staatsangehörigkeit aberkannt - Verbot von „Mischehen“ oder sexueller Kontakt zu Ariern Auswanderung & Ausbildung Ausgangsbegrenzung, Besuchsverbot öffentlicher Einrichtungen = sonst Geld- & Zuchtshausstrafe
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VÖLKERMORD AN EUROPÄISCHEN JUDEN: Ausweitung der Verfolgung 1938-1941:
7. November 1938: Attentat eines Juden auf ein Mitglied der deutschen Botschaft 9./10. November 1938: Reichsprogromnacht -> Zerstörung von Synagogen, Plünderung jüdischer Geschäfte, ca. 30 Tausend Inhaftierungen in KZs & 100 Morde -> „Arisierung“ jüdischen Besitzes September 1939: Beginn der Massenmorde & Deportation der Juden in Konzentrationslager & Ghettos Januar 1940: Beginn mit Massenermordungen in speziellen Tötungsanstalten & Gaskammern: -> Unterbringungsprobleme Juni 1941: Beginn Vernichtungskrieg gegen Sowjetunion -> Systematische Ermordung sowjetischer Juden -Beispiel Warschauer Gettos
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VÖLKERMORD AN EUROPÄISCHEN JUDEN: Systematische Vernichtung 1942-1945:
Januar 1942: „Wannsee-Konferenz“ als Höhepunkt der Planung für „Lösung der Judenfrage“ - Leitung unter Reinhard Heydrich der organisatorische Richtung für „Endlösung“ angibt -> Zahlreiche Behörden & Organisationen beteiligt - Sprachliche Tarnung der systematischen Vernichtung: -> Vernichtungslager in z.B. Ausschwitz als „Todesfabrik“ = Massenvergasungen,Folter, in KZs, „Vernichtung durch Arbeit“ -> Kein wirtschaftlicher Profit nur fanatische Rassenideologie
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VÖLKERMORD AN EUROPÄISCHEN JUDEN: Erklärung des Holocaust Begriffs
- Holocaust als Höhepunkt der systematischen Ermordung über 5 Millionen Juden -> Antisemitismus seit Beginn des 19. Jahrhundert gegenwärtig - Politische Unzufriedenheit & Machtergreifung Hitlers -> Vertrauen aufgrund Wirtschaftspolitik -> Demagogie: Juden Schuld am Krieg - Psychosoziale Attraktivität: bessere Karrierechancen -> „Reichsdeutsche“ konnten sich Juden überlegen fühlen - NS-Ideologie, Gleichschaltung, Einschüchterung -> Juden als Feindbild, kein Frieden ohne Vernichtung -> Emotionale Abhängigkeit von Volksgemeinschaft
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VÖLKERMORD AN EUROPÄISCHEN JUDEN: Einstellung der Bevölkerung:
- Kontroverse Diskussion über das Mitwissen & Teilinformationen der deutschen Bevölkerung vom Holocaust -> Errichtung von KZs im Osten & falsche Propaganda - Anfängliches Unverständnis nach Pogromen jedoch während Entrechtungen & Deportationen gleichgültiger -> Viele profitierten von besseren Lebensbedingungen -> Öffentliche Diskriminierung & Verschwinden von Juden -> Informationen durch Angehörige der Wehrmacht Schuld der Wehrmacht: Kern des Tötungspersonal
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Hatte die Wehrmacht Schuld an den Kriegsverbrechen?: Pro:
Pro: - Gnadenlose, gezielte Ausbeutung & Ermordnung = Mitwissen & Beteiligung am Massaker von Babi Yar -> Willkürliche Massenerschießungen von Zivilisten - Kommissarbefehl als Truppenbefehl politische Kommissare der roten Armee sofort zu erledigen = wollten radikal sein - Hilfeleistung bei Vernichtungskrieg & in KZs = keine Strafen bei Ablehnung
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Hatte die Wehrmacht Schuld an den Kriegsverbrechen?: Kontra:
Dachten sie kämpfen für etwas Gutes, Pflichterfüllung = Juden & Slawen als „Untermenschen“ Propaganda der NS, Erziehung von Kind auf, Gleichschaltung des Militärs Militärgesetze & Grundsätze z.B. Treueid, Gehorsam Zurückhaltung & keine Zustimmung des Offizierkorps = Kommissarbefehl nur vereinzeln befolgt Militärische Opposition nach Schlacht bei Stalingrad = jedoch Angst vor Terror
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OPPOSITION & WIDERSTAND im NS: Motive und Gründe für den wenigen Widerstand: und Motive des Wiederstands
- Nach Hitlers Machtergreifung 1933 Zustimmung oder wenig Vorbehalte gegen Herrschaftssystem -> Patriotismus, außenpolitische & wirtschaftliche Erfolge -> Öffentlicher Widerstand verfolgt & bestraft = Rückzug oder Flucht ins Exil Motive des Widerstandes: - NS-Ideologie widerspricht ethischen & moralischen Normen - Ablehnung NS-Herrschaftssystem & Weltverständis: -> Missachtung Menschenrechte, Demokratie & traditionelle Werte - Drohende Kriegsniederlage, Hitler bricht Treueid selbst
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OPPOSITION & WIDERSTAND im NS: Kirchlichen Widerstand:
- Kein politischer Widerstand der gesamten Kirche da Teile Antisemitismus & Antikommunismus nicht ablehnten -> Kritik: Rassismus, Staatsautoriät und Uminterpretation Bibel - Widerstand der Protestanten als: „Bekennende Kirche“ -Gegen rassistische Ideologie & Gleichschaltungspolitik = jedoch keine aktive Opposition Juli 1933: Reichskonkordat mit Vatikan -> Anerkennung der NS durch katholische Kirche = abgeschwächte Opposition, Widerstand einzelner Katholiken im Anschluss
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OPPOSITION & WIDERSTAND im NS: Jugendopposition & studentischer Widerstand:
- Jugendcliquen die militärischen Drill, Gleichschaltung & Hitler-Jugend ablehnten = „Edelweißpiraten“, „Swing-Jugend“, „Navajos“ - Wunsch nach selbstbestimmter Freizeit, Ablehnung des Zwangscharakters, Abenteuer & Abgrenzung -> Kein krimineller Widerstand sondern nur in Form von Tragen eigener Abzeichen & hören „undeutscher“ Musik 1936: Verbot bünderischer Jugendgruppen -> Überwachung durch „HJ-Streifendienst“ - „Die weiße Rose“ als studentische Widerstandsgruppe -> Machten negative Erfahrungen mit dem NS-Regime, bei Lazaretteinsätzen -> 1942/43: Verteilten Flugblätter um über Verbrechen der NS aufzuklären & fordern Widerstand = Hinrichtung
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OPPOSITION & WIDERSTAND im NS: Widerstand durch KPD & SPD und Einzelpersonen
- Kommunisten als politischer Hauptfeind der NSDAP = massive Verfolgung nach „Reichstagsbrandverordnung“ 1933-1935: Demonstrationen, Verteilung von Flugblättern durch KPD-Mitglieder = Verhaftung Aktivisten & Parteianhänger Widerstand durch Einzelpersonen: - „Stiller Widerstand“ durch Unterstützung jüdischer Nachbarn - Einzelne Attentate auf Hitler z.B. durch Johann Georg Elsner der versuchte Hitler mithilfe einer Bombe in einem Bräukeller zu töten
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OPPOSITION & WIDERSTAND im NS: Militärischer Widerstand:
- Reichswehr als Stütze des NS-Regimes Ab 1939: Einzelne Militärs begann an Sieg zu zweifeln & protestierten gegen Massenmorde in Polen -> Moralisches Dilemma: Treueid, Faszination von Blitzkriegen 1943: Nach Niederlage bei Stalingrad Bildung einer militärisch- konservativen Verschwörungsgruppe -> Wollten Hitler ermorden, Krieg beenden & neue Regierung stellen Juli 1944: Sprengstoff-Attentat auf Hitler durch Offizier Claus Graf Schenk von Stauffenberg = „Stauffenberg Attentat“ -> Nach Fehlschlag Hinrichtung & Vernichtung Widerstandskreise
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Probleme des Widerstandes im NS
- Zahlreiche Denunziationen & Zustimmung ' der Bevölkerung - SS & Gestapo schienen immer abgeschirmt & allmächtig - Bekamen keine Unterstützung aus dem Ausland - Mussten kompletten NS-Führungsapparat stürzen
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DEUTSCHLAND & EUROPA NACH DEM ZWEITEN WELTKRIEG: Die Anti-Hitler-Koalition & ihr Ende:
- Anti-Hitler-Koalition als militärisches Bündnis der USA, Großbritanniens & der Sowjetunion -> Winston Chruchill, Franklin D. Roosevelt & Josef Stalin - Konferenzserie der Staatschefs während des zweiten Weltkrieges zur Klärung der Nachkriegsordnung August 1941: „Atlantik Charta“ erklärt durch USA & Großbritannien -> Vereinbart gemeinsame Grundsätze ihrer internationalen Politik 1943-1945: Konferenzen Teheran & von Jalta - Festlegung einer Nachkriegsordnung & Aufteilung Deutschlands -> Zerbricht nach Kriegsende durch Misstrauen & Differenzen
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DEUTSCHLAND & EUROPA NACH DEM ZWEITEN WELTKRIEG: Interessenslagen der Vereinigten Staaten & Sowjetunion:
- Systemunterscheide zwischen Kapitalismus & Kommunismus führen zur Teilung der Welt in zwei Machtblöcke = „Eiserner Vorhang“ & bipolare Weltordnung Interessen der USA: - Politik der Westintegration -> Liberale & parlamentarische Demokratie -> Freier Markt & Freihandelssystem: „Open-Door-Politik“ = größtmöglicher Einfluss US-Wirtschaft auf Europa -> Gründung Vereinigte Nationen als globales Friedens- & Sicherheitssystem Interessen der UdSSR: - Sozialistisches Europa unter sowjetischer Hegemonie -> „Volksdemokratien“ nach sowjetischem Vorbild -> Abgrenzung westlicher Demokratie -> Errichtung von sowjetisch kontrollierten Satellitenstaaten
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DEUTSCHLAND & EUROPA NACH DEM ZWEITEN WELTKRIEG: Teilung Europas & Formierung der Blöcke:
- Vermehrte Differenzen führen zu gegenseitigem Misstrauen & Feindschaft -> Wettlauf um Einflusssphären führt zu Kaltem Krieg = militärisches Aufrüsten, Stellvertreterkriege... März 1947: Verabschiedung der „Truman-Doktrin“ - Amerikanischer Präsident Harry S. Truman sichert vom Kommunismus bedrohten Ländern Unterstützung -> Containment Politik: eindämmen sowjetischer Expansion & Erweiterung amerikanischer Machtstellung 1948: Einführung „Marshallplan“ als Wirtschaftshilfe für europäischen Staaten - Amerikaner fordern im Gegenzug wirtschaftliche Zusammenarbeit mit Empfängern 1949: Zusammenschluss der NATO - Verteidungsbündis USA, Kanada & 10 europäische Staaten 1955: Entstehung „Warschauer Pakts“ als Gegenstück - Militärbündnis Sowjetunion & Ostblock
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DEUTSCHLAND & EUROPA NACH DEM ZWEITEN WELTKRIEG: Deutschland nach dem Krieg: Potsdamer…Nürnberger…
Mai 1945: Endgültiges Kriegsende = „Stunde Null“ -> Siegermächte besetzten Deutschland vollständig Juli - August 1945: Potsdamer Konferenz -> Ziele: Beseitigung der NS-Diktatur & Nachkriegsordnung 1945 - 1946: Nürnberger Prozesse - Verhandlung gegen Hauptkriegsverbrecher -> Entnazifizierung oft uneffektiv da viele Leute direkt indirekt beteiligt waren: „Kollektivschuld“ Beschlüsse & Folgen der Potsdamer Konferenz: - Konkretisierung der in Jalta gefassten Beschlüsse - Aufteilung Deutschlands in Besatzungszonen -> Sowjetische, amerikanische, britische & franz. Zone -> Freie Regierungsgewalt der Alliierten in den Zonen - Die „vier großen Ds“: Demilitarisierung, Denazifizierung, Dezentralisierung, Demokratisierung
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DEUTSCHLAND & EUROPA NACH DEM ZWEITEN WELTKRIEG: Probleme der Bevölkerung:
- Traumatisierung & persönliche Schuldfrage - Zerstörter Wohnraum & Infrastruktur -> Tauschwirtschaft & Schwarzmarkt - Hunger & kaum medizinische Versorgung - Rückkehr von „Displaced Persons“ -> Zwangsarbeiter, KZ-Häftlinge... - Integration der Flüchtlinge & Vertriebenen
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DIE GESCHICHTE DER DEUTSCHEN BUNDESREPUBLIK: Entstehung der Bundesrepublik Deutschland:
Juli 1948: Überreichung „Frankfurter Dokumente“ an westdeutsche Ministerpräsidenten -Anweisung zur einer verfassungsgebenden Versammlung einzuberufen & Gründung eines demokratischen Staates Mai 1949: Grundgesetz tritt in Kraft -> Gründung der Bundesrepublik Deutschland September 1949: Konrad Adenauer wird zum ersten Bundeskanzler gewählt
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DIE GESCHICHTE DER DDR: Gründung der DDR:
- Die „Deutsche Demokratische Republik“ als eigenständiger Staat vor der Wiedervereinigung -> Enge Bindung zu UdSSR durch „Warschauer Pakt“ Oktober 1949: Gründung der DDR - Erster Ministerpräsident: Otto Grotewohl 1950er: SED wird Staatspartei - „Sozialistischer Einheitspartei Deutschland
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Jahreszahlen 1812-1832
1812: Napoleon am Gipfel seiner Macht Winterfeldzug gegen Russland 1813: Völkerschlacht bei Leipzig 1815: Schlacht von Waterloo Gründung Deutscher Bund Wiener Kongress 1817: Wartburgfest 1819: Karlsbader Beschlüsse 1820: Wiener Schlussakte 1832: Hambacher Fest
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Jahreszahlen: 1834-1851
1834: Deutscher Zollverein 1848: Märzrevolution 1849: Paulskirchenverfassung und Ende der Revolution 1851: Neugründung Deutscher Bund
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Jahreszahlen: 1863- 1871
-1863: ADAV (Lassalle) -1864: Deutsch-dänischer Krieg -1866: Deutscher Krieg Gründung des Norddeutschen Bundes -1869: SDAP (Bebel,Liebknecht -1870: Deutsch-Französischer Krieg -1871: Deutsche Reichsgründung
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Jahreszahlen: 1871-1890
-1871-1880: Kulturkampf 1873: Dreikaiserabkommen 1878-1890: Sozialistengesetze 1879: Zweibund mit Österreich-Ungarn 1882: Dreibund m. Italien und Österreich-Ungarn 1883: Beginn der Sozialgesetzgebung 1884/1885: Erwerb der ersten deutschen Kolonie in Afrika 1887: Mittelmeerabkommen Rückversicherungsvertrag m. Russland 1890: Rücktritt Bismarcks
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Jahreszahlen: 1894-1907
-1894: französisch-russische Militärkonvention (Defensivvertrag) -1897: Erwerb vom chinesischen Tsingtau Beginn des Flottenbaus -1900: Niederschlagung des Boxeraufstands -1907: Triple Entente
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Jahreszahlen: 1914-1917
1914: Juni: Ermordung Franz Ferdinand Julikrise August: Schlacht von Tannenberg September:Schlacht an der Marne, Scheitern 1917: Kriegseintritt USA Revolution in Russland
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Jahreszahlen: 1918-1919
1918: Frieden von Brest-Litowsk Novemberrevolution 1919: Gründung KPD Wahl der Nationalversammlung Ausarbeitung Weimarer Verfassung Unterzeichnung Versailler Vertrag
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Jahreszahlen 1923-1932
1923: Krisenjahr Ruhrbesetzung Hitler Putsch 1925: Hindenburg wird Reichspräsident Vertrag von Locarno 1926: Aufnahme in den Völkerbund 1929: Begin Weltwirtschaftskrise 1932: Reichstagswahl, NSDAP stärkste Fraktion
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Jahreszahlen: 1933-1934
1933: Januar: Hitler wird Reichskanzler Februar: Reichstagsbrandt/Reichstagsbrandtverordnung März: Einrichtung KZ-Dachau März:Ermächtigungsgesetz April:Gesetz zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums 1934: Röhm Putsch Tod Hindenburgs
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Jahreszahlen 1935-1938
1935: Einführung Wehrpflicht Deutsch-britisches Flottenabkommen Nürnberger Gesetze 1936: Besetzung des entmilitarisierten Rheinlands Vierjahresplan 1938: Anschluss Österreich-Ungarn Münchener Abkommen Progromnacht
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Jahreszahlen 1939-1941
1939: Besetzung der Resttschechei Hitler-Stalin Pakt Überfall auf Polen 1940: Besetzung Dänemarks Polen und Frankreich 1941: Unternehmen Barbarossa: Überfall auf UdSSR Atlantik Charta Kriegseintritt USA