Seewetter Flashcards

1
Q

Wo beobachtet man Landwind bzw. Seewind?

A

Bei intensiver Sonnenstrahlung in unmittelbarer Küstennähe. Verstärktes Auftreten bei trockener Küste.

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2
Q

Zu welcher Zeit tritt Seewind auf? Wie ist dieser zu erklären?

A

Seewind beginnt am späten Vormittag. Er erreicht sein Maximum circa zwei Stunden nach Sonnenhöchststand. Am Abend flaut er ab und kommt zum Erliegen. An Land wird bodennahe Luft durch die Sonneneinstrahlung stark erhitzt und steigt in die Atmosphäre auf. Ein Hitztetief bildet sich. Der Massenverlust wird am Boden von See aufgefüllt. Seewind entsteht.

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3
Q

Zu welcher Zeit tritt Landwind auf, wie ist dieser zu erklären?

A

Nachts kühlt das Festland stärker ab als das Wasser. Über dem Land bildet sich ein lokales Hoch. Eine schwache Landbrise entsteht. Sie hat ihr Maximum zwischen ca. 03.00 Uhr und Sonnenaufgang.

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4
Q

Was ist eine Trogwetterlage? Wann wird sie gefährlich und was entsteht dabei?

A

Eine Trogwetterlage wird auch als postfrontaler Tiefdrucktrog bezeichnet: Ein Trog

  • ist Teil eines Tiefs,
  • folgt der Kalt-/Okklusionsfront,
  • beschreibt eine typische Luftdrucksituation.

Während man nach einem Kaltfrontdurchgang rechtdrehenden Wind und steigenden Druck erwartet (Rückseitenwetter), bleibt dies in einem Trog aus. Der Druck fällt weiter (in einen Trog), bis zur Trogachse (der tiefsten Stelle) und steigt wieder steil an (die hintere Seite des Trogs). Der Wind ist rückdrehend und erst nach Durchgang der Trogachse rechtdrehend.

Außer der Winddrehung und Niederschlägen im Bereich der Trogachse besteht Gewittergefahr.

In Trögen können die stärksten und gefährlichsten Stürme der gemäßigten Breiten auftreten. Durch die unterschiedliche Windrichtung vor und hinter der Trogachse entsteht besonders gefürchtete Kreuzsee.

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5
Q

Woran lässt sich ein herannahender Trog in einem Tief erkennen?

A

Anzeichen einer Trogannäherung sind:
* Erneuter Druckfall nach Frontdurchgang
* Erneutes Rückdrehen des Windes ohne deutliche
Zunahme
* Rasch einsetzende Bewölkung mit nachfolgenden
Niederschlägen

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6
Q

Bei welcher Wolkenart treten Gewitter auf und wann bzw. wo ist diese Wolkenart zu erwarten?

A

Cumulonimbus (Cb). Diese Wolkenart ist beim bzw. nach dem Durchgang einer (ausgeprägten) Kaltfront sowie über Inseln, stark aufgeheizten Landflächen und über relativ warmer See (z.B. nachts) zu erwarten.
Die Atmosphäre muss hochreichend feuchtlabil geschichtet sein.

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7
Q

Nenne mögliche Gewitterarten auf See.

A

Allgemein unterscheidet man LUFTMASSENGEWITTER und FRONTGEWITTER. Gemeinsam ist allen Gewittern eine Hebung von feuchtlabilen Luftmassen. Diese Hebung kann unterschiedlich verursacht werden:

THERMISCH - schnelles Aufsteigen sich erwärmender Luft (Wärmegewitter)
DYNAMISCH - Kaltluft schiebt sich aktiv unter die wärmere Luft (Frontgewitter)
ADVEKTIV - Horizontale Zufuhr von Kaltluft in großer und/oder Warmluft in geringer Höhe, z.B. in Trögen
MECHANISCH - Aufsteigende Luftmassen an steilem Terrain (Steilküsten, Inseln) = orographischer Effekt

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8
Q

Welche Gefahren drohen einem Segelfahrzeug bei Gewitter?

A
  • Böen bis Orkanstärke aus häufig wechselnden Richtungen
  • starke Niederschläge mit erheblicher Sichtminderung
  • Hagelschlag
  • Blitzschlag
  • hoher Seegang, Kreuzseen
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9
Q

Woran kannst Du die Annäherung eines Gewitters auf See erkennen?

A

Markante Zeichen für das Herannahen eines Gewitters sind:

  • mächtige, turmartige Haufenwolken (Cumulonimben)
  • der vorhandene Wind flaut ab, frischt danach aus anderen Richtungen auf
  • einsetzende Abkühlung der Luft
  • auffallende Störgeräusche im Mittelwellenbereich des Rundfunkgeräts
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10
Q

Was ist unter dem Begriff Grundsee zu verstehen? Beschreibe, wie es insbesondere in der Nordsee (nicht in Flussmündungen) zu diesem unangenehmen Seegang kommen kann.

A

Als Grundsee werden Wasserwellen bezeichnet, die im flacheren Wasser steiler und höher werden. Sie entstehen, wenn die Wassertiefe kleiner ist als die halbe Wellenlänge. Ihre Höhe kann im Einzelfall bis zum 2,5-fachen der signifikanten Wellenhöhe betragen. Die Wellen können zum Brecher werden.

Wenn bei starkem Wind in der Nordsee Seegang auf die Doggerbank (flachste Stelle 13m Tiefe) läuft, entstehen dort Grundseen.

Gezeitenstrom gegen den Wind: Durch die ost- und nordfriesischen Seegatten fließt der Gezeitenstrom in und aus den Wattgebieten. Die relativ tiefen Seegatten sind die Mündungen der Wattströme. Allen Seegatten sind flache Barren vorgelagert, auf denen schon bei frischen auflandigen Winden (5 Bft.) und bei auslaufendem Gezeitenstrom hoher, brandender Seegang und Grundsee entsteht.

Grundseen sind gefährlich, weil Schiffe in der sehr steilen, brechenden See querschlagen, kentern und sinken können. Es kann vorkommen, dass Schiffe infolge einer Grundsee auf dem Meeresboden aufschlagen.

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11
Q

Kreuzseen gelten als außerordentlich gefährlich. Wie entstehen Kreuzseen, was bewirken sie und wo können sie auftreten?

A

Kreuzseen entstehen, wenn sich Wellensysteme aus unterschiedlichen Richtungen überlagern. Dabei kann sich die Wellenhöhe beider Systeme zu höheren Wellen addieren. Ferner werden die Wellen sehr steil, so dass sie brechen können. Es kann chaotischer Seegang entstehen, im Extremfall ist keine Verlagerungsrichtung mehr erkennbar.

Wellen mit unterschiedlicher Laufrichtung können durch folgende Überlagerungen auftreten:

  • Von Windsee und einer von fern kommenden Dünung
  • Von Windsee und Dünung vor Kaltfronten, Okklusionen oder Trogachsen
  • Von sich drehenden Wellen in Lee einer Bank oder Insel
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12
Q

Nenne chronologisch die auftretenden Wolkenarten bis zum Durchzug einer Warmfront und gib die jeweiligen Höhenbereiche an.

A

Wolken Höhenbereich
Cirren 7.000m bis ca. 12.000m
Cirrostratus ab ca. 5.000m
Altostratus 2.500m bis 5.000m
Nimbostratus wenige 100m bis 5.000m

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13
Q

Gib an, woraus die Wolken bestehen, die man als erstes Anzeichen für das Herannahen einer Warmfront ausmachen kann.

A

Cirren. Sie bestehen aus kleinen Eiskristallen.

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14
Q

Welche Windstärken und -richtungen sind zu erwarten vom ersten Anzeichen einer aufziehenden Warmfront bis zu deren Durchzug?

A
  • Erste Anzeichen: Windstille oder schwache umlaufenden Winde.
  • Bei Frontannäherung frischt der Wind auf und dreht recht (SE auf S).
  • Kurz vor der Frontpassage erreicht der Wind sein Geschwindigkeitsmaximum.
  • Bei Frontdurchgang dreht der Wind recht (auf der Nordhalbkugel von S nach SW) und nimmt ab.
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15
Q

Aus welchen der Wolkenarten beim Durchzug einer Warmfront ist mit Niederschlag zu rechnen? In welcher Form (Art und Intensität) ist dieser Niederschlag vor, in und direkt nach der Warmfront zu erwarten?

A
  • Aus Altostratus kann bereits leichter Regen fallen.
  • In einem 100 bis 300km breiten Streifen vor der Warmfront fällt aus Nimbostratus leichter bis starker Dauerregen (Landregen), bei entsprechender Temperatur auch Schnee.
  • Direkt an oder hinter der Front geht der Niederschlag häufig in Sprühregen über.
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16
Q

In welcher Gegend des Mittelmeerraumes begegnest Du dem Mistral? Aus welcher Richtung weht er meist?

A
  • Mittelmeerküste zwischen den Pyrenäen und den Alpen. Golfe du Lion (Löwengolf) bis Korsika und Nordsardinien.
  • Er weht aus N bis NW.
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17
Q

Was sind die Anzeichen einer mistralverdächtigen Wetterlage?

A
  • Auf der Wetterkarte Isobaren über Südfrankreich mit zur Küste senkrechter Richtung
  • Verlagerung einer Kaltfront über Frankreich nach Süden oder Südosten
  • merkbarer Temperaturrückgang hinter der Kaltfront
  • Bildung eines Leetiefs im Golf von Genua
  • Azorenhoch mit Ausbildung eines Keils über der Biskaya / Spanien
  • lokal: kühle, trockene Luft; cumulus lenticularis (strahlend weiße, linsenförmige Wolken auf azurblauem Himmel)
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18
Q

Mache Angaben über die Häufigkeit eines Mistrals mit Sturmstärke und die Dauer einer Mistral-Periode.

A
  • Volle Sturmstärke nur an wenigen Tagen im Jahr, z.B. in Marseille an 10-15 Tagen
  • Häufigkeit nimmt über See zu, z.B. Golfe du Lion 7% aller jährlichen Wetterbeobachtungen mit Sturmstärke (~ 25 Tage)
  • Böen bis 70 kt
  • häufigste Dauer einer Mistralperiode 3-4 Tage
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19
Q

Was versteht man unter den Begriffen

  • relative Feuchte
  • Taupunkt
  • signifikante (kennzeichnende) Wellenhöhe?
A
  • Die relative Feuchte ist das Verhältnis (angegeben in Prozent) des momentanen Wasserdampfgehalts zum maximal möglichen Wasserdampfgehalt bei derselben Temperatur und demselben Druck
  • Der Taupunkt (die Taupunkttemperatur) ist die Temperatur, bei der eine Luftmasse 100% relative Luftfeuchte erreicht hat, d.h. die Luft mit Wasserdampf gesättigt ist.
  • Die signifikante Wellenhöhe ist die durchschnittliche Höhe des höchsten Drittels aller Wellen im Seegang. Die maximale Wellenhöhe kann doppelt so hoch wie die signifikante Wellenhöhe sein.
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20
Q

In welchen Veröffentlichungen für die Seeschifffahrt wird die signifikante Wellenhöhe angegeben?

A

In Seehandbüchern, Seegangskarten und Wetterberichten wird stets die signifikante Wellenhöhe angegeben.

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21
Q

Was ist Wind und wie entsteht er?

A

Wind ist bewegte Luft. Die Bewegung entsteht durch das Druckgefälle von Hoch- zu Tiefdruckgebieten.

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22
Q

Welche Skala wird in Wetterberichten für die Angabe der Windrichtung verwendet?

A

Die 8-teilige Windrose mit Auflösung in 45° Stufen.

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23
Q

Du segelst vor dem Wind. In welcher Seitenpeilung liegt der tiefere Druck?
In welcher Seitenpeilung befindet sich der hohe Druck?

A

Ein vor dem Wind segelndes Schiff hat auf der Nordhalbkugel den tieferen Druck ca. zwei Strich (22,5°) vorlicher als querab an Backbord (barisches Windgesetz). SP ca. 290°
Der hohe Druck befindet sich ca. zwei Strich achterlicher als querab an Steuerbord. SP ca. 110°

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24
Q

Welche Windsituation ist in Wetterberichten mit der Formulierung “Nordwest, Bft 6” bezüglich der Schwankungsbreite in Windrichtung und Windstärke verbunden?

A

Die Schwankung in der Windrichtung kann bis zu 45° um die Haupt-Windrichtung betragen, also von WNW bis NNW.
Es können Böen auftreten, die etwa 1 bis 2 Bft über dem Mittelwind liegen, hier also Bft 7 und 8.

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25
Q

Welche Windverhältnisse erwartest Du in der Nähe von Steilküsten?

A
  • Werden Steilküsten nicht senkrecht, sondern in einem geringen Winkel angeströmt, entsteht der Effekt der Küstenführung: Luvwärts wird der Wind küstenparallel umgelenkt und beschleunigt. Neben dem verstärkten küstenparallelen Wind können auch Zonen mit auflandigem und direkt unter der Küste schwachem ablandigen Wind entstehen.
  • Ablandiger Wind: Weht der Wind ablandig, muss mit Fallwinden mit erhöhter Böigkeit und lokal mit umlaufenden Winden gerechnet werden.
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26
Q

Erläutere welche Wetterentwicklung zu erwarten ist:

a) bei gleichbleibendem Druck
b) wenn ein schneller Druckanstieg zu beobachten ist
c) wenn ein gleichmäßiger und langsamer Druckanstieg erfolgt
d) wenn sich der Druck um mehr als 10hPa pro 3h verändert.

A

a) Bei gleichbleibendem Druck ist mit beständigem Wetter zu rechnen.
b) Schnell ansteigender Druck deutet auf ein Zwischenhoch und damit nur kurzfristige Wetterbesserung.
c) Gleichmäßig und langsam ansteigender Luftdruck deutet auf ein großräumiges Hoch und damit anhaltende Wetterbesserung hin.
d) Bei Druckfall von mehr als 4hPa in 3h schließt man auf eine Windzunahme auf 6 bis 8 Bft. Druckveränderungen von mehr als 10hPa pro 3h bedeuten meist schweren Sturm.

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27
Q

Nennen Sie die 10 Haupttypen der Wolken mit deutschen und lateinischem Namen und ihren Höhen in gemäßigten Breiten.

A

Tiefe Wolken (0-2km); aus Wasser:

  • Stratus (St) - niedrige Schichtwolke
  • Cumulus (Cu) - Haufenwolke
  • Stratocumulus (Sc) - Schicht-Haufenwolke

Mittelhohe Wolken (2-7km); aus Eis/Wasser:

  • Altocumulus (Ac) - grobe Schäfchenwolke
  • Altostratus (As) - mittelhohe Schichtwolke

Hohe Wolken (5-13km); aus Eis:

  • Cirrus (Ci) - hohe Federwolke
  • Cirrostratus (Cs) - hohe Schleierwolke
  • Cirrocumulus (Cc) - hohe kleine Schäfchenwolken

Wolken über mehrere Etagen:

  • Nimbostratus (Ns) - Regenwolke / Regenschichtwolke 1-9km
  • Cumulonimbus (Cb) - Schauer- und Gewitterwolke 2-13km
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28
Q

Welche Wolken kündigen oft schon vormittags kräftige Wärmegewitter an?

A

Altocumulus castellanus (mittelhohe türmchenartige Haufenwolken, zinnenförmig angeordnet)

29
Q

Welche Wolkenform zeigt sich am späten Vormittag über Land am Himmel und kündigt Seewind an?

A

Haufenwolke (Cumulus)

30
Q

Mache Angaben über den gefährlichen Regionalwind in der Adria und nenne seine Ursachen. Beschreibe ausführlich die jeweiligen Wettererscheinungen (Ankündigung, Dauer, Ende).

A

Die Bora ist ein trockener, kalter und böiger Fallwind an der Adriaküste aus NE.
Aufgrund der thermischen Gegensätze zwischen hoch gelegener Kaltluft und warmer Adria kommt es zu Fallwinden, der Bora. Notwendig für das Auftreten der Bora ist, dass der Luftdruck auf der nördlichen Seite der kroatischen und bosnischen Gebirge höher ist als südlich davon. Somit sind ein kräftiges Hoch über Mittel- und Nordeuropa sowie tiefer Druck über dem westlichen Mittelmeer Voraussetzung für starke östliche Winde in der Adria.

ANTIZYKLONALE (WEISSE) BORA: tritt im Südostsektor eines ausgedehnten mitteleuropäischen Hochs auf. Die mitgeführten kontinentalen Luftmassen sind kalt und trocken. Wolkenbänke an den Gebirgskämmen. Die absinkende Luft ist wolkenlos. In einiger Entfernung von der Küste entstehen über dem warmen Wasser Cu und Cb.
Ankündigung wie ein Hoch: deutlicher Druckanstieg über einige Stunden, Himmel tiefblau, gute Sicht, Wind dreht auf NE, böig.

ZYKLONALE (SCHWARZE) BORA: tritt im Norden / Nordwestsektor eines ausgedehnten Mittelmeertiefs auf. Heftige Sturmböen, die der eigentlichen Kaltfront vorauseilen. Daher wegen der geringen Bewölkung vor der Kaltfront und des nur geringen vorlaufenden Druckfalls kaum Warnung! Die Kaltfront selbst bringt ergiebige Niederschläge (Regen, Hagel, auch Schnee).
Ankündigung: deutlicher Druckabfall, es wird warm und diesig, Regen zieht aus SE auf.

Die mittlere Boradauer beträgt 40h, davon ca. 1h Sturm. Bora ist aber auch bis zu 5 Tagen mit 2 Tagen Sturm möglich. Am häufigsten tritt die Bora im Winter auf (im Januar durchschnittlich 8 Boratage).
Im Sommer sind einige Stunden typisch. Die Bora endet dann meistens um die Mittagszeit, die Bewölkung hat sich aufgelöst, der Wind hat auf NW gedreht, der Luftdruck ist deutlich gestiegen.

31
Q

Nenne mindestens fünf Möglichkeiten, um Wetterinformationen an Bord zu erhalten.

A
  • UKW-Küstenfunkstellen (Seefunk)
  • Hörfunksender (z.B: Deutschlandfunk)
  • NAVTEX
  • Wetterfunk über Satelliten (SafetyNET)
  • Verkehrszentralen
  • Funkfernschreiben (RTTY)
  • Wetterfax
  • SEEWIS des DWD (on-line oder über Fax)
  • Individuelle Törnberatung
  • Über Internet oder Mobiltelefon
32
Q

Wodurch unterscheiden sich die Bezeichnungen Wetter, Witterung und Klima? Welchen Zeitraum / Vorhersagebereich betrachtet man mit den drei Begriffen?

A

Unter Wetter versteht man den augenblicklichen Zustand der Atmosphäre am Beobachtungsort. (Kürzeste- / Kurzfristvorhersage 0 bis 72h).

Unter Witterung versteht man die Beschreibung eines über mehrere Tage anhaltenden Wettergeschehens bzw. die Großwetterlage (Mittelfristvorhersage 72h bis 10 Tage).

Unter Klima versteht man die großräumige und langfristige Darstellung des mittleren Wetterverlaufs beobachtet über einen langjährigen Zeitraum, z.B. 30 Jahre. (Langfristvorhersage über 10 Tage).

33
Q

Mit welchen Parametern wird das Wetter beschrieben?

A
  • Lufttemperatur, Luftdruck, Luftfeuchte
  • Windrichtung und -stärke
  • Wolkenbild
  • Niederschläge
  • Sicht
34
Q

Wie entsteht Strahlungsnebel und welche Bedeutung hat diese Nebelart für die Sportschifffahrt?

A

Strahlungsnebel entstehen vor allem im Herbst und Winter in Folge der Wärmeabstrahlung der Erdoberfläche in klaren Nächten. Das führt in bodennahen Luftschichten zu starker Abkühlung und damit zur Ausbildung des Strahlungsnebels. Der Strahlungsnebel gehört also zu den Abkühlungsnebeln.

Durch den Wind kann der Strahlungsnebel in Küstennähe auf See verdriften. Er tritt besonders in Flussmündungen und engen Durchfahrten auf.

35
Q

Was verstehst Du unter Windsee? Wovon hängt die Höhe der Windsee ab?

A

Windsee ist Seegang, der durch den Wind am Ort oder in der näheren Umgebung angefacht wird.

Die Höhe der Windsee hängt ab von

  • Windgeschwindigkeit
  • Windwirkstrecke (Fetch)
  • Wirkdauer des Windes
  • Wassertiefe
36
Q

Wie unterscheiden sich Windsee und Dünung im Aussehen?

A

Die Windsee hat spitze Wellenkämme und ungleiche Einzelwellen. Dünungswellen haben abgerundete Wellenkämme und sind deutlich länger.

Da sich Dünungswellen schneller voranbewegen als das sie verursachende Schlechtwettergebiet, können sie einen heraufziehenden Sturm ankündigen.

37
Q

Erläutere den Begriff Gradient.

A

Gradient ist der Luftdruckunterschied in hPa auf einer Strecke von 60 sm (ein Breitengrad) senkrecht zu den Isobaren.

38
Q

Ermittele das Druckgefälle im Warmsektor, SE-lich bis S-lich vom Kern der Zykline, wo der Abstand zwischen den Isobaren 1000hPa und 1005hPa 120sm beträgt und NW-lich des Tiefdruckkerns, wo der Abstand zwischen den Isobaren 50sm beträgt.

A

Der Gradient im Warmsektor beträgt 5hPa x 60sm / 120 sm = 2,5hPa

Der Gradient NW-lich der Zyklone beträgt 5hPa x 60sm / 50sm = 6hPa

39
Q

Erläutere kurz die Entstehung des Luftdrucks.

A

Der Luftdruck an einem beliebigen Ort der Erdatmosphäre ist der hydrostatische Druck der Luft, der an diesem Ort herrscht. Dieser Druck entsteht durch die Gewichtskraft der Luftsäule, die auf der Erdoberfläche steht. Der mittlere Luftdruck der Atmospähre auf Meereshöhe beträgt normgemäß 1013,25 hPa.

40
Q

Welche drei zusätzlichen Kräfte (Scheinkräfte) beeinflussen die Windgeschwindigkeit (auf der Nordhalbkugel)?
Berücksichtige dabei den Isobarenverlauf.

A

Wind weht vom hohen zum tiefen Druck (Gradientwind).

  • Der CORIOLIS-Effekt dreht den Wind rechtwinklig nach rechts (Nordhalbkugel) in Isobarenrichtung. Bei gleichem Isobarenabstand ist durch den Coriolis-Effekt in niederen Breiten die Windgeschwindigkeit (geostrophischer Wind) größer als in höheren Breiten.
  • Die REIBUNGSKRAFT bremst den Bodenwind (auf ca. 2/3 des geostrophischen Windes) und lenkt ihn um ungefähr 20° (auf See) von den Isobaren zum tiefen Druck.
  • Die ZENTRIFUGALKRAFT verstärkt die Windgeschwindigkeit bei antizyklonal gekrümmten Isobaren gegenüber parallel verlaufenden Isobaren mit gleichem Isobarenabstand. Die Zentrifugalkraft verringert die Windgeschwindigkeit bei zyklonal gekrümmten Isobaren gegenüber parallel verlaufenden Isobaren mit gleichem Isobarenabstand. Infolge der Zentrifugalkraft ist bei gleichem Isobarenabstand die Windgeschwindigkeit in Hochdruckgebieten größer als in Tiefdruckgebieten.
41
Q

Welche Wettererscheinungen treten kurz vor und beim Passieren der Kaltfront auf?

A

Kurz vor der Kaltfront:

  • der in der Warmfront weitgehend konstante Luftdruck fällt wieder
  • Windgeschwindigkeit nimmt deutlich zu
  • Wolkenwand aus tiefhängenden Nimbostratus und Cumulonimbus
  • Beginnender Niederschlag

Beim Passieren:

  • Luftdruck steigt sprunghaft an
  • Windsprung rechtdrehend (von SW auf NW)
  • Zunahme der Windgeschwindigkeit, Böen
  • Schauerartiger Niederschlag, schlechte Sicht
  • Temperatur sinkt

Nach Durchgang

  • Sicht verbessert sich
  • Bewölkung klart auf
  • Druck steigt
  • Wind nimmt ab
  • Rückseitenwetter
42
Q

Beschreiben Sie den möglichen Wetterverlauf einer auf der Nordhalbkugel nördlich an Ihnen vorüberziehenden Zyklone.

A
  • 600-800km vor der Warmfront zieht hohe Cirrusbewölkung auf. Der Luftdruck beginnt zu fallen. Der schwache Wind beginnt langsam aufzufrischen und ist leicht rechtdrehend.
  • Die Cirrusbewölkung verstärkt sich und geht in Cirrostratus (Cs) über.
  • Mittelhohe Bewölkung kommt hinzu, Altostratus (As), ca. 300-500km vor der Front. Anfangs scheint die Sonne noch durch.
  • Die Bewölkung verdichtet sich, die Untergrenze der Schichtwolken sinkt ab (ca. 200-300km vor der Front) und es beginnt aus Nimbostratus zu regnen, meist für längere Zeit und mit zunehmender Intensität.
  • Warmfront: der Druck fällt nicht weiter, der Wind dreht recht (SE auf SW) und die Temperatur steigt an. Kurz nach Durchgang der Front wird die Bewölkung dünner und beginnt aufzulockern. Eventuell fällt Sprühregen.
  • Im Warmsektor bleibt der Druck relativ konstant, es ist vergleichsweise warm mit leicht abnehmender Temperatur mit zunehmender Annäherung der Kaltfront.
  • Kurz vor der Kaltfront frischt der Wind deutlich auf, der Druck beginnt wieder zu fallen. In einem Streifen von 100 bis 200km tritt kompakter Nimbostratus mit Regen (eventuell mit eingelagerten Schauern und Gewittern auf).
  • Beim Durchgang der Kaltfront nimmt der Wind zu und dreht recht (von SW auf NW), die Temperatur sinkt, schauerartiger Niederschlag und schlechte Sicht. Der Druck beginnt deutlich zu steigen.
  • Hinter der Front lockert es rasch auf, die Sicht verbessert sich.
  • Es folgt Rückseitenwetter: Schauer mit Aufheiterungen aus aufgelockerter Quellbewölkung aus Cu und Cb, vereinzelt auch Gewitter.
43
Q

Wie genau sind die Windvorhersagen in den Wetterberichten (Richtung, Stärke, Änderungen)?

A
  • Windrichtung: es werden nur die Hauptrichtungen N, NE, E, SE, S, SW, W, NW angegeben mit einer Genauigkeit von 25°
  • Windrichtungsänderung: recht- und rückdrehend nur bei jeweils mindestens 45° Änderung. Umlaufender Wind nur bis 5kn.
  • Windstärke: Mittelwert über einen längeren Zeitraum. Bei labilen Luftmassen (Schauern) ist mit Böen zu rechnen, die 2 Bft. über dem Mittelwert liegen können. Bei der Angabe “böig” mit 2 Bft. stärkerem Wind rechnen.
44
Q

Welches sind in Deutschland die amtlichen Quellen für Seewetterberichte?

A
  • Nautischer Funkdienst
  • Jachtfunkdienst Nordee, Ostsee und Englischer Kanal vom BSH
  • Faltblatt “Wetter- und Warnfunk” des BSH
  • Faltblatt “Sturmwarnungen und Seewetterberichte für die Sport- und Küstenschifffahrt” des DWD
45
Q

Du bekommst eine Starkwindwarnung/Near Gale Warning über NAVTEX. Wie groß ist in der Regel der zeitliche Abstand vom Erhalt der Warnung bis zum Eintreffen des Wetterereignisses?

A

6 - 8h, in Einzelfällen auch kürzer.

46
Q

In welchen amtlichen Veröffentlichungen kannst Du nachlesen, wo sich z.B. das Seegebiet “Fischer” in Europa befindet?

A

Im “Handbuch Nautischer Funkdienst”, “Jachtfunkdienst für Nord- und Ostsee” oder in der “Admiralty List of Radio Signals”.

47
Q

Nenne die Ursachen für die Nebelbildung und erläutere Gründe für die Nebelbildung im Frühjahr und im Herbst, z.B. in der Ostsee.

A

Ursachen für Nebelbildung:

  • Warme Luft streicht im Frühjahr über kälteres Wasser (z.B. im Frühjahr in der Ostsee). Die warme Luft kühlt an der kalten Meeresoberfläche so weit ab, bis Kondensation eintritt (Kaltwassernebel).
  • Kalte Luft streicht über wärmeres Wasser (z.B. Im Herbst in der Ostsee). Das wärmere Wasser gibt laufend Feuchtigkeit an die Luft ab, es entsteht Nebel durch Verdunstung (Warmwassernebel).
  • Mischungsnebel bzw. Küstennebel, wenn z.B. im Sommer sich eine kühle Seebrise mit über Land liegender feuchtwarmer Luft mischt.
48
Q

Was versteht man unter einer Okklusion?

A

Die Okklusion ist der Teil des Frontensystems in einem Tiefdruckgebiet, bei dem die Kaltfront die Warmfront eingeholt hat.

49
Q

Erläutere die Entstehung einer Okklusion. Welche Unterscheidungen gibt es?

A

Durch die höhere Verlagerungsgeschwindigkeit holt die Kaltfront die Warmfront ein und hebt die Warmluft vom Boden ab.
Ist die Luft hinter der Kaltfront kälter als die Luft vor der Warmfront, spricht man von einer Kaltfrontokklusion.
Ist die Luft hinter der Kaltfront wärmer als die Luft vor der Warmfront, spricht man von einer Warmfrontokklusion.

50
Q

Welche Zugbahn wird ein okkludiertes Tief auf der Nordhalbkugel voraussichtlich nehmen? Welche Aussage kannst Du über seine Bahngeschwindigkeit machen?

A

Ein okkludiertes Tief schwenkt auf der Nordhalbkugel nach links von seiner bisherigen Bahn (Poltendenz).
Die Bahngeschwindigkeit verringert sich, typischerweise auf 10-15kn.

51
Q

Welche Parameter dienen zur Beschreibung des Seegangs?

A
  • Wellenlänge L als waagrechter Abstand zwischen zwei Wellenbergen
  • Wellenhöhe H als vertikaler Abstand zwischen Wellenberg und Wellental
  • Wellenperiode als Zeit t, die zwischen den Durchgängen zweier gut ausgeprägter Wellenberge an einem festen Ort verstreicht
  • die sich daraus ergebende Geschwindigkeit c = L/t in m/s
  • die Wellensteilheit H/L
52
Q

Was versteht man unter Etesien, und wie entstehen sie?

A
Die Etesien (türkisch: Meltemi) sind jährlich wiederkehrende nördliche Winde in der Ägäis. Sie entstehen zwischen einem Hoch über Mittel-/Südosteuropa und einem Tief in Kleinasien (stationäres Hitzetief). Diese Druckverteilung kann im Sommer sehr beständig sein. Die Etesien treten von Mai bis September auf, mit maximalen Windstärken im Juli und August (durchschnittlich 5 Bft).
Im Tagesverlauf haben sie das Maximum an nachmittag, das Minimum in der zweiten Nachthälfte. Der Seegang kann unangenehm sein. Da die Etesien meist kontinentale Polarluft transportieren, bringen sie sehr gute Sicht und wolkenlosen Himmel.
53
Q

Manchmal bildet sich in Lee einer Gebirgsküste ein Tief. Wie nennt sich dieses Phänomen und nennen Sie mindestens ein Beispiel am Mittelmeer?

A

Leetief. Beispiel: Genuatief, Norditalien-Tief:
Die Seealpen trennen durch ihre Lage die anströmenden kälteren Luftmassen aus Nordwest von wärmerer Luft südöstlich davon. Die kälteren Luftmassen stauen sich in Luv, das führt zu steigendem Luftdruck (Luvhoch). Wie duch einen Spoiler ändert sich die Strömungsrichtung. Erzwungene Hebung führt luvseitig zu weiterer Abkühlung, adiabatisches Absinken in Lee zu weiterer Erwärmung der Luftmassen. Dort, wo die unterschiedlich warmen Luftmassen aufeinander treffen, bildet sich ein Leetief.

54
Q

Was bedeutet Kondensationsniveau?

A

Damit bezeichnet man die Höhe, in der bei aufsteigender Luftbewegung Wasserdampfsättigung erreicht wird. Die Luft ist dann bis auf den Taupunkt abgekühlt, der Wasserdampf beginnt an Kondensationskernen zu kondensieren (untere Begrenzung der Wolken).

55
Q

Wie kommt es zum Düseneffekt, wie zum Kapeffekt?

A

Düseneffekt: Küstenformationen beeinflussen Windrichtung und -geschwindigkeit durch “Venturieffekte” (Verringerung des Querschnitts), d.h. der Düseneffekt ist eine Beschleunigung des Windes an engen Durchlässen (z.B. zwischen zwei Inseln). Die Windstärke kann an solchen Stellen erheblich zunehmen, um etwa 2 bis 5 Windstärken. Typische Regionen in Europa, wo diese Düseneffekte auftreten sind die Straße von Gibraltar, die Straße von Bonifacio, die Straße von Messina.

Kapeffekt: An markanten Kaps wird der Luftstrom einseitig eingeengt. Er wird in Kapnähe beschleunigt und zusätzlich in der Richtung verändert, so dass sich der Wind über das Kap hinaus fortsetzt.

56
Q

Beschreibe den typischen Wetterverlauf wenn eine Zyklone auf der Nordbreite südlich von einem Beobachter vorbeizieht.

A

Nördlich einer vorbeiziehenden Zyklone ist der Wetterverlauf gleichmäßiger als im Süden. Es gibt

  • keine Fronten
  • keine Temperatursprünge
  • keine plötzlichen Luftdruckänderungen
  • kein Ausschießen des Windes

Wolkenaufzug: von Cirren über Cirrostratus, Altostratus, Stratocumulus; in der Nähe des Kerns Stratus mit Regen, nach Passieren des Kerns in Schauer übergehend. Rückseitenwetter mit abnehmender Intensität.
Luftdruck: fällt allmählich vor dem Tiefdruckkern, um dahinter ebenso allmählich wieder anzusteigen.
Temperatur: ändert sich nicht auffällig, da der Beobachter immer im Bereich der Kaltluft bleibt.
Wind: rückdrehend von SE auf NW.

57
Q

Wie unterscheiden sich ein Randtief und ein Teiltief hinsichtlich ihrer Entstehung und Zugbahn?

A

RANDTIEF
An der langgestreckten Kaltfront eines umfangreichen Tiefs bilden sich in aller Regel Wellen. Die Welle kann sich zu einem Randtief der alten Zyklone ausbilden.
Das Randtief dreht ein, d.h. es zieht auf zyklonaler Bahn (auf der Nordhalbkugel entgegen dem Uhrzeigersinn) um das Haupttief herum, wobei es sich dessen Zentrum nähert. Je mehr sich das Randtief vertieft, um so mehr dreht es ein - von einer anfänglich eher geradlinigen Zugbahn auf eine zyklonal gekrümmte Bahn polwärts. Häufig schwächt sich die alte, steuernde Zyklone ab und das Randtief nimmt ihren Platz ein.

TEILTIEF
Die kräftige Vertikalbewegung der Luft bei beginnender Okklusion bewirkt zusätzlichen Druckabfall, weshalb am Okklusionspunkt ein Teiltief entstehen kann.
Das Teiltief folgt der Frontalzone nach Osten oder Südosten, zieht also auf antizyklonaler Bahn weiter und entfernt sich vom Haupttief, es schert aus.

58
Q

Wie lautet die Regel, die etwas über die Verlagerung einer Warmsektorzyklone aussagt?

A

Eine junge Zyklone (Warmsektorzyklone) bewegt sich in Richtung der Isobaren des Warmsektors (Warmsektorregel).

59
Q

Welche Windänderung erwartest Du, wenn der Druck nach längerem tiefen Stand stark ansteigt?

A

Starke Windzunahme (aufkommender stürmischer Wind) mit deutlicher Richtungsänderung.

60
Q

Wie deutest Du einen allmählichen Luftdruckabfall hinsichtlich der Änderungen im Wettergeschehen?

A
  • Wetterumschlag
  • Annäherung einer Zyklone
  • Bewölkungszunahme
  • Wind kommt auf
  • Niederschlag
  • Temperatur steigt (vor der Warmfront) oder bleibt nahezu konstant
61
Q

In welchen amtlichen Veröffentlichungen finden Sie Angaben über Sendestationen, deren Frequenzen und Sendezeiten für Seewetterberichte und die Aufteilung der Vorhersagegebiete?

A

Angaben über Sendestationen, deren Frequenzen und Sendezeiten für Seewetterberichte sowie die Aufteilung der Vorhersagegebiete liefern:

  • der nautische Funkdienst (NF) Band III, Wetterfunk
  • das Faltblatt Wetter- und Warnfunk des BSH
  • Jachtfunkdienst Nordsee, Ostsee und Englischer Kanal
  • Admiralty List of Radio Signals
62
Q

Warum werden in einem Seewetterbericht bei Gefahr von Gewittern die erwarteten Böen explizit mit angegeben?

A

Gewitterzellen können sich innerhalb weniger Stunden scheinbar aus dem Nichts bilden. Eine örtliche und zeitliche Prognose ist schwierig, eine eigene Vorhersage an Bord ist ohne Kenntnisse der Schichtung der Atmosphäre nicht möglich.
Mit der Warnung vor den zu erwartenden Böen wird vor der Intensität einer Gewitterzelle und den damit verbundenen Gefahren gewarnt.
Die Böen weichen in der Windstärke oft um ein Vielfaches vom Mittelwind ab, manchmal erreichen sie Orkanstärke.

63
Q

Wie wehen Winde in einem Hochdruckgebiet?

A

Im Zentrum des Hochs herrscht Flaute. Aus dem Hoch (Antizyklone) weht der Bodenwind auf der Nordhalbkugel im Uhrzeigersinn (antizyklonal) heraus.

64
Q

Weshalb ist es in Hochdruckgebieten oft wolkenlos?

A

Aus dem Hoch weht der Bodenwind heraus, in der Höhe strömt Höhenluft nach. Luftmassen sinken von oben nach unten. Dabei erwärmen sie sich, die relative Feuchte verringert sich. Es kommt daher im Hoch normalerweise zur Wolkenauflösung.

65
Q

Warum ist das Wetter bei Hochdrucklagen oft nicht so schön wie es allgemein erwartet wird (z.B. im April/Mai in der Nordsee)?

A
  1. Nicht immer setzt sich das Absinken in einem Hochdruckgebiet bis in Bodennähe durch. In der Höhe, in der die Erwärmung aufhört, bildet sich eine Inversion.
    Unterhalb der Inversion kann sich eine Sperrschicht bilden, die tagelang andauernde Hochnebelfelder (Stratus) verursacht. Aus diesem Hochnebel fällt manchmal ganz leichter Sprühregen oder auch etwas Schnee.
  2. Da sich die Luft in Hochdruckgebieten am Boden im Uhrzeigersinn aus dem Hoch heraus bewegt, ist auf der Nordhalbkugel die westliche Seite die warme Seite des Hochs mit südlichen Winden und die östliche Seite die kalte Seite mit nördlichen Winden. Diese nördlichen Winde können über dem Wasser (hier der Nordsee) kalte und wolkenreiche Luft transportieren.
66
Q

In Lee von Hindernissen, z.B. Gebirgen ist das Windfeld oft stark in der Richtung und Geschwindigkeit verändert (turbulent). Zudem treten starke Böen auf. In welcher Entfernung vom Hindernis hat sich in etwa wieder ein normales Windfeld eingestellt?

A

Etwa in der Entfernung, die dem 10- bis maximal 30-fachen der Höhe des Hindernisses entspricht.

67
Q

Im Internet findest Du eine Vorhersage für den Bodenwind. Auf welcher Höhe über der Meeresoberfläche bezieht sich die Vorhersage und welche Einheit der Windgeschwindigkeit wird bis auf wenige Ausnahmen verwendet?

A

Die Höhe beträgt 10m, die Einheit der Windgeschwindigkeit ist entweder in Knoten oder m/s.

68
Q

Beschreibe den Scirocco.

A

Alle südlichen Winde, die von der afrikanischen Küste auf das Mittelmeer hinauswehen, werden als Scirocco bezeichnet (Chili, Ghibli, Khamsin, Scharki, Samum, Leveche, Marin). Allen Scirocco-Winden ist gemeinsam:

  • Windrichtung Südost bis Südwest
  • niedrige Wolken
  • starke Sichtreduzierung (auch durch Sand und Staub)
  • erhebliche Niederschläge
  • Gewitter, dadurch schwere Böen

Die wichtigste Ursache für einen Scirocco ist ein Tief, das heiße Luftmassen aus der Sahara auf das Mittelmeer transportiert. Kriterien, die auf das Heranziehen von Sahara-Tiefs hinweisen:

  • südwestliche Höhenströmung (Zugrichtung der hohen Wolken beobachten!)
  • östliche Winde am Boden
  • starker Druckfall
  • auffallender Dunstschleier am südwestlichen Horizont

Im Golf von Gernua und in der nördlichen Adria kann aufgrund des langen Fetches bei Scirocco sehr hohe See entstehen.