Schulaufgabe 28.02.24 Flashcards

1
Q

Reflex Definition

A

= unbewusste, stets gleichbleibende Reaktion des Organismus auf Reize, die das ZNS entweder aus der Umwelt oder aus dem Körperinneren erhält

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2
Q

Reflexbogen (Reiz-Reaktions-Schemata) im RM

A
  1. Rezeptor (Registration & Weiterleitung der Information)
  2. afferentes Neuron (über das die sensorischen Impulse zum RM gelangen)
  3. Synapse (Umschaltstelle im Vorderhorn des RM), in der die Umschaltung auf die motorische Vorderhornzelle erfolgt
  4. efferentes Neuron (über das die motorischen Impulse das RM verlassen)
  5. Effektor (Erfolgsorgan)
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3
Q

Reflexarten

A
  1. Eigen- oder Dehnungsreflex (monosynaptisch)
  2. Fremd- oder Hautreflex (polysynaptisch)
  3. Pathologischer Reflex
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4
Q

Monosynaptischer Eigen- und Dehnungsreflex

A

= zwischen afferentem und efferentem Neuron ist nur eine Synapse
= Rezeptor und Effektor im selben Organ vereinigt

Charakteristik:
- kurze Reflexzeit (ca. 20-50 Millisekunden)
- fehlende Ermüdbarkeit
- unabhängiges Ablaufen von der Stärke des auslösenden Reizes

Physiologische Bedeutung: Kontrolle der Länge und des Spannungszustands der Muskeln + Ausgleichen des Einflusses der Schwerkraft (Aktivierungsreflex)

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5
Q

Eigen- und Dehnungsreflexe Beispiele

A

Bizepssehnenreflex, Patellarsehnenreflex

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6
Q

Polysynaptischer Fremd- oder Hautreflex

A

= Verschaltung mehrerer Synapsen/Schaltneurone im Reflexbogen
= Rezeptor und Effektor räumlich getrennt (in unterschiedlichen Organen)

Charakteristik:
- verlängerte Reflexzeit (70-150 Millisekunden)
- schnelle Ermüdbarkeit (bei Dauerreizen)
- Phänomen der Summation unterschwelliger Reize
(Niesreiz)

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7
Q

Fremd- und Hautreflexe Beispiele

A

Kornelarreflex, Saugreflex, Trachealreflex

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8
Q

Spinale Motorik Definition

A

= Bewegungskoordination auf RM-Ebene
= RM-Reflexe als einfachste Bewegungsantwort auf einen Reiz
= Reflexe als hierarchisch unterste Funktionsebene der Motorik

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9
Q

Sensomotorische Regelkreise: Allgemeines

A

= Steuerung aller Motorik (alle 5 SMRK für physiologische Bewegungsausführung notwendig)
= Hierarchie: RM - Hirnstamm - Cerebellum & Basalganglien - Motokortex (“Die oberen hemmen die unteren!”)
= wichtigsten sensorischen Systeme (Basissinne: taktil, propriozeptiv, vestibulär)

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10
Q
  1. SMRK (Propriozeption = Tiefensensibilität)
A

= s. spinaler Reflexbogen & Eigen- und Dehnungsreflex (monosynaptisch)
Rezeptoren: Muskel- und Sehnenspindeln (Propriozeptoren) mit Reaktionen auf Längenveränderungen (Dehnung des Muskels)
Spinales Zentrum: 1 RM-Ebene
Aufgaben: reaktiver Aufbau/Haltungstonus & Muskellängen- u. Spannungskontrolle

Achtung: 1. SMRK bewegungsfeindlich (bei isolierter Betrachtung) & bei Ausfall der hemmenden Zentren: Spastik & Klonus

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11
Q
  1. SMRK (Taktilität = Oberflächensensibilität)
A

= s. spinaler Reflexbogen & Fremd- und Hautreflex (polysynaptisch)
Rezeptoren: Propriozeptoren, Rezeptoren der OS, Thermo-, Nozi-, Mechanorezeptoren
Spinales Zentrum: mehrere RM-Ebenen
Aufgaben: Abwehr- und Schutzbewegungen & Hemmung des 1. SMRK

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12
Q
  1. SMRK (Vestibulär = Gleichgewichtssensibilität)
A

= spinale u. supraspinale Verschaltung
Rezeptoren: Propriozeptoren, Rezeptoren der OS, Vestibularapparat
Spinale & Supraspinale Zentren: RM, Hirnstamm (Halte- und Stützreaktionen), Cerebellum
Aufgaben: Aufrichtung gegen die Schwerkraft & harmonische Bewegungsgestaltung

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13
Q
  1. SMRK (Extrapyramidales System)
A

= spinale u. supraspinale Verschaltung
Rezeptoren: Propriozeptoren, Rezeptoren der OS, Vestibularapparat
Spinale & Supraspinale Zentren: RM, Hirnstamm, Thalamus, Limbisches System, Basalganglien
Aufgaben: Planung und Ausführung bewusst eingeleiteter Bewegungsprogramme (proximale Bewegungsanteile, v. a. Grobmotorik)

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14
Q
  1. SMRK (Pyramidalmotorisches System)
A

= allen anderen Regelkreisen übergeordnet, längster Verschaltungsweg
Rezeptoren: Propriozeptoren, Rezeptoren der OS, Vestibularapparat, alle weiteren Sinnesorgane
Spinale & Supraspinale Zentren: RM, Hirnstamm, Cerebellum, Basalganglien, Thalamus, Cortex Cerebri
Aufgaben: Steuerung aller bewussten Bewegungen (v.a. Feinmotorik), Erarbeitung/Planung der Bewegung (Handlungsplanung, motorisches Lernen)

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15
Q

Tonus Definition & Allgemeines

A

= Spannungszustand der Muskulatur
= normaler Haltungstonus kann in bestimmter Amplitude variieren (wenn physiologischer Varianzbereich überschritten: abnormaler Hyper- oder Hypotonus)

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16
Q

Muskeltonus steht in Abhängigkeit von…

A
  • Zustand der Muskelfasern
  • Aktivität der Sinnesorgane
  • Viskosität des Bindegewebes
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17
Q

Haltungstonus Beschreibung

A

= hoch genug, um der Schwerkraft entgegenzuwirken
= niedrig genug, um Bewegung einzuleiten

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18
Q

5 Tonusmodalitäten

A
  • Ruhetonus
  • Aktivitätstonus
  • Tonussituation der OEX
  • Tonussituation der UEX
  • Tonussituation des Rumpfs
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19
Q

Hypotonus

A

= verminderte Spannung der Muskulatur (keine Stabilität zugelassen)
Therapie: Anbahnung/Aufbau von physiologischen Tonus
Konsequenzen: Muskelabbau (v.a. Rotatorenmanschette, Gefahr der Subluxation)

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20
Q

Hypertonus

A

= kontinuierliche Zunahme der Spannung (Unfähigkeit der physiologischen Mobilität)
Therapie: Hemmung/Senkung von pathologischen Tonus
Konsequenzen: Kontraktur der Muskulatur

21
Q

Schwerkraft Merkmale (auf den Tonus bezogen)

A

= allgegenwärtig
= bestimmt Tonusanforderungen (Aufrechterhalten des Körpers im Raum, Haltungshintergrund)
= Veränderung der Wirkung der Schwerkraft je nach USF

22
Q

Unterstützungsfläche Merkmale (auf den Tonus bezogen)

A

= Fläche, mit der unser Körper Kontakt zur Unterlage hält
= Abgabe von Gewichten auf diese Fläche
= je größer die USF desto, weniger Haltungstonus notwendig

Auswahl der USF: an Konstitution des Patienten anpassen & nicht zu häufige Wechsel (nur in kleinen Schritten reduzieren)

23
Q

3 Grundstellungen/Ausgangspositionen in der Therapie

A

1) Liegen (EXT in OEX & FLEX in UEX)
= Ruhe u. Entspannung, um Bewegung zuzulassen (wenig Haltungstonus)
= Grundstellung zur selektiven Funktionsanbahnung

2) Sitzen (FLEX in OEX & UEX)
= Alltagshandlungen
= Art der USF kann variieren (Therapeut kann unterstützen u. Bewegungsausmaß frei gestalten)
= Rumpfkontrolle von Vorteil

3) Stand (EXT in OEX & UEX)
= hoher Haltungstonus (hohe Anforderung & Variationsmöglichkeit)
= evtl. Überforderung des Patienten

24
Q

4 Wirkungsfaktoren (eher in Richtung Hypertonus bezogen)

A
  • Ausgangsstellung
  • äußere Umgebung
  • physiologische Situation
  • emotionale/psychische Verfassung
25
Q

Tonusbeeinflussende Maßnahmen

A
  • Manuelle Behandlung (Tapping/Massagen)
  • Druck
  • Vibration
  • Bürsten
  • Temperatur
  • Passive Mobilisation
26
Q

Normale Bewegung Definition

A

= koordinierte und geeignete sensomotorische Antwort des ZNS auf einen äußeren Reiz oder inneres Bedürfnis
= ausgezeichnet durch Variabilität, angemessenen Kraftaufwand, Effizienz, Effektivität, Präzision und Erreichen des Ziels
= Entwicklung aus Interaktion zwischen Individuum, Aufgabe, Umwelt

27
Q

Allgemeine Merkmale einer normalen Bewegung (+ Beispiel)

A

1) automatisch/unbewusst: genetisch bedingte Muster, die nicht erlernt werden müssen (z.B. Atmung, Gleichgewichtsreaktion)

2) willkürlich/bewusst: neu erlernte, bewusst durchgeführt (z.B. Schwimmen, Jonglieren)

3) automatisiert/angelernt: willkürliche Bewegungen werden durch häufige Bewegungen automatisiert (z.B. Klavier spielen)

Beispiel Auto fahren: Kurven-, Haltungsanpassung (automatisch), Fernlicht bei fremden Auto einschalten (willkürlich), Lenken (automatisiert)

28
Q

4 Merkmale physiologischer Bewegung

A

1) zielgerichtet (Einleitung durch inneren o. äußeren Reiz)
2) ökonomisch (geringstmöglicher Energieaufwand, fließend und harmonisch)
3) adaptiert/angepasst (problemlose Anpassung auf versch. Verhältnisse)
4) adäquat im Tempo (Normwerte)

29
Q

“Feedforward” & “Feedback” (Kontrollsystem)

A

= Einleitung der Bewegung durch Feedforwardsystem (Vorbereitung ausführender Organe, Tonusanpassungen)
= Kontrolle der Effektivität der Funktion während und nach Bewegung durch Feedbacksystem
= ständiges Wechselspiel ermöglicht Anpassung an Umwelt

30
Q

Bewegung ist abhängig von…

A
  • Physischen Voraussetzungen (z.B. Alter, Schmerzempfinden, Konstitution)
  • Psychischen Voraussetzungen (z.B. Motivation, Selbstbewusstsein, Kognition)
  • Umweltfaktoren (z.B. Tageszeit, Kultur, Kleidung)
31
Q

6 beeinflussende Komponenten einer normalen Bewegung (+ Pathologien)

A

1) angepasste Tonusverhältnisse vs. Hypo-/Hypertonus
2) normale Sensibilität vs. Fehlende Sensibilität
3) normale reziproke Innervation vs. Muskuläre Diskoordination
4) normale Haltungsmotorik vs. Fehlende Stabilität
5) adäquate Gleichgewichtsreaktionen vs. Fehlende Dynamik
6) normale Ziel- und Greifmotorik vs. Ausfahrende, überschießende Bewegung

Achtung: Abweichende Komponenten behindern/verhindern normale Bewegung

32
Q

3 Gleichgewichtsreaktionen

A

1) Equilibriumreaktionen
2) Stellreaktionen
3) Stützreaktionen

33
Q

Equilibriumreaktionen

A

= ständig stattfindende, kleinste Tonusveränderungen (nach außen nicht sichtbar)
= permanente Feinjustierung des Körpers (entstehen durch minimale Gewichtsveränderungen des Körpers)

34
Q

Stellreaktionen

A

= dienen dazu Körperhaltung im Raum aufrechtzuerhalten oder wiederherzustellen
= Ausgleichsbewegung (Gewichtsverlagerungen innerhalb der USF)

35
Q

Stützreaktionen

A

= Gleichgewicht halten durch Abstützen der Körperextremitäten
= Vergrößerung der USF (Ausfallschritt, Greifen)
= werden den Stellreaktionen vorgezogen (ökonomischer)

36
Q

Agonist

A

= Haupteffektor
= kontrolliert die Schwerkrafteinwirkung
= höheres Tonusniveau als der Antagonist

37
Q

Antagonist

A

= reaktive Anpassung an den Agonisten
= niedrigeres Tonusniveau

38
Q

Synergist

A

= Muskel(gruppen), die an einer gleichsinnigen Bewegung beteiligt sind

39
Q

Stabilisierende Arbeit der Muskeln

A

= isometrische Kontraktion (gleichbleibende Länge des Muskels)

40
Q

Dynamische Arbeit der Muskeln

A

= isotonische Kontraktion (gleichbleibende Spannung im Muskel)
a) konzentrisch (Zusammenziehen des Muskels, d.h. Ursprung & Ansatz nähern sich an)
b) Exzentrisch (Bremsendes Nachgeben, Ursprung & Ansatz entfernen sich)

41
Q

Haltung (bezogen auf Bewegungsanalyse) Definition

A

= dynamisch (Haltung als eine Bewegung in ihrer kleinstmöglichen Amplitude)
= Stabilität der Haltung als keine Fixation
= Haltungstonus muss hoch genug sein, um gegen Schwerkraft zu bestehen & niedrig genug, um jederzeit Bewegungen einleiten zu können

42
Q

Bewegung (bezogen auf Bewegungsanalyse) Definition

A

= entsteht aus der Haltung
= Vorbereitung durch Feedforwardsystem
= richtige Positionierung der Körperstrukturen zueinander (Alignment)
= Tonusanpassung genügend für punctum fixum & punctum mobile
= ausgewogenes Maß an Stabilität und Mobilität als Voraussetzung für harmonische Bewegung

43
Q

Motorik Definition & Aufgaben

A

= willkürliche Bewegungsvorgänge
Aufgaben: Umweltbewusstwerdung, Bewegung in der Umwelt (Lokomotorik), Kommunikation mit der Umwelt (Mimik, Gestik) & Manipulation der Umwelt (Ziel- und Greifmotorik)

44
Q

Haltungsmotorik (“posturales Set o. posturale Motorik”)

A

= dynamisch stabilisierende Anteile
= automatisch (Stabilisierung des Körpers)
= beeinflusst/bedingt immer Zielmotorik

45
Q

Grob- und Feinmotorik

A
  1. Grobmotorik: Bewegungsfunktionen des Körper, die der Gesamtbewegung dienen (große Bewegungsamplitude)
  2. Feinmotorik: gezielte/koordinierte Bewegungen, welche vor allem in der Handgeschicklichkeit zum Ausdruck kommen (+ Muskeln des Mundes, Auges, Gesichtes)
46
Q

3 Bereiche in der Entwicklung neuronaler Bewegungsprogramme

A
  • Erzeugungsfeedback (Körperbeziehung)
  • Ergebnisfeedback (Objektbeziehung)
  • das daraus resultierende Feedforward (voraussichtliche Handlungsabfolge)
47
Q

Erzeugungsfeedback (+ Beispiel)

A

= “wie sich Bewegung anfühlt”
= Auslösung durch eigene Person (Bewegung des Körpers)
= Erzeugung durch Kontraktion des Muskels
= Abgleichen mit erwartetem Ergebnis u. ggf. Adaption
z.B. Klatschen, Laufen

48
Q

Ergebnisfeedback (+ Beispiel)

A

= “was geschieht”
= externes Feedback
= Umweltveränderung durch eigene Bewegung
z.B. Baby schmeißt Rassel herunter

49
Q

Feedforward (+ BeispielI)

A

= “Vorausplanung” (unbewusst ablaufend)
= Planungsprozesse & Resultate aus Ergebnis- u. Erzeugungsfeedback
= Bewegungsvorstellung einer bestimmten Handlung (ZNS wählt dann das effektivste Bewegungsprogramm aus)
= bei Abweichung von Soll- und Ist-Zustand: korrigierendes Eingreifen und Adaption
z.B. Treppe runterlaufen im Dunkeln & darauf einstellen es sind 13 Stufen, dabei sind es nur 12 & der Körper bemerkt es beim Treten auf die 13. imaginäre Stufe)