Rehabilitation Flashcards
Wie kann man Rehabilitation definieren?
o Reha:
Kurz –> Wiedereingliederung
speziell –> Maßnahmen zur medizinischen Wiederherstellung, beruflichen Widerbefähigung und sozialen Wiedereingliederung
o Laut SGB: Sozialleistung zur Wiedereingliederung einer kranken, körperlich oder geistig behinderten oder von Behinderung bedrohten Person in das berufliche und gesellschaftliche Leben
Welche Maßnahmen werden bei der Rehabilitation eingesetzt (allgemein)?
Medizinische, soziale, berufliche, pädagogische und technische Maßnahmen
Was ist das Ziel der Reha Maßnahmen?
o Funktionsverbesserung
o Eigenaktivität so weit wie möglich wiederherstellen
o Partizipation in allen Lebensbereichen
o –> damit Betroffener in seiner Lebensgestaltung so frei wie möglich wird
Was sind die Grundsätze der Rehabilitation?
o Wiederherstellung der Integrität o Früherkennung von Reha-Bedarf o Ausrichtung auf Einzelfall o Rechtzeitiger Beginn, Kontinuität und Nahtlosigkeit o Integration aller Maßnahmen o Ambulant vor Stationär o Reha vor Rente und Pflege o Reha als Hilfe zu Selbsthilfe
Was bedeutet Reha vor Rente? Bei wem gilt dieser Leitsatz?
o Rehabilitationsträger sollen durch geeignete Reha-Maßnahmen eine Behinderung bzw. chronische Krankheit und damit Verrentung zu vermeiden
o Gilt für Versicherte bei denen Rentenversicherung Leistungsträger ist
Bei wem gilt der Leitsatz ‚Reha vor Pflege‘?
Für Versicherte, bei denen die Gesetzlichen Krankenkasse Leistungsträger ist
Bezogen auf die Körperfunktion, welche Rehaziele werden bestrebt?
o Verbesserung der: Mentalen Funktion Sinnesfunktion (inkl. Schmerz) Stimme/Sprechen (aktive Kommunikation) Kardiopulmonales System Verdauungssystem Muskelkraft, Ausdauer und Bewegungskontrollen Hautfunktion
Bezogen auf die Aktivität und Teilhabe, welche Rehaziele werden bestrebt?
o Wiedererlernen alltäglicher Funktionen (ADL)
o Kommunikation
o Mobilität
o Selbständiges Leben in der häuslichen Umgebung
o Beziehungsfähigkeit (z.B. Hirnschädigung)
o Teilnahme am sozialen, beruflichen, religiösen und politischen Leben
Bezogen auf die Aktivität und Teilhabe, welche Rehaziele werden bestrebt?
o Wiedererlernen alltäglicher Funktionen (ADL)
o Kommunikation
o Mobilität
o Selbständiges Leben in der häuslichen Umgebung
o Beziehungsfähigkeit (z.B. Hirnschädigung)
o Teilnahme am sozialen, beruflichen, religiösen und politischen Leben
Welche Voraussetzung (Indikation) ist notwendig damit eine Rehabilitation greift?
o Eine bestehende Krankheit
o Diagnostik am besten abgeschlossen
o Weitere Voraussetzungen: Reha Bedarf Vorliegende Rehabilitationsfähigkeit Motivation Positive Rehabilitationsprognose
Welche rehabilitativen Angebote (laut WHO-Versorungsmatrix) gibt es?
o Einteilung nach Intensität:
Früh-Reha im Krankenhaus: Akut-Versorgung Anschluss-Reha (Anschlussheilbehandlung ABH): stationär oder ganztags ambulant in Reha-Einrichtungen --> Post-Akute Versorgung Intermittierende Heilverfahre in Reha-Einrichtungen stationär oder ambulant --> Rehabilitative Langzeitversorgung --> Ambulante physikalische-medizinische/ rehabilitative Versorgung
Welche Phasen der Rehabilitation gibt es (von A-F)?
o A: Akutbehandlung, stationär
o B: Frührehabilitation, „in das bewusste Leben zurückholen“
o C: Weiterführende Rehabilitation, Selbständig im Alltag
o D: Anschlussheilbehandlung (AHB), Teilhabe an der Gesellschaft
o E: ambulante Nachsorge, (Wieder-) Eingliederung im Alltag
o F: zustandserhaltende Dauerpflege
Was für Formen der Rehabilitation gibt es?
o Medizinische Rehabilitation: Akutreha, Subakutreha, weiterführende Reha
o Soziale Reha: Leistungen zur Teilhabe am Leben in der Gemeinschaft
o Berufliche Rehabilitation: Teilhabe am Arbeitsleben auf Dauer sichern
o Sonstige: unterhaltssichernde und ergänzende Leistungen zur Teilhaben (finanzielle Zuschüsse)
Wann ist eine Akutrehabilitation (Phase A) indiziert?
o Wenn Patient noch nicht aus dem Akutkrankenhaus entlassen werden kann, aufgrund:
Notwendigkeit einer akutmedizinischen Versorgung
Gefahr des Eintretens erneuter Komplikationen
o Überwiegender Anteil an funktions- und aktivitätsorientierten therapeutischen Maßnahmen
Was ist die Frühreha (Phase B) und wann ist diese indiziert?
o = frühzeitig einsetzende rehabilitationsmedizinsche Behandlung bei Patienen die wegen einem akute Problem mit schwerer Beeinträchtigung die Behandlung im Krankenhaus bedürfen
o Indikation (für GKV-Leistungen) Akutes Ereignis (Unfall, Erkrankung) Komplikation Verschlechterung einer chronischen Erkrankung Multimorbidität
Wie kann man die Frührehabilitation von der Postakuten und Anschluss- Reha unterscheiden?
Frühreha: • Akutphase --> früh • Hauptziel: Wiederherstellung der Basisfunktionen; Vermeidung bleibender Beeinträchtigungen der Partizipation • Rehafähigkeit: nicht gegeben • Infrastruktur: im Akutkrankenhaus
Postakute und Anschluss-Rehabilitation
• Nichtakute Phase –> später (nach Akutphase)
• Hauptziel: Wiederherstellung Basisfunktionen hinausgehende Fähigkeiten; Verminderung oder Behebung einer manifesten Beeinträchtigung der Partizipation
• Rehafähigkeit: gegeben
• Infrastruktur: Rehaklinik oder ambulantes Rehazentrum
Was sind die Voraussetzungen um in die Phase C (Neurologie) zu treten? Was sind die Ziele diese Phase?
o Voraussetzungen:
Bewusstseinsklar kommt Anforderungen nach, Handlungsfähigkeit reicht aus um an mehreren Therapiemaßnahmen täglich von je 30 Minuten aktiv mitzuarbeiten
Kommunikations- und interaktionsfähig
Für alltägliche Verrichtung weitgehend auf pflegerische Hilfe angewiesen
o Ziele:
Wiederherstellung der Selbstständigkeit (ATL)
Wiederherstellung grundlegender Funktionen des Nervensystems
Klärung der Reha Potentials und Langzeitperspektive
Wie lange dauert die Anschlussrehabilitation und bis wann muss diese begonne haben?
o Dauer: drei Wochen (15 Werktage) -> Verlängerung möglich
o Nahtloser Übergang von Akutkrankenhaus in Reha-Klinik; maximal 14 Tage nach Entlassung
- Welcher Träger ist zuständig für die Anschlussrehabilitation?
o Deutsche Rentenversicherung:
Erwerbsfähige Patienten
o Gesetzliche Krankenkasse:
Patienten bei denen es nicht um die Wiederherstellung der Erwerbsfähigkeit geht (Rentner, Schüler, Studenten)
Wie kann die Anschlussrehabilitation erfolgen?
o Stationär
o Ambulant (ganztägig)
o Teilstationär (alle vollstationären Angebote, außer Übernachtung und teilweise Verpflegung)
Was sind die Vorteile einer ambulanten Rehabiliation?
o Bessere Vernetzung zur medizinischen Versorgung (prä/post)
o Einbezug des privaten/beruflichen Umfelds, Umsetzung im Alltag
o Erreichen von Rehabedürftigen die eine stationäre Reha nicht wahrnehemen könne/wollen
o Flexiblere Angebote
o –> Wohnortnah, längerer Behandlungszeitraum, Billiger
Was ist eine Mobile Rehabilitation? Welche Zielgruppe wird hier angesprochen?
o Sonderform der ganztägig ambulanten Reha
o Durch ein interdisziplinäres Team im gewohnten Wohnumfeld des Patienten durchgeführt
o Zielgruppe:
Reha-bedürftige Patienten die sich schwer in fremder Umgebung zu Recht finden
Was ist eine mobile Reha nicht?
Heilmittelerbringung, Nachsorgeleistung, Transfer der ambulanten oder stationären Reha
Was für Vorteile bietet eine mobile Reha?
o Keine Störung/Belastung durch ungewohnte Umgebung oder tägliche An-/Abreise
o Angepasst an normalen Tagesablauf
o Erlerntes im vertrauten Umfeld umsetzen
o Hilfsmittelanpassung an Umgebung
o Direkter Einbezug der Familie und des sozialen Umfelds
Welche Personen können eine Mobilie Rehabilitation in Anspruch nehmen?
o Personen mit erheblichen Schäden mentaler Funktionen (Kognition, Aufmerksamkeit, Merkfähigkeit, Gedächtnisses, Konzentration, Orientierung …)
o Personen mit erheblichen Schädigungen mentaler Funktionen verhaltensbezogener Art (Angst, Affektkontrolle, Einsichstvermögen, psychomotorische Unruhe …)
o Personen mit erheblichen Schäden der Stimm-, Sprechfunktion und kognitiv-sprachlicher Funktionen
o Personen mit erheblichen Schäden der Seh- und Hörfunktion, neuromuskuloskeletaler und bewegungsbezogener Faktoren, kardiovaskulärer und Atmungssystem
o Angeborenen/ erworbene Mehrfachbehinderung
Welche Personen können eine Mobilie Rehabilitation in Anspruch nehmen?
o Personen mit erheblichen Schäden mentaler Funktionen (Kognition, Aufmerksamkeit, Merkfähigkeit, Gedächtnisses, Konzentration, Orientierung …)
o Personen mit erheblichen Schädigungen mentaler Funktionen verhaltensbezogener Art (Angst, Affektkontrolle, Einsichstvermögen, psychomotorische Unruhe …)
o Personen mit erheblichen Schäden der Stimm-, Sprechfunktion und kognitiv-sprachlicher Funktionen
o Personen mit erheblichen Schäden der Seh- und Hörfunktion, neuromuskuloskeletaler und bewegungsbezogener Faktoren, kardiovaskulärer und Atmungssystem
o Angeborenen/ erworbene Mehrfachbehinderung
Was ist bzw. wann wird die Phase D (Heilverfahren) eingesetzt?
o = Erhalt der Gesundheit und selbstständiger Lebensführung
o Gesetzlicher Grundsatz: Reha vor Pflege
Medizinische Reha überwiegend nach schwerer akuter Erkrankung, chronischen Leiden oder Behinderungen
o Unabhängig von einer vorherigen OP: med. Reha ohne unmittelbaren Bezug zu Krankenhausaufenthalt
o 2 mögliche Formen:
Medizinische Reha auf Antrag (MRA)
Heilverfahren (HV)
o Beide Varianten dauern 3 Wochen
o Wartezeit: i.d.R. 4 Jahre
Was sind die Voraussetzungen einer medizinischen Rehabilitation (Ambulant Reha (AR) oder Heilverfahren (HV)) bei der Deutschen Renten Versicherung (DVR)?
o Arbeitsfähigkeit („Erwerbsfähigkeit“) gefährdet oder gemindert
o Mindestversicherungszeit (je nach Leistung 5/15 Jahre Wartezeit; vor Antragstellung mind. 6 Kalendermonate Pflichtbeiträge zur Rentenversicherung)
o Letzte Reha mindestens 4 Jahre her
Was sind die Voraussetzung zur Beantragung einer medizinischen Reha für Kinder und Jugendliche bei der DRV oder GKV?
o Kind/Jugendlicher bezieht Waisenrente
o Ein Erziehungsberechtigter
Hat in den letzten 2 Jahren min. 6 Kalendermonate Pflichtbeiträge gezahlt
Bei Antragstellung die allgemeine Wartezeit von 5 Jahren erfüllt
Ist bereits Rentner und erhält Rente
o Kein anderer Sozialversicherungsträger ist für Bezahlung der Reha-Leistung zuständig
Was ist eine Soziale Rehabilitation?
o Größtmögliche Selbständigkeit/Integration in soziales Umfeld
o Leistungen zur Teilhabe am Leben in der Gemeinschaft
o Integration in die Gesellschaft durch Hilfsmittel
Was sind Leistungen zur Teilhabe?
o Heilpädagogische Leistungen
o Hilfsmittel und Hilfen
z.B. zum Erwerb praktische Kenntnisse und Fähigkeiten
Beschaffung, Ausstattung und Erhaltung einer Wohnung, Hilfen zu betreuten Wohnungen
Zur Teilhabe am gesellschaftlichen und kulturellen Leben, weitere Leistungen der Eingliederungshilfe
Was ist eine berufliche Rehabilitation?
o Ziel: Erwerbsfähigkeit der Patienten wiederherzustellen/verbessern
o Erkrankte soll schrittweise an Belastung des Arbeitsplatzes
o Leistungen:
Hilfe bei Arbeitsplatzsuche
Kostenübernahme für Hilfsmittel
Was sind sonstige ergänzende Leistungen der DRV?
o Unterhaltssicherung
o Ausgleich/Erstattung von Kosten
Krankengeld, Übergangsgeld, Verletzungsgeld
Versorgungsgeld
Reha-Sport und Funktionstraining in Gruppen
Fahr- und andere Reisekosten, Betriebs-, Wohnungs- oder Haushaltshilfe
Kinderbetreuungskosten
Nach- und Festigungskuren