Rechnungswesen Flashcards
Welches sind die Grundfragen des Rechnungswesens?
- Kommt das Unternehmen mit seinem Zahlungsmittel aus?
- Wie reich ist das Unternehmen zu einem bestimmten Zeitpunkt (Bilanzstichtag)?
- Hat das Unternehmen im Verlauf einer bestimmten Zeit einen Gewinn oder Verlust (allgemein: Erfolg) erzielt?
- Was kostet die im Unternehmen erstellte Leistung?
Welche Systeme der Buchhaltung gibt es und worin bestehen deren Besonderheiten?
- Doppelte Buchhaltung:
1). zwei Erfolgsermittlungsarten: Gewinn und Verlust
2). zweimalige Erfassung jedes Geschäftsfalles:
zwei Bücher (Hauptbuch & Journal)
3). zweimalige Erfassung jedes Betrages: SOLL und HABEN - Einnahmen- Ausgaben- Rechnung: Kassabuch, Bankbuch, Anlagenverzeichnis, Fahrtenbuch
Grenze: Jahresumsatz 700. 000 € (netto) = 1.918,– / Tag, ab diesem Umsatzbetrag muss man Doppelte Buchhaltung machen
- Pauschalierung:
1). Betriebsausgabenpauschale (12% des Nettoumsatzes, max. 26.400 €). (Vorjahresumsatz max. 220.000 €, Bsp: Landwirte und kleine Gastwirtschaften)
2). Kleinunternehmer Jahresumsatz max. 35.000 € (ab2025 55.000€), Auslagenpauschale 20% für
Dienstleister - Kameralistik: Öffentliche Unternehmen und Verwaltung, Kammer.
Was bedeuten die Begriffe Inventur, Inventar und Inventarium?
- Inventur: Bestandsaufnahme der Vermögensteile und Schulden eines Unternehmens durch Zählen, Messen, Wiegen o.Ä. anlässlich der Erstellung einer Bilanz = „Inventur machen“
- Inventar: ist die Gesamtheit der zu einem Betrieb, Haus, Unternehmen, Hof o. Ä. gehörenden
Einrichtungsgegenstände und Vermögenswerte (einschließlich der Schulden!) - Inventarium: Das Inventar (lat.: Inventarium) = die Liste des Inventars = die Gesamtheit des Gefundenen, ist im
Rechnungswesen ein Bestandsverzeichnis aller Vermögensgegenstände und Schulden eines Unternehmens zu einen bestimmten Stichtag.
Inventur强调的是盘点过程。
Inventar指的是企业所有的资产和负债的集合。
Inventarium则是对这些资产和负债的详细清单或目录
Wie ist eine Bilanz aufgebaut?
Bilanz: Vermögen – Schulden = Reinvermögen = Eigenkapital
- Aktiva: Grundstücke, Gebäude, Waren, Forderungen, Bank (= Mittelverwendung =Investition) =Vermögenswerte
Was habe ich? - Passiva: Eigenkapital, Hypotheken, Darlehen, Verbindlichkeiten (=Mittelherkunft =Finanzierung)
=Vermögensquelle
Woher kommt mein Vermögen?
Welche Kategorien des betrieblichen Vermögens kann man unterscheiden (=AKTIVA)?
- ANLAGEVERMÖGEN:
1) Sachanlagen-Vermögen: Gebäude, Maschinen.
2) Immaterielles Anlagenvermögen: Patente.
3) Finanzanlage-Vermögen: Beteiligungen. - UMLAUFVERMÖGEN:
1) Sachumlauf-Vermögen: Rohstoffe, fertig bezogene Teile, Handelswaren, fertige und unfertige Erzeugnisse
2) Finanzumlauf-Vermögen=Bargeld, Bankguthaben, Forderungen (was ich bekomme), Wertpapiere des Umlaufvermögens (Scheck, Gutscheine, Voucher)
Welche Kategorien des betrieblichen Kapitals kann man unterscheiden (=PASSIVA)?
- Eigenkapital: Einlagen (Privatvermögen, muss nicht Bargeld sein, z.B. Auto), Beteiligungen (z.B. Partner), Gewinne, weitere Investitionen
- Fremdkapital: Bankkredite, Lieferantenverbindlichkeiten, Schulden beim Finanzamt, Gebietskrankenkasse, usw.
Warum heißt die ‘doppelte’ Buchhaltung so?
Die doppelte Buchhaltung ist ein kaufmännisches Buchführungssystem,
mit dem Geschäftsvorfälle zweimal erfasst werden. Geschäftsvorfälle
werden auf zwei Konten, Konto und Gegenkonto = Soll und Haben, verbucht.
1. Es gibt zwei Arten den Erfolg zu ermitteln: Gewinn <=> Verlust
2. zwei wichtige Bücher: darin erfolgt jeweils die 2-malige
Erfassung jedes Geschäftsvorfalles: im Hauptbuch systematisch und
im Journal chronologisch
3. in jedem Buch erfasst man jeden Betrag 2 – malig als Soll und Haben – Buchung, am Ende einer Bilanz gleichen sich die Beträge dadurch aus, man muss auf der Soll-Seite und auf der Haben-Seite die Summe in gleicher Höhe erhalten = Kontrolle der Richtigkeit.
Ab welchen Grenzen ist die doppelte Buchhaltung verpflichtet anzuwenden?
Ab einem Jahresumsatz >= 700.000 €.
Welche Aufzeichnungen sind in der Regel mindestens zu führen um die Betriebseinnahmen (welche?) und Betriebsausgaben (welche?) dokumentieren zu können?
- Kassabuch: Erfassung der Betriebs-Einnahmen und
Ausgaben; - Bankbuch: eigenes Betriebskonto ist empfehlenswert;
- Fahrtenbuch
- Anlagenverzeichnis: für Investitionen über € 1000,– netto
- evt. Lohnkonten
- (Betriebseinnahmen Beispiele: Leistungserlöse, Provisionen, Anzahlungen, Stornogebühren, Anlagenerlöse
- Betriebsausgaben Beispiele: Einkauf von Handelswaren
(Anlagengegenstände), Instandhaltung, Telefon, Internet, Post und Beförderungskosten, Werbungen, Honorare, Mitgliedsbeiträge, Büroausgaben, Versicherungen, Reisekosten, Abschreibungen, Steuern, Gebühren, SV, Fortbildungen, Bankgebühren)
Beispiele für Betriebseinnahmen: Leistungserlöse, Provisionen. Betriebsausgaben: Einkauf von Handelswaren, Instandhaltung, Werbung.
Wie lauten die wichtigsten Formvorschriften?
Ordnungsgemäße Buchführung:
- 7 Jahren Aufbewahrung
- Lebende Sprache
- Eintragungen der Zeitfolge nach: geordnet, vollständig, richtig,
zeitgerecht. - Klare Bezeichnung der Bücher und Aufzeichnungen
- Gebundene Bücher: Seitennummerierung
- Datenträger (Festplatte)
- Lose Blätter (Verzeichnis)
- Überprüfung muss jederzeit möglich sein
- Keine Leerzeilen
- Keine leicht radierbaren Schreibmittel
- Ursprüngliche Inhalt muss erkennbar sein (wenn man Ausbesserungen
vornimmt)
Welche Folgen kann die nicht ordnungsgemäße Buchführung nach sich ziehen?
- Verlust steuerliche Begünstigungen
- Nichtanerkennung der Buchführung als Beweismittel
- Schätzung der Betriebsergebnisse (=Einnahmen) durch das Finanzamt
- Geld- oder Freiheitsstrafen
- Verlust des Gewerberechts
Welche Bedingungen muss die Buchhaltung erfüllen? (Grafik)
- Übersichtlichkeit
- Unverlierbarkeit
- Unveränderbarkeit
- Richtigkeit
- Vollständigkeit
- Nachprüfbarkeit
- Zeitgerecht
- Keine Buchung ohne Beleg!
Welche Belegkategorien kann man unterscheiden und welche Mindestinhalte müssen gegeben sein? (Grafik)
- Rechnungen: Eingangsrechnungen, Ausgangsrechnungen
- Gutschriften: Lieferantengutschrift, Kundengutschrift
- Zahlungsbelege: Kassa, Bank
- Sonstige Belege: Fahrtenbuch, Personalkonten (Personalverzeichnis -
Angestelltenbuch), Anlagenverzeichnis
Belege – Mindestanforderungen:
1 Eindeutige Bezeichnungen des Lieferanten/ leistenden Unternehmens
2 Fortlaufenden Nummer
3 Tag der Belegausstellung
4 Menge und handelsübliche Bezeichnung der Lieferung oder Leistung
5 Betrag der (Bar-)Zahlung, beim Verwendung von elektronischen Kassen;
Kassenidentifikationsnummer, Datum und Uhrzeit der Belegausstellung, Betrag
der Barzahlung nach Steuersätzen getrennt, Maschinen lesbare Code (QR-Code)
6 Durchschrift bzw. Zweitschrift
Was versteht man unter ‘Umsatz’?
Umsatz
= die erbrachte in einem Wert (z.B. Euro, Dollar usw.) ausgedrückte LEISTUNG (z.B. Führung von Gästen) in einem bestimmten Zeitraum.
= Entgelt für meine Leistungen (Tages-, Monats-, Jahresumsatz etc.)
Welche Umsätze unterliegen der Umsatzsteuer?
- Lieferungen und sonstige Leistungen, die ein Unternehmer im Rahmen
seines Unternehmens im Inland gegen Entgelt durchführt. - Der Eigenverbrauch im Inland
- Die Einfuhr von Gegenständen aus Drittländern (nicht EU - Ländern)
Welche Steuersätze für die Umsatzsteuer gibt es?
- Normal 20%: Gästeführungen (FF), Getränke (auch Milch mit Alkohol),
Tabakwaren, Güterbeförderung und alle Bereiche die nicht ermäßigt sind, usw. - Ermäßigt 10%: Lebensnotwendige Dinge (Dinge des täglichen Bedarfs)
Lebensmittel: Milch, Milchmixgetränke, Wasser, Beherbergung (auch
Camping), Bücher, Zeitungen, e-books, Personenbeförderung (ausgen. Luftverkehr), Holz, Mietwohnung, Müll- und Abwasserbeseitigung, Kranken-und Pflegeanstalten, Arzneimittel, usw. - Erweitert ermäßigt 13%: Freizeit und Kultur: Kulturelle Veranstaltungen
(Unterhaltungen), Theaterbetrieb, Museen, Musik und Gesangaufführungen,
Umsätze von Künstlern – Kunstgegenständen (Achtung: Kunsthandwerker 20% Ust.), Sportveranstaltungen, Naturparks, Filmvorführungen, Zirkus- und
Schausteller, Jahrmarktaussteller, Personenbeförderung mit Luftfahrzeugen,
Schwimm- und Thermalbäder, Wein von Weinbauern, u.a.
Was versteht man unter ‘Vorsteuer’? = die Steuer für Händler
- Die Vorsteuer ist die Mehrwertsteuer, die ein Unternehmen an andere
Unternehmen bezahlen muss, wenn es Waren für das Unternehmen einkauft
oder Dienstleistungen in Anspruch nimmt. - Daher hängt die Vorsteuer immer mit Ausgaben zusammen.
Wie ist die Umsatzsteuer mit dem Finanzamt abzurechnen?
- Am Monatsende: Umsatzsteuervoranmeldung UVA (U30)
Das Formular U30 für die Umsatzsteuervoranmeldung wird monatlich ausgeführt und die Schuld überweist man 1 Monat und 15 Tage nach dem abgerechneten Monat an das Finanzamt.
z.B. Die Zahllast für Jänner wird am 15. März
überwiesen (fällt der 15. auf
einen Feiertag, so gilt der nächste Werktag.) - Am Jahresende: Umsatzsteuererklärung (U1) – Abrechnung:
(U30 von allen Monaten zusammenzählen= U1=12xU30)
Was bedeutet umsatzsteuerrechtlich der Begriff ‘Kleinunternehmerregelung’?
- Kleinunternehmer = Jahresumsatz unter Euro 35.000,00 (€ 55.000,- ab 2025!!) sind von der Abfuhr der Mehrwertsteuer befreit.
- Natürlich kann man sich im Gegenzug auch keine VSt zurückholen.
- Sie stellen ihren Kunden keine MwSt in Rechnung.
- Kassabuch und Bankbuch besteht nur aus 2 Spalten (Einnahmen/Ausgaben)
- Als Kleinunternehmer besitzt man keine UID-Nummer.
- Unechte Befreiungen, bei denen keine Umsatzsteuer verrechnet wird und im Zusammenhang stehende Vorsteuern nicht geltend gemacht werden können. Beispiele:Kleinunternehmer, Versicherungen, Versicherungsvertreter, Geschäftsraummieten etc.