Quizze Flashcards
Was ist eine Willenserklärung und was ist ein Realakt?
Willenserklärung = eine Willensäußerung, die auf die Erzielung einer Rechtsfolge gerichtet ist
Beim Realakt handelt es sich um eine hoheitliche Maßnahme, die nicht auf den Rechtserfolg,
sondern auf einen tatsächlichen Erfolg gerichtet ist.
Was unterscheidet einen Stellvertreter vom Boten? Wie grenzt man sie voneinander ab?
Stellvertreter = gibt eine eigene Willenserklärung ab
Bote = übermittelt eine fremde Willenserklärung
maßgeblich: Perspektive
aus dem objektiven Empfängerhorizont
Abgrenzung: Eigenes Handeln und Bindungswirkung
Kann eine geschäftsunfähige Person Bote oder Stellvertreter sein?
Eine geschäftsunfähige Person (gemäß § 104 BGB) kann nicht Stellvertreter sein, da sie keine
eigene Willenserklärung abgeben kann. Sie kann jedoch als Bote fungieren, da sie lediglich eine
fremde Willenserklärung übermittelt, ohne selbst rechtlich zu handeln.
Kann eine beschränkt geschäftsfähige Person Stellvertreter sein?
Eine beschränkt geschäftsfähige Person (gemäß § 106 BGB) kann Stellvertreter sein, da sie in der
Lage ist, wirksame Willenserklärungen abzugeben, soweit dies rechtlich vorteilhaft ist oder die
Zustimmung des gesetzlichen Vertreters vorliegt.
Was ist unter einem sogenannten „unternehmensbezogenen Geschäft“ zu verstehen?
Ein unternehmensbezogenes Geschäft liegt vor, wenn eine Willenserklärung so auszulegen ist,
dass sie im Zusammenhang mit dem Geschäftsbetrieb eines Unternehmens steht. Dabei wird das Geschäft dem Unternehmen zugerechnet, auch wenn der Vertreter namentlich nicht
genannt wird.
Wie grenzt man den Werkvertrag vom Dienstvertrag ab?
Ein Werkvertrag (§ 631 BGB) verpflichtet zur Herstellung eines bestimmten Erfolges, z.B. die
Fertigstellung eines Bauprojektes. Beim Dienstvertrag (§ 611 BGB) wird die Erbringung von
Diensten oder Tätigkeiten ohne Erfolgsgarantie geschuldet, z.B. Arbeitsverträge.
Nennen Sie zwei Beispiele für „sonstige Rechte“ i.S.d. § 823 Abs. 1 BGB.
• Besitz
• Recht am eingerichteten und ausgeübten Gewerbebetrieb
Was versteht man unter einem Verrichtungsgehilfen i.S.d. § 831 Abs. 1 S. 1 BGB
Eine Verrichtungsgehilfe ist wer mit wissen und wollen des Geschäftsherrn tätig wird und dessen Weisungen unterworfen wird
Erfüllungsgehilfe iSd §278 BGB ist wer mit wissen und wollen der Schuldner bei der Erfüllung einer diesem obliegenden Verbindlichkeit als hilfsperson tätig wird
Korrigieren Sie folgende Aussage des unglücklichen Jura Student J: „§ 831 Abs. 1 BGB ist
eine Zurechnungsnorm für fremdes Verschulden und keine selbstständige An
spruchsgrundlage.“
„§ 831 Abs. 1 BGB ist eine selbstständige Anspruchsgrundlage und keine Zurechnungsnorm für fremdes Verschulden.“
Was ist der Unterschied zwischen zwingendem und dispositiven Recht?
Dispositives Rechts sind Rechtsnormen von der partein abbedungen werden können . Hier steht die Partei frei , vertraglich etwas abweichendes zu vereinbare
Zwingendes Recht (ius cogens) sind Rechtsnormen, die deren Geltung nicht durch Rechtsgeschäft abbedungen werden können
Nennen Sie die 3 zentralen Elemente der Vertragsfreiheit.
• Abschlussfreiheit: Die Freiheit, zu entscheiden, ob und mit wem man einen Vertrag abschließt.
• Gestaltungsfreiheit: Die Freiheit, den Inhalt eines Vertrages frei zu gestalten.
• Formfreiheit: Die Freiheit, die Form eines Vertrages frei zu wählen, sofern nicht gesetzlich eine bestimmte Form vorgeschrieben ist.
Nennen Sie 3 mögliche Funktionen/Zwecke von Formvorschriften. Geben Sie auch 2 Beispiele für Formtypen an.
Warnfunktion : soll vor übereilter Bindung bei bedeutenden und riskanten Geschäfte schützen
Beweisfunktion :Beweis für Abschluss und Inhalt des Rechtsgeschäfts sichern
Beratungsfunktion : ermöglichen eine juristische Beratung der Parteien
Kontrollfunktion: behördliche Überwachung gewährleisten
Was ist ein Verpflichtungs- und was ist ein Verfügungsgeschäft? Nennen Sie jeweils ein Beispiel.
Ein Verpflichtungsgeschäft ist ein Rechtsgeschäft durch die Verpflichtung zu einer Leistung begründet wird z.B. Kaufvertrag
Verfügungsgeschäft ist ein Rechtsgeschäft, durch das unmittelbar auf ein Recht eingewirkt wird , indem es übertragen, abgeändert, belastet oder aufgehoben wird .zB Übereignung eines Grundstücks §929 BGB
Erklären Sie das Trennungsprinzip und das Abstraktionsprinzip.
• Trennungsprinzip: Verpflichtungs- und Verfügungsgeschäft sind rechtlich getrennte Vorgänge. Der Abschluss eines Kaufvertrages (Verpflichtungsgeschäft) und die Eigentumsübertragung (Verfügungsgeschäft) sind unabhängig voneinander.
• Abstraktionsprinzip: Die Wirksamkeit des Verfügungsgeschäfts ist unabhängig von der Wirksamkeit des Verpflichtungsgeschäfts. Selbst wenn der Kaufvertrag unwirksam ist, kann die Eigentumsübertragung wirksam sein.
Was versteht man unter der Äquivalenztheorie?
Äquivalenztheorie ( conditio sine qua non ) besagt dass der Handlung kausal ist , die nicht hinweggedscht werden kann , ohne dass das konkrete Erfolg entfiele .
Nennen Sie zwei Beispiele für Dauerschuldverhältnisse.
Mietvertrag
Arbeitsvertrag