Qualitätsmanagement Flashcards
Warum ist Qualität als unternehmerischer Erfolgsfaktor zu verstehen?
- Das primäre Ziel der Produzenten ist es i.d.R., nachhaltig Gewinne zu erwirtschaften, also erfolgreich am Markt zu agieren.
- Das erfordert Produkte, die den Kaufanforderungen entsprechen, eine hohe Wirtschaftlichkeit des Produktentstehungsprozesses und die Beachtung der gesellschaftlichen Rahmenbedingungen wie Gesetze, Meinungsbildung usw.
- Der Produzent muss demnach eine große Anzahl von Faktoren berücksichtigen, wenn er seine Wettbewerbsfähigkeit erhalten bzw. ausbauen möchte.
Inwiefern ist eine reine Produktqualität heute für den Unternehmenserfolg nicht mehr ausreichend?
- Um als Unternehmen auf dem internationalen Markt wirtschaftlich erfolgreich zu sein, ist es heute nicht mehr ausreichend, nur eine hochwertige Produktqualität zu erzeugen - es gilt den Qualitätsbegriff multidimensional zu erfassen.
- Der Kunde fordert immer mehr eine umfassende Unternehmensqualität.
- Dazu gehören neben der Flexibilität auf Kundenwünsche eingehen zu können, ein überdurchschnittlicher Kundenservice in Bezug auf Termin- und Liefertreue, umfassende Kundenbetreuung, das Vertrauen in die Zuverlässigkeit und Innovationsfähigkeit der Unternehmen und die neuerdings immer wichtiger werdende Umweltverträglichkeit der Produkte und der Produktion.
- Zur Erfüllung der Kundenwünsche haben daher viele Unternehmen freiwillig oder unfreiwillig ein Qualitätsmanagementsystem eingeführt, das unter anderem das Vertrauen des Kunden in die Qualitätsfähigkeit des Unternehmens stärken soll.
Welche Teilaspekte können die Qualität einer Unternehmung (im Rahmen der sog. Qualitätshierarchie) ausmachen?
Die Qualität einer Unternehmung wird beeinflusst von den Aspekten
- Kultur,
- Politik,
- Strukturen,
- Systeme,
- Einrichtungen,
- Führung
- und Mitarbeiter.

Welchen Beitrag leistete Henry Ford zur Historie des Qualitätsmanagements?
Beginnend mit der Versorgung der urbanen Zentren an den Küsten mit frischen Agrarprodukten über eine lange Distanz und durch die daraus abgeleitete industrielle Entwicklung und die Entstehung der Massen und Fließfertigung zur Jahrhundertwende, wuchs der Druck auf die organisatorische Beherrschung:
Es folgte ein Umschwung im Qualitätsdenken vom Einzelteil der Produktionskette.
Allen voran war es Henry Ford, der die Automobil-Fließfertigung in den Jahren 1913/14 auf eine neue Entwicklungsstufe hob. Die durch Reduktion der Varianten (Ford baute von da an lediglich ein einziges Modell) einhergehende Standardisierung der Teile führte auch zu einer ersten “Normung” von Qualitätsanforderungen.
Juran veröffentlichte 1951 sein Buch „Quality Control Handbook“, in dem er Fehlerkosten in vermeidbare und unvermeidbare Anteile unterteilt. Nennen Sie Beispiele für diese Arten von Fehlerkosten. Welche Aussage steckt hinter dieser Unterteilung?
- Unvermeidbare Fehlerkosten sind Kosten, die mit Prävention, Prüfung, Stichproben, Sortierung und anderen Kontrollvorgehen verbunden sind.
- Vermeidbare Fehlerkosten dagegen sind Kosten aus Produktfehlern und -versagen, so z.B. beschädigtes Material, Nacharbeits- sowie Reparaturkosten, Beschwerdebearbeitung und Kundenabwanderung.
- Diese Kostenaufteilung unterschreicht, dass die Fehlerverursachung zu Beginn der Produktentstehung, z.B. bei der Konstruktion, später unverhältnismäßig hohe Kosten in der Produktion und der Nutzung nach sich zieht.
Einer der größten Verfechter des Null-Fehler-Programms war Philiph B. Crosby. Was verstand er darunter und welche vier Qualitätsaxiome zur Implementierung von Qualität nannte er?
Das Null-Fehler-Programm unterstreicht, dass Fehlerfreiheit sowohl technisch möglich als auch wirtschaftlich erstrebenswert ist. in seinem Buch “Quality without Tears” veröffentlichte Crosby seine Grundregeln zur Implementierung von Qualität, die auf vier Qualitätstaxiome zurückzuführen sind:
- Qualität ist definiert als Erfüllung der Kunden-Forderungen, nicht als Güte oder Eleganz
- Qualität wird durch Vorbeugung, nicht durch Prüfung erreicht
- Der Leistungsstandard bei Qualität muss Null-Fehler und nicht gut genug lauten
- Qualität wird an den Kosten der Nonkonformität mit dem Null-Fehler-Gedanken gemessen, nicht an Kennzahlen
Eine Möglichkeit, die unterschiedlichen Arten der externen und internen Kundenwünsche (bzw. Forderungen) bei der Produktentwicklung berücksichtigen zu können, bietet das Kano-Modell. Welche Hypothese steckt hinter diesem Modell und welche vier Merkmalsklassen unterscheidet es?
Das Kano-Modell basiert auf der Hypothese: Je höher die Erfüllung der Küundenwünsche, umso größer die Kundenzufriedenheit. Da sich die Erfüllung der einzelnen Merkmale auf die Kundenzufriedenheit unterschiedlich stark auswirkt, wird nach vier Merkmalsklassen unterschieden:
- Basis-Merkmale, die so grundlegend und selbstverständlich sind, dass sie den Kunden erst bei Nichterfüllung bewusst werden (implizierte Erwartungen). Werden die Grundforderungen nicht erfüllt, entsteht Unzufriedenheit, werden sie erfüllt, entsteht aber keine Zufriedenheit. Die Nutzensteigerung im Vergleich zur Differenzierung vom Wettbewerber ist sehr gering.
- Leistungs-Merkmale sind dem Kunden bewusst, sie beseitigen Unzufriedenheit oder schaffen Kundenzufriedenheit abhängig vom Ausmaß der Erfüllung.
- Begeisterungs-Merkmale sind dagegen Nutzen stiftende Merkmale, mit denen der Kunde nicht unbedingt rechnet. Sie zeichnen das Produkt gegenüber der Konkurrenz aus und rufen Begeisterung hervor. Eine kleine Leistungssteigerung kann zu einer überproportionalen Nutzenstiftung führen. Die Differnezierungen gegenüber der Konkurrenz können gering sein, die Nutzenstiftung aber enorm.
- Unerhebliche Merkmale sind sowohl bei Vorhandensein wie auch bei Fehlen ohne Belang für den Kunden. Sie können daher keine Zufriedenheit stiften, führen aber auch zu keiner Unzufriedenheit.
Als Architektur im TQM-Modell versteht man die Arbeitsgrundlage in Form einer bildlichen Darstellung oder eines Gerüsts aus Bausteinen, das alle wichtigen Vorgänge des Unternehmens umfasst.
Nennen Sie die sieben Einflussfaktoren der Qualität (7 M).
- Mensch
- Maschine
- Material
- Messbarkeit
- Management
- Methode
- Mitwelt

Nennen Sie die vierzehn Managementprinzipien nach Deming.
- Unverrückbares Unternehmensziel: Schaffe ein feststehendes Unternehmensziel in Richtung ständiger Verbesserung von Produkten und Dienstleistungen
- Der neue Denkansatz: Um wirtschaftliche Stabilität sicherzustellen, ist ein neuer Denkansatz nötig. Wir sind in einer neuen Wirtschaftsära
- Keine Sortierprüfungen mehr: Beende die Notwendigkeit und Abhängigkeit von Vollkontrollen, um Qualität zu erreichen
- Nicht unbedingt das niedrigste Angebot berücksichtigen: Beende die Praxis nur das niedrigste Angebot zu berücksichtigen
- Ständig die Systeme verbessern: Suche ständig nach Fehlerursachen, um alle Systeme für Produktion und Dienstleistungen, sowie alle andren im Unternehmen vorkommenden Tätigkeiten auf Dauer zu verbessern.
- Moderne Anlernmethoden schaffen: Schaffe moderne Anlernmethoden und sorge für Wiederholtrainign am Arbeitsplatz
- Für richtiges Führungsverhalten sorgen: Schaffe moderne Führungsmethoden die sich darauf konzentrieren, dem Menschen zu helfen seine Arbeit besser zu verrichten
- Die Atmosphäre der Angst beseitigen: Fördere die gegenseitige Kommunikation und andere MIttel, um die Angst innerhalb des gesamten Unternehmens zu beseitigen
- Barrieren beseitigen: Beseitige die Grenzen zwischen den Bereichen
- Ermahnungen vermeiden: Beseitige Slogans, Aufrufe und Ermahnungen
- Keine festgeschriebenen Standards setzen: Beseitige Leistungsvorgaben, die zu erreichende Ziele willkürlich festschreiben
- Gestatten, auf gute Arbeit stolz zu sein: Beseite alles, was das Recht jedes Werkers und jedes Managers in Frage stellt, auf die Arbeit stolz zu sein
- Ausbildung fördern: Schaffe ein durchgreifendes Ausildungsprogramm und eine Atmosphäre der Selbstverbesserung für jeden Einzelnen
- Verpflichtung der Unternehmensleitung: Alle Führungskräfte sind den dreizen Kernaussagen verpflcihtet. Sie leben vorbildhaft und reflektiert im Unternehmen und für die Mitarbeiter.
Aus welchen Elementen besteht Demings Reaktionskette? Bitte zählen Sie diese in der Wirkungsreihenfolge auf.
- verbesserte Qualität
- verbesserte Produktivität
- sinkende Kosten
- wettbewerbsfähige Preise
- sichere Marktanteile
- Festigung des Unternehmens
- sichere Arbeitsplätze

Erläutern Sie kurz die vier Phasen im PDCA-Zyklus.
- P- Plan: In der Planungsphase werden Maßnahmen zur Qualitätsverbesserung entwickelt
- D- Do: Die geplanten Maßnahmen werden im gesamten Unternehmen umgesetzt.
- C - Check: Die Maßnahmen werden hinsichtlich ihrer Zielwirksamkeit kontrolliert und bewertet
- A - Act: Auf Grundlage des Check-Ergebnisses werden eventuelle Korrekturmaßnahmen eingeleitet.
Nennen Sie die Aufgaben des Qualitätsmanagements.
- Qualitätsplanung
- Qualitätsprüfung
- Qualitätslenkung
- Qualitätssicherung
- Qualitätsverbesserung
Was versteht man unter Qualitätspolitik? Welche Elemente sollte diese auf jeden Fall beinhalten?
Die Qualitätspolitik formuliert die Grundsätze des Unternehmens, die Qualitätsziele und die Beschaffenheit des Qualitätsmanagements.
Forderungen an die Qualitätspolitik wären z.B.:
- Angemessenheit - das heißt, die Qualitätspolitik sollte den realen Gegebenheiten entsprechen,
- die Verpfichtung zur ständigen Verbesserung,
- die Festlegung und Bewertung von Qualitätszielen,
- das Verständnis für das Qualitätsmangementsystem vermitteln
- sowie die fortwährende Bewertung der Angemessenheit.
Was wird im Qualitätsmanagementhandbuch dokumentiert?
Im QM-Handbuch sind das QM-System sowie Festlegungen für folgende Aspekte des QM-Systems notiert:
- Organisation,
- Planung,
- Durchführung und Lenkung von Prozessen,
- geforderte Verfahren zur Umsetzung einzelner Q-Maßnahmen,
- Regelungen über Verantwortung und Zuständigkeit,
- Einbeziehung von MA.
Erläutern Sie zwei mögliche Tätigkeiten der Qualitätsplanung.
- Planung des QM-Systems: Das QM-System, bestehend aus den zur Verwirklichung des QM erforderlichen Strukturen, Verfahren, Prozesssen und Mitteln, sollte die Aspekte Qualität, Kosten und Termine berücksichtigen, da diese in starker Abhängigkeit zueinander stehen. Geplant werden qualitätsbezogene Verfahrensanweisungen, Analysen der Fehlerhäufigkeit, Marktstudien, Lieferantenbeurteilungen, Tests der Prozess und Maschinenfähigkeit, Finanzaudits, Mitarbeiterzufriedenheitsbefragungen.
- Planung der Qualitätsanforderungen: Um die Forderungen an die Qualität operationalisieren zu können, werden Qualitätsmerkmale festgelegt. Die dazu benötigten Informationen und Einflussfaktoren kommen aus verschiedenen Bereichen. Neben der Informationsbeschaffung und der Definition von Forderungen sind noch Qualitätsmerkmale abzuleiten und zu klassifizieren, Zielgrößen und Toleranzen zu bestimmen, Maßnahmen zur Erreichung der Forderungen festzulegen und alle Erkenntnisse und Vorgehensweisen zu dokumentieren.
Welche Störgrößen behindern die Qualitätslenkung?
- Mensch: Qualifikation, Verantwortungsgefühl, Kondition
- Maschine: Genauigkeit, Rundlauf, Verschleißzustand, Maß, Form und Toleranz des Werkzeuges
- Material: Abmessungen, Formabweichungen, Festigkeit, Spannungen, Gefüge
- Methode: Arbeitsfolge, Fertigungsverfahren, Prüfmethode
- Messen und Bewerten: Messunsicherheit
- Management: falsche Qualitätspolitik bzw. falsche Qualitätsziele
- Mitwelt: Temperatur, Feuchtigkeit, Licht, Gase, Schwingungen
Skizzieren Sie den Inhalt der Norm DIN EN ISO 9000.
Neben den grundlegenden Aussagen zum Qualitätsmanagement beinhaltet die Norm Din EN ISO 9000 (Qualitätsmanagementsysteme - Grundlagen und Begriffe) das Wörterbuch der Normenreihe. Hier finden sich die Grundlagen für QM Systeme und alle wichtigen Begriffsdefinitionen aus dem Bereich Qualitätsmanagement.
Die DIN EN ISO 9000 ist unentbehrlich für das Verständnis der anderen Normen der DIN EN ISO 9000-Familie. Zentrale Begriffe, die hier verbindlich definiert werden, sind z.B. managementbezogene Begriffe (z.B. System, Qualitätspolitik, oberste Leitung), organisationsbezogene Begriffe 8z.B. Organisation, Infrastruktur, Kunde, Lieferant) und prozess- und produktbezogene Begriffe (z.B. Prozess, Projekt, Verfahren).
Nennen Sie die wesentlichen Punkte, die in der Norm DIN EN ISO 9001 („Qualitätsmanagementsysteme – Anforderungen“) geregelt sind. Beschreiben Sie einen davon ausführlich.
Geregelt werden hier folgende Punkte:
- Verantwortung der Leitung
- Management der Ressourcen
- Produktrealisierung
- Messung, Analyse und Verbesserung
Zur Verantwortung der Leitung: Unter dieser Überschrift finden sicha lle Forderungen, die sich an die Unternehmensleitung richten. Kernaufgabe der Leitung ist die Formulierung einer Qualitätspolitik mit transparenten Qualitätszielen. Die Erreichung dieser Ziele muss in einer umfassenden Qualitätsplanung dargelegt werden, in der alle erforderlichen Maßnahmen und Methoden festgelegt werden. Im Rahmen des QM-Systems werden alle relevanten Verantwortlichkeiten und Befugnisse definiert und in einem QM-Handbuch beschrieben.
Das Management verpflichtet sich zu kontinuierlich durchzuführenden Bewertungen (Reviews) der Prozesse und des gesamten QM-Systems. Die Leitung muss gewährleisten, dass ein System zur Lenkung (Verteilung und Pflege) von Dokumenten und von Aufzeichnungen aufgebaut wird.
Erläutern Sie Gründe für den oft mäßigen Erfolg der nach der DIN EN ISO 9000-Familie zertifizierten Unternehmen.
Allgemein werden zwei Hauptursachen für den oft mäßigen Erfolg der nach der DIN EN ISO 9000-Familie zertifizierten Unternehmen unterschieden:
- Die eigentlichen Qualitätsziele wurden erst in zweiter Linie verfolgt. Die vordergründige Zielsetzung für die Einführung waren der Kundendruck, der Wettbewerb bzw. das Marketing.
- Der Grund ist auch in den nur begrenzten Qualitätsanforderungen der Normenreihe zu suchen. Die typischen Problemfelder bei der Einführung von DIN EN ISO9000ff. sind:
- Leben der Prozesse: Die dokumentierten Prozesse entsprechen einem Idealbild, aber nicht der betrieblichen Praxis. Zwischen QM-Dokumentation und der Wirklichkeit besteht eine mehr oder minder große Kluft.
- Unzureichende Einbindung der Mitarbeiter: Stabsfunktionen entwickeln ein normkonformes QM-System und wollen dieses den Mitarbeitern überstülpen.
- Mangelnde Identifikation mit dem Projekt: Ursache hierfür ist häuig, dass Führungskräfte und Mitarbeiter vom Sinn und Nutzen des QM-Systems nicht überzeugt sind. Aufbau und Projektfortschritt werden nicht genügend kommuniziert. Das Tagesgeschäft hat vorrang.
- Bennenung und Rolle des QM-Personals: Qualifiziertes QM-Personal zeichnet sich durch hohe soziale Kompetenz, Verantwortungsbewusstsein und Fachkompetenz aus. Dass die Einführung eines QM-Systems nach ISO 9001 gelingen kann, zeigt sich an den zahllosen Firmen, die diesen Weg bereits erfolgreich gegangen sind.
In welchen Punkten unterscheidet sich TQM von den Normen der DIN EN ISO 9000-Familie?
Insgesamt gesehen ist TQM keine verfeinerte Qualitätssicherung oder operative Detailoptimierung, sondern vielmehr ein umfassender strategischer Denk- und Handlungsansatz, eine Unternehmensphilosophie, ein Gesamtführungskonzept. Damit geht TQM weit über seine Vorstufe DIN EN ISO hinaus. Im Einzelnen bedeutet dies:
- ISO ist ein System welches die Qualitätssicherung von Vorgängen und Produkten dokumentiert; die MA sind dabei in der Pflicht. Arbeitsabläufe werden von der operativen Stufe dokumentiert, Führungsprozesse werden vernachlässigt. Die Anforderungen der Norm werden im Audit geprüft (Resultat: erfüllt/nicht erfüllt). Das Audit vergleicht zwischen dokumentiertem Vorgehen und der Praxis. Es muss stets nur die Höhe der Norm erfüllt werden. Die produktionsorientierten Vorgänge stehen im Mittelpunkt. Der Qualitätsmanager ist in der Pflicht. Etwas so gut wie nötig machen genügt, um ein Zertifikat zu erhalten.
- TQM ist ein Managementsystem, welches zunächst die Führungskräfte in die Pflicht nimmt. Führungskräfte setzen sich mit den Arbeitsabläufen auseinander, das System verbreitet sich von oben nach unten. Der Erfüllungsgrad ist nach oben offen. Im Assessment wird der Vergleich zwischen der Idealvorstellung und der Wirklichkeit vorgenommen. Es wird auf durchgeführten Verbesserungen und Erkenntnissen aufgebaut; die Ziele werden immer höher gesteckt. Die Führungsvorgänge werden miteinbezogen. Die oberste Führung wird in die Pflicht genommen. TQM fordert, die unternehmerischen Vorgänge so gut wie möglich zu gestalten, um sich stetig zu steigern.
Was versteht man unter Visionen, Missionen und Leitbildern im Total Quality Management? Was verbindet die drei Begriffe?
- Visionen sind zukunftsbezoggen, sinnstiftend, motivierend, handlungsleitend.
- Missionen sind dagegen gegenwartsbezogen, beinhalten Unternehmenszweck, Werte (Grundsätze) und Verhaltensstandards
- Ein Leitbild ist eine umfassende schriftliche Fixierung der MIssionen, eine Konkretisierung um generelle strategische Ziele (im Einklang mit Visionen)
- Die drei Begriffe sind verbunden durch die Unternehmenspolitik (bzw. deren Qualitätspolitik); diese wird durch eine Vision und eine Mission beschrieben und in Leitbildern schriftlich fixiert.
Nennen und erläutern Sie die drei Teilfunktionen der Führungsaufgaben des TQM.
Die drei Teilfunktionen, die nicht unabhängig voneinander betrachtet werden können, sind:
- Initiativfunktion: Hierzu gehören neben der Entwicklung der Unternehmenspolitik und -strategie vor allem Kommunikation und Verbreitung, damit sie von den Mitarbeitern gelebt werden und zur Stärkung der Qualitätskultur im Unternehmen führen. Darüber hinaus liegen die Entwiclkung des Managementsystems sowie das Initiieren von Qualitätsprogrammen in der Verantwortung des Managements. Eine weitere Aufgabe ist es, die Leistungen und Anstrengungen der MA rechzeitig zu würdigen.
- Vorbildfunktion: Diese Funktion ist wichtig für die Glaubwürdigkeit und Akzeptanz aller TQM-Aktivitäten im Unternehmen. Nur wenn alle Führungskräfte bis hin zum Top-Managment die TQM-Prinzipien, -Werte und -Ideen vorleben, können MItarbeiter davon überzeugt werden, dass ihre eigenen Anstrengungen den Aufwand wert sind und einen entsprechenden Nutzen für das Unternehmen bringen. Ein besonders wichtiger Aspekt ist hierbei die konsistente und konsequente Förderung und Umsetzung der Programme zum Erreichen langfristiger strategischer Ziele. Eine stetige Kommunikation von Aktivitäten und Fortschritten, bspw. in Werkzeitschriften, sowie die Teilnahme an Projekten und Schulungen fördern die Bereitschaft von MA, sich für entsprechende Initiativen einzusetzen.
- Dienstleistungsfunktion: In dieser Funktion kommt zum Ausdruck, dass das Management nicht nur für seine eigenen Handlungen Verantwortung trägt, sondern zudem die Mitarbeiter befähigen muss, exzellente Leistungen zu erbringen. Grundlegend hierfür sind finanzielle, materielle und personelle Ressourcen für TQM-Aktivitäten und Verbesserungsmaßnahmen. Daneben müssen Arbeitsumfeld und Arbeitsorganisation so gestaltet werden, dass sie die Umsetzung von TQM-Zielen und Programmen fördern. Hierfür werden MA umfassend geschult. Die Schulungen betreffen zum einen die allgemeinen Grundsätze, Ideen und Prinzipien des TQM und zum anderen spezielle Themen, die sich aus den Inahlten der verschiedenen Qualittäsprogramme und -initiativen ergeben.
Nennen Sie mögliche nichtfinanzielle Größen im Rahmen der Ergebnisorientierung des TQM.
- Aus der Kundenperspektive: Kundenzufriedenheitsindizes, Reklamationsquote
- Aus der MA-Perspektive: MA-Zufriedenheitsindizes, Personalleffizienz
- Aus der Umweltperspektive: Imageindizes, Umweltindizes, Qualitätsindizes
Nennen und erläutern Sie die acht Eckpunkte der „Business Excellence“ gemäß EFQM.
- Nachhaltige Ergebnisse erzielen
- Werte für den Kunden schaffen
- Führen mit Vision, Inspiration und Integrität
- Managen mit Prozessen
- Erfolgreich sein durch Menschen
- Kreativität und Innovation fördern:
- Partnerschafen aufbauen
- Verantwortung für eine nachhaltige Zukunft übernehmen