Psychose Flashcards

1
Q

Was ist eine Psychose?

A

Vorübergehender, weitgehender Verlust des Realitätsbezug (Halluzinationen und Wahnvorstellungen)

Es ist keine Diagnose, sondern ein Symptom innerhalb bestimmter Störungen, z.B. schwere Depression, Schizophrenie, Demenz oder Drogenpsychose (z.B. Kokain)

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2
Q

Was ist eine Schizophrenie?

A

Schizophrenie ist eine schwere und komplexe Störung, die das Denken, die Emotionen, das Verhalten und die Wahrnehmung der Person beeinflusst. Zu den charakteristischen Symptomen der Schizophrenie gehören Wahnvorstellungen (falsche Überzeugungen), Halluzinationen (sinnliche Erfahrungen, die nicht real sind), desorganisierte Gedanken und Sprache, stark desorganisiertes oder katatones Verhalten sowie negative Symptome wie verminderter emotionaler Ausdruck oder Mangel an Motivation

Abweichungen in Wahn, Halluzinationen, desorganisierte Rede, desorganisiertes oder abnormales Verhalten und negative Symptomatik

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3
Q

Ist Schizophrenie ein Spektrum? Was für andere Störungen gehören dazu?

A

Psychotische Störung, Schizotypes Persönlichkeitsstörung, Schizoaffektive Störung, Kurzzeitige Psychotische Störung, Wahnhafte Störung, Schizotypische Persönlichkeitsstörung (STPS)

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4
Q

Was ist Wahn(-vorstellung)?

A

Wahnvorstellungen sind feste Überzeugungen, die sich trotz gegenteiliger Beweise nicht ändern lassen (z.B. Verfolgung, referenziell, somatisch, religiös, großartig)

1) Verfolgungswahn (d.h. der Glaube, dass man von einer Person, Organisation oder einer anderen Gruppe geschädigt oder belästigt wird) ist am häufigsten

2) Referenzielle Wahnvorstellungen (d.h. der Glaube, dass bestimmte Gesten, Kommentare, Umgebungsreize usw. auf einen selbst gerichtet sind) sind ebenfalls verbreite

3) Großartige Wahnvorstellungen (d.h. wenn eine Person glaubt, außergewöhnliche Fähigkeiten, Reichtum oder Ruhm zu haben)

4) Erotomane Wahnvorstellungen (d.h. wenn eine Person fälschlicherweise glaubt, dass eine andere Person in sie verliebt ist) kommen ebenfalls vor

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5
Q

Definiere die Halluzinationen?

A

Eine perzeptuelle Wahrnehmung, die keine Basis in der Realität hat und ohne externe Reize vorkommt

  • Sie können untrennbar von der Realität sein
  • Sind unkontrollierbar
  • Können sensorisch, auditorisch, aber auch visuell sein
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6
Q

Definiere die Gedankenzerstreuung (Sprache)

A

Gedankenzerstreuung (formale Denkstörung) wird typischerweise aus der Sprache der Person abgeleitet. Die Person kann von einem Thema zum anderen wechseln (Abschweifung oder lockere Assoziationen). Antworten auf Fragen können nur entfernt mit dem Thema in Zusammenhang stehen oder überhaupt keinen Bezug haben (Tangentialität). Selten kann die Sprache so stark desorganisiert sein, dass sie fast unverständlich ist und in ihrer linguistischen Desorganisation der rezeptiven Aphasie ähnelt (Inkohärenz oder “Wortsalat”).

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7
Q

Was sind Beispiele für stark desorganisiertes oder abnormales motorisches Verhalten?

A

(1) Stark desorganisiertes oder abnormales motorisches Verhalten kann sich auf vielfältige Weise manifestieren, von kindlicher “Albernheit” bis hin zu unvorhersehbarer Unruhe. Probleme können in jeder Form von zielgerichtetem Verhalten auftreten, was zu Schwierigkeiten bei der Durchführung von Alltagsaktivitäten führt

(2) Katatones Verhalten: eine deutliche Abnahme der Reaktivität auf die Umgebung. Dies reicht von Widerstand gegen Anweisungen (Negativismus) über das Aufrechterhalten einer steifen, unangemessenen oder bizarrer Haltung bis hin zu einem vollständigen Mangel an verbalen und motorischen Reaktionen (Mutismus und Stupor)

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8
Q

Was sind positive und was negative Symptome bei Schizophrenie?

A

(1) Positivsymptome bedeutet, dass etwas zu dem Erleben Gesunder hinzugefügt wird (Wahn, Halluzinationen, Ichstörungen, manche formale Denkstörungen (beschleunigtes Denken, assoziativ gelockertes Denken)

(2) Negativsymptome bedeutet entsprechend, dass etwas wegfällt. Hierzu zählen die Verminderung von Mimik und Gestik sowie der Verlust von Freude und Motivation und Denkstörungen.

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9
Q

Was sind die 5 großen A der negativen Symtpomatik?

A

1) Verminderte Expressivität
Alogie: Armut des Sprachinhalts, Hemmung,
verzögerte Reaktion.
Affektverflachung: Reduktion des Affektausdrucks wie verminderte Mimik und Gestik (z. B. mit monotoner Stimme und neutralem Gesichtsausdruck über schreckliche Ereignisse berichten); nicht auf das Erleben bezogen.

2) Vermindertes Erleben (auch: Avolition/Apathie
bzw. verminderte Motivation und Freude)
Anhedonie: Freudverlust, insbesondere Defizit in antizipatorischer Freude, Reduktion in der Ausübung von lustvollen Aktivitäten.
Asozialität: Reduktion von sozialer Initiative
und Wunsch nach engen Kontakten.
Avolition: Reduktion der Initiierung und Persistenz in zielgerichteter und zweckgebundener Aktivität (z. B. Erledigung von Pflichten).

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10
Q

Was sind zwei Arten von Psychosen, deren Ursache unterschiedlich ist?

A

(1) Organische Psychosen
aufgrund von Hirnerkrankungen (z.B. Demenz, Tumor)
aufgrund von Hirnverletzungen (z.B. Schädel- Hirntrauma)
aufgrund von zugeführten Substanzen (z.B. Drogenpsychose)

(2) Nicht-organische Psychosen
- Psychosen des schizophrenen Formenkreises: affektive Psychosen (innerhalb von Manien, schweren Depressionen)
- Wahnhafte Störungen: vorübergehende psychotische Störungen

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11
Q

Definiere Ich-Störung

A

Ich-Störungen beschreiben Veränderungen und Störungen der Ich-Umwelt-Grenze. Die Abgrenzung zwischen dem Ich (selbst) und der Umwelt wird als “fließend” wahrgenommen. (z.B. bei Depersonalization oder Derealization, Gedankenausbreitung)

z.B. das Gefühl, das eigene Innenleben sei schutzlos ausgeliefert, indem andere in einen hineinlesen oder Gedankenentzug, d.h. jemand kann einem die Gedanken wegnehmen

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12
Q

Was ist die Kernsymptomatik der Schizophrenie?

A

Positive Symptomatik
(1) Halluzinationen (z.B. Stimmenhören)
(2) Wahn (z.B. die Überzeugung verfolgt zu werden)
(3) desorganisiertes Denken (z.B. Gedankenrazen)
(4) grob desorganisiertes Verhalten (z.B. langes, wächsernes Verharren in einer Körperhaltung: katatoner Stupor)

Negative Symptomatik
Rückzug, fehlende Motivation und Antriebsstörung

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13
Q

Was ist ein bizarrer und nichtbizarrer Wahn?

A

(1) Bizarre Wahnvorstellungen sind Überzeugungen, die extrem ungewöhnlich, absurd oder unrealistisch sind und nicht auf allgemein akzeptierten kulturellen oder sozialen Normen beruhen. (z.B. eine äußere Macht kontrolliert mein Verhalten, Gedanken und Emotionen)

(2) Nichtbizarre Wahnvorstellungen hingegen beziehen sich auf plausible Ereignisse oder Situationen, die jedoch trotzdem falsch oder unrealistisch sind. (z.B. der Glaube, dass man von Regierungsbehörden überwacht wird)

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14
Q

Was ist die Prävalenz der Schizophrenie?

A

0.3%-0.7%
Männer sind bisschen häufiger betroffen

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15
Q

Wann tritt Schizophrenie auf? In welcher Lebensphase?

A

Der Spitze des Auftretens ist Anfang bis Mitte 20 für Männer und Ende 20 für Frauen. Kann im Laufe der Zeit oder plötzlich auftreten

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16
Q

Was ist die Ätiologie der Schizophrenie?

A

Wie bei anderen Störungen wird hier von einer multifaktoriellen Entstehung ausgegangen. Genetische, psychosoziale und andere Umweltfaktoren spielen eine Rolle

17
Q

Wie hoch ist die Heredität?

A

64%-81% je nach Studie ist unterschiedlich. Es ist aber wichtig zu beachten, dass die hohe Heredität nicht bedeutet, dass sich die Schizophrenie rein durch die Genen erklären lässt

18
Q

Definiere das klassische Vulnerabilitäts-Stress-Modell zur Entstehung von Schizophrenie

A

Das Model erklärt die Entstehung der Schizophrenie als ein multifaktorielles Zusammenspiel zwischen genetischen, biochemischen, kognitiven und psychosozialen Faktoren mit Stress.

Vulnerabilitäten:
1) Genetisch: hohe Heredität der Störung (zwischen 65% und 80%). Im Frühalter gibt es eine Interaktion zwischen Genen und Umwelt und wenn Geburtskomplikationen entstehen, können die Gene ausgelöst werden (Hohe Heredität bedeutet nicht unbeding Ausbruch von Schizophrenie)
2) Psychosoziale: erlebtes Trauma wie Vernachlässigung, Mobbing, mangelnde soziale Fähigkeiten und Copingstrategien. Trauma kann zu wahnhaften Gedanken führen auch in gesudnen Populationen. Diskriminierung, Migranten
3) Schwangerschafts- und Geburtskomplikationen
4) Biochemischen:
- Dysregulation des dopaminergen Systems kann zu Überäktivität des dopaminergen Systems füher wie dem Striatum und dem mesolimbischen System, zur Entstehung von positiven Symptomen wie Halluzinationen und Wahnvorstellungen beitragen kann
- Eine erhöhte Aktivität von Dopamin-D2-Rezeptoren, insbesondere im mesolimbischen System kann zu positiver Symptomatik führen (Neuroleptika sind wirksam, weil sie diese Rezeptoren bewirken)
5) Kognitiven: Hiermit ist gemeint, dass Personen mit Schizophrenie bei einer uneindeutigen Informationslage schneller zu Schlussfolgerungen kommen als gesunde Personen (“Jumping to conclusions”). Betroffenen haben auch Schwierigkeiten, sich in eine andere Person hineinzuversetzen (“Theory of Mind”)

Stress: negative, aber auch positive Aufregende Lebensereignisse wir “Geburt eines Kindes” oder Umzug in einer neuen Stadt usw. –> Prodbomalphase und dann vollen Ausbruch

19
Q

Erkläre den Teufelskreis der Entstehung von Schizophrenie laut des Vulnerabilitäts-Stress-Modells

A

1) Die Vulnerabilitätsindikatoren wie Probleme mit der Konzentration, Probleme mit belastenden Situationen in der Umwelt usw. erhöhen den Stress

2) Entstehung von Zwischenzuständen: Irritation oder Konzentrationsschwierigkeiten

3) Diese Zwischenzustände führen erneut dazu, dass die Person in mehr belastenden Situation auftritt oder mehr zwischenmenschliche Konflikte hat

4) Physiologische Übererregung und neuropsychologische Überlastung: Die anhaltende Interaktion zwischen den Zwischenzuständen und den weiteren Umweltstressoren führt zu einer akuten physiologischen Übererregung, wie zum Beispiel vermehrtem Herzklopfen und Schlafschwierigkeiten, sowie einer Überlastung in der neuropsychologischen Verarbeitung

5) Einschränkung der Wahrnehmung und vermehrte Fehler: Diese körperliche Anspannung kann wiederum zu einer Einschränkung der Wahrnehmung und zu mehr Fehlern führen

6) Entwicklung psychotischer Symptome: Dieser Prozess könnte letztendlich zu psychotischen Symptomen führen

20
Q

Was ist die medikamentöse Behandlung der Schizophrenie?

A

Seit der Entdeckung der Neuroleptika in den 50er Jahren, werden die Überwiegend in der Behandlung von Psychosen benutzt. Sie erzielen einen antipsychotischen Effekt.

21
Q

Was ist der Wirkungsmechanismus der Neuroleptika?

A

Neuroleptika blockieren dopaminerge Rezeptoren im Gehirn und beeinflussen so kurzfristig die Weiterleitung von Impulsen. Der vermutete Wirkungsmechanismus wird vor allem in der Blockade postsynaptischer Dopamin-D2-Rezeptoren innerhalb des limbischen Systems und im frontalen Kortex gesehen

22
Q

Auf welche Symptome wirken die Neuroleptika? Was sind die Nebenwirkungen?

A

Die Neuroleptika sind in ihrer kurzfristigen Wirksamkeit zur Reduktion psychotischer Symptome wie Wahn, Halluzinationen und erhöhte Erregbarkeit durch zahlreiche Studien gut belegt.

Nebenwirkungen:
- Muskelsteifheit,
- Dyskinesien (d. h. unnormale unwillkürliche Bewegungen
wie z. B. Augenrollen),
- Akathisie (d. h. Bewegungs- oder Sitzunruhe)
- Parkinson-artige Symptome (z. B. Zittern,
Steifheit, Körperhaltung).

23
Q

Was ist die psychotherapeutische Behandlung der Schizophrenie?

A

Die psychotischen Symptome ziehen häufig emotionale Probleme für das von Angst, Scham und Niedergelassenheit, vor allem wenn Betroffene über ihre Symptome und ihr zukünftiges Leben nachgrübeln. Eine Zwangsbehandlung folgt sehr oft nach einer psychotischen Episode, was zusätzliches Trauma beibringen kann.

Die psychotherapeutische Behandlung fokussiert sich auf drei Ebenen:
1) individualisierte psychotherapeutische Ansätze (z. B. kognitiv-verhaltenstherapeutische Interventionen, die auf eine Reduktion von Symptomen und der Belastung hierdurch abzielen);

2) Familieninterventionen (z. B. psychoedukativ orientierte familientherapeutische Ansätze), die auf die Veränderung ungünstiger Kommunikations- und Verhaltensmuster in der Familie abzielen, um so einem Rückfall des Betroffenen vorzubeugen, und

3) verschiedene spezifische und integrative Fertigkeitentrainings, die vor allem auf das (Wieder)erlernen von Fertigkeiten fokussieren.

24
Q

Was sind die Bereiche, die von der individuellen KVT behandelt werden?

A

Das Ziel der KVT ist, psychotische Positivsymptomatik wie Wahn und Halluzinationen sowie die mit ihnen verbundener Belastung und das Funktionsniveau der Patienten zu steigern

Wird durch eine Erhöhung der Denkflexibilität und durch eine Korrektur dysfunktionaler Selbstbewertungen, Annahmen und Copingstrategien

Zur Beginn der Therapie ist es wichtig, viel Zeit für die Exploration der Symptomatik zu nehmen (alle relevante Informationen über den Patienten zu sammeln). Therapeut und Patient entwickeln ein Erklärungsmodell für die Symptomatik zusammen.

1) Der Aufbau einer vertrauensvollen therapeutischen Beziehung ist gerade bei stark misstrauischen oder paranoiden Patienten zu Therapiebeginn sehr wichtig

2) Intervention für Halluzinationen: das Ziel ist das Wiedererlangen der wahrgenommenen Kontrolle über das Symptom (z.B. über das Stimmenhören)
- Erstmal werden die auslösenden oder aufrechterhaltenden Faktoren herausgearbeitet (z.B. schwierige äußere Lebensumstände oder negative innere Zustände wie Grübeln). Diese können dysfunktionale Reaktionen nach sich ziehen und die Symptomatik erschweren
- Kognitive Umstrukturierung: Die Idee, dass die Stimme Macht über die Person hat kann getestet werden, indem schrittweise die Befehle der Stimme nicht erfüllt werden
- Normalisierung-Techniken einsetzten: Entpathologisierung der Symptomatik –> viele Menschen hören Stimmen

3) Intervention für Wahn: Ist eingesetzt, wenn eine extreme Belastung damit verbunden ist, oder ein Risiko für Selbstverletzung oder Verletzung anderer vorhanden ist
- Erstmal muss verstanden werden, warum und wieso die Wahnvorstellungen entstanden sind
- Dann muss die Motivation für Veränderung der Person geschätzt werden. Dies wird durch den Vergleich der positiven und negativen Konsequenzen der Wahnvorstellungen getan –> Wird die Lebensqualität der Person verbessert werden, wenn die Wahn weggeht?
- Erst danach auf die Wahn arbeiten

4) Intervention der Negativsymptomatik: Mit dem Patienten zusammen die Faktoren für die Entstehung und Aufrechterhaltung der negativen Symptomatik feststellen
- Kurz- und langfristige Ziele zur Veränderung setzen wie ein Tagesstruktur zu schaffen, positive Aktivitäten Aufbauen usw.

25
Q

Wie sieht die Familienintervention bei Schizophrenie aus?

A

Diese Intervention wird eingesetzt, wenn es einen engen Kontakt zwischen Betroffenen und Angehörigen gibt.

Ziel ist es, Betroffenen und Angehörigen mehr wissen über die Störung, deren Entstehung (z.B. mittels Vulnerabilitäts-Stress-Modelle) und der Verlauf sowie Behandlungsmöglichkeiten zu ermitteln (bring auch Entlastung zu den Angehörigen)
- Identifikation von Frühwarnzeichen

26
Q

Wie sieht die Familienintervention + Fertigkeitentraining aus?

A

Hierdurch sollen ungünstige Verhaltens- und Kommunikationsmuster in der Familie verbessert und so Rückfällen vorgebeugt werden. Die Therapie beinhaltet verschiedene Phasen:

(1) Diagnostik und Informationsvermittlung: Führung von einzelnen Gesprächen mit den Angehörigen, um Information zu ermitteln, sowie Techniken oder Missverständnisse zu klären und ein gemeinsames Ziel zu der Behandlung zu setzten

(2) Kommunikationsfertigkeiten: das fördern von angemessene positive und negative Ausdrücke (so hohes Maß an Kritik zu reduzieren)

(3) Problemlösetraining: Probleme anhand eines Lösungsschemas besprechen (z.B. Konflikte über Aufgaben des betroffenen Familienmitglieds im Haushalt)

27
Q

Wie sehen die individuellen Fertigkaitestrainings aus?

A

(2) Soziale Wahrnehmung: Diese wird mit Hilfe von Bildern, die soziale Interaktionssituationen darstellen, trainiert. Bilder werden dabei mit Titeln versehen, mit denen sie beschrieben werden (z. B. „die erschrockene Frau“); zusätzlich werden die dargestellten Situationen bewertet und interpretiert.

(3) Verbale Kommunikation: Diese wird mittels des Nachsprechens und der sinngemäßen Wiedergabe von Sätzen, der Entwicklung von Fragen zu diesen Sätzen sowie Interviewübungen und freier Kommunikation trainiert.

(4) Soziale Fertigkeiten: Hierunter fallen Übungen zu unterschiedlichen Alltagssituationen. Zudem werden Fertigkeiten wie Kontaktaufnahme mittels Rollenspielen inklusive Rückmeldung und Alltagstransfer trainiert.

28
Q

Was sind die drei Phasen der Schizophrenie?

A

1) Prodromalphase: den ersten Auftritt von schizophrenen Symptomen, die oft nicht eindeutig auf Schizophrenie zurückzuführen sind.

  • Unspezifische Symptome: Ängste, Reizbarkeit, Schlafstörungen
  • Spezifische (psychosenah) Symptome: Vermehrtes Misstrauen, Geräuschempfindlichkeit)

2) Akutphase: das Auftreten von deutlicheren und schwerwiegenderen Symptomen, die typisch für Schizophrenie sind, z.B. Wahn, Halluzinationen, desorganisiertes Denken usw. –> deutlichen Funktionsverlust

3) Residualphase: tritt nach einer Akutphase und ist durch einen Rückgang der Symptomatik gekennzeichnet. Die Symptome können weiterhin vorhanden sein, aber sind weniger ausgeprägt, z.B. man könnte alltägliche Aktivitäten wieder alleine machen