Klärungsorientierte Therapie für histrionische PS - Sachse

Question 1

Charakterisierung der histrionischen PS

Answer 1

1) Dramatisieren (in Beziehungen, in Verhalten) und stellen sich selbst und Inhalte in theatralischer Weise dar

2) Sie verlangen viel Aufmerksamkeit von Interaktionspartnern - sie wollen immer im Mittelpunkt stehen

3) Das wird durch manipulative Techniken erreicht (gut aussehen, interessant sein, jammern und klagen)

4) Sie sind sehr kontaktfreudig, extrovertiert, hoch emotional (können schlecht allein sein)

5) Sie zeigen größere Unzufriedenheit mit Partnern

Question 2

Theorie der histrionischen PS

Answer 2

1) Beziehungsmotive
- Das Motiv nach Wichtigkeit: Im Leben anderer Personen eine zentrale Rolle zu spielen und eine positive Bedeutung zu haben

2) Dysfunktionale Schemata (Annahmen, die das Verhalten und Informationsverarbeitung steuern)
- Ich bin nicht wichtig (selbst)
- In Beziehungen bekommt man kein Respekt und Aufmerksamkeit (Beziehungsschemata)

3) Kompensatorische Schemata
–> Auf Grund den dysfunktionalen Schemata benutzt man kompensatorische Mechanismen

• Ich stehe immer im Mittelpunkt und versuche mit allen Mitteln Aufmerksamkeit zu erhalten

4) Manipulative Strategien (Spielebene): Betroffene sind i.d.R. nicht über ihr Nutzen von Manipulationen bewusst
- Positive Strategien (auf Interaktionspartner positiv wirken): unterhaltsam sein, interessant sein, sexy sein
- Negative Strategien (für den Interaktionspartner zwingend sein): Symptome produzieren, Kontrolle ausüben, klagen

Typischerweise benutzt man erstmal positive Strategien und wenn sie nicht klappen, dann negative

Question 3

Therapeutische Strategien

Answer 3

1) Komplementäre Beziehungsgestaltung:
- dem P. besondere Aufmerksamkeit entgegenbringen, aufmerksam zuhören
- den P. ernst nehmen
- dem P. deutlich machen, dass es dem T. wichtig ist, mit dem P. zu arbeiten und ihn genau zu verstehen
- die Aussagen des P. verstehen und akzeptieren (nicht werten)

2) Entwicklung eines Arbeitsauftrages (Explorationsphase)
- Der T. hat hier das Ziel, dass der P. die relevanten Aspekte der Spielebene erkennt und versteht: die kompensatorischen Schemata, die manipulative Strategien, die Kosten

3) Bearbeiten relevanter Schemata
- Vor allem das Schemata “Ich bin nicht wichtig” muss bearbeitet werden (z.B. durch Rollenspiel)
- Man kann alles, sich selbst, die Beziehungen usw. auch anders sehen