Phase_2 Flashcards
V 4.1: Grundlegende Überlegung - warum sind politische Überzeugungen und Einstellungen seit der Ära der Revolutionen so hochrelevant? Eine empirische Beobachtung und eine Grundannahme
- Massenbasierte Legitimität ist die Hauptquelle der Stabilität eines Regimes; ohne Legitimität kann ein Regime nur durch Zwang überleben
- Grundannahme: Art der Regierungsform steht in enger Wechselbeziehung zu Überzeugungen, pol. Einstellungen und Verh.weisen der Bevölkerung
V 4.1: Politische Einstellungsforschung - was sind die 2 wesentlichen Phasen mit ihrem jeweiligen Fokus? Phase 1 auch mit Namen
- Phase 1: Fokus auf Konstruktion von Messinstrumenten und Erfassung von Einstellungen; Namen - Thurstone, Likert, Guttman, Osgord
- Phase 2: Fokus auf Erklärung, Erwerb und Änderung von Einstellungen
V 4.1: Politische Einstellungsforschung - was sind 6 zentrale Eigenschaften von Einstellungen? Einstellungen sind…
… nur indirekt beobachtbar
… theoretische Konstrukte
… Prädispositionen
… Ergebnis von Sozialisation
… bezogen auf Objekte (nicht nur der Gegenwart)
… beeinflussen Wahrnehmung von und Reaktionen auf Umweltreize
V 4.1: Politische Einstellungsforschung - Definition Einstellung nach William McGuire (1985)
“Responses that locate objects of thought on dimensions of judgment”
V 4.1: Politische Einstellungsforschung - was sind 3 Arten von Objekten von Einstellungen?
- Konkrete Objekte (e.g., Angela Merkel)
- Abstrakte Objekte (e.g., Demokratie)
- Semantische Zusammensetzungen (nationaler Wohlstand)
V 4.1: Politische Einstellungsforschung - Rattinger (2009) - grobe Klassifikationen von Einstellungen in 3 Kategorien? Wichtig - die letzte Kategorie hat zwei wichtige Unterkategorien!
- Politische Ziele, Strategien, Instrumente (e.g. - Wohlstand, Wachstum, Steuersenkungen)
- Politische Akteure (e.g., Kanzler Scholz)
- Politische Fakten und Issues (Sachfragen) - Position-Issues (e.g., Ausstieg aus der Kohleenergie) und Valenz-Issues (e.g., Umweltschutz)
QUESTION - how do 1 and 3 differ?
V 4.1: Politische Einstellungsforschung - Rattinger (2009) - welche 4 Hauptfunktionen von Einstellungen sieht er? Was bewirken sie letztlich (impact)?
- Hauptfunktionen: Verteidigung, Expression, Wissen, instrumentelle Funktion
- Impact: ermöglichen und erleichtern den Umgang mit der Wirklichkeit; stärken Persönlichkeit und Selbstwertgefühl
V 4.1: Politische Einstellungsforschung - Rattinger (2009) - was ist sein (3+1)-Komponenten-Modell von Einstellungen? (jeweiles Komponente und ihren Objektbezug)
- Kognitiv: Zuweisung von Eigenschaften (Merkel ist intelligent)
- Affektiv: Gefühle (ich mag die Merkel)
- Konativ: Verhaltensintentionen (ich werde die Merkel wählen)
- Salience (neu): persönliche Wichtigkeit (es ist mir wichtig, dass die Merkel Kanzlerin bleibt)
V 4.1: Politische Sozialisation - Definition Sozialisation von Harold Lasswell
Who learns what from whom under which conditions and with what effect
V 4.1: Politische Sozialisation - was sind ihre 4 Ziele?
- Förderung der Loyalität zum pol. System
- Stärkung des Zusammengehörigkeitsgefühls
- Entwicklung des Verständnisses für pol. Rollen und Strukturen
- Entwicklung der Fähigkeit zur Übernahme politischer Rollen (z.B., als Wähler)
V 4.1: Politische Sozialisation - was sind ihre Funktionen jeweils für die Gesellschaft und das Individuum (2 Unteraspekte re: Individuum)?
G: Kontinuität und Stabilität
I: Anpassung der Psyche an die gesellschaftl. Realität (sowohl suppressiv als auch emanzipatorisch!)
V 4.1: Politische Sozialisation - worum geht es in der Unterscheidung zwischen latenter und manifester politischer Sozialisation? Was sind jeweils Beispiele?
- Latente Sozialisation: nicht direkt bezogen auf politische Inhalte (e.g., Lernen über Korruption per TV), erlangt pol. Relevanz erst durch Übertragung auf pol. Objekte
- Manifeste Sozialisation: Prozesse, i.d. pol. Inhalte explizit vermittelt werden (e.g., Lernen über den Bundestag im Politikunterricht)
V 4.1: Politische Sozialisation - was sind die 3 Modelle der Phasen der pol. Sozialisation nach Robert Weissberg (1974)?
- Primacy Modell: Sozialisation findet früh statt, “Kristallisationsthese”
- Intermediate Modell: pol. Identität ist zum Zeitpunkt der Volljährigkeit weitgehend abgeschlossen
- Recency Modell: Lebenszyklische Veränderungen sind Motor lebenslanger Sozialisation
V 4.2: Politische Kulturforschung - was ist die zentrale Annahme?
Die Art der Regierungsform steht in enger Wechselbeziehung zu den Überzeugungen, politischen Einstellungen und Verhaltensweisen der Bevölkerung.
V 4.2: Politische Kulturforschung - Beispiel 3. Reich/Weimar - was sind 3 Erklärungsansätze/Denkschulen die erklären, wie das passiert ist?
Institutionalisten, Elitisten, Kulturalisten (i.e., die Einstellungen und Überzeugungen der Bevölkerung waren schuld!)
V 4.2: Politische Kulturforschung - was sind die 2 zentralen Fragen?
- Welche Überzeugungen und Fähigkeiten müssen Bürger haben, damit demokratische Institutionen überleben?
- Wie entstehen und entwickeln sich diese Überzeugungen und Fähigkeiten? Wie können sie erlernt werden?
V 4.2: Politische Kulturforschung - Welche 2 Forscher publizierten ihre bahnbrechende Studie in 1963 und wie hieß sie? Was war ihr Hauptinteresse?
- Gabriel Almond, Sidney Verba, “Civic Culture”
- Hauptinteresse: Was erklärt die Stabilität einer pol. Ordnung i.A., aber insbesondere einer Demokratie
V 4.2: Politische Kulturforschung - Almond/Verba/CC - in welche 3 Kategorien fallen ihrer Ansicht nach die Bestandsvoraussetzungen von Demokratien?
- Sozio-ökonomische Voraussetzungen
- Gesellschaftl, rechtliche und internationale Voraussetzungen.
- Kulturelle Voraussetzungen - POLITISCHE KULTUR!
V 4.2: Politische Kulturforschung - beyond Almond/Verba/CC - was besagt das Kongruenzpostulat von Harry Eckstein (1961)?
Bei Kongruenz von politischer Kultur und Struktur ist Stabilität wahrscheinlicher
V 4.2: Politische Kulturforschung - Ziel ist oft die Erklärung von Systemstabilität, aber diesen Begriff mag die PK Forschung nicht. Was benutzt sie dagegen lieber?
Persistenz
V 4.2: Politische Kulturforschung - sie befasst sich mit den subjektiven Voraussetzungen der Persistenz eines pol. Systems. Wie wird das definiert?
Subjektive Voraussetzungen sind definiert als die Gesamtheit der Werte, Glaubensüberzeugungen und Einstellungen der Bürger gegenüber der Politik/politischen Objekten
V 4.2: Politische Kulturforschung - Almond/Verba/CC - wie definieren sie den Begriff der politischen Kultur?
‘The political culture of a nation is the particular distribution of patterns of orientation toward political objects among the members of a nation”
V 4.2: Politische Kulturforschung - Almond/Verba/CC - was ist ihre zentrale These?
Stabile Demokratie benötigt SOWOHL Implementierung demokratischer Strukturen ALS AUCH Wertebindung
V 4.2: Politische Kulturforschung - Almond/Verba/CC - wie passt sie zu Coleman’s Badewanne?
Politische Kultur als Konzept hilft bei der Verknüpfung von Mikro- und Makroebene!
V 4.2: Politische Kulturforschung - Differenzierung politischer Einstellungen. Was sind die 4 möglichen Objekte IM POLITISCHEN SYSTEM und 3 Arten der Orientierung?
- 4 Objekte: System allgemein, Input-Strukturen, Output-Strukturen, Ego (Selbstbild)
- 3 Arten: kognitiv, affektiv, evaluativ
V 4.2: Politische Kulturforschung - Almond/Verba/CC - was sind ihre 3 Idealtypen politischer Kultur?
Parochial, subject, and participant culture (see matrix slide 132)
V 4.2: Politische Kulturforschung - was sind die 2 methodischen Hauptprobleme?
Indikatorenwahl und Mikro-Makro-Problem (aka Aggregationsproblem)
V 4.2: Politische Kulturforschung - Methodenprobleme - Indikatorenwahl, Bsp. Demokratiezufriedenheit. What is the problem?
Was misst man, wenn Antworten zu dieser Frage erhält? Einstellung zur Demokratie als Ordnungsmodell? Einstellung zur gegenwärtig implementierten Verfassung? Einstellung zur aktuellen Realität?
V 4.2: Politische Kulturforschung - Erwin Scheuch - Definition individualistischer und ökologischer Fehlschluss?
- Indiv. F.: Inkorrektes Schließen von Beobachtungen auf einer tieferen Ebene auf die Bedingungen auf der höheren Ebene (Bsp.: wohlhabendere Menschen unterstützen Demokratie mehr, also wohlhabendere Gesellschaften unterstützen Demokratie mehr)
- Oekol. F.: Schließen von Informationen über Kollektive auf die Mitglieder der Kollektive
V 4.2: Politische Kulturforschung - political efficacy; was ist die dt. Uebersetzung? Was sind die 2 Arten je mit Definition?
- Political efficacy - Gefühl politischer Kompetenz
- Internal political efficacy - Einschätzung der eigenen politischen Kompetenz
- External political efficacy - Wahrnehmung der eigenen Einflusschancen und Durchlässigkeit politischer Strukturen
V 4.3: Politische Legitimität - step back - warum ist sie wichtig - erstens allgemein, dann spezifisch für die Demokratie?
- Allgemein: massenbasierte Legitimität ist Hauptquelle von Regimestabilität
- Demokratie: Unverzichtbar für Bestandssicherung von Demokratien (“Demokratie als Herrschaft von Volkes Gnaden)
V 4.3: Politische Legitimität - remember - wie passt sie in das Konzept der Herrschaftsressourcen? Was passiert wenn Legitimität gering ist?
- I.A. gibt es 2 Herrschaftsressourcen - Zwang und Legitimität
- Bei geringer Legitimität braucht das Regime viel Zwang - often not sustainable
V 4.3: Politische Legitimität - was sind die zwei Spielarten/Definitionen? Wie ist die erste definiert?
- Politische Legitimität in weiteren Sinne (Graf Kielmansegg) und im engeren Sinne
- Def. Graf Kielmansegg: soziale Geltung als rechtens, Geltung der Herrschaftsordnung als rechtens
V 4.3: Politische Legitimität - Spielart Legitimität im engeren Sinn - was sind die 3 Bedeutungsdimensionen und worum geht es jeweils prinzipiell?
Dim #1: normativ; warum ist die Ordnung legitim und würdig der Anerkennung?
Dim #2: empirisch-dynamisch; wie laufen Interaktionen ab und helfen, das System zu legitimieren?
Dim #3: empirisch; warum glauben die Menschen, dass das System legitim ist (innere Anerkennung)
V 4.3: Politische Legitimität - something to remember - Seymour Martin Lipset - welche 2 Voraussetzungen sieht er für stabile Demokratie? Was sind die zwei Bedingungen für andauernde Stabilität?
- 2 Voraussetzungen: hohen soz.oek. Stand, relativ offene Sozialstruktur
- 2 Bedingungen für Stabilität: Effektivität (aka Performanz), Legitimität
V 4.3: Politische Legitimität - something to remember - Seymour Martin Lipset - wie definiert er Legitimität? Wichtige Überlegung - wann erachten Menschen ein System als legitim?
- Def. Legitimität: Fähigkeit d.pol. Systems, die Überzeugung hervorzurufen, dass existierende pol. Institutionen die für die Gesellschaft am angemessensten sind
- Wann erachten Menschen System als legitim? Wenn dessen Werte mit den eigenen übereinstimmen (!)
V 4.3: Politische Legitimität - was sind ihre 3 Quellen?
Grundnormen; Legitimitätsglaube; Verfahren
V 4.3: Politische Legitimität - Legitimitätsglaube - Definition (in Beziehung zu Verfahren und Grundnormen) nach Mundt/ Kaase (1995)?
Legitimitätsglaube ist das “auf Erfahrung gegründete Vertrauen, dass diese Verfahren zur Verwirklichung der … geltenden Normen geeignet sind”
V 4.3: Politische Legitimität - was ist die zentrale Überlegung zum DYNAMISCHEN Charakter politischer Legitimität?
Eine Herrschaftsordnung IST NICHT legitim, sondern WIRD ES FORTWÄHREND
V 4.3: Politische Legitimität - welches Element des Modells von David Easton ist hier wichtig?
Das Element der Unterstützung (support)
V 4.3: Politische Legitimität - Modell von David Easton - wie definiert er Stabilität (aka Persistenz)?
Beibehaltung zentraler Strukturelemente UND Anpassung an sich ändernde Umweltbedingungen durch Wandel peripherer Strukturelements
V 4.3: Politische Legitimität - Modell von David Easton - Element support - was sind die zwei Spielarten?
- Offener support
- Verborgene Unterstützung (Einstellungen)
V 4.3: Politische Legitimität - Modell von David Easton - Element support - wonach kann man support unterscheiden?
- Nach OBJEKTEN der pol. Unterstützung, e.g., Regime, Herrschaftsträger, Werte…
- Nach ARTEN der Unterstützung - spezifisch (kurzfristig/issues) vs diffus (dauerhaft, “reservoir of goodwill”)
V 5.1: Wahlen - recall das 3-Stadienmodell von Robert Dahl. Was waren (noch einmal) die Stadien, und wie/wo passen das Aufkommen von Wahlen da rein?
Stadien: Inkorporation, Repräsentation, organisierte Opposition
Wahlen: im Stadium der Inkorporation beobachten wir Einführung und Demokratisierung des Wahlrechts