Phase_1 Flashcards
V1: Was ist die Definition von Wissenschaft? Worum geht es weiterhin in den 3 wichtigen Teilaspekten?
Def.: Theoretisch und methodisch geregeltes System zur Erfassung und Gestaltung von Wirklichkeit
- “Theoretisch”: es geht ums Treffen v. Aussagen und deren empirischen und logischen Wahrheitsgehalt
- “Methodisch geregelt”: intersubjektiv, überprüfbar
- “System”: Zusammenhang von Personen (…) und Sätzen, i.d. Wirklichkeit ausgedrückt wird
V1: Was sind die 3 Standards wissenschaftlichen Arbeitens?
- Nachprüfbarkeit und Wahrhaftigkeit - erfordert präzise Sprache und klare Begriffe
- Vollständigkeit - “streben ist das Ziel”
- Übersichtlichkeit - klarer Aufbau, Stringenz
V2.1: Was sind die 2 Entwicklungsstränge der modernen Politikwissenschaft (Name und worum es jeweils geht)?
- Normativ/präskriptiv - denkerische Auseinandersetzung mit politischen Phänomenen (~Philosophie)
- Empirisch-analytisch: Beschreibung und Erklärung politischer Sachverhalte
V 2.2: In der Systematik der Wissenschaften, worum geht es jeweils in Natur-, Geistes- und Sozialwissenschaften?
- Naturw.: Beschaffenheiten der (un-)belebten Natur
- Geistesw.: Hervorbringungen des menschl. Geistes
- Sozialw.: Abläufe und Ergebnisse menschlichen Handelns
V 2.2: Was sind die 3.5 Eigenheiten sozialwissenschaftl. Forschungs-gegenstände nach Mayntz (2009) und Berg-Schlosser/Stammen (2013)?
- Geringer Grad der Determiniertheit
- Hoher Grad der Veränderbarkeit des Gegenstands im Zeitverlauf
- Konstruktcharakter der zugrundeliegenden Phänomene
- Vorliegen besonderer erkenntnis-bedingender und -beeinflussender Faktoren (??)
V 2.2: Was sind die 3 Gründe (laut Renate Mayntz 1995a), warum erklären und prognostizieren i.d. Sozialwissenschaften schwierig ist? Was kann die Sozialwissenschaft dagegen gut?
- 3 Schwierigkeiten: Multikausalität, Nichtlinearität, Interferenz
- Stärke: Diagnose bestehender sozialer Verhältnisse
V 2.2: 4 Definitionen der Politik - Machiavelli, Weber, Mao, Lehmbruch. Politik ist…
- Machiavelli: Summe der Mittel, an die Macht zu kommen, sich an der Macht zu halten und von der Macht Gebrauch zu machen
- Weber: Streben nach Machtanteil oder Beeinflussung der Machtverteilung innerhalb eines (gesamten) Staates oder zwischen den (ihn ausmachenden) Menschengruppen
- Mao: Ausgangspunkt aller Handlungen einer revolutionären Partei… Politik und Taktik sind Leben der Partei
- Lehmbruch (1968): gesellschaftliches Handeln, welches darauf gerichtet ist, gesellschaftliche Konflikte über Werte verbindlich zu regeln
V 2.2: 4 Politikbegriffe (Ordnungsmuster nach Böhret/Jann/Kronenwetter 1988) - Namen um worum es jeweils vor allem geht
- Normativ: es geht um Herstellung einer “guten Ordnung”
- Pragmatisch: es geht um Macht und instrumentelle Machtausübung und Verarbeitung v. Konflikten
- Polit-ökonomisch: es geht um Politik als Überbau-Phänomen (a la Marx)
- Systemtheoretisch: es geht um Politik als gegenüber der Umwelt abgegrenztes Subsystem (in dem es um Steuerung durch bindende Entscheidungen geht)
V 2.2: Was ist die Definition von Politik v. Patzelt (2013)?
Politik ist jenes menschliches Handeln, das auf die Herstellung und Durchsetzung allgemein verbindlicher Regeln und Entscheidungen in und zwischen Gruppen von Menschen abzielt
V 2.2: Was sind die 3 Inhalte aka Dimensionen aka Analyse-Ebenen von Politik (nur Namen - Deutsch und Englisch)?
polity/Form, policy/Inhalt, politics/Prozess
V 2.2: 3 Inhalte aka Dimensionen aka Analyse-Ebenen von Politik- polity/Form - was sind Erscheinungformen und Merkmale?
- Erscheinungsformen: Verfassung, Normen, Institutionen
- Merkmale: Organization (Herrschaft), Verfahrensregelungen, Ordnung
V 2.2: 3 Inhalte aka Dimensionen aka Analyse-Ebenen von Politik- policy/Inhalt - was sind Erscheinungformen und Merkmale?
- Erscheinungsformen: Aufgaben und Ziele, politische Programme
- Merkmale: Problemlösung, Aufgabenerfüllung, Wert- und Zielorientierung, Gestaltung
V 2.2: 3 Inhalte aka Dimensionen aka Analyse-Ebenen von Politik- politics/Prozess - was sind Erscheinungformen und Merkmale?
- Erscheinungsformen: Interessen, Konflikte, ?
- Merkmale: Macht, Konsens, Durchsetzung
V 2.3: Was ist die Definition des Begriffs “System” laut Czerwick (2011), Patzelt (2013) - plus 2 weitere Überlegungen?
- (Ein) System ist eine gegenüber einer Umwelt abgrenzbare Menge von Elementen, zwischen denen Relationen (Interdependenzen) bestehen
- Muster von Relationen - Struktur
- Grad der Systemkomplexität ist bestimmt durch die Elemente, Relationen und Bildung von Sub-Systemen
V 2.3: Welche Namen sind mit Systemtheorien in a) der Soziologie und b) der Politikwissenschaft verbunden?
- Soziologie: Parsons, Luhmann, Münch, Wilke
- PoWi: Easton, Deutsch, Almond
V 2.3: David Easton - wie heißt sein systemtheor. Modell, was ist sein zentraler Gedanke, welche Funktionen d. pol. Systems sieht er?
- Name: Input-Output-Modell
- Z.G.: Überleben (Persistenz) politischer System hängt ab von ihrer Lern- und Anpassungsfähigkeit gegenüber Umwelteinflüssen (Stressreduktion)
- Funktionen: Werte-Allokation und Werte-Bindung (beides Steuerungsleistungen)
V 2.3: David Easton - Input-Output-Modell - Beschreibung (Input, Outputs, Zentrum, drum herum)
- Inputs: Forderungen (demands), Unterstützung (support)
- Outputs: Entscheidungen/Handeln
- Zentrum: Politisch-Administratives System (PAS)
- Drum herum: Umwelt, feedback loop
V 2.3: Max Weber - was ist seine Definition von Macht?
Macht ist jede Chance, innerhalb einer sozialen Beziehung den eigenen Willen auch gegen Widerstreben durchzusetzen, gleichviel worauf diese Chance beruht
V 2.3: Begriff Herrschaft - Definition von Max Weber?
Das Recht, Befehle zu erteilen bzw. verbindliche Entscheidungen zu treffen und dafür Gehorsam zu erwarten
V 2.3: Begriff Herrschaft - Definition von Karl Rohe? (4 Aspekte)
- ganz besondere Art von Macht (…),
- in einer dauerhaften Ordnung institutionalisiert
- auf der Verfügung über Positionen mit geregelter Entscheidungsbefugnis beruhend
- egal ob diese Regelung nun über Sitte, Brauch oder formales Recht erfolgt
V 2.3: Politische Herrschaft i.e. Sinne - worum geht es, was sind 2 zentrale Ressourcen (und eine darauf bezogene Überlegung)?
- Pol. Herrschaft konzentriert sich in entwickelten, funktional ausdifferenzierten Gesellschaften im Staat und seinem Monopol auf legitime Gewaltausübung
- Ressourcen: Legitimität und Zwang (beide können zu Gehorsam führen); Mix entscheidet über den Charakter einer Herrschaftsordnung (!)
- Überlegung: ohne Gehorsam und freiwillige Anerkennung des Rechts verbindlichen Entscheidens ist keine dauerhafte Herrschaft möglich
V 2.3: Max Weber - was sind seine 3 Idealtypen legitimer Herrschaft?
Traditionale, charismatische und rational-legale Herrschaft
V 2.3: Max Weber - 3 Idealtypen legitimer Herrschaft - traditionale Herrschaft - key ideas?
Person des Herrschers ist durch Erbe und Ueberlieferung zur Ausübung der Herrschaft berechtigt; Autorität des Hergebrachten
V 2.3: Max Weber - 3 Idealtypen legitimer Herrschaft - charismatische Herrschaft - key ideas?
Eigenschaften und Fähigkeiten des Herrschers berechtigen zur Ausübung der Herrschaft; Verehrung einer Führungspersönlichkeit
V 2.3: Max Weber - 3 Idealtypen legitimer Herrschaft - rational-legale Herrschaft - key ideas?
Beruht auf Prozeduren; Anwendung von sachgemäßen und rechtmäßigen Regeln
V 2.3: Staatsformenlehre nach Aristoteles - was ist sein Framework? Mögliche Ausprägungen?
- Framework: 2x3 Matrix; Achse Numerisch (eine Person, kleine Gruppe, Viele); Achse qualitativ - in wessen Interesse wird geherrscht (Interesse Einzelner oder Aller)
- Ausprägungen: Monarchie/Tyrannis, Aristokratie/Oligarchie, Politie/Demokratie (!)
V 2.3: Staatsformenlehre nach Machiavelli - welche möglichen Formen sieht er?
Republik, Fürstentum
V 2.3: Staatsformenlehre nach de Montesquie - welche möglichen Formen sieht er?
Republik, Monarchie, Despotie
V 2.3: Staatsformenlehre - welche 2-3 Grundformen sieht die gegenwärtige Forschung?
Demokratie vs autokratische Systeme; Autokratien weiter unterteilt zwischen autoritären und totalitären Systemen
V 3.1 Was sind die 3 Analyseebenen von Politik (jeweils mit Analyseobjekt und Beispielen)?
- Makro: Gesellschaft - Parteiensystemanalyse, Nationenbildung
- Meso: Organisationen, Institutionen - Institutionenanalyse (e.g., Parteien, Parlament), Genese und Wandlung von Parteien
- Mikro: Individuen, kleine Gruppen - individuelle pol. Partizipation, Elitenforschung, politische Einstellungen
V 3.1: Coleman’s Badewanne (1991): wie können wir eine soziale Situation mit kollektiven Beobachtungen verknüpfen? Grundidee und Beispiel
- Grundidee: fange an auf der Makro-Ebene, untersuche dann die Situationslogik des Akteurs und dessen Selektionslogik, und gehe dann per Aggregationslogik wieder auf die Makroebene
- Beispiel: Weber - Protestantismus und Kapitalismus
V 3.2: Was ist die Definition von Staat von Newton/van Deth (2016), Gal (2015)?
Ein Staat is eine Organisation, die in einem territorial definierten Gebiet Regeln ausfertigt und durchsetzt, die für Menschen in diesem Gebiet bindend sind
V 3.2: Definition von Staat von Newton/van Deth (2016), Gal (2015) - was sind die 4 zentralen Aspekte?
- Territorium ist definiert
- Staatsvolk ist definiert/permanent
- Verwaltung ist organisiert
- Fähigkeit zur Aufnahme von Aussenbeziehungen besteht
V 3.2: Was sind die 3 zentralen Merkmale des modernen Staates nach Jellinek (1900!), aka 3-Elemente-Lehre
Staatsgebiet, Staatsvolk, Staatsgewalt
V 3.2: Was sind die 3 Stadien der Entwicklung von Staatsbürgerrechten nach T.H. Marshall (1965)?
- Jahrhundert: civil rights - Freiheitsrechte
- Jahrhundert: political rights - Partizipationsrechte
- Jahrhundert: social rights - Rechte sozialer Sicherheit
V 3.2: 3-Elemente-Lehre von Jellinek (1900) - Staatsvolk - was sind 2 Varianten bzgl. “Volk”?
Politische Nation (civic nation) und Kulturnation (cultural nation)
V 3.2: 3-Elemente-Lehre von Jellinek (1900) - Staatsgewalt - worum geht es hier?
Es geht hier um Souveränität - innere und äussere Souveränität, definiert als das “Letztentscheidungsrecht” für den Staat
V 3.2: Max Weber - was ist seine Definition des modernen Staates (von 1921)?
“Staat soll ein politischer Anstaltsbetrieb heissen, wenn und insoweit sein Verwaltungsstab erfolgreich das Monopol legitimen physischen Zwanges für die Durchführung der Ordnungen in Anspruch nimmt.”
V 3.2: Zwischenfazit - 7 Kennzeichen des modernen Staates nach Jellinek und Weber?
Territorium, Volk, souveräne Staatsgewalt, Legitimität (staatl. Gewalt freiwillig anerkannt), legitimes Gewaltmonopol, Monopolisierung legitimer Gewaltanwendung, bürokratischer Verwaltungsapparat
V 3.2: Staatenbildung - was sind die 3 Entwicklungsmuster laut Newton/van Deth (2016)? Mit jeweils 2 Beispielen
- Transformation - UK, F
- Einigung - D, I
- Sezession - Yugoslawien, Sowjetunion
- Bonus: Katalysatoren - Krieg und Kapitalismus
V 3.2: TRUDI - was sind die 4 Dimensionen moderner Staatlichkeit in diesem Modell von Zürn/Leibfried (2005)?
Territorial control, Rule of law, democratic governance, Intervention to promote welfare
V 3.2: TRUDI - 4 Dimensionen moderner Staatlichkeit in diesem Modell von Zürn/Leibfried (2005) - was sind die Dimensionen mit den jeweils wichtigen Aspekten (2+2+0+3)?
- Territorial control: Gewalt- und Steuermonopol
- Rule of law: formaler vs. materieller Rechtsstaat
- Democratic governance
- Intervention to promote welfare: 3 Modelle nach Esping-Andersen (1990) - liberal, sozialdemokratisch, konservativ
V 3.3: Was sind die 3 elementaren Prinzipien der Demokratie? Gibt es darüber hinaus eine allgemein akzeptierte Definition von Demokratie?
- 3 elementare Prinzipien: Volkssouveränität, politische Gleichheit, Herrschaft pro tempore
- ABER: Es gibt KEINE allgemein akzeptierte Definition von Demokratie
V 3.3: Der Fokus moderner Demokratietheorien liegt auf der Bewertung der Qualität der Ergebnisse der Politik. Was sind 5 oft verwendete Rationalitätskriterien (laut Buchstein und Joerke)?
- Effektivität
- Implementierbarkeit
- Repräsentation von Interessen
- Gerechtigkeit
- Gemeinwohl
V 3.3: Demokratiebegriff nach Robert Dahl - was sind seine 5 (idealen) Standards und was ist eine weitere Überlegung?
- Effective participation
- Equality in voting
- Enlightened understanding
- Final control over the agenda
- Inclusion of adults
- ALSO: Realisierung dieser Möglichkeiten erfordert Rechte!
V 3.3: Demokratiebegriff nach Robert Dahl - was sind die 6 notwendigen Institutionen für Demokratie im Flächenstaat? Wie heisst dieser Typ der Volksregierung?
- Elected Officials
- Free, fair and frequent elections
- Freedom of expression
- Access to alternative sources of information
- Associational autonomy
- Inclusive Citizenship
- Dieser Typ der Volksregierung heisst Polyarchie
V 3.3: Demokratiebegriff - Zwischenfazit: Was ist der normative Mindestgehalt, wo liegen die (vielen) Probleme?
- Mindestgehalt: Kongruenz von Entscheidungskompetenz und Entscheidungsbetroffenheit
- Probleme: verschiedene Theorien der Demokratie (klassisch vs modern, normativ vs empirisch etc.), präskriptive und deskriptive Begriffskomponenten; DemokratieNORM nicht gleich Demokratierealität; was ist das Allgemeinwohl? Wieviel Auslagerung verträgt der Begriff der Demokratie?
V 3.4: Merkmale von Regimetypen nach Merkel - was sind die 6 Dimensionen plus Ausprägung für die Demokratie? Jeweils Herrschafts…
-legitimation: Volkssouveränität
-zugang: offen
-monopol: demokr. legit. Institutionen
-struktur: pluralistisch
-anspruch: eng begrenzt
-weise: rechtsstaatlich
V 3.4: Merkmale von Regimetypen nach Merkel - was sind die 6 Dimensionen plus Ausprägung für ein autoritäres pol. System? Jeweils Herrschafts…
-legitimation: Mentalitäten
-zugang: eingeschränkt
-monopol: Führer/Oligarchien, über Mentalitäten legitimiert und mittels Repression abgesichert
-struktur: semi-pluralistisch
-anspruch: umfangreich
-weise: rechtsstaatlich oder nicht; repressiv
V 3.4: Merkmale von Regimetypen nach Merkel - was sind die 6 Dimensionen plus Ausprägung für ein totalitäres pol. System? Jeweils Herrschafts…
-legitimation: geschlossene Weltanschauung
-zugang: geschlossen
-monopol: weltanschaulich legitimierte und durch Repression abgesicherte Führer
-struktur: monistisch
-anspruch: unbegrenzt
-weise: nicht rechtsstaatlich, repressiv, terroristisch
V 3.4: Was sind die 3 zentralen Fragen der Demokratisierungsforschung?
- Wie, wann und warum hat sich die Demokratie in der Welt ausgebreitet?
- Welche Überlegungen können Demokratien das Überleben sichern?
- Was sind “gute” Demokratien?
V 3.4: Die historische Ausbreitung der Demokratie - was sind 2 bekannte Modelle?
Das Stadienmodell nach Robert Dahl und das Wellenmodell nach Samuel Huntington
V 3.4: Die historische Ausbreitung der Demokratie - Stadienmodell nach Robert Dahl - was sind seine 3 Stadien? Je Stadium der…
Inkorporation, Repräsentation, organisierten Opposition
V 3.4: Die historische Ausbreitung der Demokratie - Wellenmodell nach Samuel Huntington - was sind seine 3 Wellen (Jahre!)? Was liegt zwischen den Wellen?
- Welle 1: 1828-1926
- Welle 2: 1943-1962
- Welle 3: seit 1974
- Dazwischen: jeweils autoritäre Gegenwellen
V 3.4: Bestandsvoraussetzungen von Demokratien - was sind die 3 Dimensionen?
- Sozio-ökonomische Voraussetzungen
- Kulturelle V.
- Gesellschaftliche, politische, rechtliche und internationale V.
V 3.4: Bestandsvoraussetzungen von Demokratien - Sozio-ökonomische Voraussetzungen - was ist ein wichtiges Modell (NAME), was ist die Hauptthese, was sind 2 weitere Faktoren?
- Seymour Martin Lipset, 1959, “Political Man”
- Hauptthese: the more well to do a nation, the greater the chances that it will sustain democracy
- 2 weitere Faktoren: Effectiveness, Legitimacy
V 3.4: Bestandsvoraussetzungen von Demokratien - Sozio-ökonomische Voraussetzungen - Seymour Martin Lipset - wie definiert er Effectiveness?
Maß, in dem die grundlegenden Funktionen des politischen Systems in einer Weise erfüllt werden, die den Erwartungen d. Bevölkerungsmehrheit und mächtiger Interessengruppen entspricht
V 3.4: Bestandsvoraussetzungen von Demokratien - Sozio-ökonomische Voraussetzungen - Seymour Martin Lipset - wie definiert er Legitimacy?
Fähigkeit des politischen Systems, bei Regierten die Überzeugung hervorzurufen und aufrechtzuerhalten, dass die existierenden politischen Institutionen die für die Gesellschaft am meisten angemessenen sind
V 3.5: Was sind 4 Ansätze zur Unterscheidung von Demokratietypen (dreimal davon Format “a vs b”)?
- Parlamentarisches versus präsidentielles Regierungssystem
- Konkurrenz- versus Konkordanzdemokratie
- Merheitsdemokratie versus Konsensusdemokratie
- Vetopunkte
V 3.5: Ansatz von Winfried Steffani - welche 2 Formen des parlamentarischen Regierungssystems definiert er? Was ist der Hauptunterschied?
- 2 Grundformen: Präsidentielles und parlamentarisches Regierungssystem
- Hauptunterschied: Abberufbarkeit der Regierung durch das Parlament
V 3.5: Semi-präsidentielle Regierungssysteme, was sind die 3 Merkmale laut Maurice Duverger?
- Direkte Volkswahl des Präsidenten
- Präsident verfügt über beachtliche Kompetenzen
- Regierungschef(in) benoetigt Vertrauen der Mehrheit des Parlaments
V 3.5: Konkurrenz- versus Konkordanzdemokratie - wer hat dieses Konzept besonders tief behandelt, was ist der zentrale Unterschied der beiden Systeme, in welchen Gesellschaften findet Konkordanzdemokratie oft ihre Anwendung?
- Wer: Gerhard Lehmbruch (1967, 1969, 1991)
- Zentraler Unterschied: Art der Konfliktregelung
- Applicability: in tief gespaltenen und stark segmentierten Gesellschaften
V 3.5: Konkurrenz- versus Konkordanzdemokratie - was sind die 4 Hauptmerkmale einer Konkordanzdemokratie?
- Übergroße Koalitionsregierungen
- Minderheitenschutz über Veto-Rechte (oder Zwang zur Einstimmigkeit)
- Proporz- und Paritätsregeln
- Segmentierte Autonomie
V 3.5: Mehrheitsdemokratie versus Konsensusdemokratie - wer hat diese Dichotomie besonders behandelt, wie sind die Idealtypen jeweils definiert, was ist die These der Autoren?
- Wer: Arend Lijphart (1984, 1999, 2012), “Patterns of Democracy”
- Idealtypus Mehrheitsdemokratie: Konzentration pol. Macht bei der Mehrheit; exklusiv und kompetitiv
- Idealtypus Konsensdemokratie: Versuch der Machtteilung, -verteilung und - begrenzung; inklusiv und verhandlungsorientiert
- These: Konsensusdemokratie ist besser!
V 3.5: Konkordanz- und Konsensdemokratie klingen doch sehr ähnlich; was ist eine Gemeinsamkeit, was sind 3 Kernvariablen, in denen Unterschiede bestehen?
- Gemeinsam: Fokus auf Verhandlungen
- Delta 1 - Kernvariablen: Verhalten von Akteuren auf beiden Seiten (haeh?)
- Delta 2 - Machtteilung: KKD - MT ist vorgeschrieben, KONS wird angestrebt
- Delta 3 - Merkmalsfokus: KKD Fokus auf Konfliktregelung, KONS Fokus auf Entscheidungsfindung
V 3.5: Vetopunkte - wer hat dieses Thema besonders behandelt, was sind hier die Idealtypen, was ist die These bzgl dieses Aspekts und Auswirkung auf Evolution (duh)?
- Wer: Ellen Immergut (1992), Andre Kaiser (1997), George Tsebelis (1995, 1999, 2002)
- Idealtypen: Mehrheitsdemokratie - Minimum an Vetopunkten; Verhandlungsdemokratie - Maximum
- These: je mehr Vetopunkte es gibt, desto schwieriger ist Politikwandel und Evolution der Institutionen
VT 4: Was sind die 3 potentiellen Erkenntnisinteressen i.d. Politikwissenschaften?
- Normativ - Fokus Bewertung
- Deskriptiv
- Analytisch- erklärend: Phänomen erklären
VT 4: Was sind die (mit den Erkenntnisinteressen verknüpften) Fragestellungen i.d. Pol-Wiss. [2 main levels, one sub-level plus a note]
- Normative Fragestellungen (wie sollte etwas sein)
- Empirische Fragestellungen (wie ist etwas)
- Unterkategorien für empirische Fragestellungen: analytisch (warum?) und deskriptiv
- Note: analytische Fragestellungen haben Unterkategorien : x-zentriert, y-zentriert
VT 4: Welche Fragestellungen sind für Seminar- und Abschlussarbeiten geeignet? 3 thoughts
- Im Prinzip - hängt vom Erkenntnisinteresse ab
- In der Praxis: vermeide normative Fragestellungen (zumindest in der sozialwissenschaftlichen Politikwissenschaft)! Fokus sollte auf empirisch-analytischen Fragestellungen liegen
- Immer: Erklärung sozialer Phänomene
VT 5: Worum geht es um x- und um y-zentrierte empirisch-analytische Fragestellungen?
- Y-zentriert: Fokus auf die Wirkung (warum passierte dieses Y? Kann Einzelfall oder viele Fälle sein). Problem - kann schwierig sein, Multikausalität
- X-zentriert: Fokus auf Untersuchung der Kausalbeziehungen
- In your Hausarbeiten: choose x, draw causal diagrams; note - watch out for what the Unt.einheiten sind
VT F21: Was sind Grundannahmen, wie passen sie zu Theorien und wo kommen sie her?
Grundannahmen kommen aus der Empirie oder werden aus dem Forschungsstand abgeleitet; sie bilden den Kern von Theorien und werden i.d.R. nicht weiter begründet
VT F21: Was ist die Definition des Begriffs Annahme? Aus wissenschaftstheoretischer Sicht, was muss ich machen, wenn ich Annahmen verwende?
Annahmen sind Vermutungen über Gegebenheiten der empirischen Realität. Sie müssen argumentativ begründet werden!
VT F21: Was ist die Definition des Begriffs Hypothese? Definition Diekmann (2011) plus 3 formale Anforderungen
- Hypothesen sind im sozialwissenschaftlichen Verständnis begründete Annahmen über Merkmalszusammenhänge in der empirischen Wirklichkeit
- Formale Anforderungen: formuliert als logische Aussage, die über den Einzelfall hinausweist und die widerlegt werden kann
VT F21: Hypothesen - was sind die 2 (logischen) Arten? Welcher Typus dominiert in den Sozialwissenschaften?
- 2 Typen: Deterministisch (wenn…dann…) und probabilistisch (je…desto…)
- In den Sozialwissenschaften dominieren probabilistische Hypothesen (duh)
VT F21: Hypothesen - was sind 4 häufige Fehler in Hausarbeiten?
- Es liegen mehrere aVs vor
- Formulierung als Tautologie
- aV oder uV beruht auf Spekulation
- aV oder uV liegen in der Zukunft
VT F21: Begriff These - wie ist These definiert? Was sind 3 formale Anforderungen?
- Definition: Eine These ist eine zu begründende Behauptung
- 3 formale Anforderungen: muss widerlegbar sein; eine Gegenthese muss formulierbar sein; Aussage ist generell und eher deskriptiv (sonst ist es eine Hypothese!)
VT F25: Begriff Argument - wie ist das definiert?
Ein Argument ist eine Aussage, die eine Aussage (i.d.R. These oder Hypothese) beweisen oder begründen (oder widerlegen!) soll
VT F25: Argumentieren i.d. Sozialwissenschaften - welcher Typ von Argument ist hier besonders wichtig? ( und warum)? Was ist ein praktische Empfehlung?
- Das deduktive Argument; warum - Konklusion ist logisch zwingend (wenn Prämissen wahr sind)
- Praktisch: write as “wenn… dann…” statement
VT F25: Argumentieren i.d. Sozialwissenschaften - was sind 3 beliebte Arten v. Fehlschlüssen? 2 davon mit Erklärung und Idee zur Lösung (#3 is duh-level)
- Autoritätsargumente (Expertenmeinung) - experts can and have been wrong on many issues (example: Wegener and continental drift); solution: Stand der Forschung kennen und verwenden
- Zirkelschluss - Prämisse und Konklusion identisch (oder fast identisch); solution - sprachliche Präzision (hilft beim Entdecken der Zirkularität!)
- Korrelation als Kausalität (duh)
VT F16: Was sind die 4 allgemeinen Schritte im sozialwissenschaftlichen Forschungsprozess?
- Formulierung der Forschungsfrage
- Theoriebildung und Konzeptspezifikation
- Methodische Umsetzung
- Auswertung und Publikation
VT F16: Begriff Definition - was sind 2 Typen
Realdefinition, Nominaldefinition
VT F16: Begriff Definition - Typ Realdefinition - Definition, worauf bezieht sie sich, Bezug zu Dichotomie richtig/falsch
- Definition: R.D. versuchen das Wesen (oder den Kern) eines Sachverhaltes/Begriff möglichst vollständig zu erfassen
- Bezug: R.D. treffen Aussagen über die Realität und haben empirischen Bezug
- R.D. können richtig oder falsch sein (!)
VT F16: Begriff Definition - Typ Realdefinition - Beispiel, wie häufig kommen sie i.d. SoWi vor (und warum)?
- Beispiel (vom VT): gesunde Ernährung
- Häufigkeit: sehr selten, da Standards (externe Kriterien) für Korrektheit i.d.R. nicht existieren
VT F16: Begriff Definition - Typ Nominaldefinition- Definition, was ist ihr logischer Gehalt (mit Bezug zu richtig/falsch), nach welchen Kriterien können wir sie bewerten?
- Def.: N.D. sind Konventionen über die Verwendung eines (Fach-) Begriffs
- Logischer Gehalt: N.D. sind Tautologien (also logisch immer wahr!); sie können weder richtig noch falsch sein (denn sie haben keinen empirischen Gehalt!)
- Kriterien der Bewertung: ist N.D., zweckmäßig (oder nicht)?
VT F17: Konzeptspezifikation - was ist nochmal die Definition von Theorie (kurz), wie passen Theorien und Konzepte zusammen? Wie passt die Phase der Konzeptspezifizierung hier rein?
- Theorie: Satz von Aussagen etc
- Konzept: K. sind Bestandteile von Theorien. Sie sind eine Spezialform der Nominaldefinition, und stellen begriffliche Bestandteile von Theorien dar, die sehr komplex, mehrdimensional oder (erstens) nur vage definiert sind
- Phase der Konzeptspezifikation - definiert und expliziert diese erst vagen Konzepte soweit, dass man sie operationalisieren kann
VT F17: Konzeptspezifikation - recall - Konzepte sind Begriffe, also sind hier Intension und Extension wichtig. Wie sind die nochmal definiert?
- Intension: alle jene Merkmale oder Eigenschaften, die gegeben sein müssen, damit Objekte einem Begriff zugeordnet werden können (KERN)
- Extension: beschreibt den Anwendungsbereich eines Begriffes und umfasst die Menge all jener Objekte, die die intentionalen Bedingungen erfüllen (PERIPHERIE)
VT 10: Wofür steht die Abkürzung OPAC? Was ist es?
Online Public Access Catalogue; ein über das Internet zugänglicher Bibliothekskatalog; note - diese Kataloge sind je spezifisch für eine bestimmte UB (z.B. der Fernuni Hagen)
VT 10: OPAC - warum ist es wichtig als Teil der Literatursuche, und wie vergleichen sich Suchergebnisse im OPAC vs z.B. SSCI?
OPAC enthält Ergebnisse die in anderen Suchmaschine wie SSCI nicht enthalten sind. Der SSCI enthält nur Artikel aus bestimmten Fachzeitschriften (v.a. englisch-sprachige), aber keine Monographien und Sammelbände
VT 10: OPAC - warum reicht es nicht aus (als einzige Suchmaschine) in einer Literaturrecherche?
Weil OPAC nur angibt, was eine spezifische UB als Literatur hat!
V 3.3: Was sind Ursachen für Verständnisprobleme mit dem Demokratiebegriff? Unterscheide nach Ursachen die innerhalb der akademischen Welt liegen (und wer darueber geschrieben hat) und die im allgemeineren Verstaendnis liegen
- In der akademischen Welt: Semantische Transformation, beschrieben von Buchstein und Joerke: Positivierung, Futurisierung, Komplettierung
- outside academia: Rationalisierung des Demokratiebegriffs zu Lasten von Partizipation
V 3.3: Demokratiebegriff nach Robert Dahl - was ist sein elementares Grundprinzip?
politische Gleichheit
V 3.4: Huntingtons Wellenmodell der Ausbreitung der Demokratie - was sind 4 Charakteristika der 3. / 4. Demokratisierungswelle
- Schneeballeffekt (Huntington)
- häufig „ausgehandelte“ Übergänge
- zentrale Rolle der Zivilgesellschaft
- Bedeutung von Wahlen