Pharmakologie in der Anästhesie Flashcards

1
Q

Die drei Säulen der Anästhesie

A

Opioide
Sedativa/Hypnotika
Relaxanzien

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Q

Einsatzbereiche von Benzodiazepinen

A

Prämedikation
Potenzierung der Anästhetika
Sedierung bei Regionalanästhesie

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3
Q

Wirkung von Benzodiazepinen

A

Sedierung
Enthemmung
Anxiolyse
Hypnose
Amnesie
(Atemdepression)

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4
Q

Kontraindikationen und Antagonisierung von Midazolam

A

Myasthenia Gravis, schwere Leberschäden, resp. Insuffizienz

Antagonist: Flumazenil (Anexate) Cave: Rebound

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5
Q

WHO- (Schmerz)-Stufenschema

A

Stufe 1: Nicht - Opioidanalgetika, z.B.: NSAR (ASS, Diclofenac, Ibuprofen) & Metamizol, Paracetamol

Stufe 2: Niederpotente Opioidanalgetika + Adjuvantien, z.B.: Tramal, Tilidin / Naloxon, Dehydrocodein, Piritramid (Dipidolor)

Stufe 3: Hochpotente Opioidanalgetika
+ Adjuvantien, z.B.: Buprenorphin (Transtec Pflaster), Fentanyl, Morphin, Oxycodon, Remi- & Sufentanyl

Adjuvantien: trizyklische Antidepressiva/ Antikonvulsiva/
Muskelrelaxanzien/ Glukokortikoide

Zusätzlich: periphere & rückenmarksnahe Therapiekonzepte; PC(I)A, Antihistaminika/ Neuroleptika/ Laxantien

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6
Q

Wirkung und Nebenwirkung von Opioiden

A

Analgesie
Schläfrigkeit
Miosis
Atemdepression
RR-Abfall
HF-Abfall
Thoraxrigidität
Bronchospasmus

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7
Q

Opioide: Fentanyl

A

Potenz: ~ 100
Synthetisches Opioid
Rascher Wirkungseintritt
Kurze Wirkdauer

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8
Q

Opioide: Remifentanyl

A

Potenz ~ 200
Sehr schnell und kurz wirksam
Sehr gut steuerbar
Schnell keine analgetische Wirkung kurz nach der OP
CAVE: Thoraxrigidität

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9
Q

Opioide: Sufentanyl

A

Höchstpotentes Analgetikum (Potenz ~ 1000)
Eignet sich gut für sehr schmerzhafte und lang andauernde OPs
CAVE: Thoraxrigidität
Dosierung: Zur Intubation: 0,3-1 µg/kgKG, Aufrechterhaltung Anästhesie: Bolus 0,1-0,5 µg/kgKG
Kontinuierlich ~ 0,5 µg/kgKG/h
Halbwertzeit: 160-165 Minuten

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10
Q

Barbiturat: Trapanal / Thiopental
Wirkung/Nebenwirkung

A

Ultrakurz wirksam; in hohen Dosen Burst Suppression EEG
Sedierend und angstlösend
Hypnotisch
Senkt den Hirndruck
Zur Durchbrechung eines Status Epileptikus
Als Therapie auf ICU nur noch nach individueller Indikationsstellung (AWMF 2020)
Atemdepressiv
Broncho-/ Laryngospastisch
RR-Abfall
Cave:
intra-arterielle Injektion:
Gefäßspasmus / Thrombosierung / Gangränbildung
Paravenös:
Schmerzhaft / lokale Nekrose

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11
Q

Hypnotikum: Propofol
Wirkung/Nebenwirkung

A

Schnell und kurz wirksam, keine analgetische Wirkung
Wirkung / Nebenwirkung:
Hypnotisch
RR-Abfall
Husten
Flushs
Apnoe
Übelkeit
Bei Allergie / Überempfindlichkeit gegenüber Soja / Erdnüssen
kontrovers diskutiert
CAVE: Unmittelbar applizieren!

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12
Q

Sedativa: Ketamin
Wirkung/ Nebenwirkung/ Kontraindikation

A

Bewirkt einen kataton-ähnlichen Zustand

Cave: nur in Kombination mit einem Benzodiazepin geben (Alpträume)

Wirkung / Nebenwirkung:
Schlafinduzierend
Atemdepression
Anstieg von RR und HF
Starke Speichelsekretion
Analgetische Wirkung

Kontraindikation:
Hypertonie
KHK
Epilepsie
Paranoide Schizophrenie

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13
Q

Volatile Anästhetika

A

Werden per Inhalationem aufgenommen
Diffundieren ins Blut
Hauptwirkort Gehirn
Wirkmechanismen ungeklärt
Hemmung spannungsabhängiger Ionenkanäle

Gebräuchliche Inhalationsanästhetika:
Isofluran (Forene)
Desfluran (Suprane)
Sevofluran (Sevorane)

Liegen bei Raumtemperatur in flüssiger Form vor.

Lachgas (Stickoxydul, N2O) hingegen als Gas

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14
Q

Wirkung Isofluran

A

Narkotisch und analgetisch wirksam
Sehr preiswert
Hustenreiz auslösend
Cave: Laryngospasmus
Übelkeit / Erbrechen
Hypertonus
Negativ inotrop
Triggersubstanz für die maligne Hyperthermie

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15
Q

Wirkung Desfluran

A

Narkotisch und analgetisch wirksam
Sehr preiswert
Nicht für Maskeneinleitung geeignet
Cave: Laryngospasmus
Hypersalivation
RR-Abfall durch Vasodilatation
Negativ inotrop
Bei schneller Anflutung: Hypertonus / Tachycardie

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16
Q

Wirkung Sevofluran

A

Für eine Maskeneinleitung geeignet da keine Stimulation der oberen Atemwege erfolgt. Außerdem hat es keinen stechenden Geruch
Keine oder geringe Änderung der HF
Vasodilatation somit RR Abfall
Abnahme des pulmonal-arteriellen Drucks
Negativ Inotrope Wirkung
Sevofluran kann bei Kindern zu Erregungszuständen führen

17
Q

Wirkung von Muskelrelaxanzien

A

Lösen eine reversible, schlaffe Lähmung der (quergestreiften)
Skelettmuskulatur aus;

Erst, wenn 70-80% der Rezeptoren besetzt sind;

Hemmen die Impulsübertragung an der motorischen Endplatte;

Eingesetzt, um die endotracheale Intubation zu erleichtern, die OP –
Bedingungen zu verbessern und den Anästhetikabedarf zu senken;

Vermeidung von Shivering (therapeutische Hypothermie)

18
Q

Wirkmechanismus Depolarisiernder Muskelrelaxanzien

A

wirkt wie ACh selbst;

Es kommt zur Depolarisierung und Auslösung eines Aktionspotentials;

Succi verbleibt am Rezeptor (Block 1 oder Depolarisationsblock);

NICHT antagonisierbar,

Bei wiederholter Gabe → Veränderung der Bindung (Block 2), nicht depolarisierend: Teilweise antagonisierbar

19
Q

Wirkmechanismus Nicht-Depolarisiernder Muskelrelaxanzien

A

Verdrängung des ACh am Rezeptor;

Verhindern so die Depolarisation;

Kein Aktionspotential;

ACh kann nicht wirken, weil MR am Rezeptor (kompetitiv)

20
Q

DMR: Succinylcholin

A

Aufgrund der hohen Kaliumausschüttung viele Kontraindikationen, vor allem bei Intensivpatienten !

bindet sich an den Rezeptor und verhält sich wie ACh selbst
(Faszikulationen)

kann im Gegensatz zum ACh nicht von den ACh-Esterasen abgebaut werden und verbleibt mehrere Minuten am Rezeptor

die Membran ist in dieser Zeit refraktär (Phase I Block / Depolarisationsblock) Wirkdauer: 3 – 10 Minuten

CAVE: Phase kann NICHT antagonisiert werden !

Wirkungsbeendigung:
Wegdiffusion vom Rezeptor und enzymatischer Abbau im Blut
(Pseudocholinesterase)

Enzymatischer Abbau in 2 Schritten:
Succinylcholin → Succinylmonocholin (sehr schnell)
Succinylmonocholin wird zu Cholin & Bernsteinsäure gespalten
(langsam)

Bei wiederholter Nachinjektion Ändern sich die blockierenden Eigenschaften

Succinylmonocholin „staut“ sich im Blut an: Hat die Eigenschaften eines NDMR Es kommt zur Blockade ohne Depolarisation (Phase II Block / Dualblock)

Phase kann (teilweise) antagonisiert werden

21
Q

Wirkung Nicht-Depolarisierender Muskelrelaxanzien (NDMR)

A

NDMR konkurrieren mit ACh um den Rezeptorplatz

Sind die Rezeptoren durch das NDMR besetzt, kann keine Erregung mehr stattfinden

Beide Substanzen können sich je nach Konzentration gegenseitig verdrängen (kompetitive Bindung)

22
Q

Antagonisierung von NDMR

A

NDMR können durch Cholinesterasehemmer antagonisiert werden

Der enzymatische Abbau von ACh wird gehemmt

Konzentration von ACh steigt

ACh verdrängt NDMR vom Rezeptor (kompetitive Verdrängung)

Cholinesterasehemmer sind Parasympatomimetika

Unerwünschte Nebenwirkungen:
I. Bronchospasmus!!!
II. Bradykardie
III. Hypersalivation

Cholinesterasehemmer sollten immer mit Atropin (Parasympatholytikum) kombiniert werden!

23
Q

MR Antagonisierung mit Cholinesterasehemmern

A

Neostigmin (Prostigmin©)

Wiederholte Einzeldosen von 0,5 mg
Durchschnittliche Dosis für Erwachsene: 2,5 mg
Maximaldosis: 5 mg
+ 0,5 – 1 mg Atropin

Pyridostigmin (Mestinon©)

Wiederholte Einzeldosen von 5 mg
Durchschnittliche Dosis für Erwachsene: 10 mg
Maximaldosis 20 mg
+ 0,5 – 1 mg Atropin

Cholinesterasehemmer Wegen der NW IMMER unter EKG – Kontrolle verabreichen!

CAVE: Asthma Bronchiale, AV-Block,
COPD

24
Q

Antagonisierung NDMR Sugammadex

A

Muskelrelaxanz - Enkapsulator zur Reversierung
von Rocuronium / Vecuronium

Wirkmechanismus:
Sugammadex nimmt das MR intravasal auf (Enkapsulation)

Dosierung:
 schwache Restrelaxierung: 2 mg/kgKG
 tiefe Restblockade: 4 mg/kg KG
 unmittelbar nach Relaxansinjektion: 16 mg/kgKG

Keine cholinergen NW, vollständige Reversierung in 1 – 3 Minuten

Nur bei Rocuronium / Vecuronium anwendbar,
teuer und erst ab 2. LJ

25
Q

neuromuskuläre Blockade Reihenfolge

A
  1. Zwerchfell / Interkostalmuskeln / M.orbicularis oculi (Augenschließmuskel)
  2. Kehlkopfmuskeln
  3. periphere Muskeln M. adductor pollicis (Daumenheranzieher) Kiefermuskulatur
  4. Pharynx- und Zungengrundmuskulatur

Die neuromuskuläre Blockade bildet sich in der gleichen Reihenfolge zurück