Pharmakokinetik & Pharmakodynamik Flashcards
Pharmakon
Wirkstoff, jede biologisch wirksame Substanz
Bsp: Wirkstoffe, Arzneimittel, Drogen, Gifte
Arzneimittel
Wirkstoff, der zur therapeutischen oder diagnostischen Anwendung bestimmt ist (→ Arzneimittelgesetz, AMG)
(Bsp: Cetirizin,…)
Wirkung
Veränderung, die durch einen Wirkstoff hervorgerufen wird (neutraler Begriff)
Wirksamkeit
Besserung, Linderung oder Heilung eines Krankheitszustandes (wertender Begriff)
Chemische Bezeichnung
1-Isopropylamino-3-(1-naphthyloxy)-2-propanol
INN
International Nonproprietary Name
Bsp: Propanolol
Handelsname
Dociton, …
Originalpräparat
“Spezialität”
Erstmals als Arzneimittel zugelassener neuer Wirkstoff
Generikum
“Nachahmepräparat”
- Patent des Originalpräparats abgelaufen
- neu zugelassen, wirkstoff-identisch
- kostengünstiger als das Originalpräparat
Grundsätzlicher Ablauf Pharmakokinetik und Pharmakodynamik
Applikation ↓ Resorption ↓ Verteilung ↓ ↓ (Eingreifen durch Bdg an Enzyme/ Rez. möglich) ↓ (= Pharmakodynamik) ↓ Exkretion, Speicherung, Biotransformation (→Exkretion)
spezifische Wirkungsweise
- Interaktion mit eindeutig definierten biologischen Strukturen
- bereits in niedrigen Konzentrationen wirksam
- Wirkung wird durch geringfügige Änderung der Struktur stark beeinflusst
unspezifische Wirkungsweise
- keine Interaktion mit eindeutig definierten biologischen Strukturen
- Wirkung nur bei hohen Konzentrationen
- trotz unterschiedlicher Struktur ähnliche Effekte
Was bedeutet Selektivität?
Wirkstoff bindet STÄRKER an eine Zielstruktur und SCHWÄCHER an andere
Bsp: Adrenalin → Bronchien = Herz (ß1, ß2)
Salbutamol → Bronchien > Herz (ß2)
Was bedeutet Sensitivität?
Sehr niedrige Dosierungen eines Wirkstoffs lösen eine Wirkung aus
Bsp: Muskel-Lähmung durch Botulinumtoxin
Nenne Pharmakodynamische Zielstrukturen (5)
Rezeptoren Enzyme Ionenkanäle Transporter Nukleinsäuren
Rezeptoren
Membranständig oder intrazelluläres Protein
Ligand an Rezeptor = Signalerkennung
Rezeptor-vermittelte Signalweiterleitung = Signaltransduktion
Ligand + Rezeptor ↔ [LR] → → Effekt
Eigenschaften Ligand-gesteuerter Ionenkanäle + Bsp.
Wirkungsweg:
Hyper- oder Depolarisation → zelluläre Wirkung
Geschw.: Millisekunden
Bsp: Acetylcholin → nikotinerger Acetylcholinrezeptor
Eigenschaften G-Protein-gekoppelter Rezeptoren + Bsp.
Wirkungsweg:
1. Änderung der Reizschwelle → zelluläre Wirkung
2. 2nd messenger →Calcium/ Proteinphosphorylierung/ Andere
→zelluläre Wirkung
Geschw.: Sekunden, Minuten
Bsp: Acetylcholin → muskarinerger Acetylcholinrezeptor
Eigenschaften Enzym-assozierter Rezeptoren (z.B. Tyrosin-Kinase) +Bsp.
Wirkungsweg:
Proteinphosphorylierung → Gen-Transkription → Proteinsynthese → zelluläre Wirkung
Geschw.: Stunden
Bsp: Insulin → Insulinrezeptor
Eigenschaften intrazellulärer Rezeptoren
Wirkungsweg:
Gen-Transkription → Proteinsynthese → zelluläre Wirkung
Geschw.: Stunden bis Tage
Bsp: Dexamethason → Glukokortikoid-Rezeptor
Was sind Agonisten an Rezeptoren?
Substanzen, die als Liganden an Rezeptoren binden und dadurch einen Effekt verursachen
2 wichtige Eigenschaften von Agonisten
Potenz (potency)
= Bindungsstärke, Affinität
intrinsische Aktivität (efficacy)
= Wirkungsstärke
Was sind Antagonisten an Rezeptoren?
Substanzen, die als Liganden an Rezeptoren binden und
→ selbst keine Wirkung verursachen
→ aber die Bindung von anderen Liganden (Agonisten oder Antagonisten) hemmen
Wie wirken sich kompetitive Antagonisten auf die Konzentrations-Wirkungs-Kurve aus?
Sie führen zu einer Rechtsverschiebung
Was ist der A2-Wert?
die Konzentration eines Antagonisten, bei welcher der Agonist 2-fach höher konzentriert sein muss, damit derselbe Effekt erzielt wird
(Negativer Logarithmus: “pA2-Wert”)
kompetitive Antagonisten
konkurrieren mit den Agonisten um die Rezeptor-Bindungs-Stelle
nicht-kompetitive Antagonisten
Bindung des Antagonisten auch durch hohe Agonisten-Konzentration nicht verdrängbar
-> Abnahme des Maximaleffekts
Wofür soll man die pharmakokinetischen Eigenschaften eines Pharmakons kennen?
(LADME)
-Quantitative Beschreibung von: (LADME) Liberation (Freisetzung) Absorption (Aufnahme) Distribution (Verteilung) Metabolisierung (Biotransformation) Elimination (Clearance)
- wichtige Infoquelle indiv. Patient (“drug monitoring”)
- Entwicklung neuer Arzneimittel