Pädagogik Flashcards
Erziehungsstile nach Kurt-Levin (nenne und erkläre)
- Autoritärer Stil:
- hohes Maß an Lenkung, Dirigieren
- hohe Erwartungen an Gehorsam und Disziplin
- Strafe bei Ungehorsam
- Anordnungen lassen sich nicht sachlich rechtfertigen
- Geringschätzung und wenig Verständnis gegenüber dem zu Erziehenden
- wenig Mitspracherecht - Antiautoritärer Stil/Laissez-Fair Stil:
- Kind wird größtenteils sich selbst überlassen
- Erzieher eher passiv
- Minimale Regeln/Leitlinien
- keine zielgerichteten Erziehungsmaßnahmen
- Wenig Eingriff in Verhalten - Demokratische Stil
- reformpädagogische Grundhaltung: Erziehender steht als echter Gesprächspartner zur Verfügung
- Entscheidungen sind transparent
- Fordern und Fördern der Selbständigkeit, Eigenverantrwortung
- Setzen von Grenzen
Folgen der Erziehungsstile nach Levin
- Autoritär:
- Wut, Frustration
- Unsicherheit und Angst
- Rebellion vs. Unterwürfigkeit
- wenig Selbstentfaltung
- wenig Kreativität und Eigeninitiative
- Anpassung an Autoritäten
- Unsicherheit (Entscheidungen, Sozialkompetenz)
- zu wenig Kommunikation - Anti-autoritär/Laissez-fair:
- zu wenig (sinnvolle) Kommunikation => nutzlose Diskussionen
- geringe Arbeitsergebnisse => Frustartion
- Gereiztheit - Demokratisch:
- Arbeitslust/ positive Arbeitsergebnisse
- Selbständigkeit und Eigeninitiative
- Selbstsicherheit und Flexibilität
- starke Teambildung
- Kommunikation auf Augenhöhe
- Erzieher als echter Gesprächspartner
- große individuelle Vielfalt
- Partnerschaftlich, freundschaftlich, sachbezogen
- Zusammengehörigkeitsgefühl
- entspannt und zufrieden
Pädagogischer Realismus (Sind der Erziehbarkeit Grenzen gesetzt? Begründe:)
- Erziehung ist nur begrenzt steuerbar und lenkbar
- Erziehbarkeit ist bedingt durch Umwelt-Anlage-Selbststeuerungs-Problematik
- Umwelt, Anlage und Lernfaktoren beeinflussen sich gegenseitig und sind voneinander abhängig => dies lässt Entwicklung voranschreiten
Braucht man pädagogisches Wissen in der Ergotherapie?
- Person, Umwelt und Lernfaktoren beeinflussen das therapeutische Handeln
- ergotherapeutische Zielsetzung basiert unterschiedlich und individuell auf der Erkrankung/ der Entwicklungsstörung
- Therapie ist ein absichtsvoller, zielorientierter und professionell gestalteter Lernprozess => es kommt zur erzieherischen Zielsetzung
Was ist Strafe?
Eine erzieherische Maßnahme als unangenehme Folge auf ein unerwünschtes Verhalten. Zielt darauf ab, das Verhalten eines zu erziehenden langfristig zu ändern.
Kritik an Strafe:
- Strafe ohne Verständnis/Erklärung => Angst statt Einsicht
- Verhalten wird unterdrückt und angepasst => keine Nachhaltigkeit
- kann somit Aggressionen verstärken
Unterteilung Strafe:
- Positiv (unangenehmer Reiz wird hinzugefügt)
- Bsp.: mehr Hausarbeiten - Negativ (angenehmer Reiz wird weggenommen)
- Bsp.: Handy wird weggenommen, Kind darf nicht zum Spielen/zur Verabredung
Nebenwirkungen von Strafe ohne Einsicht:
- Wut
- Angst
- Selbstunsicherheit/Selbstzweifel
- Minderwertigkeitsgefühle
- Misstrauen
- Widerstand/ aggressives Verhalten
- Trotz
- Vermeidung
- Vorbildfunktion des Erziehers bleibt bei Strafe erhalten
Pädagogische Institutionen und deren Erziehungsprobleme:
- Heim:
- begrenzte finanzielle Mittel
- keine feste Bezugsperson
- Heimordnung wichtiger als Erziehung der Kinder
- Traumata
- zu viele Kinder für zu wenig Personal => keine individuelle Betreuung
- Fachkräftemangel
- starrer Tagesablauf
- soziale Auffälligkeiten des Kindes - Schule:
- überforderte o. wenig kompetente Lehrkräfte (zu viele (auffällige) Kinder)
- Konflikte untereinander
- Mobbing
- Leistungsdruck
- Desinteresse der Eltern
- Brennpunktschule - Familie:
- Streit der Eltern
- Krankheit, oder Tod der Eltern
- finanzielle Situation
- Sucht der Eltern (Drogen, Spiele, etc.)
- Scheidung
- Druck auf das Kind
- Misshandlung - Kindergarten:
- …
Kaspar-Hauser: Folgen fehlender Erziehung
- Verwilderung
- Unterernährung
- Unterentwicklung
- Sprachentwicklungsstärung
- Entwicklungsstörung
- gestörtes Sozialverhalten
- gestörtes/beeinträchtigtes Bindungsverhalten
- psychische Schäden
Welche äußeren Faktoren stellen ein Risiko für/begünstigen Vernachlässigung?
- Tod oder Krankheit der Eltern
- Krankheit des Kindes
- Überforderung der Eltern
- finanzielle Situation
- Sucht der Eltern
- Fehlender Zugang zu Bildung
- soziales Mileu
Wie kann man Strafe einsetzen, dass diese eingesehen/akzeptiert/verstanden wird?
- gleiches Strafmaß für gleiches Fehlverhalten bei Allen
- Kommunikation
- Zusammenhänge besprechen und verständlich machen
- Strafe folgt umgehend/gleich auf Fehlverhalten (nicht aufgeschoben)
- angemessenes Strafmaß für das Fehlverhalten (proportional)
Was ist eine „sachliche Folge“?
- unangenehme Konsequenz auf ein bestimmtes Verhalten, unabhängig vom Erzieher (ist keine Strafe)
=> Person wägt unangenehme Folge und Verhalten ab => keine Wiederholung - indirekte Erziehungsmaßnahme
- Bsp.: heiße Herdplatte
Empowerment (Was ist beinhaltet?)
- weg vom Defizit-Blick
- Akzeptieren des eigenen Seins des Gegenübers
- Respekt von „unkonventionellen“ Lebensweisen
- Unterlassen von Zuschreibungen => z.B. Hilfsbedürftigkeit
- keine Entmündigung
- Verzicht auf Zeithorizonte und standardisierte Hilfspläne
- Achten von Autonomie und Selbstverantwortung