OEX Flashcards
Bewegungsausmaß:
GHG Ext-Flex
Abd-Add
ARO - IRO
Flex-Ext: 40 - 0 - 170
Abd- Add: 180°-0°-0°
ARO - IRO: 80°-0°-100°
Schulterluxation
Das Schultergelenk ist das Gelenk, welches am häufigsten luxiert.
Schulterluxationen werden nach ihrer Ursache und nach der Richtung, in die der
Humeruskopf luxiert, unterschieden.
Schulterluxation nach der Richtung
Luxation subcoracoidea (ventral/anterior): macht 80 - 90% aller Luxationen aus; die
Gelenkkapsel hat in diesem Punkt eine Schwachstelle
Luxation nach posterior (4%)
Luxatio erecta (caudal); seltene Form
Schulterluxation nach der Ursache
Einteilung:
Erstluxation (traumatisch/atraumatisch)
Reluxation (Zweites, echtes Unfallereignis)
habituelle Luxation (wiederholt auftretende Luxation ohne adäquates Unfallereignis)
Luxationshäufigkeit
Die Häufigste Luxationsrichtung ist nach anterior.
Bei traumatischen Erstluxationen kommt es bei jungen Menschen sehr oft zu einer erneuten
Luxation (Reluxation) → dieses Risiko nimmt im Alter deutlich ab.
Schulterluxation: Verletzungsmechanismus / Ursachen
- Sturz auf die Schulter
- Gewalteinwirkung bei einer Wurfbewegung in forcierter ABD / ARO (z.B. beim
Handball, American Football, Ringen) - Dysplasie
- Fehlstellung der Gelenkpfanne oder des Humeruskopfes
- Schwächen der Kapsel und der Muskulatur
- Verkehrsunfälle
- Raufereien
Kapsel-Band-Strukturen
Die haben eine hohe propriozeptive Innervation. Sie zählen somit – gesteuert über den sensomotorischen Regelkreis – indirekt als aktive Stabilisatoren. Ist dieser Regelkreis gestört, können muskuläre Dysbalancen die Folge sein; denn die Muskulatur reagiert zeitlich verzögert→ Instabilität.
Schulterluxation
Charakteristische Symptome/ Leitsymptome
- federnde Fixation bei geringer Abduktion und Außenrotation (Luxation nach
vorne unten) - tastbare Dellenbildung und fixierte Innenrotation (Luxation nach dorsal)
- Schmerzhaftigkeit
- Bewegungsunfähigkeit
Schulterluxation
Typische Begleitverletzungen und Komplikationen
Nach Erstluxationen treten vor allem bei jüngeren aktiven Menschen sehr häufig
Rezidivluxationen auf.
(a) Bankart-Läsion:
Läsion des ventralen Pfannenrandes mit Abriss des Labrum glenoidale
(b) Hill-Sachs-Läsion:
Dorsolaterale Impression oder Fraktur am Humeruskopf, die während der ventralen Luxation
durch den Glenoidrand verursacht wird
(c) Reversed–Hill–Sachs-Läsion:
Ventrale Impression am Humeruskopf bei dorsaler Luxation
(d) Abrissfraktur des Tuberculum majus:
Läsion der Rotatorenmanschette
(e) Luxationsfraktur des Humeruskopfes
(f) Verletzung der A. axillaris und/oder des N. axillaris:
→ Periphere Lähmungen, die die muskuläre Stabilität des Schultergelenkes vermindern
Schulterluxation
Ärztliche Therapie
Konservative Therapie: Konnten knöcherne Begleitverletzungen ausgeschlossen werden, wird die Schulter geschlossen reponiert. Die Reposition erfolgt unter medikamentöser Analgesie und Sedierung.
Nach der Reposition wird der Arm im Gilchrist für 3- 4 Wochen ruhiggestellt.
Operative Therapie: arthroskopische OP
Sie ist ebenso indiziert, wenn nach einer traumatischen Luxation Begleitverletzungen vorliegen (z.B. Bankart-Läsion), und wenn nach mehrfachen Rezidiven das Schultergelenk
operativ stabilisiert werden muss.
Ziel ist es, die Stabilität der Schulter wiederherzustellen.
- Vergrößerung des Glenoids
- Rekonstruktion des Kapsel-Labrum-Komplexes
- Schraubenfixation bei Tuberculum majus – Abriss
Schulterluxation
Operative Therapie - Nachbehandlung
Ruhigstellung im Thoraxabduktionskissen oder Gilchristverband unter vorübergehender
Freigabe zu physiotherapeutischen Übungen
(Hauptziel: Zentrieren des Humeruskopfes, Schmerzlinderung)
Ab der ca. 4. Woche vollständige Freigabe
Schulterluxation
Operative Behandlung
Komplikationen
Verletzung des Plexus brachialis, besonders N. axillaris
Verletzung der Rotatorenmanchette
Abriss des Tuberculum majus
Hill- Sachs Läsion
Bankart- Läsion
Läsion der A. und V. axillaris
Impingement- Syndrom
Schulterluxation
Operative Behandlung
Spätfolgen
habituelle Schulterluxation
PHS
Arthrose
CRPS bei Gefäß –oder Nervenläsion
Kalzifikationen
Die Rotatorenmanchette besteht aus folgenden Muskeln
M. supraspinatus
M. infraspinatus
M. teres minor
M. subscapularis
Rotatorenmanschettenruptur
Ursachen
Luxation des Schultergelenkes
Vorschädigung durch ein Impingement
degenerative Vorschädigungen
wiederholte Mikrotraumen
Tragen schwerer Lasten
Sportunfälle, Sturz auf den gestreckten Arm
Rotatorenmanschettenruptur
charakteristische Symptome/ Leitsymptomatik
bei frischer Ruptur während des Unfalls heftiger Schmerz
typische Funktionseinschränkungen bei Ruptur der Supraspinatussehne, z.B.
Druckschmerz am Tuberculum majus
Schwäche bei Außenrotation und Abduktion des Armes, evtl. sogar aufgehobene
Funktion
bewegungsabhängiger chronischer Schmerz bei Abduktion (schmerzhafter Bogen bei
60- 120°) bei inkomplettem Riss
Rotatorenmanschettenruptur
Klassifikation nach Neer und Patten
Verletzungstyp - Ausmaß der Verletzung
- Gruppe I - traumatische Rupturen bei jüngeren Patienten
(unter 40 Jahre) oft auch nach wiederholten Mikrotraumen
-Gruppe II - Rupturen in Kombination mit Schulterluxation
- Gruppe III - Rupturen bei degenerativen Veränderungen
(Impingement –Risse
Rotatorenmanschettenruptur
Diagnose
Sonographie; MRT oder Arthroskopie
am häufigsten ist die Supraspinatussehne betroffen
Begleitverletzung der Schulterluxation
Rotatorenmanschettenruptur
Therapieprinzipien
Die Entscheidung für das therapeutische Vorgehen ist vom Ausmaß der Verletzung und dem Grad der Einschränkung abhängig.
Das Alter des Patienten spielt hierbei eine untergeordnete Rolle. Viel wichtiger ist, welche Ansprüche ein Betroffener in Bezug auf die Beweglichkeit und Kraft seiner Schulter hat.
Rotatorenmanschettenruptur
Konservative Therapie
wFaktoren, die für eine konservative Behandlung sprechen, sind:
langsamer Beginn der Symptome,
Inaktivität
fehlende Compliance
passive Bewegungseinschränkungen
evtl. das Alter des Patienten
Vorgehen:
Immobilisation im Schulterverband nicht über 1 Woche
o Begleitend lokale Schmerzmedikation und evtl. Kortison gegen die
Entzündung
o Nach Schmerzreduktion Physiotherapie und physikalische Therapie
Bestehen nach 6-8 Wochen noch immer erhebliche Beschwerden, sollte nach
Sicherung der Diagnose (MRT!) die Indikation zur OP erneut überprüft werden.
Rotatorenmanschettenruptur
Operative Therapie
Direkte Naht
Transossäre Refixation
Subacromiale Dekompressionsoperationen bei Impingement
Unterteilung
(a) Einfache Dekompression
- Resektion des Lig. Coracoacromiale bei
- Intakter Rotatorenmannschette
- Alter ‹ 45 Jahre
(b) Erweiterte Dekompression
- Resektion des Lig. Coracoacromiale und anteriore Acromioplastik bei
- Weit nach ventral reichendem Acromion
- Rotatorenmanschette intakt oder nicht
- Alter › 45 Jahre
(c) Globale Dekompression
- Resektionsarthroplastik des ACG
bei
- Zusätzlicher symptomatischer ACG-Arthrose
oder:
- Lateraler Claviculaosteolyse
- Alter › 45 Jahre
Subacromiale Dekompressionsoperationen bei Impingement
Komplikationen
fibrogene Kontraktur
Reruptur
weitere s. Schulterluxation
Akromioclavicularluxation / AC-Gelenksprengung
Einteilung
Tossy I Distorsion des ACG (= Rockwood I)
Tossy II Subluxation des ACG, Ruptur der akromioklavikulären Bänder, Zerrung
der korakoklavikulären Bänder (= Rockwood II)
Tossy III komplette Luxation, Ruptur beider Bandgruppen (= Rockwood III)
Rockwood IV Klavikulaluxation in der Horizontalebene, laterales Klavikulaende kann
sich im M. trapezius verhaken
Rockwood V ausgeprägter Klavikulahochstand und ausgedehnte Ablösung der
muskulären Ursprünge, Instabilität in alle Richtungen
Rockwood VI Verhakung der Klavikula unter dem Proc. coracoideus
Akromioclavicularluxation / AC-Gelenksprengung
Konservative Behandlung
Indikationen:
- Tossy I+II
Kurze Ruhigstellung für ca. 3 Wochen im Gilchrist-Verband oder Desaultverband.
Die Nachbehandlung erfolgt frühfunktionell, d.h. für ca. 3 Wochen wird meist ein
Bewegungslimit bis 90° ABD und Flexion vorgegeben. Danach werden in der Regel
die Bewegungen freigegeben.
Akromioclavicularluxation / AC-Gelenksprengung
Operative Behandlung
Indikationen:
- bei ausgeprägter Luxation (Tossy III) und spezieller beruflicher („Über-KopfArbeiten“) und sportlicher Exposition
Technik:
augmentierte Bandnähte mit resorbierbarem Material, Zuggurtungsverfahren;
Bandersatzverfahren; Hakenplatten; MINAR
Nachbehandlung:
- Nach Schmerzlinderung funktionelle Nachbehandlung
- Für ca. 1 Woche Gilchristverband; jedoch ab ca. 2. Tag Bewegungsübungen aus
dem Verband heraus
- Bis ca. 6 Wochen ABD und Flexion nicht über 90° (Hakenplatte
Akromioclavicularluxation / AC-Gelenksprengung
Operative Behandlung
Indikationen:
- bei ausgeprägter Luxation (Tossy III) und spezieller beruflicher („Über-KopfArbeiten“) und sportlicher Exposition
Technik:
augmentierte Bandnähte mit resorbierbarem Material, Zuggurtungsverfahren;
Bandersatzverfahren; Hakenplatten; MINAR
Nachbehandlung:
- Nach Schmerzlinderung funktionelle Nachbehandlung
- Für ca. 1 Woche Gilchristverband; jedoch ab ca. 2. Tag Bewegungsübungen aus
dem Verband heraus
- Bis ca. 6 Wochen ABD und Flexion nicht über 90° (Hakenplatte
Akromioclavicularluxation / AC-Gelenksprengung
Operative Behandlung
Schultergelenkkontraktur
Arthrose
dauerhafter Kraftverlust durch bestehende Insatbilität
eingeschränkte Beweglichkeit
Kalzifikation
Infektion
Humerusfrakturen
Oberarmkopffraktur
Einteilung nach Habermeyer und Schweiberer (2001)
Typ 0 Nicht dislozierte Fraktur
Typ A Abriss des Tuberculum majus oder minus
Typ B 2- 4 Fragment Fraktur im Collum chirurgicum
Typ C 2- 4Fragmentfraktur im Collum anatomicum
Typ X Fraktur mit hinterer und vorderer Luxation
Humerusfrakturen
Ursache
Sturz auf die Schulter, Ellenbogen oder Hand