Neurophysiologie_Main questions Flashcards
Erläutern Sie in Stichworten die Typen von Gliazellen.
- Mikroglia: Phagozyten
- Makroglia:
- Astrozyten → Homoisotase: Stoffaustausch, Ionenhaushalt, pH-Wert
- Oligodendrozyten → zentrale Myelinisierung
- Schwann’sche Zellen → pheriphere Myeliniserung
Erläutern Sie in Stichworten die Funktionen von Gliazellen.
- Stützfunktion
- Beseitigung von Zellen, Reparatur Regeneration von beschädigten Neuronen
- elektrische Isolierung von Axonen (Myelinisierung)
- Homoiostase (pH-Wert, Ionenkonzentration, Transmitteraufnahme, Stoffaustausch)
- Entwicklung (Landmarken für auswachsende Neurone)
- Blut-Hirn-Schranke
Vergleichen Sie elektrische und chemische Synapsen.
Welche Grundformen synaptischer Plastizität kennen Sie? Bei welchen Prozessen ist synaptische Plastizität wichtig?
- Kurzzeitplastizität: Die Änderung der Übertragungsstärke hält einige Millisekunden bis höchstens einige Minuten an.
- Langzeitplastizität: Die Stärke der Übertragung ändert sich für viele Minuten bis einige Stunden, möglicherweise lebenslang.
- Wichtig für Lernprozesse und das Gedächtnis
Bennen Sie die wesentlichen Eigenschaften von Sinneszellen (Rezeptoren).
- Rezeptoren sind immer Filter und registrieren nur einen Ausschnitt des verfügbaren Energiespektrums
- Rezeptoren sind immer Verstärker, da die Reizenergie nur als Trigger wirkt.
- Rezeptoren sind immer Transducer (Wandler), da die spezifische Reizenergie durch Transduktionsprozesse in ein elektrochemisches Potential umgewandelt wird
- Rezeptoren sind immer Encoder, da die Impulsfrequenz proportional zur Reizintensität ist (meistens besteht ein logarithmischer Zusammenhang)
Aus welchen Bestandteilen ist das Zytoskelett einer Nervenzelle aufgebaut und welche Aufgaben hat dieses Zytoskelett?
… ein aus Proteinen aufgebautes Netzwerk im Cytoplasma eukaryotischer Zellen. Verantwortlich für:
- mechanische Stabilisierung der Zelle
- äußere Form,
- für aktive Bewegungen der Zelle als Ganzes
- für Bewegungen und Transporte innerhalb der Zelle.
- *Bestandteile:**
- Mikrotubuli: Motorproteine Dynein und Kinesin, Befestigung der Organellen im Cytosol
- Aktinfilamente: Motorprotein Myosin, stabilisert die äußere Form, hält membranständige Proteine am Platz
- Intermediärfilamente: Stabilste Proteinfilamente, bildet das Stützgerüst und sind Teil der mechanischen Stabillisierung.
- –> alle Proteinstrukturen sind dynamisch auf- und abbaubar
Durch welche Prozesse werden Neurotransmitter nach der Ausschüttung über die präsynaptische Endigung wieder aus dem synaptischen Spalt entfernt?
- Enzymatischer Abbau
- Wiederaufnahme in die Prä-Synapse
Welche Faktoren sind für das Zustandekommen des Ruhepotenzials einer Nervenzelle verantwortlich?
- die Semipermeabilität der Membran, d.h. die unterschiedliche Leitfähigkeit für bestimmte Ionen.
- die unterschiedliche Verteilung der Ionenkonzentrationen für K+, Na+, Cl- und A- .
Wie verläuft das Ruhepotential?
- Außen: Cl- und Na+ , Innen: Proteine- und K+
- Na+-K+-Pumpe tauscht 3 Na+ gegen 2 K+ unter ATP-Verbrauch –> unterm Strich eine Ladung+ raus, Inneres wird immer negativer
- Aufbau eines chemischen und elektrischen Gradienten
- Chemisch: K+ streben Konzentrationsausgleich an und wollen nach außen
- Elektrisch: Negativ geladener Innenraum zieht K+- Ionen an
- –> Die Gradienten kommen in ein Gleichgewicht
- –> Ruhepotential liegt bei -70mV
Was versteht man unter Frequenz-Orts-Transformation in der Cochlea? Warum ist diese vor allem für Schallfrequenzen über 1000 Hz wichtig?
Ausgangspunkt: Die maximale Frequenz von Aktionspotentialen beträgt etwa 1000 Hz.
—> Wie werden höhere Frequenzen übertragen?
- Verschiedene Eigenschaften der Basilarmembran:
- An der Basis (ovales Fenster): Steif und schmal, daher hohe Frequenzen —> höher als 1000 HZ
- Am Helicotrema: lommelig und breit, daher niedrige Frequenzen
Erläutern Sie die Funktion und Eigenschaften der Na+-K+-Pumpe.
Funktion:
- Pumpt 3 Na+ nach außen, gegen 2 K+ nach innen.
- –> Aufrechterhaltung des Ruhepotenzials, da das Innere der Zelle immer um eine Ladung negativer wird.
Eigenschaften:
- Arbeitet unter ATP-Verbrauch
Was ist der Unterschied zwischen α- und γ- Motorneuronen?
Motorneuron: Innervieren die Muskelzellen und somit Grundlage muskulärer Kontraktion
- α-Motorneuronen: innervieren die extrafusalen (außerhalb einer Muskelspindel gelegen) Skelettmuskelfasern und sind für die Muskelkontraktion zuständig.
- γ- Motorneuronen: innervieren die intrafusalen Skelettmuskelfasern und regulieren die Empfindlichkeit der Längenrezeptoren.
Axonaler Vesikeltransport - Welche Unterschiede gibt es zwischen Anterogradem und Retrogradem Transport?
Anterograd: vom Soma zur Synapse; Neurotransmitter, Neuropeptide, Wachstumsfaktoren, Membranbausteine
Retrograd: von der Synapse zum Soma; Abbauprodukte
Welche physikalischen Kerngrößen setz der Mensch der Schalllokalisation ein? Welche Kenngröße eignet sich besser für die Ortung bei niedrigen (<3 kHz) und welche bei höheren Frequenzen (>3 kHz)?
- ∆I: Intensitätsunterschiede (IID) für hohe Freuqnzen
- ∆t: Zeitunterschiede (ITD) für niedrige Frequenzen
Schalllokalisation bei Schleiereulen:
a) Physikalische Kenngrößen
b) Anpassungen bei Höhlen
ΔT → intraaurale Zeitdifferenz, bei Schleiereulen bis zu 9kHz möglich,Koinzidenzdetektoren leiten Signal nur weiter, wenn dieses von unterschiedlich langenNeuronen örtllich koinzidiert → eine Ortsrepräsentation wird zugewiesen → eineVerrechnungskarte wird erstellt (muss optisch kalibriert werden)
ΔI → intraaurale Intensitätsunterschiede, gut für hohe Frequenzen
Δphi → Phasenunterschiede (200-800Hz)
Besonderheit: Höhe der Schallquelle durch asymmetrische Ohren und Parabolspiegelaus Federkleid detektierbar