MS Flashcards

1
Q

Walter Benjamin

A

Walter Benjamin (1892–1940) war ein einflussreicher deutscher Philosoph, Kulturkritiker und Literaturtheoretiker, dessen Werk tiefgreifende Analysen von Kultur, Geschichte, Kunst und Medien umfasst. Er war eng mit der Frankfurter Schule und Denkern wie Theodor W. Adorno und Max Horkheimer verbunden, obwohl er oft eigenständige Wege ging.
Eines seiner bekanntesten Konzepte ist das der “Aura”, das die einzigartige, einmalige Präsenz eines Kunstwerks beschreibt, die durch mechanische Reproduktion, wie Fotografie oder Film, verloren geht. Benjamin untersuchte, wie die Reproduzierbarkeit von Kunst die Wahrnehmung und den gesellschaftlichen Wert von Kunstwerken verändert. In seinem Essay “Das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit” (1936) argumentiert er, dass die Massenproduktion von Kunst das Potenzial habe, sowohl emanzipatorisch zu wirken, als auch das Kunstwerk zu entwerten.
Walter Benjamin ist heute noch relevant, weil er Themen angesprochen hat, die immer noch wichtig sind, besonders in unserer digitalen Welt. Er hat viel darüber nachgedacht, wie Technik und Medien die Art und Weise verändern, wie wir Kunst, Kultur und Geschichte wahrnehmen. Zum Beispiel hat er schon früh erkannt, dass, wenn man Kunstwerke, wie Fotos oder Filme, massenhaft reproduziert, sie etwas von ihrer besonderen Bedeutung verlieren. Das ist besonders interessant in Zeiten von Social Media, wo Bilder und Videos ständig geteilt und kopiert werden.
Außerdem hat Benjamin betont, wie wichtig es ist, sich kritisch mit der Vergangenheit auseinanderzusetzen, um die Zukunft besser zu gestalten. Seine Ideen helfen uns, die Verbindung zwischen Geschichte und unserer heutigen Gesellschaft besser zu verstehen. Kurz gesagt, seine Gedanken bieten uns immer noch wertvolle Werkzeuge, um die Welt um uns herum zu verstehen, besonders in Bezug auf Kunst, Medien und die Art und Weise, wie wir Geschichte erleben.

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
2
Q

Roland Barthes

A

Roland Barthes war ein bedeutender französischer Literaturwissenschaftler und Kulturtheoretiker, der maßgeblich zur modernen Semiologie (Zeichenlehre) und zur Analyse von Kultur und Medien beigetragen hat.

Helle Kammer, Punctum, Studium, Mythologien

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
3
Q

Michel Foucault

A

Michel Foucault (1926–1984) war ein bedeutender französischer Philosoph und Sozialtheoretiker, dessen Arbeiten zu Macht, Wissen und Diskurs weiterhin großen Einfluss haben.
Foucault prägte den Begriff „Diskurs“, um die Art und Weise zu beschreiben, wie Wissen und Sprache bestimmte Sichtweisen und Normen in einer Gesellschaft konstruieren. Ein Diskurs ist ein System von Aussagen, Praktiken und Normen, das festlegt, was als Wissen gilt und wie Themen besprochen werden. Foucault analysierte, wie Diskurse Machtverhältnisse aufrechterhalten und die Wahrnehmung der Realität formen.

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
4
Q

Pierre Bourdieu

A

Pierre Bourdieu (1930–2002) war ein französischer Soziologe, bekannt für seine Theorien über soziale Felder und Machtstrukturen.
Bourdieu entwickelte das Konzept des „Habitus“, das die tief verwurzelten, oft unbewussten Denk- und Handlungsmuster beschreibt, die durch soziale Herkunft und Erfahrungen geprägt werden. Der Habitus beeinflusst, wie Individuen sich in verschiedenen sozialen Kontexten verhalten und welche Möglichkeiten ihnen offenstehen.

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
5
Q

Judith Butler

A

Judith Butler (geboren 1956) ist eine einflussreiche amerikanische Philosophin und Gender-Theoretikerin, bekannt für ihre Arbeiten in den Bereichen Gender Studies und Feminismus.
Gender Studies und Feminismus
Butler ist vor allem für ihr Konzept der „Geschlechterperformativität“ bekannt, das in ihrem Buch „Gender Trouble“ (1990) vorgestellt wird. Sie argumentiert, dass Geschlecht nicht eine feste, biologische Tatsache ist, sondern eine soziale Konstruktion, die durch wiederholte Handlungen und Performanzen hergestellt wird. Diese Idee stellt die Vorstellung von Geschlecht als stabilen, natürlichen Zustand in Frage und zeigt, wie geschlechtliche Identität durch gesellschaftliche Normen und Erwartungen geformt wird.

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
6
Q

Regis Debray

A

ist ein französischer Philosoph, Intellektueller und Politikwissenschaftler. Er ist bekannt für seine Arbeiten zur Rolle von Medien und Kultur in der Gesellschaft und für die Entwicklung der Mediologie.
Mediologie
Mediologie ist ein interdisziplinäres Konzept, das Debray in den 1990er Jahren entwickelte. Es untersucht, wie Ideen, Ideologien und kulturelle Inhalte durch verschiedene Medien (wie Schrift, Bild, Fernsehen, Internet) verbreitet und in der Gesellschaft verankert werden. Mediologie geht über die reine Medientheorie hinaus, indem sie auch die materiellen und institutionellen Rahmenbedingungen analysiert, die die Übertragung von Wissen und Kultur ermöglichen.
Debray wollte verstehen, wie Medien nicht nur Informationen, sondern auch kulturelle und soziale Strukturen prägen und verändern. Die Mediologie ist heute relevant für das Verständnis der Beziehung zwischen Technik, Kommunikation und Kultur in einer zunehmend vernetzten Welt.

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
7
Q

Marshall McLuhan

A

(1911–1980) war ein kanadischer Medienwissenschaftler und Philosoph, der als einer der einflussreichsten Denker des 20. Jahrhunderts in den Bereichen Kommunikation und Medien gilt. Seine Arbeiten legten den Grundstein für die moderne Medientheorie.
Wichtige Konzepte:
1. „The Medium is the Message“:
o Dieser berühmte Satz von McLuhan bedeutet, dass das Medium, durch das eine Botschaft übermittelt wird, ebenso wichtig ist wie die Botschaft selbst. Er argumentierte, dass jedes Medium die Art und Weise, wie wir denken und wahrnehmen, formt, unabhängig vom Inhalt, den es transportiert.
2. Heiße und kalte Medien:
o McLuhan unterschied zwischen heißen Medien (wie Filme oder Radio), die viele Informationen liefern und wenig Interaktivität erfordern, und kalten Medien (wie Fernsehen oder Telefon), die weniger Informationen bieten und mehr Beteiligung des Publikums verlangen.
3. Global Village:
o McLuhan prägte den Begriff des „Global Village“, um die Idee zu beschreiben, dass elektronische Medien die Welt zu einem „Dorf“ zusammenschrumpfen, in dem Informationen und kulturelle Inhalte sofort und weltweit zugänglich sind. Diese Vernetzung verändert die sozialen Strukturen und die Art, wie Menschen miteinander kommunizieren.

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
8
Q

Carl Gustav Jung

A

(1875–1961) war ein Schweizer Psychiater und Psychoanalytiker, der als Begründer der analytischen Psychologie bekannt ist. Er war zunächst ein enger Mitarbeiter von Sigmund Freud, entwickelte jedoch später seine eigene Theorie, die sich von Freuds Psychoanalyse unterschied.
Wichtige Konzepte:
1. Archetypen:
o Jung führte das Konzept der Archetypen ein, universelle, uralte Symbole und Bilder, die im kollektiven Unbewussten aller Menschen existieren. Diese Archetypen treten in Mythen, Träumen, Religionen und Kunst auf und repräsentieren grundlegende menschliche Erfahrungen und Emotionen. Beispiele für Archetypen sind der „Held“, die „Mutter“, der „Weise Alte“ und der „Schatten“ (das verborgene, oft dunkle Selbst).
2. Kollektives Unbewusstes:
o Jung postulierte das kollektive Unbewusste als eine Ebene des Unbewussten, die alle Menschen teilen. Es enthält diese Archetypen und ist unabhängig von der individuellen Erfahrung.
3. Individuation:
o Ein weiterer zentraler Begriff ist die Individuation, der Prozess, bei dem ein Mensch sich selbst erkennt und sich zu einem vollständigen Individuum entwickelt, indem er das Unbewusste und das Bewusste integriert.

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
9
Q

Medienwirklichkeit (Begriff)

A

Medienwirklichkeit bezeichnet die Realität, die durch Medien geschaffen oder vermittelt wird. Es geht darum, wie Medien – ob Fernsehen, Zeitungen, das Internet oder soziale Netzwerke – die Wahrnehmung der Welt beeinflussen und formen. Medienwirklichkeit unterscheidet sich oft von der tatsächlichen, physischen Realität, weil Medien auswählen, wie und welche Informationen präsentiert werden, wodurch sie bestimmte Aspekte hervorheben und andere vernachlässigen oder verzerren.
Wichtige Aspekte:
1. Selektion und Darstellung: Medien wählen aus, welche Ereignisse und Informationen berichtet werden, und wie sie dargestellt werden. Diese Auswahl prägt, was Menschen als wichtig und real wahrnehmen.
2. Agenda-Setting: Durch die Entscheidung, welche Themen prominent behandelt werden, können Medien die öffentliche Wahrnehmung beeinflussen und bestimmen, welche Themen als relevant angesehen werden.
3. Framing: Die Art und Weise, wie Medien über ein Thema berichten (z.B. Sprache, Bilder, Tonalität), kann die Interpretation und das Verständnis der Informationen durch das Publikum beeinflussen.
4. Hyperrealität: Ein Konzept von Jean Baudrillard, das beschreibt, wie Medienbilder oft „realer“ erscheinen als die tatsächliche Realität und so eine verzerrte Version der Welt schaffen können, die schwer von der echten Welt zu unterscheiden ist.

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
10
Q

Memes

A

Memes sind kulturelle Elemente, die durch Humor, Satire, oder symbolische Bedeutung schnell und weit verbreitet werden, insbesondere im Internet. Ursprünglich wurde der Begriff „Meme“ vom Evolutionsbiologen Richard Dawkins geprägt, um Ideen oder Verhaltensweisen zu beschreiben, die sich in einer Kultur ähnlich wie Gene in der Biologie verbreiten.
Merkmale von Memes:
1. Visuelle Elemente: Memes bestehen oft aus Bildern, GIFs, oder kurzen Videos, die mit Text kombiniert werden, um eine bestimmte Botschaft oder einen Witz zu vermitteln.
2. Wandelbarkeit: Memes sind anpassungsfähig und verändern sich schnell, da Benutzer sie oft neu gestalten oder an aktuelle Ereignisse anpassen.
3. Viralität: Memes verbreiten sich rasant in sozialen Medien und können von Millionen Menschen weltweit innerhalb kürzester Zeit gesehen und geteilt werden.

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
11
Q

Wissenschaft

A

Wissenschaft ist ein systematischer Ansatz zur Erforschung, Erklärung und Vorhersage von Phänomenen in der Natur, Technik, Gesellschaft und Kultur. Sie basiert auf der Anwendung von Methoden zur Sammlung, Analyse und Interpretation von Daten, um zuverlässige und überprüfbare Erkenntnisse zu gewinnen.
Wissenschaftliche Qualitäten:
1. Objektivität: Wissenschaft strebt danach, Erkenntnisse zu gewinnen, die unabhängig von persönlichen Meinungen oder Vorurteilen sind.
2. Reliabilität: Die Ergebnisse wissenschaftlicher Forschung sollten wiederholbar und konsistent sein.
3. Validität: Wissenschaftliche Methoden müssen messen, was sie beabsichtigen zu messen.
4. Transparenz: Wissenschaftliche Verfahren und Ergebnisse sollten offen zugänglich sein, damit andere Forscher sie überprüfen und nachprüfen können.
5. Kritische Überprüfung: Wissenschaftliche Ergebnisse werden ständig hinterfragt und überprüft, sowohl durch Peer-Review-Prozesse als auch durch die wissenschaftliche Gemeinschaft.

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
12
Q

Qualitative vs. Quantitative Forschung:

A
  • Quantitative Forschung:
    o Fokus auf messbare Daten wie Zahlen, Statistiken und mathematische Modelle.
    o Methoden: Umfragen, Experimente, statistische Analysen.
    o Ziel: Generalisierbare Aussagen und Hypothesentests.
  • Qualitative Forschung:
    o Fokus auf nicht-messbare Daten wie Worte, Erfahrungen, Bedeutungen.
    o Methoden: Interviews, Fallstudien, Beobachtungen.
    o Ziel: Tiefes Verständnis von Phänomenen, oft in spezifischen Kontexten.
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
13
Q

Hermeneutik

A

Hermeneutik ist die Kunst und Wissenschaft der Interpretation, ursprünglich entwickelt zur Analyse und Auslegung von Texten, insbesondere religiösen, literarischen und juristischen Schriften. Im weiteren Sinne bezieht sich Hermeneutik auf die Methodologie des Verstehens und Erklärens von Bedeutungen in verschiedenen Formen der Kommunikation, einschließlich Sprache, Kunst, und sozialen Praktiken.
Wichtige Aspekte der Hermeneutik:
1. Hermeneutischer Zirkel: Ein zentraler Begriff, der beschreibt, wie das Verständnis eines Textes (oder eines anderen Phänomens) durch die ständige Wechselwirkung zwischen dem Ganzen und den Teilen entsteht. Man versteht den Gesamtzusammenhang durch die Details und die Details durch den Gesamtzusammenhang.
2. Subjektivität und Kontext: Hermeneutik betont, dass Interpretation immer von der Perspektive des Interpreten beeinflusst wird und dass der historische und kulturelle Kontext eine wichtige Rolle spielt.
3. Gadamer und die Wirkungsgeschichte: Hans-Georg Gadamer erweiterte die Hermeneutik, indem er betonte, dass das Verstehen immer im Kontext der Geschichte und Tradition stattfindet und dass wir uns der “Wirkungsgeschichte” (d.h. der Geschichte der Interpretationen eines Textes) bewusst sein müssen.

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
14
Q

Phänomenologie

A

Phänomenologie ist eine philosophische Methode und Bewegung, die sich mit dem Studium der Strukturen des Bewusstseins und der Phänomene befasst, wie sie subjektiv erlebt werden. Sie wurde hauptsächlich von Edmund Husserl und später von Martin Heidegger, Maurice Merleau-Ponty und Jean-Paul Sartre weiterentwickelt.
Wichtige Aspekte der Phänomenologie:
1. Beschreibung der Erfahrung: Phänomenologie konzentriert sich auf die direkte Beschreibung und Analyse von Erlebnissen und Wahrnehmungen, ohne auf vorgefasste Theorien oder Annahmen zurückzugreifen. Es geht darum, wie Dinge uns erscheinen und welche Bedeutung sie für uns haben.
2. Intentionalität des Bewusstseins: Ein zentrales Konzept ist die Intentionalität, die Idee, dass Bewusstsein immer auf etwas gerichtet ist. Das bedeutet, dass jedes Bewusstsein eine Richtung oder ein „Ziel“ hat, das auf ein Objekt oder ein Ereignis gerichtet ist.
3. Phänomen und Essenz: Phänomenologie strebt danach, die „Essenz“ von Erfahrungen zu erfassen – das heißt, die grundlegenden Strukturen und Qualitäten, die Erfahrungen erst möglich machen. Dies wird oft durch den Prozess der Epoché erreicht, bei dem man vorübergehend alle Annahmen über die Existenz der Welt ausklammert, um die reinen Erfahrungen zu untersuchen.

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly