meine Fragen Flashcards

1
Q

Was beinhaltet Beratung?

A
soz. Interaktion
Kommunkation
Selbsthilfe
Problemklärung
in Gang bringen von Entwicklungsprozessen
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
2
Q

Ziel einer Beratung?

A

Förderung der individuellen Bewältigungskompetenz der Klienten in der Umwelt
-im Rahmen professionsbegleitenden Interaktionsprozessen

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
3
Q

Was ist ein Format?

A

institutionallisierter/struktureller Rahmen für spezielle Formen der Beziehungsarbeit
hat einen bestimmten Auftrag/Primäraufgabe
folgt Logiken
Bsp.: Psychotherapie, Training, Unterricht, Beratung (Supervision, Meditation, Coaching, Erziehungsberatung)

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
4
Q

Was ist ein Verfahren?

A

Handlungsansatz zur Durchführung v. fachlicher Beziehungsarbeit
fußt auf speziellen persönlichkeitstheoretischen Annahmen
ist nicht auf 1 spezielles Arbeitsgebiet begenzt
Bsp.: Psychoanalyse, Psychodrama, Verhaltenstheorie, Systemtheorie, Gruppendynamik, Rollenspieltheorie

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
5
Q

Gemeinsamkeiten von Psychotherapie und Beratung

A

Kommunikation, Beziehungsarbeit, Prozessorientiert, reflexiv, auf Veränderungen abziehend

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
6
Q

Determinanten der Bertung

A

der Berater, der Ratsuchender, das Problem + Umwelt (abhängig von der Umwelt)

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
7
Q

Doppelverortung von Beratung

A

Beratungs- und Interaktionswissen
(Kommunikationsmodelle, Handlungsmodelle,
Prozessmodelle, Beratungsmethoden ….)

Handlungsfeldspezifisches Wissen
(Faktenwissen zur jeweiligen Problemlage, Kausalmodelle,
Interventionsformen, gesetzliche Grundlagen …)

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
8
Q

Charakteristika von Beratung

A

Beratung …
¤ fokussiert Stärken, Potentiale, Ressourcen
¤ konzentriert sich auf Interaktion von Person(en) und
deren Umwelt
¤ befasst sich tendenziell mit nicht schwer leidenden/
gestörten Personen (keine Krankenbehandlung)
¤ beschränkt sich auf zeitlich überschaubare
Interventionen

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
9
Q

was ist Beratung, was ist Psychotherapie?

A

Beratung:
entwicklungsorientiertes Unterstützungsangebot (Orientierungs-,
Planungs-, Entscheidungs- und Bewältigungshilfe)
in verschiedenen Feldern mit bzw. für unterschiedliche Klientel Reaktion auf gesellschaftlichen Bedarf
Psychotherapie:
eine auf Störungen mit Krankheitswert orientierte
Heilbehandlung (persönlicher Leidensdruck)
zählt zu Gesundheitsberufen (mit gesetzlicher Regelung)

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
10
Q

Was sind Abwehrmechanismen?

A

alle intrapsychischen Operationen, die darauf bezielen unlostvolle Gefühle, Affekte etc. vom Bewusstsein fernzuhalten.
sie sind habituelle, unbewusst ablaufende Vorgänge
primär: Ich-Funktionen mit Schutz und Bewältigungsuafgaben darstellen

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
11
Q

3 Formen wie/wo Beratung stattfindet

A
  • alltäglich, informell
  • halbformalisierte Beratung in Professionen
  • Beratungseinrichtungen
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
12
Q

Triadische Struktur der Beratung

A

Berater, Ratsuchender, Problem, =triadische Struktur

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
13
Q

Ziel von Beratung

A
  • Ratsuchender erlangt wieder seine Fähigkeit um mit seinem Problem umzugehen
  • “Ich gebe dir ein Rat”-nicht wissenschaftliche Beratung, nur ein Voschlag
  • Beraten muss beim Denken unterstützen
  • Interaktionsprozess=sehr wichtig
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
14
Q

Arten der Beratung

A

präventiv (es gibt noch kein Problem)
kurativ (um eigen Lösungskompetenz wieder herstellen)
rehabilitiv (Bsp.: Mensch hat einen Unfall-Rollstuhl-Berater muss ihm lehren wie man damit zurechtkommt - eine veränderte Lebenssituation)

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
15
Q

Antinomie Synonym

A

Widerspruch

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
16
Q

Modelle der Beratung

A
  • Psychosoziale Beratungsperspektive (Bsp.: Paarberatung, Bildungsberatung - Fokus: Prozessberatung)
  • Informationsperspektive (Bsp.: Rechtsberatung - Fokus: Fachberatung)
  • vernetzte Perspektive heterogen reflexiver Modelle (Bsp.: Komplementärberatung - Fokus: Prozess, Informationen)
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
17
Q

Beratungskonzepte bauen auf…

A
  • Persönlichkeits- und Entwicklungstheorie
  • Beratungstheorie
  • Interventionstheorie
  • Praxeologie
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
18
Q

Annahmen der Psychoanalyse (Persönlichkeits- und Entwicklungstheorie)

A
  • 1 dynamisches Unbewusstes

* 3 Systeme der Psyche: Bewusstes, Vorbewusstes, Unbewusste - nicht zugänglich

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
19
Q

Triebe nach Freud (3)

A

Hungertrieb, Sexualtrieb, Aggressionstrieb

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
20
Q

unbewusste Wiederholung

A

alles, was nicht verarbeitet ist, muss wiederholt werden

–>Mädchen wird vom Vater geschlagen, sucht sich später immer gewalttätige Männer aus

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
21
Q

Grundnnahmen der Psychoanalytisch-pädagogisch

Erziehungsberatung

A

Figdors Konzepte:

  1. : Konzept der päd. Geister
  2. : Konzept der veranwortenter Schuld
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
22
Q

Charakteristika psychoanalytischer

Erziehungsberatung

A

¤ Bemühen, latente Gründe manifester
Schwierigkeiten und Auffälligkeiten zu verstehen
¤ Überlegungen, welche Unterstützung Kinder/
Jugendliche für weitere Entwicklung benötigen und
welchen Beitrag Beratung dazu leistet
¤ Arbeit an Veränderung von Beziehungen im Dienst
der Verbesserung von Entwicklungsbedingungen
¤ BeraterIn achtet auf eigene Gefühle und ergründet
ihre Bedeutung (Ü-GÜ)

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
23
Q
  1. Phase des Beratungsprozesses (Fallbeispiel: Lukas turnt)
A

diagnostische Abklärung (=über mehrere Monate)

24
Q

Etappen der pa-päd. Diagnostik

A
  1. Etappe: Eltern frei machen, über das Verhalten des Kindes und mögliche psychodynamischen Wurzeln nachdenken zu können.
  2. Etappe: Generierung von alternativen diagnostischen Hypothesen
  3. Etappe:Erhebung von Befunden zur Bestätigung oder
    Verwerfung der diagnostischen Hypothesen:
    Hinweise aus dem gemeinsamen Suchprozess mit den
    Eltern, aus einer diagnostischen Beobachtung zu Hause
    und aus einer durch die Beraterin geleiteten
    Spielbeobachtung
  4. Etappe: Rekonstruktion des Bedingungszusammenhangs
    zwischen den erhobenen Befunden über die »Innenwelt« des Kindes und seiner »Außenwelt«
  5. Etappe: Entwurf von notwendigen nächsten Schritten des Erlebens, die dem Kind günstige Entwicklungschancen wieder eröffnen: Ziel ist strukturelle Veränderung / Entwicklung
25
Supervision
profes. Tätige besprechen Probleme, Konflikte etc. mit denen sie sich in ihrerer beruflichen Praxis konfrontiert sehen mit einem Experten, um Unverständliches bessetr zu verstehen zu lernen und neue Perspektiven für ihr prof. Handeln zu entwickeln hat eine Primäraufgabe
26
erste Supervision
im roten Wien (1918 - 1934, sozialdemokratie) | Idee der päd. Kurse: 10 bis 15 Leute, die über Situation aus Beruf nachdachten unter Anleitung v. einem Analytiker
27
Anfänge/Vorläufe der Supervision
¤ In Wien, 20er und 30er Jahre des 20. Jh.: ¤ Pädagogenkurse für LehrerInnen in der Wiener Psychoanalytischen Vereinigung (neben Theoriekursen Seminar zur Reflexion von päd. Praxis) ¤ Fallbesprechungen von AnalytikerInnen und FürsorgerInnen in der Erziehungsberatungsstelle (Aichhorn) ¤ In den USA, Beginn des 20. Jh.: ¤ „Friendly Visitors“ (reiche Frauen, die Wohltätigkeiten an arme Familien verteilten), wurden durch sogenannte „paid agents“ (Mitarbeiterinnen der Sozialfürsorge) unterstützt & beraten ¤ Paid agents: Vorläufer von SupervisorInnen
28
Michael Balint
Erste Reflexionsgruppen für Ärzte in Budapest in den 30er Jahren ¤ Nach dem 2. WK: Training cum Research Groups in London (zuerst für Fürsorgerinnen, dann für Ärzte) ¤ Ziele der Gruppen: ¤ Die Arzt-Patient-Beziehung besser verstehen ¤ Die psychischen Ursachen somatischer Erkrankungen erforschen ¤ Methodische Grundlage der Gruppen: Arbeit mit Übertragung und Gegenübertragung ¤ Erste Publikation zur Methodik: „Der Arzt, sein Patient und die Krankheit“ 1964 ¤ Balintgruppen = Form psychoanalyt. Supervision
29
Supervisand
berufstätige Person, die selbst einen Anliegen hat
30
Inhalt einer Supervision
¤ Themen / Probleme in der Arbeit mit KlientInnen / KundInnen ¤ Aufgabenbezogene Kooperation („Team“, Vernetzungen ...) ¤ Leitungsfragen ¤ Organisation / Institution ¤ Arbeitsauftrag / Entwicklung / primäre Aufgabe
31
Formen von Supervision
``` Einzelsupervision Mehrpersonensupervision Gruppensupervision Coaching Fallsupervision ```
32
Supervision nach dem 2. WK
¤ Neuaufbau des gänzlich zerstörten Sozialsystems mit Hilfe von SozialarbeiterInnen aus den USA, die Praxisreflexion und Fallbesprechungen durchführten ¤ Verankerung von Praxisreflexion in der Ausbildung und Praxis von SozialarbeiterInnen ¤ Übernahme des Modells der Training cum Reseach Gruppen von Michael Balint in Deutschland / Österreich ¤ Ausweitung der Supervision auf andere Berufsgruppen: LehrerInnen, Theologen, PsychologInnen, .....
33
Supervisorisches Spannungsfeld
Die Bearbeitung eines Problems / Anliegen / Falls / Konflikts .... findet statt im Spannungsfeld von ¤ Individuum und seine berufliche Rolle (= Supervisand) ¤ KollegInnen, Team, Vorgesetzten ¤ KlientInnen / KundInnen ¤ Organisation / Institution orientiert an der primären Arbeitsaufgabe
34
Fallsupervision
¤ Zentrum: Arbeit an einem „Fall“ (= konkretes Problem, Frage, Anliegen, das sich in der Arbeit mit Klienten/Kunden ergibt) ¤ Fokus: Bearbeitung der professionellen Beziehung der/des Supervisanden zu Klienten/Kunden ¤ Kontext: die organisatorischen/ institutionellen Bedingungen der Arbeitssituation (Rollen, Struktur,..) ¤ Auf Basis der primären Aufgabe der Organisation bzw. Organisationseinheit
35
Ü und GÜ in der Supervision
Ü + GÜ in der Interaktion der Supervision beziehen sich auf ¤ die Dynamik des geschilderten Falls ¤ die Dynamik der Gruppe / des Teams ¤ die Dynamik innerhalb der Institution ¤ Aspekte der Persönlichkeit der Supervisanden Ü+ GÜ werden im Rahmen des Supervisionssettings bearbeitet
36
Mentalisierung
¤ die Fähigkeit, das Verhalten anderer Menschen mit Bezugnahme auf ihre Grundhaltungen, Emotionen und Absichten zu verstehen und angemessen darauf zu reagieren ¤ das Wissen um die psychischen Beweggründe des eigenenVerhaltens. ¤ Mentalisierungsfähigkeit wird über frühe Bindungsbeziehungen erworben. Sie ist ausschlaggebend für die Organisation deseigenen Selbst und die Regulierung der Affekte.
37
Entwicklung der | Mentalisierungsfähigkeit
¤ Zielgerichteter Modus (ab ca. 9 – 18 Mo) Kind kann eigene und fremdeHandlungen als zielgerichtet interpretieren, aber noch nicht dahinterliegende Ursachen (Motive) erkennen. Nur was beobachtet werden kann, zählt. ¤ Psychische Äquivalenz (1,5 – 4 J.) Gedanke und äußere Wirklichkeit nicht unterschieden (Wort = Gedanke = Realität). Innere Zustände (Gedanken, Wünsche, Ängste) werden als real erfahren. ¤ Als-Ob-Modus (1,5 – 4 J.) Die Gedanken, Motive und Ängste sind (wie im Spiel) von der Realität getrennt. Am Ende: Entwicklung ToM ¤ Reflexiver Modus (ca. ab 4.-5. J.) integriert die vorher nebeneinander existierenden Modi. Ermöglicht Nachdenken über eigene Selbst und vermutete Innenleben anderer Menschen. Unterschiedliche Perspektiven werden anerkannt, und falsche Überzeugungen werden bei sich und anderen mit einbezogen.
38
Was ist psychoanalytische Beratung?
„Psychoanalytische Beratung versucht, unter Anwendung der psychoanalytischen Methode in einer schwierigen aktuellen Lebenssituation eine Entscheidungshilfe zu bieten, die das Ziel hat, die Fähigkeit des Ratsuchenden zu einer eigenständigen Entscheidung soweit zu stärken, wie es die Situation, die Persönlichkeit des Ratsuchenden und das sich in der Interaktion entfaltenden Verständnis des Beraters zulassen“ (Vogt 1980).
39
Arbeitsbündnis
¤ Ist die (vertrauensvolle) Arbeitsbeziehung von AnalysandIn und AnalytikerIn, in der beide auf den Erfolg der gemeinsamen Arbeit ausgerichtet sind ¤ Umfasst Rahmenbedingungen (Ort, Zeit, Stundenfrequenz, Honorar, Absageregelung ...) und Arbeitsweisen (freie Assoziation ...) ¤ Ist die Basis, um regressive Prozesse, Übertragungen, Belastungen in Analyse zulassen zu können ¤ Die Motivation des Analysanden, seine Krankheit überwinden zu wollen, bildet zuverlässigen Kern des Arbeitsbündnisses. „Das wirkliche Bündnis besteht im Grunde zwischen dem vernünftigen Ich des Patienten und dem analysierenden Ich des Analytikers.“
40
„Technische Neutralität“ = | gleichschwebende Aufmerksamkeit
¤ AnalytikerIn ist allen Äußerungen von AnalysandIn in gleicher Weise offen ¤ Aufmerksamkeit in gleicher Weise auf Gesprochenes wie emotionalen Ausdruck (und deren Widersprüchlichkeit) ¤ Keine moralischen, persönlichen Wertungen ¤ Vorurteilslos zuhören ¤ Nicht vorschnell „beruhigend“ eingreifen
41
Übertragung
¤ Ubw. Wünsche / Vorstellungen / Erwartungen / ..., die an eine bestimmte Person gerichtet sind, werden in der Beziehung zu einer anderen Person – oft unangemessen – aktualisiert (= Aktualisierung früher Gefühle) ¤ Übertragung betrifft die Gesamtsituation der Gefühle bzw. Erfahrungen eines Menschen ¤ Übertragungen sind ubiquitär ¤ Psychoanalytische Behandlung baut auf der Analyse der Übertragungsbeziehung des Analysanden zum Analytiker auf
42
Gegenübertragung
¤ ist die Gesamtheit der unbewussten Gefühlsreaktionen des Analytikers auf den Analysanden (insbesondere auf dessen Übertragungen) ¤ hilft, die Übertragungsreaktionen des Klienten bzw. Patienten besser verstehen zu können ¤ Bewusstmachung von Ü-GÜ hilft die Psychodynamik eines Analysanden zu verstehen (seine Abwehrstrategien, Widerstände, ubw. Ängste ...)
43
Formen der Gegenübertragung
Konkorante Identifizierung • Identifikation mit (ubw.) Selbstidentifizierung des Anderen (= ubw. Bilder, Emotionen die Klient von sich hat) Komplementäre Identifizierung • Identifikation mit (ubw.) Objektanteilen des Klienten (= ubw. Bilder von bedeutsamen Anderen des Klienten, die dieser verinnerlicht hat)
44
Charakteristika psychoanalytischer | Erziehungsberatung (1)
Inanspruchnahme von Erziehungsberatung ist für Eltern bzw. Erziehungsverantwortliche im Regelfall schwierig ¤ Zentral: Zugang zur „inneren Welt“ aller Beteiligten zu finden ¤ Ringen um ein diagnostischen Arbeitsbündnis ¤ Zustandekommen einer positiven Übertragung im Bemühen um eine positive Arbeitsbeziehung
45
Was geschieht bei Widerspiegelung?
¤ Falleinbringender Supervisand identifiziert sich ubw. mit Rolle des Klienten, die anderen Supervisanden mit Rolle des Professionellen oder: ¤ Falleinbringender Supervisand identifiziert sich mit „Übertragungsangeboten“, andere Supervisanden mit Selbstanteilen des Falleinbringers
46
Widerspiegelung / | Spiegelungsphänomene
¤ Widerspiegelung: Reinszenierung der unbewussten, konflikthaften Anteile der Beziehung zwischen Supervisand und seinem Klient im Hier und Jetzt der Supervision ¤ Dynamik zwischen SupervisandInnen und FalleinbringerIn spiegelt die unbewusst gebliebenen (verdrängten) Aspekte der Beziehungsdynamik des geschilderten Falls ¤ Beziehungsmuster, Gefühle, die im Rahmen der SV offen zutage treten, sind ubw. auch Bestandteil der Arbeitssituation, über die berichtet wird, können aber dort nur nicht oder nur unterschwellig wahrgenommen werden ¤ Bewusstmachung der Spiegelung eröffnet Verständnis zum Fall (zur Professionellen-Klienten-Beziehung) ¤ Bewusstmachung = Prozess des Verstehens
47
Was spiegelt sich?
¤ Erfahrungen, die in Interaktionen in bestimmtem Situation gemacht und verdrängt wurden, werden in einer anderen Situation ubw. ausgelebt (agiert) ¤ Voraussetzung für Spiegelung: ubw. affektive Identifikation der Supervisanden mit den verschiedenen Aspekten des Falls bzw. der darin geschilderten Rollenträger
48
Charakteristika von Teams
¤ Team hat immer Aufgabenbezug ¤ Team hat immer Leitung (formell od. informell) ¤ Team ist Bestandteil eines größeren Systems ¤ Team hat Teamideologie (manifest od. latent) ¤ Team hat spezifische Tabus ¤ Team hat Geschichte, Geschichten, Mythen ¤ Team weist enge Verknüpfung von (Beziehungs-)Konflikten und existentiellen Ängsten auf
49
Teamsupervision (= Selbstthematisierung)
¤ ist ausgerichtet auf primäre Arbeitsaufgabe des Teams / der Organisationseinheit ¤ findet im Rahmen einer Organisation statt ¤ bearbeitet Rollen und Funktionen der Supervisanden ¤ klärt Arbeitsbeziehungen, die (wieder) hergestellt werden müssen ¤ orientiert sich an rational-professionellen Organisationsstrukturen ¤ befasst sich mit formellen und v.a. informellen Kommunikations- und Kooperationsstrukturen
50
Spiegelung in der Teamsupervision
Damit Spiegelungen aufgezeigt werden können, wird von folgendem Konzept ausgegangen: ¤ Supervision wird als Sozialsystem / Organisation mit eigenen Strukturen der Informationsverarbeitung und Kommunikation verstanden ¤ Es gibt erwartbare Abläufe im Sinne einer „Normalform“ der Institution Supervision ¤ Normalform: Klarheit des Settings, Rahmenbedingungen, geklärter Auftrag .. .Was spiegelt sich: ¤ Die ubw. konflikthafte Teamdynamik ¤ Die ubw. Dynamik des Teams bei der Klientenarbeit ¤ soziale Strukturen: Konfliktreich erlebte, nicht offen thematisierbare Strukturen (in) der Organisation à Es geht um die Spiegelung von Interaktionen in Arbeitsbeziehungen im Rahmen der Institution in der Supervision
51
Institutionelle Abwehrmuster
¤ Institutionen sind strukturell so organisiert, dass der Einzelne vermeiden kann, belastende Gefühle wie Angst, Zweifel, Unsicherheit etc. bewusst wahrzunehmen ¤ Obgleich strukturell verdrängt, bleiben sie aber in der institutionellen Realität als diffus, unklar und unintegriert in der institutionellen Realität ubw. erhalten
52
Institutionsanalyse
¤ Institutionelle Struktur und Dynamik ist nicht unmittelbar affektiv und kognitiv zugänglich ¤ Nur über Medium zugänglich: Beziehung zw. SupervisorIn und Institution ¤ Supervisionsbeziehung ist eine Art Projektionsfläche für verborgene institutionelle Dynamik und Struktur (unabhängig von den benannten Problemen, die in Supervision bearbeitet werden) Konklusio: Alle Interventionen, jegliches Aufeinandertreffen von Institution und SupervisorIn sind als diagnostisches Instrument zum Verständnis der Sozio- und Organisationsdynamik einer Institution heranzuziehen
53
Triangulierung in Supervision
¤ Supervision nie bloß dyadischer Prozess – immer triadisch ¤ Kontraktgestaltung im Dreieck: Organisation (GF) – SupervisorIn – Supervisand ¤ Supervision findet immer im Spannungsfeld dreier Pole statt: ¤ Team – Leitung – Supervision ¤ Institutionsmitarbeitern – Institution – SupervisorIn ¤ Fallbearbeitung – Selbstthematisierung – Institutionsanalyse ¤ Voraussetzung für gelingende Supervision ist gelungene Triangulierung ¤ SupervisorIn braucht daher Triangulierungskompetenz (Pühl 1999) (=ausgewogene Balancierung institutioneller Dreiecke, d.h. keinen ubw. „Pakt“ mit einem Pol gegen den anderen schließen)
54
Mögliche Triaden in der Supervision
siehe Notizen
55
Das pädagogische Phänomen | „Beratung“
``` Klaus Mollenhauer (1965): ¤ Zunahme des „Beratungsbedürfnisses“ ¤ Zunahme eines neuen pädagogischen Verhaltenstypus ¤ Veränderung des Erziehungsbegriffs: weg von führenden zu korrigierenden Verhaltensweisen ¤ Erziehungsstil, der Fragen zulässt ```
56
Gemeinsamkeit von Pädagogik und | Beratung
¤ Pädagogik und Beratung konstituieren sich nur über das Vorhandensein professioneller Beziehungen: ¤ PädagogInnen und BeraterInnen gehen mit ihren InteraktionspartnerInnen »professionsrelevante« Beziehungen ein PädagogInnen und BeraterInnen ¤ sind oft in unterschiedliche Kontexte eingebettet, die widersprechende Loyalitäten fordern ¤ verfügen über »Mehrwissen«, wollen aber nicht bevormunden ¤ wollen Grenzen setzen und einhalten, zugleich aber Frei- und Möglichkeitsräume eröffnen ¤ berufen sich auf allgemeines Wissen und müssen dennoch dem Einzelfall gerecht werden ¤ müssen Nähe-Distanz, Vertrauen-Misstrauen etc. ausbalancieren