Medizinsoziologie Flashcards

1
Q

Wie definiert die WHO “Gesundheit”?

A

“Gesundheit ist ein Zustand völligen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlbefindens, der sich nicht nur durch das Fehlen von Krankheit oder Gebrechen auszeichnet.”

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2
Q

Was ist die ICF?

A

Die “International Classification of Functioning, Disability and Health”

  • Klassifikation von Gesundheitskomponenten
  • Beschreibt Auswirkung eines Gesundheitsproblems auf d. Leben eines Menschen
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3
Q

Erläutere den Aufbau der ICF. Wie lauten die Gesundheitskomponenten?

A

Übergeordnet- Gesundheitsproblem (nach ICD-10)

Gesundheitskomponenten:
- Körperfunktionen
- Körperstrukturen
- Aktivitäten
- Partizipation (Teilhabe)
- Umweltfaktoren
- Personenbezogene Faktoren

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4
Q

Was wird unter dem “Gesundheitsproblem” in der ICF verstanden?

A
  • Gesundheitsstörung
  • Erkrankung
  • Behinderung
  • Einschränkungen
  • Z.n. OP
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5
Q

Was versteht die ICF unter “Körperfunktionen”?

A
  • Physische u. psychische Funktionen (z.B. Funktion der Sinne, mentale Funktionen)
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6
Q

Was versteht die ICF unter “Körperstrukturen”?

A

Die anatomischen Bestandteile d. Körpers, wie Muskeln, Sehnen, Knochen, etc.

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7
Q

Was fällt in der ICF unter den Begriff der “Aktivitäten”?

A
  • Allgemeine Aufgaben/Anforderungen
  • Betätigungen
  • ADLs
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8
Q

Was bedeutet “Partizipation (Teilhabe)” in der ICF?

A
  • Kommunikation
  • Mobilität
  • Soziale Interaktion u. Beziehungen
  • Leben in Gemeinschaft u. Gesellschaft
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9
Q

Was stellen “Umweltfaktoren” in der ICF dar?

A
  • Physische Umwelt (z.B. mehrstöckiges Haus)
  • Produkte/Technologien (z.B. Medikamente, HIMIs)
  • Unterstützung u. Beziehungen (z.B. Familie, Freunde, Fachpersonal)
  • Makro - u. mikrosoziale Werte/Normen
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10
Q

Was wird in der ICF unter “personenbezogenen Faktoren” verstanden?

A
  • Alter
  • Geschlecht
  • Charakter
  • Lebensgewohnheiten
  • Coping
  • Beruf
  • Motivation
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11
Q

Was ist das Ziel der ICF?

A
  • Ganzheitliche Ansicht d. Auswirkung von Krankheit auf andere Lebensbereiche, bzw. wie sich diese gegenseitig beeinflussen
  • Einheitliche, internationale Kommunikation
  • Erforscht welche Faktoren Teilhabe beeinträchtigen/begünstigen
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12
Q

Welche Bedeutung hat die ICF in der Ergotherapie?

A
  • Verfolgung d. ganzheitlichen Ansatzes
  • Darstellung d. aktuellen Lebenshintergrundes u. dessen Berücksichtigung bei Aufstellen von Therapiezielen
  • Gute, simple Veranschaulichung von Ist-Zustand
  • Interdisziplinärer Überblick
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13
Q

Erläutere das Codierungs-System der ICF

A
  • Körperfunktionen (b)
  • Körperstrukturen (s)
  • Aktivitäten und Teilhabe (d)
  • Kontextfaktoren, also Umwelt - und personenbezogene Faktoren (e)
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14
Q

Was beschreibt die Pathogenese?

A

Bedingungen zur Entstehung von Krankheit

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15
Q

Was beschreibt die Salutogenese?

A

Bedingungen zur Entstehung von Gesundheit

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16
Q

Was bedeutet “Krankheit als Kontinuum”?

A

Nach Aaron Antonovsky ist ein Mensch nicht entweder krank oder gesund sondern bewegt sich auf einem Kontinuum zwischen Krankheit und Gesundheit

Menschen sind dauerhaft, sowohl von pathogenen Faktoren umgeben, welchen salutogene Faktoren entgegenwirken

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17
Q

Welche salutogenen Faktoren sind beim Entgegenwirken von Krankheit von besonderer Bedeutung?

A
  • Widerstandsressourcen
  • Kohärenzgefühl
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18
Q

Was sind Widerstandsressourcen?

A

Gesundheitsförderliche Faktoren im Entgegenwirken von Krankheit, z.B.
- physiologische Resistenzbedingungen
- Psychische Ressourcen
- Kognitive Ressourcen
- materielle/ökonomische Ressourcen

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19
Q

Was ist das Kohärenzgefühl?

A
  • Gefühl von Zusammenhang und Sinn im Leben

Die Bedeutsamkeit, Verstehbarkeit und Handhabbarkeit d. eigenen Lebens

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20
Q

Was bedeutet Bedeutsamkeit im Zusammenhang mit dem Kohärenzgefühl?

A
  • Eigenes Leben wird als emotional sinnvoll empfunden
  • Vorhandensein von Zielen u. Projekten, für die es sich zu engagieren lohnt
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21
Q

Was bedeutet Verstehbarkeit im Zusammenhang mit dem Kohärenzgefühl?

A
  • Die Welt wird nicht als vollständig unvorhersehbar erlebt (ich kann bestimmte Dinge einschätzen, verstehen, etc.)
  • Probleme u. Belastungen kann ich in einem größeren Zusammenhang sehen
22
Q

Was bedeutet Handhabbarkeit im Zusammenhang mit dem Kohärenzgefühl?

A
  • Das Leben stellt aufgaben, welche ich in der Lage bin zu lösen
  • Verfügen über Ressourcen zur Problembewältigung
23
Q

Welche möglichen Faktoren beeinflussen das Erleben, Bewältigen und Interpretieren von Krankheit im individuellen Geschehen?

A
  • dispositionelle Faktoren
  • persönlichkeitsabhängige Faktoren
  • makrosoziale Faktoren
  • mikrosoziale Faktoren
24
Q

Nenne mögliche dispositionelle Faktoren, welche das Erleben/Bewältigen/Interpretieren von Krankheit beeinflussen können

A
  • Genetische Disposition (Veranlagung)
  • Alter
  • Geschlecht
  • Konstitution
  • Frühkindliche Erfahrungen
25
Nenne mögliche **persönlichkeitsabhängige Faktoren**, die Einfluss auf das Erleben/Bewältigen/Interpretieren von Krankheit haben können
- Allgemeine Überzeugungen/Einstellungen/Werte - Charakter - Selbstwahrnehmung - Selbstwertgefühl - Wirtschaftliche Situation - Bildungshintergrund - Bisherige Erfahrungen mit dem Gesundheitssystem
26
Welche **makrosozialen Faktoren** können das Erleben/Bewältigen/Interpretieren von Krankheit beeinflussen?
- Werte u. Normen einer Gesellschaft - Kulturelle Einflüsse/Traditionen - Religion - Ökonomische Situation einer Gesellschaft - Zugänglichkeit zu Institutionen d. Gesundheitswesens
27
Welche **mikrosozialen Faktoren** können das Erleben/Bewältigen/Interpretieren von Krankheit beeinflussen?
- Familienstand - Belastungen innerhalb d. Familie - Qualität/Quantität sozialer Netzwerke - Soziale Unterstützungsangebote
28
Erläutere die **geschlechtsspezifischen Unterschiede** in Bezug auf Krankheit
- **Frauen besitzen höhere Lebenserwartung** als Männer - Im Altersvergleich besitzen **Frauen** gegenüber Männern e. **niedrigere Sterblichkeit** - **Erkrankungshäufigkeit** bei **Frauen erhöht** - **Frauen** weisen **häufigere Konsultationsraten bei Ärzten/mehr OPs** als bei Männern auf (auch durch offeneren Umgang mit Krankheit/Vorsorge) - **Höhere Krankheitskosten** bei Frauen - Unterschiedliche Wirkung v. Medikamenten (aufgrund untersch. Physiologie)
29
Nenne die häufigsten Erkrankungen von Frauen
- Osteoporose - Brustkrebs - Atemwegserkrankungen - Erkrankungen d. Harn - u. Geschlechtsorgane
30
Nenne die häufigsten Erkrankungen von Männern
- Herzinfarkt - Erkrankungen d. Kreislaufsystems in jungen Jahren - Verletzungen m. ernsthaften Folgen - Vergiftungen
31
Wie wird eine soziale Schicht definiert?
Gefüge aus Individuen mit mind. einem gleichen Merkmal Merkmal bestimmt den Rang d. Schicht u. schafft Abgrenzung zu anderen Schichten Gesellschaft ergibt sich aus hierarchisch gegliederten Schichtsystem
32
Wie lauten die drei Merkmale, anhand welcher moderne Gesellschaften die soziale Schicht zuordnen?
- Beruf, bzw. berufliche Position - Bildung - Einkommen
33
Welche schichtspezifischen Unterschiede bedingen **gesundheitliche Ungleichheit**?
- Soziale Ungleichheit - Unterschiede in **gesundheitlicher Belastung** - Unterschiede in **Bewältigungsressourcen** - Unterschiede in **gesundheitlicher Versorgung** - Unterschiede in Gesundheits - und Krankheitsverhalten
34
Wodurch kann **soziale Ungleichheit** gekennzeichnet sein?
Unterschiede in z.B.: - Wissen - Macht - Geld - Prestige
35
Wodurch können schichtspezifische Unterschiede in der **gesundheitlichen Belastung** bedingt sein?
- Stress am Arbeitsplatz - Umweltbelastung - Wohnumgebung
36
In welchen Bereichen der **Bewältigungsressourcen** können schichtspezifische Unterschiede bestehen?
- Erhalt sozialer Unterstützung - Freizeitmöglichkeiten - Kontrollüberzeugungen
37
Wo können schichtspezifische Unterschiede in der **gesundheitlichen** Versorgung bestehen?
- Arzt-Patient-Kommunikation - Krankenversicherung - Ausrichtung von Präventionsangeboten
38
Was ist sozialer Status?
Sozialer Status beschreibt die **Position, die ein Individuum innerhalb einer Gesellschaft einnimmt**
39
In welche Formen d. sozialen Status kann unterschieden werden?
- Zugeschriebener Status - Erworbener Status Es kann dabei zu einer **Statuskonsistenz** oder **Statusinkonsistenz** kommen
40
Was ist der **zugeschriebene soziale Status**?
Position, die ein Individuum **ohne Zutun u. unabhängig von eigenen Fähigkeiten** besitzt (z.B. hoher sozialer Status aufgrund d. sozialen Herkunft - Königsfamilie)
41
Erläutere den **erworbenen sozialen Status**
Position, die sich e. Person aufgrund persönlicher Leistungen erworben/erarbeitet hat (z.B. durch Aufstieg in beruflicher Karriere)
42
Erläutere die **Statuskonsistenz**
43
Erläutere die **Statusinkonsistenz**
44
Welchen Einfluss hat die Schichtzugehörigkeit auf Gesundheit und Krankheit?
- Sozialer Status/Morbidität/Mortalität eng miteinander verbunden - Je geringer d. soz. Status, desto höher die Morbidität/Mortalität
45
Welchen Einfluss hat die Schichtzugehörigkeit auf die Mortalität (Sterblichkeit)?
Je **ungünstiger** d. sozioökonomische Status, desto höher die Sterblichkeit
46
Welchen Einfluss hat die Schichtzugehörigkeit auf die Morbidität (Erkrankungshäufigkeit)?
Es gibt best. Erkrankungen, welche v.a. in sozialer Unterschicht vorkommen, z.B. Bronchialkarzinome (Arbeit in schlechter Umgebung - Asbest), Tuberkulose, höheres Suizidrisiko
47
Was beschreibt das Modell zur Erklärung gesundheitlicher Ungleichheit von Mielck & Janßen?
Beschreibt gesellschaftliche Ungleichheit in Krankheits - und Sterbegeschehen, da Menschen in niedrigeren sozialen Schichten: - stärkeren gesundheitlichen Belastungen ausgeliefert sind - über weniger Ressourcen zur Bewältigung von Belastung verfügen - schlechteres Gesundheitsverhalten aufweisen - schlechtere Versorgung durch Gesundheitssystem erhalten
48
Wie beschreibt Parsons die Krankenrolle?
Parsons besagt, dass: - Niemand den Wunsch nach Krankheit hegt (ich-dyston), einige Menschen jedoch freiwillig "Krankenrolle" einnehmen - Kranksein ist nicht nur physiologischer Defekt, sondern **auch soziale Rolle mit typischen Verhaltensmustern/Erwartungen seitens d. Gesellschaft**
49
In welche vier Punkte lässt sich die Krankenrolle gliedern?
1. Krankheit **befreit Kranken von gesellschaftlichen Pflichten und dem Zwang Leistung erbringen zu müssen** (Ausmaß der Befreiung hängt von Ausmaß d. Erkrankung ab) 2. Kranke Person ist **nicht für ihren Zustand verantwortlich** (und bedarf professioneller Hilfe) 3. Ersten Aspekte bilden diesen - kranke Person soll erkennen, dass **"Kranksein" ein nicht erstrebenswerter Zustand ist** und möglichst **schnell gesunden** 4. Kranke Person soll Spezialisten aufsuchen, mit diesem kooperieren u. Therapieempfehlungen mitmachen/einhalten
50
Erläutere den **primären Krankheitsgewinn**
- Innere, direkte Vorteile, die Betroffener aus Erkrankung zieht, z.B. Vermeidung einer unangenehmen Situation - Betroffener kann Entscheidungen hinten anstellen, welche aus Konflikt herausführen würden - Zusammenhang zwischen Krankheitssymptomen und Konflikt wird nicht erkannt z.B. plötzliches Erkranken vor e. Prüfung
51
Erläutere den **sekundären Krankheitsgewinn**
- äußere Vorteile - Zugewinn an Aufmerksamkeit/Beachtung durch Umfeld z.B. im Bett bleiben dürfen und umsorgt werden
52
Erläutere den **tertiären Krankheitsgewinn**
- Vorteile für Umgebung d. Betroffenen - Pflege eines anderen kann das Gefühl suggerieren gebraucht zu werden