Makroökonomik Flashcards

1
Q

Was ist Makroökonomik

A

beschäftigt sich mit aggregierten, gesamtwirtschaftlichen Größen und wie diese als Ganzes beeinflusst werden

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2
Q

Definition BIP

A

(Markt-)Wert aller Waren und Dienstleistungen, welche
- in einer Zeitperiode (ein Jahr)
- im Inland
- für den Endverbrauch produziert werden

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3
Q

3 Berechnungsmethoden des BIP

A
  1. Entstehung (Produktionsansatz):
    Summe der Wertschöpfung (plus Gütersteuer, minus Subventionen)
    Wertschöpfung = Wert der Produktion minus Wert der Vorleistungen
  2. Verteilung:
    Summe aller Einkommen (Löhne, Gewinne, Kapitaleinkommen, Steuereinnahmen)
  3. Verwendung: Summe aller Ausgaben (die für Erwerb der in Volkswirtschaft produzierten Waren und DL anfallen)
    –> Y = C + I + G + NX
    Konsum (C), Investitionen (I), Staatsausgaben (G) und Nettoexporte (NX=EX-IM)
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4
Q

Nominales BIP vs. reales BIP

A

Nominales BIP bewertet den Output von Gütern und Dienstleistungen zu laufenden Marktpreisen
Reales BIP bewertet die Produktion von Waren und Dienstleistungen zu konstanten Preisen

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5
Q

Was ist der BIP-Deflator

A

zeigt, wie viel von der Zunahme des nominalen BIP eine Folge von Preiserhöhungen ist

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6
Q

Berechnung vom BIP-Deflator (gegenüber Vorjahr)

A

BIP - Deflator = (nominales BIP / reales BIP) * 100

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7
Q

Berechnung nominales BIP

A

Nominales BIP = Reales BIP * ((BIP-Deflator) / 100)

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8
Q

Verketteter BIP-Deflator Berechnung

A

BIP - DeflatorJahrx:Jahrz = (BDJahrx / 100) * (BDJahry / 100) * (BDJahrz / 100) * 100

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9
Q

reales BIP aus Jahr z mit Preisen aus Jahr x berechnen

A

𝐵𝐼𝑃2016𝑟𝑒𝑎𝑙 = 100 × (𝐵𝐼𝑃𝑛𝑜𝑚2016 / (𝐵𝐼𝑃 − 𝐷𝑒𝑓𝑙𝑎𝑡𝑜𝑟Jahrx:Jahry))

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10
Q

Produktionsfunktion

A

𝑌 = 𝐴 ∙ 𝐹(𝐿, 𝐾, 𝐻, 𝑁)
 Y = Outputmenge
 A = Stand des technologischen Wissens
 L = Menge an Arbeit
 K = Menge an Realkapital
 H = Menge an Humankapital
 N = Menge an natürlichen Ressourcen
 F( ) = funktionelle Beziehung zwischen Inputs und Output

Reales BIP pro Kopf (𝒚 = 𝒀/𝑳)

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11
Q

Was ist Realkapital, wie wächst es, wie geht es verloren

A

Bestand an Produktionsmitteln, die für die Produktion von Waren und Dienstleistungen geschaffen werden
Wächst durch Investition und geht verloren durch Abschreibung

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12
Q

Was ist Humankapital, wie wächst es, wie geht es verloren

A

Wissen und die Fähigkeiten, welche Arbeitskräfte durch Ausbildung und Berufserfahrung erwerben
 Wächst durch Investition in Bildung und Ausbildung.
 Geht verloren durch „Abschreibung“: Vergessen, Ruhestand, Sterben

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13
Q

Warum unterscheidet sich technologisches Wissen von den anderen Produktionsfaktoren

A

Wissensnutzer rivalisieren nicht (Wissen verbraucht sich nicht)
Erträge der Investition in Wissen (= Innovation) sind sehr unsicher
Nutzung ist nur begrenzt privatisierbar (durch Patente)
Innovation erzeugt daher positive externe Effekte (= wirtschaftliche Vorteile, für die nicht gezahlt wird)

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14
Q

Wann weist eine Produktionsfunktion konstante Skalenerträge auf

Was passiert wenn x = 2

A

wenn für jedes x > 0 gilt

bei x = 2
–> eine Verdoppelung aller Inputs bei konstanter Technologie führt zu einer Verdoppelung des Outputs

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15
Q

Produktionsfunktion als Produktivität pro Kopf

A

𝑦 = 𝐴 ⋅ 𝐹 (𝑘, ℎ, 𝑛)

 Y/L = 𝑦 = Output pro Arbeitskraft
 K/L = 𝑘 = Realkapital pro Arbeitskraft
 H/L = ℎ = Humankapital pro Arbeitskraft
 N/L = 𝑛 = Natürliche Ressourcen pro Arbeitskraft

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16
Q

Wodurch kann die Regierung Produktivität und Wirtschaftswachstum fördern

A

Innovationen (Forschung und Entwicklung, Bildung und Ausbildung)
Ersparnisbildung und Investition
Freihandel
Gesundheit

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17
Q

Wieso wird das BIP pro Kopf häufig als Wohlstandsindikator verwendet

A
  • BIP pro Kopf repräsentiert Konsummöglichkeiten
  • Positiver Zusammenhang mit Bildung, Lebenserwartung, Lebenszufriedenheit, Maßen des Lebensstandards einer Bevölkerung
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18
Q

5 Probleme mit BIP pro Kopf als Wohlstandsindikator

A
  1. Leistungen des Staates schwer zu bewerten (für die es keinen Marktpreis gibt) -> schlafender Beamter trägt genau so viel zum BIP bei wie aktiver
  2. Illegale Aktivitäten, Schwarzarbeit / Schattenwirtschaft, Arbeit im Haushalt und zukünftiger Wert neuen Wissens (Innovation) müssten dem BIP hinzuaddiert werden
  3. BIP erfasst nicht die Umweltqualität (Umweltzerstörung geht überwiegend positiv ins BIP ein)
  4. Wert der Freizeit wird nicht erfasst
  5. BIP sagt nichts über Wohlstandsverteilung aus (nur Durchschnitt)
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19
Q

(Bessere) Wohlstandsindikatoren

A
  • Human Development Index (HDI)
    –> Bestandteile: Lebenserwartung, Bildung und Lebensstandard
  • W3-Indikatorenset
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20
Q

Was ist der Catch-Up-Effekt

A

da Ressourcen der Erde nicht unendlich sind
–> Wirtschaft kann nicht unendlich wachsen
- Konvergenz: je geringer das Ausgangsniveau, desto höher die Wachstumsraten (ärmere Länder)
- Ursache: Abnehmendes Grenzprodukt der Produktionsfaktoren

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21
Q

Womit wird Ungleichheit in der Gesellschaft gemessen

A

Lorenzokurve

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22
Q

Womit und wie berechnet man Ungleicheit

A

Gini-Koeffizient
–> Fläche unter 45° Linie
Berechnung:
(Fläche unterhalb 45°-Linie - Fläche unterhalb Lorenzokurve) / Fläche unterhalb 45°-Linie

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23
Q

Problem der Ungleichheitsmessung

A

Einkommen einer Person entwickelt sich über dem Lebenszyklus
–> Transitorisches Einkommen (schwankt wegen Veränderungen) vs permanentes Einkommen (Fähigkeit Waren und DL zu konsumieren)

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24
Q

Ab wann unter Armutsgrenze

A

Haushalte mit weniger als 60% des durchschnittlichen Nettoäquivalenzeinkommens (bedarfsgewichtetes Pro-Kopf-Einkommen)

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25
Q

Was ist die Armutsrisikoquote

A

Prozent der Gesamtbevölkerung, die ein Einkommen unterhalb der Armutsgrenze erhalten

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26
Q

Probleme der Armutsmessung

A

Relative Armut ist eine Frage der Verteilung, nicht unbedingt der Einkommenshöhe
–> relative Armut sinkt, wenn reiche Menschen auswandern (durch niedrigeres Nettoäquivalenzeinkommen)

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27
Q

Erklärungsgründe für steigende Ungleichheit

A

Technologischer Wandel
Globalisierung
Imperfekte Arbeitsmärkte und Marktmacht
Veränderung in sozialen Normen (unverhältnismäßiger Gehaltsunterschied zwischen AN und CEOs)

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28
Q

Argumente für und gegen Ungleichheit

A

Pro:
Ungleichheit bietet Anreize sich anzustrengen
Contra:
Ungleichheiten restringieren die ökonomischen Möglichkeiten der am schlechtesten gestellten Personen
Politische und ökonomische Konzentration von Macht
Fairnessbedenken, soziale Konflikte und Unruhen

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29
Q

Politische Maßnahmen zur Ungleichheitsbekämpfung

A

Umverteilung (z.B. durch progressive Einkommenssteuer, Erbschaftssteuer, Kapitalertragssteuer)
Bildung
Antiarmutsprogramme und Arbeitsanreize

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30
Q

Ab wann zählt man in AL-Quote rein

A

Wenn man als potentielle Erwerbsperson nicht arbeitet
Nicht hinzu zählen z.B.
Studierende, Rentner, Kinder, Lottogewinner, Kranke, Hausmänner, Hausfrauen, …

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31
Q

Probleme bei Interpretation von Arbeitslosigkeit

A

Unterschätzung der Arbeitslosigkeit:
- Kurzarbeiter
- unfreiwillige Teilzeitarbeiter
- Personen, die zwar arbeiten möchten, aber nicht arbeitslos gemeldet sind (stille Reserve)

Überschätzung der Arbeitslosigkeit:
- Personen, die arbeitslos sind, aber nicht arbeiten wollen
- Schwarzarbeit

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32
Q

Arten von Arbeitslosigkeit

A

Kurzfristig/zyklische Arbeitslosigkeit: –> unvermeidlich wegen Veränderung in Arbeitsnachfrage
- Friktionelle Arbeitslosigkeit (Suchsarbeitslosigkeit)
- Saisonale Arbeitslosigkeit
- Konjunkturelle Arbeitslosigkeit

Strukturelle Arbeitslosigkeit:
- institutionelle Arbeitslosigkeit (Mindestlöhne, Gewerkschaftsaktivitäten und Effizienzlöhne) können zu Arbeitsangebotsüberhang führen
- z.B. Trend zur Leih- und Zeitarbeit
- Verschiebung der Arbeitsnachfrage zu “Hochbildungsberufen”

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33
Q

Warum Mindestlöhne, warum nicht

A

Pro:
Unternehmen mit großer Marktmacht in segmentierten Arbeitsmärkten haben sonst Macht über Lohnhöhe
Contra:
keine effiziente Allokation des Arbeitsmarktes

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34
Q

Was sind Effizienzlöhne
Warum auch gut für Arbeitsgeber

A

Löhne, die über den Gleichgewichtslöhnen liegen und gezahlt werden, um Produktivität der (bestehenden) AN zu erhöhen

Warum gut für Arbeitgeber
- weniger kostspielige Arbeitsplatzwechsel
- Motivation der AN und Produktivität steigt
- Qualität der AN steigt, da qualifiziertere BewerberInnen

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35
Q

Unterteilung von Ursachen für Inflation

A

Nachfrageinflation (3 Arten):
- Vorstellung, dass die Preise durch eine steigende Nachfrage quasi “hochgezogen” werden
- Nachfrage steigt im Maße der Erhöhung ihrer Komponenten: C, I, G, EX
- Höhere Preissteigerungen, wenn sich die VW dem Zustand der Vollbeschäftigung nähert

Angebotsinflation (2 Arten):
- Kosteninflation: Anstieg in Güterpreisen (cost-push Inflation), Lohnkosten (wage-push), Steuern (tax-push) oder Rohstoffen (importierte Inflation)
- Gewinninflation: Hohe Preise durch z.B. monopolistische bzw. oligopolistische Anbieterstruktur

Inflation durch Geldmengenwachstum

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36
Q

Was misst der Verbraucherpreisindex (VPI)

A

Preisniveau von Gütern und DL, die von einem “typischen” Haushalt konsumiert werden

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37
Q

Inflation / Deflation steht für ______ / _______ des allgemeinen Preisniveaus der VW

A

einen Anstieg / ein Sinken

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38
Q

Wie berechnet man die Inflationsrate

A

prozentuale Veränderung des VPI’s

Inflationsrate Jahr Y = (Index Jahr Y - Index Jahr X) / Index Jahr X

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39
Q

Wie wird der VPI berechnet (Schritte)

A
  1. Festlegung des Warenkorb
    –> Güter und DL die von typischen Haushalt konsumiert werden
  2. Ermittlung von Preisen für Güter und Dienstleistungen des Warenkorbs
    –> Ermittlung zu verschiedenen Zeitpunkten
  3. Preis des Warenkorbs ermitteln
  4. Auswahl eines Basisjahrs
    - im Basisjahr wird der VPI auf 100 gesetzt
    - VPI zu anderen Zeitpunkt dann relativ zum Basisjahr
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40
Q

Wie rechnet man frühere Preise in heutige um
+ heutige Preise in frühere

A

Warenpreis JahrHeute / JahrFrüher = PreisFrüher * (VPI heute / VPI früher)

Warenpreis JahrFrüher / JahrHeute = PreisHeute * (VPI früher / VPI heute)

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41
Q

2 Probleme der Messung der Lebensunterhaltungskosten

A

Substitutionsverzerrung:
- Konsumenten ersetzen relativ teuer gewordene Güter durch relativ billig gewordene Güter
Einführung neuer Güter / Qualitätsanstiege:
- neue / bessere Güter bedeuten, dass Konsumenten größere Auswahl haben und sich dadurch der Wert des Geldes erhöht

==> Überschätzung der Inflationsrate

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42
Q

Unterschied reale und nominale Zinsen

A

nominaler Zinssatz:
nominale Jahreszahlung pro nominalem Betrag des Kredits vom Schuldner an den Gläubiger (meistens in Prozent pro Jahr)

realer Zinssatz:
ist der um die Auswirkung der Inflation bereinigte Zinssatz
Ungefähr: Realzinssatz = Nominalzinssatz - Inflationsrate

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43
Q

Fisher-Gleichung

A

Nominalzinssatz = Realzinssatz + (erwartete) Inflationsrate

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44
Q

Fisher-Effekt

A

Erhöhung der Inflationsrate um 1 Prozentpunkt bewirkt eine Erhöhung des Nominalzinssatzes um 1 Prozentpunkt

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45
Q

Unterschied Finanzmärkte / Finanzintermediäre

A

Finanzmärkte sind Institutionen, wo Sparer und
Kreditnehmer direkt aufeinandertreffen

Finanzintermediäre (z.B. Banken) vermitteln zwischen Sparern und Kreditnehmern

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46
Q

Was ist eine Anleihe (+ wo Handle von Anleihen)

A

Schuldverschreibung, mit der ein Schuldner (Emittent) verspricht:
- bestimmte Summe Geld zu bestimmten Zeitpunkt (Fälligkeit) zu zahlen
- während der Laufzeit der Anleihe einen bestimmten Zins zu entrichten
–> Höhe der Zinsen abhängig von:
- Laufzeit
- Kreditrisiko

Handel (zu flexiblen Preisen) während ihrer Laufzeit am Anleihemarkt

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47
Q

Eigenkapitalfinanzierung vs Fremdkapitalfinanzierung

A

Ausgabe von Aktien –> Eigenkapitalfinanzierung
Anleiheemission –> Fremdkapitalfinanzierung

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48
Q

Woraus ergibt sich das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) einer Aktie

A

= Kurs eine Aktie / Erwarteter Gewinn pro Aktie

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49
Q

Hauptaufgaben von Banken (4) und deren vorrangige Geschäftsmodelle (2)

A

 vermitteln zwischen Gläubiger und Schuldner
 transformieren Fristen
 transformieren und mischen Risiken
 transformieren Liquiditätsgrade

Geschäftsmodelle:
 Kreditgeschäft
 Provisionsgeschäft aus der Vermittlung von Finanzprodukten

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50
Q

3 Finanzintermediäre

A

Banken
Investmentgesellschaft
Versicherungen

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51
Q

Welche 3 staatlichen Maßnahmen beeinflussen Spar- und Investitionstätigkeiten

A
  1. Steuern und Ersparnis
    Kapitalertragssteuern:
    - Verringern die Sparanreize
    - Reduzieren das Kreditangebot
    Freibeträge auf Kapitalerträge:
    - Erhöhen Sparanreiz
    - Verschieben Angebotskurve nach rechts
    - senken die Zinsen und erhöhen das Kreditvolumen
  2. Steuern und Investitionen
    Investitionssteuerfreibeträge:
    - erhöhen die Nachfrage nach Krediten
    - verschieben die Nachfragekurve nach rechts
    - erhöhen die Zinsen und das Kreditvolumen
  3. Staatliche Budgetdefizite
    Erhöhung von G ohne Erhöhung von T:
    –> Budgetdefizite, die über Staatsanleihen finanziert werden
    - verschiebt Angebotskurve nach links S = (Y – T – C) + (T – G)
    - erhöhen die Zinsen und senken das Kreditvolumen (–> “Crowding Out”)
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52
Q

Drei Funktionen von Geld

A
  1. Zahlungs- oder Tauschmittel
  2. Recheneinheit
  3. Wertaufbewahrungsmittel
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53
Q

Arten von Geld

A

Warengeld:
nimmt die Form einer Ware an. Der Wert des Geldes ist gleich dem intrinsischen Wert der Ware
Fiatgeld:
ist Geld ohne intrinsischen Wert (ungedecktes Geld), das vom Staat zu Geld erklärt wird

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54
Q

Zentralbankgeld vs Geschäftsbankgeld

A

Zentralbankgeld:
das von der Zentralbank geschaffene Geld
Geschäftsbankengeld:
Forderung auf Bargeld, welches bei Geschäftsbanken liegt (auch Buchgeld oder Giralgeld)

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55
Q

Woraus besteht das Zentralbankgeld (Geldbasis M0)

A

= Bargeld + Einlagen(von Banken und Nichtbanken) bei der Zentralbank

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56
Q

Aufgaben der EZB

A
  1. Sicherung der Preisstabilität (Inflationsrate von 2%)
  2. Unterstützung der allgemeinen Wirtschaftspolitik der EU, soweit vereinbar mit Ziel der Preisstabilität )keine Staatsausgabenfinanzierung)
  3. Sonstiges (Devisenverwaltung, Zahlungssysteme, Bankenaufsicht)
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57
Q

Geldpolitische Instrumente der EZB

A
  1. Offenmarktgeschäfte, Hauptfinanzierung
    - EZB gewährt Kredite zum Leitzins, für eine Woche, Bank hinterlegt Sicherheit
    - EZB kauft Wertpapiere von Banken (meist eine Woche)
    –> expansive Geldpolitik
    Verkauf von Wertpapieren –> kontraktive Geldpolitik
  2. Ständige Fazilitäten
    –> stehen den Geschäftsbanken dauerhaft zur Verfügung (“Girokonto der Geschäftsbanken bei EZB”)
    Bereitstellung / Anlage von Übernachtliquidität
    - Einlagefazilität
    - Spitzenrefinanzierungsfazilität (Übernachtkredit zum Spitzenrefinanzierungssatz bei Kontoüberziehungen)
    Expansive Geldpolitik: geringe Zinsen auf Kredite und Anlagen, kontraktive Geldpolitik –> hohe Zinsen
  3. Quantitative Lockerungen (quntitative Easing)
    Notenbank druckt Geld –> Kauf von z.B. Staats- und Unternehmensanleihen –> Drücken von Zinsen –> höhere Investitionsbereitschaft –> Wirtschaft wird angekurbelt
    –> expansive Geldpolitik
  4. Änderung der Mindestreservepolitik
    EZB gibt Banken vor, gewissen Prozentsatz ihrer Einlagen bei der ZB zu lassen (=> Mindestreserve)
    –> EZB steuert Menge an Geld im Umlauf
    –> hohe Mindestreserve (kontraktive Maßnahme)
    –> niedrige Mindestreserve (expansive Maßnahme)
    5.
58
Q

Wofür wird Zentralbankgeld benötigt (3)

A
  1. Mindestreservepflicht
    - Momentan 1% der Kundeneinlagen und Schuldverschreibungen mit einer Laufzeit von bis zu 2 Jahren
    - Banken erhalten mitunter Zinsen für gehaltene Mindestreserveguthaben
  2. Bargeldabhebungen
    - Bargeldumlauf ist im Zeitverlauf stetig angestiegen
  3. Überweisungen
    - Geldtransfer zwischen zwei Knoten erfolgt über die Zentralbankkonten der jeweiligen Banken
59
Q

Geldschöpfungsmultiplikator (Berechnung)

A

M0 * m = M1
M0 (Geldbasis)
m (Multiplikator, Kehrwert der Mindestreserve)
M1 (Geschaffenes Geld durch Geldschöpfung)

60
Q

Voraussetzungen, damit Geldschöpfung möglich ist

A

Geldhaltung der Banken ist zinsabhängig
–> niedrige Zinsen für Wertpapiere und Kredite
–> hohe Liquiditätshaltung der Banken

61
Q

Risiken (3), die Banken mit Kreditvergabe eingehen

A

Kreditausfallrisiko: Zins- und Tilgungszahlungen fallen bei Insolvenz des Kunden aus
Zinsänderungsrisiko: Zinsänderungen verteuern Refinanzierung
Liquiditätsrisiko: Bank findet keine andere Bank zur Refinanzierung

62
Q

Wie kann EZB auf Geldschöpfungsprozess einwirken

A

Geldpolitik: Beeinflussung des Zinssatzes im Euroraum
- Leitzinsänderungen
- Direkte Interventionen
Bankaufsichtliche Regelungen
- Eigenkapital- und Liquiditätsvorschriften begrenzen die Kreditvergabe
–> Einlagen der Kunden werden gesichert und die Bank wird jederzeit zahlungsfähig gehalten

63
Q

Wovon hängt die Geldnachfrage, einschließlich des Preisniveaus, ab

A

Transaktionsmotiv:
Hohe Preise -> hohe Nachfrage nach Geld
Vorsichtsmotiv:
Unsicherheit über Ausgaben -> hohe Nachfrage nach Geld
Spekulationsmotiv:
Erwartung auf höhere Zinsen -> hohe Nachfrage nach Geld

64
Q

Klassische Dichotomie:
Worin lassen sich wirtschaftliche Variablen unterteilen

A
  1. nominale Größen:
    Variablen, die in Geldeinheiten ausgedrückt werden
  2. realen Größen:
    Variablen, die in Mengeneinheiten ausgedrückt werden
    z.B. relative Preise (Gut gegen Gut)
    Realzinsen (Zinsen gemessen in Gütern)
    Preisbereinigte Größen )reales BIP, realer Lohn, …)
65
Q

Was versteht man unter der “Neutralität des Geldes”

A

dass auf die lange Frist monetäre Vorgänge (Geldmenge, Zentralbankpolitik) keinen Einfluss auf reale Größen haben
–> beeinflussen nur das Preisniveau und de Inflationsrate

66
Q

Was zeigt die Quantitätsgleichung + nenne sie

A

Umlaufgeschwindigkeit des Geldes
V = (Y*P) / M
Y: reales BIP
P: Preisniveau
M: Geldmenge

Durch Umformen:
V * M = Y * P

67
Q

Was unterstellt die Quantitätstheorie und was folgt daraus

A

Unterstellung:
- M wird von Zentralbank kontrolliert
- V und Y sind unabhängig von M (konstant)

=>
erhöht ZB die Geldmenge (M) um x Prozent, steigt das Preisniveau um x Prozent (da V und Y konstant sind)
=>
Inflationsrate = Wachstumsrate der Geldmenge + Wachstumsrate der Umlaufgeschwindigkeit - Wachstumsrate des realen BIP

68
Q

Was besagt die endogene Geldtheorie

A

Umgekehrte Quantitätstheorie
=> Preisniveau (P) beeinflusst Geldmenge (M) und nicht anders herum

69
Q

Kritik an der Quantitätstheorie

A

Geldmengenausweitung muss nicht zwangsweise zu höheren Geldnachfrage führen
-> Banken verleihen Kredite nur zögerlich (da hohe Ausfallrisiken und geringe Gewinnmargen)
-> Unternehmen fragen Kredite nur zögerlich nach
-> Wirtschaftsakteure konsumieren nicht, sondern Anlage in Vermögenswerten

70
Q

Kosten der Inflation (7)

A
  1. Inflationssteuer
  2. Verteilungswirkungen
  3. Schuhsohlen-Kosten
  4. Speisekarten-Kosten
  5. Variabilität der Preise und Fehlallokationen
  6. Inflationsbedingte Steuerverzerrungen
  7. Anpassungskosten
71
Q

Was ist die Inflationssteuer

A
  • Staat kann Ausgaben durch “Geld drucken” finanzieren
  • wenn Staat Geld druckt –> erhöht sich das Preisniveau –> Euro-Beiträge in Brieftaschen verlieren an Wert
  • Einnahmen aus Drucken von Geld: Inflationssteuer, da eine “Steuer” auf Halten von Geld erhoben wird
72
Q

Was ist die Verteilungswirkung von Inlfation

A

Inflationsrate führt zu Umverteilungen, wenn nicht antizipiert
-> nominal fixierte Renten nehmen ab, wenn Inflation unerwartet steigt
-> Schuldner gewinnt und Gläubiger verliert, wenn Inflation unerwartet steigt

(erwartete Inflation wird im Nominalzins “eingepreist” -> Fisher-Effekt)

73
Q

Was sind Schuhsohlen-Kosten

A

Ressourcen, die verschwendet werden, wenn Leute aufgrund der Inflation ihre Kassenhaltung verringern
Kosten sind vernachlässigbar in Volkswirtschaften mit nur moderater Inflation
Extremfall: kompletter Verzicht auf Geld -> Naturaltausch in der Hyperinflation

74
Q

Was sind Speisekarten-Kosten

A

Kosten der Preisänderungen, die bei Unternehmungen anfallen

75
Q

Was besagt die Variabilität der relativen Preise

A

mit zunehmende Inflation –> steigt die Variabilität der relativen Preise
mit zunehmender Inflation –> Preise werden öfter angepasst, aber möglicherweise nicht oft genug, um Angebot und Nachfrage widerzuspiegeln

76
Q

Was sind inflationsbedingte Steuerverzerrungen

A

Inflation führt zu Erhöhung der Steuerbelastung von Einkünften aus Ersparnissen
höhere Inflationsrate verringert daher tendenziell Sparanreize, auch wenn Realzins (von Steuer) gleich bleibt

77
Q

Was sind Anpassungskosten

A

Preisvergleiche werden schwieriger (vor allem bei hoher Variabilität der Preise)
Berechnung der Kosten und Erträgen und damit der Realeinkommen wird erschwert

78
Q

Was ist Rezession, was Depression

A

Rezession: Phase mit negativen Wachstumsraten
Depression: eine sehr ausgeprägte Rezession

79
Q

Wie kann man kurzfristige Wirtschaftszyklen erklären

A

Langfristig: Produktion der Volkswirtschaft wird durch Inputfaktoren L, K, H, N und A bestimmt (ansonsten: klassische Dichotomie und Geldneutralität)
 A = Stand des technologischen Wissens
 L = Menge an Arbeit
 K = Menge an Realkapital
 H = Menge an Humankapital
 N = Menge an natürlichen Ressourcen

kurzfristige Schwankungen:
können nicht durch klassische makroökonomische Theorie beschrieben werden
-> Modell von aggregierte Nachfrage (AD) und aggregiertem Angebot (AS)
–> Konjunkturzyklen im AD-AS-Modell

80
Q

Welche 2 Variablen stehen im Mittelpunkt der Erklärung kurzfristiger wirtschaftliche Schwankungen

A
  1. Produktionsniveau:
    Output von Gütern und Dienstleistungen, gemessen durch das reale BIP
  2. Preisniveau:
    gemessen durch den Verbraucherpreisindex oder den BIP-Deflator
81
Q

Was zeigt die AD-Kurve und die AS-Kurve im Modell des aggregierten Angebots und der aggregierten Nachfrage

A

aggregierte Nachfragekurve (AD-Kurve):
zeigt Menge an Gütern und Dienstleistungen, welche Haushalte und Unternehmen zu unterschiedlichen Preisniveaus kaufen wollen
aggregierte Angebotskurve (AS-Kurve):
zeigt Gütermenge, welche Unternehmen zu unterschiedlichen Preisniveaus anbieten

82
Q

Negative Steigung der aggregierten Nachfragekurve:
Veränderung des Preisniveaus beeinflusst:

A
  1. das Vermögen:
    –> Pigou-Vermögenseffekt
  2. die Zinsen:
    –> Keynes-Zinssatzeffekt
  3. die Wechselkurse:
    –> Mundell-Fleming-Wechselkurseffekt
83
Q

Was ist der Pigou-Vermögenseffekt

A

fällt das Preisniveau (P), so erhöht sich der reale Wert nominaler Vermögenswerte (Bargeld, Bankknoten, Anleihen)
–> Konsumenten erhöhen ihren Konsum (C), die Nachfrage nach Gütern und Dienstleistungen steigt

84
Q

Was ist der Keynes-Zinssatzeffekt

A
  • fällt das Preisniveau (P), so wird weniger Geld für Transaktionszwecke benötigt
  • mehr Geld kann gespart oder verliehen werden
  • Zinssatz (i) sinkt
  • Niedrige Zinsen bedeuten mehr Investitionen (I) und damit eine höhere gesamtwirtschaftliche Nachfrage
85
Q

Was besagt der Mundell-Fleming-Wechselkurseffekt

A
  • sinkende Zinsen relativ zu anderen Währungen bedeutet auch weniger Kapitalzufluss und mehr Kapitalabfluss –> Nettokapitalabfluss steigt
  • Angebot an Euro am Devisenmarkt steigt, die Nachfrage nach Euro sinkt
  • Euro wertet ab, d.h. europäische Produkte werden relativ günstiger; Produkte aus dem Ausland teurer
  • Exporte steigen (EX), Importe sinken (IM) und die gesamtwirtschaftliche Nachfrage steigt
86
Q

Welche 5 Gründe verschieben die AD-Kurve nach rechts (außer Preisniveau)

A

Die AD-Kurve schiebt sich nach rechts, wenn bei gegebenem Preisniveau…
1. mehr konsumiert wird
2. mehr investiert wird
3. von der Regierung mehr ausgegeben wird
4. mehr exportiert wird
5. weniger importiert wird

87
Q

Beispiele für Verschiebung der AD-Kurve
nach recht (4)
nach links (4)

A

Rechtsverschiebung:
 Konsum: Boom an den Aktienmärkten gibt.
 Investitionen: Optimistische Zukunftserwartungen oder mehr Investitionsanreize.
 Staatsausgaben: Politiker beschließen eine Aufstockung des Etats für den Straßenbau.
 Nettoexporte: Wirtschaftsboom in den USA führt zu einer erhöhten Nachfrage

Linksverschiebung:
 Konsum: Sparaktivität steigt, weil Renten unsicherer werden
 Investitionen: Hohe Unsicherheit z.B. nach Finanzkrisen führen zu geringerer Investitionstätigkeit
 Staatsausgaben: Politiker beschließen Steuererhöhungen
 Nettoexporte: Wirtschaftsflaute in den USA führt zu einer geringeren Nachfrage

88
Q

Wie verläuft die aggregierte Angebotskurve…
1. langfristig
2. kurzfristig

A

Die langfristige aggregierte Angebotskurve verläuft vertikal
Die kurzfristige aggregierte Angebotskurve ist positiv geneigt

89
Q

Was beeinflusst die langfristige AS-Kurve, was nicht

A

Produktion von Gütern und DL abhängig von Verfügbarkeit der Produktionsfaktoren:
- Arbeit
- Kapital
- natürliche Ressourcen
und Technologie welche für Gütertransformation eingesetzt wird

–> Preisniveau wird diese Variablen langfristig nicht beeinflussen

90
Q

Wann verschiebt sich die langfristige aggregierte Angebotskurve (LRAS) nach rechts

A
  • wenn mehr Produktionsfaktoren zur Verfügung stehen (Arbeit, Kapital, natürliche Ressourcen)
  • wenn sich Produktionsfaktoren besser nutzen lassen (Technologie)
91
Q

Wann weicht die Angebotsmenge vom natürlichen Niveau ab (kurzfristig aggregierte Angebotskurve)

A

Wenn und solange das Preisniveau von dem in der Bevölkerung erwarteten Preisniveau divergiert

𝐺𝑒𝑠𝑎𝑚𝑡𝑤𝑖𝑟𝑡𝑠𝑐ℎ𝑎𝑓𝑡𝑙𝑖𝑐ℎ𝑒𝑠 𝐴𝑛𝑔𝑒𝑏𝑜𝑡
= 𝑁𝑎𝑡ü𝑟𝑙𝑖𝑐ℎ𝑒𝑠 𝑃𝑟𝑜𝑑𝑢𝑘𝑡𝑖𝑜𝑛𝑠𝑛𝑖𝑣𝑒𝑎𝑢 + 𝑎 ⋅ (𝑡𝑎𝑡𝑠ä𝑐ℎ𝑙𝑖𝑐ℎ𝑒𝑠 𝑃𝑟𝑒𝑖𝑠𝑛𝑖𝑣𝑒𝑎𝑢 − 𝑒𝑟𝑤𝑎𝑟𝑡𝑒𝑡𝑒𝑠 𝑃𝑟𝑒𝑖𝑠𝑛𝑖𝑣𝑒𝑎𝑢)

92
Q

Welche 3 Erklärungsansätze gibt es für Marktunvollkommenheiten

A
  1. Keynes‘sche Theorie starrer Lohnsätze:
    kurzfristig starre Nominallöhne erzeugen bei sinkenden Outputpreisen (P) Verluste –> Reduktion der Produktion (Y)
  2. Neukeynesianische Theorie starrer Preise:
    Nicht alle Unternehmen können Preise kurzfristig anpassen –> Reduktion der Produktion (Y) bei sinkendem Preisniveau (P)
  3. Neuklassische Theorie der Wahrnehmungsstörungen:
    Preisveränderungen werden fälschlicher Weise für Veränderungen der relativen Preise gehalten (Bsp.: Preis eines Gutes fällt und später wird erst gemerkt, dass allgemeines Preisniveau gefallen ist)
93
Q

Was bedeutet eine Verschiebung der kurzfristigen Angebotskurve für die langfristige Angebotskurve

A

–> Verschiebung der langfristigen Angebotskurve
(technologischer Fortschritt, Änderung an Kapital, …)

94
Q

Was reflektiert die kurzfristige Angebotskurve noch, wodurch ist es geprägt

A

reflektiert zusätzlich Produktionskosten (z.B. Lohnkosten), welche insbesondere von Preiserwartungen geprägt sind
Erwartete Preissteigerung -> höhere Löhne -> höhere Produktionskosten -> bei aktuellen Preisen geringere Produktion -> AS Kurve verschiebt sich nach links

95
Q

Was kann eine Nachfrageänderung durch Pessimismus auslösen

A

Rezession

96
Q

Automatische Stabilisatoren in einer Rezesseion

A
  • Steuersystem:
    Es werden weniger Steuern entrichtet
  • Staatsausgaben:
    Ausgaben (z.B. Sozialleistungen) steigen
    Beides führt dazu, dass die gesamtwirtschaftliche Nachfrage bis zu einem bestimmten Grad stabilisiert wird.
    Gleichzeitig wird der Staatshaushalt in Rezessionen defizitär
97
Q

Ziel der keynesianischen Wirtschaftspolitik und das Mittel dazu

A

Ziel: Produktionslücken verhindern bzw. schließen
Mittel dazu: nachfrageorientierte Wirtschaftspolitik

98
Q

Geldpolitik vs. Fiskalpolitik

A

Geldpolitik: Veränderungen der Geldmenge –> Veränderungen des Zinssatzes und damit der gesamtwirtschaftlichen Nachfrage
Fiskalpolitik: Veränderungen des Steuersatzes und der Regierungsausgaben –> Veränderung der gesamtwirtschaftlichen Nachfrage

99
Q

Geldmarkt:
1. Wer bestimmt (indirekt) das Geldangebot
2. Was bestimmt die Geldnachfrage (3)
3. Was sind die Kosten der Geldnachfrage (2)
4. Welche Rolle spielt der Zinssatz

A
  1. EZB
  2. Transaktionsmotive, Vorsichtsmotiv und Spekulationsmotiv
  3. zu zahlende Kosten auf Kredite + entgangene Zinsen auf Anlagen (niedrige Zinsen -> hohe Geldnachfrage)
  4. Zinssatz bringt Angebot an und Nachfrage nach Geld ins Gleichgewicht
100
Q

Was passiert auf kurze / lange Frist am Geldmarkt mit realen BIP (Y), Preisniveau (P), und Zinssatz (i)

A

Lange Frist:
1. Y erklärt sich aus den Produktionsfaktoren
2. Bei jedem beliebigen Y stellt sich i so ein, dass Kreditmarkt ausgeglichen ist.
3. P bewirkt die Übereinstimmung im Geldmarkt. Geldangebotsänderungen führen nur zu Änderungen in P

Kurze Frist:
1. P ist kurzfristig starr und reagiert kaum
2. Bei gegebenen P bringt i Geldmarkt ins GG
3. Y passt sich dem veränderlichen Niveau der aggregierten Nachfrage an, das teilweise von i bestimmt wird, der den Geldmarkt im GG hält

101
Q

Wie kann die ZB die Lage der aggregierten Nachfragekurve durch Geldpolitik beeinflussen

A

Erhöhung der Geldmenge –> Verschiebung der Geldangebotskurve nach rechts –> Zins verringert sich
Fallender Zins –> Belebung der Nachfrage (vor allem der Investitionsgüternachfrage)
–> Gesamtwirtschaftliche Nachfrage erhöht sich –> AD-Kurve verschiebt sich nach rechts

102
Q

Was passiert mit der Inflation, wenn ZB Rezessionbekämpfung betreibt und vice versa

A

Rezessionsbekämpfung –> schlimmere Inflation
Inflationsbekämpfung –> schlimmere Rezession
=> ZB muss entscheiden / abwägen

103
Q

Auf welche Arten kann der Staat durch fiskalpolitische Maßnahmen die gesamtwirtschaftliche Nachfrage (Y) direkt bzw. indirekt beeinflussen

A

Y = C + I + G + NX
Durch Staatsausgaben (G) –> direkt
Durch Steuersenkungen –> indirekt, da es dann immer noch an den Entscheidungen von Haushalten und Unternehmen liegt, wie sie konsumieren / investieren (C + I)

104
Q

Welche beiden Faktoren beeinflussen die Auswirkungen expansiver Fiskalpolitik

A
  • Multiplikatoreffekt
  • Verdrängungseffekt
105
Q

Was zeigt der Multiplikatoreffekt

A

Wenn von jeden Euro Einkommen c% für Konsum ausgegeben wird –> Anstieg der aggregierten Nachfrage bei einer Erhöhung der Staatsausgaben um △G:
△Y = (1 / (1 - c)) * △G

106
Q

Was besagt der Verdrängungseffekt und wie kann er verringert werden

A

-> Fiskalpolitik wird die Nachfrage um weniger als den Multiplikatoreneffekt stimulieren:
steigende Staatsausgaben und steigendes Einkommen und Konsum => Geldnachfrage steigt
–> Zinsen steigen
–> verringernde Investitionen
=> gestiegene Staatsausgaben haben private Investitionen verdrängt

ZB kann Verdrängungseffekt verringern, indem expansive Geldpolitik den Zinsanstieg verhindert

107
Q

Was ist eine Stagflation und wie kann es dadurch kommen

A

Negativer Angebotsschock kann zu Stagflation führen
Stagflation: Rezession bei gleichzeitig steigendem Preisniveau
- Produktion fällt und Preise steigen
- WiPo kann nicht gleichzeitig auf steigende Preise und fallende Produktion eingehen

108
Q

Wirtschaftspolitische Maßnahmen bei Stagflation

A
  • warten bis Preie und Löhne sich wieder anpassen
  • Gesamtwirtschaftliche Nachfrage erhöhen
109
Q

Argumente für und gegen eine Stabilisierungspolitik

A

Pro:
große Schwankungen in Konjunktur durch Phasen des Optimismus und Pessimismus
–> lange Dauer bis Wirtschaft von selbst zu “natürlicher Arbeitslosigkeit” zurückkehrt
=> Rezession und Boom sollte durch Stabilisierungspolitik gehemmt werden (gegensteuern)

Contra:
Wirkungsverzögerungen und ungenau Prognosen verursachen Gefahr einer Destabilisierung durch Stabilisierungspolitik
langfristige Auswirkung von kurzfristigen Maßnahmen (nicht immer voraussehbar, z.B. Schuldenanstieg)

110
Q

Wieso gibt es kurzfristig einen Zielkonflikt zwischen Arbeitslosigkeit und Inflation

A

entweder wird durch Politikmaßnahmen die gesamtwirtschaftliche Nachfrage erhöht –> AL sinkt und gleichzeitigt steigt die Inflationsrate

oder gesamtwirtschaftliche Nachfrage wird verringert –> Inflation sinkt während AL steigt

111
Q

Was zeigt die Phillipskurve

A

Relation zwischen Inflationsrate und Phillips-Kurve

112
Q

Wodurch entsteht die Phillipskurve

A

Durch Bewegung der aggregierten Nachfragekurve entlang der kurzfristigen Angebotskurve

Abb. S. 36

113
Q

Warum gibt es langfristig keinen Trade-Off zwischen AL-Quote und Inflation

A

Langfristige Phillipskurve verläuft vertikal
–> Position bestimmt durch natürliche AL-Quote
- Geldpolitik beeinflusst den Output kurzfristig, jedoch nicht langfristig (klassische Dichotomie)

Abb. S. 36

114
Q

Beziehung zwischen antizipierter Inflationsrate der Bevölkerung und kurzfristigen / langfristigen Phillipskurve

A
  • Langfristig entspricht die erwartete Inflationsrate der aktuellen Inflationsrate -> Langfristige Phillipskurve
  • Kurzfristig kann die erwartete von der aktuellen Inflationsrate abweichen -> Kurzfristige Phillipskurve
115
Q

AL-Quote als Funktion der natürlichen AL-Quote und der Abweichung zwischen tatsächlicher und erwarteten Inflationsrate

A

𝑢 = 𝑢∗ − 𝛼 ( 𝜋 − 𝜋𝑒 )

Durch Umformung:
𝜋 = 𝜋𝑒 + (1 / 𝛼) 𝑢∗ − (1 / 𝛼) 𝑢
Achsenabschnitt| Steigung
𝑢∗: natürliche Arbeitslosenquote
𝜋: tatsächliche Inflationsrate
𝜋𝑒: erwartete Inflationsrate

116
Q

Wie heißt die Hypothese die besagt, dass die Wirtschaft bei jeder Inflationsrate zur natürlichen Arbeitslosigkeit zurückkehrt
+ Realbeispiel zur Beleg der Hypothese

A

Natural-Rate-Hypothesis (Hypothese der natürlichen Arbeitslosenquote)

Späte 60er: nachfrageorientierte Politik in den USA
- Vietnamkrieg → 𝐺 ↑
- Unterstützung durch expansive Geldpolitik → 𝑀 ↑
In frühen 70er Jahren verharrte die Inflation auf hohem Niveau
- Menschen passten ihre Inflationserwartungen (𝜋𝑒) an, Löhne passten sich an
- Arbeitslosigkeit kehrte zu Werten aus den frühen 60er Jahren zurück

117
Q

Formel für Inflationsrate auf lange Frist

A

𝜋 = ∆𝑃 / 𝑃 = Δ𝑀 / 𝑀

118
Q

Welche 2 Ereignisse können zur Verschiebung der kurzfristigen Phillipskurve führen

A
  • Änderungen in den Inflationserwartungen (-> Lage wird beeinflusst)
  • Angebotsschocks (-> Verschiebung der Phillipskurve)
    -> wirkt auf Kosten der Unternehmungen und schlägt sich in Preisen nieder
    -> Angebotsschock verschiebt die AS-Kurve und damit die Phillipskurve
119
Q

Verlauf der Inflationsbekämpfung

A

um Inflation zu senken, muss eine kontraktive Geldpolitik betrieben werden
wenn ZB die Rate des Geldmengenwachstums verlangsamt, verringert sich die aggregierte Nachfrage
–> verringert die Menge der Güter und DL, welche produziert werden –> mehr AL

120
Q

Kosten der Inflationsbekämpfung

A
  • Perioden von hoher Arbeitslosigkeit und niedriger Produktion (Wirtschaft bewegt sich entlang der Phillipskurve, wenn ZB Inflation senkt –> Inflation nimmt ab, AL zu)
121
Q

Was ist der Opferquotient

A

gibt prozentualen Rückgang im Produktionsniveau je Prozentpunkt erreichter Absenkung der Inflationsrate an
- als mittlerer Wert für Opferquotienten werden Zahlen zwischen 3 und 5 genannt
–> um z.B. Inflation von 10% auf 5% zu senken hat man bei Opferquotienten von 3 einen Produktionsrückgang von 15% (in einem Jahr)

122
Q

Abweichungen zwischen aktueller und erwarteter Inflationsrate können kurzfristigen “trade-off” zwischen Inflation und Arbeitslosigkeit erklären.
Wovon ist es abhängig, wie schnell dieser kurzfristige “trade-off” verschwindet

A

–> davon, wie schnell sich die Inflationserwartungen der Bevölkerung anpassen
–> Theorie der rationalen Erwartungen besagt, dass bei glaubwürdiger Politik diese Kosten wesentlich gesenkt werden können

123
Q

Was ist die Zahlungsbilanz

A

erfasst die Transaktionen zwischen Inland und Ausland während eines Zeitraumes (Monat oder Jahr), bewertet zu laufenden Preisen
–> Zahlungsbilanz ist eine Stromrechnung (also eigentlich keine „Bilanz“)

124
Q

Woraus bilden sich Nettoexporte / Außenbeiträge
-> Wann Leistungsbilanzüberschuss /-defizit

A

Exporte - Importe = Nettoexporte (EX - IM = NX)

Listungsbilanzüberschuss: Exporte > Importe
Y > C + I + G
Listungsbilanzdefizit: Exporte < Importe
Y < C + I + G

125
Q

Welche Faktoren beeinflussen Leistungsbilanz (bzw. Exporte und Importe)

A
  • Präferenzen der Konsumenten im In- und Ausland für inländische und ausländische Güter
  • Preise inländischer und ausländischer Güter
  • der Wechselkurs
  • Einkommen der einheimischen und ausländischen Konsumenten
  • Kosten von Transport und Kommunikation
  • Handelspolitik der Regierungen
126
Q

Woraus entsteht die Kapitalbilanz
+ wann Kapitalbilanzdefizit / Nettokapitalabfluss (NCO)

A

Kapitalabflüsse/-export entstehen durch Käufe von Vermögenswerten im Ausland
Kapitalzuflüsse/-import entstehen wenn Ausländer inländische Vermögenswerte kaufen

Kapitalbilanzdefizit / Nettokapitalabfluss (NCO):
Abflüsse übersteigen Zuflüsse –> Vermögenswerte im Ausland werden aufgebaut

127
Q

Was beeinflusst die Kapitalbilanz
(bzw. Kapitalexporte und Kapitalimporte)

A
  • Realzins auf Auslandsanlage
  • Realzins auf inländische Anlagen
  • erwarteten ökonomischen und politischen Risiken, die mit Halten ausländischer Aktiva verbunden sind
  • wirtschaftspolitischen Maßnahmen, die den Besitz von inländischen Aktiva durch Ausländer betreffen
128
Q

Leistungsbilanz = Kapitalbilanz
–> daraus folgt

A

Nettoexporte = Nettokapitalabfluss
(NX = NCO)

129
Q

Wie kann die Gleichung Y = C + I + G + NX umgeformt werden, um zu zeigen, dass die Nationale Ersparnis sich aus dem BIP abzüglich des Konsum und den Regierungsausgaben bildet

A

Y = C + I + G + NX
S = Y – C – G = I + NX
S = I + NX
S = I + NCO

130
Q

Unterschied realer vs nominaler Wechselkurs

A

Nominaler Wechselkurs:
Verhältnis, zu der die Währung eines Landes in die Währung eines anderen Landes getauscht wird
Realer Wechselkurs:
Verhältnis, zu der die Güter eines Landes in Güter eines anderen Landes getauscht werden könnten

131
Q

Was ist die Mengennotierung + Beispiel $ / €
Was heißt in diesem Beispiel eine Abwertung des Euros

A

Mengennotierung:
Wie viele ausländische Geldeinheiten erhält man für eine inländische Geldeinheit? (Wie viel $ erhalte ich pro €)
Euroabwertung –> Wechselkurs in Mengennotierung fällt

132
Q

Preise umrechnen, Wechselkurs 1.21 $ / €
20 € in $ und vice versa

A

20€ in $: 20€ * 1.21$/€ = 24.20$ (€ kürzt sich raus)

20$ in €: 20$ * (1/1.21 * €/$) = 16.53€ (Kehrwert für Wechselkurs, um $ raus zu kürzen)

133
Q

Was passiert mit tendenziell mit Exporten, wenn inländische Währung gegenüber der ausländischen abwertet?

A

Nettoexporten steigen
–> da ausländische Käufer sich jetzt mehr aus Innenland leisten können

134
Q

Was kann mit Hilfe des realen Wechselkurs beantwortet werden

A
  • Ist eine Währung über- oder unterbewertet?
  • Wo hat ein Euro die höchste Kaufkraft?
  • Wie entwickelt sich die Wettbewerbsfähigkeit einer Volkswirtschaft?
  • Ist eine Volkswirtschaft Netto-Exporteur oder Importeur?
135
Q

Realen Wechselkurs aus nominalen Wechselkurs, inländischen und ausländischen Preisniveau berechnen

A

realer Wechselkurs = (e * P) / P*

𝑒 = nominaler Wechselkurs ($/€)
𝑃 = inländisches Preisniveau (€)
𝑃* = ausländisches Preisniveau ($)

136
Q

Wann wertet eine inländische Währung real auf
Was entsteht daraus
+ Beispiel

A

Steigen des realen Wechselkurs
–> inländische Produkte sind weniger wettbewerbsfähig
–> Exporte sinken, Importe steigen

Wenn nominaler Wechselkurs aufwertet, das inländische Preisniveau steigt oder das ausländische Preisniveau fällt
–> reale Aufwertung: pro Tonne EU-Weizen bekomme ich 3 statt 2 Tonnen US-Weizen

137
Q

Womit beschäftigt sich die Kaufkraftparität

A

Wie sich nominale Wechselkurse und Preise langfristig anpassen

138
Q

Was besagt die Kaufkraftparitätentheorie
–> Was geschieht, wenn Theorie nicht gegeben ist

A

Mit einer Einheit einer jeden Währung in jedem Land dieselbe Menge an Gütern erworben werden kann
-> basiert auf Gesetz von einheitlichen Preis (Gut überall zum selben Preis)

Wenn nicht gegeben
–> Arbitrage
–> Menschen fangen an ausländische Güter, welche billiger sind, zu importieren und teurer zu verkaufen
–> langfristig wertet dadurch ausländische Währung auf und inländische ab
–> Theorie ist wieder gegeben

139
Q

Welchen Wert benötigt realer Wechselkurs, um Arbitragemöglichkeit zu verhindern

A

(e * P) / P* = 1

140
Q

3 Gründe wo Kaufkraftparitätentheorie “versagt”

A
  • viele Güter (z.B. persönliche DL) werden nicht international gehandelt
  • wegen Transportkosten und anderer Handelshemmnisse gilt das “Gesetz des Einheitspreises” nur sehr eingeschränkt
  • die Kaufkraftparitätentheorie ist nicht kurzfristig anwendbar