M1 Unit 6 Die Bauchspeicheldrüse Flashcards
Welche Aufgaben hat die Bauchspeicheldrüse?
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Die Bauchspeicheldrüse produziert einerseits über 30 verschiedene Verdauungsenzyme und andererseits Hormone, die den Blutzuckerspiegel regulieren.
Wie entsteht beim Stoffwechsel Glucose, welche Aufgaben hat sie und wie gelangt sie in die Zellen?
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Glucose entsteht bei der Verstoffwechslung von Kohlenhydraten. Sie gelangt über die Dünndarmschleimhaut ins Blut. Glucose dient der Energiegewinnung. Hierzu wird sie von den Zellen aufgenommen und in den Mitochondrien in Energie verwandelt. Damit die Glucose jedoch in die Zellen gelangen kann, benötigt sie einen “Zellenöffner”. Dieser heisst Insulin. Nur gemeinsam mit dem Insulin kann die Glucose in die Zelle gelangen (–> insulinabhängige Zellen wie z.B. Fett- und Muskelzellen)
Welche Maßnahmen können eine geschwächte Bauchspeicheldrüse entlasten?
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- die Reduzierung kohlenhydratreicher Nahrungsmittel
- der erhöhte Konsum enzymreicher Nahrung (z.B. Ananas, Papaya, Sprossen,..)
- die zusätzliche Einnahme enzymreicher Nahrungsergänzungen
Hat eine geschwächte Bauchspeicheldrüse neben der Entstehung einen Enzymmangels auch zwangsläufig Diabetes zur Folge?
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Nein, denn die Enzymproduktion findet unabhängig von der Insulinproduktion statt. Dennoch ist es möglich, dass sich parallel zur verminderten Enzymproduktion nach einiger Zeit auch ein Diabetes entwickeln kann. Wenn die Langhans-Inseln durch eine andauernde Fehlernährung (Überzuckerung) sowie durch andere Faktoren ständig überfordert werden, kann auch die Insulinproduktion beeinträchtigt werden.
Was unterscheidet einen Diabetes Typ 1 von einem Diabetes Typ 2?
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Beim Diabetes Typ 1 besteht ein absoluter Insulinmangel. Das bedeutet, dass die Bauchspeicheldrüse kein Insulin mehr produzieren kann, da das körpereigene Immunsystem die Beta-Zellen der Langhans-Inseln mit einem bedrohlichen Erreger verwechselt und daraufhin vernichtet hat. Die Ursache dieser Erkrankung liegt - so wird vermutet - in einem Gendefekt begründet. Allerdings gibt es auch Menschen, die mit diesem Gendefekt im hohen Alter sterben, ohne jemals einen Diabetes entwickelt zu haben. Der Gendefekt tritt nämlich nur dann in Erscheinung, wenn gleichzeitig ein bestimmter Auslöser vorhanden ist, wie z.B. eine Virusinfektion oder möglicherweise eine falsche Ernährung (mit reichlich artfremden Eiweissen wie Kuhmilch- oder Weizenprodukten) in der Säuglingszeit.
Der Diabetes Typ 2 ist eine Erkrankung bei der die Bauchspeicheldrüse zwar ausreichend Insulin produziert, die Zellen jedoch aufgrund einer Insulinreseistenz die Glucose nicht mehr aufnehmen können. Die Folge: Der Blutzuckerspiegel ist ständig erhöht.
Inwiefern ist die Entstehung von Diabetes Typ 2 ernährungsbedingt? Kann die Krankheit durch eine Veränderung der Ernährung beseitigt werden?
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Eine andauernde, falsche Ernährungsweise - hier ist in erster Linie ein Übermass an kohlenhydratreichen Nahrungsmitteln gemeint - ist immer auch an der Entstehung eines Diabetes Typ 2 beteiligt.
Daher kann im Umkehrschluss eine Veränderung der Ernährungsgewohnheiten - in Kombination mit den ebenfalls erwähnten zusätzlichen Massnahmen - im besten Fall dazu führen, dass die Erkrankung völlig ausheilt. Deutlich verbessern wird sie sich auf jeden Fall.
Warum macht zu viel Zucker dick?
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Die Leber kann nur eine begrenzte Menge an Glucose speichern. Sind die Speicher voll, wird der Überschuss an Zucker vom Körper in Fett umgewandelt und anschließend im Fettgewebe eingelagert. Auf diese Weise trägt eine kohlenhydratreiche Ernährungsweise erheblich zum Übergewicht bei.
Wie deckt der Körper seinen Energiebedarf, wenn nicht ausreichend Glucose zur Verfügung steht?
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Ein Glucosemangel im Blut veranlasst den Körper, das Hormon Glucagon zu aktivieren. Dieses Hormon setzt nun zur Absicherung des Energiebedarfs in den Zellen Fettreserven frei. Anstelle des Zuckers werden nun die bereitgestellten Fette verbrannt. Dies hat zum einen den Vorteil, dass der Energiebedarf des Körpers gedeckt wird, und zum anderen werden überschüssige Fettzellen abgebaut und somit Gewicht reduziert.
Glykogenspeicher (Leber) –> Freisetzung von Glucose
Worin liegt die bekannte, auffällig schlechte Wundheilung bei Diabetikern begründet?
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Ein dauerhaft erhöhter Blutzuckerspiegel belastet in erster Linie das Blut und die Blutgefäße. Durch das Verdicken des Blutes kann es nicht mehr so leicht transportiert werden. Den ebenfalls verdickten Blutgefäßwänden fehlt darüber hinaus auch noch die notwendige Elastizität. Die Kombination dieser Faktoren führt dazu, dass der Körper nicht mehr in allen Bereichen angemessen durchblutet wird. Die schlechte Durchblutung bringt - neben einem Sauerstoff- und Nährstoffmangel - auch einen Mangel an Leukozyten und Thrombozyten mit sich. Das hat zur Folge, dass die Wunden nicht mehr schnell genug verschlossen werden können. Es gelangen mehr Krankheitserreger in die Wunde, als dies normalerweise der Fall wäre und es sind zu wenig Leukozyten vor Ort, um diese Krankheitserreger effektiv zu bekämpfen.
Hans Schwergewicht wiegt 137 kg und arbeitet bei der Sorglos Versicherung als Sachbearbeiter. Seine Feierabende verbringt er am liebsten vor dem Fernseher und seine Leibspeise ist Hering in Sahnesosse. Aber auch deftige Fleischgerichte mit leckeren Sossen mag er sehr. Nach dem Abendbrot gönnt er sich dann gerne noch ein Täfelchen Schokolade oder knabbert ein Tütchen Erdnüsse oder Chips. Leider hat sein Hausarzt jetzt eine Insulinresistenz und einen erhöhten Blutzuckerspiegel festgestellt. Was könnte Herr Schwergewicht tun, um wieder fit zu werden?
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Herr Schwergewicht muss sowohl seine Ernährung als auch seine Lebensweise gravierend verändern, wenn er wieder fit werden möchte. Zunächst sollte die Zufuhr von fetten und kohlenhydratreichen Nahrungsmitteln deutlich reduziert werden. Anstelle der Erdnüsse und Chips könnte er hin und wieder ein paar Dinkelkräcker knabbern, und anstatt allabendlich vor dem Fernseher die Bauchspeicheldrüse zu traktieren, könnte er sich angewöhnen, gemeinsam mit seiner Frau einen ausgiebigen Abend-Spaziergang (30 min.) zu machen. Anschließend noch ein beruhigendes Basenbad und ab ins Bett mit ihm :).