LF 1.1 Raqué Flashcards
Definition (DVE)
Ergotherapie unterstützt und begleitet Menschen jeden Alters, die in ihrer Handlungsfähigkeit beeinträchtigt oder von Einschränkung bedroht sind.
Ziel ist, sie bei der Durchführung für sie bedeutungsvoller Betätigung in den Bereichen Selbstversorgung, Produktivität und Freizeit in ihrer persönlichen Umwelt zu stärken.
Hierbei dienen spezifische Aktivitäten, Umweltanpassung und Beratung dazu, dem Menschen Betätigungsfähigkeit im Alltag, gesellschaftliche Teilnahme und eine Verbesserung seiner Lebensqualität zu ermöglichen.
Begriffserklärung „Paradigma“
- besteht aus Grundannahmen, Werte und Sichtweisen eines Sachgebietes
- gibt Beruf Zusammenhalt und Vollständigkeit; definiert ihn
- wendet sich an Wesen und Sinn der ET
Was ist ein „Paradigmenwechsel“?
- Paradigma gilt, bis Phänomene auftreten/ neue Theorien aufgestellt werden
—> Paradigmenwechsel = Durchsetzung einer Lehrmeinung, die mit bisheriger nicht vereinbar ist.
Vorparadigma
- Name + Wann
- Grundansatz
- Aktivität
- Ziel
- Klientel
- Moral Treatment; 18./19. Jhdt
- Humanistische/Christliche Werte
- regelmäßiger Wechsel von Arbeit, Ruhe und strukturierter Freizeit (Musik, Spiel, Garten-/ Feld-/ Näh-/ Küchenarbeit etc.)
- Ablenkung,Struktur und Regelmaß
- psychische und physische Stärkung
- Unterbringung
- psychisch Kranke
- Paradigma
- Name + Wann
- Grundsatz
- Akivität
- Ziel
- Klientel
- Occupational Paradigma, ab 19 Jhdt.
- Betätigung nicht als Ablenkung, sondern als Gesundheitsförderung und Heilung
- ganzheitliche Sichtweise und erste pädagogische und handwerkliche Kenntnisse
- zweckmäßiger Einsatz von gezielten Aktivitäten (Handwerk, Kunst, Spiel, Musik u. Arbeit)
- Ablenkung
- Verbesserung von Gesundheit und Wohlbefinden
- geistig und körperlich beeinträchtigte Menschen
- Kriese
- Wann?
-Warum?
- Wer?
- Um 1950
- Nachkriegszeit; Kritik, Vorwurf mangelnder wissenschaftlicher Beweisführung
- Ärzte
- Paradigma
- Name+Wann
- Grundsatz
- Akivität
- Ziel
- Klientel
- Mechantstic Paradigma, um ca. 1950
- Bio-medizinische Sicht- und Arbeitsweise im Gesundheitssystem —> Manifestation systemorientierter Behandlung
- Physiologie u. Anatomie: Vordergrund; Betätigung: Hintergrund
- funktionelle und steigerbare Aktivitäten
- Herstellung der Funktionsfähigkeit
- Kriegsverletzte
- physisch/psychisch Eingeschränkte
- Kriese
- Wann?
- Warum?
- Wer?
- ca. 1980
- nur noch körperliches und systemorientiertes Arbeiten im Vordergrund —> Verslust ganzheitliches Denken in ET :(
- Beschäftigungs- und Arbeitstherapeuten
- Paradigma
- Name+Wann
- Grundansatz
- Aktivitäten
- Ziel
- Klientel (+ Schlussfolgerung)
- Contemporary Paradigma, ab ca. 1980
- klientenzentrierter Ansatz
- Medizinische und pädagogische Kenntnisse
- Handeln = sinnvoll und notwendig
- Ganzheitlichkeit
- bedeutungsvolle Aktivitäten aus den drei Bereichen (aufzählen!)
- Klienten aus allen Bereichen
—> Rückführung zur Betäigung - > Schwerpunkte: Wohlbefinden bei Betätigung ( occupational-well-being) + Schwierigkeiten, die sich aus Betätigungsfunktion ergeben ( occupational dysfunktion)
Ergotherapeutischer Hocker (Hagedorn)
Gespeichert unter Grundlagen der Ergotherapie!
Was ist das Top-Down-Prinzip?
- Erklärung + Fokus
- welches Paradigma z. B.
Partizipation —> Aktivität/ Betätigung —> Funktion/Struktur
- Handlungsorientiert
- Contemporary Paradigma
Was ist das Bottom-Up-Prinzip?
- Erklärung + Fokus
- welches Paradigma z. B.
Funktion/ Struktur —> Aktivität/ Betätigung —> Partizipation
- Funktionsorientiert
- Mechanistic Paradigma
Wofür benötigen Ergotherapeuten Bezugswissenschaften?
- ET‘s müssen komplexe Zusammenhänge zwischen Person (Klient), Krankheit, Umwelt und Betätigung (3 Bereiche) verstehen
—> dafür müssen sie auf Wissen von anderen Wissenschaften zurückgreifen
—> muss dann per ergotherapeutischen Kontext spezifiziert werden
—> in Systematik des ergotherapeutischen Denkens integriert werden
Was sind Bezugswissenschaften?
+ B.-Wissenschaften für ET?
Bezugswissenschaften sind Wissenschaften die für die ET bedeutsame Erkenntnisse bereithält. Diese werden aufgegriffen und für die ET ergänzend zum eigenen Fachwissen genutzt
-z.B. Naturwissenschaften (Medizin), Gesundheitsörderung und Präventien
-Sozialwissenschaften —> Soziologie, Psychologie, Pädagogik
Sozialwissenschaften - Soziologie
- Definition
- Für ET relevante Themen
- Soziologie ist die Wissenschaft der Gesamtheit sozialer Beziehungen innerhalb der menschlichen Gesellschaft.
— gesamte Menschliche Handeln (soziale Normen, Rollen, wiederkehrende Handlungsmuster)
— Lebensalter, soziale Klassen und Schichten, Institutionen
— Medizionsoziologie
- Gesellschaftliche Definition von „Gesundheit“ und „Krankheit“
- Gesundheitswissenschaftliche Theorien, Sebstwirksamkeitserwartung als Schutzfaktor, Prävention
Sozialwissenschaften - Pädagogik
- Definition
- Aufgabenbereiche
Pädagogik ist die Theorie, Lehre und Wissenschaft von Bildung und Erziehung
- wichtige Erkenntnisse zu Vermittlung und Anleitungssituationen in der Therapie
- Behindertenpädagogik: Situationen von Familien mit behinderten Kindern; Integration, Lernen
Sozialwissenschaften - Psychologie
- Definition
- Aufgabenbereiche
Psychologie ist die Wissenschaft vom seelischen Erleben und Verhalten des Menschen
- befasst sich mit Wahrnehmung, Denken, Fühlen, Motivation, Lernen und Verhalten von gesunden Menschen
-Teilbereiche (klinisch, medizinisch) befassen sich mit pathologischen Phänomenen
-befasst sich mit „handelnden“ Menschen - Erkenntnisse wichtig für Befundaufnahme, Behandlungsprozess, Verständnis von Klienten
Soziale Rollen
- Defintion
- 3 Arten von Rollenerwartungen (Erklärung+Bsp.)
Soziale Rollen sind sozial definierte Verhaltensmuster, die von einer Person erwartet werden, wenn sie in einer bestimmten Umgebung oder Gruppe funktioniert
- Jede Rolle hat Rollenerwartungen, die sich entweder positiv oder negativ auswirken
- Muss-Erwartungen: wie Pflicht; rechtlich verbindlich festgeschrieben —> Nicht-Beachtung: Sanktionen ( Hygienevorschriften)
-Soll-Erwartungen: Pflichten, die nicht unbedingt rechtlich festgeschrieben sind; ggf. soziale Sanktionen (Überstunden)
-Kann-Erwartungen: Erwartungen an Rollenträger, die über Notwendiges hinausgehen; müssen nicht unbedingt erfüllt werden (Fortbildungen)