Lernen am Modell Flashcards
Lernen am Modell
Prozess, in welchem eine Person, der Beobachter, bestimmte Erlebens- und Verhaltensweisen übernimmt, die sie bei einer anderen Person, dem Modell, gesehen hat, und es dadurch zu einer Erlebens- und Verhaltensänderung beim Beobachter kommt.
Theorie
Sozial-kognitive Theorie von Bandura.
Unterschied
Zum Behaviorismus:
- Lernen wird verstanden als aktiver, kognitiv gesteuerter Verarbeitungsprozess von gemachten Erfahrungen.
- Auch das Verhalten ist ein aktiver Prozess; hier spielen Motivationen, emotionale Empfindungen und Denkprozesse die entscheidende Rolle.
- Der Mensch ist ein handelndes Wesen.
Phasen
A: Aneignungsphase . Aufmerksamkeitsprozesse . Behaltenssprozesse B: Ausführungsphase . Reproduktionsprozesse . Verstärkungssprozesse
Aufmerksamkeitsprozesse
Ob ein Modell viel oder wenig Aufmerksamkeit bekommt, hängt ab von:
- den Persönlichkeitsmerkmalen des Modells
- den Persönlichkeitsmerkmalen der Beobachter
- der Art der Beziehung zwischen Modell und Beobachtern
- den Situationsbedingungen
Symbolische Repräsentation
Das Beobachtete wird in Form von bildlichen oder sprachlichen Symbolen so lange im Gedächtnis gespeichert, bis sich die Beobachter Nutzen davon versprechen.
Symbolisierung
Das bildliche bzw. sprachliche Gegenwärtigmachen von Ereignissen in der Vorstellung.
Reproduktionsprozesse
Damit man ein Verhalten auch zeigen kann, muss man es i.d.R. erst üben. Beim Üben vergleicht der Lernende die Ergebnisse seiner Handlung mit den Verhaltensweisen des Modells.
Motivations- und Bekräftigungsphase
Ob ein Mensch ein Verhalten überhaupt beachtet, hängt von der Motivation ab. Nur wer sich einen Erfolg bzw. Vorteil verspricht oder glaubt einen Misserfolg bzw. Nachteil abwenden zu können, versucht das Verhalten des Modells zu imitieren.
Bedingungen: Persönlichkeitsmerkmalen des Modells
Besonders beachtet werden:
. Menschen, die soziale Macht besitzen
. Menschen mit hohem Ansehen
. Menschen, die sympathisch und attraktiv sind
. Menschen, die Bedürfnisse der Lernenden zufriedenstellen können.
Persönlichkeitsmerkmalen des Beobachters
. Persönlichkeitsmerkmale des Beobachters (fehlendes Selbstvertrauen, geringe Selbstachtung)
. die bisherigen Erfahrungen des Beobachters
. persönliche Interessen und Wertvorstellungen
. persönliche Bedürfnisse und Triebe, Gefühle und Stimmungen
Art der Beziehung zwischen Modell und Beobachter
. positive emotionale Beziehung
. Abhängigkeit des Beobachters vom Modell
. Häufigkeit der Beobachtung
Situationsbedingungen
. wenn das Modell mit seinem Verhalten stark auffällt
. wenn sich der Beobachter Vorteile von seiner Beobachtung verspricht
. wenn der Beobachter bereits „nützliche Erfahrungen“ mit dem Modell machte
Symbolische Modelle
Schauspieler, hohes Ansehen und Erfolg, zeigen oft gewinnbringendes Verhalten
Bedeutung der Bekräftigung / 4 Arten von Konsequenzen
- Externe Bekräftigung
- Stellvertretende Bekräftigung
- Direkte Selbstbekräftigung
- Stellvertretende Selbstbekräftigung