Lektion 1 Flashcards

1
Q

Frage: Was beschreibt die Theorie des wissenschaftlichen Managements?

A

Antwort: Die Theorie des wissenschaftlichen Managements (1911), entwickelt von Frederick Taylor, betont Effizienz und Leistung im Management durch Standardisierung, Rationalisierung und Spezialisierung der Arbeit. Der Fokus lag auf der Verbesserung der Produktivität durch quantitative Messungen und die Trennung von Planung und Ausführung. Fokus auf der untersten Ebene (Arbeiter & Vorgesetzter), effizientes Management im Herstellungsprozess

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2
Q

Frage: Welches Ziel verfolgte Frederick Taylor mit seiner Theorie?

A

Antwort: Die Hauptprinzipien des wissenschaftlichen/rationalen Managements sind Standardisierung, Rationalisierung, Spezialisierung und Intensivierung der Arbeit.

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3
Q

Frage: Was führte Henry Ford in die Theorie des wissenschaftlichen Managements ein?

A

Antwort: Henry Ford integrierte ein systematisches Konzept des Personalmanagements, das die Verantwortung zwischen Arbeitern und Managern teilte und Bereitstellung wissenschaftlich festgelegter Arbeitspensen. Er entwickelte Grundidee einer hierarchische Struktur des Organisationsmanagements, die später von Fayol und Weber weiter formuliert wurde.

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4
Q

Frage: Was war Max Webers Beitrag zur Managementtheorie?

A

Antwort: Max Weber (1920er) führte das Konzept der Bürokratie als ideales Organisationsmodell ein, das auf festen Regeln, Hierarchien und der Spezialisierung von Arbeit basiert. Er betrachtete technokratisches Handeln als effizient, erkannte jedoch auch, dass es emotionale und humanistische Werte vernachlässigt -> Gesellschaft von wertrationalem zu zweckrationalem. Sah Bürokratie als Werkzeug, um Ziele eine Orga effizient zu erreichen (kein unbedingter Befürworter der Bürokratie)

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5
Q

Frage: Welche Prinzipien der Bürokratie formulierte Max Weber?

A

Antwort: Weber postulierte Prinzipien wie feste Zuständigkeiten, eine geordnete Hierarchie, Management auf Basis schriftlicher Aufzeichnungen, sachkundige Schulung und die Priorisierung betrieblicher Aktivitäten, um die Effizienz von Organisationen zu steigern.

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6
Q

Frage: Worin besteht der Unterschied zwischen wissenschaftlichem Management und der Administrationstheorie?

A

Antwort: Während das wissenschaftliche Management sich auf die Produktivitätssteigerung durch Spezialisierung und Standardisierung auf Arbeitsebene konzentrierte (also eher Produktionsmanagement als gesamtes management der Orga), fokussierte die Administrationstheorie auf eine effiziente Governance und Verwaltung der gesamten Organisation.

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7
Q

Frage: Welche Managementprinzipien-Theorie stellte Henry Fayol auf?

A

Antwort: Die Administrationstheorie zielte auf eine verbesserte Governance der Organisation ab. Henry Fayol formulierte fünf Hauptprinzipien des Managements zur Effizienzsteigerung in der Organisation: Planen, Organisieren, Leiten, Koordinieren und Kontrollieren. Diese sollten durch weitere 14 Managementprinzipien ergänzt werden, wie Arbeitsteilung, Autorität und Verantwortlichkeit, Einheit der Leitung und Gemeinschaftsgeist. Teamgeist als Schlüssel zur Effizienz!

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8
Q

Frage: Was ist das mechanistische Organisationsmodell und wann ist es anwendbar?

A

Antwort: Wissenschaftl. Management & Administrationst. wurden zur Grundlage für Bildung des mechanischen Modells, in der Praxis aber nur möglich wenn Markt stabil. Das mechanistische Modell betrachtet eine Organisation als ein geschlossenes, autonomes System, das Produktionsfaktoren wie Arbeit und Rohstoffe kombiniert. Es eignet sich für stabile, vorhersehbare Märkte und technologische Umfelder, wobei der menschliche Faktor weniger berücksichtigt wird.

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9
Q

Frage: Was war der Human-Relations-Ansatz und wer waren seine wichtigsten Vertreter?

A

Antwort: Der Human-Relations-Ansatz (1930er), auch bekannt als neoklassisches Management, konzentrierte sich auf zwischenmenschliche Beziehungen innerhalb der Organisation durch Errungenschaften in Psychologie und Soziologie. Die wichtigsten Vertreter waren Mary Parker Follett und George Elton Mayo, die als Erste betonten, dass menschliche Beziehungen im Arbeitsumfeld wichtiger sind als der rein technische Produktionsprozess. Follett lehnt autoritären Führungsstil ab, Führung muss auf dem basieren, was reale Situation erfordert.

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10
Q

Frage: Was zeigten die Ergebnisse des Hawthorne-Experiments? Bzw. Erkenntnisse für Unternehmensführung aus dem H-R-Ansatz?

A

Antwort: Das Hawthorne-Experiment (gehört zum Human-Relations-Ansatz) , geleitet von Elton Mayo und F. D. Roethlisberger, zeigte, dass soziale Dynamik und Gruppenzugehörigkeit wesentliche Einflussfaktoren für die Produktivität sind. Die Experimente verdeutlichten, dass die Produktivität unabhängig von äußeren Bedingungen gesteigert wurde, sobald die Arbeiter das Gefühl hatten, als Gruppe zu agieren.
Der Human-Relations-Ansatz führte zu einer stärkeren Betonung von Teamarbeit, Vertrauen und Offenheit im Arbeitsumfeld. Es wurde erkannt, dass die soziale Zusammensetzung und Gruppendynamik eines Teams die Produktivität stark beeinflussen und dass Führungskräfte mehr Wert auf die Bedürfnisse und das Verhalten ihrer Mitarbeiter legen sollten.

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11
Q

Frage: Was kennzeichnet die Verhaltensmanagementtheorie und welchen Einfluss hat sie auf das Unternehmensmanagement?

A

Antwort: Die Verhaltensmanagementtheorie (in den 1950er Jahren durch Förderung der Psychologie und Soziologie) betont die enge Wechselwirkung zwischen dem individuellen Leistungsvermögen und den persönlichen Bedürfnissen der Mitarbeiter einerseits sowie der organisatorischen Effizienz und dem Produktionswachstum andererseits. Sie erkennt das Management der Mitarbeiter als Schlüsselaufgabe zur Erreichung hoher Performance an.

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12
Q

Frage: Was kritisieren Chris Argyris und Douglas McGregor an der bürokratischen Managementform?

A

Antwort: Chris Argyris und Douglas McGregor argumentieren, dass die bürokratische Form des Managements weitgehend unvereinbar mit den individuellen Bedürfnissen der Mitarbeiter ist. Starre Hierarchien schaffen ineffiziente Beziehungen, fördern ungesunde Abhängigkeiten und führen oft zu einer demotivierten Belegschaft.

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13
Q

Frage: Was besagt McGregors „Theorie X und Theorie Y“ über Mitarbeitermotivation?

A

Antwort: McGregors „Theorie X und Theorie Y“ besagen, dass die Hauptaufgabe des Managements darin besteht, Bedingungen zu schaffen, unter denen die Mitarbeiter ihre Anstrengungen auf die Erreichung der Unternehmensziele richten können. Während Theorie X von einer negativen Sicht der Mitarbeitermotivation ausgeht, basiert Theorie Y auf dem Vertrauen in die intrinsische Motivation der Mitarbeiter.

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14
Q

Frage: Was beschreibt Ralph Stogdills Theorie des individuellen Verhaltens und der Gruppenleistungen?

A

Antwort: Ralph Stogdills Theorie des individuellen Verhaltens und der Gruppenleistungen befasst sich mit der Beziehung zwischen individueller Leistung und Gruppenarbeit. Seine Forschung betonte die Bedeutung von Führungsverhalten und Leadership in der Managementpraxis, besonders durch seine einflussreiche Abhandlung „Personal Factors Associated with Leadership“.

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15
Q

Frage: Was stellte Porter und Lawler in ihrer Verhaltensforschung fest?

A

Antwort: Porter und Lawler stellten im Rahmen der Verhaltensmanagementtheorie noch hinzufügend fest, dass eine Korrelation zwischen Managementansätzen und der Größe der Organisation besteht. Sie erkannten, dass Unterschiede in der Struktur von Organisationen und den Positionen von Einzelpersonen das Verhalten und die Effizienz maßgeblich beeinflussen.

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16
Q

Frage: Was ist die „informelle Organisation“ und wie entwickelte sich dieses Konzept?

A

Antwort: Das Konzept der „informellen Organisation“ (zur Verhaltensmana-T) basiert auf der Idee, dass Unternehmen auf Grundsätzen der Arbeitsteilung basiert als soziales Gebilde mit informellen Strukturen agieren. Es wurde von Chester Barnard, James G. March und Herbert A. Simon entwickelt, die sich auf die Entscheidungsfindung zwischen Individuen, Gruppen und Organisationen konzentrierten.

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17
Q

Frage: Wie trug die Entwicklung der Kybernetik zur Theorie des quantitativen Managements bei?

A

Antwort: Die rasante Entwicklung der Kybernetik und Mathematik in den 1950er-Jahren förderte die Anwendung quantitativer Methoden im Management. Konzepte wie die Theorie der rationalen Entscheidung, Optimierungsmodelle und die Spieltheorie wurden in Managementtheorien integriert, um die Unternehmensperformance zu verbessern.

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18
Q

Frage: Was war der Wandel im Managementmodell in den 1960er-Jahren?

A

Antwort: In den 1960er-Jahren gab es einen Übergang von einem statischen zu einem dynamischen Managementmodell. Dies führte zur Einführung systematischerer Managementansätze, die Veränderungen in der internen und externen Umgebung der Organisation berücksichtigen.

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19
Q

Frage: Was sind die Schlüsselfaktoren für den Erfolg von Unternehmen in der Theorie des quantitativen Managements?

A

Antwort: in 60ern Übergang von statischen zu dynamischen Managementmodell - Orga als komplexes, hierarchisches und Multikomponentensystem, untrennbar mit der Außenwelt. Der Erfolg eines Unternehmens sowohl von externen Faktoren (Ressourcen und Informationen) als auch von der internen Struktur abhängt. Unternehmen, die in schwierigen Umfeldern agieren, sollten dezentralisiert werden, um effizient zu sein, während stabile Umfelder von bürokratischen Maßnahmen profitieren.

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20
Q

Frage: Was war der Fokus der strategischen Managementtheorie in den 1970er- und 1980er-Jahren?

A

Antwort: Die strategische Managementtheorie der 1970er- und 1980er-Jahre konzentrierte sich auf die Untersuchung der Wechselwirkungen zwischen externen Umwelten, Unternehmensstrukturen und Formen der Unternehmensführung. Es wurde erkannt, dass Unternehmen sich ständig an ihre äußere Umgebung anpassen müssen und gleichzeitig ihre internen Strukturen verändern sollten, um wettbewerbsfähig zu bleiben.

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21
Q

Frage: Welche Erkenntnisse lieferten Lawrence und Lorsch zur Anpassung von Unternehmen an ihr Umfeld?

A

Antwort: Lawrence und Lorsch stellten im rahmen der strategischen management-Theorie (70er-80er, Orga als offenes Sytem, U ständig and äußere Umstände anpasst & gleichzeitig innere Strukturen verändert) fest, dass Unternehmen, die in einem schwierigen Umfeld agieren, stärker dezentralisiert werden sollten, um Erfolg und Effizienz zu gewährleisten. Unternehmen in stabilen Umfeldern hingegen können von bürokratischen Maßnahmen profitieren, da diese effektiver in stabilen Umgebungen sind.

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22
Q

Frage: Warum ist strategisches Management in der Corporate Governance wichtig?

A

Antwort: Strategisches Management ist ein zentraler Aspekt der Corporate Governance, da die Leistung eines Unternehmens in einer unsicheren Umgebung nicht allein durch Prognosen und Planung garantiert werden kann. Eine Bewertung der Unternehmensperformance ist notwendig, um den Einfluss des Umfelds zu stärken und soziale, ethische sowie die Interessen der Stakeholder zu berücksichtigen.

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23
Q

Frage: Welche neuen Konzepte traten in den 1980er-Jahren auf, und wie beeinflussten sie das Management?

A

Antwort: In den 1980er-Jahren gewannen wichtige Konzepte wie Organisationskultur an Bedeutung. Diese wurde als wichtiges Managementinstrument anerkannt, um optimale Leistungen zu erzielen. Es entstand eine stärkere Fokussierung auf die Unternehmenskultur, die Verhalten und Leistung innerhalb von Organisationen beeinflusste.

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24
Q

Frage: Welche drei Prinzipien prägten die Managementkonzepte der 1990er-Jahre?

A

Antwort: Die Managementkonzepte der 1990er-Jahre wurden durch drei Prinzipien geprägt: (1) die wachsende Bedeutung von Qualität im Wettbewerb und die Veränderung der Rolle und des Wertes der Fertigung, (2) eine verstärkte Aufmerksamkeit für Unternehmenskultur und demokratische Corporate Governance sowie (3) die Verwendung des Produkt- und Marktmodells zur Messung der organisatorischen Performance.

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25
Q

Frage: Welche Managementkonzepte des 21. Jahrhunderts sind besonders relevant?

A

Antwort: Zu den relevanten Managementkonzepten des 21. Jahrhunderts gehören das Total Quality Management (TQM) und Customer Relationship Management (CRM). Diese Konzepte betonen kontinuierliche Verbesserung, Mitarbeiterbeteiligung, Kundenorientierung und die Schaffung strategischer Ziele für eine langfristige Unternehmensentwicklung und Wettbewerbsvorteile.

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26
Q

Antwort: Zu den relevanten Managementkonzepten des 21. Jahrhunderts gehören das Total Quality Management (TQM) und Customer Relationship Management (CRM). Diese Konzepte betonen kontinuierliche Verbesserung, Mitarbeiterbeteiligung, Kundenorientierung und die Schaffung strategischer Ziele für eine langfristige Unternehmensentwicklung und Wettbewerbsvorteile.

A

Frage: Was sind die Grundprinzipien des Total Quality Management (TQM)?
Antwort: Die Grundprinzipien des Total Quality Management (TQM) beinhalten die kontinuierliche Verbesserung von Produktivität und Performance, einen faktenbasierten Ansatz, die Einbindung von Mitarbeitern in den Entscheidungsprozess, einen kundenorientierten Fokus sowie eine für beide Seiten vorteilhafte Beziehung zu Lieferanten.

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27
Q

Frage: Was ist das Konzept des Customer Relationship Management (CRM) und welche Elemente umfasst es?

A

Antwort: Customer Relationship Management (CRM) ist eine kundenorientierte Managementstrategie, die sich auf die Pflege bestehender Kundenbeziehungen konzentriert. Sie umfasst Elemente wie strategisches Management, Chancenmanagement, Marketingstrategien und Dokumentationsmanagement und teilt sich in Frontoffice- (kundenorientiert) und Backoffice-Aktivitäten (Unternehmensprozesse) auf.

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28
Q

Frage: Wie unterscheidet sich das Frontoffice vom Backoffice im CRM-Modell?

A

Antwort: Im CRM-Modell befasst sich das Frontoffice mit kundenorientierten Aktivitäten wie Marketingmanagement und Kundenservice, während das Backoffice sich auf die Unterstützung der täglichen Geschäftsaktivitäten durch Optimierung der Effektivität in Bereichen wie Verkauf, Logistik und Zahlungsüberwachung konzentriert.

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29
Q

Frage: Was sind die Ursprünge des Performance Managements und wie wird es verstanden?

A

Antwort: Performance Management hat unterschiedliche Ursprünge und stützt sich auf verschiedene Mess- und Managementtechniken. Kann als “Management der Performance einer Organisation oder Einzelperson beschrieben werden” ->Breite - wird als multidisziplinärer Ansatz betrachtet, der sich mit der Leistungsfähigkeit einer Organisation oder einer Einzelperson befasst. Die Breite des Performance Managements umfasst sowohl die betriebliche Effizienz als auch finanzielle Performance und strategisches Management.

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30
Q

Frage: Was ist der Unterschied zwischen Performance Measurement und Performance Management?

A

Antwort: Abgrenzung schwer. Performance Measurement konzentriert sich auf die Messung von Leistung im Kontext der Unternehmenssteuerung und verwendet geeignete Kennzahlensysteme (Leistungssystem). Performance Management hingegen stellt den Managementaspekt in den Vordergrund, indem es die Instrumente der Leistungsmessung nutzt, um strategische Aktivitäten wie (werteorientierte Strategie-)planung, Steuerung und Kontrolle zu unterstützen (Führungssystem).

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Perfectly
31
Q

Frage: Was ist die Balanced Scorecard und welche Rolle spielt sie im Performance Management?

A

Antwort: Die Balanced Scorecard ist ein ursprünglich operatives Instrument zur Messung und Verbesserung der Betriebsleistung, das sich später zu einem strategischen Ansatz des Performance Managements entwickelte. Sie misst nicht nur finanzielle Kennzahlen, sondern integriert auch nicht-finanzielle Perspektiven wie Kunden, interne Geschäftsprozesse und Lern- und Wachstumsmöglichkeiten. Heute ist die Balanced Scorecard ein weit verbreitetes Instrument, das Performance Management in Unternehmen umfassend unterstützt.

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32
Q

Frage: Woher stammen die Ursprünge der frühen Leistungsmesssysteme und wie entwickelten sie sich?

A

Antwort: Die frühen Leistungsmesssysteme stammen aus der Buchhaltung. Mit der Weiterentwicklung industrieller Organisationen im 19. Jahrhundert wuchs der Bedarf an Maßnahmen zur Bestimmung der Effektivität. Die Grundlage für das heutige Controlling wurde in den USA zwischen den 1850er- und 1920er-Jahren entwickelt, als Unternehmen von spezialisierten Einzelbetrieben zu multidisziplinären, vertikal integrierten Organisationen wuchsen.

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33
Q

Frage: Welche Entwicklung gab es nach dem Ersten Weltkrieg in Bezug auf das Controlling?

A

Antwort: Nach dem Ersten Weltkrieg begannen Unternehmen wie DuPont, Sears Roebuck und General Motors, anspruchsvolle Budgetierungs- und Controlling-Techniken wie Standardkalkulationen, Abweichungsanalysen und Kapitalrenditen zu nutzen. Diese Techniken wurden weit verbreitet und beeinflussten das Controlling stark bis in die 1980er-Jahre.

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34
Q

Frage: Warum wurden traditionelle Rechnungslegungsmethoden in den 1980er-Jahren kritisiert?

A

Antwort: Traditionelle Rechnungslegungsmethoden wurden als unangemessene Indikatoren für die Effektivität moderner Unternehmen kritisiert. Insbesondere wurde bemängelt, dass sie die kurzfristige Entscheidungsfindung förderten und nicht auf moderne Fertigungstechniken anwendbar seien. Diese Mängel könnten nicht nur einzelne Unternehmen, sondern auch die gesamte Wirtschaft schädigen.

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35
Q

Frage: Warum liegt der Schwerpunkt der traditionellen Performance-Messung auf finanziellen Kennzahlen?

A

Antwort: Finanzinformationen sind die am häufigsten verfügbare Quelle zur Analyse der Unternehmensperformance, da Regulierungs- und Aufsichtsbehörden die Offenlegung solcher Informationen vorschreiben. Finanzkennzahlen bieten eine objektive Grundlage für die Bewertung der Leistung und werden regelmäßig offengelegt, besonders bei börsennotierten Unternehmen.

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36
Q

Frage: In welche Haupttypen lassen sich Performance-Kennzahlen auf finanzieller Basis unterteilen?

A

Antwort: Performance-Kennzahlen auf finanzieller Basis lassen sich in zwei Haupttypen unterteilen: (1) buchhaltungsbasierte Kennzahlen, die auf den Finanzdaten der Bilanz basieren, und (2) marktbasierte Kennzahlen, die von den Aktien- oder anderen Finanzmarktwerten abgeleitet werden.

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37
Q

Frage: Was sind die Merkmale traditioneller buchhaltungsbasierter Performance-Kennzahlen?

A

Antwort: Traditionelle buchhaltungsbasierte Kennzahlen sind finanziell orientiert, retrospektiv und nach innen gerichtet. Sie konzentrieren sich oft auf die Performance einzelner Abteilungen statt auf die Gesamtleistung des Unternehmens und verwenden Rentabilitätsmaße als Hauptindikator.

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38
Q

Frage: Was sind periodische Abschlüsse und was ist der Zweck eines Finanzberichts und wer sind die Hauptnutzer?

A

Antwort: Periodische Abschlüsse bestehen aus mindestens einer Bilanz und einer Gewinn- und Verlustrechnung. Sie dienen dazu, die finanzielle Performance eines Unternehmens über einen bestimmten Zeitraum zu erfassen und bereitzustellen. Diese Berichte werden regelmäßig erstellt und bieten eine Grundlage für die Analyse und das Controlling der Unternehmensleistung. Ein Finanzbericht ist ein öffentlich zugängliches Dokument, das sich an verschiedene Interessengruppen richtet, darunter Investoren, Mitarbeiter, Kreditgeber, Lieferanten, Kunden, Regierung und Öffentlichkeit. Jede Gruppe hat unterschiedliche Interessen an den Finanzdaten, die in diesem Bericht enthalten sind.

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39
Q

Frage: Welche Gruppen von Bilanzkennzahlen gibt es, und wofür werden sie verwendet?

A

Antwort: Bilanzkennzahlen können in folgende Gruppen eingeteilt werden: Rentabilität, Liquidität, Auslastung, Finanzierungsstruktur und Investitionen. Sie werden verwendet, um die finanzielle Performance zu analysieren und Trends sowie leistungsfördernde Faktoren zu identifizieren.

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40
Q

Frage: Was ist die Eigenkapitalrendite und wie wird sie berechnet?

A

Antwort: Die Eigenkapitalrendite (Return on Equity) misst die Rentabilität eines Unternehmens im Verhältnis zu seinem Eigenkapital. Sie zeigt, wie effektiv das Eigenkapital genutzt wird, um Gewinne zu erwirtschaften. Die Formel lautet:
Eigenkapitalrendite = Jahresüberschuss / Eigenkapital

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41
Q

Frage: Welche Kritik gibt es an der ausschließlichen Verwendung der Eigenkapitalrendite (Return on Equity)?

A

Antwort: Die ausschließliche Fokussierung auf die Eigenkapitalrendite (für Analysten und Anleger primäre Messgröße & große Bedeutung für Führungskräfte, da Wert viel Aufmerksamkeit von Investorengemeinschaft bekommt) kann problematisch sein, da Unternehmen durch Finanzstrategien wie steigende Verschuldung oder Aktienrückkäufe eine „gesunde“ Rendite künstlich aufrechterhalten können, während die operative Rentabilität sinkt. Dies könnte die Aufmerksamkeit von den eigentlichen Geschäftsgrundlagen ablenken. Zunehmender Wettbewerbsdruck & künstliche niedrige Zinsen (charakteristisch letzte Jahrzehnte) schafft Anreiz sichan Strategien zu beteiligen, um Anleger zufriedenzustellen.

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42
Q

Frage: Wie wird die Gesamtkapitalrendite berechnet und was zeigt sie? Warum gilt die Gesamtkapitalrendite (Return on Assets) bei einigen Unternehmen als besserer Indikator als die Eigenkapitalrendite?

A

Antwort: Die Gesamtkapitalrendite (Return on Assets) misst die Rentabilität eines Unternehmens im Verhältnis zu seinem gesamten Kapital, einschließlich Fremd- und Eigenkapital. Sie gibt an, wie effektiv das gesamte Kapital zur Erzielung von Gewinnen eingesetzt wird. Die Formel lautet:
Gesamtkapitalrendite = Jahresüberschuss / (Eigenkapital + Fremdkapital)
Antwort: Die Gesamtkapitalrendite gilt als besserer Indikator (weniger Beachtung von Führungskräften & Investoren), da sie alle Vermögenswerte berücksichtigt, die zur Unterstützung der Geschäftsaktivitäten verwendet werden. Sie zeigt, ob das Unternehmen in der Lage ist, eine angemessene Rendite für diese Vermögenswerte zu erzielen, im Gegensatz zur Eigenkapitalrendite, die Verzerrungen durch Finanzstrategien unterliegen kann.

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43
Q

Frage: Was misst die Kapitalrendite und wie lautet die Formel?

A

Antwort: Die Kapitalrendite (Return on Investment) misst die Rendite, die eine spezifische Investition oder ein Projekt erzielt. Sie zeigt das Verhältnis von Nettoerträgen zum eingesetzten Kapital. Die Formel lautet:
Kapitalrendite = (Erträge des Investments − Aufwendungen des Investments) / Kapitaleinsatz

44
Q

Frage: Wie wird das Ergebnis je Aktie berechnet und was sagt es aus?

A

Antwort: Das Ergebnis je Aktie (Earnings per Share) gibt den Jahresüberschuss pro Aktie eines Unternehmens an. Es zeigt, wie viel Gewinn auf jede ausgegebene Aktie entfällt. Die Formel lautet:
Ergebnis je Aktie = Jahresüberschuss / durchschnittliche Anzahl an Aktien

45
Q

Frage: Wie wird die Dividendenausschüttungsquote berechnet?

A

Antwort: Die Dividendenausschüttungsquote gibt den Anteil der an die Anteilseigner ausgezahlten Dividenden am gesamten Jahresüberschuss an. Eine stabile Ausschüttungsquote deutet auf solides Finanzmanagement hin. Die Formel lautet:
Ausschüttungsquote = Dividenden / Jahresüberschuss
(Zusatz: Dividenden: Die direkte Auszahlung von Gewinnen / Gewinnausschüttungen an Aktionäre. Kursgewinne: Wenn der Aktienkurs steigt und Aktionär die Aktie zu einem höheren Preis verkauft.)

46
Q

Frage: Wie wird der Cashflow eines Unternehmens berechnet?

A

Antwort: Der Cashflow zeigt den Nettomittelzufluss eines Unternehmens und kann verschiedene Ansätze haben (das Bargeld oder die liquiden Mittel, die in einem Unternehmen eingehen (Zufluss) und abfließen (Abfluss)). (z. B. operativer Cashflow, Free Cashflow). Eine einfache Annäherung berechnet den Cashflow als die Summe aus Jahresüberschuss und Abschreibungen. Die Formel lautet:
Cashflow = Jahresüberschuss + Abschreibungen

(Zusatz: Abschreibungen sind nicht zahlungswirksame Aufwendungen, die die Anschaffungskosten eines Vermögenswerts über dessen Nutzungsdauer verteilen (sind aber keine tatsächlichen Geldabflüsse, deshalb werden sie hinzuaddiert), sondern nur buchhalterische.)

47
Q

Frage: Was beschreibt der Begriff „Financial Leverage“ und warum kann er riskant sein?

A

Antwort: Financial Leverage beschreibt die Hebelwirkung, die durch den Einsatz von Fremdkapital zur Steigerung der Eigenkapitalrendite erreicht wird. Kann in guten Zeiten gut funktionieren, birgt jedoch das Risiko, dass hohe Schulden in einem wirtschaftlichen Abschwung zu einer großen Belastung für das Unternehmen werden können. (U nimmt Schulden auf, um seine Rendite für die Aktionäre zu steigern, z.B. Autobauer nimmt Kredit auf, um neue Produktionsanlagen zu finanzieren).

48
Q

Frage: Was bedeutet „Capability Leverage“ und wie unterscheidet es sich von Financial Leverage?

A

Antwort: Capability Leverage bezieht sich auf die Nutzung spezialisierter Outsourcing-Anbieter, um Vermögensgegenstände und Fähigkeiten gewinnbringend bereitzustellen (U mit hohen Anlagevermögen treffen die Entscheidung kapitalintensive Tätigkeiten auszulagern an Anbieter). Im Gegensatz zu Financial Leverage, das durch Verschuldung erreicht wird, unterstützt Capability Leverage das Unternehmen in allen Phasen des Konjunkturzyklus und hilft, flexibler auf Veränderungen zu reagieren. =>wenn ein U bestimmte Tätigkeiten nicht effizient / profitabel genug ausführen kann: Immer fragen, wer kann höchste Rendite für die benötigten Vermögenswerte erzielen? Hilft: in guten Zeiten schneller zu wachsen und in schlechten Zeiten Kosten zu reduzieren, ohne hohe Schulden zu haben.

49
Q

Frage: Was ist der Lagerumschlag und wie wird er berechnet?

A

Antwort: Der Lagerumschlag gibt an, wie oft der gesamte Lagerbestand innerhalb eines bestimmten Zeitraums umgesetzt wurde. Je höher der Wert, desto schneller werden Waren verkauft. Die Formel lautet:
Lagerumschlag = Umsatz / durchschnittlicher Lagerbestand

50
Q

Frage: Was ist der Forderungsumschlag und wie wird er berechnet?

A

Antwort: Der Forderungsumschlag gibt an, wie oft die Forderungen (dem Kunden Kredit gewährt und Ware / Dienstleistung liefert, bevor Kunde bezahlt z. B. bei Rechnungskauf) eines Unternehmens in einem bestimmten Zeitraum umgeschlagen werden, also wie schnell Kundenforderungen beglichen werden. Ein niedriger Wert deutet darauf hin, dass es länger dauert, bis Forderungen eingezogen werden. Die Formel lautet:
Forderungsumschlag = Umsatz / durchschnittlicher Forderungsbestand

51
Q

Frage: Wie wird die Forderungsbindung (receivables turn-over) berechnet und was zeigt sie an?

A

Antwort: Die Forderungsbindung in Tagen gibt an, wie viele Tage durchschnittlich benötigt werden, um eine Forderung einzuziehen/beglichen werden. Je kürzer die Forderungsbindung, desto schneller wird die Forderung bezahlt. Die Formel lautet:
Forderungsbindung = 365 Tage / Forderungsumschlag

52
Q

Frage: Was ist der Liquiditätsgrad (current assets/liability ratio) und wie wird er berechnet?

A

Antwort: Der Liquiditätsgrad gibt an, in welchem Maß das Umlaufvermögen die kurzfristigen Verbindlichkeiten deckt. -> Momentaufnahme der Bilanz. Ein Verhältnis von 2:1 gilt als Faustregel, wobei für jeden Euro an kurzfristigen Verbindlichkeiten zwei Euro an kurzfristigen Vermögenswerten vorhanden sein sollten. Die Formel lautet:
Liquiditätsgrad = Umlaufvermögen / kurzfristige Verbindlichkeiten
(ZUsatz: Umlaufvermögen = Bargeld, Forderungen, Vorräte, alle kurzfristigen Vermögenswerte, die innerhalb eines Jahres zu Bargeld gemacht werden können. Kurzfristigen Verbindlichkeiten = Lieferantenverbindlichkeiten, kurzfristige Bankkredite, d.h. Schulden, die das U innerhalb der nächsten 12 Monate zurückzahlen muss.)

53
Q

Frage: Wie wird der Verschuldungsgrad (dept equity ratio) berechnet und was sagt er aus?

A

Antwort: Der Verschuldungsgrad zeigt, wie sehr ein Unternehmen auf Fremdkapital angewiesen ist, um seinen Betrieb aufrechtzuerhalten. Ein hoher Wert bedeutet eine stärkere Abhängigkeit von Fremdkapital. Die Formel lautet:
Verschuldungsgrad = Fremdkapital / Eigenkapital

54
Q

Frage: Was misst der Zinsdeckungsgrad und wie lautet die Formel?

A

Antwort: Der Zinsdeckungsgrad misst, wie gut ein Unternehmen in der Lage ist, seine Zinsverpflichtungen durch Umsätze zu decken. Ein Verhältnis von 3:1 gilt als angemessen, d. h., die Earnings Before Interest and Taxes (EBIT) sollten dreimal so hoch sein wie die Zinslast. Die Formel lautet:
Zinsdeckungsgrad = EBIT / Zinsen für Fremdkapital
(Zusatz: Zusatz: EBIT = operativer Gewinn => d.h. nur der Gewinn vor Abzug von Zinsen & Steuern: EBIT=Umsatz−betriebliche Kosten oder EBIT=Gewinn (nach Zinsen & Steuern)+Zinsen+Steuern)

55
Q

Frage: Was zeigt die Bruttogewinnmarge an, und wie wird sie berechnet?

A

Antwort: Die Bruttogewinnmarge gibt einen Hinweis auf die Profitabilität eines Unternehmens und wie gut es seine Herstellungskosten kontrolliert. Diese Kennzahl sollte mit früheren Perioden und dem Branchendurchschnitt verglichen werden. Die Formel lautet:
Bruttogewinnmarge = (Umsatz − Herstellungskosten) / Umsatz

56
Q

Frage: Was ist der Break-Even-Umsatz, und warum ist er wichtig?

A

Antwort: Der Break-Even-Umsatz berechnet den Umsatz, den ein Unternehmen generieren muss, um alle seine Kosten zu decken. Bei diesem Umsatz erzielt das Unternehmen weder Gewinn noch Verlust. Der Break-Even-Umsatz ist eine wichtige Kennzahl, die regelmäßig überprüft werden sollte, um sicherzustellen, dass die Kosten gedeckt sind.

57
Q

Frage: Warum sind monatliche Gewinn- und Verlustbudgets wichtig?

A

Antwort: Gewinn- und Verlustbudgets für mindestens zwölf Monate sind wichtig, um die finanzielle Performance eines Unternehmens kontinuierlich zu überwachen. Es ist entscheidend, die Auswirkungen dieser Prognosen auf den künftigen Cashflow zu bewerten. Abweichungen zwischen Budget und Ist-Werten sollten zeitnah analysiert und korrigiert werden. Mit Ausnahme dieses Budgets sind alle anderen rechnungslegungsbezogenen Finanzkennz. rückwirkend.

58
Q

Frage: Was ist das Hauptproblem bei rückwirkenden rechnungslegungsbezogenen Finanzkennzahlen? Was sind weitere Schwächen, weshalb buchhalterische Kennzahlen irreführend ein können, auch bei Vergleichen von Unternehmen aus verschiedenen Ländern ?

A

Antwort: Rückwirkende rechnungslegungsbezogene Finanzkennzahlen zeigen nur die vergangene Performance eines Unternehmens und sind somit „Spätindikatoren“. Sie können in ihrer Aussagekraft eingeschränkt sein, da sie die tatsächlichen Geschäftsentwicklungen oder Trends oft erst nach Ende der Berichtsperiode widerspiegeln und nicht immer zukunftsorientierte Informationen liefern.

59
Q

Was sind weitere Schwächen, weshalb buchhalterische Kennzahlen irreführend ein können, auch bei Vergleichen von Unternehmen aus verschiedenen Ländern ?

A

Antwort: Da Rechnungslegungsregeln Raum für Interpretation lassen, können buchhalterische Kennzahlen irreführend sein, v-a. wenn sie aufpoliert werden (=Window dressing, verzerrte Darstellung der Unternehmensperformance).

Bei dem Vergleich von Finanzkennzahlen zwischen Unternehmen aus verschiedenen Ländern gibt es Unterschiede in Rechnungslegungsgrundsätzen wie US-GAAP und IFRS-> können sich in Bezug auf den Goodwill, die Besteuerung, die Bewertung
von Inventar und die Aktivierung von Verlusten von Land zu Land erheblich unterscheiden - z.B. dasselbe Unternehmen weist einen Verlust aus, der auf den Rechnungslegungsgru. eines Landes basiert, und gleichzeitig einen Gewinn, der auf den
Richtlinien eines anderen Landes basiert.
Um die Schwächen zu überwinden /zu minimieren -> häufigere Berichtszeiträume
& Anpassungsrechnungen notwendig, um grundlegendere Daten zu sammeln und andere finanzielle Indikatoren (Anzahl d. Kunden pro Tag, durchschnittlicher
Verkaufswert, Kundenzufriedenheit) zu nutzen. Um bessere Ergebnisse zu erzielen, sollten Jahresabschlüsse und andere Key Performance
Indicators (KPIs) regelmäßig und konsistent erstellt und mit früheren Perioden verglichen
werden.

60
Q

Was versteht man unter Marktbasierten Performance Kennzahlen?

A

=> Spiegeln den Barwert erwarteter zukünftiger Einkommensströme wider (Zahlen schwanken täglich & berücksichtigen sowohl interne als auch externe Faktoren & Entwicklungen in Bewertung des U), geht natürlich nur bei U die an der Börse gehandelt werden
Zentrales Konzept der marktbasierten K. ist der Marktwert eines Unternehmens.

61
Q

Frage: Was ist die Marktkapitalisierung und wie wird sie berechnet?

A

Antwort: Die Marktkapitalisierung ist der Gesamtmarktwert aller ausstehenden Aktien eines Unternehmens. Misst, wie viel das Eigenkapital (also der Aktienanteil) des Unternehmens am Markt wert ist. Die Formel lautet:
Marktkapitalisierung = Anzahl der Aktien × Aktienkurs (Preis pro Aktie an der Börse)

Beispiel: Ein Unternehmen hat 1 Million Aktien, und jede Aktie wird an der Börse für 50 Euro gehandelt. Die Marktkapitalisierung beträgt dann: 1.000.000×50 = 50.000.000 Euro -> U wird auf dem Markt mit 50 Millionen Euro bewertet -> wenn ich das U kaufen will, ist das der Preis
(Aber: Es hat außerdem Schulden in Höhe von 20 Millionen Euro, dann wäre der Marktwert=50 Mio. Euro (Marktkapitalisierung)+20 Mio. Euro (Schulden)=70 Mio. Euro)

62
Q

Frage: Was bedeutet der Market Value Added (MVA) und wie wird er berechnet?

A

Antwort: Der Market Value Added (MVA) gibt an, wie viel Wert das Management eines Unternehmens über das investierte Kapital hinaus geschaffen hat. = Wenn Marktkapitalisierung plus der Marktwert der Schulden (d. h. der Gesamtmarktwert eines Unternehmens) höher ist als das Kapital der Investoren (Eigenkapital + Fremdkapital), hat das Management des U Wertzuwachs geschaffen. Er wird als Differenz zwischen der Marktkapitalisierung und dem Eigenkapital eines Unternehmens berechnet. Die Formel lautet:
MVA = Marktkapitalisierung − Eigenkapital
Beispiel: Ein Unternehmen hat 50 Millionen Euro Eigenkapital (Aktienkapital + Gewinnrücklagen) und 20 Millionen Euro Fremdkapital (Schulden).
Die Marktkapitalisierung des Unternehmens beträgt 80 Millionen Euro.
Der zusätzliche Wert (MVA) wäre: MVA=Marktkapitalisierung−(Eigenkapital+Fremdkapital)=80−(50+20)=10 Millionen

63
Q

Frage: Was ist der Gesamtmarktwert eines Unternehmens und welche Rolle spielt er beim MVA?

A

Antwort: Der Gesamtmarktwert eines Unternehmens ist die Summe aus der Marktkapitalisierung und dem Marktwert der Schulden. Der MVA drückt den zusätzlichen Wert aus, den das Management geschaffen hat, indem er den Marktwert des Unternehmens mit dem investierten Kapital vergleicht. Wenn der Marktwert des Unternehmens höher ist als das investierte Kapital, spricht man von einem positiven MVA.

64
Q

Frage: Wie wird das Kurs-Buchwert-Verhältnis berechnet und was zeigt es an?

A

Antwort: Das Kurs-Buchwert-Verhältnis (Price-to-Book Ratio) vergleicht den Marktwert eines Unternehmens mit seinem Buchwert (Bilanzsumme minus Verbindlichkeiten). Es zeigt, wie stark der Marktwert eines Unternehmens über oder unter dem Buchwert liegt. Die Formel lautet:
Kurs-Buchwert-Verhältnis = Marktkapitalisierung / (Bilanzsumme − Verbindlichkeiten)

65
Q

Frage: Was ist das Kurs-Gewinn-Verhältnis und wie wird es berechnet?

A

Antwort: Das Kurs-Gewinn-Verhältnis (Price-to-Earnings Ratio) berechnet, wie das Verhältnis der gezahlten Dividenden zum Aktienkurs ist. Wenn der Aktienkurs unverändert bleibt, ist die Dividendenrendite identisch mit der Kapitalrendite (Return on Investment) für die Aktienanlage.
Kurs-Gewinn-Verhältnis = Aktienkurs / Gewinn pro Aktie
Alternativ kann auch berechnet werden, indem der Kurs einer Aktie durch den Gewinn pro Aktie (Earnings-per-share) dividiert wird. Kurs-Gewinn-Verhältnis wird manchmal auch als „Multiple“ bezeichnet, weil es angibt, wie viel ein Investor bereit ist zu bezahlen, um an einem Euro Gewinn des Unternehmens beteiligt zu sein. Wenn zum Beispiel das Kurs-Gewinn-Verhältnis 20 beträgt, wäre ein Investor bereit, 20 Euro (also das zwanzigfache) für 1 Euro Beteiligung am Gewinn zu zahlen.

66
Q

Frage: Was ist die Dividendenrendite und wie wird sie berechnet?

A

Antwort: Die Dividendenrendite (Dividend yield) berechnet, wie das Verhältnis der gezahlten Dividenden zum Aktienkurs ist & zeigt somit die Kapitalrendite einer Aktienanlage an. Wenn der Aktienkurs unverändert bleibt, ist die Dividendenrendite identisch mit der Kapitalrendite (Return on Investment) für die Aktienanlage.
Dividendenrendite = jährliche Dividende pro Aktie / Aktienkurs
Zusatz: zeigt, wie viel Dividende ein Investor im Verhältnis zum Aktienkurs erhält. Sie gibt an, wie viel Ertrag ein Aktionär allein durch die jährlichen Dividendenzahlungen aus seiner Investition bekommt, ohne dass er die Aktien verkaufen muss.
Beispiel: Der Aktienkurs eines Us beträgt 50 Euro. Das U zahlt eine Dividende von 2 Euro pro Aktie. ->Dividendenrendite=2/50×100=4%

67
Q

Frage: Was deutet ein hohes Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) an?

A

Antwort: Ein hohes Kurs-Gewinn-Verhältnis deutet normalerweise darauf hin, dass die Anleger ein zukünftiges Gewinnwachstum erwarten. Es kann jedoch auch bedeuten, dass der aktuelle Aktienkurs hoch ist, während die gegenwärtige Performance schwach ist. Ein hohes KGV ist daher nicht immer ein Zeichen für eine gute Unternehmensführung, sondern muss im Kontext bewertet werden.

68
Q

Frage: Was misst der Kapitalwert (Net Present Value) und wie wird er berechnet?

A

Antwort: Der Kapitalwert (Net Present Value, NPV) misst die Differenz zwischen den Barwerten aller Ein- und Auszahlungen (Ct) eines Projekts oder einer Investition in einem bestimmten Zeitraum t. Ein positiver Kapitalwert zeigt, dass das Projekt oder die Investition einen wirtschaftlichen Mehrwert für das Unternehmen schafft. Wenn positiv, sollte umgesetzt werden.
Kapitalwert = ∑ (Ct / (1 + r)^t) − C₀,
wobei Ct die Cashflows, r die Diskontierungsrate und C₀ die Anfangsinvestition ist.
zeigt, wie viel ein zukünftiges Projekt oder eine Investition heute wert ist. Dabei werden die zukünftigen Beträge auf den heutigen Wert abgezinst, weil Geld heute mehr wert ist als dasselbe Geld in der Zukunft (wegen Zinsen oder Opportunitätskosten).
(Ct) -> Barwert aller Ein- und Auszahlungen ist vergleichbar mit Cashflow, ist hier allgemein der Geldbetrag, der zB in einem Jahr entweder eingenommen oder ausgegeben wird. Um den Kapitalwert zu berechnen, nimmt man diese Ein- und Auszahlungen (Ct) und diskontiert sie mit einem bestimmten Zinssatz (oft der erwarteten Rendite). Danach wird die ursprüngliche Investition abgezogen.

69
Q

Frage: Was bedeutet „diskontieren“ im Zusammenhang mit der Kapitalwertberechnung?

A

Antwort: Diskontieren ist der Prozess, den Wert zukünftiger Zahlungen auf den heutigen Wert zurückzurechnen, indem man einen Zinssatz verwendet, in dem Fall, um den Kapitalwert zu ermitteln. Dies berücksichtigt den Zeitwert des Geldes, da zukünftige Zahlungen weniger wert sind als gegenwärtige Zahlungen aufgrund von Opportunitätskosten und Inflation. -> angenommen, du bekommst 100 Euro in einem Jahr und der Zinssatz beträgt 5 %. Um den heutigen Wert (also den Barwert) dieser 100 Euro in einem Jahr zu berechnen, machst du folgendes: Barwert= 100/(1+0,05) =95,24 Eur

70
Q

Frage: Was ist der interne Zinsfuß (Internal Rate of Return, IRR) und wie wird er verwendet?

A

Antwort: Der interne Zinsfuß (IRR) ist der genaue Zinssatz, der den Kapitalwert aller Ein- und Auszahlungen eines bestimmten Projekts gleich null setzt . Er gibt die erwartete Wachstumsrate eines Projekts an. Einfach gesagt: Der IRR zeigt, wie hoch die „Rendite“ eines Projekts oder einer Investition ist. Wenn der IRR hoch ist, bedeutet das, dass das Projekt sehr rentabel & profitabel ist (wird verwendet zur Kapitalbudgetierung & Investitionsentscheidungen zu treffen).

71
Q

Frage: Wie wird der interne Zinsfuß (IRR) berechnet und was ist sein Vorteil?

A

Antwort: Der IRR wird berechnet, indem der Zinssatz r gefunden wird, der den Kapitalwert aller Ein- und Auszahlungen eines Projekts auf null setzt. Der Vorteil des IRR besteht darin, dass er Projekte direkt vergleichbar macht, unabhängig von den absoluten Investitionssummen, und eine klare Entscheidungsgrundlage liefert.

72
Q

Frage: Was ist das Shareholder-Value-Konzept und auf welcher Idee beruht es?

A

Antwort: Um der Kritik an buchhalterischen Kennzahlen zu begegnen (da in den 1980er-Jahren empirische Belege gefunden wurden dafür, dass es kaum eine Korrelation zw. Buchwert & dem Shareholder-Value beziehungsweise dem Marktwert des U gibt) , wurde nach Leistungsmessgrößen gesucht, die auf langfristige Wertschöpfung ausgerichtet sind.
-> Das Shareholder-Value-Konzept basiert auf der Idee, den Wert, den ein Unternehmen schafft oder vernichtet, zu messen, indem die Kapitalkosten von der Rendite des investierten Kapitals abgezogen werden. Dieses Konzept soll Entscheidungsträger dazu anregen, Projekte und Geschäftsmöglichkeiten aus der Perspektive des ökonomischen Gewinns/Zusatznutzens zu bewerten, der die Opportunitätskosten des eingesetzten Kapitals berücksichtigt.

73
Q

Frage: Wie unterscheidet sich der ökonomische Gewinn vom buchhalterischen Gewinn?

A

Antwort: Der ökonomische Gewinn konzentriert sich auf die erzielten Erträge, unterscheidet sich aber vom buchhalterischen Gewinn dadurch, dass er die Opportunitätskosten des im Unternehmen eingesetzten Kapitals berücksichtigt. Das bedeutet, dass der ökonomische Gewinn nicht nur die tatsächlichen Kosten, sondern auch die erwartete Rendite auf das eingesetzte Kapital einbezieht.

74
Q

Frage: Was ist das Residualeinkommen und wie wird es berechnet?

A

Antwort: Das Residualeinkommen misst den Gewinn, der nach Abzug der Kapitalkosten für Investitionen im Geschäft oder zur Ausschüttung an die Eigentümer zur Verfügung steht. Es wird als der Buchgewinn minus die Kosten für das eingesetzte Kapital (genauere Erklärung folgt) berechnet. Die Formel lautet:
Residualeinkommen = Gewinn − Kapitalkosten

75
Q

Frage: Was zeigt ein positives Residualeinkommen an?

A

Antwort: Ein positives Residualeinkommen deutet darauf hin, dass das Unternehmen höhere Gewinne erzielt, als es benötigt, um die Kapitalkosten zu decken. Dies trägt zur Erhöhung des Gesamtmarktwerts des Unternehmens bei, da es signalisiert, dass das Unternehmen über den Anforderungen der Kapitalgeber hinaus wirtschaftlichen Mehrwert schafft.

76
Q

Frage: Wie erweitert das EVA-Modell das Residual-Income-Modell?

A

Antwort: Das Economic Value Added (EVA)-Modell erweitert das Residual-Income-Modell, indem es den Unterschied zwischen den während einer Periode erzielten Umsätzen und den ökonomisch bewerteten Kosten aller verbrauchten Ressourcen misst. Der EVA stellt also den periodischen ökonomischen Gewinn dar, den das Unternehmen nach Abzug der gesamten Kapitalkosten erwirtschaftet.

77
Q

Frage: Was ist der Zusammenhang zwischen EVA und dem Market Value Added (MVA)?

A

Antwort: Der Market Value Added (MVA) ist der Barwert aller zukünftigen EVA pro Periode. Das bedeutet, dass der MVA den zusätzlichen Wert darstellt, den das Unternehmen durch zukünftige ökonomische Gewinne (gemessen in EVA) schafft (= Gesamtwert des Unternehmens im Vergleich zu seinem investierten Kapital). Ein positiver MVA zeigt, dass das Unternehmen langfristig Wert für die Aktionäre generiert.

78
Q

Frage: Was sind die Hauptunterschiede zwischen EVA und traditionellen buchhalterischen Ansätzen der Gewinnermittlung? / Frage: Warum kann EVA als überlegene Leistungsmessgröße gegenüber traditionellen Ansätzen angesehen werden?

A

(Um zu einer echten ökonomischen Sichtweise zu kommen, müssen Anpassungen an den
Werten aus der Welt der Buchhaltung vorgenommen werden. Stern Stewart hat 164
Anpassungen identifiziert, die sowohl auf die Gewinne als auch auf das eingesetzte Kapital
angewendet werden können, bevor sie zur Berechnung des EVA herangezogen werden)

Antwort: Der Hauptunterschied zwischen EVA und traditionellen buchhalterischen Ansätzen besteht darin, dass EVA den ökonomischen Gewinn misst, indem es 1. die Kapitalkosten explizit einbezieht. Traditionelle Ansätze wie der buchhalterische Gewinn vernachlässigen die Opportunitätskosten des eingesetzten Kapitals, während EVA diese Kosten berücksichtigt, um zu zeigen, ob ein Unternehmen über den Erwartungen der Kapitalgeber hinaus Wert schafft. EVA berücksichtigt auch 2. Gewinne nach Steuern und nicht einfach Betriebsgewinn (Die resultierende Zahl wird normalerweise als Nettogewinn nach Steuern oder Net Profit after Tax (NOPAT)
bezeichnet). Und 3. : Um eine doppelte Belastung durch Zinsen zu vermeiden werden keine Zinsen vom Gewinn abgezogen. Sowohl Kosten
für das Eigenkapital als auch für das Fremdkapital sind in den Kapitalkosten enthalten.
->traditionelle Methoden betrachten oft nur den buchhalterischen Gewinn & vernachlässigen ökonomische Perspektive & EVA fokussiert auf den langfristigen ökonomischen Gewinn und motiviert das Management, Investitionen und Ressourcen effizient einzusetzen, um langfristig Wert zu schaffen.

79
Q

Frage: Was bedeuten die Begriffe (EBIT) und und NOPAT und wie werden sie verwendet/berechnet?

A

Antwort: „Earnings Before Interest and Taxes (EBIT)“ bezeichnet den operativen Gewinn eines Unternehmens vor Abzug von Zinsen und Steuern. Es misst die operative Leistungsfähigkeit eines Unternehmens, unabhängig von seiner Kapitalstruktur und Steuerlast, und wird häufig zur Analyse der operativen Effizienz verwendet. EBIT wird berechnet als:
EBIT = Umsatz − betriebliche Aufwendungen (ohne Zinsen und Steuern) oder oder EBIT=Gewinn (nach Zinsen & Steuern)+Zinsen+Steuern
Antwort: Der „Net Operating Profit After Taxes (NOPAT)“ ist der Nettobetriebsgewinn nach Steuern und stellt den Gewinn eines Unternehmens dar, der nach Abzug der Steuern, aber vor Abzug der Zinsen, verbleibt. Er gibt einen realistischeren Einblick in die operative Leistung des Unternehmens, da er sowohl die operative Effizienz als auch die Steuerlast berücksichtigt. Die Formel lautet:
NOPAT = EBIT × (1 − Steuersatz)

80
Q

Frage: Wie wird der Economic Value Added (EVA) berechnet?

A

Antwort: Der EVA wird berechnet, indem die Kapitalkosten vom NOPAT abgezogen werden. Dabei wird der Kapitalkostensatz (WACC) auf das investierte Kapital angewendet, um die Kapitalkosten zu ermitteln.
Formel: EVA = NOPAT − (WACC × investiertes Kapital)
Diese Berechnung zeigt, ob das Unternehmen über die Deckung der Kapitalkosten hinaus Mehrwert schafft.

81
Q

Frage: Welche Rolle spielen Kapitalkosten (WACC) bei der Berechnung des EVA?

A

Antwort: Die Kapitalkosten, gemessen durch den WACC (Weighted Average Cost of Capital), stellen die durchschnittlichen Finanzierungskosten eines Unternehmens dar. Sie werden mit dem investierten Kapital multipliziert, um die Gesamtkapitalkosten zu bestimmen, die bei der EVA-Berechnung vom NOPAT abgezogen werden.

82
Q

Frage: Welche Anpassungen sind bei der Berechnung des EVA notwendig?

A

Antwort: Zur Berechnung des EVA sind oft Anpassungen an den Buchhaltungswerten notwendig, um deren Aussagekraft und Vergleichbarkeit zu erhöhen. Solche Anpassungen können erforderlich sein, um Verzerrungen aus der traditionellen Buchhaltung zu bereinigen, wie z. B. das Entfernen von Sondereffekten oder die Standardisierung von Werten.

83
Q

Frage: Was ist das EBEI (Economic-Based Earnings Indicator) und wie wird es berechnet?

A

Antwort: Der EBEI (Economic-Based Earnings Indicator) ist ein Indikator für den wirtschaftlichen Gewinn, der durch die Anpassung des Cashflows und der periodengerechten Abgrenzungen (Accruals) berechnet wird. Die Formel lautet:
EBEIt = CFOt + Accrualt
Dabei steht CFOt für den operativen Cashflow im Zeitraum t (also die liquiden Mittel, die durch das Kerngeschäft des Unternehmens generiert werden) und Accrualt für die Veränderungen bei den periodengerechten Abgrenzungen im Zeitraum t (die nicht in Form von Cashflow, sondern periodengerecht erfasst werden, wie etwa Forderungen oder Verbindlichkeiten, um die tatsächliche wirtschaftliche Lage des Unternehmens im Zeitraum t korrekt abzubilden). Der EBEI bietet eine Grundlage, um den Economic Value Added (EVA) zu berechnen, indem er die tatsächliche wirtschaftliche Leistung widerspiegelt.

84
Q

Frage: Wie leitet man den EVA ausgehend vom EBEI ab?

A

Antwort: Der EVA kann ausgehend vom EBEI berechnet werden, indem man die Kapitalkosten vom wirtschaftlichen Gewinn abzieht. Dazu wird der Kapitalkostensatz - WACC (Weighted Average Cost of Capital, die durchschnittlichen Finanzierungskosten eines Unternehmens) auf das investierte Kapital angewendet und die resultierenden Kapitalkosten vom EBEI subtrahiert. Die Formel zur Herleitung des EVA lautet:
EVA = EBEIt − (WACC × investiertes Kapital)
Dies zeigt, ob das Unternehmen nach Berücksichtigung aller Kapitalkosten einen ökonomischen Mehrwert schafft.

85
Q

Welche signifikanten Mängel anderer Performance-Messansätze kann das Economic-Value-Added-Modell (EVA) überwinden?

A
  1. Traditionelle Gewinnkennzahlen wie Jahresüberschuss und Gewinn je Aktie können durch buchhalterische Maßnahmen beeinflusst werden und berücksichtigen nicht die Kosten des investierten Eigenkapitals.
  2. Marktbasierte Kennzahlen wie der Market Value Added (MVA) können nur für börsennotierte Unternehmen berechnet werden.
  3. Cashflow-Kennzahlen wie der operative Cashflow und der Cashflow Return on Investment (CFROI) berücksichtigen weder Eigenkapitalkosten noch die Kosten für Fremdkapital.
86
Q

Frage: Wie kann das EVA-Modell als Motivationsinstrument innerhalb einer Organisation eingesetzt werden?

A

Antwort: Das EVA-Modell kann auf mehreren Hierarchieebenen als Motivationsinstrument genutzt werden, da Manager wissen, dass sie sowohl Betriebskosten kontrollieren als auch in relevanten Märkten erfolgreich sein müssen, um eine überdurchschnittliche Performance zu erzielen. Es erinnert Unternehmen daran, dass sie nicht nur auf den Produktmärkten, sondern auch auf den Kapitalmärkten konkurrieren, um finanzielle Ressourcen zu möglichst geringen Kapitalkosten zu erhalten.
Manager ausschließlich für vergangene Leistungen zu entlohnen, ist nicht zielführend, weil die Kapitalmärkte den Wert eines Unternehmens zukunftsorientiert bewerten. Unternehmen, die sich auf vergangene Performance konzentrieren, könnten dadurch unwissentlich die Fähigkeit zur zukünftigen Wertschöpfung untergraben.

87
Q

Frage: Welche Rolle spielt das EVA-Modell in der Unternehmenssteuerung und in der Mitarbeiterführung und Schulung?

A

Antwort: Das EVA-Modell spielt eine zentrale Rolle in der Unternehmenssteuerung, da es die Kapitalrendite optimiert und Führungskräfte dazu anregt, Geschäftsentscheidungen mit einem Fokus auf langfristige Wertschöpfung zu treffen. EVA ist besonders hilfreich, um die Effizienz von Investitionen zu bewerten und die Performance über verschiedene Geschäftsbereiche hinweg zu messen. Es integriert finanzielle und strategische Ziele, indem es den tatsächlichen ökonomischen Gewinn eines Unternehmens erfasst.

Antwort: Das EVA-Modell erfordert, dass alle betroffenen Mitarbeiter das gemeinsame Unternehmensziel verstehen und wissen, wie ihre Handlungen dazu beitragen, es zu erreichen. Management- und Mitarbeiterschulungsprogramme sind entscheidende Komponenten einer erfolgreichen EVA-Implementierung, ähnlich wie im Ansatz des Total Quality Managements (TQM), der in den 1980er-Jahren etabliert wurde.

88
Q

Frage: Gibt es empirische Belege für den Zusammenhang zwischen EVA-Performance und Aktienrenditen?

A

Antwort: traditionelle Perf-Kennzahlen korrelieren ja nicht zwingend mit den Aktienkursen des Unternehmens. Es wurde versucht ein Zusammenhang zwischen EVA-Performance-Kennzahlen und der Aktien-Performance (d. h. Erhöhung des Shareholder-Values) aufzuzeigen, aber gemischte Ergebnisse. einige Studien einen Zusammenhang zwischen EVA und der Steigerung des Shareholder-Values fanden, widersprechen andere dieser Hypothese und argumentieren, dass EVA die Aktienrenditen nicht nachhaltig beeinflusst. -> auch dem EVA gelingt es nicht, alle Einschränkungen herkömmlicher Performance-Kennzahlen zu überwinden, wenn es darum geht, positiv auf den Shareholder-Value einzuwirken.

89
Q

Frage: Was sind die Hauptkritikpunkte am EVA-Modell?

A

Antwort:
1. - Kurzfristigkeit (short-termism): Der EVA bezieht sich nur auf eine einzelne Periode und behandelt nicht das Problem des Zeitraums, in dem Gewinne optimiert werden sollen. Dies kann zu kurzfristigen Maßnahmen führen, die nur auf eine schnelle Steigerung der Performance abzielen.
2. - Verbindung zur Buchhaltung: Der EVA basiert weiterhin auf buchhalterischen Daten, was bedeutet, dass er von den gleichen Unzulänglichkeiten wie traditionelle Kennzahlen betroffen ist.
3. - Einseitiger finanzieller Fokus: Der EVA konzentriert sich stark auf finanzielle Aspekte und berücksichtigt nicht die Branche, den Wettbewerbskontext oder langfristige strategische Überlegungen.
4. - Die Implementierung eines EVA-Modells ist ein komplexer und unternehmensspezifischer Prozess, der verschiedene Unternehmensbereiche mit einbeziehen muss. Die Komplexität entsteht aus der Notwendigkeit, Buchhaltungsdaten zu bereinigen und standardisieren, um die Aussagekraft und Vergleichbarkeit der Ergebnisse zu erhöhen.

90
Q

Frage: Welche Unternehmensmerkmale erleichtern die Implementierung des EVA-Modells?

A

Antwort: Unternehmen profitieren tendenziell vom Einsatz des EVA-Modells, wenn sie folgende Merkmale aufweisen:

  • Die Unternehmensstruktur besteht aus relativ eigenständigen Geschäftseinheiten, nicht aus einer großen Einheit oder Matrixorganisation.
  • Gehaltsanreize für Führungskräfte sind an die Leistung der Geschäftseinheit gebunden, nicht an unternehmensweite Ziele oder das Ermessen eines Vergütungsausschusses.
  • Der Vorstand und andere Führungskräfte unterstützen das Modell aktiv. Die Implementierung des EVA sollte von der Unternehmensspitze ausgehen.
  • Geschäftsbereichsleiter fühlen sich persönlich verantwortlich für die Unternehmensperformance und werden durch langfristige Anreize motiviert.
91
Q

Frage: Wie unterstützt das EVA-basierte Managementsystem eine „Ownership-Sharing-Kultur“?

A

Antwort: Ein gut konzipiertes EVA-basiertes Managementsystem fördert eine „Ownership-Sharing-Kultur“, indem es einen partizipativen, unternehmensweiten Prozess etabliert. Dies umfasst Mitarbeiterbeteiligungspläne, individuelles und Team-Leistungsfeedback sowie transparente Informationen über die finanzielle Lage des Unternehmens. Diese Kultur stärkt die Verantwortung jedes Mitarbeiters für die Wertschöpfung und trägt zu einer strukturierten, partizipativen Verwaltung und Governance bei.

92
Q

Frage: Was Frage: Was ist der Cash Value Added (CVA), und wie unterscheidet er sich vom EVA?

A

Antwort: Der Cash Value Added (CVA) misst die Differenz zwischen dem operativen Cashflow eines Unternehmens und den Kapitalkosten, basierend auf dem Bruttobetrag des investierten Kapitals. Im Gegensatz zum EVA, der auf buchhalterischen Anpassungen beruht, ist die CVA-Berechnung weniger komplex, da keine Anpassungen von Buchhaltungswerten erforderlich sind. Ein Hauptunterschied ist, dass beim CVA Abschreibungen und Rückstellungen zum operativen Cashflow hinzugefügt werden.

93
Q

Frage: Was ist ein Nachteil des Cash Value Added (CVA)?

A

Antwort: Ein Nachteil des CVA besteht darin, dass durch die Entfernung von Rückstellungen und Abschreibungen wichtige Informationen verloren gehen können, die der Markt zur Bewertung eines Unternehmens benötigt. Darüber hinaus basiert der CVA auf historischen Buchhaltungszahlen, die nicht unbedingt den erwarteten zukünftigen Cashflow des Unternehmens widerspiegeln

94
Q

Frage: Was misst der Cash Flow Return on Investment (CFROI), und wie wird er berechnet?

A

Antwort: Der Cash Flow Return on Investment (CFROI) misst die inflationsbereinigte Rendite auf das investierte Kapital eines Unternehmens. Er wird berechnet, indem die inflationsbereinigten Investitionen in Vermögenswerte sowie der inflationsbereinigte Cashflow, der durch diese Vermögenswerte generiert wird, berücksichtigt werden. Der CFROI-Wert ist der Abzinsungssatz, bei dem der Barwert aller zukünftigen Cashflows der Anfangsinvestition entspricht.

95
Q

Frage: Wie wird der CFROI verwendet, um den Shareholder-Value zu bewerten?

A

Antwort: Der CFROI wird mit den inflationsbereinigten Kapitalkosten des Unternehmens verglichen. Wenn der CFROI über den realen Kapitalkosten liegt, schafft das Unternehmen Shareholder-Value. Liegt der CFROI darunter, kommt es zur Zerstörung des Shareholder-Values. Diese Kennzahl bezieht sich auf die Rendite, die allen Kapitalgebern (nicht nur den Aktionären) zugutekommt.

96
Q

Frage: Welche Parameter sind für die Berechnung des CFROI erforderlich?

A

Antwort: Für die Berechnung des CFROI sind folgende Parameter erforderlich:
- Die durchschnittliche Nutzungsdauer der abgeschriebenen Vermögenswerte.
- Der inflationsbereinigte Gesamtbetrag aller Vermögenswerte (einschließlich abgeschriebener und nicht abgeschriebener).
- Die inflationsbereinigten Cashflows, die durch diese Vermögenswerte generiert werden.
- Der inflationsbereinigte Restwert der nicht abgeschriebenen Vermögenswerte am Ende ihrer Nutzungsdauer.

97
Q

Frage: Welche drei Schritte umfasst ein wertorientierter Managementansatz?

A

Antwort: Ein wertorientierter Managementansatz wird als dreistufiger Prozess interpretiert, der Folgendes umfasst:

  1. Verständnis der Wertschöpfung und -generierung im Unternehmen erzielen.
  2. Unternehmen transformieren, um es an das ultimative Ziel der Shareholder-Value-Maximierung anzupassen.
  3. Ergebnisse intern und extern kommunizieren.
98
Q

Frage: Was gehört zu den allgemeinen Merkmalen / Zielen eines wertorientierten Managementansatzes?

A

Die Wertschöpfung steht im Zentrum des wertorientierten Managements; Wert wird geschaffen, wenn zukünftige Cashflows die Erwartungen der Eigenkapitalgeber übertreffen. Allgemeine Merkmalen eines wertorientierten Managementansatzes gehört die Fokussierung auf die Shareholder-Value-Maximierung als oberstes Ziel. Es umfasst die Analyse, wie ein Unternehmen Wert schafft und wie dieser Wert gesteigert werden kann, sowie die Anpassung der Unternehmensstruktur und -prozesse, um dieses Ziel zu erreichen. Die Ergebnisse werden schließlich sowohl intern als auch extern kommuniziert.

99
Q

Frage: Welche Techniken unterstützt das wertorientierte Management?

A

Antwort: Das wertorientierte Management nutzt Techniken wie Projekt-Portfoliomanagement und Evaluierung von Wettbewerbsvorteilen. Zusätzlich werden spezifische Belohnungs- und Vergütungspläne zur Unterstützung entwickelt.

100
Q

Frage: Was sind typische Elemente traditioneller Manager-Anreizsysteme im Management und Was kennzeichnet einen wertorientierten Bonusplan?

A

Antwort: Ein traditionelles Anreizsystem vergibt Zielboni, die an die Erfüllung bestimmter Ziele (z.B. Aktienkursentwicklung) gebunden sind, wobei die Höhe des Bonus limitiert ist und eine unterdurchschnittliche Leistung mit einer Reduzierung des Bonus „bestraft“ wird. Antwort: Ein wertorientierter Bonusplan umfasst einen Zielbonus und einen festen Prozentsatz für überdurchschnittliche Wertgenerierung. Ein solcher Plan hat keine obere Begrenzung und bietet damit einen kontinuierlichen Anreiz zur Leistungssteigerung.

101
Q

Frage: Welche Effekte hat das Entfernen einer Bonusbegrenzung nach unten im wertorientierten Bonusplan?
Was sind Einschränkungen des wertorientierten Bonusmodells?

A

Antwort: Durch das Entfernen einer Begrenzung nach unten könnte ein negativer Bonus entstehen, was oft durch ein Bonuskonto ausgeglichen wird. So werden negative Boni mit Überschüssen aus Vorjahren verrechnet.
Antwort: Zwei wesentliche Einschränkungen des wertorientierten Bonusmodells sind:
1. Potenziell negative Effekte, wenn Unternehmenskultur oder nationale Kultur hohe finanzielle Anreize ablehnen.
2. In stark zyklischen Branchen ist es oft schwierig, ausreichend Bonusguthaben für wirtschaftlich schlechtere Zeiten zu schaffen.

102
Q

Frage: Was besagt die Kelso-Adler-Theorie der ökonomischen Gerechtigkeit?

A

Antwort: Die Kelso-Adler-Theorie der ökonomischen Gerechtigkeit besagt, dass die Rendite einer Person auf ihrer Leistung und ihrem Beitrag basiert und nicht auf „Wohltätigkeit“. Dieses Prinzip der Verteilungsgerechtigkeit ist ein zentraler Gedanke im wertorientierten Management.

103
Q

Welche zusätzlichen operativen Gestaltungsmöglichkeiten bieten wertorientierte Vergütungs- und Bonussysteme?

A

Antwort: mehrere Gestaltungsoptionen:
- Regelmäßige Boni (monatlich, zweimonatlich, vierteljährlich), die an die Leistung des Profit Centers gekoppelt sind, dem der Mitarbeiter zugeordnet ist.
- Jährliche, unternehmensweite Performance-Prämien auf Basis von Berechnungen, die den Beitrag eines Mitarbeiters zum Unternehmensgewinn erfassen.
- Gewinnorientierte Programme zur Miteigentümerschaft, durch die Mitarbeiter zu Anteilseignern werden und an Ausschüttungen sowie Bardividenden teilhaben können.

104
Q

Frage: Welche Aspekte betrifft das wertorientierte Management hauptsächlich?

A

Antwort: Bereiche, die am meisten betroffen sind vom wertorientierten Management-Ansatz:
- Unternehmenswerte und Vision,
- Führungsstil & Fahägkeiten
- Corporate Governance
- transparente Managementprozesse
- Policies und Prozesse,
- Aus- und Weiterbildung
- Bonussysteme & aktive Einbindung Mitarbeitern
- Kommunikation: muss sowohl intern gut und klar sein, um sicherzustellen, dass alle Mitarbeiter ihre Rolle im Gesamtziel verstehen, als auch extern, um die Finanzmarktakteure gut zu informieren, was besonders für börsennotierte Unternehmen wichtig ist.

105
Q

Frage: was ist entscheidend für den Erfolg d. werteorientierten Managements?

A

Antwort: Der Erfolg des wertorientierten Managements wird maximiert, wenn alle Mitarbeiterebenen das Gefühl haben, einen Anteil an und Nutzen von der Performance des Unternehmens zu haben. Durch wertebasierte Führungskultur -> fähigere Belegschaft, da jeder leistet Beitrag & trägt Risiken, Eigeninteresse jedes Einzelnen in Bezug auf die gemeinsamen Werte

106
Q
A