LBET Flashcards
Das Gespräch mit dem Festzunehmenden gibt uns ständig Aufschluss über seinen Zustand und reduziert so das Risiko eines LBET erheblich. Ist diese Aussage korrekt?
Ja. („Wer spricht, atmet.“)
Die körperliche Erschöpfung des Festzunehmenden infolge einer Verfolgung vereinfacht die Festnahme erheblich und senkt gleichzeitig das Risiko auf einen LBET. Ist diese Aussage korrekt?
Nein. (Risiko ist bei körperlicher Erschöpfung erhöht.)
Die Kompression des Halses führt zu einem Blutrückstau im Kopf, weil die zum Herzen führenden Blutgefässe (Venen) zugedrückt werden. Ist diese Aussage korrekt?
Ja.
Eine zusätzliche Belastung des Brustkorbes sorgt dafür, dass sich die betroffene Person schneller beruhigt. Ist diese Aussage korrekt?
Nein. (Erhöht das Risiko eines LBET, Atemnot.)
Ein Sauerstoffmangel im Gehirn wird nur erreicht, wenn ich den Festzunehmenden am Atmen hindere. Ist diese Aussage korrekt?
Nein. (Sauerstoffmangel im Gehirn kann auch auftreten, wenn man die Blutzufuhr zum Gehirn unterdrückt.)
Der Halskontrollgriff ist weniger gefährlich als der Blutwürger. Welche Aussagen bringen Sie in Verbindung mit dem Halskontrollgriff?
- Beim Halskontrollgriff handelt es sich um die mit dem Unterarm ausgeführte Kompression des Halses.
- Der Kehlkopf wird dabei zusammengedrückt, die Blutbahnen bleiben aber offen.
- Der Halskontrollgriff darf nur mit Zusatzausbildung angewandt werden.
- Er sollte so kurz wie möglich angewandt werden.
In mehreren Fällen kam es bei der Durchsetzung der polizeilichen Zwangsmassnahmen zum Tod der festzunehmenden Person. Analysen und gerichtsmedizinische Untersuchungen liessen schliesslich ein Phänomen erkennen, welches heute als LBET bezeichnet wird. Wie lautet die genaue Definition eines LBET?
- Befindet sich eine Person in einem psychischen Ausnahmezustand (“Exited Delir”), benötigt sie wesentlich mehr Sauerstoff als im Normalzustand.
- Kommt es bei dieser Person zu einer Behinderung der Atmung oder wird die Blutzufuhr zum Gehirn unterdrückt, kommt es in der Folge zu einem Sauerstoffmangel im Gehirn.
- Durch diese Unterversorgung mit Sauerstoff kann es zu Hirnschädigungen und letztlich zum Tod der Person kommen.
- Wir sprechen von einem “Lagebedingten Erstickungstod” (LBET).
Leben benötigt Sauerstoff (O2). Das Gehirn reagiert sehr empfindlich auf Sauerstoffmangel. Es kann irreversibel geschädigt werden, wenn es keinen Sauerstoff zugeführt erhält. Was heisst dies konkret?
Die Behinderung der Atmung und/oder die Behinderung der Hirnblutung kann lebensgefährlich sein!
Wird die Blutzufuhr mit sauerstoffreichem Blut resp. der Abfluss des verbrauchten Bluts (z.B. durch Würgetechniken) verhindert, kann es zu Staublutungen und in der Folge zu einer Unterversorgung des Hirns mit Sauerstoff kommen. Hirnschädigungen und letztlich das Eintreten eines Hirntods können die Folge sein.
Wie wird LBET ausgeschrieben?
Lagebedingter Erstickungstod („Positional Asphyxia“).
Bei Anzeichen auf LBET sind sofort entsprechende Massnahmen zu ergreifen. In welcher Reihenfolge führen Sie die Erste-Hilfe-Massnahmen aus, wenn die Person nicht ansprechbar ist?
- Atmung kontrollieren
- Alarmieren
- BLS/AED
Der Halskontrollgriff ist in einigen Korps der Schweiz erlaubt. Der hauptsächliche Unterschied zum Blutwürger besteht darin, dass durch Druck auf den Kehlkopf zwar die Luftzufuhr reduziert wird, nicht aber die Blutbahnen abgedrückt werden. Ist diese Aussage gemäss Unterrichtsmittel korrekt?
Ja. (Der Kehlkopf wird zusammengedrückt, die Blutbahnen bleiben aber offen.)
Wenn Sie eine festzunehmende Person, welche sich in Bauchlage befindet, durch Druck auf die Arme und nicht Druck auf den Rücken fixieren, besteht kaum Gefahr für einen LBET. Ist diese Aussage gemäss Unterrichtsmittel korrekt?
Ja. (Bei den Festhaltetechniken wird bezüglich des LBET speziell darauf geachtet, dass der Rücken resp. Bauchbereich frei bleibt.)
Bei Gefahr auf LBET ist es entscheidend, sofort richtig zu reagieren. Welche der folgenden Anhaltspunkte weisen (möglicherweise) auf LBET hin?
Gegenwehr:
- unkontrollierte Widerstandshandlungen
- Plötzliches Nachlassen der Gegenwehr und Erschlaffung der Muskulatur
Atmung:
- Heftige Atmung mit weit aufgerissenem Mund
- Ungewöhnliche Atemgeräusche (Röcheln, Schnappatmung)
- Klagen über Luftnot
- Atemstillstand
Psychische Erregung:
- Hochgradiger Erregungszustand
- Verwirrtheit
- Massives Schwitzen/überhöhte Körpertemperatur
Sonstige Anzeichen:
- Krampferscheinungen
- Kot- und Urinabgang
- Blasse oder bläuliche Verfärbung der Haut
- Kreislaufstillstand
- Bewusstseinsstörung/Bewusstlosigkeit
Der Blutwürger ist in der ganzen Schweiz verboten weil er sehr gefährlich ist. Was sind die Gefahren beim Blutwürger?
Zusätzlich zur Reduzierung der Luftzufuhr (Druck auf Kehlkopf) werden auch noch die Blutbahnen abgedrückt. Die Sauerstoffzufuhr zum Gehirn wird gefährdet.
Auf Anzeichen von LBET ist sofort zu reagieren. Wie verhalten Sie sich, wenn Sie Anzeichen auf LBET feststellen?
Im Falle eines LBET kommt die ordentliche Erste Hilfe zur Anwendung. Dabei ist insbesondere der Sauerstoffzufuhr Priorität zu schenken. Bei Nothilfemassnahmen hat in jedem Fall die persönliche Sicherheit höchste Priorität.