LBET Flashcards

1
Q

Das Gespräch mit dem Festzunehmenden gibt uns ständig Aufschluss über seinen Zustand und reduziert so das Risiko eines LBET erheblich. Ist diese Aussage korrekt?

A

Ja. („Wer spricht, atmet.“)

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2
Q

Die körperliche Erschöpfung des Festzunehmenden infolge einer Verfolgung vereinfacht die Festnahme erheblich und senkt gleichzeitig das Risiko auf einen LBET. Ist diese Aussage korrekt?

A

Nein. (Risiko ist bei körperlicher Erschöpfung erhöht.)

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3
Q

Die Kompression des Halses führt zu einem Blutrückstau im Kopf, weil die zum Herzen führenden Blutgefässe (Venen) zugedrückt werden. Ist diese Aussage korrekt?

A

Ja.

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4
Q

Eine zusätzliche Belastung des Brustkorbes sorgt dafür, dass sich die betroffene Person schneller beruhigt. Ist diese Aussage korrekt?

A

Nein. (Erhöht das Risiko eines LBET, Atemnot.)

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5
Q

Ein Sauerstoffmangel im Gehirn wird nur erreicht, wenn ich den Festzunehmenden am Atmen hindere. Ist diese Aussage korrekt?

A

Nein. (Sauerstoffmangel im Gehirn kann auch auftreten, wenn man die Blutzufuhr zum Gehirn unterdrückt.)

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6
Q

Der Halskontrollgriff ist weniger gefährlich als der Blutwürger. Welche Aussagen bringen Sie in Verbindung mit dem Halskontrollgriff?

A
  • Beim Halskontrollgriff handelt es sich um die mit dem Unterarm ausgeführte Kompression des Halses.
  • Der Kehlkopf wird dabei zusammengedrückt, die Blutbahnen bleiben aber offen.
  • Der Halskontrollgriff darf nur mit Zusatzausbildung angewandt werden.
  • Er sollte so kurz wie möglich angewandt werden.
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7
Q

In mehreren Fällen kam es bei der Durchsetzung der polizeilichen Zwangsmassnahmen zum Tod der festzunehmenden Person. Analysen und gerichtsmedizinische Untersuchungen liessen schliesslich ein Phänomen erkennen, welches heute als LBET bezeichnet wird. Wie lautet die genaue Definition eines LBET?

A
  • Befindet sich eine Person in einem psychischen Ausnahmezustand (“Exited Delir”), benötigt sie wesentlich mehr Sauerstoff als im Normalzustand.
  • Kommt es bei dieser Person zu einer Behinderung der Atmung oder wird die Blutzufuhr zum Gehirn unterdrückt, kommt es in der Folge zu einem Sauerstoffmangel im Gehirn.
  • Durch diese Unterversorgung mit Sauerstoff kann es zu Hirnschädigungen und letztlich zum Tod der Person kommen.
  • Wir sprechen von einem “Lagebedingten Erstickungstod” (LBET).
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8
Q

Leben benötigt Sauerstoff (O2). Das Gehirn reagiert sehr empfindlich auf Sauerstoffmangel. Es kann irreversibel geschädigt werden, wenn es keinen Sauerstoff zugeführt erhält. Was heisst dies konkret?

A

Die Behinderung der Atmung und/oder die Behinderung der Hirnblutung kann lebensgefährlich sein!

Wird die Blutzufuhr mit sauerstoffreichem Blut resp. der Abfluss des verbrauchten Bluts (z.B. durch Würgetechniken) verhindert, kann es zu Staublutungen und in der Folge zu einer Unterversorgung des Hirns mit Sauerstoff kommen. Hirnschädigungen und letztlich das Eintreten eines Hirntods können die Folge sein.

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9
Q

Wie wird LBET ausgeschrieben?

A

Lagebedingter Erstickungstod („Positional Asphyxia“).

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10
Q

Bei Anzeichen auf LBET sind sofort entsprechende Massnahmen zu ergreifen. In welcher Reihenfolge führen Sie die Erste-Hilfe-Massnahmen aus, wenn die Person nicht ansprechbar ist?

A
  • Atmung kontrollieren
  • Alarmieren
  • BLS/AED
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11
Q

Der Halskontrollgriff ist in einigen Korps der Schweiz erlaubt. Der hauptsächliche Unterschied zum Blutwürger besteht darin, dass durch Druck auf den Kehlkopf zwar die Luftzufuhr reduziert wird, nicht aber die Blutbahnen abgedrückt werden. Ist diese Aussage gemäss Unterrichtsmittel korrekt?

A

Ja. (Der Kehlkopf wird zusammengedrückt, die Blutbahnen bleiben aber offen.)

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12
Q

Wenn Sie eine festzunehmende Person, welche sich in Bauchlage befindet, durch Druck auf die Arme und nicht Druck auf den Rücken fixieren, besteht kaum Gefahr für einen LBET. Ist diese Aussage gemäss Unterrichtsmittel korrekt?

A

Ja. (Bei den Festhaltetechniken wird bezüglich des LBET speziell darauf geachtet, dass der Rücken resp. Bauchbereich frei bleibt.)

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13
Q

Bei Gefahr auf LBET ist es entscheidend, sofort richtig zu reagieren. Welche der folgenden Anhaltspunkte weisen (möglicherweise) auf LBET hin?

A

Gegenwehr:
- unkontrollierte Widerstandshandlungen
- Plötzliches Nachlassen der Gegenwehr und Erschlaffung der Muskulatur

Atmung:
- Heftige Atmung mit weit aufgerissenem Mund
- Ungewöhnliche Atemgeräusche (Röcheln, Schnappatmung)
- Klagen über Luftnot
- Atemstillstand

Psychische Erregung:
- Hochgradiger Erregungszustand
- Verwirrtheit
- Massives Schwitzen/überhöhte Körpertemperatur

Sonstige Anzeichen:
- Krampferscheinungen
- Kot- und Urinabgang
- Blasse oder bläuliche Verfärbung der Haut
- Kreislaufstillstand
- Bewusstseinsstörung/Bewusstlosigkeit

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14
Q

Der Blutwürger ist in der ganzen Schweiz verboten weil er sehr gefährlich ist. Was sind die Gefahren beim Blutwürger?

A

Zusätzlich zur Reduzierung der Luftzufuhr (Druck auf Kehlkopf) werden auch noch die Blutbahnen abgedrückt. Die Sauerstoffzufuhr zum Gehirn wird gefährdet.

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15
Q

Auf Anzeichen von LBET ist sofort zu reagieren. Wie verhalten Sie sich, wenn Sie Anzeichen auf LBET feststellen?

A

Im Falle eines LBET kommt die ordentliche Erste Hilfe zur Anwendung. Dabei ist insbesondere der Sauerstoffzufuhr Priorität zu schenken. Bei Nothilfemassnahmen hat in jedem Fall die persönliche Sicherheit höchste Priorität.

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16
Q

Im Ruhezustand benötigt der Körper ungefähr 0.25 Liter Sauerstoff pro Minute. Im Stresszustand?

A

4 Liter Sauerstoff pro Minute (16x mehr).

17
Q

Es muss darauf geachtet werden, dass eine festzunehmende Person so kurz wie möglich in der Bauchlage festgehalten wird. Was ist die grosse Gefahr der Bauchlage?

A

Das eigene Körpergewicht behindert die Dehnung des Brustkorbs und das Senken des Zwerchfells. Sitzen oder knien zusätzlich ein oder zwei Polizisten auf dem Rücken des Festzunehmenden, ist die Atmung nahezu vollständig unterbunden.

18
Q

Sie mussten einen alkoholisierten Mann mittels waffenlosen Techniken zu Boden bringen und wollen ihm nun Handfesseln anlegen. Sie legen dem Mann die Handfesseln vorne an, da es verboten ist ihn auf den Bauch zu legen. Ist diese Aussage korrekt?

A

Nein. (Bauchlage ist nicht verboten, aber möglichst kurz zu halten!)

19
Q

Wir unterscheiden hinsichtlich des LBET verschiedene Risikogruppen. Welche Personengruppen gehören gemäss Unterrichtsmittel in eine Risikogruppe?

A

Personen…
- in akuten Erregungszuständen („Exited Delir“).
- unter Einfluss von Alkohol oder erregenden Drogen (Kokain, LSD, usw.).
- im Zustand körperlicher Erschöpfung.
- mit behinderter Atmung.
- mit Vorerkrankungen des zentralen Nervensystems.

20
Q

Welche Aussagen verbinden Sie mit Festhaltetechniken am Boden und dem LBET?

A
  • Gegenseite in eine Position bringen, die das Verletzungsrisiko möglichst gering hält.
  • Idealerweise Druck auf das Schulterblatt (Bewegungseinschränkung durch Schulterschlüssel).
  • Druck auf Genick und Kopf vermeiden.
  • Eine gefesselte Person darf nie in Bauchlage resp. unbeaufsichtigt gelassen werden.
  • Rücken resp. Bauchbereich sollte speziell bezüglich LBET frei bleiben.
  • Nach Anlegen der Handfesseln Gegenseite sofort in Seitenlage oder ins Sitzen bringen.
  • Rundumsicherung.
21
Q

Zur Verhinderung eines LBET kennen wir verschiedene Tipps, welche uns bei der Arbeit unterstützen. Welche Aussagen treffen nicht als Tipps zur Verhinderung eines LBET zu?

A
  • „Schwitzkasten“
  • Bücken lassen
  • enge Fixation an Stuhl usw.
  • Fixation des Körpers in Bauchlage
  • Druck auf Brustkorb und Bauch
  • alleinige Bauchlage ohne Möglichkeit, sich auf die Seite zu drehen
  • Fuss- oder Kniedruck (am Boden)
  • Blut-Würgegriffe (mit der Ellbogenbeuge)
  • Würgen (mit den Händen)
  • Drosseln (mit flexiblem Gegenstand)
22
Q

Welche Möglichkeiten sind einem/r Polizisten/in bei der Anhaltung einer festzunehmenden Person absolut untersagt, um ein Schreien und Spucken zu unterbinden?

A
  • Verkleben der Atemöffnungen.
  • Knebelung.
23
Q

Was trifft auf Personen in einem psychischen Ausnahmezustand oft zu?

A
  • Sie benötigen wesentlich mehr Sauerstoff als im Normalzustand (heftiges Atmen).
  • Unter Drogen (Alkohol, Kokain, Amphetamine o.ä.)
  • Hoch erregt oder verwirrt.
  • Entwickeln ungeahnte Kräfte.
  • Empfinden keinen Schmerz.
  • Stehen unter massivem Stress (Adrenalin).
24
Q

Der LBET spielt bei Ausschaffungen eine untergeordnete Rolle. Im allgemeinen Polizeialltag hingegen ist er problematisch. Ist diese Aussage korrekt?

A

Nein. (Der LBET spielt bei Ausschaffungen ebenfalls eine grosse Rolle.)