Kunststoffe Flashcards
- Metalle bestehen aus Kristallen, deren Kristallgitter in meist dichter Packung mit starker
Metallbindung zusammen halten. Woraus bestehen im Vergleich dazu die Kunststoffe?
Kunststoffe sind amorph und bestehen aus kovalent gebundenen Makromolekülen
auf Basis des Nichtmetalls Kohlenstoff mit schwacher zwischenmolekularer Bindung,
einige sind teilkristallin und bilden Molekülgitter, keine dichte Packung
- a) Nennen Sie mindestens vier Elemente aus denen Kunststoffe bestehen!
b) Ordnen Sie die folgenden Elemente und Werkstoffe in die Dichtebereiche ein. Al,
Fe, Cu, Zn, Pb, Mg, Ti, Holz, Kunststoffe
c) Begründen Sie die Einordnung der Kunststoffe!
a) C, H, O, N, S, Cl, F, Si
Dichte
kg/ dm < 1,7 / 1,7….5 / 5….10 / > 10
Holz, Kunststoff / Mg, Al, Ti / Fe, Cu, Zn / Pb
c) Da Kunststoffe aus Kohlenwasserstoffen und deren Abkömmlingen bestehen (reiner C hat eine Dichte von 2,2 kg/dm3) und keine dichten Packungen aufweisen, sind sie leichter als die Leichtmetalle
3 a) Warum sind Kunststoffe im Allgemeinen chemisch beständig?
- bestehen aus chemischen Verbindungen, in denen die Elemente durch sehr stabile
Atombindung ihr Energieminimum gefunden haben
3 b) Welche elektrische Leitfähigkeit haben Kunststoffe?
- es sind Nichtleiter, da die Valenzelektronen sämtlich in Elektronenpaaren gebunden
sind: Isolierstoffe
3 c) Sind Kunststoffe entflammbar und brennbar?
- ja, durch den Anteil an C und H werden bei Überhitzung die Makromoleküle
gespalten, es entstehen brennbare Gase - Brennprobe wird zur schnellen Erkennung des Kunststofftyps angewandt
3 d) Vergleichen Sie die Biegefestigkeit (E-Modul) von Metall und Kunststoff!
- Kunststoffe sind wesentlich biegeweicher als Metalle, d.h. sie haben einen deutlich
kleineren E-Modul - Ursache sind die schwachen Bindungskräfte zwischen den Molekülen und das
Fehlen der dichten Packung
- Die Moleküle von chemischen Verbindungen (z.B. Methan CH 4 ) haben gleiche
Zusammensetzung und konstante Größe. Wie steht es damit bei den Kunststoffen?
- Kunststoffe bestehen aus ketten- oder netzartigen Makromolekülen von
unterschiedlicher Länge - es kann nur eine mittlere relative Molekülmasse angegeben werden
- Das Verhalten der C-Atome bei der Bindung mit H-Atomen in den Kohlenwasserstoffen
ist Grundlage der Kunststoffchemie. Welche zwei besonderen Eigenschaften der C-
Atome sind dies?
- C-Atome können untereinander Bindungen zu ketten- oder ringförmigen Molekülen
eingehen - mit steigender Kettenlänge steigen Dichte und Schmelzpunkt der Stoffe
- C-Atome können Doppel- und Dreifachbindungen eingehen
- Moleküle mit solchen Bindungen sind sehr reaktiv
- a) Kunststoffe werden nach ihrer Entstehungsreaktion in drei große Gruppen eingeteilt.
Nennen Sie Namen der Reaktion und je ein Polymer!
Polykondensation: PF, MF
Polymerisation: PVC, PP, PE
Polyaddition: PU, EP
6b) Nach allen drei Reaktionen können jeweils zwei Arten von räumlich unterschiedlich
gebauten Makromolekülen entstehen, die dem Polymer grundsätzliche mechanisch-
technologische Eigenschaften geben. Vervollständigen Sie folgende Übersicht!
- Beantworten Sie folgende Fragen zur Polykondensation!
a) Unter welchen Bedingungen entstehen lineare Fadenmoleküle?
- das Monomer muss zwei reaktionsfähige Stellen besitzen
- Beantworten Sie folgende Fragen zur Polykondensation!
b) Unter welchen Bedingungen entstehen Raumnetzmoleküle?
- das Monomer muss mehr als zwei reaktionsfähige Stellen besitzen
- Beantworten Sie folgende Fragen zur Polykondensation!
c) Geben Sie eine Kurzbeschreibung der Polykondensation!
- stufenweise Vereinigung vieler kleiner Moleküle zweier organischer Verbindungen
unter Abspaltung eines niedermolekularen Nebenprodukten- in Abhängigkeit von Monomeren entstehen als niedermolekulare Nebenprodukte H 2 O,
H 2 , Halogenwasserstoff, Schwefelwasserstoff, Alkohol - Stufenreaktion
1. Stufe: Abbruch nach dieser Stufe entstehen lineare
Makromoleküle
2. Stufe: durch Temperatur- und/oder Druckerhöhung entstehen an
reaktionsfähigen Stellen der Kettenmoleküle Seitenketten
entstehen verzweigter Makromoleküle
3. Stufe: durch weitere Temperatur- und/oder Druckerhöhungen
kommt es zur Verknüpfung benachbarter Kettenmoleküle
entstehen vernetzter Makromoleküle Endprodukt: Duroplast
- in Abhängigkeit von Monomeren entstehen als niedermolekulare Nebenprodukte H 2 O,
- Beantworten Sie folgende Fragen zur Polykondensation!
d) Nennen Sie mindestens zwei Beispiele für durch Polykondensation hergestellte
Polymere!
MF(Melamin-Formaldehydharze), ungesättigte UP, PA (Polyamid), PC
- Beantworten Sie folgende Fragen zur Polymerisation!
a) Was bedeutet Polymerisationsgrad?
- Anzahl der Monomer-Bausteine in einem Makromolekül
- wegen der unterschiedlichen Molekülgrößen ist es ein Mittelwert
- Beantworten Sie folgende Fragen zur Polymerisation!
b) Welche Gestalt der Makromoleküle wird angestrebt (Begründung)?
- linear gebaute Ketten und solche , bei denen die Seitenketten einseitig angeordnet
sind - sie können dichter nebeneinander liegen (Kristallisation)
-dadurch steigen Dichte und die zwischenmolekularen Kräfte (Sekundärbindungen) - deshalb bessere mechanische und thermische Eigenschaften
- Beantworten Sie folgende Fragen zur Polymerisation!
c) Was bedeutet Copolymerisation?
- Polymerisation zwischen zwei oder mehr verschiedenen Monomeren
- es entstehen gemischte Kettenmoleküle
- Beantworten Sie folgende Fragen zur Polymerisation!
d) Nennen Sie mindestens drei Beispiele für Polymerisationskunststoffe!
- PVC, PE, PP, PTFE, POM
- Beantworten Sie folgende Fragen zur Polyaddition!
a) Welche Voraussetzung müssen die monomeren Stoffe erfüllen, damit (1)
Fadenmoleküle, (2) Raumnetzmoleküle entstehen?
(1) – beide Monomere müssen zwei reaktionsfähige Gruppen besitzen
(2) – mindestens ein Monomer muss drei reaktionsfähige Gruppen besitzen
- Beantworten Sie folgende Fragen zur Polyaddition!
b) Geben Sie eine Kurzbeschreibung der Polyadditionsreaktion!
- entstehen von Makromolekülen durch wechselseitige Anlagerung verschiedener
Monomermoleküle unter Platzwechselreaktion von H-Atomen - die Atome addieren sich ohne Entstehung eines niedermolekularen Nebenprodukts.
- Beantworten Sie folgende Fragen zur Polyaddition!
c) Nennen Sie mindestens zwei Polyadditionskunststoffe!
- EP, PUR,
- Welche Auswirkung hat die tetraedrische Anordnung der vier Orbitale des C-Atoms
auf:
a) die Gestalt der Kettenmoleküle
- die einzelnen Monomerbausteine (Kettenglieder) liegen unter dem Tetraederwinkel
(109,5°) zueinander - Kette ist dadurch nicht gestreckt sondern „zick-zack-förmig“ gebaut
- Welche Auswirkung hat die tetraedrische Anordnung der vier Orbitale des C-Atoms
auf:
b) das mechanische Verhalten beim Strecken eines Kettenmoleküls?
- Kettenglieder werden elastisch gestreckt und auch gegeneinander verdreht
- dabei treten Rückstellkräfte auf, welche versuchen, die ursprüngliche, gewinkelte
Stellung wieder einzunehmen
- Im Polymer treten zwei verschieden starke Bindungskräfte auf. Nennen Sie diese mit
Angabe der Stärke, der Partner, zwischen denen sie wirken und der evtl.
Einflussgrößen!
- Primärbindungen sind starke Elektronenpaarbindungen zwischen den
Kettengliedern - sind von der Art der Monomere abhängig
-Sekundärbindungen sind schwache Kräfte (Nebenvalenzbindungen) zwischen den
Ketten - abhängig von der Molekülgestalt (gestreckt, sperrig), Moleküllänge, innerer
Ordnung und Temperatur
- Mit steigender Länge der Molekülketten ändert sich die Zugfestigkeit des Polymers. In
welcher Weise geschieht dies (Begründung)?
- mit steigender Kettenlänge werden die Sekundärbindungen zwar größer als die
Primärbindungen, der Bruch erfolgt jedoch jetzt in der Kette selbst, d.h. die
erreichbare Zugfestigkeit ist durch die Primärbindungen nach oben begrenzt
- Die Struktur der Makromoleküle beeinflusst die Eigenschaften der Kunststoffe.
a) Ordnen Sie die folgenden Begriffe einander zu!
1 Fadenmoleküle a) hart, spröde A) Elastomer
2 Fadenmoleküle(schwach vernetzt) b) gummi-elastisch B) Plastomer
3 Raumnetzmoleküle c) plastisch verformbar
C) Duromer
1 Fadenmoleküle c plastisch verformbar B Plastomer
2 Fadenmoleküle schwach vernetzt b gummi-elastisch A Elastomer
3 Raumnetzmoleküle a hart, spröde C Duromer
13b) Worauf beruht die plastische Verformbarkeit der Thermoplaste bei höheren
Temperaturen?
- mikrobrownsche Bewegung, Sekundärbindungen werden kleiner
- Ketten können gegeneinander abgleiten
13c) Wie wirken sich überhöhte Temperaturen auf alle Makromoleküle aus?
- Schwingungen der Atome so groß, dass Primärbindungen zerbrechen, entstehen
niedermolekulare Stoffe- Werkstoff wird geschädigt, erkennbar an Verfärbungen, Blasenbildung, Verkohlen
13 d) Worauf beruht die Unschmelzbarkeit der Duroplaste?
- bestehen aus Raumnetzmolekülen, die auch bei hohen Temperaturen sich nicht
gegeneinander verschieben können, ohne zu reißen- deshalb zersetzen sie sich statt zu schmelzen
13e) Nennen Sie zwei Harztypen und zwei Verstärkungsmaterialien, die für die
Herstellung von Duroplasten Verwendung finden!
- EP, UP, PF
- CF, GF, AF,