Kostenstellenrechnung (Skript 5 & 6) Flashcards

1
Q

Was sind die Hauptaufgaben der Kostenstellenrechnung?

A

Transparenz darüber wo die Kosten im Unternehmen angefallen sind.

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2
Q

Welche vier Prinzipien sollten zur Bildung von Kostenstellen berücksichtigt werden?

A
  1. Homogenität der Kostenverursachung
  2. Übereinstimmung von Kostenstelle und Verantwortungsbereich
  3. Vollständigkeit und Eindeutigkeit
  4. Wirtschaftlichkeit
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3
Q

Was ist eine Vorkostenstelle?

A

Eine Vorkostenstelle ist eine Kostenstelle, deren Leistungen nicht für Endprodukte, sondern für andere Kostenstellen erbracht wird.

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4
Q

Was ist eine Endkostenstelle?

A

Endkostenstellen wirken hingegen direkt an der Bereitstellung, Fertigstellung und Vermarktung der absatzbestimmten Produkte bzw. ihrer Vorstufen mit, weshalb die dort angefallenen Kosten direkt auf die Kostenträger verrechnet werden.

Endkostenstellen können in Hauptkostenstellen und Nebenkostenstellen eingeteilt werden.

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5
Q

Nennen Sie die vier Kostenverrechnungsprinzipien.

A
  1. Verursachungsprinzip
  2. Identitätsprinzip
  3. Durchschnittsprinzip
  4. Tragfähigkeitsprinzip
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6
Q

Erklären Sie das Verursachungsprinzip.

A

Hierbei werden die Kosten denjenigen Größen zugerechnet die sie verursacht hat.

Vorteil: Genaue Zuordnung
Nachteil: Jeder Kostenstellenverantwortliche überlegt sich genau, welche Leistungen in Anspruch genommen werden sollen; sehr aufwendig; unklar, wer die Leerkosten trägt

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7
Q

Erklären Sie das Identitätsprinzip.

A

Die Kosten werden den Erlösen zugerechnet, die durch die gleiche Entscheidung entstanden sind.

Vorteil: simple Zuordnung
Nachteil: spiegelt nicht die eigentliche Komplexität der Zuordnung wider; funktioniert wegen Unteilbarkeit von bestimmten Kostenarten nicht immer (Maschine, Geschäftsführer, etc.)

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8
Q

Erklären Sie das Durschnittsprinzip.

A

Die Kosten werden proportional zu einer Größe zugeordnet. Dabei ist diese Größe nicht unbedingt stellvertretend für die Verursachung der Kosten (keine verursachungsgemäße Zuordnung).

Vorteil: simple Zuordnung
Nachteil: nicht verursachungsgerecht; fehlende steuernde Wirkung, da der Preis unabhängig von den Handlungen eines Kostenstellenverantwortlichen immer gleichbleibt

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9
Q

Erklären Sie das Tragfähigkeitsprinzip.

A

Die Kosten werden entsprechend der Erlöse der Produkte auf diese verteilt (z.B. Markterlöse, Bruttogewinn, o.ä.).

Vorteil: Entwicklungskosten neuer Produkte können auf etablierte Produkte mit hoher Marge verlegt werden (Zeitversatz)
Nachteil: höhere Zuschlagskosten für erfolgreiche Produkte vermindern deren Marge; Verzerrung der eigentlichen Kosten in einer rückfälligen Struktur kann zu Fehlentscheidungen führen (z.B. Produktionsstopp eines eigentlich profitablen Produkts aufgrund der zu tragenden Gemeinkosten)

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10
Q

Welche Arten von Kostenschlüssel gibt es?

A
  1. Mengenschlüssel
  2. Zeitschlüssel
  3. Wertschlüssel
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11
Q

Erklären Sie den Mengenschlüssel.

A

Mit Mengenschlüsseln werden die Gemeinkosten auf Basis einer Mengengröße verteilt.

Beispiel: In einem Betrieb mit einer Fläche von 200m² entstehen monatlich Heizungskosten von 1.000€. Die Fertigung nimmt 120m² Fläche ein, weshalb sie 600€ ((120 m²/200m²) x 1.000€) der Heizungskosten trägt.

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12
Q

Erklären Sie den Zeitschlüssel.

A

Mit Zeitschlüsseln werden die Gemeinkosten auf Basis zeitlicher Größen verteilt.

Im vorangegangenen Beispiel konnten Heizkosten von 600€ für die Fertigung festgestellt
werden. Wenn innerhalb der Fertigung nun drei verschiedene Fertigungsbereiche (Bereich A, Bereich
B und Bereich C) existieren, können die Kosten auf diese Bereiche unterteilt werden. Angenommen
es wird immer nur dann die komplette Halle geheizt, wenn die Mitarbeiter eines Fertigungsbereichs
arbeiten, können die Heizkosten z.B. entsprechend der Arbeitsstunden pro Bereich verrechnet
werden. Wenn von 2.000 Arbeitsstunden 1.400h im Bereich A, 400h im Bereich B und 200h im
Bereich C anfallen, trägt Bereich A Kosten von 420€ ((1400h/2000h)x600€) Bereich B Kosten von 120€((400h/200h)x600€) und Bereich C Kosten von 60€ ((200h/2000h)x600€).

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13
Q

Erklären Sie den Wertschlüssel.

A

Mit Wertschlüsseln werden Gemeinkosten auf Basis von Wertgrößen verteilt.

Beispiel: In der Fertigung fallen monatlich Instandhaltungskosten von 1.500 für die Maschinen an. Es existieren zwei Maschinen, wobei Maschine 1 einen Wert von 100.000€ und Maschine 2 einen Wert
von 400.000€ hat. Wenn die Instandhaltungskosten entsprechend dem Wert verteilt werden, trägt
Maschine 1 insgesamt 300€ ((100.000€/500.000€) x 1.500€) und Maschine 2 trägt 1.200€ ((400.000€/500.000€) x 1.500€).

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14
Q

Welche Schritte fallen bei der Kostenstellenrechnung an?

A

Schritt 1: Primärkostenverrechnung

Schritt 2: Sekundärkostenverrechnung

Schritt 3: Ermittlung von Zuschlagssätzen für die Kostenträgerrechnung

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15
Q

Was passiert bei der Primärkostenverrechnung?

A

Hierbeit werden primäre Gemeinkosten auf die Kostenstellen verteilt die einer einzigen Kostenstelle zuteilbar sind.

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16
Q

Was passiert bei der Sekundärkostenverrechnung?

A

Hierbei werden die Leistungen (Sekundärkosten) verrechnet die von anderen Kostenstellen erbracht wurden.

17
Q

Zur Verrechnung innterbetrieblichen Leistungen gibt es vier Verfahren. Welche sind diese?

A

-Kostenartenverfahren
-Kostenstellenumlageverfahren
-Kostenstellenausgleichsverfahren
-Kostenträgerverfahren

18
Q

Erklären Sie das Kostenartenverfahren.

A

Nur diejenigen Gemeinkosten werden weiterverrechnet, die einer innerbetrieblichen Leistung einer Vor‐ oder Endkostenstelle direkt zurechenbar sind. Darüber hinaus werden die Einzelkosten, welche für die Leistung anfallen, verrechnet.

Anwendung: Für innerbetriebliche Leistungen, die außerhalb des gewöhnlichen Leistungsspektrums liegen und wenn nur in geringem Umfang innerbetriebliche Leistungen verrechnet werden.

Vorteil: simple Zuordnung; durch die Beschränkung der Verrechnung auf die einzeln zurechenbaren Kosten bleibt die Verrechnung einer innerbetrieblichen Leistung ohne Rückwirkung auf die Verteilung der Gemeinkosten in den übrigen Bereichen der innerbetrieblichen Leistungsverrechnung

Nachteil: Gesamte Kosten für die innerbetriebliche Leistung nicht ersichtlich

19
Q

Erklären Sie das Kostenstellenumlageverfahren. Welche Unterteilungen gibt es hierbei?

A

Diese Verfahren kennzeichnen sich dadurch, dass Hilfskostenstellen für Kosten innerbetrieblicher Leistungen erstellt werden. Über diese Hilfskostenstellen werden sämtliche Kosten auf die Endkostenstellen verrechnet.

-Blockumlage
-Treppenumlage

20
Q

Erklären Sie die Blockumlage (Anbauverfahren).

A

Direkte Verrechnung der Gemeinkosten auf die Endkostenstellen.

Vorgehen: Die Gemeinkosten werden zunächst auf die Hilfskostenstellen verteilt. Mithilfe von
Schlüsseln erfolgt anschließend eine Verrechnung direkt auf die Endkostenstellen.

Anwendung: Für innerbetriebliche Leistungen, bei welchen der Leistungsaustausch einseitig und
einstufig ist und keine wechselseitige Leistungsverrechnung notwendig ist.

Vorteil: Wenig Verrechnungsaufwand, da keine Verrechnung zwischen Vorkostenstellen.

Nachteil: Nur exakt wenn ein einseitiger Leistungsaustausch gegeben ist - andernfalls lediglich Näherungsverfahren mit Abbildungsfehlern.

21
Q

Erklären Sie die Treppenumlage.

A

Einseitige Verrechnung der Gemeinkosten von Hilfskostenstellen auf weitere Hilfskostenstellen sowie Endkostenstellen.

Vorgehen: Zunächst müssen die Hilfskostenstellen in eine Ordnung gebracht werden, welche mit einer Hilfskostenstelle beginnt, die (möglichst) keine innerbetrieblichen Leistungen von anderen Hilfskostenstellen empfängt, umgekehrt aber an diese und/oder an Endkostenstellen Leistungen abgibt. Anschließend erfolgt, beginnend bei der ersten Hilfskostenstelle, die eigentliche Sekundärkostenverrechnung. Die Kosten der ersten Hilfskostenstelle werden auf alle betroffenen nachfolgenden Kostenstellen verrechnet (auch Hilfskostenstellen). Bei der Verrechnung der nachfolgenden Hilfskostenstellen werden die zuvor auf diese umgelegten Kosten ebenfalls berücksichtigt.

Anwendung: Für innerbetriebliche Leistungen – auch zwischen Hilfskostenstellen – welche einseitig erfolgen.

Vorteil: Verrechnungsaufwand immernoch gering
Nachteil: Nur exakt, wenn lediglich einseitige Leistungsbeziehungen zwischen den Vorkostenstellen bestehen – andernfalls lediglich Näherungsverfahren mit Abbildungsfehlern

22
Q

Erklären Sie das Kostenstellenausgleichsverfahren. In welche drei Verfahren kann es Unterteilt werden?

A

Beim Kostenstellenausgleichsverfahren stellt die leistende Kostenstelle der empfangenden Kostenstelle die direkt zurechenbaren Kosten (Einzelkosten) sowie anteilige Gemeinkosten in Rechnung.

-Iteratives Verfahren
-Gutschrift-Lastschrift-Verfahren
-Gleichungsverfahren

23
Q

Erklären Sie das Iterative Verfahren.

A

Näherungsverfahren, bei welchem die Leistungen durch wiederholtes Verrechnen der Kosten auf leistungsempfangende Kostenstellen und letztendlich auf die Endkostenstellen umgelegt werden.

Vorgehen: In einem ersten Schritt werden die erbrachten Leistungen aller Hilfskostenstellen auf alle Kostenstellen verrechnet. Während jede Hilfskostenstelle dabei zwar zunächst entlastet wird, können pro Kostenstelle neue Kosten durch die Verrechnung der Kosten der anderen Hilfskostenstellen anfallen. Durch wiederholtes Verrechnen aller Kosten werden die Kosten so lange umgelegt, bis diese weitestgehend auf die Endkostenstellen verlegt wurden.

Anwendung: Für innerbetriebliche Leistungen, welche auch wechselseitige Leistungen beinhalten. In der Praxis wird das iterative Verfahren am häufigsten angewendet, da die wiederholte Verrechnung durch IT‐Lösungen leicht abbildbar ist und diese ein nahezu exaktes Ergebnis liefert.

Vorteil: nahezu exakte Lösung bei wechselseitigen Leistungsbeziehungen; leichte Umsetzung in der
Praxis
Nachteil: Die genaue Lösung kann nie erreicht, sondern lediglich angenähert werden.

24
Q

Erklären Sie das Gutschrift-Lastschrift-Verfahren.

A

Näherungsverfahren, welches die Kosten der innerbetrieblichen mithilfe von bekannten Verrechnungspreisen aus den Vorjahren verrechnet.

Vorgehen: Zunächst wird festgestellt, zu welchen Verrechnungspreisen die innerbetrieblichen Leistungen in der Vergangenheit verrechnet wurden. Der Verrechnungspreis ist der Preis, welcher pro Einheit erbrachte Leistung verrechnet wird. Um die Vergangenheitswerte als Grundlage zu nutzen, kann beispielsweise der Durchschnitt der letzten fünf Jahre herangezogen werden. Basierend auf diesem Durchschnitt werden anschließend alle Kosten verrechnet. Dabei kann es passieren, dass Hilfskostenstellen nicht ganz entlastet werden, oder von diesen zu viel auf andere Kostenstellen verrechnet wird. Dieser Saldo kann anschließend erneut verrechnet werden, z.B. entsprechend dem Verhältnis der bis dahin auf den Endkostenstellen aufgelaufenen Kosten.

Anwendung: Für innerbetriebliche Leistungen, welche auch wechselseitige Leistungen beinhalten. In der Praxis findet das Verfahren hauptsächlich dann Anwendung, wenn Planungssicherheit für die Kostenstellenleiter erhöht werden soll (da die Verrechnungspreise näherungsweise bekannt sind), wenn Vergleichbarkeit zwischen verschiedenen Perioden geschaffen werden soll oder wenn der Rechenaufwand minimiert werden soll.

Vorteil: nahezu exakte Lösung bei wechselseitigen Leistungsbeziehungen; Planungssicherheit durch bekannte Verrechnungspreise; Vergleich verschiedener Perioden möglich; leichte Umsetzung in der Praxis

Nachteil: Die genaue Lösung kann nie erreicht sondern lediglich angenähert werden.

25
Q

Erklären Sie das Gleichungsverfahren.

A

Exaktes Verfahren, welches für jede Vorkostenstelle eine Gleichung aufstellt, welche den bewerteten Input und Output der Kostenstellen gleichsetzt und die Kostenstellen nach der Durchführung der innerbetrieblichen Leistungsverrechnung vollständig entlastet.

Vorgehen: In einem ersten Schritt werden Gleichungen für die Hilfskostenstelle aufgestellt, welche ihre
erbrachten Leistungen und die in Anspruch genommenen Leistungen gegenüberstellt. Die Gleichung lautet somit:

Kostenbelastung = Kostenentlastung
Primärkosten + Sekundärkosten = Kostenentlastung

Durch Verrechnung der Gleichungssysteme können Verrechnungspreise ermittelt werden, durch welche die Hilfskostenstellen bei der anschließenden Anwendung vollständig entlastet werden.

Anwendung: Für innerbetriebliche Leistungen, welche auch wechselseitige Leistungen beinhalten. In der Praxis können die Gleichungssysteme aufgrund einer Vielzahl von Kostenstellen schnell hohe Ausmaße annehmen, was die Komplexität der Berechnung sowie die dafür benötigten Rechenkapazitäten enorm steigen lässt. Aus diesem Grund wird häufig alternativ auf das iterative Verfahren zurückgegriffen.

Vorteil: exacte Lösung bei wechselseitigen Leistungsbeziehungen

Nachteil: äußerst komplex bei vielen Kostenstellen; hohe Rechenkapazitäten benötigt.