Kog. Emo. Skript Flashcards
Mit welcher Frage beschäftigt sich die Emotionspsychologie?
Emotionspsychologie beschäftigt sich mit der Frage, was Emotionen sind, wie sie entstehen und wie sie unser Verhalten beeinflussen.
Um was geht es bei Wahrnehmungspsychologie?
Beschreibt und erklärt, wie die Sinne Informationen über die Umwelt dem Organismus bereitstellen.
Wie wird das Informationsverarbeitungsmodell beschrieben?
- führender Ansatz zum Verständnis zugrundeliegender Prozesse
- Organismus nimmt Informationen aus der Umwelt auf, welche verarbeitet werden (Computer Analogie) und im Wahrnehmenden eine Repräsentation der Umwelt bilden
- Perzept: Endprodukt interaktiver Einflüsse zwischen auf Sinne treffenden Reiz und internen Prozessen (Erwartungen etc.)
Wird Emotion einheitlich definiert?
Wie sehen extreme Positionen Emotionen?
Arbeitsdefinition mit fünf Merkmalen? (Meyer, Schützwohl und Reisenzein)
Definition Zimbardo, Gerrig und Graf?
Keine Einigkeit was der Begriff eigentlich definiert
In Alltagssprache häufig synonym mit “Gefühl”
Extremere Positionen sehen Emotionen als Handlungsimpulse oder als Reflexionen physiologischer Zustände
Arbeitsdefinition von Meyer, Schützwohl und Reisenzein:
- Aktuelle psychische Zustände
- Zustände einer bestimmten Qualität, Intensität und gewisse Dauer
- (normalerweise) bewusste Zustände
- Typischerweise Objekt-gerichtet
- Neben subjektiven Aspekten auch physiologische und Verhaltensaspekte,
„Ein komplexes Muster von Veränderungen; es umfasst physiologische Erregung, Gefühle, kognitive Prozesse und Verhaltensreaktionen als Antwort auf eine Situation, die als persönlich bedeutsam wahrgenommen wurde.“
Was versteht man unter Kognition?
Ursprünglich?
Nach kognitiver Wende?
Neuroanatomische Ebene?
Alltag?
- Kognitionen umfassten ursprünglich jene Prozesse, welche sich mit dem Denken, Gedächtnis und Lernen befassen.
- Nach kognitiven Wende in den 1960er Jahren –> Begriff auf alle Prozesse der menschlichen Informationsverarbeitung ausgeweitet.
- Auf neuroanatomischer Erklärungsebene: Prozesse die wesentlich über Bahnen im Cortex ablaufen.
- Im Alltag werden kognitive Prozesse häufig mit dem Konstrukt der menschlichen Intelligenz in Zusammenhang gebracht –> Emotion und Kognition in der Psychologie oft als Gegensätze bezeichnet.
Was bedeutet Affekt?
Alltagssprache: meist im Zusammenhang mit intensiven emotionalen Zuständen (Mord im Affekt etc.)
Affektiv bezieht sich auf sämtliche Phänomene, die nicht als kognitiv zu bezeichnen sind (Überkategorie von Emotionen)
Was beschreibt Gefühl?
Beschreibt das Empfinden von Emotionen, also die subjektive Erlebenskomponente von Emotionen.
Bsp. Angst als Gefühl zur Emotion Furcht
Wie unterscheiden sich Stimmungen zu Emotionen?
- Emotionen dauern eher kürzer, Stimmungen eher länger
- Verlauf von Emotionen ist episodisch, bei Stimmungen eher kontinuierlich.
- Emotionen haben eine höhere Intensität als Stimmungen.
- Ursache von Emotionen ist im Allgemeinen ein Ereignis, während die Ursache von Stimmungen häufig unbestimmt ist.
- Emotionen dienen dazu, Information über eine bestimmte Situation bereitzustellen, während Stimmungen eher Auskunft über den Zustand des Selbst geben.
- Emotionen sind in der Regel auf spezifische Objekte gerichtet, Stimmungen in der Regel nicht objektgerichtet.
Was sind Metastimmungen?
- Dimensionen
- Wichtiger Aspekt?
Gedanken und Gefühle über Stimmungen
- Metastimmungen haben verschiedene Dimensionen
- wichtiger Aspekt emotionaler Intelligenz
Evaluatives Urteil?
Gesamteinschätzungen von Situationen, die mit Gefühlen in engem Zusammenhang stehen.
Bsp. Lebenszufriedenheit, Stressbelastung etc.
Wie werden emotionsgeladene Urteile beschrieben?
Urteile, die emotionale Aspekte des Selbsterlebens und des Sozialen enthalten
Bsp. Sich geschätzt fühlen etc.
Emotionstheorien in der Antike
- Aristoteles?*
- Platon?*
- Thykidides?*
- Epikur?*
- Stoiker?*
Vorzugsweise unter dem Begriff der Affekte
vor allem die Ethik und Lebensbewältigung steht im Vordergrund
Interesse galt eher lebenspraktischen Fragen
Aristoteles:
- Enger Zusammenhang zwischen dem akuten Gefühlszustand eines Subjekts und den Urteilen, die es in diesem Zustand fällt
- Lust und Unlust
Platon:
- Seele in drei Teile: Begierde - Zorn - Vernunft
- Differenzierung erlaubte Platon, die vielfältigen Interaktionen zwischen Vernunft und Emotion zu bedenken
- Thykidides:*
- Darstellung von Kriegern, Motive der beteiligten Personen mithilfe von Emotionsbegriffen beschreibt. Bsp. Ehrgeiz, Neid und Furcht
- Epikur:*
- Durch Bedürfnisregulation kann die Lust maximiert werden.
- Epikur bezeichnete Vergnügen als wesentliches Charakteristikum des Fühlens
Stoiker:
- Gegenposition zu Epikur
- Platz in Ordnung erkennen und ausfüllen
- Die Einübung emotionaler Selbstbeherrschung; mit Gelassenheit und Seelenruhe nach Weisheit streben
Emotionstheorien im Mittelalter
Augustinus?
Augustinus
- Gefühle gehören zur menschlichen Natur, sind nicht störend
- Leben ohne Leidenschaften/Triebe nicht toll
- unterteilt Emotionen in gut und böse
Emotionstheorien in der Neuzeit
Sechs Grundemotionen nach Descartes?
- Spinoza*?
- Kant?*
- Nietzsche?*
- Desacartes*
- Verwunderung, Liebe, Hass, Verlangen, Freude und Trauer
- Baruch de Spinoza*
- Grundemotionen: Begierde, Freude, Trauer
- 48 Emotionen (meist paarweise im Gegenteil)
- Philosophie der Affekte stützt sich auf die Grundannahme, dass menschliches Handeln der Selbsterhaltung gilt
Kant:
- Unterteilt in Affekte und Leidenschaften
- Affekte = kurz andauernde Gefühle der Lust/Unlust
- Leidenschaften = langfristige Gewohnheiten
- Stand beiden eher negativ gegenüber
Nietzsche:
- Bereitet den Übergang in die Moderne
- Ablehnung starker Gefühle
- Hohe Stellung der Musik
Was sagt die Emotionstheorie im frühen 20. Jahrhundert von Howard?
Howard
- Emotionen haben keine positive Funktion
- Konfliktthese: Emotionen als physiologische Störung
Kritik:
- Feststellbarkeit positiver Emotionen, die sich nur schwer als Resultat eines Konfliktes darstellen lassen.
- Emotionen haben adaptive Funktionen, die nicht aus Konflikten resultieren, sondern dem Überleben dienen.
In welche zwei Klassen können Emotionstheorien zur Erklärung von Emotionsentstehung unterschieden werden?
- Physiologische Erregung im Vordergrund
- kognitive Prozesse im Vordergrund
Emotion als physiologische Erregung
Was sind Beispiele für körperliche Veränderungen?
Wie spiegeln sich körperliche Veränderungen in der Alltagssprache wider?
Zu welchen Ergebnissen kommt eine Studie zum Zuordnen von Gefühlen zu Körperregionen?
Wie werden Gefühle gefühlt?
- Erhöhter Blutdruck und Herzrate, schnellere Atmung, erweiterte Pupillen, Transpiration, erhöhter Blutzuckerspiegel, schnellere Blutgerinnung und eine Förderung der Durchblutung von Gehirn und Muskeln zulasten der Durchblutung des Magen-Darm-Bereichs.
- Redewendungen spiegeln die körperliche Veränderung unter Emotionen wider Bsp. Vor Wut kochen
- Studie zum Zuordnen von Gefühlen zu Körperregionen: teils große Übereinstimmung zwischen Vpn
- Gefühle werden augenblicklich und unmittelbar gefühlt.
Was besagt die James-Lange Theorie?
Wie entsteht emotionales Erleben?
Von was ging die erste Version der Theorie aus?
(Emotion als physiologische Erregung)
William James & Karl Lange
- Zuerst braucht es ein emotionsauslösendes Ereignis – > körperliche Reaktion, welche körperlich-expressiv oder verhaltensmäßig zu Veränderungen in Person führt –> als emotionales Erleben empfunden/interpretiert
- ganz bestimmtes Erregungsmuster führt zu einer bestimmten Emotion
- Intensität der Emotion wird durch wahrgenommene Intensität der körperlichen Veränderungen bestimmt
- 1. Version der Theorie: reine Wahrnehmung (keine Bewertung) einer Situation genügt, um körperliche Veränderungen und in weiterer Folge Emotionen zu bewirken. Annahme stark kritisiert
- Später modifizierte er die Theorie: nur noch vermittelnde Bewertung zwischen Wahrnehmung der Situation und der körperlichen Reaktion –> Idee des lebenswichtigsten Elements einer Gesamtsituation.
Fünf Kritikpunkte an der James-Lange Theorie durch Cannon?
- Durch die vollständige Trennung der Eingeweide vom ZNS kommt es zu keiner Veränderung im emotionalen Erleben. (Experimente mit Katzen und Hunden, Untersuchungen an Querschnittsgelähmten von Hohmann liefern stichhaltigere Ergebnisse –> konnte aber widerlegt werden)
- Bei vielem emotionalen und auch bei nicht emotionalen Verhalten und Erleben werden ähnliche physiologische Erregungen ausgelöst. (Bsp Sport, allerdings nicht geklärt, wann diese Erregung Emotion auslöst und wann nicht)
- Die Eingeweide sind vergleichsweise unempfindlich. (Eingeweide haben sehr wohl viele Rezeptoren, allerdings eher unspezifisch)
- Die viszeralen Veränderungen sind nicht schnell genug um als Quelle des Erlebens von Emotionen zu fungieren. (Berechnung von Latenzzeiten der Muskelreaktion –> zu langsam für unmittelbares Erleben, durchaus haltbar)
- Durch künstliche Herbeiführung viszeraler Veränderungen, die die Basis für bestimmte Emotionen sein sollen, können Emotionen nicht ausgelöst werden. (Durch Adrenalin kann durchaus Emtionserleben ausgelöst werden)
James-Lange Theorie gilt als überholt
Körperliche Reaktionen sind kein notwendiger Bestandteil von emotionalen Erleben, noch treten sie als Erstes in der Reihenfolge der Genese auf.
Von was geht die Cannon-Bard-Theorie aus?
(Emotion als Folge physiologischer Erregung)
Durch was wird die Qualität von Emotionen bestimmt?
Wann entstehen Emotionen erst?
Welche Rolle spielt das Aktivierungsmuster der Hirnstrukturen?
- Qualität von Emotionen durch fest verdrahtete Prozesse im Gehirn bestimmt wird.
- Also; Feste Vernetzung von Ereignissen (keine Kognitionen) über die Aktivierung in zentralen Hirnregionen wie z.B. Thalamus –> führt zu emotionale Erlebnissen und körperlicher Reaktion
- Emotionen entstehen erst, wenn sensorische Signale den Thalamus erreichen und dort eine Aktivierungsreaktion auslösen.
- Ausprägung einer Emotion ist vom Aktivierungsmuster der Hirnstrukturen abhängig.
Emotion als Folge kognitiver Prozesse
Studie von Ekman, Levenson und Friesen
Was zeigte die Studie?
Was wurde gemessen?
Welche Emotionen wurden untersucht?
Was sollten VPN produzieren?
Wo war die Herzrate am höchsten?
- Unterschiedliche Emtionen sind mit unterschiedlichen autonomen Mustern gekoppelt
- Vpn sollten Emotionsausdrücke zu produzieren (10 sec)
- Gemessen: Herzrate, Hauttemperatur und andere Indikatoren autonome Erregung
- Untersuchte Emotionen: Überraschung, Ekel, Traurigkeit, Zorn, Angst und Glück
- Sehr unterschiedliche Muster der autonomen Reaktion
- Herzrate schneller bei: Zorn, Angst und Traurigkeit
Was sagt die Emotionstheorie von Alexius Meinong?
Was sind typische Grundannahmen der Theorie?
Klassifikation der Urteilsgefühle nach Meinong? (Grafik)
Wie entstehen Gefühle?
(Emotion als Folge kognitiver Prozesse)
Vom österreichischen Philosophen/Psychologen entwickelt
Reihe von Grundannahmen, die für kognitive Emotionstheorien typisch sind
- Objektgerichtetheit: Gefühle/Emotionen sind auf ein Objekt gerichtet
- Spezifische Erlebnisqualität: Jede/s Gefühl/Emotion bildet eigene qualitative Empfindung, es gibt Unterschiede zwischen den Emotionen
- Gefühle/Emotionen setzen Kognitionen voraus: Auftreten von Gefühlen/Emotionen setzt kognitive Bewertung der Situation voraus
- Kognitionen differenzieren zwischen unterschiedlichen Gefühlen: Unterschiede in Gefühlen/Emotionen basieren auf Unterschieden in den Kognitionen.
Gefühle entstehen dadurch, dass eine Person Urteile oder Annahmen über die Sachverhalte bildet.
Theorie wurde zwar ursprünglich nur introspektiv aufgestellt, hat aber bis heute gute Vorhersagekraft und dient als Inspiration für Emotionsforschung
Was sagt die Emotiontheorie von Magda Arnold?
Grundannahmen?
Wie beschreibt Madgda Arnold Emotionen?
Drei Arten emotionsrelevanter Kognitionen
- Tatsachenüberzeugungen?
- Wertüberzeugungen?
- Bewältigbarkeit?
Wie kommt es Schritt für Schritt zur Emotion?
(Emotion als Folge kognitiver Prozesse)
Introspektiv begründet, Theorie von Meinong ähnlich.
Ähnliche Grundanahmen
- Gefühle/Emotionen setzen Kognitionen voraus
- Kognitionen differenzieren zwischen unterschiedlichen Gefühlen
- Drei Arten emotionsrelevanter Kognitionen
- Faktische Kognitionen/Tatsachenüberzeugungen
- Evaluative Kognitionen/Wertüberzeugungen
- Bewältigbarkeit
- Tatsachenüberzeugungen: Meinungen über faktische Beschaffenheit von Sachverhalten
- Meinung über Sachverhalt ist ausschlaggebend für Bildung von Tatsachenüberzeugungen und nicht der objektive Sachverhalt selbst. Unabhängig davon, ob dies objektiv gesehen richtig ist oder nicht.
- Wertüberzeugungen: alle Meinungen, die die Situation bewerten: dabei wird zwischen erwünscht und unerwünscht, angenehm oder unangenehm und wertvoll oder wertlos unterschieden.
- Bewältigbarkeit: Einschätzung, ob eine Person in der Lage ist einen Sachverhalt zu bewältigen und wie schwierig diese Bewältigung wäre, wenn sie denn machbar erscheint. (einfach bis kompliziert)
- Emotionen entstehen dadurch, dass Handlungstendenzen der Situation gegenüber auf Basis der drei emotionsrelevanten Kognitionen gebildet werden. Die Handlungstendenzen werden dann von der Person als Emotion erlebt.
- Tatsachenüberzeugungen gebildet –> 2. in denen im zweiten Schritt die Wertüberzeugungen aufgebaut werden –> bewertet, wie bewältigbar die Situation für die Person ist. –> daraus bildet sich ein Impuls zur Annäherung/Vermeidung der Situation, der dann zu emotionalen Handlungen führt.
- Emotionen sind nur Beiprodukt. Emotionen als ein Produkt der menschlichen Evolution, ihre Aufgabe ist es evolutionär adaptive Handlungen auszuführen.
Zajonc-Lazarus Debatte über das Primat von Emotion und Kognition
Welcher Frage wird hier nachgegangen?
Was zeigte Zajonc?
Was zeigte Lazarus?
Wie passen die beiden Ansätze zusammen?
Was kommt zuerst Emotion oder Kognition? (Huhn und Ei)
- Studie von Kunst-Wilson & Zajonc: gehen kognitive Urteilen affektive Urteilen voraus?
- Schnellere Reaktion bei affektiven Beurteilungen.
- Ergebnisse wurden als Beleg dafür gewertet, dass affektives Verarbeiten kognitivem Verarbeiten vorangehen kann.
- Lazarus: ohne kognitive Verarbeitung ist eine Emotion nicht möglich
- Unterschied verschiedene Formen von kognitiver Verarbeitung, primary und secondary appraisal.
- Appraisal: kognitive Bewertung eines Ereignisses, das verschiedene Arten von emotionaler Bedeutung unterscheidet.
Wie passen die beiden Ansätze zusammen?
- Affektive Reaktionen von Zajonc sind einfache Präferenzen
- Theorie von Lazarus kommt bei echten Emotionen zum Tragen
- Zajonc hat nur gezeigt, dass emotionale Reaktion vor einer bewussten kognitiven Bewertung entstehen kann.
Zweifaktoren-Theorie von Stanley Schachter
Wie entsteht emotionales Erleben allgemein?
Was sind die zwei Wege der Emotionsentstehung?
Experiment zu Adrenalin von Schachter und Singer?
- Aufbau
- Ergebnis
- Replizierbarkeit
(Intergrative Theorien)
Emotionales Erleben entsteht durch Bewertung einer Situation und Zuschreibung ihrer Ursache (Attribution). Diese folgen auf ein Ereignis, welches mit einer körperlichen Reaktion einhergeht
- Normalfall: Emotion ensteht durch Wahrnehmung eines emotionalen Ereignisses –> gefolgt von Bewertung der Situation als emotionsrelevant –> physiologische Reaktion –> wird wahrgenommen und auf die Situation attribuiert –> Endresultat ist das Erleben von einer Emotion (Bsp. großer Hund im Park)
- Sonderfall: Emotion kann auch durch reine Wahrnehmung einer physiologischen Reaktion erfolgen, für die man keine Erklärung hat.
Schachter Experiment:
- Wirkung von Adrenalin in 4 Versuchsgruppen: (Entweder bekam man Epniphrin oder Placebo)
- Wurde über Wirkung von Subroxin (leichtes Schmerzmittel) aufgeklärt.
- Wurde nicht aufgeklärt
- Fehlinformationen gegeben
- Placebogruppe (Ringlösung)
- Falsch- bzw. Nichtinformierte sollten stärkere Emotionen zeigen
- Gegen Erwartungen zeigte Placebo Gruppe auch starke Gefühle
- Ergebnisse werden aber als Beleg dafür genommen, dass sowohl physiologische Erregung als auch die kognitive Interpretation das Erleben von Emotionen determinieren können.
- Ergebnisse konnten aber nicht eindeutig repliziert werden –> ergaben eher, dass die Injektion von Adrenalin ohne die Versuchspersonen über die Wirkung zu informieren, hauptsächlich zu negativen Emotionen führt
Was ist der Valins-Effekt?
Was kritisierte Valins an der Zweifaktoren-Theorie?
Wie sah das Experiment von Valins aus?
Was zeigte das Experiment?
- Valins kritisierte, dass nur oder besonders die Wahrnehmung von tatsächlicher körperlicher Erregung Emotionen auslöst. Er nahm eher an, dass nur die Meinung über das Vorliegen und das Ausmaß von physiologischer Erregung die Emotion bestimmt
- Valins-Effekt*: Herzrate wird „gemessen“; untersch. Einschätzung von Attraktivität von Frauen
- Bei höhere gemeldete Herzrate–> Frauen attraktiver bewertet
- Bei niedrigere gemeldete Herzrate –> Frauen weniger attraktive bewertet
- Bei Kontrollgruppe –> kein Effekt
Dies zeigt, dass allein die vermeintliche physiologische Erregung ausreicht, um Emotionen und Bewertung zu beeinflussen.
Was sagt die Emotionstheorie nach LeDoux?
Was erforscht LeDoux genau?
Wie sehen die zwei Regelkreise aus?
Welche Teil des Hirns spielt eine wichtige Rolle?
Was schafft LeDoux?
(Intergrative Theorien)
Erforschte den Zusammenhang zwischen Emotion und Kognition am Beispiel der Angst im Detail.
Beschreibt 2 emotional circles, die beim Entstehen von Angst eine Rolle spielen und bei denen die Amygdala zentral ist.
- Ein langsamer voranschreitender Regelkreis vom Thalamus über den sensorischen Kortex der Amygdala, der eine detaillierte Analyse sensorischer Information vornimmt und eher kognitiv ist.
- Einen schnellen Verarbeitungszirkel, der vom Thalamus direkt zur Amygdala geht und auf der Verarbeitung einfachster Stimuluseigenschaften beruht, wie z.B. der Reizintensität. Dieser Verarbeitungszirkel ist eher automatisch und weniger kognitiv.
Der Nutzen der beiden Zirkel ist eine möglichst schnelle Reaktion auf furchteinflößende Reize und eine länger dauernde Evaluation (angemessene Handlungsauswahl)
LeDoux überwindet den Streit um das Primat von kognitiven und physiologischen Ansätzen.
Setzt zwei scheinbar gegensätzliche Ansätze zu einer gemeinsamem Erklärung der Emotionsbildung zusammen
Um was geht es beim Appraisal Ansatz von Scherer?
Wie sehen die fünf Stufen aus?
Warum ist dieser Ansatz gut?
Basiert auf der Tradition von Lazarus
Scherer postuliert im SEC fünf Stufen der Verarbeitung, die das Erleben determinieren:
- Beobachtet, ob es im Reizmuster external oder internal eine Veränderung gibt, v.a. ob ein Ereignis neu ist (hier können Emotionen wie Überraschung oder Langeweile entstehen).
- Bei Neuheit: bestimmen, ob Ereignis für Erlebenden angenehm ist (hier erfolgt die Einteilung nach Lust/Unlust).
- Überprüft, ob Ereignis für wichtige Ziele und Bedürfnisse relevant ist (hier entstehen Freude, Furcht, Wut oder Zufriedenheit).
- Bestimmt, inwieweit Organismus über Bewältigungsmöglichkeiten verfügt (hier können Traurigkeit aber auch wieder Furcht und Wut entstehen).
- Auf Selbstkompatibilität bezogen bestimmt, ob Ereignis mit sozialen Normen, kulturellen Konventionen oder Erwartungen von anderen wichtigen Personen übereinstimmt und weiters, ob Ereignis in Bezug auf eigene Wertvorstellungen und Normen konsistent ist (hier können Verlegenheit, Scham oder Stolz entstehen)
Ansatz gilt als einer der integrativsten und auch biologisch erklärbarsten.
Die empirische Absicherung der Theorien ist grundsätzlich gut, es konnte hingegen noch kein befriedigender Ansatz gefunden werden, unbewusste Bewertungen empirisch zu erfassen
Differenzierung von Emotionen und Emotionsausdruck
Worüber herrscht Einigkeit worüber nicht?
Wie unterscheiden sich Introspektion und der linguistische Ansatz als Methoden um Emotionen zu identifizieren?
- Unterschied zwischen Psychologen und Nicht-Psychologen bei Nennung von Emotionen?
*
Einigkeit darüber, dass es positive und negative Emotionen gibt und Uneinigkeit über Emotionsbegriff und Anzahl der Emotionen
Introspektion: von Personen sämtliche Emotionen aufgezählt und sie werden zusätzlich gebeten Merkmale dieser Emotionen und Ähnlichkeiten untereinander anzugeben.
- Psychologen: nennen vermehrt negative Emotionen (vermutlich weil überrepräsentiert in Forschung.
- Nicht-Psychologen: zuerst Freude
- Linguistischer Ansatz:* Textsammlungen auf emotionale Ausdrücke hin untersucht
- Clusteranalysen: zwischen Emotionsbegriffen identifizieren. Emotionsbegriffe auf zwei unterschiedliche Arten zusammengefasst –> dimensional und kategorial
Was versuchen Dimensionsmodelle von Emotionen?
Wie sieht das Modell von Traxel aus?
Welche Dimensionen hat das Circumplex-Modell von Russel?
- Was ist hier besonders?
Welche Dimensionen hat das Ordnungsschema von Wundt?
Versucht Emotionsbegriffe in einem zwei- oder mehrdimensionalem Koordinatensystem abzubilden –> jede Emotion kann im Koordinatensystem verordnet und erfasst werden.
Traxel:
- Zwei Dimensionen
- angenehm/unangenehm und Submission/Dominanz
Circulpex-Modell von Russel:
- Zwei Dimensionen
- Valenz und Erregung
- In Grundlagenforschung am häufigsten verwendet
Wundts Ordnungsschema:
- Drei Dimensionen
- Lust/Unlust, Erregung/Beruhigung und Spannung/Lösung.
Kategoriale Modelle von Emotionen
Wie unterscheiden sie sich von Dimensionsmodellen?
Was versteht man unter Primäremotionen und Sekundäremotionen?
Welche Basis-/Primäremotionen tauchen in den meisten Modellen auf?
In welche Basisemotionen unterscheiden Ekman, Friesen und Ellswort und woher werden sie abgeleitet?
Bei kategorialen Modellen wird im Gegensatz zu dimensionalen Modellen angenommen, dass es verschiedene qualitativ voneinander unterschiedliche Emotionen gibt
Primäremotionen: basieren auf biologisch fundierten Ansatz, dass es eine Reihe von Emotionen gibt, die Menschen angeboren/allen Menschen eigen und unabhängig von kulturellen Unterschieden sind
- theoretisch müsste es also für jede dieser Emotionen emotionsspezifische physiologische Reaktionen und typische Gesichtsausdrücke geben.
- –> allerdings; bisher konnte man nur positive und negative Emotionen eindeutig anhand von physiologischen Messungen unterscheiden
Sekundäremotionen: bauen auf Primäremotionen auf
- Kognitionsprozesse (Bewertungen) spielen eine wichtige Rolle.
- Bei nicht-menschlichen Primaten müssen diese Sekundäremotionen nicht unbedingt vorhanden sein
Häufig erwähnte Basisemotionen: Furcht, Ärger, Ekel, Traurigkeit
Ekman, Friesen und Ellworth unterscheiden 6 Basisemotionen: Ärger, Ekel, Freude, Furcht, Traurigkeit und Überraschung. –> abgeleitet aus Analyse emotionaler Gesichtsausdrücke
Welche Kritik gibts es am Konzept der Primäremotionen?
- Mangelnde Übereinkunft darüber, welche und wie viele Emotionen basal (grundlegend) sind
- Konzept der Emotionsmischung konnte in zahlreichen Untersuchungen nicht ausreichend nachgewiesen werden
- Konzeption von Primäremotionen kennzeichnen eher seltene Extremerlebnisse, sie müssen aber auf jeden Fall durch differenziertere Ansätze erweitert werden
Plutchiks Wheel-of-Emotions Modell
Auf was für Grundannahmen ist das Modell aufgebaut?
Wie sieht die Kette von Ereignissen für die Emotionsentstehung aus?
- Was versteht man unter der Rückmeldeschleife?
Wie heißen die acht Primäremotionen dieses Modells?
Wie sieht das farbige Modell aus und wie liegen die Emotionen darin?
Was sind die Unterschiede zur herkömmlichen Dimensionsmodellen?
Was versteht man unter Dyaden/Triade und welche vier Fälle gibt es?
Biologisch und evolutionär fundierten Grundannahmen:
- Emotionen haben genetische Grundlage und sind grundlegende Formen der Anpassung, die in der einen oder anderen Form auf allen Stufen der phylogenetischen Leiter identifiziert werden können.
- Emotionen als komplexe Ketten von Ereignissen –> darin verbirgt sich eine kognitive Erklärung für die Emotionsentstehung
- Modell ist biologisch, jedoch nicht ausschließlich
Die Emotionsentstehung folgt einer komplexen Kette von Ereignissen, die mit der Entstehung der Emotion noch nicht beendet ist:
- Reiz/Ereignis
- Kognitive Einschätzung
- Emotion und physiologische Reaktion (von Plutchnik als eigene Einheit angenommen, wobei die physiologische Reaktion die Emotion beeinflusst)
- Handlungsimpuls
- Beobachtbares Verhalten
- Biologische Funktion/Auswirkung
Am Ende der Kette besteht eine Rückmeldeschleife, die mit jedem Glied in der Kette verbunden ist. Sie signalisiert, wenn eine Situation sich verändert.
- Die Rückmeldeschleife ist dabei nicht so zu verstehen, dass die Kette wieder von vorne beginnt, mit dem Reiz und seiner Bewertung, sondern als direkte Auswirkung auf die Kette als Gesamtheit.
Es wird zwischen 8 Primäremotionen unterschieden: Furcht, Ärger, Freude, Traurigkeit, Akzeptanz/Vertrauen, Ekel, Erwartung und Überraschung
- Alle anderen Emotionen sind Mischungen oder Kombinationen der Primäremotionen.
- Die Entstehung von Sekundäremotionen ergibt sich aus der dimensionalen Anordnung aller Emotionen
- Ähnliche Primäremotionen liegen nebeneinander
- Jeweils zwei Primäremotionen bilden ein Gegensatzpaar Bsp. Freude/Traurigkeit
- Unterschied zu herkömmlichen Dimensionsmodellen:
- Emotionspaare selbst bilden quasi die Dimensionen des Modells
- Die Dimensionen des Modells infolgedessen sind nicht benannt
- Primäre Dyaden: zwei nebeneinanderliegende Primäremotionen vermischen sich
- Sekundäre Dyaden: Primäremotion liegt zwischen den beiden sich vermischenden
- Tertiäre Dyaden: Zwei gegenüberliegende Primäremotionen vermischen sich
- Triade: Vermischung von drei Primäremotionen
Emotionsausdruck und Gesichter
Was bedeutet adaptive Funktion von Emotionen und was ist ein Beispiel?
Kommunikative Funktion und Beispiele?
- Facial-Feedback-Hypothese?
Studien von Ekman und Friesen?
Was fanden Calvo und Nummenmaa heraus?
- Adaptive Funktion (Darwin): Ausdruck des Ekels durch Naserümpfen –> Funktion des Nasenverschlusses –> Einatmen unangenehmer/schädlicher Gerüche vermieden. Anderes Bsp. Überraschung –> weit geöffnete Augen –> optimale Einstellung auf unerwarteten Reiz
-
kommunikative Funktion:
- Emotionalen Zustand und die emotionale Wirkung auf andere erkennen Bsp. Ärger –> Situation angespannt
- Feedback über die subjektive Erfahrung des eigenen Erlebens
- Facial-Feedback-Hypothese: an das Gehirn gehende Feedback der Gesichtsmuskeln verstärkt zusätzlich die Intensität des jeweils erlebten Gefühls.
- Gesichtsausdruck modifiziert darüber hinaus auch die Qualität von Emotionen
- Studien von Ekman und Friesen:
- These der 6 Basisemotionen auf Basis ihrer Analyse der am Gesichtsausdruck (Schauspieler & trainierte Personen) beteiligten Gesichtsmuskulatur.
- Facial Action Coding System (FACS): Kodiersystem, dass die Identifikation von 44 unterschiedlichen mimischen Bewegungseinheiten erlaubt. Es identifiziert Veränderungen des Gesichtsausdrucks simultan in unterschiedlichen Gesichtsregionen.
- Große Übereinstimmungen in Zuordnungen von Basisemotionen zwischen Japan, Brasilien, Chile, Argentinien und den USA.
- Blinde Kinder: zeigen Basisemotionen, die im Wesentlichen denen von sehenden Kindern entsprechen
- Calvo und Nummenmann:
- Gesichter mit fröhlichem Ausdruck schneller erkannt, als überraschendem oder angewidertem Ausdruck.
- Eher einzelne Gesichtsmerkmale, wie Form des Mundes, für die Entdeckung von Gesichtsausdrücken verwendet werden, als räumliche Merkmalsanordnung
- Gesichtsausdrücke werden auch kulturell gelernt. Es gibt bestimmte Darbietungsregeln, sodass Kulturen neben den universellen Basisgesichtsausdrücken, auch individuelle Besonderheiten aufweisen. Bsp. Wutunterdrückung
Emotionsausdruck und Hirnphysiologie
Wo wird nun der Emotionsausdruck im Gehirn lokalisiert?
Wie hängt Fähigkeit Gesichter zu erkennen mit Fähigkeit Gesichtsausdrücke zu erkennen zusammen?
Wie wird die Wahrnehmung von bedrohlichen Reizen verarbeitet?
Wo findet die Bildung von Emotionen statt?
Was ist der Papez circuit?
Mit was sind Amygdala und Hypothalamus assoziert?
Studien zeigen: Aktivität in der rechten zerebralen Hemisphäre korreliert im Allgemeinen mit der Erkennung von Gesichtsausdrücken.
- Fähigkeit, Gesichter zu erkennen, ist von Fähigkeit Gesichtsausdrücke zu erkennen im Wesentlichen unabhängig. Wahrnehmung von Emotion ist somit ein eigenes kognitives Modul.
- Han, Gao, Humphreys und Ge: Wahrnehmung von bedrohlichen Reizen wird von einem kortikalen Netzwerk verarbeitet, das nicht unbedingt alle Emotionsareale umfasst und das zwischen Männern und Frauen unterschiedlich zu sein scheint
- Wo findet Bildung von Emotionene statt?
- Bis heute ist nicht eindeutig geklärt
- Das limbische System sind diverse Hirnregionen, die im Gehirn das corpus callosum umschließen. Sie stellen den inneren Cortex (Hirnoberfläche) dar.
- James Papez (Papez circuit):
- Stellt Ablauf zur Emotionsentstehung dar.
- Emotion entsteht, wenn Informationen im Kreislauf vom Cingulate cortex zuerst in den Hippocampus, dann über den Hypothalamus in den Thalamus transportiert werden und von dort aus zurück in den Cingulate cortex gelangen. Im Cingulate cortex selbst werden parallel dazu dauernd Informationen mit dem Cortex ausgetauscht.
- Amygdala und Hypothalamus sind mit der Regulation von Furcht und Aggression assoziiert.
Gesichtsverabeitung
Welche Rolle spielen Gesichter beispielsweise im Alltag?
Seit wann hat sich die Gesichtsverarbeitung als ein eigenständiges Forschungsgebiet in der Psychologie etabliert?
Rolle von Gesichtern: Identifikation von Personen, Erkennung von Gefühlen und nonverbale Kommunikation.
Seit den 1980er Jahren hat sich die Gesichtsverarbeitung als ein wichtiges, eigenständiges Forschungsgebiet in der Allgemeinen Psychologie etabliert.