Kog. Emo. Skript Flashcards

1
Q

Mit welcher Frage beschäftigt sich die Emotionspsychologie?

A

Emotionspsychologie beschäftigt sich mit der Frage, was Emotionen sind, wie sie entstehen und wie sie unser Verhalten beeinflussen.

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
2
Q

Um was geht es bei Wahrnehmungspsychologie?

A

Beschreibt und erklärt, wie die Sinne Informationen über die Umwelt dem Organismus bereitstellen.

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
3
Q

Wie wird das Informationsverarbeitungsmodell beschrieben?

A
  • führender Ansatz zum Verständnis zugrundeliegender Prozesse
  • Organismus nimmt Informationen aus der Umwelt auf, welche verarbeitet werden (Computer Analogie) und im Wahrnehmenden eine Repräsentation der Umwelt bilden
  • Perzept: Endprodukt interaktiver Einflüsse zwischen auf Sinne treffenden Reiz und internen Prozessen (Erwartungen etc.)
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
4
Q

Wird Emotion einheitlich definiert?

Wie sehen extreme Positionen Emotionen?

Arbeitsdefinition mit fünf Merkmalen? (Meyer, Schützwohl und Reisenzein)

Definition Zimbardo, Gerrig und Graf?

A

Keine Einigkeit was der Begriff eigentlich definiert

In Alltagssprache häufig synonym mit “Gefühl”

Extremere Positionen sehen Emotionen als Handlungsimpulse oder als Reflexionen physiologischer Zustände

Arbeitsdefinition von Meyer, Schützwohl und Reisenzein:

  • Aktuelle psychische Zustände
  • Zustände einer bestimmten Qualität, Intensität und gewisse Dauer
  • (normalerweise) bewusste Zustände
  • Typischerweise Objekt-gerichtet
  • Neben subjektiven Aspekten auch physiologische und Verhaltensaspekte,

„Ein komplexes Muster von Veränderungen; es umfasst physiologische Erregung, Gefühle, kognitive Prozesse und Verhaltensreaktionen als Antwort auf eine Situation, die als persönlich bedeutsam wahrgenommen wurde.“

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
5
Q

Was versteht man unter Kognition?

Ursprünglich?

Nach kognitiver Wende?

Neuroanatomische Ebene?

Alltag?

A
  • Kognitionen umfassten ursprünglich jene Prozesse, welche sich mit dem Denken, Gedächtnis und Lernen befassen.
  • Nach kognitiven Wende in den 1960er Jahren –> Begriff auf alle Prozesse der menschlichen Informationsverarbeitung ausgeweitet.
  • Auf neuroanatomischer Erklärungsebene: Prozesse die wesentlich über Bahnen im Cortex ablaufen.
  • Im Alltag werden kognitive Prozesse häufig mit dem Konstrukt der menschlichen Intelligenz in Zusammenhang gebracht –> Emotion und Kognition in der Psychologie oft als Gegensätze bezeichnet.
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
6
Q

Was bedeutet Affekt?

A

Alltagssprache: meist im Zusammenhang mit intensiven emotionalen Zuständen (Mord im Affekt etc.)

Affektiv bezieht sich auf sämtliche Phänomene, die nicht als kognitiv zu bezeichnen sind (Überkategorie von Emotionen)

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
7
Q

Was beschreibt Gefühl?

A

Beschreibt das Empfinden von Emotionen, also die subjektive Erlebenskomponente von Emotionen.

Bsp. Angst als Gefühl zur Emotion Furcht

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
8
Q

Wie unterscheiden sich Stimmungen zu Emotionen?

A
  • Emotionen dauern eher kürzer, Stimmungen eher länger
  • Verlauf von Emotionen ist episodisch, bei Stimmungen eher kontinuierlich.
  • Emotionen haben eine höhere Intensität als Stimmungen.
  • Ursache von Emotionen ist im Allgemeinen ein Ereignis, während die Ursache von Stimmungen häufig unbestimmt ist.
  • Emotionen dienen dazu, Information über eine bestimmte Situation bereitzustellen, während Stimmungen eher Auskunft über den Zustand des Selbst geben.
  • Emotionen sind in der Regel auf spezifische Objekte gerichtet, Stimmungen in der Regel nicht objektgerichtet.
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
9
Q

Was sind Metastimmungen?

  • Dimensionen
  • Wichtiger Aspekt?
A

Gedanken und Gefühle über Stimmungen

  • Metastimmungen haben verschiedene Dimensionen
  • wichtiger Aspekt emotionaler Intelligenz
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
10
Q

Evaluatives Urteil?

A

Gesamteinschätzungen von Situationen, die mit Gefühlen in engem Zusammenhang stehen.

Bsp. Lebenszufriedenheit, Stressbelastung etc.

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
11
Q

Wie werden emotionsgeladene Urteile beschrieben?

A

Urteile, die emotionale Aspekte des Selbsterlebens und des Sozialen enthalten

Bsp. Sich geschätzt fühlen etc.

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
12
Q

Emotionstheorien in der Antike

  • Aristoteles?*
  • Platon?*
  • Thykidides?*
  • Epikur?*
  • Stoiker?*
A

Vorzugsweise unter dem Begriff der Affekte

vor allem die Ethik und Lebensbewältigung steht im Vordergrund

Interesse galt eher lebenspraktischen Fragen

Aristoteles:

  • Enger Zusammenhang zwischen dem akuten Gefühlszustand eines Subjekts und den Urteilen, die es in diesem Zustand fällt
  • Lust und Unlust

Platon:

  • Seele in drei Teile: Begierde - Zorn - Vernunft
  • Differenzierung erlaubte Platon, die vielfältigen Interaktionen zwischen Vernunft und Emotion zu bedenken
  • Thykidides:*
  • Darstellung von Kriegern, Motive der beteiligten Personen mithilfe von Emotionsbegriffen beschreibt. Bsp. Ehrgeiz, Neid und Furcht
  • Epikur:*
  • Durch Bedürfnisregulation kann die Lust maximiert werden.
  • Epikur bezeichnete Vergnügen als wesentliches Charakteristikum des Fühlens

Stoiker:

  • Gegenposition zu Epikur
  • Platz in Ordnung erkennen und ausfüllen
  • Die Einübung emotionaler Selbstbeherrschung; mit Gelassenheit und Seelenruhe nach Weisheit streben
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
13
Q

Emotionstheorien im Mittelalter

Augustinus?

A

Augustinus

  • Gefühle gehören zur menschlichen Natur, sind nicht störend
  • Leben ohne Leidenschaften/Triebe nicht toll
  • unterteilt Emotionen in gut und böse
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
14
Q

Emotionstheorien in der Neuzeit

Sechs Grundemotionen nach Descartes?

  • Spinoza*?
  • Kant?*
  • Nietzsche?*
A
  • Desacartes*
  • Verwunderung, Liebe, Hass, Verlangen, Freude und Trauer
  • Baruch de Spinoza*
  • Grundemotionen: Begierde, Freude, Trauer
  • 48 Emotionen (meist paarweise im Gegenteil)
  • Philosophie der Affekte stützt sich auf die Grundannahme, dass menschliches Handeln der Selbsterhaltung gilt

Kant:

  • Unterteilt in Affekte und Leidenschaften
  • Affekte = kurz andauernde Gefühle der Lust/Unlust
  • Leidenschaften = langfristige Gewohnheiten
  • Stand beiden eher negativ gegenüber

Nietzsche:

  • Bereitet den Übergang in die Moderne
  • Ablehnung starker Gefühle
  • Hohe Stellung der Musik
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
15
Q

Was sagt die Emotionstheorie im frühen 20. Jahrhundert von Howard?

A

Howard

  • Emotionen haben keine positive Funktion
  • Konfliktthese: Emotionen als physiologische Störung

Kritik:

  • Feststellbarkeit positiver Emotionen, die sich nur schwer als Resultat eines Konfliktes darstellen lassen.
  • Emotionen haben adaptive Funktionen, die nicht aus Konflikten resultieren, sondern dem Überleben dienen.
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
16
Q

In welche zwei Klassen können Emotionstheorien zur Erklärung von Emotionsentstehung unterschieden werden?

A
  • Physiologische Erregung im Vordergrund
  • kognitive Prozesse im Vordergrund
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
17
Q

Emotion als physiologische Erregung

Was sind Beispiele für körperliche Veränderungen?

Wie spiegeln sich körperliche Veränderungen in der Alltagssprache wider?

Zu welchen Ergebnissen kommt eine Studie zum Zuordnen von Gefühlen zu Körperregionen?

Wie werden Gefühle gefühlt?

A
  • Erhöhter Blutdruck und Herzrate, schnellere Atmung, erweiterte Pupillen, Transpiration, erhöhter Blutzuckerspiegel, schnellere Blutgerinnung und eine Förderung der Durchblutung von Gehirn und Muskeln zulasten der Durchblutung des Magen-Darm-Bereichs.
  • Redewendungen spiegeln die körperliche Veränderung unter Emotionen wider Bsp. Vor Wut kochen
  • Studie zum Zuordnen von Gefühlen zu Körperregionen: teils große Übereinstimmung zwischen Vpn
  • Gefühle werden augenblicklich und unmittelbar gefühlt.
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
18
Q

Was besagt die James-Lange Theorie?

Wie entsteht emotionales Erleben?

Von was ging die erste Version der Theorie aus?

(Emotion als physiologische Erregung)

A

William James & Karl Lange

  • Zuerst braucht es ein emotionsauslösendes Ereignis – > körperliche Reaktion, welche körperlich-expressiv oder verhaltensmäßig zu Veränderungen in Person führt –> als emotionales Erleben empfunden/interpretiert
  • ganz bestimmtes Erregungsmuster führt zu einer bestimmten Emotion
  • Intensität der Emotion wird durch wahrgenommene Intensität der körperlichen Veränderungen bestimmt
  • 1. Version der Theorie: reine Wahrnehmung (keine Bewertung) einer Situation genügt, um körperliche Veränderungen und in weiterer Folge Emotionen zu bewirken. Annahme stark kritisiert
  • Später modifizierte er die Theorie: nur noch vermittelnde Bewertung zwischen Wahrnehmung der Situation und der körperlichen Reaktion –> Idee des lebenswichtigsten Elements einer Gesamtsituation.
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
19
Q

Fünf Kritikpunkte an der James-Lange Theorie durch Cannon?

A
  1. Durch die vollständige Trennung der Eingeweide vom ZNS kommt es zu keiner Veränderung im emotionalen Erleben. (Experimente mit Katzen und Hunden, Untersuchungen an Querschnittsgelähmten von Hohmann liefern stichhaltigere Ergebnisse –> konnte aber widerlegt werden)
  2. Bei vielem emotionalen und auch bei nicht emotionalen Verhalten und Erleben werden ähnliche physiologische Erregungen ausgelöst. (Bsp Sport, allerdings nicht geklärt, wann diese Erregung Emotion auslöst und wann nicht)
  3. Die Eingeweide sind vergleichsweise unempfindlich. (Eingeweide haben sehr wohl viele Rezeptoren, allerdings eher unspezifisch)
  4. Die viszeralen Veränderungen sind nicht schnell genug um als Quelle des Erlebens von Emotionen zu fungieren. (Berechnung von Latenzzeiten der Muskelreaktion –> zu langsam für unmittelbares Erleben, durchaus haltbar)
  5. Durch künstliche Herbeiführung viszeraler Veränderungen, die die Basis für bestimmte Emotionen sein sollen, können Emotionen nicht ausgelöst werden. (Durch Adrenalin kann durchaus Emtionserleben ausgelöst werden)

James-Lange Theorie gilt als überholt

Körperliche Reaktionen sind kein notwendiger Bestandteil von emotionalen Erleben, noch treten sie als Erstes in der Reihenfolge der Genese auf.

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
20
Q

Von was geht die Cannon-Bard-Theorie aus?

(Emotion als Folge physiologischer Erregung)

Durch was wird die Qualität von Emotionen bestimmt?

Wann entstehen Emotionen erst?

Welche Rolle spielt das Aktivierungsmuster der Hirnstrukturen?

A
  • Qualität von Emotionen durch fest verdrahtete Prozesse im Gehirn bestimmt wird.
  • Also; Feste Vernetzung von Ereignissen (keine Kognitionen) über die Aktivierung in zentralen Hirnregionen wie z.B. Thalamus –> führt zu emotionale Erlebnissen und körperlicher Reaktion
  • Emotionen entstehen erst, wenn sensorische Signale den Thalamus erreichen und dort eine Aktivierungsreaktion auslösen.
  • Ausprägung einer Emotion ist vom Aktivierungsmuster der Hirnstrukturen abhängig.
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
21
Q

Emotion als Folge kognitiver Prozesse

Studie von Ekman, Levenson und Friesen

Was zeigte die Studie?

Was wurde gemessen?

Welche Emotionen wurden untersucht?

Was sollten VPN produzieren?

Wo war die Herzrate am höchsten?

A
  • Unterschiedliche Emtionen sind mit unterschiedlichen autonomen Mustern gekoppelt
  • Vpn sollten Emotionsausdrücke zu produzieren (10 sec)
  • Gemessen: Herzrate, Hauttemperatur und andere Indikatoren autonome Erregung
  • Untersuchte Emotionen: Überraschung, Ekel, Traurigkeit, Zorn, Angst und Glück
  • Sehr unterschiedliche Muster der autonomen Reaktion
  • Herzrate schneller bei: Zorn, Angst und Traurigkeit
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
22
Q

Was sagt die Emotionstheorie von Alexius Meinong?

Was sind typische Grundannahmen der Theorie?

Klassifikation der Urteilsgefühle nach Meinong? (Grafik)

Wie entstehen Gefühle?

(Emotion als Folge kognitiver Prozesse)

A

Vom österreichischen Philosophen/Psychologen entwickelt

Reihe von Grundannahmen, die für kognitive Emotionstheorien typisch sind

  • Objektgerichtetheit: Gefühle/Emotionen sind auf ein Objekt gerichtet
  • Spezifische Erlebnisqualität: Jede/s Gefühl/Emotion bildet eigene qualitative Empfindung, es gibt Unterschiede zwischen den Emotionen
  • Gefühle/Emotionen setzen Kognitionen voraus: Auftreten von Gefühlen/Emotionen setzt kognitive Bewertung der Situation voraus
  • Kognitionen differenzieren zwischen unterschiedlichen Gefühlen: Unterschiede in Gefühlen/Emotionen basieren auf Unterschieden in den Kognitionen.

Gefühle entstehen dadurch, dass eine Person Urteile oder Annahmen über die Sachverhalte bildet.

Theorie wurde zwar ursprünglich nur introspektiv aufgestellt, hat aber bis heute gute Vorhersagekraft und dient als Inspiration für Emotionsforschung

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
23
Q

Was sagt die Emotiontheorie von Magda Arnold?

Grundannahmen?

Wie beschreibt Madgda Arnold Emotionen?

Drei Arten emotionsrelevanter Kognitionen

  • Tatsachenüberzeugungen?
  • Wertüberzeugungen?
  • Bewältigbarkeit?

Wie kommt es Schritt für Schritt zur Emotion?

(Emotion als Folge kognitiver Prozesse)

A

Introspektiv begründet, Theorie von Meinong ähnlich.

Ähnliche Grundanahmen

  1. Gefühle/Emotionen setzen Kognitionen voraus
  2. Kognitionen differenzieren zwischen unterschiedlichen Gefühlen
  3. Drei Arten emotionsrelevanter Kognitionen
  • Faktische Kognitionen/Tatsachenüberzeugungen
  • Evaluative Kognitionen/Wertüberzeugungen
  • Bewältigbarkeit
  • Tatsachenüberzeugungen: Meinungen über faktische Beschaffenheit von Sachverhalten
  • Meinung über Sachverhalt ist ausschlaggebend für Bildung von Tatsachenüberzeugungen und nicht der objektive Sachverhalt selbst. Unabhängig davon, ob dies objektiv gesehen richtig ist oder nicht.
  • ­Wertüberzeugungen: alle Meinungen, die die Situation bewerten: dabei wird zwischen erwünscht und unerwünscht, angenehm oder unangenehm und wertvoll oder wertlos unterschieden.
  • ­Bewältigbarkeit: Einschätzung, ob eine Person in der Lage ist einen Sachverhalt zu bewältigen und wie schwierig diese Bewältigung wäre, wenn sie denn machbar erscheint. (einfach bis kompliziert)
  • ­ Emotionen entstehen dadurch, dass Handlungstendenzen der Situation gegenüber auf Basis der drei emotionsrelevanten Kognitionen gebildet werden. Die Handlungstendenzen werden dann von der Person als Emotion erlebt.
    1. ­ Tatsachenüberzeugungen gebildet –> 2. in denen im zweiten Schritt die Wertüberzeugungen aufgebaut werden –> bewertet, wie bewältigbar die Situation für die Person ist. –> daraus bildet sich ein Impuls zur Annäherung/Vermeidung der Situation, der dann zu emotionalen Handlungen führt.
  • ­Emotionen sind nur Beiprodukt. Emotionen als ein Produkt der menschlichen Evolution, ihre Aufgabe ist es evolutionär adaptive Handlungen auszuführen.
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
24
Q

Zajonc-Lazarus Debatte über das Primat von Emotion und Kognition

Welcher Frage wird hier nachgegangen?

Was zeigte Zajonc?

Was zeigte Lazarus?

Wie passen die beiden Ansätze zusammen?

A

Was kommt zuerst Emotion oder Kognition? (Huhn und Ei)

  • Studie von Kunst-Wilson & Zajonc: gehen kognitive Urteilen affektive Urteilen voraus?
    • Schnellere Reaktion bei affektiven Beurteilungen.
    • Ergebnisse wurden als Beleg dafür gewertet, dass affektives Verarbeiten kognitivem Verarbeiten vorangehen kann.
  • Lazarus: ohne kognitive Verarbeitung ist eine Emotion nicht möglich
    • Unterschied verschiedene Formen von kognitiver Verarbeitung, primary und secondary appraisal.
    • Appraisal: kognitive Bewertung eines Ereignisses, das verschiedene Arten von emotionaler Bedeutung unterscheidet.

Wie passen die beiden Ansätze zusammen?

  • Affektive Reaktionen von Zajonc sind einfache Präferenzen
  • Theorie von Lazarus kommt bei echten Emotionen zum Tragen
  • Zajonc hat nur gezeigt, dass emotionale Reaktion vor einer bewussten kognitiven Bewertung entstehen kann.
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
25
Q

Zweifaktoren-Theorie von Stanley Schachter

Wie entsteht emotionales Erleben allgemein?

Was sind die zwei Wege der Emotionsentstehung?

Experiment zu Adrenalin von Schachter und Singer?

  • Aufbau
  • Ergebnis
  • Replizierbarkeit

(Intergrative Theorien)

A

Emotionales Erleben entsteht durch Bewertung einer Situation und Zuschreibung ihrer Ursache (Attribution). Diese folgen auf ein Ereignis, welches mit einer körperlichen Reaktion einhergeht

  1. Normalfall: Emotion ensteht durch Wahrnehmung eines emotionalen Ereignisses –> gefolgt von Bewertung der Situation als emotionsrelevant –> physiologische Reaktion –> wird wahrgenommen und auf die Situation attribuiert –> Endresultat ist das Erleben von einer Emotion (Bsp. großer Hund im Park)
  2. Sonderfall: Emotion kann auch durch reine Wahrnehmung einer physiologischen Reaktion erfolgen, für die man keine Erklärung hat.

Schachter Experiment:

  • Wirkung von Adrenalin in 4 Versuchsgruppen: (Entweder bekam man Epniphrin oder Placebo)
    • Wurde über Wirkung von Subroxin (leichtes Schmerzmittel) aufgeklärt.
    • Wurde nicht aufgeklärt
    • Fehlinformationen gegeben
    • Placebogruppe (Ringlösung)
  • Falsch- bzw. Nichtinformierte sollten stärkere Emotionen zeigen
  • Gegen Erwartungen zeigte Placebo Gruppe auch starke Gefühle
  • Ergebnisse werden aber als Beleg dafür genommen, dass sowohl physiologische Erregung als auch die kognitive Interpretation das Erleben von Emotionen determinieren können.
  • Ergebnisse konnten aber nicht eindeutig repliziert werden –> ergaben eher, dass die Injektion von Adrenalin ohne die Versuchspersonen über die Wirkung zu informieren, hauptsächlich zu negativen Emotionen führt
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
26
Q

Was ist der Valins-Effekt?

Was kritisierte Valins an der Zweifaktoren-Theorie?

Wie sah das Experiment von Valins aus?

Was zeigte das Experiment?

A
  • Valins kritisierte, dass nur oder besonders die Wahrnehmung von tatsächlicher körperlicher Erregung Emotionen auslöst. Er nahm eher an, dass nur die Meinung über das Vorliegen und das Ausmaß von physiologischer Erregung die Emotion bestimmt
  • Valins-Effekt*: Herzrate wird „gemessen“; untersch. Einschätzung von Attraktivität von Frauen
  • Bei höhere gemeldete Herzrate–> Frauen attraktiver bewertet
  • Bei niedrigere gemeldete Herzrate –> Frauen weniger attraktive bewertet
  • Bei Kontrollgruppe –> kein Effekt

Dies zeigt, dass allein die vermeintliche physiologische Erregung ausreicht, um Emotionen und Bewertung zu beeinflussen.

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
27
Q

Was sagt die Emotionstheorie nach LeDoux?

Was erforscht LeDoux genau?

Wie sehen die zwei Regelkreise aus?

Welche Teil des Hirns spielt eine wichtige Rolle?

Was schafft LeDoux?

(Intergrative Theorien)

A

Erforschte den Zusammenhang zwischen Emotion und Kognition am Beispiel der Angst im Detail.

Beschreibt 2 emotional circles, die beim Entstehen von Angst eine Rolle spielen und bei denen die Amygdala zentral ist.

  • Ein langsamer voranschreitender Regelkreis vom Thalamus über den sensorischen Kortex der Amygdala, der eine detaillierte Analyse sensorischer Information vornimmt und eher kognitiv ist.
  • Einen schnellen Verarbeitungszirkel, der vom Thalamus direkt zur Amygdala geht und auf der Verarbeitung einfachster Stimuluseigenschaften beruht, wie z.B. der Reizintensität. Dieser Verarbeitungszirkel ist eher automatisch und weniger kognitiv.

Der Nutzen der beiden Zirkel ist eine möglichst schnelle Reaktion auf furchteinflößende Reize und eine länger dauernde Evaluation (angemessene Handlungsauswahl)

LeDoux überwindet den Streit um das Primat von kognitiven und physiologischen Ansätzen.

Setzt zwei scheinbar gegensätzliche Ansätze zu einer gemeinsamem Erklärung der Emotionsbildung zusammen

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
28
Q

Um was geht es beim Appraisal Ansatz von Scherer?

Wie sehen die fünf Stufen aus?

Warum ist dieser Ansatz gut?

A

Basiert auf der Tradition von Lazarus

Scherer postuliert im SEC fünf Stufen der Verarbeitung, die das Erleben determinieren:

  1. Beobachtet, ob es im Reizmuster external oder internal eine Veränderung gibt, v.a. ob ein Ereignis neu ist (hier können Emotionen wie Überraschung oder Langeweile entstehen).
  2. Bei Neuheit: bestimmen, ob Ereignis für Erlebenden angenehm ist (hier erfolgt die Einteilung nach Lust/Unlust).
  3. Überprüft, ob Ereignis für wichtige Ziele und Bedürfnisse relevant ist (hier entstehen Freude, Furcht, Wut oder Zufriedenheit).
  4. Bestimmt, inwieweit Organismus über Bewältigungsmöglichkeiten verfügt (hier können Traurigkeit aber auch wieder Furcht und Wut entstehen).
  5. Auf Selbstkompatibilität bezogen bestimmt, ob Ereignis mit sozialen Normen, kulturellen Konventionen oder Erwartungen von anderen wichtigen Personen übereinstimmt und weiters, ob Ereignis in Bezug auf eigene Wertvorstellungen und Normen konsistent ist (hier können Verlegenheit, Scham oder Stolz entstehen)

Ansatz gilt als einer der integrativsten und auch biologisch erklärbarsten.

Die empirische Absicherung der Theorien ist grundsätzlich gut, es konnte hingegen noch kein befriedigender Ansatz gefunden werden, unbewusste Bewertungen empirisch zu erfassen

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
29
Q

Differenzierung von Emotionen und Emotionsausdruck

Worüber herrscht Einigkeit worüber nicht?

Wie unterscheiden sich Introspektion und der linguistische Ansatz als Methoden um Emotionen zu identifizieren?

  • Unterschied zwischen Psychologen und Nicht-Psychologen bei Nennung von Emotionen?
    *
A

Einigkeit darüber, dass es positive und negative Emotionen gibt und Uneinigkeit über Emotionsbegriff und Anzahl der Emotionen

Introspektion: von Personen sämtliche Emotionen aufgezählt und sie werden zusätzlich gebeten Merkmale dieser Emotionen und Ähnlichkeiten untereinander anzugeben.

  • Psychologen: nennen vermehrt negative Emotionen (vermutlich weil überrepräsentiert in Forschung.
  • Nicht-Psychologen: zuerst Freude
  • Linguistischer Ansatz:* Textsammlungen auf emotionale Ausdrücke hin untersucht
  • Clusteranalysen: zwischen Emotionsbegriffen identifizieren. Emotionsbegriffe auf zwei unterschiedliche Arten zusammengefasst –> dimensional und kategorial
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
30
Q

Was versuchen Dimensionsmodelle von Emotionen?

Wie sieht das Modell von Traxel aus?

Welche Dimensionen hat das Circumplex-Modell von Russel?

  • Was ist hier besonders?

Welche Dimensionen hat das Ordnungsschema von Wundt?

A

Versucht Emotionsbegriffe in einem zwei- oder mehrdimensionalem Koordinatensystem abzubilden –> jede Emotion kann im Koordinatensystem verordnet und erfasst werden.

Traxel:

  • Zwei Dimensionen
  • angenehm/unangenehm und Submission/Dominanz

Circulpex-Modell von Russel:

  • Zwei Dimensionen
  • Valenz und Erregung
  • In Grundlagenforschung am häufigsten verwendet

Wundts Ordnungsschema:

  • Drei Dimensionen
  • Lust/Unlust, Erregung/Beruhigung und Spannung/Lösung.
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
31
Q

Kategoriale Modelle von Emotionen

Wie unterscheiden sie sich von Dimensionsmodellen?

Was versteht man unter Primäremotionen und Sekundäremotionen?

Welche Basis-/Primäremotionen tauchen in den meisten Modellen auf?

In welche Basisemotionen unterscheiden Ekman, Friesen und Ellswort und woher werden sie abgeleitet?

A

Bei kategorialen Modellen wird im Gegensatz zu dimensionalen Modellen angenommen, dass es verschiedene qualitativ voneinander unterschiedliche Emotionen gibt

Primäremotionen: basieren auf biologisch fundierten Ansatz, dass es eine Reihe von Emotionen gibt, die Menschen angeboren/allen Menschen eigen und unabhängig von kulturellen Unterschieden sind

  • theoretisch müsste es also für jede dieser Emotionen emotionsspezifische physiologische Reaktionen und typische Gesichtsausdrücke geben.
  • –> allerdings; bisher konnte man nur positive und negative Emotionen eindeutig anhand von physiologischen Messungen unterscheiden

Sekundäremotionen: bauen auf Primäremotionen auf

  • Kognitionsprozesse (Bewertungen) spielen eine wichtige Rolle.
  • Bei nicht-menschlichen Primaten müssen diese Sekundäremotionen nicht unbedingt vorhanden sein

Häufig erwähnte Basisemotionen: Furcht, Ärger, Ekel, Traurigkeit

Ekman, Friesen und Ellworth unterscheiden 6 Basisemotionen: Ärger, Ekel, Freude, Furcht, Traurigkeit und Überraschung. –> abgeleitet aus Analyse emotionaler Gesichtsausdrücke

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
32
Q

Welche Kritik gibts es am Konzept der Primäremotionen?

A
  • Mangelnde Übereinkunft darüber, welche und wie viele Emotionen basal (grundlegend) sind
  • Konzept der Emotionsmischung konnte in zahlreichen Untersuchungen nicht ausreichend nachgewiesen werden
  • Konzeption von Primäremotionen kennzeichnen eher seltene Extremerlebnisse, sie müssen aber auf jeden Fall durch differenziertere Ansätze erweitert werden
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
33
Q

Plutchiks Wheel-of-Emotions Modell

Auf was für Grundannahmen ist das Modell aufgebaut?

Wie sieht die Kette von Ereignissen für die Emotionsentstehung aus?

  • Was versteht man unter der Rückmeldeschleife?

Wie heißen die acht Primäremotionen dieses Modells?

Wie sieht das farbige Modell aus und wie liegen die Emotionen darin?

Was sind die Unterschiede zur herkömmlichen Dimensionsmodellen?

Was versteht man unter Dyaden/Triade und welche vier Fälle gibt es?

A

Biologisch und evolutionär fundierten Grundannahmen:

  • Emotionen haben genetische Grundlage und sind grundlegende Formen der Anpassung, die in der einen oder anderen Form auf allen Stufen der phylogenetischen Leiter identifiziert werden können.
  • Emotionen als komplexe Ketten von Ereignissen –> darin verbirgt sich eine kognitive Erklärung für die Emotionsentstehung
  • Modell ist biologisch, jedoch nicht ausschließlich

Die Emotionsentstehung folgt einer komplexen Kette von Ereignissen, die mit der Entstehung der Emotion noch nicht beendet ist:

  1. Reiz/Ereignis
  2. Kognitive Einschätzung
  3. Emotion und physiologische Reaktion (von Plutchnik als eigene Einheit angenommen, wobei die physiologische Reaktion die Emotion beeinflusst)
  4. Handlungsimpuls
  5. Beobachtbares Verhalten
  6. Biologische Funktion/Auswirkung

Am Ende der Kette besteht eine Rückmeldeschleife, die mit jedem Glied in der Kette verbunden ist. Sie signalisiert, wenn eine Situation sich verändert.

  • Die Rückmeldeschleife ist dabei nicht so zu verstehen, dass die Kette wieder von vorne beginnt, mit dem Reiz und seiner Bewertung, sondern als direkte Auswirkung auf die Kette als Gesamtheit.

Es wird zwischen 8 Primäremotionen unterschieden: Furcht, Ärger, Freude, Traurigkeit, Akzeptanz/Vertrauen, Ekel, Erwartung und Überraschung

  • Alle anderen Emotionen sind Mischungen oder Kombinationen der Primäremotionen.
  • Die Entstehung von Sekundäremotionen ergibt sich aus der dimensionalen Anordnung aller Emotionen
  • Ähnliche Primäremotionen liegen nebeneinander
  • Jeweils zwei Primäremotionen bilden ein Gegensatzpaar Bsp. Freude/Traurigkeit
  • Unterschied zu herkömmlichen Dimensionsmodellen:
    • Emotionspaare selbst bilden quasi die Dimensionen des Modells
    • Die Dimensionen des Modells infolgedessen sind nicht benannt
  • Primäre Dyaden: zwei nebeneinanderliegende Primäremotionen vermischen sich
  • Sekundäre Dyaden: Primäremotion liegt zwischen den beiden sich vermischenden
  • Tertiäre Dyaden: Zwei gegenüberliegende Primäremotionen vermischen sich
  • Triade: Vermischung von drei Primäremotionen
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
34
Q

Emotionsausdruck und Gesichter

Was bedeutet adaptive Funktion von Emotionen und was ist ein Beispiel?

Kommunikative Funktion und Beispiele?

  • Facial-Feedback-Hypothese?

Studien von Ekman und Friesen?

Was fanden Calvo und Nummenmaa heraus?

A
  • Adaptive Funktion (Darwin): Ausdruck des Ekels durch Naserümpfen –> Funktion des Nasenverschlusses –> Einatmen unangenehmer/schädlicher Gerüche vermieden. Anderes Bsp. Überraschung –> weit geöffnete Augen –> optimale Einstellung auf unerwarteten Reiz
  • kommunikative Funktion:
    • Emotionalen Zustand und die emotionale Wirkung auf andere erkennen Bsp. Ärger –> Situation angespannt
    • Feedback über die subjektive Erfahrung des eigenen Erlebens
    • Facial-Feedback-Hypothese: an das Gehirn gehende Feedback der Gesichtsmuskeln verstärkt zusätzlich die Intensität des jeweils erlebten Gefühls.
    • Gesichtsausdruck modifiziert darüber hinaus auch die Qualität von Emotionen
  • Studien von Ekman und Friesen:
    • These der 6 Basisemotionen auf Basis ihrer Analyse der am Gesichtsausdruck (Schauspieler & trainierte Personen) beteiligten Gesichtsmuskulatur.
    • Facial Action Coding System (FACS): Kodiersystem, dass die Identifikation von 44 unterschiedlichen mimischen Bewegungseinheiten erlaubt. Es identifiziert Veränderungen des Gesichtsausdrucks simultan in unterschiedlichen Gesichtsregionen.
    • Große Übereinstimmungen in Zuordnungen von Basisemotionen zwischen Japan, Brasilien, Chile, Argentinien und den USA.
    • Blinde Kinder: zeigen Basisemotionen, die im Wesentlichen denen von sehenden Kindern entsprechen
  • Calvo und Nummenmann:
    • Gesichter mit fröhlichem Ausdruck schneller erkannt, als überraschendem oder angewidertem Ausdruck.
    • Eher einzelne Gesichtsmerkmale, wie Form des Mundes, für die Entdeckung von Gesichtsausdrücken verwendet werden, als räumliche Merkmalsanordnung
  • Gesichtsausdrücke werden auch kulturell gelernt. Es gibt bestimmte Darbietungsregeln, sodass Kulturen neben den universellen Basisgesichtsausdrücken, auch individuelle Besonderheiten aufweisen. Bsp. Wutunterdrückung
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
35
Q

Emotionsausdruck und Hirnphysiologie

Wo wird nun der Emotionsausdruck im Gehirn lokalisiert?

Wie hängt Fähigkeit Gesichter zu erkennen mit Fähigkeit Gesichtsausdrücke zu erkennen zusammen?

Wie wird die Wahrnehmung von bedrohlichen Reizen verarbeitet?

Wo findet die Bildung von Emotionen statt?

Was ist der Papez circuit?

Mit was sind Amygdala und Hypothalamus assoziert?

A

Studien zeigen: Aktivität in der rechten zerebralen Hemisphäre korreliert im Allgemeinen mit der Erkennung von Gesichtsausdrücken.

  • Fähigkeit, Gesichter zu erkennen, ist von Fähigkeit Gesichtsausdrücke zu erkennen im Wesentlichen unabhängig. Wahrnehmung von Emotion ist somit ein eigenes kognitives Modul.
  • Han, Gao, Humphreys und Ge: Wahrnehmung von bedrohlichen Reizen wird von einem kortikalen Netzwerk verarbeitet, das nicht unbedingt alle Emotionsareale umfasst und das zwischen Männern und Frauen unterschiedlich zu sein scheint
  • Wo findet Bildung von Emotionene statt?
    • Bis heute ist nicht eindeutig geklärt
    • Das limbische System sind diverse Hirnregionen, die im Gehirn das corpus callosum umschließen. Sie stellen den inneren Cortex (Hirnoberfläche) dar.
  • James Papez (Papez circuit):
    • Stellt Ablauf zur Emotionsentstehung dar.
    • Emotion entsteht, wenn Informationen im Kreislauf vom Cingulate cortex zuerst in den Hippocampus, dann über den Hypothalamus in den Thalamus transportiert werden und von dort aus zurück in den Cingulate cortex gelangen. Im Cingulate cortex selbst werden parallel dazu dauernd Informationen mit dem Cortex ausgetauscht.
  • Amygdala und Hypothalamus sind mit der Regulation von Furcht und Aggression assoziiert.
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
36
Q

Gesichtsverabeitung

Welche Rolle spielen Gesichter beispielsweise im Alltag?

Seit wann hat sich die Gesichtsverarbeitung als ein eigenständiges Forschungsgebiet in der Psychologie etabliert?

A

Rolle von Gesichtern: Identifikation von Personen, Erkennung von Gefühlen und nonverbale Kommunikation.

Seit den 1980er Jahren hat sich die Gesichtsverarbeitung als ein wichtiges, eigenständiges Forschungsgebiet in der Allgemeinen Psychologie etabliert.

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
37
Q

Modell nach Bruce und Young zur Gesichtsverabeitung

Was postuliert das Modell allgemein?

Wie heißen die acht Systeme und was passiert bei diesen?

Was ist besonders am kognitiven System?

An was erinnert man sich am schnellsten: Bekanntheit des Gesichts, Beruf oder Name?

Was sind Einschränkungen/Kritikpunkte des Modells?

A

Acht Systeme zur Gesichtsverarbeitung postuliert, die in mehreren Verarbeitungsstufen aufeinander aufbauen.

  1. piktorales strukturelles Enkodieren (structural encodig):** erste Beschreibung des Gesichts, weitere Unterteilung:
    • view-centered descriptions: repräsentiert Gesicht abhängig von Ansicht, ändert sich damit zum Beispiel zwischen Profil- oder Frontalansicht. Gewonnene Infos werden in expression analysis, facial speech analysis und direct visual processing weiterverarbeitet.
    • expression-independent descriptions: Infos sind generell und daher unabhängig vom Betrachtungswinkel. Sie werden sowohl im direct visual processing und in den face recognition units weiterverarbeitet.
  2. Gesichtsausdruck (expression analysis):
    Aus Beschreibung der Gesichtsstruktur lässt sich nun der Gesichtsausdruck erkennen, der Infos über emotionalen Zustand einer Person liefert
  3. Mimik (facial speech analysis): ​​​Analyse aller sichtbaren Bewegungen von Mund und Zunge. Analyse der gesprochenen Inhalte beim Sprechen wird so durch Analyse der Mundbewegung untersützt
  4. gerichtete visuelle Analyse (directed visual processing):
    Selektive Verarbeitung spezieller Gesichtsmerkmale. Kann aufgaben- und intentionsabhängig sein, Bsp. Einschätzung des Alters oder Intelligenz
  5. face recognition units (FRU): Hier sind strukturelle Infos aller bekannten Gesichter gespeichert. Wenn ein Gesicht wahrgenommen wird, entscheidet Ähnlichkeit zwischen dem Reiz und gespeicherten Infos, ob ein Gesicht als bekannt eingestuft wird oder nicht.
  6. person identity nodes (PIN): Ist ein Gesicht als bekannt erkannt, können auf dieser Stufe gegebenenfalls zusätzliche Infos über Person abgerufen werden, deren Gesicht erkannt wurde (z.B.: Beruf etc.)
  7. Namen (name generation): In dieser extra Stufe werden die Namen der erkannten Personen abgerufen.
  8. Kognitives System (cognitive system): Bereich mit dem alle anderen Bereiche (außer Strukturellen Enkodieren) verbunden sind, dient der Verteilung der Aufmerksamkeitsressourcen auf andere Bereiche und Steuerung der Abfolge der Stufen. Darüber hinaus sind hier noch weitere Informationen über Gesichter generell gespeichert.

Verarbeitung unbekannter Gesichter: linken Hälfte des Modells hat besondere Bedeutung

Verarbeitung bekannter Gesichter: vor allem die rechte Hälfte

Entscheidung, ob ein Gesicht bekannt ist (FRU), schneller getroffen als Entscheidung, welchen Beruf die gezeigte Person ausübt

Erinnern des Berufs schneller als Name

Modell vor allem wichtig, da zum ersten Mal unterschieden wird, ob Gesichter bekannt oder unbekannt sind.

Einschränkungen:

  • Verarbeitung bekannter Gesichter in Experimenten ist viel detaillierter untersucht/erklärt werden konnte, als für unbekannte Gesichter.
  • Stufe des cognitive system ist etwas vage und nicht gut spezifiziert, sodass genaue Vorhersagen die Ressourcenaufteilung betreffend erschwert werden
38
Q

Merkmale zur Gesichtswiedererkennung

Wie wurde Wiedererkennung von Davies, Ellis und Shepherd operationalisiert?

Was sind lokale Merkmale?

Was ist die holistische Verarbeitung?

Was passiert, wenn Gesichter unter Bedingungen verarbeitetet werden müssen, die holistische Repräsentation behindern?

Was ist der Gesichts-Inversions-Effekt?

Werden Gesichter auch extrem verzerrt wiedererkannt?

Was hat die Forschung unterschätzt?

A

Bei Davies, Ellis und Shepherd wurde die Wiedererkennung anhand der Namensnennung operationalisiert

Lokale Merkmale: Auge, Nase, Mund

Holistische Verarbeitung: Wahrnehmungsobjekte werden als Ganzes verarbeitet und können nicht in Teile zerlegt werden

Tanaka und Farah fanden, dass es zu Defiziten führt, wenn Gesichter unter Bedingungen verarbeitetet werden müssen, die holistische Repräsentation behindern,

Gesichts-Inversions-Effekt: Gesichter auf dem Kopf stehend präsentiert, auch angewendet, um zu zeigen, dass bei der Gesichtsverarbeitung Konfigurationen eine wichtige Rolle spielen. Verändert man Mund-Nase-Abstand oder Augenabstand (Konfiguration) –> veränderte Gesichtsidentität (Bei auf dem Kopf stehenden Gesichtern schwer zu erkennen)

Nicht klar, welche Merkmale tatsächlich bezüglich der Konfiguration verarbeitet werden.

Burton: Gesichter werden auch unter extrem verzerrten Darbietungsbedingungen sehr gut wiedererkannt.

Carbon & Leder: Verzerrte Mona Lisa produziert Adaptionseffekte –> Vpn. tendieren bei Entscheidung zwischen falscher und echten zur Version der die vorherige Verzerrung ähnlicher war

Forschung hat die alltägliche Variabilität unterschätzt, Gesichtserkennung bewältigen muss –> durch Vertrautheit bildet sich eine Art Prototyp

39
Q

Relevanz der Gesichtserkennung für Anwendungsbereiche

Woher stammt das ursprüngliche Interesse an Gesichtserkennung?

Wie wurden Studien zur Passkontrolle interpretiert?

Was wurde zur Erkennung von unbekannten Gesichtern auf Videos von Überwachungskameras entdeckt?

Was sind weitere Anwendungsbereiche und relevante Aspekte?

Wie kann Wiedererkennung deutlich verbessert werden?

Was fällt generell schwer wiederzuerkennen?

A

Ursprüngliches Interesse an der Gesichtserkennung entstand durch die Herausforderung, existierende Fahndungssysteme und Identifikationsparaden zu optimieren

Die Studien von wurden interpretiert, dass die Fehlerrate aller untersuchten Personen angesichts der Wichtigkeit von Passkontrollen deutlich zu hoch war

Burton, Wilson, Cowan und Bruce fanden heraus, dass Erkennung von unbekannten Gesichtern auf Videos von Überwachungskameras sehr schlecht gelingt

Relevante Aspekte und Anwendungsbereiche:

  • Therapeutisches Setting
  • Personalmanagement-Situationen
  • Überwachungssysteme
  • Zuvor unbekannte Gesichter werden nach einmaliger Darbietung nur sehr schlecht wiedererkannt. (Megreya und Burton) v.a. im Hinblick auf Zeugenaussagen und Gegenüberstellungen sehr kritisch zu sehen
  • Automatische Gesichtserkennung (Bankautomaten, Sekundenschlaf im Auto etc.)
  • Gesichtserkennung ist relativ unabhängig von Erfahrung –> hilfreich, Menschen für Tätigkeiten auszuwählen, die in Gesichtserkennungstests gut abschneiden (Grenzbeamte)
  • Sicherheitssysteme für Wohnungen, Computer etc.

Besonders schwer scheint es zu sein, unbekannte Gesichter auch unter günstigen Bedingungen von anderen ähnlich aussehenden Gesichtern zu unterscheiden

Durch soziale Interaktion kann Wiedererkennung erheblich verbessert werden (Bruce)

40
Q

Was versteht man unter Prosopagnosie?

Was ist meistens die Ursache?

A

Störung bei der Betroffene nicht in der Lage sind Gesichter zu identifizieren

Können zwar erkennen, dass sie Gesichter betrachten, sind allerdings nicht dazu fähig, diese zuzuordnen oder auch nur anzugeben, ob sie das betrachtete Gesicht kennen oder nicht.

Ursache der Krankheit sind meistens Läsionen im Temporallappen z.B. nach Schlaganfall

Störung tritt häufig ohne andere Agnosien (Probleme bei Sinnesverarbeitung) auf –> deutet darauf hin, dass spezialisierte Neuronen und Netzwerke zur Gesichtserkennung beitragen.

Patienten können Gesichter bekannter Personen besser aks Ratewahrscheinlichkeit als bekannt/unbekannt einteilen (Kompensationsstrategien)

Nach Modell von Bruce und Young würde man davon ausgehen, dass die Verarbeitung auf dem gesamten Strang ab den FRU nicht funktioniert, da Prosopagnosie-Patienten häufig über eine intakte strukturelle Enkodierung verfügen, d.h. ein betrachtetes Gesicht gut beschreiben können.

41
Q

Wie heißen die drei Ansätze bezüglich Attraktivität?

A
  • evolutionspsychologische Ansätze
  • allgemeinpsychologische Ansätze
  • und sozialpsychologische Ansätze
42
Q

Evolutionspsychologische Ansätze der Partnerwahl

Was beschreibt Lamarck in Bezug auf Giraffen?

Wie unterscheiden sich Evolution beim Darwin und Lamarck?

Auf was gehen psychische Funktionen nach der Evolutionspsychologie zurück und welche Frage ergibt sich daraus?

Wie wird die Partnerwahl-/findung nach Grammer beschrieben?

Was wollen Menschen oft neben Paaren/Fortpflanzen noch?

A

Das wohl bekannteste Bsp. Der evolutionstheoretischen Mechanismen stammt aus der Evolutionstheorie von Lamarck: Giraffe und Blätter

  • Darwin: evolutionäre Mechanismus ist nach Ausschlussprinzip aufgebaut, Nachteile werden augesiebt
  • Lamarck: Vorteile durch evolutionäre Mechanismen

Psychischen Funktionen als Ergebnisse von Adaptation und Selektion –> unter welchen Umständen bildet sich ein bestimmtes Verhalten, dass nun als „psychische Funktion“ beschreiben wird.

Grammer: bei Partnerwahl-/findung erfahren wir die stärkste biologische Begrenzung in unserem Verhalten

Menschen sind oft nicht nur auf das Paaren/Fortpflanzen aus, sondern wollen auch Kinder aufziehen.

43
Q

PartnerInnenwahl und evolutionär fundierte Geschlechtsunterschiede

Welche Rolle spielen Ressourcen (Investitionsgefälle) in Bezug auf Unterschiede zwischen Männer und Frauen?

Welche Unterschiede werden bei der Partnerwahl vermutet/angenommen? (Präferenzen)

Welche Belege konnten erbracht werden?

  • Was ist Frauen wichtiger?
  • Was Männern?
  • Präferenz für höheres Einkommen?
  • Welche Rolle spielt das Alter für Männer bei Frauen?
  • Was ist der Haft-Taillen-Index und was sagt er aus?
  • Was gaben Männer häufiger als Wunschkriterium für Frauen an?
A

Frauen investieren mehr Ressourcen in die Aufzucht des Nachwuchses (Schwangerschaft, Stillzeit etc.) Männer investieren dafür wenig langfristige Ressourcen –> Investitionsgefälle –> Erklärung für viele Unterschiede zwischen M &F.

Annahmen:

  • Frauen präferieren hohen Status und „nette, freundliche und verlässliche“ Partner. (Materielle Beiträge, Engagement etc.)
  • Männer präferieren effektive Fruchtbarkeit und eindeutige schnell zu erkennende, gute Gene. Physische Attraktivität ist wichtiger.

Belege:

Studie Buss:

  • Frauen ist Status wichtiger
  • Männern Attraktivität
  • Frauen wählerischer bei Partnerwahl

Studie Grammer:

  • F haben höhere Präferenz für Status, nimmt mit steigendem Einkommen zu.
  • M haben geringeres und auch bei steigendem Einkommen gleichbleibendes Präferenz-Niveau.

Studie 2 Grammer:

  • M finden eher Frauen im fruchtbaren Alter attraktiv
  • gewünschte Altersunterschied sinkt mit zunehmendem Alter in Schritten von grob 3-5 Jahren
  • Aber, bereits im 40-Jährigen-Bereich führt die Wahl auch auf Frauen mit relativ geringer biologischer Fruchtbarkeit

Studie Singh: (Fruchtbarkeit ist nicht direkt sichtbar)

  • ​Ein körperliches Merkmal, das mit der weiblichen Fruchtbarkeit korreliert ist der Hüft-Taillen-Index
  • Bei fruchtbaren Frauen –>Teilungsverhältnis von 0,7.
  • Index wurde in Untersuchung am stärksten präferiert.
  • Body-Mass-Index wurde unterschätzt.

Studie Feingold:

  • Deutlich höherer Anteil von Anzeigen, in denen Männer als Wunschkriterium Attraktivität angeben, als dies bei Frauen der Fall ist
44
Q

Allgemeinpsychologische Ansätze der Gesichtsattraktivität

Was ist ein Hypothese dafür was Attraktivität anzeigt?

Was zeigte Hönekopp in Bezug auf persönliche Vorlieben und gemeinsamen Vorstellungen?

Mit was korreliert Attraktivität leicht positiv?

A
  • Generelle Hypothese: Attraktivität ist ein Marker für genetische Qualität.
  • Hönekopp: persönliche Vorlieben erklären ähnlich viel Varianz bei der Gesichtsattraktivität wie eine gemeinsame Vorstellung von Attraktivität.
  • Attraktivität korreliert leicht positiv mit Einkommen.
45
Q

Sozialpsychologische Ansätze der Partnerwahl

Was sind Beispiele für Gegenstände sozialpsychologischer Forschung in Bezug auf Partnerwahl?

Was beschreibt Ähnlichkeit in der Partnerwahl und Austauschtheorie?

  • In welchen drei Merkmalen sieht man Ähnlichkeit?
  • Was sind zwei mögliche Erklärungen?
A

Beispiele für Gegenstände sozialpsychologischer Forschung in Bezug auf Partnerwahl:

  • Rolle von Attraktivität beim ersten Eindruck
  • Veränderungen von Wahrnehmung der Attraktivität über Lebensspanne, in Beziehung und Ehe
  • Merkmale erfolgreicher Partnerschaft
  • Beobachtung dyadischer Interaktion von Paaren
  • Interpersonelle Anziehung
  • Attraktive Anziehung
  • Paarbewertungen
  • Aspekte des Flirtens
  • Mating im Tierreich

Partnerschaftswahlentscheidungen sind komplexe Entscheidungen. Für umfassendes Verständnis muss Kontextabhängigkeit der WahlpartnerInnen berücksichtigt werden

  • Ähnlichkeit in der Partnerwahl und Austauschtheorie*
  • Gleiches paart sich mit Gleichem?*

Starke Übereinstimmungen in Einkommen, Bildung, physische Ähnlichkeit, Persönlichkeitszuschreibungen.

  1. Soziale und demographische Merkmale, z.B. Alter, Religion
  2. Allgemeine psychologische Charakteristika, z.B. Intelligenz
  3. Persönlichkeitsmerkmale
  • Hypothese: Harmonisches und ausgeglichenes Partnerschaftsverhältnis beruht darauf, dass beide Partner Ähnlichkeiten und ähnliche Werte in Beziehung einbringen können.
  • Alternative Erklärung: gleich guter Partner ist die beste Wahl, wenn es nicht gelungen ist, sich hierarchisch „hoch zu wählen“ (Bsp. Wenig Ressourcen kompensieren)
46
Q

Grundlagen der (psychologischen, empirischen) Ästhetik

Mit was steht die Geschichte der empirischen Ästhetik in engem Zusammenhang?

Seit wann gibt es mindestens Höhlenmalereien?

Welche Motive liegen Malerien beispielsweise zugrunde?

A

Steht in engem Zusammenhang mit philosophischen, den allgemeinen Entwicklungen der wissenschaftlichen Psychologie und kunstgeschichtlichen Entwicklungen.

  • Wird tendenziell als ahistorisch betrachtet.

Es gibt seit mindestens 40.000 Jahren Höhlen- und Wandmalereien

Motive:

Religiöse Einstellungen, direkte Bezüge zu dargestellten Motiven bis hin zur Jagdbeschwörung

47
Q
  • Ästhetik als Forschungsthema*
  • Philosophische Ansätze*

Woher kommt der Begriff Ästhetik?

Wie griffen verschiedene Philosophen den Begriff auf?

Heraklit; Demokrit, Sokrates, Platon?

A

Der Begriff Ästhetik geht auf die griechische Philosophie zurück und wird aus dem Wort aísthēsis – Wahrnehmung oder Empfindung - abgeleitet. (später: Verständnis vom Schönen)

  • Heraklit:* erklärt das Schöne in der Kunst durch Nachahmung der Natur.
  • Demokrit:* Prinzipien des Visuellen, wenn er die Schönheit der Dinge durch die Symmetrie und Harmonie der Teile eines Ganzen erklärt.
  • Sokrates:* Schönheit = moralischer Güte.
  • Platon:* verdammt Kunst als den Abglanz des Abglanzes des eigentlich Wichtigen: Der Idee eines Dinges, das in der Kunst durch den nachahmenden Charakter weit entfernt vom Wesen der Dinge, und damit dem Wahrhaftigen ist.

All diese Überlegungen sind hermeneutischer Natur.

48
Q

Einstellungen von Hume, Baumgarten und Kant zu Ästhetik?

A

David Hume:

  • Kritisierte metaphysische Betrachtung von Schönheit und wies auf die Subjektivität und soziale Bedingtheit des ästhetischen Urteils hin.
  • Gibt es überhaupt allgemeine Gesetzmäßigkeiten des Schönen?
  • Standards des Schönen können aus der Erfahrung dessen gewonnen werden, was zeit- und kulturabhängig als ästhetisch, bzw. angenehm empfunden wird.

Alexander Gottlieb Baumgarten:

  • »Ästhetik« sowie die damit bezeichnete philosophische Disziplin in der Neuzeit gehen auf ihn zurück
  • Ästhetik = allgemeine Wahrnehmungswissenschaft im Kontrast zur Wissenschaft des „oberen“ Erkenntnisvermögens
  • Wenn es einen Zweck der Ästhetik gibt, dann ist dies die Vollkommenheit der sinnlichen Erkenntnis als solcher, in welcher die Schönheit besteht.
  • Ästhetik ist so etwas wie die sinneserkenntlich vermittelte sinnliche Erfassung –> Das Schöne = gut und wahr.
  • Kant:*
  • Klare Unterscheidung zwischen Erkenntnis und Gefühl
  • Gefühl ist das „Subjektive“ im engeren Sinne, bezieht sich auf Zustand
  • Ästhetischer Genuss = Form der abgeschwächten emotionalen Involviertheit, von einer Form emotionaler Distanz gekennzeichnet.
  • Ästhetische haben keine objektive, sondern eine subjektive Allgemeinheit
49
Q

Ästhetik in der Geschichte der modernen Psychologie

Um was geht es bei der psychologischen Ästhetik?

A

Psychologischen Ästhetik: im Betrachter ausgelösten und erlebten, Empfindungen, vor allem ablaufende Prozesse und ihre Bedingungen.

50
Q

Psychophysik und Ästhetik

Was ermöglichte die Psychophysik und wer sind ihre Gründerväter?

Um was geht es bei der Psychophysik?

Was ist äußere/innere Psychophysik?

Mit was beschäftigt sich Neurophysiologie?

Zwei ästhetische Untersuchungen von Fechner

  • Was ist der goldene Schnitt und wie sieht seine Formel aus?
  • Was untersucht er bei Madonna Bildern?

Was versteht man als Bottom-up/Top-down Vorgehen?

Was stellte Berlyne fest?

Interessierten sich Behavioristen für Ästhetik?

Was ist ein wichtiges Thema in der aktuellen Ästhetikforschung?

A

Psychophysik: Ausrichtung der Psychologie, mit der sich im 19. Jahrhundert die Psychologie von der Philosophie emanzipiert hat, indem die Psychologie empirische Methoden für sich entwickelte.

Gründerväter: Fechner und Wundt

Zusammenhang von Psychischem und Physischem, Seelischem und Körperlichem.

Im Bereich des Psychischen befasst dich die Psychophysik mit Wahrnehmungen, denen im Bereich des Physischen als deren Auslöser gewisse Reize gegenüberstehen.

  • Äußere Psychophysik:* Zusammenhängen zwischen der physikalisch klar definierten Reizmodalität und damit einhergehenden Wahrnehmungen befasst
  • Innere Psychophysik:* Zusammenhang zwischen den Erregungszuständen eines neuronalen Systems und entsprechenden Wahrnehmungen.
  • Neurophysiologie* befasst sich mit den aus physikalischen Reizen resultierenden Erregungen des neuronalen Systems.

Fechners Untersuchungen:

  • Der Goldene Schnitt
    • bezeichnet ein bestimmtes Teilungs- bzw. Proportionsverhältnis : 𝑐=𝑎+𝑏, wobei (𝑎+𝑏)/𝑎= 𝑎/𝑏
    • Fand heraus, dass Vpn Rechtecke nach dem goldenen Schnitt schöner finden –> Ergebnisse konnten nur selten repliziert werden
  • Holbein’schen Madonna
    • herausfinden, welches Bild das Original ist (über positive Strahlkraft)
    • versuchte, Unterschiede in der Anmutung der Schönheit der dargestellten Madonna, der Lebendigkeit der dargestellten Person u. a. empirisch zu ermitteln
    • Methoden: eine Art Fragebogen, Kommentare der Besucher und Fragen stellen
    • Studie kann als erstes bekanntes Beispiel einer Felduntersuchung in der empirischen Ästhetik gelten
  • Bottom-up:* Bestimmung der Merkmale an Objekten, z.B. durch die Psychophysik, um die Reizbedingungen, die sensorischen Einflüsse auf das Empfinden des Schönen zu erforschen.
  • Top-down:* bis dahin übliche Wissens- und Expertisegesteuerte Behandlung der Frage nach Schönheit gebildeten Experten vorbehalten.

Berlyne stellte fest, dass sich z.B. zwei Gemälde hinsichtlich einer solchen Vielzahl an Variablen unterscheiden, dass ein systematischer Vergleich sehr schwierig wird und dass vielfältige Quellen für Störvariablen vorhanden sind.

Für die emotionalen, gar ästhetischen, inneren Zustände interessierten sie sich Behavioristen nicht

Ein wichtiges Thema in der aktuellen Ästhetikforschung betrifft die Fragen, welche Rolle Komplexität spielt.

  • Verschiedene Studien untersuchen, inwieweit visuelle Komplexität Bildanmutung beeinflusst und worin Komplexität in der Kunst besteht.
  • Komplexität ist im Wesentlichen ein Zusammenspiel von zwei Faktoren: Anzahl der visuellen Elemente und ihrer Unterschiedlichkeit.
  • In einem direkten Vergleich verschiedener Kunstformen zeigt sich, dass Komplexität sich in Bild und Musik unterschiedlich verhält.
51
Q

Psychoanalyse und Ästhetik

Wie steht Freud zur empirischen Ästhetik?

Was ist Surrealismus?

A

Freud selbst hat sich in seiner Schrift Das Unbehagen in der Kultur den möglichen Grundlagen von Kultur gewidmet und dabei auch Aussagen über die Wurzeln möglichen ästhetischen Erlebens gemacht

Freud steht empirischen Ästhetik sehr skeptisch gegenüber

Ein direkter Niederschlag der psychoanalytischen Theorien in der Kunst findet sich im Surrealismus

Surrealisten waren in der Nachfolge der Dadaisten damit unzufrieden, dass der Dadaismus als Ende der Kunst gesehen werden konnte, und suchten verschiedene wissenschaftlich fundierte Lösungen für eine mögliche Zukunft der Kunst.

Die Surrealisten haben verschiedene Methoden entwickelt, um den Einfluss des Unterbewussten in die Kunst einfließen zu lassen –> „exquisiten Kadaver“ Spiel, bei dem ein Stück Papier gefaltet wird und verschiedene TeilnehmerInnen eine Gesamtfigur herstellt

52
Q

New Experimental Aesthetics

Wann entstanden sie und wer begründete den Namen?

In welche Arten von Information, die ein Kunstwerk vermittelt, wird unterschieden?

Was ist hedonic value?

Wie hängen Arousal und hedonic value zusammen?

Wann steigt bzw. fällt das hedonic value?

A

Daniel Berlyne gründete die „New Experimental Aesthetics“.

Er unterscheidet 4 verschiedene Arten von Informationen, die ein Kunstwerk dem Betrachter vermittelt?

  1. Semantische: Wahrnehmung der Eigenschaften des Kunstwerks
  2. Syntaktische: Unterschiede oder Ähnlichkeiten in anderen Abschnitten des Kunstwerks
  3. Expressive: Infos über die internen psychischen Prozesse des Künstlers
  4. Kulturelle: Infos über die Normen und Werte, mit denen sich der Künstler identifiziert

Hedonic Value: Gefallen, den eine Person bei
der Kunstbetrachtung empfindet, ist über verschiedene Variablen messbar

Höheres Arousal führt bei der Kunstbetrachtung nicht zwangsläufig zu einem höheren hedonic value, nur bis zu einem Optimum.

Der hedonistische Wert sinkt ab Optimum linear mit zunehmender Erregung.

Organismus strebt nach mittleren Erregungszustände, also Situationen, in denen man nicht zu stark – aber auch nicht zu schwach erregt wird.

53
Q

Ästhetische Gesetze

Mit welcher Frage wird sich hier grundsätzlich auseinandergesetzt?

Was ist das Problem beim Messen und Auswerten?

Wo liegt das Ziel?

A

Die Frage, inwieweit allgemeine Gesetzmäßigkeiten für alle Betrachter gelten oder, ob die Unterschiede zwischen Personen entscheidend sind.

Wenn es eine große Streuung in den Gefallensurteilen für Reize gibt, dann ist es umso schwieriger, konkrete Ursachenzuschreibungen zu finden.

Ziel ist es, allgemeingültige Präferenzen für abstrakte Konzepte zu finden

54
Q

Gestaltpsychologie

Was ist Gestalttheorie eigentlich?

Mit was beschäftigt sich Gestaltpsychologie?

Zu was stellt Gestaltpsychologie einen Gegensatz dar?

Wie sie soll der Wahrnehmungsprozess betrachtet werden?

Wichtige Vertreter?

Wertet Psychologie Kunst normativ?

Von welchen Ansätzen wurde die Gestaltpsychologie abgesetzt?

A

Gestalttheorie ist eigentlich eine Wahrnehmungstheorie.
Bei Gestaltpsychologie geht es zentral um: … die Struktur der Wahrnehmungsinhalte und die Prinzipien, nach denen die Wahrnehmung das Wahrnehmungsfeld und dessen Inhalte strukturiert … (Allesch)

Gegenentwurf zum ursprünglichen Vorgehen der experimentellen Ästhetik der Psychophysiker.

Die Gestaltpsychologie geht generell davon aus, den Wahrnehmungsprozess ganzheitlich zu
betrachten sind –> Christian von Ehrenfels “das Ganze etwas Anderes als die Summe seiner Teile”

Wichtige Vertreter: Wolfgang Köhler, Kurt Koffka und Max Wertheimer

Psychologie wertet Kunst nicht normativ

Gestaltpsychologie wurde Mitte des 20. Jahrhunderts von kognitiven Ansätzen abgesetzt.

55
Q

Gestaltgesetze

Wer gilt als bedeutendster Vertreter der Gestalttheorie in der Kunstpsychologie?

Was sind Beispiele für Gestaltgesetze?

A

Rudolf Arnheim gilt als der bedeutendste Vertreter der Gestalttheorie in der Kunstpsychologie.

Er zeigte verschiedene Gestaltgesetze in Kunstwerken auf, aber interpretierte auch komplexere Kompositionen gestaltpsychologisch.

  • Figur-Grund-Phänomen
  • Gesetz der guten Gestalt
  • Gesetz der Nähe
  • Gesetz der guten Fortsetzung
  • Gesetz der Geschlossenheit
  • Gesetz des gemeinsamen Schicksals
  • Gesetz der gemeinsame Region
  • Gesetz der verbundenen Elemente
56
Q

Figur-Grund-Phänomen

A

Das Figur-Grund-Phänomen besagt, dass Bilder in Vorder- und Hintergrund eingeteilt werde und sich die Figuren des Bildes verändern, je nachdem welcher Teil als Vor- oder Hintergrund wahrgenommen wird.

57
Q

Gesetz der guten Gestalt

A

Das Gesetz der guten Gestalt besagt, dass unsere Wahrnehmung bei jedem Wahrnehmungseindruck jeweils die gängigste und einfachste Version des Objektes erkennt.

Bsp. Wahrscheinlich erleben Sie das Objekt auf diesem Bild als eine Überlappung aus einem Dreieck und eines Kreise

58
Q

Gesetz der Nähe

A

Das Gesetz der Nähe besagt, dass wir Objekte als zusammengehörig empfinden, wenn sie sich näher aneinander befinden.

59
Q

Gesetz der Ähnlichkeit

A

Das Gesetz der Ähnlichkeit besagt, dass wir einander ähnliche Objekte als zusammengehörig empfinden.

60
Q

Gesetz der guten Fortsetzung

A

Das Gesetz der Fortsetzung besagt, dass Linien immer dem einfachsten Weg folgen.

Beispiel: Auch wenn Sie auf diesem Bild mehr als 3 lange, unterbrochene Linien existieren, erleben Sie wahrscheinlich dennoch 3 Linien, welche die Punkte 1/4, 2/5 und 3/6 verbinden.

61
Q

Gesetz der Geschlossenheit

A

Das Gesetz der Geschlossenheit besagt, dass Umrisse oder umrandete Figuren automatisch gruppiert werden, auch wenn die Umrisse nur angedeutet sind.

Beispiel: Wahrscheinlich sehen Sie in der Mitte dieses Bildes einen weißen Kreis, auch wenn keine Linien diesen beschreiben.

62
Q

Gesetz des gemeinsame Schicksals

A

Das Gesetz des gemeinsamen Schicksals besagt, dass zwei, drei oder mehr Objekte, welche in die gleiche Richtung zeigen, als zusammengehörig wahrgenommen werden.

63
Q

Gesetz der gemeinsame Region

A

Das Gesetz der gemeinsamen Region besagt, dass Objekte in abgegrenzten Gebieten als zusammengehörig empfunden werden.

64
Q

Gesetz der verbundenen Elemente

A

Das Gesetz der verbundenen Elemente besagt, dass durch Linien verbundene Objekte als zusammengehörig empfunden werden.

65
Q

Die Gesetze von Ramachandran und Hirstein

Für was ist V.S. Ramachandran unter anderem bekannt?

Was ist nach Ram. und Hirstein besonders am Menschen?

Wie begründen sie die biologische Funktion der Ästhetik?

Grenzen des Ansatzes?

Wie lauten die Prinzipien?

A

V.S. Ramachandran ist ein anerkannter Neurowissenschaftler und wurde unter anderem bekannt durch seine Studien zur Erklärung des Phantomschmerzes nach Amputationen.

Sie argumentieren, dass es eine außergewöhnliche und generelle Fähigkeit des Menschen sei, Ästhetik zu erleben bzw. zu produzieren

Biologische Funktion: Von ihnen genannten Prinzipien stimulieren Hirn optimal und sind direkt mit dem Belohnungszentrum des Gehirns im Hippocampus verbunden.

Ansatz ermöglicht nicht, die Komplexität insbesondere von moderner Kunst zu erklären.

  • Peak-Shift Prinzip
  • Grouping and binding
  • Isolierung
  • Kontrast
  • Symetrie
  • Kanonische Blickwinkel
  • Metaphern
66
Q

Peak-shift Prinzip

<em>Gesetze von Ramachandran und Hirstein </em>

Was versteht man unter diesem Prinzip?

Wie erstellt ein Cartoonist ein Cartoon von Nixon?

Was sind weitere Beispiele?

Was fanden Benson und Perrett heraus?

A

Besagt, dass es eine stärkere Reaktion bei Übertreibung bestimmter Gesichtsmerkmale gibt (z.B. Karikaturen) Karikaturen werden auch besser wiedererkannt als originale
Fotografien

…What he does (unconsciously) is to take the average of all faces, subtract the average from Nixon’s face (to get the difference between Nixon’s face and all others) and then amplify the differences to produce a caricature…

Weitere Beispiele:

  • eine Ratte, die darauf konditioniert wurde, auf ein Rechteck positiv zu reagieren, im Test auf eine Übertreibung dieses Rechteckes besonders stark reagiert
  • Rosa-Ton der Haut rosiger ist als natürlich, und dieser Effekt die Haut noch attraktiver macht.
  • Korsetts im zur Verstärkung des Hüft-Taille-Indexes

Benson und Perrett:

  • Karikaturen werden besser wiedererkannt als originalen Fotografien –> Beleg für das peak-shift Prinzip.
  • dieses Gesetz für die Wahrnehmung ist nicht trivial ist, da die Karikatur von der Vorlage, dem wieder zu erkennenden Gegenstand systematisch abweicht.
  • Ergebnisse Karikaturen-Forschung: Belege dafür, dass das Gehirn bestimmte distinkte Merkmale zur Wiedererkennung nutzt.

Argumentation des peak-shift Prinzips ist in der Kunst plausibel, auch wenn nicht klar aus dem Tierexperiment gefolgert werden kann.

67
Q

Grouping und Binding

Gesetze von Ramachandran und Hirstein

Was besagt dieses Prinzip?

Was ist ein Beispiel?

Was erfordert die Erkennung solcher Schwarz-Weiß Bilder?

A

Punkte werden als zusammengehörig wahrgenommen, wenn sie zu einer Einheit zusammengesetzt werden können. Einmal erkannt
und gruppiert (grouping), sind die Punkte sehr stabil
verbunden (binding)

Die Objekterkennung solcher Schwarzweißbilder erfordert einen Mechanismus, der dafür sorgt, dass als zusammenhängend erkannte Merkmale auch zusammenhängend im Gedächtnis behalten werden.

68
Q

Isolierung
Gesetze von Ramachandran und Hirstein

Was beschreibt dieses Prinzip?

Beispiel?

Welche Aussage wird zu Dingen wie Hauttextur gemacht?

A

Bei dem Prinzip geht es darum, dass sich Künstler auf einzelne visuelle Modalitäten (Formen oder Farbe) konzentrieren –> Isolation erlaubt dem Künstler, die Aufmerksamkeit des Betrachters genau auf diese eine Information zu lenken.

Bei Objekten bei denen Farbe, Hauttextur usw. nicht entscheidend für die Identifikation des Objekts sind, die überflüssigen Informationen sogar einen störenden Einfluss haben können.

69
Q

Kontrast

Gesetze von Ramachandran und Hirstein
Was sagt dieses Gesetz?

Was passiert mit der Aufmerksamkeit?

A

Gegenüberstellung von Extremen (Groß-Klein, Schwarz-Weiß)

Auch hier wird die Aufmerksamkeit gezielt gelenkt

70
Q

Symmetrie

Gesetze von Ramachandran und Hirstein

Wie begründen die beiden Forscher biologische Wichtigkeit von Symmetrie?

Wird Symmetrie schnell wahrgenommen?

Finden alle Symmetrie schön?

A

Ramachandran und Hirstein nehmen an, dass sich schnelle Verarbeitung von Symmetrie aus bevorzugten Verarbeitung von biologisch wichtigen Objekten wie Körpern von Raubtieren, Beute oder potenziellen Partnern entwickelt hat. Diese wichtigen Objekte weisen in der Regel symmetrische Körpermerkmale auf.

Symmetrie wird schnell wahrgenommen.

Symmetrie wird nicht immer – und von Jedem schön gefunden!

71
Q

Der kanonische Blickwinkel

Gesetze von Ramachandran und Hirstein

Was besagt dieses Gesetz?

Beispiel?

A

Ähnlich wie „Gesetz der guten Gestalt” – Das heißt, es gibt eine übliche, typische Interpretation einer Darstellung – diese wird präferiert

72
Q

Metaphern

Gesetze von Ramachandran und Hirstein

Was ist die Absicht?

Beispiel?

A

Metaphern sind ein gängiges Element in der Kunst.

Die Absicht dabei ist, spezielle Eigenschaften besonders herauszuheben

Bsp. „Juliet is the sun“ = Wärme und Fürsorge

73
Q

Fluency

Was versteht man unter dem ästhetischen Prinzip der Fluency?

Auf welchen vier Vorannahmen beruht der Prozess?

Auf welchen Ebenen und Modalitäten kann Fluency entstehen?

A

Allgemeinste ästhetische Prinzip: Dinge gefallen, die gut und einfach kognitiv verarbeitet werden; kurz gesagt, die fluent sind.

  • Reize unterscheiden sich darin, wie einfach sie wahrgenommen werden können
  • Einfache Verarbeitung eines Reizes ist affektiv positiv
    • Ist also fluency positiv, weil es u.a. einen fehlerfreien Wahrnehmungsprozess und die Abwesenheit von Gefahr darstellt.)
  • Dieser positive Affekt, dieses „Gut-fühlen“, das mit einem gelungenen, optimalen Verarbeiten einhergeht, wird daraufhin auf das Gefallen (mis)attribuiert.
    • Reiz ist nicht schön, aber kann einfach verarbeitet werden
  • Effekt der fluency kann durch Attributionen und Erwartung beeinflusst werden.

​Fluency wirkt positiv auf die Bewertung von Objekten, jedoch beeinflusst sie kaum wie man sich fühlt

In verschiedenen Studien konnte nachgewiesen werden, dass fluency auf verschiedenen Ebenen und Modalitäten der Verarbeitung entstehen kann.

  • perzeptuelle Fluency: visuelle Wahrnehmung, Bsp. symmetrische Muster einfacher erkennen
  • konzeptuelle Fluency: leichtere Verarbeitung auf semantischer Ebene Bsp. ähnliche Begriffe wie Boot und See
  • motorische Fluency: Einfachheit von Bewegungen
74
Q

Fluency und Vertrautheit

Wie hängen diese beiden Begriffe zusammen?

Was versteht man unter dem mere exposure-Effekt?

  • Wann ist dieser Effekt besonders deutlich?
  • Wann ist dieser Effekt am größten?
  • Warum sind Effekte von Vertrautheit und mere exposure bei Kunstwerken so schwach?
A

Eine Möglichkeit, Vertrautheit-Gefallens-Effekte und in weiterer Folge fluency-Effekte zu untersuchen, ist die Verwendung natürlicher Häufigkeiten.

Mere exposure-Effekt:

  • mere repeated exposure of the individual to a stimulus is a sufficient condition for the enhancement of his attitude towards it.
  • Stimuli werden mit der Zeit angenehmer
  • Gegenstände, die im Alltag unterschiedlich oft gesehen wurden, werden vermutlich im Experiment unterschiedlich stark bevorzugt.
  • Dieser Effekt fällt dann besonders deutlich aus wenn:
    • Darbietungshäufigkeit im mittleren Bereich liegt (ca. 10-20 Wiederholungen),
    • Darbietungsdauer kurz ist (weniger als eine Sekunde), und
    • Bewusstes Erinnern unwahrscheinlich ist –Aufmerksamkeit gering ist.
  • Dieser Effekt ist am größten, wenn die wiederholte Darbietung subliminal, also unter der Wahrnehmungsschwelle von Personen, erfolgt.

Zu Kunst:

  • Bei Zeichnungen, Kunstwerken etc. konnte kein mere exposure-Effekt gefunden werden
  • Effekte einfacher Vertrautheit werden von höheren Variablen überdeckt. Bsp. Kunstwissen, Klassifikation eines Reizes als Kunstwerk oder komplexe Zusammenspiel in einem Kunstwerk relevanten visuellen/kognitiven Dimensionen.
75
Q

Fluency und Prototypikalität

Warum ist Prototypikalität schön bzw. attraktiv?

Was sind Prototypen in der Alltagssprache?

Warum ist Kategorisierung für Menschen wichtig?

Was wurde in Studien herausgefunden?

Was lässt sich zusammenfassend zum Einfluss der fluency sagen?

A

Eine Interpretation: Prototypen lassen sich besonders eingänglich verarbeiten, da Prototyp innerhalb einer Kategorie von Objekten in der Mitte liegt und besonders einfach und problemlos klassifiziert werden kann. Mit anderen Worten, die Verarbeitung des prototypischen Objekts besitzt eine erhöhte fluency.

In der Alltagssprache bezeichnen Prototypen entweder neue Exemplare, oder solche Exemplare, die typisch für eine Klasse sind.

Ohne Kategorisierung wäre eine Orientierung in einer komplexen Welt kaum möglich.

Studien:

  • Auch bei Farbauswahl und Präferenz sagt Prototypikalität das Gefallen ideal vorraus
  • semantische Verarbeitung kann einfache Effekte von Prototypikalität überdecken
  • Prototypikalität kann bis zu einem gewissen Grad Präferenzen im visuellen Verarbeitungssystem hervorrufen, aber auch durch höhere Stufen der Verarbeitung die Bedeutung semantischen Gehalts überdecken
  • Kunstobjekte von Kunstrichtungen werden bevorzugt je prototypischer Objekt ist

Zusammenfassend zum Einfluss von Fluency:

  • Prinzip der processing fluency kann gut simple Präferenzen erklären v.a.
  • Wenn die Situation besonders unsicher ist,
  • die Alternativen relativ ähnlich sind,
  • sie sich hauptsächlich in der fluency unterscheiden,
  • und auch, wenn die Personen rasch entscheiden müssen.

Somit ist es in der Kunst unwahrscheinlich, dass fluency allein das Gefallensurteil bestimmt.

76
Q

Kunstwahrnehmungsmodelle lassen sich in drei Abschnitte unterscheiden, wie heißen sie und wie werden sie beschrieben?

A
  1. Inputs: i.d.R. alle Dinge, die vor der eigentlichen Wahrnehmung eine wichtige Rolle spielen, wie der Reiz, also das Kunstwerk, selbst, aber auch persönliche Faktoren und Umweltfaktoren.
  2. Verarbeitung: kognitive und emotionale Verarbeitungsstufen, welche die Informationen aus der Wahrnehmung durchlaufen um in Outputs umgewandelt zu werden. In den meisten Modellen werden diese Informationen mit anderen Informationen aus dem Gedächtnis verknüpft und im Anschluss bewertet.
  3. Outputs: Reaktionen einer Person auf die verarbeitete Information. Darunter sind unter anderem physiologische, kognitive, behaviorale Veränderungen und Bildung von neuen Erinnerungen gefasst.
77
Q

Wie unterscheiden sich Kunstwahrnehmungsmodelle von allgemeinen Modellen der Wahrnehmung?

A
  • Kunstwahrnehmungsmodelle unterscheiden sich von ihrem strukturellen Aufbau her wenig von den allgemeinen Modellen der Wahrnehmung
  • Treffen aber in der Regel umso mehr Vorannahmen in den einzelnen Strukturen
  • Input viel stärker an einer bestimmten Gruppe von Stimuli orientiert, meistens Kunstwerke ganz allgemein
  • Outputs sind meistens in irgendeiner Form emotionaler Natur
  • Kunstwahrnehmungsmodelle sind dadurch oft nur eine spezifische Form von allgemeinen Wahrnehmungsmodellen
78
Q

Das neurologisch-kognitive Modell zum Kunsterleben (Anjan Chatterjee)

Wie häufig wird es verwendet?

Was sind die 3 wichtigen Grundannahmen für ästhetische Erfahrungen?

Wie werden Input, Verarbeitung und Output in diesem Modell beschrieben?

  • Welche drei Stufen der Verarbeitung gibt es und was passiert jeweils dort?
    • Frühe Verarbeitung
    • Mittlere
    • Späte
  • Was haben die ersten beiden Stufen gemeinsam und wie laufen sie ab?
  • In welche zwei Outputs wird unterschieden?
    • Wie ergibt sich hier ein Problem aus einer Annahme von Chatterjee?
A

Das am meisten verwendete Modell der Neuroästhetilk.

3 wichtige Grundannahmen für ästhetische Erfahrungen:

  1. Visuelle ästhetische Verarbeitung hat mehrere Komponenten, genau wie normale visuelle Verarbeitung.
  2. Die ästhetische Erfahrung ist mehr als nur Reaktion auf eine einzelne Komponente.
  3. Neben kognitiven Aspekten und Wahrnehmungsaspekten gibt es emotionale Aspekte.
  • Input:* Das Modell besitzt keine Annahmen über Input-Variablen außer, dass es sich beim Stimulus um ein Kunstwerk handelt.
  • Verarbeitung:* Modell zeichnet sich durch seine Non-Linearität aus
  • Frühe Verarbeitung: einfache Komponenten der visuellen Wahrnehmung verarbeitet, etwa Farbe, Helligkeit, Formen, Bewegungen und Positionen von Objekten. Komponenten werden vorrangig im Okzipitallappen verarbeitet, indem visuelle Information im Allgemeinen verarbeitet wird.
  • Mittlere Verarbeitung: (…segregates some elements and groups others together to form coherent regions…) z.B., dass bei Betrachtung eines Gemäldes ein zusammenhängendes Bild aus einzelnen Farbtupfern zusammengesetzt wird. Dies passiert wahrscheinlich im ectrastriaten Cortex.

Verarbeitung der ersten beiden Stufen läuft genauso ab wie Verarbeitung von anderen visuellen Objekten nicht-ästhetischer Natur. Sie basiert auf den frontal-parietalen Aufmerksamkeitsschleifen und wird im zentralen visuellen Strom weiterverarbeitet. Beide Stufen laufen automatisch und anstrengungslos ab. Es wird davon ausgegangen, dass die Prozesse fest verankert und damit biologisch vorgegeben sind.

  • Späte Verarbeitung: Kompliziert und in zwei Bereiche unterteilt: Aufmerksamkeitsprozesse (Attention), in denen die zusammenhängenden Regionen gezielt zur Betrachtung gewählt werden –> dann mit Erinnerungen verknüpft (representational domain), wodurch z.B. Objekte und Gesichter wiedererkannt werden können. Beide Bereiche sind voneinander unabhängig, wird davon ausgegangen, dass verschiedene Hirnareale zuständig sind.
  • Output: wird in zwei Outputs unterschieden
    • Entscheidung über Objekt ​(Interagieren bis hin zu Entfernen vom Objekt)
    • Emotionale Reaktionen:
      • ​liking (Gefallen; assoziert mit Opiat- und Cannabinoidsystem)
      • wanting (Wille etwas zu besitzen; assoziert mit Dopaminsystem).
      • Chatterjee geht bei ästhetischen Objekten von liking ohne wanting aus –> Problem: biologisch lässt sich zwar zwischen liking und wanting unterscheiden, aktuell ist aber nicht ganz klar, wie neuralen Mechanismen von liking ohne wanting funktionieren
79
Q

Informationsverarbeitungsmodell zum Kunsterleben (Leder, Belke, Oeberst und Augustin)

Wie wird der ästhetische Prozess verstanden?

Wie besitzt soziale Interaktion eine doppelte Roll?

Wie werden Input, Verarbeitung und Output in diesem Modell beschrieben?

  • Wie heißen die Verarbeitungsstufen und welche Rolle haben sie?
  • Welche Output Arten gibt es?
A

Info.Verarbeitungsmodell: Stufenmodell, welches relativ serielle Verarbeitungsstufen darstellt

Der ästhetische Prozess wird als Abfolge von visuellen Analysen, impliziten und expliziten Gedächtnisanalyse, sowie Verstehens- und Bewertungsprozessen verstanden –> Danach bietet die Kunst nicht nur sensorischen, visuellen Input, sondern bedarf auch der Verarbeitung von konzeptioneller, bedeutungsvoller Information.

Input:

  • Zentral ist die Präklassifikation des Betrachtungsobjekts als Kunstwerk. Dabei spielen Kontextfaktoren eine entscheidende Rolle (Bsp. Streetart context vs. museum)
  • So beeinflussen bisherigen Erfahrungen, die eine Person bereits mit Kunstwerken gemacht hat, sowie Expertise und Vorwissen die Wahrnehmung und Interpretation von Kunst.
  • Soziale Interaktion besitzt in diesem Modell eine doppelte Rolle.
    • Gehört zu Outputs, da man sich darüber austauschen kann und dadurch dass persönliches Wissen über Kunst vertieft wird.
    • Gehört zu Inputs da sie persönliches Wissen der Person, ebenso wie die Kontextfaktoren beeinflusst. Soziale Interaktion steht damit nach dem Output und vor dem nächsten Input.
  • Momentaner affektiver Zustand der Person wichtig für die kognitive und emotionale Verarbeitung im Modell. Modell nimmt an, dass die Informationsverarbeitung holistischer abläuft, wenn Person positiv gestimmt ist und analytischer, wenn sie negativ gestimmt ist.
  • Verarbeitung: Verabeitungsstufen die im Prozess des Betrachtens und weiter bei der „Bewältigung“ eines Kunstwerkes durchlaufen werden*
  1. Perzeptuelle Analyse des ästhetischen Objekts. Hier werden einfache Wahrnehmungsprinzipien wie Komplexität, Kontrast, Symmetrie, Gruppierung und Ordnung verarbeitet.
  2. In der impliziten Gedächtnisintegration werden die Ergebnisse der Wahrnehmungsanalyse in Bezug zur individuellen Vorerfahrung des Betrachters gesetzt. Stufe ist implizit. Die Wahrnehmungsprinzipien der Vertrautheit, Prototypikalität und des peak-shifts Prinzip werden hier verabeitet.
  3. In der expliziten Klassifikation wird Inhalt und Stil erkannt. Stufe ist stark von der Expertise und Wissen der Person beeinflusst. Stufe ist explizit. Hier werden kunstspezifische Prozesse angenommen.
  4. In der kognitiven Bewältigung bemüht sich Betrachter darum, die Bedeutung des Kunstwerks zu erfassen und ein Verständnis dafür herzustellen. Dafür gibt es 2 unterschiedliche Reflexionsformen:
    • Selbstbezogene, personale Reflexionsweise
    • Kunstspezifische, stärker objektbezogene Evaluationsform
  5. In der Evaluation wird der Erfolg der Bedeutungsfindung der kognitiven Bewältigungsphase beurteilt. Ambiguität spielt hier eine entscheidende Rolle. Es geht darum diese möglichst gering zu halten. Ambiguität wird als in gewisser Weise als Charakteristikum der Kunst gesehen und vom Betrachter als solches akzeptiert.
  • Die letzten beiden Stufen sind durch eine Rückmeldeschleifen miteinander verbunden, welche Informationen zwischen diesen beiden Stufen vor und zurück transportiert.
    • Die ersten drei Stufen sind bottom-up Verarbeitungen.
    • Die letzten zwei eher top-down.
  • Parallel zur kognitiven Verarbeitung findet die affektive Evaluation statt. Diese wirkt sich indirekt auf Output aus. Der affektive Zustand wird im Abschnitt der Evaluation direkt bewertet und zum Output übersetzt.
  • Output:* zwei Arten von Outputs
  • Die ästhetische Emotion, welche sich durch einen kontinuierlichen affektiven Evaluationsprozess, in dem der subjektive Erfolg oder Misserfolg der Informationsverarbeitung entscheidend ist, bildet. Ä. Emotionen hängen vom Resultat der affektiven Evaluation und ihrer kognitiven Bewertung insbesondere in der Evaluationsstufe ab.
  • Ästhetische Urteil basiert auf dem kognitiven Urteil über Kunstwerk. Bsp.: ob es gelungen ist
80
Q

Transformative Modell der Kunstwahrnehmung

Welches Ziel hat das Modell?

Wie werden Input, Verarbeitung und Output in diesem Modell beschrieben?

  • Welche Vorannahmen werden über das Selbstkonzept gemacht?
  • Was sind die drei Verarbeitungsstufen?
  • Was sind die drei Arten von Outputs?
A

Ziel: zu erklären, in welcher Beziehung das Selbstkonzept einer Person mit den Kunstwerken steht. Es stellt die Bewältigung der von Kunst ausgelösten Diskrepanzen in den Vordergrund.

Input:

Vorannahmen über Selbstkonzept:

  • Hierarchisch aufgebaut.
  • An der Spitze steht das ideale Selbst, in die fundamentalen Konzepte über die eigene Person, andere Personen, Objekte und über das (soziale) Verhalten vorhanden sind.
    • Be-Goals, eine Kollektion von idealen Eigenschaften und Konzepten, die eine Person anstrebt
    • Do-Goals; konkrete Tätigkeiten.

Verarbeitung:

Zeichnet sich dadurch aus, dass die Verarbeitungsstufen gleichzeitig Evaluationsstufen sind –> keine explizite Evaluationsstufe.

  1. Cognitive Mastery: Bild wird erstmals verarbeitet. Hier findet die initiale Klassifikation mit der initialen Wahrnehmungsanalyse (Formen usw.) und der impliziten Gedächtnisintegration statt. Nachdem die Klassifikationen gebildet wurden, bilden die Betrachter attributionale Schlussfolgerungen gegenüber den zugrundeliegenden Motiven oder dem Sinn des Bildes. Diskrepanzen werden als zwei Kognitionen beschrieben; eine, die sich auf das eigene hypothetische Modell bezieht und eine, die sich auf wirkliches Verhalten oder wahrgenommenes bezieht. Gelingt die Assimilation, springt die Person direkt zum Output des Modells und das Selbstbild ist bestätigt. Gelingt dies nicht, dann geht die Person in die nächste Stufe über.
  2. Secondary control: „Selbst-Verteidigung“ wird relevant. Person versucht Selbstbild wiederherzustellen, indem sie eine der beiden Arten von Kognitionen verändert. Dies ist nun der zweite Versuch den Eindruck des Bildes zu kontrollieren, anstatt sein eigenes hypothetisches Modell zu verändern. Danach kommen noch:
    • es bedeutungslos nennen
    • Künstler Fehler bei Gestaltung unterstellen
    • Situation physisch verlassen oder sich mental zurückzuziehen

Wenn all das nicht möglich ist, geht die Person in die nächste Stufe über

  1. Meta-cognitive reassessment: die Person sucht nach internen Ursachen. Zwingt sie Selbstbild und Erwartungen zu verändern. Veränderung entsteht dadurch, dass Person zu einem meta-kognitiven Ansatz wechselt, indem sie ihre Interpretationen infrage stellen. Am Schluss erreicht sie eine Art Selbst-Veränderung. Schafft die Person dies nicht, geht sie wieder zur vorherigen Stufe zurück.
    * Outcome:*
  • Facile self reinforcement: entsteht dadurch, dass das Selbstkonzept und Erwartungen in der ersten Stufe bestätigt werden. Emotionale Erfahrung ist eine neutral bis leicht positive –> Kunstwerk wird als schön angesehen.
  • Self protection: Steigt die Person in der zweiten Stufe aus –> Emotionen wie Ärger oder Verwirrung ausgelöst.
  • Transformation: Person schließt die letzte Stufe erfolgreich ab –> erlebt Gefühle der Epiphanie, Erleuchtung, Harmonie, tiefen Gefallens oder eine Art kathartischen Erlebnisses. ​
81
Q

Psychologische Designaspekte

Was sind zwei Faktoren die ästhetisches Gefallen beeinflussen?

Was gibt Flüssigkeit an?

Wann kann sich Übersättigung einstellen?

Wo ist der Effekt häufiger Darbietung am größten?

Fällt der Mere exposure Effekt bei allen Objekten gleich stark aus?

Mit was beschäftigt sich angewandte Ästhetikforschung?

Wie unterscheiden sich novelty von Innovation?

Was zeigte Berlyne mit einer Reihe von Exmerimenten zum Novelty Effekt?

Was zeigten Biederman und Vessel zum Novelty Effekt

Was konnten Leder und Carbon in einer Studie zu Autos zeigen?

Was ist die RET?

Wenn also Neuartigkeit und Innovation zunächst als wenig gefällig eingeschätzt wird, welche Variablen können dann das Gefallen von Innovation erhöhen?

Wann stieg die Attraktivität, wenn Designs wiederholt dargeboten wurden?

Was fanden Hekkert, Snelders und van Wieringen zu Typikalität und novelty heraus?

A
  • Vertrautheit und Prototypikalität sind zwei Faktoren, die ästhetisches Gefallen maßgeblich beeinflussen.
  • Je flüssiger ein Objekt wahrgenommen werden kann, desto positiver wird das ästhetische Urteil ausfallen.
  • Bei häufiger Darbietung des Objektes kann es zu einer Art Übersättigung kommen –> Objekt wird als langweilig eingestuft.
  • Effekt wiederholter Darbietung ist am größten bei relativ einfachen Mustern, schwach ausgeprägt bei realen Objekten und Personen und kaum nachzuweisen in Kunstwerken/komplexen Zeichnungen.
  • Mere exposure Effekt fällt nicht bei allen Objekten und nicht in allen Kontextbedingungen gleich stark aus.

Angewandte Ästhetikforschung beschäftigt sich intensiv mit der Fragestellung, in welchem Maße novelty (Neuheit) oder Innovation als Bruch mit den herkömmlichen Grundsätzen von Prototypikalität und Vertrautheit als attraktiv empfunden werden und wie sie von Benutzern angenommen werden.

  • Im Unterschied zur einfachen novelty ist ein innovatives Produkt nicht nur ein noch nicht so gesehenes Objekt, es ist auch eines, das mit Erwartungen an den Gegenstand bricht (Sehgewohnheiten herausfordern und durchbrechen).
  • Berlyne zeigte in Experimenten, dass der novelty Effekt aus einer Serie von gleichförmigen Gegenständen ein neu aufscheinendes Objekt als besonders attraktiv und gefällig empfunden werden kann. Effekt ist sozusagen der Gegenspieler von familiarity (mere exposure)
  • Biederman und Vessel: Neue Bilder von Objekten und Szenen werden gegenüber denjenigen, die oft gezeigt wurden, vorgezogen –> dieses visuelle Gefallen entsteht nur dann, wenn wir die Objekte, die wir sehen, identifizieren und erfolgreich verarbeiten.

Leder und Carbon:

  • innovatives Design der Innenausstattung von Autos
  • abgerundete Formen werden eckigen vorgezogen
  • besonders wichtig: innovative Designs wurden nicht als attraktiv eingeschätzt

repeated-evaluation technique (RET): Setting erlaubte Gefallen und Innovation in einer einzigen Testung zu messen und auch zeitliche Veränderung, d. h. Dynamik von Innovation.

  • Nur bei innovativen Designs stieg die eingeschätzte Attraktivität, nachdem die Designs wiederholt auf andere Dimensionen bewertet wurden.

Hekkert, Snelders und van Wieringen: Typikalität und novelty sagen gemeinsam und gleichermaßen effektiv die ästhetische Präferenz für Konsumgüter vorher. Beide korrelieren negativ miteinander und können unter bestimmten Bedingungen den positiven Effekt der jeweils anderen Variablen unterdrücken.

82
Q

Die Konsumenten-Bedürfnis-Pyramide nach Jordan

Wo liegt in Jordans Buch Designing Pleasurable Products ein Augenmerk?

Wie hängen die Stufen in der Pyramide zusammen?

Wie werden die drei Stufen beschrieben?

A

Buch: Ein Augenmerk ist Produkte über die reine Funktionalität hinausgehend zu gestalten und die Benutzbarkeit und das Gefallen des Produkts stärker zu beachten.

Bevor die nächsthöchste Stufe erfüllt werden kann, muss zunächst die darunterliegende Stufe befriedigt werden.

  1. Funktionalität
  2. Benutzbarkeit; Das Bedürfnis, Gegenstände so einfach wie möglich zu benutzen.
  3. Gefallen; emotionale Eigenschaften, die ästhetischen Emotionen, die bei der Betrachtung ausgelöst werden
83
Q

Ergonomie

Was erforscht Ergonomie?

Was ist ihr Ziel?

Was sind Beispiele für Einsatzbereiche der Ergonomie?

Was zeigt Norman in Bezug auf psychologische Betrachtung der Umwelt?

Wie argumentiert er, dass angenehme und gefällige Produkte entstanden sind?

Auf was verweisen Helander und Khalid?

Wie heißen die zwei emotionalen oder affektiven Komponenten beim Kaufprozess und in welcher Beziehung stehen sie?

  • Was sind die drei möglichen Outcomes?
A

Ergonomie erforscht Bedingungen menschlicher Arbeit.

Ziel: Arbeitsbedingungen verbessern und optimieren.

  • Komplexe Steuersysteme (in Kraftwerken, Flugverkehr, etc.)
  • Typische Büroarbeitsplätze
  • Mensch-Maschinen-Interaktion (HCI) wird aus verschiedenen Perspektiven betrachtet: Grundlagenwissenschaften, Ingenieurwissenschaften, Design, Technologie und Management.
  • Reduktion von Fehlern beim Bedienen von Maschinen sowie Erhöhung von Sicherheit und die Steigerung von Leistungsfähigkeit.
  • Zustände von Personen wie Ermüdung und Wachheit bzgl. Bedienung von Maschinen

Norman zeigt eindrucksvoll, wie die psychologische Betrachtung unserer Umwelt eine Vielzahl von verbesserungswürdigen Designs vergegenwärtigt Bsp. schlecht designte Türen.

Er argumentiert, dass über die schrittweise Verbesserung von Objekten, historisch gesehen am ehesten im Handwerk, angenehme und gefällige Produkte entstanden sind. Diese Produkte verdanken ihre Ästhetik also ihrer guten Anpassung.

Erst seit Ende der 90er wird die Frage der emotionalen Wirkung von Designprodukten (Konsumgütern) von der Wissenschaft vermehrt aufgegriffen und fließt zunehmend in den Prozess der Gestaltung von Objekten ein.

Modelle des affektiven Erlebens von Produkten. Diese postuliert zumindest zwei emotionale oder affektive Komponenten beim Kaufprozess:

  1. Affektive Übereinstimmung zu den Bedürfnissen von Käufern (Eigenschaften versch. Produkte werden verglichen)
  2. Affektive Übereinstimmung mit der persönlichen Nützlichkeit (Frage, ob das jeweilige Produkt den persönlichen Nützlichkeitsanforderungen entspricht und wie die Kosten-Nutzen-Rechnung ausfällt)

Erst wenn Produkt in Erwägung gezogen wird, kommt es zum zweiten Prozess.

3 mögliche Outcomes:

  • Weglegen (und Suche nach Alternativen)
  • Nehmen (Bezahlen und Gehen)
  • Aufgabe (das Geschäft verlassen)
84
Q

Umweltpsychologie

Warum gewann sie nach Ritterfeld und Leder in der ästhetischen Dimension zunehmend an Bedeutung?

Was dient als Erklärung für Nichtgefallen von Architektur?

Was ist das umweltpsychologische Forschungsparadigma?

Wie wird das Problem zur Messung von Komplexität gelöst?

  • Welche Hinweise ergeben sich?

Welche Art von Umwelt Bildern wurden in Studien bevorzugt?

  • Wie heißen die vier Merkmale die entdeckt wurden und wie werden sie beschrieben?

Wie hängen die Merkmale zusammen und in welche Dimensionen lassen sie sich einteilen?

A

Wurde als wesentlicher Faktor für Wohnzufriedenheit erkannt befördert den Naturschutz.

Gerade mangelnde oder unzureichende Vielfalt und Komplexität diente als Erklärung für Nichtgefallen.

Das umweltpsychologische Forschungsparadigma: Komplexität realer Umwelten in Voruntersuchungen zu ermitteln, um dann in einem nachfolgenden Schritt Präferenzurteile an einer anderen Stichprobe zu erheben.

Komplexität subjektiv messen, in dem Teilnehmer angeben sollen, wie komplex ihnen ein Reiz vorkommt. –> Hinweise auf Zusammenhang zwischen Gefallen und Komplexität in inverser U-Funktion in der ästhetischen Erfahrung als auch auf linearen Zusammenhang.

Es wurden fast nur Naturszenen bevorzugt.

  • Rätselhaftigkeit: Es werden besonders Landschaftsbilder bevorzugt, die auf irgendeine Art noch zusätzliche, „versteckte“ Informationen versprechen.
  • Kohärenz: Ausmaß, zu dem die konstituierenden Elemente zusammenhängen.
  • Komplexität: Informationsfülle einer Landschaftsdarstellung.
  • Lesbarkeit: Leichtigkeit mit der Landschaftsdarstellung zugänglich ist und erschlossen werden kann (wie leicht man sich orientieren kann oder sich leicht verirren könnte)

(Vierfeldertafel) zentrale Dimensionen für Umweltpräferenzen sind hier einerseits das Bedürfnis nach Verstehen bzw. Exploration und andererseits die Art der Rezeption: unmittelbar/spontan oder geschlussfolgert/vorhergesagt.

Hier lassen sich die Merkmale wie folgt einteilen:

  • coherence und legibility beeinflussen das Verstehen, wobei ersteres unmittelbar wahrgenommen werden kann, letzteres geschlussfolgert wird.
  • Complexity und mystery beeinflussen die Exploration, wobei ersteres wiederum unmittelbar wahrgenommen werden kann, letzteres geschlussfolgert wird.
85
Q

Was ist der Cheerleader-Effekt?

Was sind seine drei Mechanismen?

A

Cheerleader-Effekt: Attraktivität in Gruppen

Basiert auf einer “How I met your mother” Folge

Frauen erscheinen attraktiver, wenn sie in Gruppen auftreten

Walker und Vul: Personen in Gruppen werden leicht attraktiver eingeschätzt –> basiert auf 3 Mechanismen:

  1. Das visuelle System „berechnet“ automatisch eine Art „Gesamteindruck“ eines Gesichtes, welches sich aus den Einzelgesichtern zusammensetzt.
  2. Solche durchschnittlichen Gesichter werden als attraktiver wahrgenommen und
  3. Individuelle Charakteristika „verschmelzen“ mit dem Gesamt-Durchschnittsgesicht. Dieses Phänomen wurde als „Cheerleader-Effekt“ bekannt.
86
Q

Wie wird die Savannah-These beschrieben?

Welche Altersgruppe wurde untersucht?

  • Was wurde herausgefunden?

Was wurde bei Untersuchungen über Baumformen und Landschaften festgestellt?

Welche Formen fand VPN bei Studien von Vartanian schöner und welche Rolle spielt die Hirnaktivität?

A

Balling und Falk:

  • 8 bis 11 Jährige Kinder bevorzugen Bilder von Savannen –>
  • Hinweis für biologisch sinnvollsten Landschaften bzw. ursprünglichen Umwelten menschlicher Entwicklung
  • Kinder zeigen Vorlieben für „ideale Adaptationslandschaften“

Lohr und Pearson-Mims:

  • Untersuchen Baumformen
  • Beweise für Gefallen von Savannenbäumen
  • Szenen mit Bäumen scheinen attraktiver
  • Svannenbäume werden besonders bevorzugt –> lösen positive Emotionen aus
  • Bedürfnis nach Vertrauen wird durch die beiden Dimensionen Kohärenz und Lesbarkeit erfüllt, das Bedürfnis nach Neuem hingegen durch complexity und mystery.

Vartanian:

  • VPN fanden runde Raume schöner
  • Hirnaktivitäten (fMRT) sprechen für einen positiv belohnenden Charakter des Runden.
87
Q

Wie unterscheiden sich philosophische Ästhetik, Kunstgeschichte und psychologische Ästhetik?

A
  • Philosophische Ästhetik: Fragen nach ästhetischer Qualität, künstlerischer Güte und der Frage was Kunst ist.
  • Kunstgeschichte: Fragen der Wirkung von Bildern, weniger Fokus auf Schönheit.
  • Psychologische Ästhetik: psychologische, theoretisch fundierte, empirische Untersuchung dessen, was Empfindung des Ästhetischen und Schönen auslöst.
88
Q

Was ist Prototypikalität?

Allgemeinpsychologische Ansätze der Gesichtsattraktivität

Prototypikalität:

Wie werden maskuline männliche Gesichter bewertet?

Weibliche Gesichter werden attraktiver eingeschätzt, wenn sie ___ sind?

Wann präferieren Frauen eher maskuline bzw. feminine Gesichter und warum?

Was passiert mit (unattraktiven) Gesichtern durch Rotation?

A
  • Geschlechtsdimorphismus: Männliche Gesichter werden als besonders attraktiv eingeschätzt, wenn sie typisch maskuline Merkmale aufweisen und Frauen bei Frauen typisch feminine.
  • Penton-Voak: Maskulinität ist besonders dann ein Marker genetischer Qualität, wenn ein hohes Schwangerschaftsrisiko besteht. Jedoch nur, wenn Beziehungen von kurzer Dauer als erstrebenswert gesehen werden. Bei längerer Beziehungsdauer präferieren Frauen eher weiblichere Gesichter –> indizieren höheres Maß an sozialer Kompetenz und Engagement
  • (Unattraktive) Gesichter werden durch Rotation schöner –> Gesichtsschönheit sieht man, indem man Abweichungen vom Durchschnittsgesicht wahrnimmt. Je weniger Abweichungen, umso schöner wird ein Gesicht eingeschätzt (Leder etc.)
89
Q

Wie wirkt sich Durchschnittlichkeit auf Gesichtsattraktivität aus?

Allgemeinpsychologische Ansätze der Gesichtsattraktivität
Was sagt die Durchschnittshypothese?

Wie werden durchschnittliche Gesichter hergestellt?

  • Wie wird das gemittelte Gesicht bewertet
A

Durchschnittlichkeit:

  • Durchschnittshypothese besagt, dass durchschnittliche Gesichter besonders attraktiv sind (große genetische Stabilität)
  • Durchschnittliche Gesichter werden mithilfe von Morphing-Verfahren hergestellt.
  • Gemitteltes Gesicht wird im Allgemeinen als attraktiver wahrgenommen als jedes der einzelnen Gesichter, aus denen es erstellt wurde.
90
Q

Einfluss von Symmetrie auf Gesichtsattraktivität

Allgemeinpsychologische Ansätze der Gesichtsattraktivität

Was sagt die Symmetriehypothese?

Wie hängen Symmetrie und Durchschnittlichkeit mit Attraktivitäsbewertung zusammen?

Was erklärt Symmetrie nicht und auf was hat sie dennoch einen Einfluss?

A
  • Symmetriehypothese: durchschnittliche Gesichter sind attraktiv, weil sie symmetrisch sind –> positive Entwicklung des Organismus
  • Rhodes, Sumich und Byatt: Symmetrie hat erheblichen Effekt auf Attraktivitätsbewertung, wenn man Durchschnittlichkeit exkludiert. –> Aber auch Durchschnittlichkeit hat einen erheblichen Effekt auf die Attraktivitätsbewertung, wenn man Symmetrie exkludiert. –> Ergebnisse bestätigen die Symmetriehypothese nicht.
  • Symmetrie erklärt zwar nicht Attraktivität durchschnittlicher Gesichter, hat aber dennoch einen positiven Einfluss auf die Gesamtbewertung der Attraktivität.
91
Q

Attraktivität und genetischer Einfluss

Allgemeinpsychologische Ansätze der Gesichtsattraktivität

Was versteht man als fluktuierende Asymmetrie?

  • Für was gilt Asymetrie als Indikator?
  • Für was gilt Symmetrie als Indikator?

Welche Unterschiede zeigen sich besonders in kurzfristigen Beziehungen?

A
  • Fluktuierende Asymmetrie: Grad, mit den Individuen von absolut perfekter Symmetrie in bilateralen Merkmalen (z.B. Hände, Ohren etc.) abweichen –> Grad an Asymmetrie wird als Indikator für Abweichung der Entwicklung angesehen und Symmetrie als Indikator für gute Gene/positive Entwicklung.
  • Thornhill und Gangestad & Gangestad und Simpson: Unterschiede der Symmetrie zeigen sich besonders in kurzfristigen Paarungsbeziehungen.
    • Symmetrische Personen haben mehr Sexualpartner
    • Haben häufiger Affären
    • F haben mit symmetrischeren Männern häufiger Orgasmen.
92
Q

Thomas von Aquin

A
  • Liebe, Sehnsucht und Lust begehren das Gute.
  • Hass, Abneigung und Trauer begehren das Übel.
  • Hoffnung und Verzweiflung überwinden das Gute.
  • Furcht, Tapferkeit und Zorn überwinden das Übel.