Kog. Emo. Buch Flashcards
Alltägliche und psychologisch-wissenschaftliche motivationale Erklärungen haben dasselbe Ziel, wie heißt es?
Ziel: Unterschiede & Konstanten im Verhalten einer Person und zwischen Personen zu verstehen.
Was sind wichtige Merkmale der Erklärungen von motivationalen Verhalten?
- Motivationale Erklärungen gehen über das beobachtbare Verhalten hinaus
- Für Gültigkeit und Richtigkeit muss es überzeugende Hinweise geben
- Zusammenhang zwischen Motivationsform und Verhalten muss plausibel sein
Was charakterisiert eine wirklich aufschlussreiche motivationale Erklärung?
Eine wirklich aufschlussreiche motivationale Erklärung spezifiziert Gründe für die jeweilige Motivationslage. (Rache, unbefriedigte Bedürfnisse, Spaß usw.)
Was sind Unterschiede von wissenschaftlichen Erklärungen gegenüber Alltagserklärungen?
Unterschiede von wissenschaftlichen Erklärungen gegenüber Alltagserklärungen:
- Höherer Grad an Allgemeinheit und Systematik
- Strenge empirische Überprüfung der Annahmen
- Bezieht sich nicht nur auf Einzelfälle (wie Alltagserklärungen)
Wissenschaftliche Motivationspsychologie
Was versucht sie?
Was ist das Ziel wissenschaftlicher Motivationspsychologie?
Mit was beschäftigt sich Motivationspsychologie noch?
Wie wird aus einer Motivation entsprechendes Verhalten?
Versucht Vielzahl von Verhaltensweisen mit wenigen, grundlegenden Motiven oder motivationalen Mechanismen zu erklären
- **Ziel* = Aufzeigen/Erkennen von Gemeinsamkeiten, allgemeinen Prinzipien und funktionalen Äquivalenzen im Verhalten –>
- Um dies empirisch überprüfen zu können, ist eine Messung von Motiven und Motivationen sowie den zu erklärenden Verhaltensweisen essenziell
Darüber hinaus konzentriert sie sich auch auf Prozesse, die zwischen Motive, Motivation und Verhalten vermitteln.
Zur Umsetzung einer Motivation in entsprechendes Verhalten, muss das kognitive System auf das motivationale Ziel ausgerichtet sein – dies bedarf einer Unterstützung affektiver Reaktion –> Achtung: Starke Motivation kann auch zu starken Emotionen führen, die wiederum eine verhaltensblockierende Wirkung haben können!
Willkürliches Verhalten als Gegenstand motivationspsychologischer
Erklärungen
Ist unwillkürliches Verhalten auch Gegenstand?
Auf was für Handlungen beziehen sich motivationale Erklärungen?
Welche Rolle spielen Motive in unserem alltäglichen Handeln?
Die Motivationspsychologie sucht nach Erklärungen von absichtlichem, zielgerichtetem Handeln.
Unwillkürliche Verhaltensweisen (Reflexe, Schwitzen etc.) gehören nicht dazu!
Motivationale Erklärungen beziehen sich auf Handlungen, die dem Verhalten Sinn und Bedeutung verleihen und den Absichten der Person entsprechen.
Unser alltägliches Handeln wird häufig von Motiven mitbestimmt
- bewusst oder unbewusst (z.B Bauchgefühl)
Motivationspsychologische Erklärungsperspektiven
Welche drei Attribute sind von zentraler Bedeutung?
- Intensität: Motivation wird als Energiequelle aufgefasst. Ziele und Verhaltensweisen werden so gewählt, dass der persönliche Nutzen maximal ist
- Richtung: Die Anreizaspekte einer Situation werden von den Motiven der Person bestimmt (Wer man ist und was man sein möchte, Selbstgestaltung)
- Zeitlicher Aspekt: Beginn und Ende zielbezogener Aktivitäten. Die Erreichung eines Ziels führt zu einer Deaktivierung der Motivation. Mechanismen der „Zielablösung“ sind von zentraler Bedeutung, um knappe Handlungsressourcen zu schonen, falls eine Person das Ziel – trotz wiederholter Bemühungen – nicht erreicht
Emotion tritt dabei meist als ein unterstützender Prozess auf, der die Bindung an ein Ziel erhöht.
Motivation als Kraft
Eine frühe Sichtweise betrachtete menschliches Verhalten als das Resultat von Kräften, in welche zwei Theorien wurde unterschieden?
Psychodynamische und behavioristische Theorien
Um was geht es bei der Triebtheorie?
Es geht um die Bereitstellung von Energie die nötig ist, um das Verhalten in den Gang zu setzen und aufrechtzuerhalten bzw. um unbefriedigte Bedürfnisse zu stillen und die innere Spannung aufzulösen.
Psychodynamisch
Um was geht es bei der Feldtheorie?
Vertritt die Ansicht, dass menschliches Verhalten das Ergebnis verschiedener innerer und äußerer Kräfte ist.
Behavioristisch
Was sind allgemeine Charakteristiken des Triebbegriffs?
- Triebzustände sind allgemeine und unspezifische Quellen
- Der Druck kommt von selbst und schiebt das Verhalten von innen an
- Triebzustände lassen sich nicht vermeiden
- Sie entstehen durch unerfüllte Bedürfnisse
- Eine Reduktion wird als befriedigend erlebt
- Triebenergie ist für verschiedene Verhaltensweisen einsetzbar
Tiefenpsychologische Motivationstheorie
Was beutetet hier der Begriff “Dampfkessel”?
Von Sigmund Freud entwickelt
Menschliche Motivation als eine Art „Dampfkessel“, in dem die Spannungszustände durch entsprechende Verhaltensweisen
wieder abgebaut werden sollen.
Behavioristische Motivationstheorie
Was besagt das Yerkes-Dodson-Gesetz?
- Wo wird die beste Leistung erreicht?
Motivation = abhängig von Lernen und Verhalten
Yerkes-Dodson-Gesetz: Zwischen motivationalen Aktivierungsniveau (Arousal) und der Verhaltensstärke besteht ein gewisser Zusammenhang
Die beste Leistung wird bei mittlerer Triebspannung erreicht!
Aber: Bei einfachen Aufgaben erreicht man die beste Leistung bei hohem Aktivierungsniveau, bei schweren Aufgaben bei niedrigem
Aktivierungsniveau
Behavioristische Motivationstheorie
Theorie von Hull?
Welche Rolle spielen Gewohnheiten/operantes Lernen?
Welche Rolle spielt der Anreiz?
Die Theorie von Hull: Für den Richtungsaspekt sind Gewohnheiten (habits) zuständig – also quasi operantes Lernen –> Hunger fühlt sich zum Beispiel anders an als Durst.
In einer Situation, die sich nach „Hunger“ anfühlt, werden solche Verhaltensweisen aktiviert, die durch das operante Lernen verstärkt wurden (In diesem Fall etwas essen), denn diese haben die höchste Gewohnheitsstärke.
Des Weiteren spielt auch der Anreiz eine Rolle:
Unterschiede in der Menge oder Qualität des Verstärkers führen zu massiven und plötzlichen Veränderungen!
Triebstärke und Habitstärke wirken bei Motivierung des Verhaltens zusammen
Behavioristische Motivationstheorie
Was besagt die Easterbrook-Hypothese?
Bei hoher Erregung:
- Informationsverarbeitung auf wenige, absolut relevante Reize beschränkt
- Dominierung von gelernten/etablierten Verhaltensweisen
- = Vorteil bei einfachen Aufgaben, Nachteil bei komplexen Aufgaben mit offener/ kreativer Verarbeitung
Neugierverhalten und Aktivation
Was ist Aktivation?
Aktivation bestimmt Intensität des Verhaltens, was bestimmt sie nicht?
Was besagt die Aktivationstheorie?
- Wie wirkt sich die Umwelt auf Spannung aus?
- Was passiert, wenn Umwelt zu komplex ist?
- Was passiert, wenn Umwelt zu wenig komplex ist?
- Welcher Komplexitätsgrad macht Umwelt attraktiv?
Innere Spannung = Aktivation
Hohe Aktivation bestimmt zwar die Intensität des Verhaltens, aber nicht die Qualität!
Aktivationstheorie (Berlynes):
Negative innere Spannung wird auch durch die Umgebung bestimmt.
- Eine unattraktive Umwelt erhöht die innere Spannung, eine attraktive Umwelt baut Spannung ab.
- Zu komplexe Umwelt: Reizüberflutung –>Überforderung –> Reduktion der inneren Spannung wird durch Neugierverhalten erreicht – Man versucht Faktoren zu identifizieren, die eine Beeinflussung der Situation erlauben –> Vermeidung der Situation wäre der einfachste Weg der Spannungsreduktion.
- Zu wenig komplexe Umwelt: zu geringe Reizung (Langeweile) führt zu unangenehmer Spannung –> erzeugt Risikoverhalten, um Spannung zu reduzieren.#
- Mittlere Komplexität macht Umwelt attraktiv
Allgemeine Charakteristik der Feldtheorie
Was ist das Kräftefeld?
Zwischen welchen Modellen unterscheidet Lewin und warum?
Das Kräftefeld ist die Gesamtheit aller gerichteten Kräfte, die zu einem bestimmten Zeitpunkt auf eine Person wirken
Dies ist ein Zusammenspiel von Person- und Umweltfaktoren – dementsprechend unterscheidet Lewin zwischen einem Personmodell und einem Umweltmodell
Das Personmodell (Lewin)
Wie wird die Person beschrieben?
Wo werden Ziele/Absichten und wo grundlegende Bedürfnisse repräsentiert?
Wie werden Spannungszustände beschrieben?
Person ist eine differenzierte Struktur, die aus verschiedenen Elementen besteht. Jedes Element repräsentiert unterschiedliche Bedürfnisse, Ziele oder Absichten.
Spezifische Ziele und Absichten werden in den äußeren (peripheren) Bereichen repräsentiert, grundlegende Bedürfnisse (Sicherheit) im Zentrum.
Spannungszustände aktivieren nur Verhaltensweisen, die direkt inhaltlich mit Bedürfnis oder Ziel verbunden sind – Spannungen in einem Bereich können aber auch auf angrenzende, ähnliche Bereiche übergreifen (Die durch Misserfolg beim Fußball aufgebaute Spannung kann durch das Besteigen eines hohen Baumes reduziert werden –> Beides hat Bedürfnis der körperlichen Geschicktheit)
Der Zeigarnik-Effekt
(Feldtheorie von Lewin, Personmodell)
Wie sah das Experiment aus?
Zu was führte der verhinderte Spannungsabbau?
Kinder wurden in einem Experiment beim Bearbeiten kleinerer Aufgaben immer wieder unterbrochen und neue Aufgaben zugewiesen – am Ende konnten sich die Kinder häufiger an die unerledigten Aufgaben erinnern –> Unterbrechung der Aufgabe verhindert den Spannungsabbau und führt deshalb zu einer erhöhten kognitiven Zugänglichkeit.
Das Umweltmodell
Wie beschreibt Lewin die Umwelt?
Entscheidend für die Erklärung sind die dynamischen Prozesse die aus der Umwelt auf die Person wirken:
- Valenz
- Distanz
- Kraft
Was sind die vier Konfliktypen nach Lewin?
Umwelt ist laut Lewin eine strukturierte, subjektive Repräsentation einer Situation, die sowohl Ziele und Gefahren als auch Mittel dafür enthält, diese zu erreichen oder zu entkommen
Entscheidend für die Erklärung sind dynamische Prozesse die aus der Umwelt auf die Person wirken:
- Valenz: Umweltobjekte erhalten ihren Wert erst durch einen Bezug zu Zielen und Bedürfnissen einer Person. Man unterscheidet zwischen positiver Valenz (Duftendes Essen, wenn man hungrig ist) und negativer Valenz (Derselbe Geruch kann bei Völlegefühl Übelkeit auslösen)
- Distanz: psychologische Distanz zwischen Person und Zielobjekt – sowohl räumliche als auch zeitliche Entfernung (Ein hoher Preis verändert nicht die Valenz, aber die Distanz
- Kraft: Bestimmt die Intensität und Richtung der physiologischen Bewegung
- Annäherungs-Annäherungs-Konflikt: Zwei gleich attraktive Situationen (gleich hohe Valenz und Distanz), welche man nicht gleichzeitig haben kann
- Vermeidungs-Vermeidungs-Konflikt: Zwei aversive Situationen, die beide nicht vermieden werden können – Konflikt ist schwierig aufzulösen
- Annäherungs-Vermeidungs-Konflikt: Eine einzelne Situation ist positiv und negativ
- Doppelter Annäherungs-Vermeidungs-Konflikt: 2 Objekte, beide sind gut und schlecht