Klausur Teil 2 Flashcards
7 Phasen der Produktionsplanung
- Zielfestlegung
a. Analyse der Unternehmensziele und Rahmenbedingungen
b. Festlegung der Fabrikziele
c. Aufstellung der Bewertungskriterien
d. Festlegung der Arbeitspakete - Grundlagenermittlung
a. Informationsbeschaffung und -auswertung - Konzeptplanung
a. Strukturplanung -> Wo soll was stehen? Wie viele Maschinen?
b. Dimensionierung
c. Idealplanung -> Wie sollte Fabrik optimalerweise aussehen?
d. Realplanung -> Reduzierung der Idealplanung aufgrund der Restriktionen - Detailplanung -> Standort der Maschinen, Logistikwege, Personal, Gutachten, …
a. Feinplanung
b. Genehmigungsanträge
c. Leistungsbeschreibung / Spezifikationen - Realisierungsvorbereitung
a. Ausschreibung
b. Angebotseinholung
c. Bewertung und Vergabe
d. Überwachung der Ausführungsplanung - Realisierungsüberwachung
a. Koordination
b. Überwachung
c. Dokumentation - Hochlaufbetreuung
a. Betreuung
b. Bewertung
Unterschied Grob- und Feinplanung:
- Grobplanung (Strukturplanung) = Gestaltung der funktionalen, zeitlichen und räumlichen Zusammenhänge, um maximale Flexibilität bei minimalem Flächen-, Raum- und Zeitverbrauch zu erreichen.
- Feinplanung (Systemplanung) = Untersuchung, Optimierung und Dimensionierung der einzelnen betrieblichen Systeme in der Fabrik, um maximale Wirtschaftlichkeit durch Abstimmung verschiedener Faktoren zu erreichen.
- Unterschied:
Grobplanung zeigt die Hauptelemente und Struktur einer Fabrik als Übersicht, oft als Blockdarstellung.
Feinplanung gibt detaillierte Zeichnungen und Beschreibungen von Einrichtungen, Maschinen und Systemen, inklusive genaue Pläne und Berechnungen.
Nutzwertanalyse-Kritik
- Subjektivität: Gewichtung der Kriterien (basiert oft auf persönliche Meinung)
- Interpretierbarkeit: Gesamtnutzen als Summe aus Teilnutzen ökonomisch nicht sinnvoll
- Substituierbarkeit: Die Analyse nimmt an, dass verschiedene Kriterien gegeneinander austauschbar sind, bspw. Sicherheit kann nicht Preis ersetzen
- Nutzenabhängigkeit: Die Analyse nimmt an, dass die Kriterien unabhängig voneinander sind. In der Realität ist nicht so, bspw. Niedrige Quality = niedrige Preis
Break-Even-Analyse-Kritik
- Sagt nicht welche Produkte in welcher Menge herstellen sollten um diesen Punkt zu erreichen
- Lineare Kostenfunktion für langfristige Betrachtung ungeeignet
- Änderungen der Kostenstrukturen im zeitlichen Verlauf nicht berücksichtigt
- Entfernung zum Kunden / Lieferanten nicht berücksichtigt
Vorgehen in der Fabrikplanung:
Analyse
Grobplanung (Strukturplanung)
Feinplanung (Systemplanung)
Ausführungsvorbereitung
Einfluss der Fabrikplanung auf die Kosten
Fabrikplanung beeinflusst die Kosten, weil:
Sie nicht oft vorkommt, aber teuer ist.
Sie langfristig die Unternehmensstruktur prägt.
Sie die zukünftigen Produktionskosten beeinflusst.
Planungsfälle
- Neubau / Greenfield „auf der grünen Wiese“
- Umbau / Reconstruction
- Erweiterung / Extension
- Rationalisierung / Rationalization
Am meisten heute: Umbau und Erweiterung
Fabriktypologie (Typen)
High-Tech Fabrik:
Oft in einem neuen Gebiet (Greenfield) gebaut.
Nimmt so viel Platz wie nötig.
Benötigt viel Geld.
Low-Cost Fabrik:
Oft in Wohngebieten.
Verwaltung und Produktion sind getrennt.
Nutzt nur verfügbaren Platz.
Beispiel: Amazon’s kostengünstige Lagerhäuser.
Kooperative Fabrik:
Arbeitet mit anderen Unternehmen oder Organisationen zusammen.
Atmende Fabrik:
Passt die Arbeitsleistung an die Nachfrage an, um die Produktivität zu maximieren.
Standortwahl als mehrstufiger Entscheidungsprozess unter Kostenaspekten (als wichtigster Faktor)
- Suche der möglichen Standorten
- Orte, die nicht die Grundanforderungen erfüllen, werden aussortiert
- Kostenanalyse für die übringen Standorte
- Auswahl des Standorts mit dem besten Kosten-Nutzen Verhältnis
Gründe für die Standortwahl
und Impulse für Fabrikplanung (ähnlich)
- Mehr oder weniger Kapazität wird benötigt
- Modernisierung des Gebäudes oder Technik
- Standortfusion
- Verlagerung bei Nachfragenschwerpunkte (wo die meisten Kunden sind)
- Verlagerung wegen Kostengründen (wo es günstiger ist)
- Erschließerung neuer Märkte
- Just-in-Time Umstellung
Bewertung bestehender Standorte mit Benchmark. Performancefaktoren:
Produktivität: wie effizient Sie produzieren
Produktionsflexibilität: wie flexibel Sie auf Änderungen reagieren können
Produktqualität: Wie gut die Produkte sind
Innovationsfähigkeit: wie gut Sie was Neues bringen können
DLZ: wie schnell Sie liefern können
Kooperationsfelder und -maßnahmen
- Allgemeine Beschaffung
- Arbeitskräfte Sharing
- Werben/ Marketing
- Joint Venture
- Gemeinsame Verwaltung
- Betriebsärzten und Kantine
Kriterien für die Standortwahl
- Räumliche Nähe zu Lieferanten und Kunden
- Wie stabil ist die Wirschaft in der Region?
- Gibt es wichtige Rohstoffquellen in der Region?
- gesetzlichen Vorschriften zur Produktion (Umwelschutzrestriktionen)
- Arbeitskräft: Verfügbarkeit, Qualität, Lohnniveau
- Subventionen, regionale Förderungen
- Infrastrukturanbindungen und Transportmöglichkeiten
Monetären Standortfaktoren
- Transportkosten
- Subventionen und Steuern
- Kosten der Arbeitskräfte
- Abschreibungen und Zinsen
- Energiekosten
Transportkosten hängen ab von…
- Abstand zu Kunden und Lieferanten
- Menge (Transportvolume)
- Transportmittel
- Art des Transportguts (empfindlich, wertvoll)