Kapitel 4 - Risiko Pooling In Supply Netzwerken Flashcards
Wofür wird Risiko Pooling angewendet?
Risiko Pooling wird für die Eindämmung von und als Maßnahme gegen Unsicherheiten im Bereich der Beschaffung, der Produktion und des Absatzes eingesetzt
Grundkonzept des Risiko Poolings
In distributiven Lagerhaltungssystemen wird durch Zentralisierung von Beständen oder Zusammenlegung von Lagern eine Reduktion der Nachfragevariabilität erzeugt.
Arten von Lagehaltungssystemen
Serielle Lagerhaltungssysteme (je ein Vorgänger/Nachfolgerknoten)
Konvergente Systeme
(mehrere Knoten laufen über Zwischenknoten zu einem finalen Knoten zusammen)
Divergente Systeme
(ein Knoten liefert an einen oder mehrere weitere Knoten)
Systemweite Bestände
Die Steuerung zentral organisierter mehrstufiger Lagerhaltungssysteme 𝑁 = (𝑉, 𝐸)
erfordert die Kenntnis von Beständen in Richtung zu den Kundenorten (downstream).
Systemweite Bestände
Echelon
Das Echelon eines Knoten 𝑖 ∈ 𝑉 bildet die Knotenmenge 𝑉 𝑖 ⊂ 𝑉, die aus allen direkten und indirekten Nachfolgern von Knoten 𝑖 im Netzwerk 𝑁 besteht.
Systemweite Bestände
Pipelinebestand
Der Pipelinebestand 𝑃 von Knoten 𝑖 bezeichnet die im Fluss befindliche 𝑖
Gütermenge, die sich auf Kanten 𝑘, 𝑖 ∈ 𝐸 von allen direkten Vorgängerknoten 𝑘 in Richtung Knoten 𝑖 bewegen.
Systemweite Bestände
Echelonbestand
Der Echelonbestand 𝐼𝑒𝑐h von Knoten 𝑖 ist die Summe aus dem lokalen physischen 𝑖
Bestand 𝐼 von Knoten 𝑖 sowie den physischen Beständen 𝐼 und den 𝑖𝑗
Pipelinebeständen 𝑃 aller Knoten 𝑗∈𝑉𝑖 des Echelon von Knoten 𝑖. Für Knoten 𝑗
der Stufe 1 ist der Echelonbestand gleich dem lokalen Nettobestand
Systemweite Bestände
disponibler Echelonbestand
Der disponible Echelonbestand von Knoten 𝑖 ist die Summe aus dem
Echelonbestand 𝐼𝑒𝑐h und dem Pipelinebestand 𝑃
Idee des Location Poolings
Annahme
Zentrale Annahme:
Die Gesamtnachfrage ist konstant. Sie verteilt sich auf die vorhandenen Einzelhändler.
Idee des Location Pooling:
Durch das Zusammenlegen von Händlern lassen sich Sicherheits- bestände reduzieren.
Virtual Pooling
- Lagerstandorte werden beibehalten – es erfolgt kein Location Pooling
- Lager können gegenseitig auf Bestände zugreifen Verlagerungstransporte
Virtual Pooling
Formen der Verlagerungstransporte
reaktiv:
- Nachfrage ist eingetreten
- Beseitigung von Fehlmengen
- z.B. Ersatzteile
proaktiv:
- Nachfrage ist unbekannt
- Vermeidung von Fehlmengen
- z.B. Fashion-Produkte
Location Pooling vs. Virtual Pooling
Location Pooling:
- Reduzierung des Sicherheitsbestands (+)
- Auswirkung auf den Transport (-)
- Größere Abstände zum Kunden (-)
- Reduktion von Fixkosten möglich (+)
Virtual Pooling:
- Reduzierung des Sicherheitsbestands (+)
- Auswirkung auf den Transport (-)
- Unveränderte Abstände zum Kunden (0)
- Informationsaustausch und Umfuhren erforderlich (-)
Idee des Leadtime Pooling
Konsolidierte Beschaffung durch zwischengeschaltete Zentrallager
Ziel des Fair-Share-Rationing
Alle Händler sollen einen identischen Alpha-Servicegrad erzielen
Idee des Capacity Pooling
- Unsichere Nachfrage und begrenzte Produktionskapazitäten je Werk
- 1 Werk je Produkttyp -> Gefahr unerfüllter Nachfrage oder schlechter Auslastung
- Flexibilität: Kann ein Werk mehrere Produkte fertigen, erhöht dies die Erfüllbarkeit der stochastischen Nachfrage
- Resultierendes Entscheidungsproblem: Wie viel Flexibilität wird benötigt?