Kap1: Begriffe zur Beschreibung des Menschen Flashcards
Kennzeichen von Lebewesen
- Aufbau aus einer od. mehreren Zellen - Stoffwechsel (Metabolismus) - Erregbarkeit - Kommunikation - Motilität (aktive Bewegungsfähigkeit) - Vermehrung (Reproduktion) - Wachstum und Entwicklung
Prokaryonten
- enthalten keinen Zellkern: das Ergbut schwimmt lose in der Zelle - insgesamt einfach gebaut - z.B. Bakterien
Eukaryonten
- kompliziert gebaute Zellen mit Zellkern
Metabolismus
= Stoffwechsel: sämtliche im Organismus ablaufende chem. Reaktionen. Aufteilung in: - Katabolismus = Abbaustoffwechsel: Alle Reaktionen, die Energie erzeugen, die der Organismus zur Aufrechterhaltung seiner Lebensvorgänge benötigt. Abbau von Nahrungsstoffen = Verbrennung, wobei die Energie unter Sauerstoffverbrauch gewonnen wird (oxidative Energiegewinnung). - Anabolismus = Aufbaustoffwechsel: die durch katabole Prozesse gewonnene Energie wird dazu verwendet, neue Bausteine für den Organismus (z.B. Moleküle, Organellen, Zellen, Gewebe), aufzubauen.
Wo ist Zell-Vermehrung essentiell?
Zellen können sich teilen, haben also die Fähigkeit zur Vermehrung (Reproduktion). Wesentliche Voraussetzung für: - Wachstum - kontinuierliche Neubildung von Zellen mit kurzer Lebensdauer (z.B. Blutkörperchen) - Heilungsprozesse nach Verletzungen - Fortpflanzung, Vererbung
Organellen
speziell abgetrennte Räume für bestimmte Aufgaben innerhalb einer Zelle
Zytoplasma
wässrige Grundsubstanz der Zelle
Gewebe
besteht aus Zellen ähnlichen Baus, die idR eine gemeinsame Funktion erfüllen.
Organe
- mehrere räumlich beieinander liegende Gewebe bilden ein Organ.
- haben idR eine charakteristische Gestalt
- sind aus unterschiedlichen Geweben zusammengesetzt: - Funktionsgewebe = Parenchym - Bindegewebe = Stroma
Motilität
= aktive Bewegungsfähigkeit. - Bewegungen von Zellbestandteilen, z.B. des Zytoplasmas oder Zytoskeletts - Bewegung des Lebewesens an sich, z.B. Flucht, mithilfe aktiv beweglichen (kontraktilen) Strukturen. - Bewegung von Organen (z.B. Herz) - Bewegungen im Extrauzellularraum
Was sind die 10 (+1) Organsysteme des Menschen?
- Bewegungs- und Stützapparat - Haut - Nervensystem und Sinnesorgane - Hormonsystem - Immunsystem - Herz-Kreislauf-System, Blut - Atmungssystem - Verdauungssystem - Harnsystem - Fortpflanzungssystem - manche Kliniker zählen das Blut als eigenständiges Organsystem!
Organsysteme: Bewegungs- und Stützapparat
- Skelett (Knochen, Knorpel) - Muskeln - Hilfseinrichtungen, z.B. Sehnen Aufgaben: - (willkürliche) Bewegungen - Stütz- und Haltefunktion - Ort der Blutzellenbildung, Mineralspeicher - Wärmeproduktion
Organsysteme: Haut
- Haut - Hautanhangsgebilde (Haare, Nägel, Hautdrüsen) Aufgaben: - Schutz vor Außeneinflüssen - Sinnesorgan (z.B. für Druck) - Mitregulation v. a. von Temperatur, Flüssigkeitshaushalt - Vitamin-D-Synthese - Fettspeicher (Unterhaut)
Organsysteme: Nervensystem und Sinnesorgane
- Zentrales und peripheres Nervensystem - Sinnesorgane Aufgaben: - Informationsaufnahme und -verarbeitung - (überwiegend schnelle) Regulation des Inneren Milieus und fast aller Körperaktivitäten - Ursprung aller willkürlichen Aktivitäten, bewussten Empfindungen und Gedanken, strukturelle Grundlage der Psyche
Organsysteme: Hormonsystem
- Alle hormonproduzierenden Einzelzellen, Zellgruppen und Drüsen Aufgaben: - (überwiegend mittelschnelle und langsame) Regulation des Inneren Milieus und fast aller Aktivitäten des Körpers
Organsysteme: Immunsystem
- Weiße Blutkörperchen - primäre (Thymus, Knochenmark) und sekundäre (z.B. Lymphknoten, Milz) lymphatische Organe Aufgaben: - Bekämpfung von körpereigenen und körperfremden schädlichen Substanzen - Immunologisches Gedächtnis - Mithilfe bei Entzündungs-/Heilungsvorgängen
Organsysteme: Herz-Kreislauf-System
- Herz, Blutgefäße, Blut Aufgaben: - Transport von Sauerstoff, Nährstoffen und Stoffwechselprodukten - Aufnahme der Lymphe - Regulation der Körpertemperatur - Verschluss von Blutungsquellen (Gerinnungssystem)
Organsysteme: Atmungssystem
Atemwege (Nase, Rachen, Kehlkopf, Luftröhre) und Lungen Aufgaben: - Sauerstoffaufnahme - Kohlendioxidabgabe - Mitregulation des Säuren-Basen-Gleichgewichts
Organsysteme: Verdauungssystem
Mund, Speiseröhre, Magen, Darm,. Leber, Bauchspeicheldrüse Aufgaben: - Aufnahme von Flüssigkeit und Nahrung - Verdauung und Resorption von Nährstoffen - Ausscheidung - Bauchspeicheldrüse: Bereitstellung von Verdauungsenzymen - Leber: Gallenproduktion, “Stoffwechselzentrale”, Mitregulation des Inneren Milieus
Organsysteme: Harnsystem
Niere, Harnleiter, Harnblase und Harnröhre Aufgaben: - Urinproduktion und -ausscheidung - Mitregulation von Blutdruck, Flüssigkeits- Elektrolyt-, Säure-Basen-Haushalt
Organsysteme: Fortpflanzungssystem
Äußere und innere Geschlechtsorgane Aufgaben: - Fortpflaunzung (Erhaltung der Art) - Bei der Frau: Ernährung des Säuglings - Unterschiedliches Aussehen von Mann und Frau, Libido (Geschlechtstrieb)
Inneres Milieu
bezeichnet die Gesamtheit der für das Funktionieren der Zellen maßgeblichen (konstanten) Umgebungsbedingungen.
Homöostase
Kann der Körper sein Inneres Milieu konstant halten, nennt man diesen Gleichgewichtszustand Homöostase.
Die Homöostase ist keine Selbstverständlichkeit, sondern eine Leistung des Organismus durch spezielle Regulations- und Anpassungsvorgänge (mehrere 1000/s). Sie ist essentiell für die dauerhafte Existenz eines Organismus, denn die Körperzellen können ihre speziellen Aufgaben nur bei gleich bleibenden und möglichst guten Bedingungen erfüllen.
Prinzip eines einfachen Regelkreises
- Regelgröße: Größe, die konstant gehalten werden soll (z.B. Blutdruck)
- Messfühler (Rezeptoren, Sensoren): registrieren aktuellen Istwert der Regelgröße und melden diesen an den Regler
- Regler (meist ein bestimmtes Gehirngebiet): vergleicht Istwert mit Sollwert. Bei Abweichungen durch Störgrößen (z.B. Blutverlust), werden Stellglieder aktiviert.
- Stellglied: ändert die Regelgröße, indem es durch geeignete Korrekturmaßnahmen den Istwert dem Sollwert annähert (z.B. Zusammenziehen der Artriolen bei niedrigem Blutdruck).
Die Veränderung des Istwertes wird über den Messfühler wieder an den Regler zurückgemeldet, der daraufhin die Aktivierung der Stellglieder zurücknimmt (negative Rückkoppelung = negatives Feedback).
Körperstamm
- Kopf
- Hals
- Rumpf: Brust (Thorax), Bauch (Abdomen) und Becken (Pelvis)
Begrenzungen der Brusthöhle (Cavitas thoracis)
- innerhalb der Brust liegt die Brusthöhle (Brustraum, Cavitas thoracis)
- Brusthöhle wird begrenzt durch Rippen, Brustwirbelsäule und Brustbein, nach unten durch Zwerchfell, nach oben zur Halsregion keine scharfe Grenze
Begrenzungen und Einteilung des Bauch-Becken-Raums
- durch äußere Bauchmuskulatur, Lendenwirbelsäule, knöchernen Beckenring und nach oben durch Unterrand es Zwerchfells
- Bezeichnung des Raums obehalb der Linea terminalis (Kante im knöchernen Becken) als Bauchhöhle (Cavitas abdominalis) und
- des Raumes darunter bis zum Beckenboden als kleines Becken, oder kurz Becken. Hier liegen Blase, Mastdarm und der Großteil der Geschlechtsorgane.
Extremitäten
- obere Extremitäten (obere Gliedmaßen): Arme und Hände, verbunden mit Rumpf über Schultergürtel
- untere Extremitäten: Beine und Füße, verbunden mit Rumpf über Beckengürtel
- paarig angelegt
- äußerst beweglich
seröse Höhlen
Pleurahöhlen
Perikardhöhle
Peritonealhöhle
vom Bauchfell (Peritoneum) umgebene Höhle im Bauchraum.