IPO Großhirn Flashcards
Äußere Gestalt des Großhirns
Oben: Fissura longitudinalis
Seite: Sulci lateralis et centralis
Medial: Sulcus parieto-occipitalis,
Sulcus calcarinus
Funktionelle Einteilung des Gehirns:
Primärfelder: Empfang/Ausgang Impulsen
Sekundärfelder: Interpretation
Tertiärfelder (Assoziationsfelder):
Initiation Handlungskonsequenzen
Funktion des Gyrus precentralis
willkürmotorische Versorgung der kontralateralen Körperhälfte, vor allem die Feinmotorik der distalen Extrmitäten; Sitz des 1. Motorneurons (Motorcortex)
Verbindung des Motorcortex
Aff.: Thalamus (prä- und supplementär motorischen Rindenfeldern)
Eff.: Tractus corticonuclearis (Hirnnervenbahnen);
Tractus corticospinalis (Pyramidenbahn)
Schädigung des Gyrus precentralis
schlaffe Parese (später Spastik) der kontralateralen Körperhälfte
Funktion des Broca-Sprachzentrums
Formulierung Wortlaut und Satzbau
Sprachmotorik ausgeprägt in dominanter Hirnhälfte
Verbindung des mot. Sprachzentrums
Aff.: 1°/2° Hörrinde
Eff.: Motorkortex
Schädigung des Sprachzentrums in der dominanten Hirnhälfte führt zu…
motorischer Aphasie
Funktion des prämotorischen Kortex
Direkte Initiation von Massenbewegungen (vor allem extrapyramidale Motorik)
Verbindung des prämotorischen Kortex
Aff.: Motorkortex, supplementär- motorischer Kortex Eff.: Motorkortex, extrapyramidale Zentren
Funktion des supplementärischen Kortex
Motorikvorbereitung, Speicherung von Bewegungsmustern
Verbindung des supplementärischen Kortex
Aff.: Präfrontaler Kortex,
somatosensorischer Kortex, Thalamus
Eff.: Motorkortex und
prä-motorischer Kortex
Funktion des frontalen Augenfeldes
willkürlichen Augeneinstellung auf ein bestimmtes Ziel (Bewegung beider Bulbi zur kontralateralen Seite)
Verbindung des frontalen Augenfeldes
Aff.: 1°/2° Sehrrinde
Eff.: Hirnstamm
Läsion im prämotorischen Kortex
spastische Lähmung (Enthemmung der extrapyramidalen Zentren)
Läsion im supplementärmotorischen Kortex
Hypokinese
Läsion im frontalen Augenfeld
Blickdeviation zur ipsilateralen Seite
Funktion des Gyrus postcentralis
=primäre somatosensible Rinde; Ende der somatosensiblen Impulse aus der Haut und der propriozeptiven Wahrnehmung aus Muskelspindeln, Sehnen- und Gelenkrezeptoren
Verbindung des Gyrus postcentralis
Aff.: über das sensible anterolateralen System (Schmerz-, Temperatur-, grobe Druck- und Tastempfindung) und die Hinterstrangbahnen (feine Berührung, Vibration, Lagewahrnehmung)
Eff.: Thalamus, Hirnstamm und Rückenmark
Schädigung des Gyrus postcentralis führt zu…
einer kontralateralen Einschränkung der Empfindung für Berührung, Druck, Temperatur und Schmerz (am wenigsten beeinträchtigt)
Sekundäre somatosensible Rinde
Interpretation wahrgenommener Reize
Verbindung des sekundären somatosensiblen Rinde
Aff.: Gyrus postcentralis
Eff.: Gyrus precentralis
Funktion des posterioren parietalen Kortex
Orientierung im dreidimensionalen Raum
Verbindung des posterioren parietalen Kortex
Aff.: unterschiedliche visuelle, auditive und somatosensorische Bahnen
Eff.: 1°/2° somatosensible Rinde
Läsion der 2° somatosensiblen Rinde
taktile Agnosie,
d.h. interpretative Zuordnung/Erkennen von Getastetem nicht mehr möglich
Läsion im post. parietalen Kortex
räumliche Orientierungsstörungen
Lage und Funktion der primären Hörrinde
Lage: Heschl Querwindung, im Sulcus lateralis
Funktion: interpretationsfreie Bewusstwerdung von Lauten oder Lautmustern unterschiedlicher Freq.
Verbindung der primären Hörrinde
Aff.: Höhrbahn
Eff.: 2° Hörrinde
Impulse aus einem Innenohr werden in beide Temporallappen geleitet
Lage und Funktion der sekundären Hörrinde
Lage: Wernicke Sprachzentrum (lateral der prim. Hörrinde im Sulcus lateralis superior, einseitig ausgeprägt)
Funktion: Erkennen und Interpretieren von Sprache
Verbindung der sekundären Hörrinde
Aff.: primären Hörrinde
Eff.: motorisches Sprachzentrum
Schädigung der sekundären Hörrinde
Dom. Hälfte: sensorische Aphasie
Nicht-dom. Hälfte: Verlust des Musikverständnisses
Lage und Funktion der primären Sehrinde
Lage: der Okzipitalpol
Funktion: interpretationsfreie Bewusstwerdung visueller Impulse beider Augen
Verbindung der primären Sehrinde
Aff.: Sehstrahlung
Eff.: sekundäre Sehrinde
Lage und Funktion der sekundären Sehrinde
umrandet die prim. Sehrinde hufeisenförmig
Erkennen und Interpretation von visuellen Impulsen
Verbindung der sekundären Sehrinde
Aff.: primäre Sehrinde
Eff.: Frontale Augenfeld, Gyrus angularis
Läsion der prim. und sek. Sehrinden
1°: “Blindsight” (Rindenblindheit), völlige Blindheit trotz erhaltener Sehbahn
2°: visuelle Agnosie (Seelenblindheit). Der Patient kann das Gesehene nicht mehr zuordnen und erkennend verarbeiten.
Lage und Funktion des präfrontalen Kortex
rostral der prämotorischen Rinde
Kurzzeitgedächtnis und höhere soziale, geistige und psychische Leistungen (Motivation, Organisation, Planung, Bewertung von Emotionen)
Verbindung des präfrontalen Kortex
aus zahlreichen kortikalen Arealen
Läsion des präfrontalen Kortex
Auf beiden Seiten:
schwere Persönlichkeitsveränderungen, Antriebslosigkeit, Herabminderung von geistigen Fähigkeiten und Sozialverhalten.
Lage und Funktion des Gyrus angularis
Lage: das hintere Ende des Sulcus temporalis superior, wird zum Parietallappen gezählt.
Funktion: Verknüpfung visueller Impulse mit sprachlichen Begriffen.
Wichtige Schaltstelle bei Vorgängen wie Lesen & Schreiben, begriffliches Benennen von visuell erfassten Gegenständen
Verbindung und Läsion des Gyrus angularis
Aff.: sekundärer visuellen Kortex
Eff.: Wernicke Sprachzentrum
Alexie und/oder Agraphie
(Störung des Lesens bzw. des Schreibens)
Aufbau und Funktion des Kleinhirns
2 Hemisphären, 1 Vermis (wurmförmiger Mittelteil)
Integrationszentrum für Erlernen, Koordination und Feinabstimmung von Bewegungen.
Afferenzen des Kleinhirns
Spinocerebellum: Tiefensensibilität aus dem Rückenmark. Cerebrocerebellum: Bewegungsentwürfe aus dem Großhirn Vestibulocerebellum: Körperlage- und bewegung
Efferenzen des Kleinhirns
Motorkortex:
Feinabstimmung der Zielmotorik inkl. Sprachmotorik!
Rückenmark:
Stützmotorik und Muskeltonus
Augen:
Stabilisierung des Blickes auf ein Blickziel
Aufbau und Funktion der Tracti spinocerebellares
Tr. spinocerebellaris post.:
Propriozeptive Informationen aus Muskel- od. Hautrezeptoren der unteren Extremität/unterer Rumpfabschnitt. Bahnen kreuzen nicht!
Tr. spinocerebellaris ant.:
Information über die spinale motorische Aktivität und Reflexe (Impulse der Golgi-Sehnenorgane). Bahnen kreuzen 2 mal!
Blutversorgung des Kleinhirns
Vor der Zusammenführung zur A. basilaris geben die Aa. vertebrales die Aa. inferiores posteriores cerebelli (PICA) ab.
Die A. basilaris gibt dann zuerst die Aa. inferiores anteriores cerebelli (AICA) ab und kurz vor der Aufzeigung in die Aa. cerebri posteriores gibt sie die Aa. superiores cerebelli (SCA) ab.
Läsion des Kleinhirns
Ataxie: Stand-, Gang-, Rumpf- oder Extremitätenataxie.
Skandierende Sprache: verwaschene, undeutliche Sprache
Intentionstremor: Zittern bei Zielbewegung
Nystagmus: Augenzittern
Funktion und Aufbau der Basalganglien
Steuerung von Ausmaß, Geschwindigkeit und Kraft einer Bewegung
Entwicklungsgeschichtliche Anteile:
- Striatum = Ncl. caudatus + Putamen
- Pallidum
- Claustrum
Funktionelle Anteile der Basalganglien
Ncl. subthalamicus (Diencephalon) Substantia nigra (Mesencephalon)
Neurorezeptoren der Basalganlgien
Glu= Glutamat GABA= γ-Aminobuttersäure DA= Dopamin
Morbus Parkinson: Ursache, Symptome und Behandlung
Ursache:
Degeneration dopaminerger Neurone in Substantia nigra
Kardinalsymptome:
(Ruhe-)Tremor, Rigor, Bradykinese, Hypokinese, Akinese, Gleichgewichtsstörungen, Geruchsstörungen
Behandlung:
1) L-Dopa & verschiedene andere Medikamente
2) tiefe Hirnstimulation mittels Impulsgenerator
Chorea Huntington: Ursache, Symptome und Behandlung
Ursache:
Degeneration von Neuronen des Striatums (häufig erblich bedingt), vor allem von Neurone die Bewegungsimpulse inhibieren!
Symptome:
Hyperkinese, Dystonie, Sprech- und Schluckstörungen, auch psychiatrische Störungen wie Depressionen.
Behandlung:
pharmakologisch mit Dopamin-rezeptorantagonisten
tiefe Hirnstimulation
Aufbau des Rückenmarks
Zervikal → Thorakal → Cauda equina (L2)
Rückenmarkschichten
Dura mater
Arachnoidea mater
Pia mater
Besonderheit:
dichter Venenplexus in einem mit Binde- und Fettgewebe ausgefüllten Epiduralraum (aka Periduralraum)
Bedingungen für Periduralanästhesie
bei Schwangerschaft oder Operationen
Ziel und Ablauf der Lumbalpunktion
Liquorentnahme.
Auf Höhe des 3./4. Lendenwirbelkörpers, ohne das Rückenmark zu verletzen.
Spinalanästhesie
Injektion in den Subarachnoidalraum
Aufbau des Rückenmarks
Graue Substanz:
Vorderhorn: Motorneurone
Hinterhorn: sensible Neurone
Seitenhorn: vegetative Neurone
Weiße Substanz (vereinfacht):
Aufsteigende Bahnen: sensibel
Absteigende Bahnen: motorisch
Blutversorgung des Rückenmarks
3 längsverlaufende Arterien i.d.R. aus den Aa. vertebrales!
A. spinalis anterior (ventral)
in der Fissura longitudinalis ant.
Aa. Spinales posteriores (r./s.)
im Sulcus posterolateralis
Rr. spinalis aus Aa. vertebrales, Aa. intercostales und Aa. lumbales
Funktion und Störung der Pyramidenbahn
Feinmotorische Innervation der distalen Extremitäten
Rückenmarksverletzungen
Vor Kreuzung: Parese auf der kontralateralen Seite
Nach Kreuzung: Parese auf der ipsilateralen Seite
Funktion und Störung der extrapyramidalen Bahnen
Initiation von Massen und Orientierungsbewegungen
Veränderung des Grundtonus, unwillkürliche und anormale Bewegungen
Aufbau eines Reflex
1 Muskelspindel 2 afferente Nervenfaser 3 Spinalganglion 4 Motoneuron 5 efferente Nervenfaser 6 aufsteigende Afferenz
Reflex
unwillkürliche, stets gleich verlaufende Antwort eines Organs auf einen bestimmten Reiz.
Muskeleigenreflex
Reiz und Antwort erfolgen in einem Organ und werden im selben Rückenmarkssegment verschaltet!
Fremdreflex
Reiz und Antwort erfolgen nicht im gleichen Organ und sind auf mehreren Segmenten verschaltet (auch wenn der Reiz nur in einem Segmentdermatom erfolgt)!
Bsp: Flexorreflex: Ein schmerzhafter Reiz an der Fußsohle führt zu einer Flexion aller Gelenke des Beins