Investitionen Flashcards

1
Q

Stellen Sie die statische Betrachtungsweise der Begriffe „Investition“ und „Finanzierung“ kurz vor.

A

Investition: jede Zunahme des Vermögens, d.h. jede Maßnahme der Verwendung finanzieller Mittel in einem Unternehmen

Finanzierung: Vorgänge der Mittelbeschaffung, also alle Maßnahmen der Zunahme des Kapitals.

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2
Q

Erläutern Sie die Prinzipien der dynamischen Definition von „Investition“ und „Finanzierung“ und die Vorteile gegenüber der statischen Betrachtungsweise.

A

Bei der dynamischen Definition von Investition und Finanzierung werden die Vorgänge als eine Abfolge von Zahlungen dargestellt. Die Vorteile gegenüber der statischen Betrachtungsweise liegen darin, dass mit der Darstellung von Zahlungsströmen die Systemzusammenhänge erheblich besser dargestellt werden können. Die Betrachtung eines Zeitraumes berücksichtigt alle Folgewirkungen der ursprünglich vorgenommenen Kapitalverwendung bzw. aufnahme.

Der Zahlungsstrom einer (Normal-)Investition beginnt mit einer Anschaffungsauszahlung, der in der Folge Einzahlungen (oder zumindest Einzahlungsüberschüsse) zugeordnet werden können.

Der Zahlungsstrom einer Finanzierung beginnt mit einer EInzahlung, der sich zurechenbare Auszahlungen anschließen - evtl. gibt es weitere Einzahlungen, per Saldo in den Folgeperioden jedoch primär Auszahlungen.

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3
Q

Was passiert zuerst – Investition oder Finanzierung? Bitte begründen Sie Ihre Aussage.

A

Zahlungsströme aus einer Investition und der zugehörigen Finanzierung sind eng miteinander verbunden. Zwar stellt die Finanzmittelbeschaffung die zeitlich erste Handlung dar, doch ist sie durch den Zeitpunkt, die Höhe und die Struktur einer beabsichtigten Investition determiniert. Da sich Finanzierungen vom Planungsprozess her an Investitionen anhängen, stellen letztere eher die unabhängige Größe dar, die strategisch gesteuert wird und der Finanzierungsplanung vorausgeht.

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4
Q

Erläutern Sie die verschiedenen Investitionsmotive.

A

Investitionsmotive bestehen in der Beschaffung eines gleichwertigen Vermögensgegenstandes für einen bereits vorhanden (=Ersatzinvestitionen),

der Erweiterung der vorhandenen Kapazitäten durch Beschaffung zusätzlicher Vermögensgegenstände (=Erweiterungsinvestitionen)

oder dem Austausch vorhandener Vermögensgegenstände durch neue, kostengünstigere Gegenstände (=Rationalisierungsinvestitionen)

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5
Q

Wie kann die Investitionsplanung in den Planungsprozess auf Unternehmensebene integriert werden?

A

Die Investitionsplanung muss derart in den Planungsprozess auf Unternehmensebene integriert werden, dass sie sich aus dem langfristigen Absatz-, Kapazitäts- und Verfahrensplan sowie dem Forschungs- und Entwicklungsplan ableitet. Sie ist der langfristigen Unternehmensplanung zuzuordnen.

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6
Q

Stellen Sie die verschiedenen Phasen des Investitionsprozesses dar.

A

Der Investitionsprozess beginnt mit der Anregung zu einer Investition, der sich eine Suchphase zur Konkretisierung anschließt. Dabei geht es darum, das Investitionsproblem zu beschreiben und in die Unternehmensplanung einzuordnen.

Im nächsten Schritt müssen die Kriterien zur Bewertung der angedachten Investition erarbeitet werden. Es folgt die Bestimmung der in Frage kommenden Investitionsalternativen.

Kern der Investitionsplanung ist dann die Entscheidung für die beste Investitionsalternative in Bezug auf die Ziele, die mit der Investition erreicht werden sollen.

Mit der Durchführung der Investition sind organisatorische Regelungen hinsichtlich Verantwortlichkeiten und laufender Überwachung verbunden.

Die Erfolgskontrolle im Sinne eines Investitionsccontrolling (Abweichungsanalyse zwischen SOll- und ISt-Werten) schließt die Investitionsplanung ab.

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7
Q

Wie kann die Vorteilhaftigkeit einer Investition für das Unternehmen bewertet werden?

A

Die Vorteilhaftigkeit einer Investition für das Unternehmen wird gemäß dem unternehmerischen Oberziel primär erfolgsorientiert bewertet: Welche Rentabilität (Return on Investmen) ist zu erwarten, d.h. welche künftigen Rückflüsse aus der Investition können zur aktuell getätigten Investitionssumme in Relation gesetzt werden?

Zu berücksichtigen sind Auswirkungen auf Nebenziele wie die dauerhafte Liquiditätssicherung und das mit der Investition verbundene Risiko. Daher sind eine detaillierte Liquiditätsplanung und die Simulation von Unsicherheitsfaktoren Bestandteil der Investitionsentscheidung.

Daneben sind auch nicht erfolgsorientierte Kriterien einer Investition zu beurteilen, die die rein erfolgsorientierte Betrachtung beeinträchtigen können. Hierzu zählen u.a. die Auswirkungen auf das Betriebsklima und die gesellschaftliche Stellung des Unternehmens.

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8
Q

Stellen Sie zwei wesentliche Unterschiede zwischen den statischen und den dynamischen Verfahren der Investitionsrechnung dar.

A

Die statischen Verfahren der Investitionsrechnung betrachten Kosten und Erlöse einer Investition bezogen auf ein Jahr. Die Größen werden aus der Gewinn- und Verlustrechnung abgeleitet. Bei den dynamischen Verfahren werden hingegen Zahlungsströme einer Investition erfasst.

Bei den statischen Verfahren wird mit Durchschnittsgrößen gerechnet, bei den dynamischen Verfahren mit tatsächlichen Größen pro Periode

Die dynamischen Verfahren tragen der zeitlichen Struktur der Zahlungen Rechnung, die statischen Verfahren nicht. Das Rechnen mit Barwerten ist daher nur bei den dynamischen Verfahren üblich.

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9
Q

Nennen und erläutern Sie die statischen Investitionsrechnungsverfahren.

A

Zu den statischen Investitionsrechnungsverfahren gehören insbesondere die Kostenvergleichsrechnung, die Gewinnvergleichsrechnung, die Rentabilitätsvergleichsrechnung und die (statische) Amortisationsvergleichsrechnung.

Bei der Kostenvergleichsrechnung werden die durchschnittlichen Kosten einer Investition berechnet. Basierend auf Kostenunterschieden wird die Investitionsentscheidung getroffen.

Wird die reine Kostenvergleichsrechnung um eine Betrachtung der Erlöse erweitert, handelt es sich um eine Gewinnvergleichsrechnung. Nun ist die Höhe des Gewinnes Entscheidungskriterium.

Bei der Rentabilitätsvergleichsrechnung wird der Gewinn in Relation zum durchschnittlich gebundenen Kapital gesetzt. Zu wählen ist dann die Investition mit der maximalen (durchschnittlichen) Rentabilität.

Die (statische) Amortisationsvergleichsrechnung ermittelt den Zeitraum, in dem das investierte Kapital über Umsatzerlöse wieder in das Unternehmen zurückfließt.

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10
Q

Erklären Sie das Prinzip der Kapitalwertmethode.

A

baut als Verfahren der dynamischen Investitionsrechnung unmittelbar auf dem Barwertkonzept auf.

Sämtliche Einzahlungs- bzw. Auszahlungsüberschüsse einer Periode werden auf den festgeleten Anfangszeitpunkt zurückgerechnet.

Die Summe der Barwerte der einzelnen Perioden ergibt den Kapitalwert. Ist der Kapitalwert positiv, ist die Investition vorteilhaft, andernfalls nicht.

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11
Q

Warum ist die Kapitalwertmethode bei widersprüchlichen Ergebnissen der Internen Zinsfußmethode vorzuziehen?

A

Die Kapitalwertmethode ist bei widersprüchlichen Ergebnissen der Internen Zinsfußmethode vorzuziehen, da bei ihr der Kalkulationszinssatz für alle Wiederanlagezahlungen verwendet wird, bei der Internen Zinsfußmethode jedoch der Interne Zinsfuß. Eine Wiederanlage zum Internen Zinsfuß ist als unrealistisch anzusehen.

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12
Q

Welchen Vorteil bietet eine Nutzwertanalyse, der von den statischen und den dynamischen Investitionsrechnungsverfahren nicht erzielt werden kann?

A

Nutzwertanalysen sind im Gegensatz zu den statischen und den dynamischen Investitionsrechnungsverfahren geeignet, auch nicht-monetäre Zielsetzungen in den Investitionsentscheidungsprozess zu integrieren. Damit können Faktoren wie gesellschaftliche Auswirkungen oder die Umweltverträglichkeit eines Investitionsvorhabens in der absschließenden Beurteilung berücksichtigt werden.

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13
Q

Welche Überlegungen stellen Investoren bei Finanzanlagen an?

A

Bei Finanzanlagen wird die Rendite unter Berücksichtigung von Risiko- und Steuerüberlegungen in den Mittelpunkt gestellt. Bei Aktienanlagen steht neben der Dividendenrendite die Aussicht auf Kursgewinne im Mittelpunkt.

Bei Investitionen in Anleihen bilden die vereinbarten Zinsen - ergänzt um eventuelle Kursgewinne - die Basis der Rendite. Unter Risikoaspekten ist zu prüfen, ob der Emittent des Wertpapiers gute Bonität genießt oder ob hier ein besonderes Ausfallrisiko abzuwägen ist. Daneben sollte eine Analyse des betreffenden Marktes vorgenommen werden.

Steuerliche Überlegungen bestehen darin zu berücksichtigen, inwieweit die Rendite vor Steuern durch Steuerzahlungen auf Kapitaleinkünfte geschmälert wird. Hier greifen im Privatvermögen mit dem Sparer-Pauschbetrag und der Abgeltungsbesteuerung Erleichterungen gegenüber der steuerlichen Behandlung im Betriebsvermögen.

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14
Q

Welche Anlässe lösen eine Unternehmensbewertung aus?

A

Anlässe für eine Unternehmensbewertung sind beispielsweise

  • der Kauf bzw. Verkauf eines Unternehmens,
  • die Fusion von Unternehmen,
  • die Privatisierung von bislang staatlichen Unternehmen,
  • der Erwerb einer Beteiligung an einem Unternehmen,
  • die Börseneinführung von Aktien einer Aktiengesellschaft,
  • das Ausscheiden von Gesellschaftern aus einer Personengesellschaft,
  • Erbauseinandersetzungen,
  • Sanierung,
  • Liquidation,
  • Vergleich und Insolvenz eines Unternehmens,
  • eine umfassende Kreditwürdigkeitsprüfung eines Unternehmens
  • sowie Interessen von Finanzanalysten.
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15
Q

Ist eine Unternehmensbewertung objektiv oder interessengeleitet?

A

Ob eine Unternehmensbewertung objektiv oder interessengeleitet ist, hängt davon ab, in wessen Auftrag der Bewertende tätig wird. Geht es um den Interessenausgleich zwischen zwei Parteien (Vermittlungsfunktion), dürfte noch am ehesten ein ausgewogenes Urteil zu Stande kommen. Allerdings können auch hier Erwägungen eine Rolle spielen, in wie weit das Bewertungsurteil auf Akzeptanz stößt.

Klar interessengeleitet sind Unternehmensbewertungen, die entweder für den Käufer oder für den Verkäufer erfolgen (Beratungsfunktion bzw. Argumentationsfunktion).

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16
Q

Beschreiben Sie, worum es sich beim Due-Diligence-Prozess handelt

A

Der Due-Diligence-Prozess ist ein besonderer Prozess im Rahmen einer Unternehmensanalyse und -bewertung. Er beinhaltet eine umfassende quantitative und qualitative Analyse und Bewertung eines Unternehmens, um Investoren die Entscheidung über den Kauf bzw. Verkauf eines Wertpapiers (bzw. Unternehmens) zu begründen. Gerade bei Kauf und Verkaufsentscheidungen im Rahmen einer Unternehmensübernahme, im Rahmen einer Börseneinführung bzw. der Veräußerung eines bisher in festen Händen befindlichen größeren Aktienpakets dient der Due-Diligence-Prozess eindeutig dem Ausgleich der Interessenslagen von Verkäufer und Käufer (im Sinne der Vermittlungsfunktion).

17
Q

Erläutern Sie, wie sich die verschiedenen Verfahren der Unternehmensbewertung systematisieren lassen.

A

Die verschiedenen Verfahren der Unternehmensbewertung lassen sich in Gesamtbewertungsverfahren, in Einzelbewertungsverfahren und in Mischformen aufteilen.

Die Gesamtbewertungsverfahren in besonderer Ausprägung als Ertragswert- bzw. Discounted-Cashflow-Methode betrachten die künftigen Erträge bzw. Zahlungsüberschüsse.

Die Einzelbewertungsverfahren (Substanzwert-, Liquidationswertmethode) zerlegen das Unternehmen in seine Bestandteile und bewerten es auf Basis dieser Komponenten.

Mischformen wie das Stuttgarter Verfahren nutzen Elemente aus beiden Verfahren und verknüpfen diese.

18
Q

Erläutern Sie die grundlegenden Unterschiede zwischen Einzel- und Gesamtbewertungsverfahren.

A

Die Einzelbewertungsverfahren bewerten die Vermögenswerte und Schulden einzeln, um sie anschließend zum Wert des gesamten Unternehmens zusammenzuführen.

Die Gesamtbewertungsverfahren betrachten die künftigen Erträge bzw. Zahlungsüberschüsse des Unternehmens als Ganzes: Sie nehmen keine Bewertung einzelnen Vermögenswerte und Schulden vor.

Bei der Gesamtbewertung wird gemäß der Konzeption aus den Entscheidungsmodellen über Investitionsentscheidungen mit fiktiven Finanzanlagen zu einem bestimmten Kalkulationszinsfuß operiert.

19
Q

Wodurch unterscheiden sich Substanz- und Ertragswertverfahren?

A

Das Substanzwertverfahren gehört zu den Einzelbewertungsverfahren, das Ertragswertverfahren zu den Gesamtbewertungsverfahren. Der Substanzwert (oder Reproduktionswert) stellt den Wert dar, der sich ergäbe, wenn ein vorhandenes Unternehmen identisch rekonstruiert würde. Der Ertragswert ist der Barwert (Gegenwartswert) der künftigen Unternehmensgewinne (Jahresüberschüsse) und errechnet sich aus der Kapitalisierung zukünftiger Gewinne.

20
Q

Wodurch unterscheiden sich Entity- und Equity-Methode?

A

Bei der Entity-Methode handelt es sich um ein indirektes Verfahren: Der ermittelte Unternehmenswert ist ein Gesamtunternehmenswert (Bruttowert) aus Sicht der Eigen- und der Fremdkapitalgeber; er entspricht dem Marktwert des Gesamtkapitals. Die Free Cashflows der betrachteten künftigen Perioden werden mit dem durchschnittlichen Kapitalisierungszinssatz nach CAPM-Modell auf den Gegenwartszeitpunkt abgezinst.

Im Gegensatz hierzu wird der Unternehmenswert nach der Equity-Methode direkt ermittelt: Er entspricht dem Marktwert des Eigenkapitals und stellt einen Netto-Unternehmenswert dar. Hier werden die Free Cashflows der betrachteten künftigen Perioden mit dem Eigenkapitalkostensatz abgezinst.