Interpretationen, Argumentationen, Begriffe Flashcards
Betty S. Flowers stellt in ihrem Aufsatz “Death - The Bald Scenario” einen fundamentalen Mythenwechsel in unserer Kultur fest, der das Verschwinden der “stories of the afterlife” hervorruft.
Welche Mythen nennt sie und wie charakterisiert sie diese?
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hero myth:
- In a culture dominated by a hero myth, individual stories are told as failed or successful hero stories.
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religious myth:
- In a culture dominated by a religious myth, the meaning of life is measured against a myth of salvation or adherence to duty.
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democratic myth:
- in the democratic myth, truth could arise from any investigator. Journalism, science, democracy and the novel are among the artefacts of this new myth, grounded in facts derived from close observation of the material world.
- privileging the scientific method –> the scientific method in which, ideally, stories are held as ‘true’ only provisionally
-
economic myth:
- Its medium is numbers and pictures. (GDP etc, media - culture, lifestyle)
-
It is a horizontal, not a vertical myth. Like the democratic myth, the economic myth is non-hierarchical: My dollar is as good as your dollar. My worth is based on net worth, not on the nobility of my parents.
- unlike the democratic myth, the economic myth counts rather than evaluates
- Its ideal is growth.
Malpas, J.E; Solomon, Robert C.. Death and Philosophy. Taylor and Francis. Kindle-Version.
Betty S. Flowers stellt in ihrem Aufsatz “Death - The Bald Scenario” einen fundamentalen Mythenwechsel in unserer Kultur fest, der das Verschwinden der “stories of the afterlife” hervorruft.
Wie kommt es zu diesem Verschwinden? Und was hält sie dem entgegen?
The disappearance of the afterlife has increased human freedom; but, at the same time, it has decreased human meaning.
space after death that has always been filled with belief. In the name of truth and freedom, we have destroyed that belief
This—the story that there is no afterlife—is the one mono-myth left in our culture, when all else is open to revision. This is the bald scenario, a story of nothing.
- In short, the democratic myth has undercut the afterlife by
- (1) undercutting the notion of God-given authority necessary to keep everyone telling the same future story; and
- (2) privileging the scientific method in which stories are held as active fictions rather than beliefs.
- project of philosophy […] is still captured by the democratic myth. Its methodology is still closer to the logic of science
- consensus of silence looks suspiciously like a belief […] acts like a belief: the belief that there is no afterlife.
- Science simply has nothing to say on the subject; therefore, philosophy does not speak.
- in our economic myth, our typical move is to analyse the ‘interior economics’—the subjective cost-benefit dynamics—of the individual.
- Such psychological stories are individualistic, pre-occupied with pathology, and oriented to the past. I’m arguing for another source of meaning,
Entgegengesetzt:
discussion for the community. Can we tell a better story about who we are and what we might want to become?
my modest proposal, the cause of these [after-death] experiences is immaterial. It is the effect of the story that is important.
- These [afterlife] stories are held as true, not as if they were true;
My modest proposal is simply to use the fictional space of the afterlife, protected in principle as it is from both the democratic and the economic myth, to explore stories of meaning.
Malpas, J.E; Solomon, Robert C.. Death and Philosophy (S.55). Taylor and Francis. Kindle-Version.
Wie lautet der “Satz vom zureichenden Grund” von Leibniz?
Im Sinne des zureichenden Grundes finden wir, dass keine Tatsache [fait] als wahr oder existierend gelten kann und keine Aussage [Enonciation] als richtig, ohne dass es einen zureichenden Grund [raison suffisante] dafür gibt, dass es so und nicht anders ist, obwohl uns diese Gründe meistens nicht bekannt sein mögen.
G.W. Leibniz: Monadologie, § 32; zit. nach der dt.-frz. Suhrkamp-Ausgabe 1998, S. 27
Wie lauten die zwei Fassungen der Goldenen Regel?
Welche Version wählt die Bibel, welche Konfuzius?
- (Positiv) Behandle andere so, wie du von ihnen behandelt werden willst.
- Lk 6,31 EU: „Was ihr von anderen erwartet, das tut ebenso auch ihnen.“
- (Negativ) Was du nicht willst, dass man dir tu’, das füg auch keinem andern zu.
- Das ist ‚gegenseitige Rücksichtnahme‘ (shu). Was man mir nicht antun soll, will ich auch nicht anderen Menschen zufügen. (A. 15,24)
- https://www.bibleserver.com/EU/Lukas6%2C31*
- Ralf Moritz (Übersetzer): Konfuzius: Gespräche (Lun-Yu). Reclam, Ditzingen bei Stuttgart 1998, ISBN 3-15-009656-1 (1. Auflage 1982).*
Wie lauten die Vier Edlen Wahrheiten des Buddha?
- Da ist die edle Wahrheit über das Leiden;
- die edle Wahrheit über die Ursache des Leidens;
- die edle Wahrheit über die Beendigung des Leidens;
- und die edle Wahrheit über den Pfad der Ausübung, der zur Beendigung des Leidens führt.
Nenne alle 12 Kategorien der reinen Vernunft bei Kant
(Kritik der reinen Vernunft)
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Quantität
- Einheit
- Vielheit
- Allheit
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Qualität
- Realität
- Negation
- Limitation
-
Relation
- Inhärenz/Subsistenz
- Kausalität/Dependenz (Ursache/Wirkung)
- Gemeinschaft
-
Modalität
- (Un)Möglichkeit
- Dasein/Nichtsein
- Notwendigkeit/Zufälligkeit
Immanuel Kant: AA III, 93– KrV B 106
Gebe die Argumentation von Descartes´ erstem Leib-Seele-Argument wieder.
Welcher Fehler liegt hier vor?
(Meditation 2)
- P1. My body has the property of being such that its existence can rationally be doubted by me (evil demon hypothesis).
- P2. My mind does not have the property of being such that its existence can rationally be doubted by me (cogito sum).
- P3. For any objects A and B, if A = B, then A and B have all of their properties in common and there is no difference in their properties (Leibniz’ Law [naïve form] or principle of the Indiscernibility of Identicals [naïve form]).
- C1. My body has a property that my mind does not have, namely, the property of being such that its existence can be rationally doubted by me (conjunction, P1, P2).
- C2. My body ≠ my mind (modus tollens, P3, C1).
Fehler: Converse intentional properties invalidate Leibniz’ Law
(Bsp: doubt: Samuel Clemens = author of Tom Sawyer? → Mark Twain ≠ Samuel Clemens)
Bruce, Michael. Just the Arguments (S.294). Wiley. Kindle-Version.
Was wirft Gilbert Ryle Descartes in Bezug auf seinen Leib-Seele-Dualismus vor?
Dass Descartes einen Kategorien-Fehler begeht.
Vgl: ein Tourist durchwandert Colleges, Büchereien und andere Gebäude, und fragt sich am Ende, wo die Universität ist.
So durchwandert auch Descartes die Regionen des Körpers, trifft in ihnen Aspekte des Geistes an, aber fragt sich am Ende, wo der Geist ist.
Durpé, Ben. 50 Philosophy Ideas You Really Need to Know (50 Ideas You Really Need to Know series) . Quercus. Kindle-Version.
Fasse das zentrale Argument des Phaidon in einem Satz zusammen.
(wie in Enzyklopädie Philosophie: “Leib-Seele-Problem”)
“Die Seele, die überall, wo sie hinkommt, Leben mit sich bringt, muss, so Platon, selbst lebendig sein.”
(weiter: “D.h., es muss in demselben Sinn unmöglich sein, dass die Seele aufhört zu existieren, in dem es unmöglich ist, dass Feuer kalt oder die Zahl Drei gerade ist.”)
* Enzyklopädie Philosophie, S.767*
Welchen Einwand bringt Aquinas gegen den Dualismus vor (Avicenna, Descartes)?
Das Selbst, das denkt ist das Selbst, das fühlt.
(Man beobachtet Schmerzen nicht nur, wie man ein Leck im Schiff beobachtet. Der Schmerz gehört zu mir.)
Philosophy Book (DK), S.79
Was genau bedeutet es, etwas „im Glauben“ zu tun?
Um das zu verstehen, ist es hilfreich, zwischen zwei sehr unterschiedlichen Begriffen des Glaubens zu unterscheiden.
Erläutere…
Was genau bedeutet es, etwas „im Glauben“ zu tun?
Um das zu verstehen, ist es hilfreich, zwischen zwei sehr unterschiedlichen Begriffen des Glaubens zu unterscheiden.
- Der eine ist der gewöhnliche, der bestimmte Inhalte im Visier hat. Man glaubt, dass dieses oder jenes der Fall ist, was schwächer ist, als es zu wissen, aber stärker als eine bloße Vermutung.
- Daneben gibt es einen weiteren Begriff, den man als modalen Glauben bezeichnen kann. Er funktioniert wie ein Adverb, sodass man sagen kann: Das gesamte Leben wird „im Glauben“ oder „glaubend“ vollzogen. Dieses adverbiale Verständnis meint also, dass die Existenz in ihrer Gesamtheit anders und neu qualifiziert wird
PhilMag 1-2024, S.37 von Sass
Sartre - Das Sein und das Nichts
Da das Bewusstsein
[…]
impliziert seine Existenz sein Wesen
Vervollständige!
Da das Bewusstsein nicht möglich ist, bevor es ist, sein Sein aber die Quelle und die Bedingung jeder Möglichkeit ist, impliziert seine Existenz sein Wesen.
SN, S.25
Platon (Reale)
…worin die Rolle der demiurgischen Vernunft nach Platon besteht.
Die Ideen sind die
* […] aber nicht die
* […]
der sinnlichen Welt und allgemein aller Dinge, die der Entstehung und dem Werden unterliegen.
…worin die Rolle der demiurgischen Vernunft nach Platon besteht.
Die Ideen sind die
* Formal- aber nicht die
* Wirkursache
der sinnlichen Welt und allgemein aller Dinge, die der Entstehung und dem Werden unterliegen.
Reale: Zu einer neuen Interpretation Platons, S.487
Heidegger - Sein und Zeit
…wenn schließlich Hegel das “Sein” bestimmt als das
* […]
* und diese Bestimmung allen weiteren kategorialen Explikationen seiner “Logik” zugrunde legt,
so hält er sich in derselben Blickrichtung wie die antike Ontologie, nur dass er das von Aristoteles schon gestellte Problem
* […]
aus der Hand gibt.
…wenn schließlich Hegel das “Sein” bestimmt als das
* “unbestimmte Unmittelbare”
* und diese Bestimmung allen weiteren kategorialen Explikationen seiner “Logik” zugrunde legt,
so hält er sich in derselben Blickrichtung wie die antike Ontologie, nur dass er das von Aristoteles schon gestellte Problem
* der Einheit des Seins gegenüber der Mannigfaltigkeit der sachhaltigen “Kategorien”
aus der Hand gibt.
Heidegger - Sein und Zeit, S.3
definitio fit per genus proximum et differentiam specificam
-> auf Deutsch
Die Definition erfolgt durch den nächsten Typ und den spezifischen Unterschied
Latein aus Sein und Zeit, S.4