Innere Medizin Flashcards
Auskultationspunkte am Herzen punctum maximum
Aortenklappe - 2. ICR rechts parasternal Pulmonalklappe - 2. ICR links parasternal Mitralklappe - 4./5. ICR in der li Medioklavikularlinie Trikuspidalklappe - 4. ICR rechts parasternal
Pulsqualitäten
- durus - hart
- mollis - weich
- Geschwindigkeit des Anstiegs: celer - schnell oder tardus - langsam
- Amplitude: altus/magnus - hoch; parvus - niedrig
Ein Pulsus paradoxus bezeichnet den pathologischen Abfall des systolischen Drucks um mehr als 10 mmHg bei Inspiration. Trotz verringertem Blutfluss zum linken Herzen während der Inspiration wird physiologisch der Blutdruck durch minimale Beschleunigung der Herzfrequenz auf einem konstanten Niveau gehalten. Ist diese Kompensation nicht möglich, fällt der Blutdruck stärker ab. In der Folge ist der periphere Puls bei Inspiration schwächer tastbar.
Lagetypbestimmung mittels EKG
wird aus den Extremitätenableitungen I,II,III, aVR, aVL, AVF bestimmt.
Infarktlokalisation Vorderwandinfarkt
ST-Hebung in V1-6, I, aVL
Koronararterie: proximaler RIVA
Infarktlokalisation Inferiorer Hinterwandinfarkt Rechtsventrikulärer Infarkt
II, III, aVF, V1 und V3r-6r (r = rechtspräkordiale Ableitung) RCA
typ. Hinterwandinfarkt: Verschluss der rechten Koronararterie zugrunde liegt. Klinisch sind auch die plötzlichen Oberbauchschmerzen mit vegetativer Begleitsymptomatik (und das Fehlen von thorakalen Beschwerden) typisch für diese Infarktlokalisation und sollten daher nicht nur an ein abdominelles Geschehen denken lassen, sondern auch immer kardiologisch abgeklärt werden; vom R-Schenkel abgehende ST-Hebungen in II, III und aVF sowie spiegelbildliche Senkungen in V1-V3
Infarktlokalisation Lateralwandinfarkt
I, aVL, V5-7 Diagonalst des RIVA
Infarktlokalisation Posteriorer Hinterwandinfarkt
III, aVF, V7-9 (erweiterte linkspräkordiale Ableitungen)
Stadienhafter Verlauf des STEMI
Akutstadium: T-Überhöhung (sog Erstickungs-T), zusätzlich monophasische ST-Streckenhebung -
Zwischenstadium: R-Verlust, terminale T-Negativierung, Ausbildung einer pathologischen Q-Zacke (“Pardee-Q”; > 0,04 sek, Tiefe > 1/4 der R-Zacke)
chronisches Stadium (lebenslang): persistierende, verbreiterte und vertiefte Q-Zacke; meist keine vollständige Erholung der R-Zacke; evtl verbleibende präterminale T-Negativierung
Auskultationsorte
- Aortenklappe: 2. ICR rechts parasternal
- Pulmonalklappe: 2. ICR links parasternal
- Trikuspidalklappe: 4. ICR rechts parasternal
- Mitralklappe: 5. ICR links medioklavikulär
- Erb’scher Punkt: 3. ICR links, parasternal
- Anton Pulmann trinkt Milch um 22:45 Uhr.
Aortenstenose
P.m.: Aortenklappe 2. ICR rechts, Erb - Spindelförmiges Holosystolikum - Fortleitung in Karotis - Pulsus tardus et parvus (verspätet und schwach)
Leitsymptome: Belastungsdyspnoe, A.P. Beschwerden bei Belastung, Synkopen (oder Schwindel) - kleine RR-Amplitude
Bei der isolierten Aortenklappenstenose tritt ein spindelförmiges, raues Systolikum mit Punctum maximum über dem 2. ICR rechts parasternal auf. Dieses Herzgeräusch zeichnet sich dadurch aus, dass es in beide Karotiden fortgeleitet wird, ein hebender Spitzenstoß kann bei konzentrischer Linksherzhypertrophie vorkommen. Das Röntgenbild kann, wie in diesem Beispiel, durch eine Linksherzverbreiterung verändert sein.
Aortenklappeninsuffizienz
- P.m.: Aortenklappe 2. ICR rechts, Erb - Protodiastolikum mit Decrescendocharakter, evtl zusätzlich leises systolisches Geräusch
- Beginn unmittelbar nach dem 2. Herzton (“Sofortdiastolikum”) - große RR-Amplitude (pulssynchrones Kopfnicken, Musset-Zeichen)
- große RR-Amplitude -> isolierte systolische Hypertonie - Pulsus celer et altus (schnell und hoch)
- Quinke-Zeichen (sichtbarer Kapillarpuls)
- Corrigan-Zeichen (Karotidenpulsation)
- Austin-Flint-Geräusch
Der unvollständige Verschluss der Aortenklappe bei Aortenklappeninsuffizienz führt zum Rückfluss von Blut der Aorta in den linken Ventrikel (Pendelvolumen), was als diastolisches Decrescendogeräusch über dem 2. ICR (Intercostalraum) rechts oder dem Erb’schen Punkt (3. ICR links) zu hören ist.
Aortenklappeninsuffizienz
Hier wird gleich eine ganze Reihe von Symptomen einer Aorteninsuffizienz genannt. 1.) Der unvollständige Verschluss der Aortenklappe führt zum Rückfluss von Blut der Aorta in den linken Ventrikel (Pendelvolumen), was als diastolisches Decrescendogeräusch über dem 2. ICR rechts oder dem Erb-Punkt zu hören ist. 2.) Der Rückfluss des Pendelvolumens in den Ventrikel während der Diastole führt einerseits zu einer Verringerung des diastolischen Blutdrucks, andererseits aber zu einer vermehrten Ventrikelfüllung (Erhöhung des enddiastolischen Volumens, des Schlagvolumens und des systolischen Blutdrucks). 3.) Die resultierende hohe Pulsamplitude erklärt die vermehrte Pulsationen der Karotiden. 4.) Der hebende Herzspitzenstoß deutet auf eine Linksherzhypertrophie hin. 5.) Das rumpelnde spätdiastolische Geräusch (sog. Austin-Flint-Geräusch) wird durch die verminderte Öffnung des vorderen Segels der Mitralklappe verursacht, die durch den Regurgitationsjet durch die unzureichend geschlossene Aortenklappe hervorgerufen wird.
Die große Blutdruckamplitude mit schnellem, stark tastbarem Puls bei dem gesuchten Krankheitsbild wird auch “Wasserhammer-Puls” genannt.
Der unvollständige Verschluss der Aortenklappe führt zum Rückfluss von Blut der Aorta in den linken Ventrikel (Pendelvolumen), was als diastolisches Decrescendogeräusch über dem 2. ICR (Intercostalraum) rechts oder über dem Erb’schen Punkt (3. ICR links) zu hören ist. Das Pendelvolumen addiert sich zu der normalen Ventrikelfüllung und vergrößert so das enddiastolische Volumen und damit das Schlagvolumen, wodurch auch der hohe systolische Blutdruck erklärt werden kann. Außerdem bedingt der stete Rückfluss während der Diastole einen niedrigen diastolischen Blutdruck -> isolierte systolische Hypertonie
Mitralstenose
p.m.: Herzspitze (5. ICR links) - “paukender” 1. Herzton, Mitralöffnungston, verzögertes Diastolikum (Derescendo- Geräusch), evtl zusätzliches präsystolisches Crescendo - Fortleitung in die Axilla - Ursache meist rheumatisches Fieber
Das Herzgeräusch bei Mitralklappenstenose tritt im Anschluss an den Mitralöffnungston auf, nicht unmittelbar nach dem 2. HT. Zusätzlich wäre ein präsystolisches Crescendogeräusch typisch.
Dyspnoe, Hämoptoen und nächtlicher Husten sind die Leitsymptome der Mitralstenose.
Mitralinsuffizienz
p.m.: Herzspitze 5. ICR links, Axilla links - Holosystolikum, 3. Herzton, leiser 1. HT - bandförmig, gießend, Fortleitung in die Axilla
Durch den unvollständigen Schluss der Mitralklappe entsteht ein Rückfluss vom linken Ventrikel in den linken Vorhof, wodurch typischerweise ein bandförmiges holo-systolisches Geräusch sofort nach dem 1. HT hervorgerufen wird. Das punctum maximum ist über der Herzspitze mit Fortleitung in die Axilla.
Pulmonalklappenstenose
Bei der isolierten valvulären Pulmonalstenose kommt es zu einem Systolikum (Austreibungsgeräusch) im 2. ICR links parasternal. Häufig ist der 2. Herzton gespalten und es tritt zusätzlich ein frühsystolischer pulmonaler Ejection-Klick auf.
Ventrikelseptumsdefekt
- p.m.: 3./4. ICR links parasternal - Holosystolikum - “Pressstrahlgeräusch”
Herztöne und Herzgeräusche
- Herzton
Systolikum
- Herzton
Diastolikum
- Herzton: durch erhöhten Ventrikelfüllungsdruck; kurz nach dem 2. Herzton leise über der Mitralregion auskultierbar; bei Mitralinsuffizienz = Galopprhythmus kann bei Kindern und Jugendlichen physiologische auftreten; beim Erwachsenen aber auch ein Zeichen von Herz- oder Mitralinsuffizienz
Systolikum
Evtl. physiologische bei Jugendlichen, Schwangeren oder bei Aufregung und Anstrengung Pathol. Ursachen: - Insuffizienz der AV-Klappen (Mitral- und Trikuspidalklappe) - Stenose einer Taschenklappe (Aorten- und Pulmonalklappe) - Septumdefekt
Diastolikum
Pathol. Ursachen: - Insuffizienz einer Taschenklappe (Aorteninsuff. oder Pulmonalklappeninsuff.) - Stenose einer Atrioventrikularklappe (Mitralstenose, Trikuspidalstenose)
Herzklappen
Trikuspidalklappe: zw. re Vorhof und re Ventrikel Pulmonalklappe: zw. re Ventrikel und Lungenarterien Mitralklappe: zw. li Vorhof und li Ventrikel Aortenklappe: zw. li Ventrikel und Aorta
Duke Kriterien
Die Diagnosenstellung der infektiösen Endokarditis erfolgt mit Hilfe der Duke-Kriterien. Das Vorliegen von zwei Hauptkriterien, einem Hauptkriterium und drei Nebenkriterien oder fünf Nebenkriterien verifiziert die Diagnose. Hauptkriterien: 1. Zwei separate positive Blutkulturen mit typischem Erregernachweis (Bakteriämie/Sepsis) 2. Nachweis einer Endokardbeteiligung in der (transösophagealen) Echokardiographie (Bspw. Klappenvegetationen, Abszesse oder neue Dehiszenzen bei Kunstklappe) Nebenkriterien:
- Prädisposition durch kardiale Grunderkrankung oder i.v. Drogenabusus (hier v.a. Trikuspidalklappe betroffen)
- Fieber ≥38°C 3. Gefäßveränderungen
- Immunologische Störung
- Mikrobiologie
- Echokardiographie: Nicht eindeutig Endokarditis-verdächtiger Befund Nur ein negativer Befund im transösophagealen Echo (TEE) schließt eine Endokarditis weitgehend aus. Ein transthorakales Echo (TTE) bietet keine ausreichende Sensitivität!
Jones Kriterien
Jones-Kriterien zur Diagnosenstellung des Rheumatischen Fiebers
Hauptkriterien:
- Subkutane Knoten
- Polyarthritis
- Erythema anulare
- Chorea
- Karditis
SPECK: S=Subkutane Knoten, P=Polyarthritis, E=Erythema anulare, C=Chorea, K=Karditis
Nebenkriterien: Fieber, Polyarthralgien, BSG/Leukozyten↑, verlängerte PQ- oder PR-Zeit
Interpretation: Bei Erstdiagnose zwei Hauptkriterien oder ein Haupt- und zwei Nebenkriterien zur Diagnosestellung erforderlich. Je nach Ausbreitungsmuster (z.B: Erst- oder Rezidivmanifestation, Begleitsymptome) davon abweichende Bedingungen zur Diagnosestellung
Blutgerinnung - Hämostase

Virchowsche Trias
Die Virchowsche Trias beschreibt die drei wesentlichen pathophysiologischen Ursachen, die zur Entstehung einer Thrombose führen.
1. Schädigung des Gefäßendothels: Entzündlich, traumatisch
2. Herabsetzung der Blutströmungsgeschwindigkeit: Varizen, äußerer Druck auf Extremität, Immobilisation (postoperativ, Langstreckenreise, Bettlägrigkeit), lokale Wärmeanwendung
3. Veränderungen der Blutzusammensetzung: Hyperkoagulabilität, gesteigerte Adhäsionstendenz der Thrombozyten, erblich oder medikamentös bedingte Verstärkung der Blutgerinnung, Thrombophilie (APC-Resistenz, AT-III-Mangel)
Aufgrund anatomischer Gegebenheiten, die zu einer Herabsetzung der Blutströmungsgeschwindigkeit führen, ereignet sich eine tiefe Beinvenenthrombose häufiger auf der linken als auf der rechten Seite. Dies liegt an einer Kompression der linken Vena iliaca communis durch die rechte Arteria iliaca communis (Überkreuzungsphänomen) sowie an einer gehäuft auftretenden bindegewebigen Endothelveränderung im Lumen der linken Beckenvene (Venensporn nach May, bei ca. 20% der Erwachsenen).
Einteilung der Stadien der pAVK nach Fontaine(-Ratschow)
Stadium I: Beschwerdefreiheit
Stadium II: Belastungsschmerz; IIa: Schmerzfreie Gehstrecke >200m; IIb: Schmerzfreie Gehstrecke
**Stadium III: **Ischämischer Ruheschmerz
Stadium IV: Nekrosen/Gangrän/Ulkus; IVa: Trockene Nekrosen, trophische Störungen; IVb: Infektion der Nekrosen, feuchte Gangrän